Mittelgroßer Hund gesucht? Worauf du wirklich achten musst (Insider-Tipps!)

von Angela Schmidt
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Ich bin schon eine gefühlte Ewigkeit im Hundegeschäft. Als Trainer und jemand, der sich intensiv mit der Zucht beschäftigt, habe ich unzählige Rassen und ihre Menschen begleitet. Und ganz oft höre ich den Wunsch: „Wir suchen einen mittelgroßen Hund.“ Klingt total simpel, oder? Ehrlich gesagt, ist das aber eine der kniffligsten Kategorien überhaupt.

Ein Hund ist eben so viel mehr als nur seine Schulterhöhe oder die Zahl auf der Waage. Er ist ein Charakterkopf, ein Bündel voller Instinkte und eine riesige Verpflichtung für viele, viele Jahre. Ich sehe leider viel zu oft, was passiert, wenn die Wahl falsch war. Ein Hund, dessen Bedürfnisse absolut nicht zum Leben seiner Familie passen. Das ist für beide Seiten purer Stress und endet oft traurig. Mein Ziel hier ist, dir echtes Wissen aus der Praxis zu geben, kein Geschwafel aus Hochglanzmagazinen. Lass uns mal schauen, worauf es wirklich ankommt.

Was heißt „mittelgroß“ eigentlich genau?

Klar, auf dem Papier gibt es da klare Grenzen. Verbände wie der VDH sortieren Rassen in Gruppen und Größen. Mittelgroße Hunde wiegen meist so zwischen 10 und 25 Kilogramm und haben eine Schulterhöhe von etwa 40 bis 60 Zentimetern. Aber diese Zahlen? Die sind nur die halbe Miete.

mittelgroße Hunde beispiele
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Stell dir mal einen Basset Hound mit 25 Kilo vor: ein schwerer, massiger Hund auf kurzen Beinchen. Und jetzt einen Australian Shepherd mit dem gleichen Gewicht: ein drahtiger, hochbeiniger Athlet. Das sind zwei komplett verschiedene Welten, sowohl körperlich als auch vom Energielevel. Die erste Lektion ist also: Starre nicht nur auf die Zahlen! Schau dir den Körperbau an, den ursprünglichen Zweck der Rasse und vor allem das Temperament.

Der kleine, aber feine Unterschied: Arbeits- vs. Showlinie

Gut zu wissen: Bei vielen Rassen hat sich über die Zeit eine Spaltung entwickelt. Es gibt die Arbeitslinie und die Showlinie – ein Punkt, den viele Anfänger übersehen. Ein Züchter, der auf Leistung züchtet (also zum Beispiel auf Hüte- oder Jagdfähigkeiten), hat völlig andere Prioritäten als jemand, der für Schönheitswettbewerbe züchtet.

Hunde aus Arbeitslinien haben oft einen viel stärkeren „Motor“ und einen ausgeprägteren Trieb. Sie brauchen einen richtigen Job, sonst suchen sie sich selbst einen (und das gefällt dir meistens nicht). Hunde aus Showlinien sind tendenziell etwas ruhiger und stärker auf ihr Äußeres hin optimiert. Frag einen Züchter also immer ganz direkt, welche Linie er verfolgt. Das verrät oft mehr über den späteren Charakter des Welpen als jedes Rasseporträt.

mittelgroße Hunde aireale Tterrier im Schnee
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Die 3 größten Denkfehler bei der Hundewahl

Bevor wir zu den Rassen kommen, lass uns kurz innehalten. Aus meiner Erfahrung heraus gibt es drei klassische Fehler, die immer wieder gemacht werden:

  • Fehler 1: Nur nach dem Aussehen gehen. Der Hund sieht süß aus, die Fellfarbe ist toll… aber passt sein Charakter wirklich zu dir? Ein fataler Fehler.
  • Fehler 2: Den ursprünglichen „Job“ der Rasse ignorieren. Ein Hütehund wird immer hüten wollen, ein Jagdhund immer jagen. Das steckt tief in seiner DNA. Du kannst das nicht einfach „wegerziehen“.
  • Fehler 3: Die eigene Zeit und Energie falsch einschätzen. Sei brutal ehrlich zu dir selbst. Hast du wirklich jeden Tag zwei Stunden Zeit, bei Wind und Wetter, für die nächsten 15 Jahre?

Wenn du diese drei Punkte ehrlich für dich beantwortest, bist du schon einen riesigen Schritt weiter.

Ganz ehrlich: Was ein Hund kostet – an Geld und Zeit

Okay, Butter bei die Fische. Ein Hund ist eine Investition. Und zwar für seine gesamte Lebensdauer von vielleicht 10 bis 15 Jahren.

Airedale Terrier als mittelgroße Hunde
  • Die Anschaffung: Ein gesunder Welpe von einem seriösen Züchter (z.B. aus dem VDH) kostet dich heute zwischen 1.500 und 2.500 Euro. Alles, was deutlich darunter liegt, sollte dich extrem misstrauisch machen.
  • Die Erstausstattung: Bevor der Welpe einzieht, geht’s ans Shoppen. Plan hierfür nochmal gut 200 bis 400 Euro ein. Du brauchst ein Körbchen, Näpfe, eine Leine plus Geschirr, Spielzeug, eine Transportbox fürs Auto und eventuell ein Welpengitter.
  • Laufende Kosten: Rechne mal mit 120 bis 200 Euro pro Monat. Das deckt gutes Futter (ca. 50-80 Euro für einen 20kg-Hund), Hundesteuer und die superwichtige Hundehaftpflichtversicherung. Die ist in manchen Bundesländern Pflicht, aber ich rate sie JEDEM. Ein Unfall ist so schnell passiert.
  • Der Tierarzt: Impfungen und Wurmkuren sind das Minimum. Aber was, wenn was Ernstes passiert? Eine Operation kann locker mehrere tausend Euro kosten. Eine gute Tierkrankenversicherung für 30 bis 80 Euro im Monat ist eine verdammt kluge Investition, die dir den Hintern retten kann.
  • Die Zeit: Das ist die wertvollste Währung. Ein mittelgroßer Hund braucht täglich mindestens zwei Stunden deine volle Aufmerksamkeit für Spaziergänge, Training und geistige Auslastung. Urlaub, Arbeit, spontane Ausflüge – all das muss neu geplant werden.

Das soll dich nicht abschrecken. Es soll dir eine ehrliche Basis für deine Entscheidung geben. Ein Hund ist kein Hobby. Er ist ein Familienmitglied.

4 mittelgroße Hunde Welpen

Vier Typen, ein Format: Mittelgroße Hunde im Praxis-Check

So, jetzt schauen wir uns vier Rassen an, mit denen ich oft zu tun hatte. Ich kenne ihre Stärken, aber auch ihre Tücken. Hier kommt die ungeschminkte Wahrheit.

1. Der Airedale Terrier: Der kluge Sturkopf

Man nennt ihn den „König der Terrier“, und das passt irgendwie. Er ist stattlich, stolz und unfassbar clever. Aber er ist eben auch ein Terrier durch und durch. Stumpfe Befehle? Findet er langweilig. Er will verstehen, warum er etwas tun soll. Er will ein Partner sein, kein Befehlsempfänger.

Was du wissen musst:

  • Training: Konsequenz ist alles. Aber bitte keine Härte, das macht ihn nur noch sturer. Am besten kommst du mit positiver Verstärkung und abwechslungsreichen Aufgaben weiter. Such dir eine Hundeschule, die was von Terriern versteht.
  • Auslastung: Spazierengehen allein reicht ihm nicht. Nasenarbeit wie Fährtensuche oder Mantrailing liebt er. Er ist robust genug für lange Wanderungen oder zum Mitlaufen beim Joggen.
  • Pflege: Sein drahtiges Fell ist genial, aber pflegeintensiv. Achtung! Ein Airedale darf nicht geschoren werden, das zerstört die Haarstruktur. Er muss alle 3-4 Monate professionell von Hand getrimmt werden. Das kostet dich bei einem guten Hundefrisör schnell mal 80 bis 120 Euro. Der Bart muss täglich gekämmt werden, sonst verfilzt er.
  • Passt zu dir, wenn: Du schon Hundeerfahrung hast, aktiv bist und seinen Witz und seine Intelligenz zu schätzen weißt. Kein klassischer Anfängerhund!
Australischer shepherd sheltie merle
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2. Der Australian Shepherd: Das Energiebündel mit Köpfchen

Der „Aussie“ ist in den letzten Jahren ein echter Modehund geworden. Seine Optik ist einfach ein Hingucker. Aber genau das ist die Falle. Viele Leute holen ihn sich wegen seines Aussehens und sind dann mit seiner Energie und seiner Intelligenz heillos überfordert.

Was du wissen musst:

  • Training: Ein Aussie lernt rasend schnell – Gutes wie Schlechtes. Er braucht von Tag eins an eine glasklare Führung und vor allem geistige Anregung.
  • Auslastung: Das ist der wichtigste Punkt überhaupt. Ein Aussie braucht einen Job! Hundesport wie Agility, Obedience oder Dogdance ist perfekt für ihn. Lange Spaziergänge sind nett, aber sie lasten seinen Kopf nicht aus. An einem regnerischen Tag kannst du ihn super drinnen beschäftigen: Versteck Leckerlis unter Bechern (das klassische Hütchenspiel) oder besorg ihm einen „Schnüffelteppich“. Das fordert seine Nase und sein Gehirn.
  • Pflege: Das dichte Fell muss einmal pro Woche gut durchgebürstet werden, im Fellwechsel täglich.
  • Passt zu dir, wenn: Du extrem aktiv bist, richtig Lust auf Hundesport hast und bereit bist, täglich Zeit und Energie in deinen Hund zu investieren. Ich habe mal einen Aussie aus einer kleinen Stadtwohnung kennengelernt, der aus reiner Unterforderung die komplette Einrichtung zerlegt hat. Das ist kein böser Hund – das ist ein verzweifelter, unterforderter Hund.
 australian shepherd merle im wald

3. Der Basset Hound: Der gemütliche Spezialist

Ein Basset ist eine Erscheinung. Diese Ohren, dieser Blick, dieser watschelnde Gang… einfach einzigartig. Ich habe Bassets als unglaublich sanfte, aber auch unfassbar sture Hunde erlebt. Ihre Nase ist quasi immer am Boden und der Rest der Welt dann komplett ausgeblendet.

Was du wissen musst:

  • Training: Hier brauchst du vor allem eins: Geduld. Ein Basset ist nicht dumm, er hat nur seine eigenen Prioritäten. Und die Nase hat immer Vorrang. Ihn von einer spannenden Spur abzurufen, ist fast unmöglich. Fährtentraining ist der ideale Sport für ihn – da darf er genau das tun, wofür er gemacht wurde.
  • Auslastung: Er braucht keine Gewaltmärsche. Gemütliche, aber regelmäßige Spaziergänge, bei denen er ausgiebig schnüffeln darf, sind genau sein Ding.
  • Pflege: Die langen Ohren sind die Schwachstelle. Sie müssen wöchentlich kontrolliert und gereinigt werden, sonst gibt’s böse Entzündungen. Und ja, Bassets sabbern und haben einen gewissen Eigengeruch. Muss man mögen.
  • Passt zu dir, wenn: Du ein gelassener Mensch bist, der keinen Sportler, sondern einen charakterstarken, gemütlichen Kumpel sucht. Ein absolut sicher eingezäunter Garten ist aber Pflicht!
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4. Der Cardigan Welsh Corgi: Der große Hund im kleinen Paket

Viele kennen den Pembroke Corgi, der durch königliche Halter bekannt wurde. Der Cardigan ist aber die ursprünglichere Variante. Er ist kein Schoßhund, sondern ein waschechter Arbeitshund im Kompaktformat.

Was du wissen musst:

  • Training: Wie der Aussie lernt er schnell und braucht eine Aufgabe. Er kann manchmal etwas herrisch sein – ein Erbe aus seiner Zeit als Viehtreiber. Eine konsequente Erziehung ist wichtig, damit er nicht anfängt, die Familie zu „managen“.
  • Auslastung: Er ist erstaunlich agil und ausdauernd. Viele Hundesportarten machen ihm Spaß, solange sie seine Gelenke schonen. Er ist anpassungsfähig und kann auch in einer Wohnung glücklich werden, wenn er genug gefordert wird.
  • Pflege: Das wetterfeste Fell ist pflegeleicht, aber im Fellwechsel fliegen die Haare nur so.
  • Passt zu dir, wenn: Du einen intelligenten und robusten Begleiter suchst, aber keinen riesigen Hund haben möchtest. Er ist ein super Familienhund, der aber eine klare Führung braucht.
4 mittelgroße Hunde Basset hound Jadghund

Der Weg zu deinem Hund: Züchter oder Tierschutz?

Du siehst, wie unterschiedlich „mittelgroß“ sein kann. Deine Entscheidung sollte sich nie nur am Aussehen orientieren. Wenn du eine Rasse im Kopf hast, beginnt die Suche nach einem guten Züchter. Das ist der wichtigste Schritt. Ein seriöser Züchter, der in einem Verband wie dem VDH organisiert ist, ist dein bester Partner.

Du erkennst ihn daran, dass ER DIR viele Fragen stellt. Er will wissen, ob du das richtige Zuhause bietest. Du darfst die Welpen und die Mutter jederzeit besuchen und alles ist sauber und liebevoll. Lass die Finger von Leuten, die Welpen aus dem Kofferraum verkaufen oder mehrere Rassen anbieten. Das ist Tierleid vorprogrammiert.

Eine wunderbare Alternative ist der Tierschutz. In den Tierheimen warten so viele tolle mittelgroße Hunde auf eine zweite Chance. Die Mitarbeiter kennen ihre Schützlinge und können dir genau sagen, welcher Hund zu deinem Leben passt. Schau doch mal online auf den Portalen vom Deutschen Tierschutzbund, da findest du Tierheime in deiner Nähe.

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Mein Fazit für dich

Die Entscheidung für einen Hund ist eine der größten deines Lebens. Du übernimmst die volle Verantwortung für ein Lebewesen, für die nächsten 10, vielleicht 15 Jahre. Nimm dir Zeit. Sprich mit Haltern der Rasse, besuch Züchter. Ein Hund, der wirklich zu dir passt, wird dein Leben unendlich bereichern. Aber eine unüberlegte Entscheidung führt nur zu Stress für alle. Sei ehrlich zu dir selbst – dann findest du den perfekten Begleiter für deinen Weg.

Bildergalerie

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Der Energielevel ist entscheidender als die Wohnungsgröße. Passt ein mittelgroßer Hund also in eine Wohnung?

Absolut, wenn die Rasse stimmt! Ein ruhiger Basset Hound kann auf 70 Quadratmetern glücklicher sein als ein unterforderter Australian Shepherd in einem Haus mit Garten. Der Schlüssel ist nicht der Platz, sondern wie Sie die Zeit außerhalb der vier Wände gestalten. Tägliche, ausgiebige Spaziergänge, Kopfarbeit und sozialer Kontakt sind für aktive Rassen wie den Border Collie oder den Magyar Vizsla wichtiger als eine große Rasenfläche, auf der sie sich nur langweilen.

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„Ein durchschnittlicher Border Collie lernt einen neuen Befehl in weniger als fünf Wiederholungen.“

Diese beeindruckende Intelligenz, typisch für viele mittelgroße Hütehunde, ist ein zweischneidiges Schwert. Ohne sinnvolle Aufgaben und mentale Auslastung – zum Beispiel durch Hundesport wie Agility oder Obedience – nutzen sie ihren brillanten Verstand schnell für unerwünschte Hobbys wie das Umdekorieren der Wohnung oder das Hüten von Joggern.

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Cocker Spaniel: Ein fröhlicher Stöberhund, gezüchtet für die Jagd im dichten Unterholz. Braucht Nasenarbeit und apportiert für sein Leben gern.

Sheltie: Ein sensibler Hütehund, gezüchtet, um Herden zu lenken und auf seinen Menschen zu achten. Liebt Intelligenzspiele und enge Zusammenarbeit.

Obwohl beide oft als ideale Familienhunde gelten, befriedigen sie ihre Instinkte auf völlig unterschiedliche Weise. Überlegen Sie, welche „Arbeit“ Sie Ihrem Hund bieten können und wollen.

 mittelgroße Hunde cocker spaniel mit Welpen

Die Anschaffungskosten sind nur die Spitze des Eisbergs. Vergessen Sie nicht die laufenden Ausgaben, die sich bei einem mittelgroßen Hund schnell summieren:

  • Qualitätsfutter: Für einen aktiven 20-Kilo-Hund können Marken wie Wolfsblut oder Acana schnell 60-80 € pro Monat kosten.
  • Tierarzt & Versicherung: Neben Impfungen können unerwartete OPs tausende Euro kosten. Eine gute OP-Versicherung ist daher unerlässlich.
  • Hundeschule & Training: Besonders bei intelligenten oder triebstarken Rassen sind die Kosten für Welpen- und Junghundekurse eine wichtige Investition in ein entspanntes Zusammenleben.
 mittelgroße Hunde shiba inu japan

Wichtiger Punkt: Ein Stammbaum ist kein Garant für Gesundheit. Bei vielen beliebten mittelgroßen Rassen sind Gentests für Zuchttiere ein absolutes Muss. Fragen Sie den Züchter eines Cocker Spaniels gezielt nach den Ergebnissen der Augenuntersuchung auf PRA (Progressive Retinaatrophie) oder einen Züchter von Australian Shepherds nach dem MDR1-Gendefekt. Ein seriöser Züchter wird Ihnen diese Unterlagen stolz und unaufgefordert zeigen.

 mittelgroße Hunde bohemian Czech spotted dog

Die Fellpflege ist ein oft unterschätzter Zeitfaktor. Ein kurzhaariger Beagle ist extrem pflegeleicht und benötigt nur gelegentliches Bürsten. Ein langhaariger Sheltie oder ein Kromfohrländer hingegen braucht fast tägliche Pflege, um Verfilzungen zu vermeiden, besonders nach Spaziergängen im Wald. Planen Sie diese Zeit realistisch in Ihren Alltag ein – oder das Budget für einen regelmäßigen Besuch beim Hundefriseur.

 mittelgroße Hunde sheltie collie jung
  • Ein Hund, der im Haus ruhig ist, aber draußen voller Energie steckt.
  • Einer, der Fremden gegenüber reserviert, seiner Familie aber treu ergeben ist.

Das Geheimnis? Oft eine Rasse mit einem ausgeprägten Hüte- oder Wachinstinkt, wie der Elo oder der Australian Cattle Dog. Diese „An/Aus“-Mentalität ist fantastisch, erfordert aber eine sehr konsequente Erziehung und frühe Sozialisierung, damit der Hund lernt, wem er vertrauen kann und wann sein Schutzinstinkt gefragt ist.

 mittelgroße Hunde Sporthund

Intelligente Hunde brauchen einen Job, sonst suchen sie sich selbst einen. Statt teurem Equipment können Sie die mentalen Fähigkeiten Ihres Hundes auch zu Hause fördern:

  • Der Becher-Trick: Verstecken Sie ein Leckerli unter einem von drei Bechern und lassen Sie den Hund suchen.
  • Schnüffel-Teppich: Werfen Sie Trockenfutter in eine alte Decke oder einen speziellen Futterteppich, statt es im Napf zu servieren. Das befriedigt den natürlichen Suchtrieb.
  • Spielzeug-Benennung: Bringen Sie Ihrem Hund bei, verschiedene Spielzeuge beim Namen zu kennen und auf Kommando zu holen.
 mittelgroße Hunde Beagle Familienhund

Etwa 40 % der Hunde in deutschen Tierheimen sind Mischlinge, viele davon in der beliebten mittleren Größe.

Gerade diese Mischlinge sind oft wahre Schätze. Der Vorteil: Im Tierheim oder bei einer Tierschutzorganisation erhalten Sie oft schon eine gute Einschätzung des Charakters des ausgewachsenen Hundes. Die Mitarbeiter kennen seine Vorlieben, Ängste und sein Energielevel – eine ehrliche Charakterbeschreibung, die man bei einem Welpen so nie bekommt.

4 mittelgroße Hunde Poodle mittelgroß und braun

Sie träumen von einer bestimmten Rasse, aber ein Welpe vom Züchter kommt nicht infrage? Eine fantastische Alternative sind rassespezifische Notvereine. Organisationen wie „Beagle in Not e.V.“ oder die „Cocker-Hilfe“ vermitteln reinrassige Hunde oder deren Mischlinge, die unverschuldet ihr Zuhause verloren haben. Hier treffen Rasseliebe und Tierschutzgedanke perfekt aufeinander.

Der Begriff „Anfängerhund“ kann in die Irre führen. Ein vermeintlich einfacher Hund wie ein Beagle kann durch seinen Jagdtrieb und seine Eigenständigkeit für einen Neuling zur Herausforderung werden. Ein Pudel hingegen, oft als anspruchsvoll abgetan, ist extrem menschenbezogen und lernwillig, was die Erziehung oft erleichtert – vorausgesetzt, man kann seinen Bedürfnissen nach Kopfarbeit und Fellpflege gerecht werden.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.