Schmetterlinge basteln wie die Profis: Dein Guide für Papier & Stoff, der wirklich klappt
Ganz ehrlich? Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als aus einem einfachen, flachen Blatt Papier etwas Dreidimensionales zu zaubern. Etwas, das fast lebendig wirkt. Schmetterlinge sind dafür einfach perfekt. Viele denken da sofort an Kinderbastelei, aber für mich ist das eine fantastische Übung in Präzision und Geduld. Es zwingt einen, genau hinzusehen und mit ganz einfachen Mitteln etwas Wunderschönes zu erschaffen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Teil 1: Ohne das richtige Fundament wird das nichts – Materialkunde für Macher
- 0.2 Teil 2: Die Grundlagen – Sauber arbeiten von Anfang an
- 0.3 Teil 3: Für alle, die mehr wollen – Techniken für Fortgeschrittene
- 0.4 Teil 4: Kurz und schmerzlos – Sicherheit geht vor!
- 0.5 Und was jetzt? Ideen für deine fertigen Meisterwerke
- 0.6 Ein letztes Wort…
- 1 Bildergalerie
Ich will dir hier nicht nur ein paar Anleitungen runterrattern. Ich möchte dir zeigen, wie die Profis an die Sache herangehen. Wir reden über das richtige Material (ja, das ist entscheidend!), saubere Techniken und die kleinen Kniffe, die am Ende den Unterschied zwischen „ganz nett“ und „WOW!“ ausmachen. Das sind alles Dinge, die man über Jahre lernt – also schnapp dir einen Kaffee, und lass uns loslegen.
Teil 1: Ohne das richtige Fundament wird das nichts – Materialkunde für Macher
Jedes gute Projekt beginnt mit der Wahl des richtigen Materials. Das ist beim Papierschmetterling nicht anders als bei einem Massivholztisch. Greifst du zum falschen Papier, werden die Flügel schlaff, die Farben sehen matschig aus oder die Faltkanten brechen. Also, Augen auf beim Papierkauf!
Das Geheimnis steckt im Papier: Grammatur und Laufrichtung
Papier ist nicht gleich Papier. Der wichtigste Wert ist die Grammatur, also das Gewicht pro Quadratmeter (g/m²).
- Normales Druckerpapier (80 g/m²): Hat jeder zu Hause. Super für die ersten Faltübungen, weil es Fehler verzeiht. Aber, ehrlich gesagt, für ein langlebiges Modell ist es zu dünn. Die Flügel hängen schnell traurig herunter.
- Tonpapier (ca. 130 g/m²): Das ist mein absoluter Favorit für die meisten Basteleien. Es ist stabil genug, um die Form zu halten, die Farben leuchten richtig, und es lässt sich super schneiden. Du spürst beim Falten einen leichten Widerstand – das hilft, eine richtig scharfe, saubere Kante zu bekommen. Ein Block mit verschiedenen Farben kostet im Bastelladen oder online oft nur zwischen 5 € und 10 €.
- Fotokarton (ab 220 g/m²): Das ist schon ein richtiges Schwergewicht. Perfekt für große Schmetterlinge, die du an die Wand hängen möchtest. Aber Achtung: Das Falten erfordert hier mehr Kraft. Kleiner Tipp: Ritze die Faltlinie vorher mit dem Rücken eines Messers oder einem Falzbein leicht an, sonst bricht die Oberfläche unschön auf.
Übrigens, Papier hat auch eine „Maserung“, die sogenannte Laufrichtung. Die Papierfasern liegen meist in eine Richtung. Faltest du mit dieser Richtung, wird der Falz glatt und sauber. Faltest du quer dazu, kann das Papier leichter brechen. Teste es mal: Bieg ein Blatt einmal längs und einmal quer. In eine Richtung geht es deutlich leichter – das ist sie, die Laufrichtung!
Klebstoff-Wissenschaft: Was wirklich zusammenhält
Die Wahl des Klebers entscheidet darüber, ob dein Werkstück am Ende sauber aussieht oder von fiesen Klebeflecken ruiniert wird.
Der klassische weiße Bastelkleber ist super, vor allem wenn Kinder mitbasteln, da er ungiftig ist. Sein Nachteil: Er enthält Wasser und weicht dünnes Papier schnell auf, was zu unschönen Wellen führen kann. Ein häufiger Fehler ist, viel zu viel davon zu nehmen. Mein Tipp: Gib einen Klecks auf ein Stück Pappe und trage den Kleber mit einem Zahnstocher hauchdünn auf. Das dauert länger, aber das Ergebnis ist es wert.
Ein Klebestift ist praktisch und sauber, keine Frage. Für einfache Papierlagen ist er okay, aber bei dickerem Karton oder Teilen, die unter Spannung stehen, versagt er oft. Da fehlt einfach die Power.
Und dann gibt es da noch die Heißklebepistole. Mein liebstes Werkzeug für stabile Verbindungen, aber bitte mit Respekt benutzen! Die Spitze wird locker 190 Grad heiß. Einsteigermodelle gibt’s schon für unter 15 € im Baumarkt oder bei Discountern. Der Kleber hält bombenfest und sofort. Ideal, um Fühler aus Draht oder den Körper an den Flügeln zu befestigen. Aber sei gewarnt: Er hinterlässt oft dicke Spuren und diese nervigen Fäden. Nur für Fortgeschrittene und niemals ohne Aufsicht bei Kindern!
Teil 2: Die Grundlagen – Sauber arbeiten von Anfang an
Fangen wir mal locker an. Aber auch bei einfachen Projekten achten wir auf eine saubere Ausführung, denn das ist die beste Übung.
Der Kaffeefilter-Schmetterling: Ein Farbenspiel für Ungeduldige
Diese Methode ist der Hit bei Kindern, aber auch Erwachsene staunen immer wieder über den coolen Effekt. Hier nutzt du die Kapillarwirkung, bei der das Wasser die Farbe durch das Papier zieht.
Was du brauchst: Weiße, runde Kaffeefilter (ca. 2 € für eine Großpackung), wasserlösliche Filzstifte (wichtig, keine Permanentmarker!), eine Sprühflasche mit Wasser und Pfeifenputzer oder eine kleine Holzwäscheklammer (beides gibt’s für ca. 3 € im Bastelbedarf).
Und so geht’s richtig:
1. Leg den Kaffeefilter flach auf eine Unterlage (alte Zeitung tut’s auch).
2. Bemale den Filter mit den Stiften. Keine perfekten Muster, einfach nur grobe Punkte oder Striche. Lass ruhig etwas Weiß dazwischen.
3. Jetzt der magische Moment: Sprüh aus 20-30 cm Entfernung einen feinen Wassernebel darüber. Nicht ertränken! Du willst nur, dass die Farben anfangen, ineinander zu laufen.
4. Und jetzt kommt der wichtigste Schritt: Geduld. Der Filter muss vollständig trocknen. Je nach Luftfeuchtigkeit kann das gut 1-2 Stunden dauern. Fasst du ihn zu früh an, zerreißt das nasse Papier sofort.
5. Wenn alles trocken und fest ist, falte den Filter in der Mitte wie eine Ziehharmonika (ca. 1 cm breite Falten).
6. Drück die Mitte fest zusammen, klemm die Wäscheklammer als Körper dran oder wickle einen Pfeifenputzer darum und forme die Enden zu Fühlern. Fertig!
Wo es oft schiefgeht: Zu viel Wasser! Dann wird alles zu einem matschigen Brei, und die Farben vermischen sich zu einem undefinierbaren Braun. Weniger ist hier definitiv mehr.
Der Klorollen-Schmetterling: Upcycling mit Stil
Eine leere Papprolle ist ein super stabiler Kern für einen Schmetterlingskörper. Die Herausforderung ist, das Papier sauber und ohne Blasen auf die runde Form zu bekommen.
Was du brauchst: Eine leere Klorolle, Tonpapier, Bastelkleber und eine wirklich scharfe Schere. Nichts ist schlimmer als eine stumpfe Schere, die das Papier eher quetscht als schneidet und hässliche, fransige Ränder hinterlässt.
So klappt’s:
1. Miss die Rolle aus und schneide ein passendes Stück Tonpapier für den Körper zu. Gib beim Umfang etwa einen Zentimeter für die Überlappung dazu.
2. Profi-Tipp: Trage den Kleber dünn auf die Papprolle auf, nicht auf das Papier. So vermeidest du Wellen. Rolle das Papier dann langsam und fest auf.
3. Für die Flügel: Falte ein anderes Stück Tonpapier in der Mitte, zeichne eine Flügelhälfte auf und schneide sie durch beide Lagen. So werden beide Seiten garantiert perfekt symmetrisch.
4. Kleb die Flügel hinten an den Körper. Hier kannst du die Rolle hinlegen und die Flügel mit einem Buch beschweren, bis der Kleber getrocknet ist.
Teil 3: Für alle, die mehr wollen – Techniken für Fortgeschrittene
Wenn die Grundlagen sitzen, können wir eine Schippe drauflegen. Jetzt geht es um Millimeterarbeit und anspruchsvollere Materialien.
Origami-Schmetterling: Die hohe Kunst des exakten Falzes
Origami verzeiht keine Fehler. Ein unsauberer Falz am Anfang, und das ganze Modell wird am Ende schief und krumm. Hier ist Konzentration gefragt.
Das richtige Material: Am besten ist spezielles Origami-Papier. Das ist dünn, aber reißfest und bereits perfekt quadratisch. Ein Päckchen mit 100 Blatt kriegt man online oft schon für unter 10 €. Für den Anfang tut’s aber auch normales Druckerpapier.
Wenig bekannter Trick: Wie machst du aus einem DIN-A4-Blatt ein perfektes Quadrat? Ganz einfach: Nimm eine der kurzen Ecken und falte sie rüber zur gegenüberliegenden langen Kante, sodass eine saubere Dreiecksspitze entsteht. Den überstehenden rechteckigen Streifen schneidest du einfach ab. Voilà, ein perfektes Quadrat!
Das wichtigste Werkzeug: Deine Fingernägel, um jeden Falz scharf nachzuziehen. Oder, wenn du es ernst meinst, ein Falzbein aus Kunststoff (ca. 5 € im Künstlerbedarf). Ein Linealrücken funktioniert zur Not auch.
Eine einfache Anleitung ist schwer in Worte zu fassen, aber der kniffligste Schritt bei vielen Modellen ist die „Wasserbomben-Basis“. Mein Rat aus Erfahrung: Sei nicht frustriert, wenn der erste Versuch aussieht wie eine zerknüllte Serviette. Plane ruhig 20-30 Minuten ein. Und keine Schande, sich das auf YouTube anzuschauen! Such einfach mal nach „Origami Schmetterling Anleitung“ oder „Origami Wasserbomben-Basis“, das hilft enorm.
Der Stoff-Schmetterling: Ein Hauch von Eleganz
Aus Stoffresten lassen sich wunderschöne, weiche Schmetterlinge zaubern, die sich toll als Brosche oder Haarspange machen.
Die Materialwahl: Filz ist ideal für Anfänger. Er ist stabil, franst nicht aus und lässt sich super schneiden. Ein paar bunte Filzplatten kosten nur wenige Euro. Baumwolle geht auch, franst aber. Hier kannst du die Kanten mit einer Zick-Zack-Schere schneiden, das sieht cool aus und stoppt das Ausfransen.
Die Technik: Hier kommt wieder die Heißklebepistole ins Spiel. Schneide einen länglichen Körper aus Filz und die Flügel aus dem Stoff deiner Wahl (wieder doppelt legen für Symmetrie). Dann gibst du eine dünne Linie Heißkleber auf den Filzkörper und drückst die Flügel sofort fest. Auf der Rückseite kannst du dann super eine Broschennadel oder eine Haarklammer befestigen. Achte darauf, sauber zu arbeiten, damit man keine Klebereste sieht.
Teil 4: Kurz und schmerzlos – Sicherheit geht vor!
Okay, jetzt mal kurz Tacheles, weil’s wichtig ist. Basteln soll Spaß machen, und das bleibt auch so, wenn man ein paar simple Regeln beachtet.
1. Scharfe Werkzeuge: Eine scharfe Schere oder ein Cutter sind kein Spielzeug. Schneide immer vom Körper weg. Kinder bekommen eine abgerundete Kinderschere, Punkt.
2. Heißklebepistole: Niemals unbeaufsichtigt lassen, nicht anfassen und nach Gebrauch den Stecker ziehen. Glaub mir, eine Brandblase von dem Zeug ist extrem schmerzhaft.
3. Kleber & Co.: Arbeite in einem gut belüfteten Raum und achte bei Produkten für Kinder auf die Hinweise „lösungsmittelfrei“.
4. Aufsicht: Wenn du mit Kindern bastelst, bleib dabei. Es geht nicht nur ums Helfen, sondern auch darum, Unfälle zu verhindern.
Und was jetzt? Ideen für deine fertigen Meisterwerke
Super, du hast jetzt einen Haufen wunderschöner Schmetterlinge gebastelt. Aber was machst du damit? Hier ein paar Ideen:
- Häng sie an einen schönen Ast und mach ein Mobile daraus.
- Benutze sie als einzigartige Geschenkanhänger.
- Dekoriere eine Geburtstagstafel damit.
- Klebe einen kleinen Magneten auf die Rückseite für den Kühlschrank.
- Befestige sie an einer Lichterkette für eine zauberhafte Atmosphäre.
Ein letztes Wort…
Du siehst, selbst ein einfaches Projekt wie ein Papierschmetterling hat ganz schön viel Tiefe. Es geht um Materialgefühl, saubere Technik und die Ruhe, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen. Jede Technik, die du hier lernst – symmetrisch schneiden, präzise falten, den richtigen Kleber wählen – ist eine Grundlage für unzählige andere kreative Projekte.
So, und jetzt bist du dran! Genug gelesen. Schnapp dir ein Blatt Papier, fang mit dem einfachsten Modell an und hab einfach Spaß dabei. Viel Erfolg!
Bildergalerie
Für einen Hauch von Magie und Zerbrechlichkeit sorgt Transparentpapier, auch bekannt als Pergament- oder Vellum-Papier. Es ist nicht ganz durchsichtig, sondern milchig-transluzent. Das Licht scheint sanft hindurch und verleiht den Flügeln eine ätherische, fast feenhafte Qualität. Ideal für Schmetterlinge, die am Fenster oder vor einer Lichtquelle platziert werden.
- Ein Falzbein aus Teflon oder Knochen, um Papierkanten zu glätten, ohne sie glänzend zu reiben.
- Eine Präzisionsschere mit feiner Spitze (z.B. von Fiskars) für filigrane Fühler und Flügelmuster.
- Eine selbstheilende Schneidematte und ein Skalpell für absolut gerade Schnitte, die mit einer Schere unmöglich sind.
Das Geheimnis? Professionelle Werkzeuge sind keine Spielerei, sondern eine Investition in saubere Ergebnisse.
Der häufigste Fehler: Zu viel Klebstoff! Ein winziger Tropfen reicht oft aus. Überschüssiger Kleber lässt dünnes Papier wellig werden, trocknet unschön glänzend auf und kann die Farben verlaufen lassen. Weniger ist hier definitiv mehr – am besten mit einem Zahnstocher auftragen.
Wussten Sie schon? Weltweit gibt es über 180.000 bekannte Schmetterlingsarten. Eine unendliche Inspirationsquelle für Farben und Formen direkt aus der Natur!
Die Farbwahl entscheidet über die Wirkung. Statt einfach nur bunte Papiere zu mischen, orientieren Sie sich an echten Vorbildern oder bewährten Farbharmonien. Ein Monarchfalter lebt von der Spannung zwischen warmem Orange und tiefem Schwarz. Ein Blauer Morpho fasziniert durch changierende Blautöne.
- Analog: Töne, die im Farbkreis nebeneinander liegen (z.B. Gelb, Gelb-Orange, Orange) für ein ruhiges Bild.
- Komplementär: Gegenüberliegende Farben (z.B. Blau und Orange) für maximale Leuchtkraft und Kontrast.
Wie schütze ich meine Papierschmetterlinge vor dem Ausbleichen?
Sonnenlicht ist der natürliche Feind von farbigem Papier. Um die Brillanz Ihrer Werke zu bewahren, gibt es spezielle UV-Schutz-Sprays für Papier, wie sie auch von Künstlern verwendet werden (z.B. von Hahnemühle oder Krylon). Eine dünne Schicht aus ca. 30 cm Entfernung aufgetragen, versiegelt die Oberfläche und schützt die Pigmente effektiv vor dem Verblassen.
Japanisches Washi-Papier: Oft handgeschöpft, leicht durchscheinend und mit einer wunderbar weichen, faserigen Textur. Es ist überraschend reißfest und perfekt für elegante, zarte Modelle.
Klassisches Geschenkpapier: Meist sehr dünn und oft mit einer beschichteten, glänzenden Oberfläche. Es neigt dazu, an den Faltkanten weiß zu brechen und ist weniger formstabil.
Für ein Ergebnis mit Seele ist Washi-Papier klar der Gewinner.
„Origami ist die Kunst, mit den Händen zu denken.“ – Akira Yoshizawa, Großmeister des modernen Origami
Diese Philosophie steckt in jedem gefalteten Schmetterling. Es geht nicht nur darum, einer Anleitung zu folgen, sondern darum, das Material zu spüren und zu verstehen. Jede Falte ist eine Entscheidung, die das flache Blatt Papier Schritt für Schritt in ein dreidimensionales Kunstwerk verwandelt.
- Sie verleihen jedem Schmetterling eine sofortige Vintage-Anmutung und eine Geschichte.
- Jeder Flügel wird durch die Schrift oder die Illustrationen zum Unikat.
- Es ist die nachhaltigste und persönlichste Art des Bastelns.
Das Geheimnis? Verwenden Sie die Seiten aus alten, vergilbten Büchern, Notenheften oder Landkarten. Der Charme liegt in der Unvollkommenheit und dem Hauch von Nostalgie.
Die Kunst, Schmetterlinge zu basteln, geht über das bloße Handwerk hinaus. Es ist ein Akt der Achtsamkeit. Das repetitive Falten, das präzise Schneiden, die Konzentration auf das kleine Objekt in den Händen – all das kann eine unglaublich meditative Wirkung haben. Für einen Moment existiert nur das Hier und Jetzt, das Rascheln des Papiers und die Vorfreude auf das fertige Geschöpf.
Stoff statt Papier: Für eine ganz andere Haptik und Langlebigkeit. Probieren Sie es mal mit Stoffresten. Ein wenig Textilversteifer (wie Paverpol) macht den Stoff formbar wie festes Papier. So lassen sich wunderbar robuste Schmetterlinge für Broschen, Haarspangen oder als Dekoration auf Kissen gestalten. Besonders edel wirken Organza oder Seide.
Wie bringe ich meine Schmetterlinge an die Wand, ohne die Tapete zu ruinieren?
Die Lösung sind kleine, wiederablösbare Klebepunkte oder -knetmasse, zum Beispiel „Patafix“ von UHU. Sie halten das geringe Gewicht der Papierschmetterlinge problemlos und lassen sich später rückstandsfrei entfernen. Für einen dynamischen 3D-Effekt einen Punkt in die Mitte des Schmetterlingskörpers setzen und die Flügel leicht nach vorne biegen.
Ein Schwarm aus vielen kleinen Schmetterlingen ist beeindruckend, aber unterschätzen Sie nicht die Wirkung eines einzelnen, großen Exemplars. Ein Schmetterling im DIN-A4-Format oder größer, gefertigt aus hochwertigem Fotokarton (mindestens 300 g/m²) und mit feinen Details verziert, wird zum zentralen Kunstwerk an einer leeren Wand. Er zieht alle Blicke auf sich und beweist, dass Papierkunst weit mehr ist als nur Bastelei.
Die schillernden Farben des Blauen Morphofalters entstehen nicht durch Pigmente, sondern durch die mikroskopische Struktur seiner Flügel, die das Licht auf eine besondere Weise bricht.
Diesen Effekt können Sie nachahmen! Verwenden Sie Papiere mit Perlmutt- oder Holografie-Finish oder tragen Sie nach dem Basteln eine hauchdünne Schicht irisierender Acrylfarbe (z.B. von Schmincke AERO COLOR) mit einem Schwämmchen auf. So fangen Ihre Schmetterlinge das Licht ein und schimmern bei jeder Bewegung.
Der Trick mit dem Draht: Für perfekte, geschwungene Fühler ist ein Pfeifenputzer oft zu grob. Die Profi-Lösung: Dünner, schwarz ummantelter Basteldraht oder Blumendraht (ca. 0,3 mm Stärke). Schneiden Sie ein kleines Stück ab, biegen Sie es in der Mitte zu einem „V“ und kleben Sie es von unten an den Kopf des Schmetterlings. Die Enden können Sie dann elegant formen und für einen realistischen Look an den Spitzen zu winzigen Knubbeln aufrollen.
Lassen Sie die Schere mal links liegen und experimentieren Sie mit dem Reißen von Papier. Besonders bei handgeschöpften Papieren oder japanischem Mulberry-Papier entstehen dabei wunderschöne, faserige Kanten. Diese weichen, organischen Ränder verleihen den Flügeln eine natürliche Zartheit, die ein sauberer Schnitt niemals erreichen könnte.
Kann ich die Flügel auch bemalen?
Absolut! Das eröffnet eine neue Dimension der Gestaltung. Am besten eignen sich Aquarellfarben auf saugfähigem Papier (z.B. Tonpapier) für sanfte Verläufe. Für scharfe, deckende Muster sind Acrylstifte wie die POSCA-Marker ideal. Wichtig: Bemalen Sie das Papier, bevor Sie es falten und schneiden, um unschöne Farbansammlungen in den Faltkanten zu vermeiden.
- Sie werden zum Highlight auf jeder Geschenkverpackung, anstelle einer einfachen Schleife.
- An einem dünnen Nylonfaden aufgehängt, ergeben sie ein zauberhaftes Mobile für das Kinderzimmer.
- Als Platzkartenhalter bei einem festlichen Essen, indem Sie den Namen des Gastes auf einen Flügel schreiben.
- Aufgefädelt auf einer Lichterkette verwandeln sie diese in eine poetische Leucht-Girlande.
Fester Filz: Ideal für robuste, kindertaugliche Schmetterlinge. Er franst nicht aus und die Kanten müssen nicht versäubert werden. Perfekt für Applikationen auf Taschen oder Kleidung.
Zarter Organza: Schafft einen durchscheinenden, elfenhaften Look. Da der Stoff leicht ausfranst, die Kanten vorsichtig mit einer Kerzenflamme versiegeln oder mit transparentem Textilkleber sichern.
Filz ist bodenständig und verspielt, Organza elegant und verträumt.
Wichtiger Punkt: Die Laufrichtung des Papiers beachten! Wie Holz hat auch Papier eine Faserrichtung. Falten Sie quer zur Laufrichtung, kann die Kante brechen und unsauber aussehen. Falten Sie parallel zur Faser, wird die Kante glatt und scharf. Testen Sie es, indem Sie ein Blatt in beide Richtungen leicht biegen – eine Richtung gibt leichter nach. Das ist Ihre ideale Faltrichtung.
Denken Sie dreidimensional! Ein Schmetterling wirkt erst lebendig, wenn er nicht flach an der Wand klebt. Falten Sie die Flügel nach dem Anbringen leicht nach oben. Variieren Sie den Winkel bei jedem Schmetterling eines Schwarms. Einige können fast geschlossen sein, als würden sie sich gerade niederlassen, andere mit weit geöffneten Flügeln im vollen Flug. Diese subtile Dynamik macht den entscheidenden Unterschied aus.
Doppellagige Flügel: Für mehr Tiefe und Stabilität. Schneiden Sie denselben Flügel zweimal aus – einmal aus einem Grundfarbton (z.B. schwarzer Fotokarton) und einmal etwas kleiner aus einem gemusterten oder farbigen Papier. Kleben Sie den kleineren Flügel exakt auf den größeren. Dieser simple Trick erzeugt einen professionellen Look und macht die Flügel deutlich robuster.
„Der Akt des Machens ist die eigentliche Belohnung.“ – Unbekannt
Vergessen Sie den Druck, ein perfektes Ergebnis erzielen zu müssen. Der wahre Wert des Bastelns liegt im Prozess selbst. Im Ausprobieren, im Scheitern, im Lernen. Jeder nicht ganz perfekte Schmetterling ist ein Schritt auf dem Weg zur Meisterschaft und ein Zeugnis Ihrer kreativen Reise.
Welchen Kleber für welches Material?
Die Wahl des Klebstoffs ist entscheidend für ein sauberes Finish. Ein klassischer Klebestift (z.B. Pritt) ist super für Kinder, aber für filigrane Arbeiten oft zu ungenau und nicht stark genug. Flüssiger Bastelkleber mit feiner Dosierspitze (z.B. UHU flinke flasche) ist ideal für Papier-auf-Papier-Verbindungen. Für das Befestigen von Draht oder Perlen am Papierkörper ist eine Heißklebepistole (Niedrigtemperatur-Einstellung!) unschlagbar.
Verleihen Sie Ihren Schmetterlingen den letzten Schliff mit winzigen Details. Ein paar aufgetupfte Punkte mit einem goldenen Gelstift, eine feine Linie aus Glitterkleber entlang der Flügeladern oder winzige Strasssteine, die als Augen dienen. Diese kleinen Akzente fangen das Licht ein und heben Ihre Kreation von einem einfachen Bastelprojekt auf die Stufe eines kleinen Kunstwerks.
