Plätzchen-Geheimnisse: So gelingen dir Schokolade & Zuckerguss wie vom Profi
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit ist es wieder da: dieses eine, ganz besondere Aroma in der Küche. Eine Mischung aus warmer Butter, frisch gerösteten Nüssen und all den Gewürzen, die nach Gemütlichkeit duften. Ehrlich gesagt, katapultiert mich das jedes Mal zurück in meine Anfangszeit, als mir die alten Hasen zeigten, wie man einen Teig mit Respekt behandelt. Und das Wichtigste, was ich über die Jahre gelernt habe, ist: Ein gutes Plätzchen fängt beim Teig an, aber seine Seele? Die bekommt es erst durch die Veredelung.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Basis muss stimmen: Warum nicht jedes Plätzchen zum Verzieren taugt
- 0.2 Team Schokolade: Knack & Glanz mit echter Kuvertüre
- 0.3 Team Zuckerguss: Filigrane Kunst mit Eiweißspritzglasur
- 0.4 Coole Deko-Techniken für Einsteiger
- 0.5 Die richtige Lagerung: Damit die Mühe nicht umsonst war
- 0.6 Und jetzt du!
- 1 Bildergalerie
Das Dekorieren von Weihnachtsplätzchen ist so viel mehr als nur bunter Zucker. Es ist der letzte, liebevolle Schliff, echtes Handwerk, das ein bisschen Geduld und das richtige Wissen erfordert. Viele trauen sich da nicht so recht ran, weil es kompliziert aussieht. Aber das ist ein Mythos! Mit den richtigen Techniken und einem Gefühl für die Zutaten kann das jeder. Also, vergiss die Perfektion und hab Spaß – ich zeige dir die Methoden, die wir Profis nutzen. Ganz ohne komplizierten Schnickschnack, sondern grundsolide und mit Geling-Garantie.

Die Basis muss stimmen: Warum nicht jedes Plätzchen zum Verzieren taugt
Bevor wir uns in Glasuren stürzen, reden wir mal kurz über den Untergrund. Die schönste Deko ist nichts wert, wenn das Plätzchen darunter nicht mitspielt. Ideal ist ein formstabiler Mürbeteig, der beim Backen nicht die Form verliert oder zu sehr aufgeht. Warum? Ganz einfach: Eine glatte, ebene Oberfläche lässt sich sauber glasieren, die Kanten bleiben scharf und dein schönes Stern- oder Herzmotiv ist auch nach dem Backen noch erkennbar.
Kleiner Tipp aus der Praxis, der den Unterschied macht: Den ausgerollten Teig vor dem Ausstechen nochmal für 15 Minuten in den Kühlschrank legen. Und die ausgestochenen Plätzchen vor dem Backen ebenfalls nochmal kurz kühlen. Wir nennen das den „Kälteschock“. Er festigt die Butter im Teig und verhindert, dass die Plätzchen im Ofen unschön zerlaufen. Ein winziger Schritt mit riesiger Wirkung! Nach dem Backen lässt du die Plätzchen dann auf einem Gitter komplett auskühlen. Eine auch nur lauwarme Oberfläche lässt jede Glasur komisch verlaufen und macht Schokolade stumpf.

Team Schokolade: Knack & Glanz mit echter Kuvertüre
Im Supermarkt greifen viele zur fertigen Fettglasur. Klar, die ist einfach in der Handhabung. Aber geschmacklich und vom Gefühl im Mund ist sie meilenweit von echter Kuvertüre entfernt. Der Grund liegt in der Kakaobutter. Echte Kuvertüre hat einen hohen Anteil davon, was für den zarten Schmelz und dieses befriedigende „Knack“ beim Reinbeißen sorgt. In Fettglasur stecken stattdessen meist nur günstigere Pflanzenfette.
Temperieren ist keine Hexerei, versprochen!
Kakaobutter ist eine kleine Diva. Sie kann in verschiedenen Kristallformen erstarren. Nur eine davon ist stabil und sorgt dafür, dass die Schokolade nach dem Abkühlen fest wird, wunderschön glänzt und keinen unschönen grauen Schleier bekommt. Diesen Prozess, die richtigen Kristalle zu züchten, nennen wir Temperieren. Klingt wissenschaftlich, ist aber reines Handwerk.
Wenn du Kuvertüre einfach nur schmilzt und wieder abkühlen lässt, wird sie meist fleckig, weich und schmilzt sofort an den Fingern. Das Temperieren verhindert genau das. Es ist der eine Schritt, der deine Plätzchen von „selbstgemacht“ zu „wie vom Konditor“ befördert.

Die Impfmethode: Deine Geling-Garantie für zu Hause
Bevor du loslegst, hier eine kleine Einkaufsliste. Du brauchst:
- Gute Kuvertüre (z.B. Callebaut Callets, die sind super zum Dosieren) und nicht einfach Blockschokolade.
- Ein digitales Küchenthermometer. Das ist die wichtigste Investition und kostet online oder im Fachhandel meist nur zwischen 15€ und 25€.
- Eine hitzefeste Schüssel und einen passenden Topf fürs Wasserbad.
Für rund 50 mittelgroße Plätzchen solltest du mit etwa 300g Kuvertüre rechnen und dir einen entspannten Nachmittag Zeit nehmen. Also, so geht’s mit der Impfmethode am Beispiel von Zartbitterkuvertüre:
- Hacke die 300 g Kuvertüre klein. Und mit klein meine ich nicht nur die Rippen brechen, sondern Stücke von der Größe einer Kaffeebohne. Das ist wichtig, damit sie gleichmäßig schmilzt.
- Nimm zwei Drittel davon (also 200 g) und schmelze sie langsam über einem Wasserbad. Das Wasser darf nur leicht simmern, niemals kochen! Und Achtung: Kein einziger Tropfen Wasser darf in die Schokolade gelangen, sonst klumpt sie sofort. Erhitze die Kuvertüre unter sanftem Rühren auf 45-50 °C.
- Nimm die Schüssel vom Wasserbad. Gib jetzt das restliche Drittel der gehackten Kuvertüre (100 g) dazu. Das sind die „Impfkristalle“, die der geschmolzenen Masse die richtige Struktur geben.
- Rühre nun geduldig, bis sich alle Stücke aufgelöst haben und die Masse auf kühle 27-28 °C runtergekommen ist. Das ist der wichtigste Moment.
- Jetzt stell die Schüssel ganz kurz zurück aufs warme Wasserbad und erwärme alles unter ständigem Rühren wieder auf die exakte Verarbeitungstemperatur von 31-32 °C. Wirklich nicht heißer!
Gut zu wissen: Jede Sorte hat ihre eigenen Temperaturen. Hier ein kleiner Spickzettel:
- Vollmilch: Schmelzen auf 45 °C, abkühlen auf 26-27 °C, wieder erwärmen auf 29-30 °C.
- Weiß: Schmelzen auf 40 °C, abkühlen auf 25-26 °C, wieder erwärmen auf 28-29 °C.
Der ultimative Test: Tauche einen Messerrücken kurz in die Kuvertüre. Wenn sie bei Raumtemperatur innerhalb von 2-3 Minuten fest wird und schön glänzt, hast du alles richtig gemacht. Zieht sie nur langsam an und wird fleckig? Dann musst du den Prozess leider nochmal starten.

Was tun, wenn’s schiefgeht?
- Die Schokolade wird grieselig? Du warst zu ungeduldig und sie ist zu heiß geworden. Für einen Überzug ist sie leider nicht mehr zu retten, aber du kannst sie super für einen Rührkuchen oder Brownies verwenden.
- Die Schokolade wird nicht fest? Die Temperaturen haben nicht gestimmt. Hier kannst du versuchen, sie nochmal vorsichtig zu erwärmen und den gesamten Temperier-Prozess zu wiederholen.
- Ein Tropfen Wasser ist reingekommen? Game over. Die Schokolade wird sofort zu einem dicken Klumpen. Das ist mir in meiner Ausbildung auch passiert – glaub mir, das lernt man nur auf die harte Tour.
Team Zuckerguss: Filigrane Kunst mit Eiweißspritzglasur
Die Eiweißspritzglasur, auch als Royal Icing bekannt, ist die Königin der Plätzchendeko. Sie trocknet steinhart und matt aus und ist perfekt für feine Linien, Muster oder zum Festkleben von Zuckerperlen. Ein einfacher Guss aus Puderzucker und Wasser bleibt oft durchsichtig und klebrig.
Das perfekte Rezept & die richtige Konsistenz
Bevor wir starten, was du brauchst: Eine absolut saubere, fettfreie Schüssel, einen Handmixer, Spritzbeutel und idealerweise kleine runde Lochtüllen (Größe 1 und 2 sind super für Anfänger). Zur Not tut’s auch ein Gefrierbeutel mit einer winzig abgeschnittenen Ecke.

Für eine gute Basis-Glasur brauchst du:
- 1 frisches Eiweiß (Größe M)
- ca. 250 g Puderzucker (ganz wichtig: vorher sieben!)
- 1-2 Teelöffel frischer Zitronensaft
Achtung, Sicherheit geht vor: Rohes Eiweiß kann Salmonellen enthalten. Wenn du für Kinder, Schwangere oder ältere Menschen bäckst, nimm bitte pasteurisiertes Flüssig-Eiweiß aus dem Tetrapack oder Eiweißpulver. Das findest du in gut sortierten Supermärkten meist im Kühlregal oder in der Backabteilung und ist absolut sicher. Das ist auch in jeder Profi-Backstube Standard.
Und so wird’s gemacht:
- Schlag das Eiweiß mit dem Zitronensaft in deiner blitzsauberen Schüssel kurz an, bis es schaumig ist. Fett ist der Erzfeind von Eischnee!
- Sieb den Puderzucker nach und nach dazu und rühre auf niedriger Stufe, bis alles verbunden ist.
- Schalte auf mittlere Stufe und schlage die Masse für etwa 5-8 Minuten weiter, bis sie dick, zäh und glänzend ist. Wenn du den Rührbesen rausziehst, müssen die Spitzen fest stehen bleiben.
Die fertige Glasur musst du sofort mit einem feuchten Tuch oder Frischhaltefolie direkt auf der Oberfläche abdecken. Sie trocknet an der Luft blitzschnell aus.

Die zwei Konsistenzen, die du brauchst
Im Grunde arbeiten wir nur mit zwei Varianten der Glasur:
- Konturglasur: Das ist die dicke, zähe Grundglasur, die du gerade hergestellt hast. Die Konsistenz ist etwa wie Zahnpasta. Perfekt, um Ränder zu spritzen, die später die flüssigere Glasur halten sollen.
- Flutglasur: Damit füllst du die Flächen. Nimm dafür eine Portion deiner Konturglasur in eine separate Schüssel und verdünne sie tröpfchenweise mit Wasser. Rühre dabei vorsichtig mit einem Löffel, um keine Luftblasen einzuarbeiten.
Der 10-Sekunden-Test: Die perfekte Konsistenz hat die Flutglasur, wenn eine Linie, die du mit dem Löffel durchziehst, in ca. 10 Sekunden wieder glatt verläuft. Geht es schneller, ist sie zu dünn und läuft dir vom Plätzchen. Dauert es länger, ist sie zu dick und verteilt sich nicht schön.
Hilfe, meine Glasur spinnt!
- Zu dick geworden? Einfach tröpfchenweise Wasser unterrühren, bis die Konsistenz wieder passt.
- Zu dünn geworden? Löffelweise gesiebten Puderzucker dazugeben und vorsichtig unterrühren.
- Reste übrig? Gib sie in einen luftdichten Behälter, lege Frischhaltefolie direkt auf die Oberfläche und lagere sie im Kühlschrank. So hält sie sich 2-3 Tage. Vor der Wiederverwendung gut durchrühren.

Coole Deko-Techniken für Einsteiger
Technik 1: Umranden und Fluten
Das ist die absolute Basistechnik. Spritze mit der dicken Konturglasur eine saubere Linie entlang des Plätzchenrandes. Dieser „Damm“ muss ca. 15 Minuten antrocknen. Danach füllst du die Fläche mit der dünneren Flutglasur. Mit einem Zahnstocher kannst du die Glasur in alle Ecken schieben und Luftbläschen aufstechen. Dann das Plätzchen sanft hin und her rütteln, damit die Oberfläche spiegelglatt wird. Und jetzt kommt der schwierigste Teil: Geduld haben! Die Plätzchen müssen 6-8 Stunden, manchmal sogar über Nacht, trocknen.
Technik 2: Nass-in-Nass-Muster
Hier ist Geschwindigkeit gefragt! Flute ein Plätzchen mit einer Grundfarbe. Solange diese noch nass ist, tropfst du mit einer anderen Farbe Punkte darauf. Wenn du jetzt mit einem Zahnstocher durch die Punkte ziehst, entstehen wunderschöne Herzen oder Tropfen. Für einen Marmor-Effekt ziehst du Linien und fährst dann quer dazu mit dem Zahnstocher hin und her. Bereite am besten alle Farben vor, bevor du loslegst.

Die richtige Lagerung: Damit die Mühe nicht umsonst war
Der größte Fehler, den fast jeder macht: verschiedene Plätzchensorten zusammen in einer Dose lagern. Knusprige Mürbeteigplätzchen sind trocken, weiche Lebkuchen feucht. Packt man sie zusammen, wandert die Feuchtigkeit. Die Lebkuchen werden hart, die Mürbeteigplätzchen weich. Die goldene Regel lautet also: Gleiches zu Gleichem! Jede Sorte bekommt ihre eigene Blechdose. Zwischen die Schichten legst du am besten Backpapier.
Und ganz wichtig, auch wenn die Ungeduld nagt: Staple die verzierten Plätzchen erst, wenn die Glasur WIRKLICH steinhart ist. Sonst gibt’s unschöne Abdrücke und die ganze Arbeit war umsonst.
Ach ja, der alte Trick für Lebkuchen funktioniert wirklich: Ein Stück Apfelschale mit in die Dose legen, das hält sie schön saftig. Aber alle zwei Tage kontrollieren und austauschen, damit nichts schimmelt.
Und jetzt du!
Plätzchen verzieren ist ein Handwerk, das mit jeder Übung leichter von der Hand geht. Sei nicht frustriert, wenn die erste Linie krumm wird. Jeder Profi hat mal klein angefangen. Es geht nicht um das perfekte Ergebnis, sondern um die Zeit und Liebe, die du investierst. Und das schmeckt man am Ende immer.

Na, traust du dich? Probier doch mal die Nass-in-Nass-Herzen aus. Das ist einfacher, als es aussieht, versprochen! Mach dir gute Musik an und genieße das kreative Ritual.
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Der Zauber handgemachter Dekoration liegt in den Details. Statt fertiger Streusel können Sie auch selbst kreativ werden: Fein gehackte Pistazien für ein intensives Grün, gefriergetrocknete Himbeeren für ein fruchtiges Rot oder geröstete Kokosflocken, die an Schnee erinnern. Diese natürlichen Toppings sehen nicht nur edel aus, sie fügen auch eine überraschende Geschmacksebene hinzu.

- Für feste Konturen: Die Konsistenz von Zahnpasta ist ideal. Damit malst du die Ränder deines Motivs.
- Zum Ausfüllen (Fluten): Verdünne das Icing mit wenigen Tropfen Wasser, bis es wie flüssiger Honig vom Löffel fließt.
- Der 10-Sekunden-Test: Ziehe mit einem Messer eine Linie durch dein Flut-Icing. Verstreicht sie in ca. 10 Sekunden, ist es perfekt.


Wussten Sie, dass Kakaobutter in sechs verschiedenen Kristallformen erstarren kann? Nur eine davon – die Beta-V-Form – sorgt für den perfekten Glanz und den knackigen Biss von Kuvertüre.
Genau das ist das Ziel beim professionellen Temperieren: Man zwingt die Kakaobutter durch gezieltes Erwärmen und Abkühlen in diese eine, stabile Kristallstruktur. Ein kleiner Schritt in der Vorbereitung, der den Unterschied zwischen matter, weicher Schokolade und einem knackigen, glänzenden Überzug ausmacht.

Warum wird mein weißer Zuckerguss manchmal gräulich oder durchsichtig?
Das liegt oft an der Verwendung von normalem Zitronensaft oder Wasser. Für ein strahlendes, deckendes Weiß greifen Profis zu einem Trick: Sie verwenden pasteurisiertes Eiweiß anstelle von Wasser und geben einen winzigen Tropfen violette Lebensmittelfarbe (z.B. von Wilton) hinzu. Das Violett wirkt als Komplementärfarbe zu Gelb- und Grautönen und neutralisiert sie, was das Auge als reines, leuchtendes Weiß wahrnimmt.

Die Wet-on-Wet-Technik ist einfacher, als sie klingt. Trage zuerst die Grundglasur (das „Flut-Icing“) auf das Plätzchen auf. Solange diese noch nass ist, setzt du mit einer andersfarbigen Glasur Punkte oder ziehst Linien hinein. Mit einem Zahnstocher kannst du die Farben dann sanft ineinanderziehen und so wunderschöne Muster wie Herzen, Marmorierungen oder Federn erzeugen.


Kuvertüre: Besteht aus hochwertiger Kakaobutter, was ihr den knackigen Schmelz und tiefen Glanz verleiht. Sie muss temperiert werden – eine kleine Kunst, die sich aber lohnt. Marken wie Callebaut oder Valrhona sind hier die Profi-Wahl.
Kakaohaltige Fettglasur: Nutzt günstigere Pflanzenfette. Sie ist einfacher zu handhaben (nur schmelzen), hat aber einen weicheren Biss und weniger intensiven Schokoladengeschmack.
Für den ultimativen „Knack“ und echten Schokogenuss ist Kuvertüre unschlagbar.

Für filigrane Muster braucht man nicht immer teures Equipment. Ein einfacher Gefrierbeutel macht sich hervorragend als Spritzbeutel-Ersatz. Füllen Sie die Glasur in eine Ecke, drehen Sie den Beutel fest zu und schneiden Sie eine winzige Spitze ab. Je kleiner die Öffnung, desto feiner die Linien. Perfekt für Schriftzüge oder feine Verzierungen.

Achtung, Feind Nummer 1: Wasser! Ein einziger Tropfen Wasser oder Dampf in geschmolzener Schokolade lässt sie sofort verklumpen und „anប្រziehen“. Achten Sie darauf, dass Schüssel und Werkzeuge absolut trocken sind und das Wasserbad darunter nicht kocht, sondern nur simmert.


- Ein spiegelnder Glanz, der beeindruckt.
- Keine unschönen grauen Schlieren nach dem Trocknen.
- Dieser befriedigende „Klick“, wenn man hineinbeißt.
Das Geheimnis dahinter? Präzises Temperieren. Erhitze Zartbitterkuvertüre vorsichtig über einem Wasserbad auf 45°C, kühle sie unter Rühren auf 27°C ab und erwärme sie erneut auf die perfekte Verarbeitungstemperatur von 31-32°C.

Manchmal sind es die simplen Ideen, die am meisten verzaubern. Für einen eleganten Schneekristall-Effekt tauchen Sie ein filigranes Spitzendeckchen (aus Papier) in Puderzucker und legen es vorsichtig auf ein dunkles Schokoladenplätzchen. Leicht andrücken und wieder abheben – zurück bleibt ein wunderschönes, pudriges Muster.

Der Geruch von Zimt, Nelken und Kardamom kann nachweislich positive Erinnerungen und Gefühle des Wohlbefindens auslösen.
Verstärken Sie dieses Erlebnis, indem Sie Ihre Dekoration mit Gewürzen verfeinern. Eine Prise Zimt im Zuckerguss oder fein geriebene Orangenschale auf der noch feuchten Schokolade duftet nicht nur himmlisch, sondern sorgt auch für eine raffinierte Geschmacksnote.


Lust auf einen glamourösen Auftritt? Essbares Blattgold oder Blattsilber verwandelt selbst das schlichteste Plätzchen in ein luxuriöses Schmuckstück. Mit einer Pinzette lassen sich kleine Flocken gezielt auf der noch feuchten Glasur oder Schokolade platzieren. Weniger ist hier oft mehr – ein paar gezielte Akzente wirken am edelsten.

Wie lagere ich dekorierte Plätzchen am besten?
Geben Sie ihnen Zeit! Royal-Icing-Plätzchen müssen bei Raumtemperatur vollständig aushärten – das kann je nach Dicke 8 bis 24 Stunden dauern. Erst dann dürfen sie in einer luftdichten Metalldose gelagert werden. Schichten Sie die Plätzchen mit Lagen aus Backpapier, um die Dekoration zu schützen. Plätzchen mit Schoko-Überzug mögen es kühl und trocken, aber nicht den Kühlschrank – dort wird die Schokolade stumpf.


Fehler passiert? Kein Problem! Ein kleiner Patzer im Zuckerguss lässt sich leicht korrigieren, solange er noch feucht ist. Nehmen Sie einen sauberen, feinen Pinsel oder einen Zahnstocher, um überschüssige Glasur vorsichtig zu entfernen oder eine unsaubere Linie zu begradigen. Ist die Glasur schon trocken, kann man den Fehler oft mit einem weiteren Dekoelement, wie einer Zuckerperle oder einem Streusel, geschickt kaschieren.

Die Farbwahl beeinflusst die gesamte Anmutung Ihrer Plätzchen. Für einen modernen, skandinavischen Look beschränken Sie sich auf eine reduzierte Palette: Weiß, Grau und vielleicht ein einziger Akzent in Rot oder Waldgrün. Für einen verspielten Look sind Pastellfarben ideal. Nutzen Sie hochwertige Gelfarben (z.B. von Sugarflair), da sie die Konsistenz des Icings kaum verändern.

- Eine glatte, leicht glänzende Oberfläche.
- Eine weichere Konsistenz als Royal Icing, die nicht steinhart wird.
- Ideal für Kinder, da er schnell und unkompliziert ist.
Die Rede ist vom klassischen Puderzucker-Guss. Einfach Puderzucker mit wenigen Tropfen Zitronensaft oder Wasser anrühren, bis eine dicke, aber noch fließfähige Masse entsteht. Perfekt für einen schnellen, rustikalen Look.


„Brush Embroidery“ ist eine Dekorationstechnik, bei der Royal Icing mit einem Pinsel zu einer filigranen, spitzenartigen Struktur ausgestrichen wird.
Hierfür wird zunächst eine Kontur mit festem Icing auf das Plätzchen gespritzt. Anschließend zieht man mit einem leicht angefeuchteten, flachen Pinsel die Farbe von der Kontur nach innen. Das Ergebnis ist ein zarter, fast durchscheinender Effekt, der an Stickereien erinnert.

Für den „Glasfenster“-Effekt, der in der Galerie zu sehen ist, braucht man Bonbons. Zerkleinern Sie harte, klare Bonbons (z.B. von Campino) nach Farben sortiert in einem Gefrierbeutel. Legen Sie die ausgestochenen Plätzchen mit einer inneren Aussparung auf ein mit Backpapier belegtes Blech und füllen Sie die Lücken mit den Bonbon-Krümeln. Beim Backen schmelzen diese zu einer durchsichtigen, glasartigen Füllung.

Der perfekte Zeitpunkt zum Bestreuen: Warten Sie nicht zu lange! Streusel, Zuckerperlen oder Nüsse haften nur, solange die Glasur oder Schokolade noch feucht ist. Bei Schokolade ist das der Moment, kurz bevor sie beginnt, matt zu werden. Bei Royal Icing haben Sie etwas mehr Zeit, aber warten Sie nicht, bis sich eine Haut gebildet hat.


Marmelade ist nicht nur Füllung, sondern auch Dekoration. Für die klassischen „Spitzbuben“ oder „Linzer Augen“ wird eine leicht säuerliche Marmelade wie Johannisbeer- oder Himbeergelee bevorzugt. Der Trick für saubere Ränder: Erwärmen Sie die Marmelade kurz, damit sie flüssiger wird und sich besser verteilen lässt. Nach dem Abkühlen wird sie wieder fest.

Wie erzeuge ich den angesagten Marmor-Effekt?
Ganz einfach: Tauchen Sie Ihr Plätzchen in eine Grundglasur, zum Beispiel Weiß. Geben Sie sofort mit einem Löffel oder einer kleinen Spritzflasche einige Schlieren oder Tropfen einer Kontrastfarbe auf die noch nasse Oberfläche. Ziehen Sie dann mit einem Zahnstocher kreuz und quer durch die Farben, um sie sanft zu vermischen, bis das typische Marmormuster entsteht.

- Schneeflocken auf dunkler Schokolade.
- Feine Schriftzüge wie „Frohes Fest“.
- Zarte Muster und Ornamente.
Das Werkzeug der Wahl? Ein Papiertütchen, auch Cornet genannt. Falten Sie aus einem kleinen Quadrat Backpapier eine spitze Tüte, füllen Sie diese mit Icing, schlagen Sie das obere Ende um und schneiden Sie eine winzige Spitze ab. So haben Sie maximale Kontrolle für feinste Linien.


Ein aktueller Trend sind Texturen. Erzeugen Sie eine interessante Oberfläche, bevor die Glasur trocknet. Drücken Sie ein sauberes Stück Gitter (wie von einem Kuchengitter) leicht in den feuchten Guss, um ein Wabenmuster zu erzeugen. Oder tupfen Sie die Oberfläche mit der Spitze eines Borstenpinsels ab, um eine raue, fast rustikale Struktur zu schaffen.

Der meiste Puderzucker in Deutschland (z.B. von Südzucker) enthält einen geringen Anteil Stärke als Trennmittel, um das Verklumpen zu verhindern.
Dieser kleine Zusatz hilft tatsächlich auch dabei, dass ein einfacher Zuckerguss etwas schneller anzieht und eine stabilere Oberfläche bekommt. Für professionelles Royal Icing mit Eiweiß ist dieser Effekt aber weniger relevant.
Gold & Silber ohne Blattmetall: Für einen metallischen Schimmer gibt es spezielle Lebensmittelfarbpulver, sogenannte „Luster Dusts“. Mischen Sie das Pulver mit ein paar Tropfen hochprozentigem Alkohol (z.B. Wodka) zu einer flüssigen Farbe an. Diese können Sie dann mit einem feinen Pinsel auf die bereits getrocknete Glasur malen. Der Alkohol verfliegt vollständig und zurück bleibt nur der edle Glanz.




