Likes sind out: Wie dein Business online jetzt WIRKLICH überzeugt

von Emma Wolf
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Ganz ehrlich? Als die ersten Social-Media-Plattformen anfingen, die öffentlichen Like-Zahlen zu verstecken, ging ein Raunen durch die Marketing-Welt. Ich bin schon eine gefühlte Ewigkeit in diesem digitalen Zirkus unterwegs und habe den Aufstieg der „Gefällt mir“-Angabe miterlebt. Sie war einfach, sie war messbar, und sie fühlte sich verdammt gut an. Ein hoher Wert war wie Applaus auf offener Bühne.

Aber dieser Applaus ist jetzt leiser geworden. Und viele, gerade kleine Unternehmen und Selbstständige, stehen etwas ratlos da. „Woran sehe ich denn jetzt, ob meine Arbeit ankommt?“, ist eine Frage, die ich ständig höre. Meine Antwort ist immer dieselbe: Sieh es nicht als Verlust, sondern als riesige Chance. Die Zeit der oberflächlichen Eitelkeiten ist vorbei. Jetzt beginnt die Ära des echten Handwerks, der echten Verbindungen. Es geht nicht mehr darum, wer am lautesten schreit, sondern wer wirklich etwas zu sagen hat.

Lass uns mal den Panik-Knopf ignorieren und ganz nüchtern draufschauen, was diese Änderung für dich und dein Business bedeutet. Das ist kein Hexenwerk, sondern solides Wissen, das auf einer zukunftssicheren Basis steht.

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Warum die Likes verschwinden – die zwei Seiten der Medaille

Um die richtigen Schlüsse zu ziehen, müssen wir kurz verstehen, warum das alles passiert. Es gibt da nämlich die offizielle Story und die, die man zwischen den Zeilen liest.

Die offizielle Version: Weniger Stress für alle

Die Plattformen sagen, sie wollen den sozialen Druck reduzieren. Das ist ein nobler Gedanke, keine Frage. Jeder kennt doch dieses Gefühl: Man postet etwas, worauf man stolz ist, und checkt dann im Minutentakt das Handy. Dieser ständige Vergleich, dieser digitale Schwanzvergleich, kann echt an die Substanz gehen. Wenn die Zahl nicht mehr für jeden sichtbar ist, soll der Fokus wieder auf dem Inhalt liegen. Klingt gut, oder? Es soll wieder mehr um Austausch und weniger um eine Beliebtheits-Olympiade gehen.

Die geschäftliche Realität: Wo das Geld verdient wird

Aber seien wir ehrlich: Die großen Tech-Konzerne sind keine Wohlfahrtsvereine. Hinter dieser Änderung steckt natürlich auch knallhartes Geschäftsinteresse. Bisher waren Likes eine einfache Währung, besonders für Influencer. Unternehmen konnten schnell sehen: „Ah, viele Likes, den buchen wir!“

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Indem diese öffentliche Zahl verschwindet, wird die Zusammenarbeit mit Influencern undurchsichtiger. Und was machen Unternehmen, wenn sie unsicher sind? Sie wenden sich direkt an die Werbe-Tools der Plattformen. Dort können sie ihre Zielgruppe exakt definieren und bekommen glasklare Berichte. Es ist also auch ein cleverer Schachzug, um das eigene Anzeigengeschäft zu stärken und die Kontrolle zu behalten.

Was sich wirklich ändert: Vom Applaus zur echten Beziehung

Stell dir vor, du bist Schreiner. Jahrelang haben alle nur den Glanz deines Lacks bewundert (das waren die Likes). Jetzt aber schauen die Leute genauer hin. Sie prüfen die Holzverbindungen, die Stabilität, die Funktionalität. Genau das passiert gerade online.

Die alten „Vanity Metrics“, also die Eitelkeits-Metriken, verlieren massiv an Wert. 1.000 Likes für ein Produktbild sind nett, aber sie zahlen keine Rechnungen. Viel wichtiger ist doch: Hat einer dieser 1.000 Menschen eine Frage gestellt? Hat jemand den Link in deiner Bio geklickt? Wurde etwas gekauft?

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Die neuen Währungen: Darauf kommt es jetzt an

Wenn der flüchtige Applaus verhallt, müssen wir genauer hinhören. Die wirklich wertvollen Interaktionen sind jetzt andere. Denk an die alte Währung: Ein Like war wie ein flüchtiges Nicken auf der Straße. Man hat dich wahrgenommen, mehr nicht.

Die neuen, echten Währungen sind viel aussagekräftiger:

  • Kommentare: Das ist der Beginn eines Gesprächs. Jemand nimmt sich die Zeit, dir zu schreiben. Das ist pures Gold. Ein Kommentar zeigt, dass dein Inhalt zum Nachdenken anregt.
  • Gespeicherte Beiträge (Saves): Wenn jemand deinen Beitrag speichert, sagt er damit: „Wow, das ist so nützlich, das brauche ich später nochmal!“ Das ist das größte Kompliment für deinen Inhalt und ein klares Zeichen, dass du echten Mehrwert lieferst.
  • Geteilte Beiträge (Shares): Das ist die digitale Mundpropaganda. Jemand findet deine Arbeit so gut, dass er quasi mit seinem eigenen Namen dafür bürgt und sie seinen Freunden zeigt. Besser geht’s kaum.
  • Direktnachrichten (DMs): Hier beginnt die 1:1-Beziehung. Jemand hat eine konkrete Frage, will eine Beratung oder einen Termin. Das ist der direkte Weg zum Kunden.
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Deine praktische Anleitung: So gelingt dein Handwerk im Netz

„Alles klar“, denkst du jetzt vielleicht, „aber wie setze ich das um?“ Es ist einfacher, als du denkst. Es ist eine Umstellung im Kopf: weg vom reinen Senden, hin zum Dialog. Hier sind die Techniken, die wirklich funktionieren.

1. Schaffe Inhalte, die eine Reaktion provozieren

Hör auf, nur schöne Bilder zu posten. Frage dich immer: Was soll die Person, die das sieht, als Nächstes tun oder fühlen? Jeder Beitrag braucht ein Ziel.

Ein ganz konkretes Beispiel: Sagen wir, du bist eine Bäckerei.

  • Vorher (der alte Weg): Ein Bild von einem Brot mit dem Text: „Unser neues Dinkel-Vollkornbrot. Jetzt erhältlich!“ -> Ergebnis: Ein paar Likes, vielleicht ein „Sieht lecker aus!“.
  • Nachher (der neue Weg): Dasselbe Bild, aber mit dem Text: „Drei Monate haben wir an diesem Rezept getüftelt, um die perfekte Kruste hinzubekommen. Mal ehrlich: Was ist für euch bei einem perfekten Brot wichtiger – die knusprige Kruste oder die saftige, weiche Krume? Stimmt in den Kommentaren ab! “ -> Ergebnis: Eine echte Diskussion, Kommentare, Meinungen. Du lernst deine Kunden kennen.

Gib den Leuten etwas, das sie speichern wollen: eine Checkliste, ein kurzes How-To, die „3 häufigsten Fehler bei…“. Hab keine Angst, dein Wissen zu teilen. Vertrauen entsteht durch Großzügigkeit, nicht durch Geheimniskrämerei.

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2. Baue eine echte Gemeinschaft auf

Eine Community ist nicht die Zahl deiner Follower, sondern das Gefühl der Zugehörigkeit. Das ist Arbeit, ja, aber sie zahlt sich tausendfach aus.

  • Antworte auf JEDEN Kommentar. Und zwar nicht nur mit „Danke!“, sondern mit einer persönlichen Nachricht oder einer Gegenfrage. Wenn jemand schreibt „Tolles Bild!“, antworte: „Danke dir! Freut mich riesig. Planst du gerade ein ähnliches Projekt bei dir zu Hause?“
  • Hebe deine Community hervor. Teile Beiträge von Kunden (natürlich immer nachfragen!), mach einen „Kunden der Woche“ oder zeige einfach, wie deine Produkte im echten Leben verwendet werden. Das schafft eine unglaubliche Bindung.

3. Miss, was wirklich zählt (und wo du es findest)

Du musst kein Datenanalyst sein. Die App gibt dir alles, was du brauchst. Kleiner Tipp für Anfänger: Du findest diese Zahlen meistens, indem du auf deinem Profil auf „Insights“ oder „Statistiken“ klickst. Von dort aus kannst du jeden einzelnen Beitrag analysieren.

Ignoriere die Like-Zahl (die siehst du ja für dich weiterhin) und konzentriere dich auf die wichtigen Werte. Mach dir eine simple Tabelle, zum Beispiel in Excel oder Google Sheets, mit diesen Spalten: Datum | Thema des Posts | Reichweite | Kommentare | Saves | Geteilte Inhalte | Website-Klicks. Das ist dein neues Armaturenbrett!

Ach ja, und die berühmte Engagement-Rate: Sie berechnet sich aus der Summe deiner Interaktionen (Kommentare, Saves etc.) geteilt durch deine Reichweite. Was ist ein guter Wert? Aus meiner Erfahrung ist für kleine bis mittlere Accounts alles zwischen 1 % und 3 % schon solide. Schaffst du konstant über 3 % bis 5 %, ist das richtig gut. Alles darüber ist Champions League.

Deine Hausaufgabe für heute Abend: Geh zu deinem letzten Beitrag. Such dir einen Kommentar aus und antworte darauf nicht nur mit einem Emoji, sondern mit einer offenen Gegenfrage. Schau einfach mal, was passiert!

Ein extra Hinweis für Influencer und Kreative

Für Influencer war die Like-Zahl die Visitenkarte. Das tut weh. Die Lösung? Professionalisierung. Erstelle ein knackiges „Media Kit“. Das ist im Grunde deine digitale Bewerbungsmappe für Kooperationspartner.

Was da rein muss? Ganz einfach:

  • Eine kurze Vorstellung deiner Person und deines Kanals.
  • Screenshots deiner wichtigsten Insights (Reichweite, Demografie deiner Zielgruppe – also Alter, Geschlecht, Ort).
  • Beispiele von 2-3 erfolgreichen Kooperationen.
  • Deine Preise oder Paket-Optionen.

Das kannst du easy mit kostenlosen Tools wie Canva erstellen. So zeigst du potenziellen Partnern nicht, wie viele Leute applaudieren, sondern wie wertvoll deine Community wirklich ist.

Achtung! Diese Fehler solltest du unbedingt vermeiden

Wo neues Terrain betreten wird, gibt es auch neue Stolperfallen. Hier sind die drei häufigsten Fehler, die ich immer wieder sehe.

Fehler 1: Die Falle der gekauften Interaktion

Es war schon immer dumm, Likes zu kaufen. Aber Kommentare oder Shares zu kaufen, ist noch dümmer. Unseriöse Anbieter versprechen dir das Blaue vom Himmel. Lass die Finger davon! Die Algorithmen sind schlauer, als du denkst. Sie erkennen unnatürliches Verhalten sofort. Im besten Fall wird deine Reichweite gekillt, im schlimmsten Fall dein Konto gesperrt. Es gibt keine Abkürzung zu echtem Vertrauen.

Fehler 2: Alles auf eine Karte setzen

Der größte strategische Fehler überhaupt: die totale Abhängigkeit von einer einzigen Plattform. Ob Instagram, Facebook oder TikTok – das sind alles nur gemietete Grundstücke. Der Vermieter kann jederzeit die Regeln ändern. Deine eigene Website, dein Blog, dein Newsletter – das ist dein eigenes Grundstück. Das kann dir niemand wegnehmen. Nutze Social Media immer als Werkzeug, um die Leute auf dein eigenes Territorium zu lotsen.

Fehler 3: Dich von den Zahlen verrückt machen lassen

Auch wenn die Zahlen nicht mehr öffentlich sind, du siehst sie ja weiterhin. Und die Gefahr bleibt: Lass deinen Selbstwert und den Wert deiner Arbeit nicht von diesen Zahlen bestimmen! Ein Post mit wenigen Saves kann trotzdem genau den einen richtigen Kunden erreicht haben. Deine Arbeit ist mehr als eine Statistik. Setz dir feste Zeiten für Social Media und leg das Handy dann auch mal bewusst weg. Geh in deine Werkstatt, dein Büro oder deine Küche und erschaffe etwas. Das ist es, was am Ende zählt.

Fazit: Ein riesiger Gewinn für die Qualität

Das Ende der öffentlichen Like-Zahl ist kein Weltuntergang. Es ist eine längst überfällige Kurskorrektur. Es zwingt uns alle, wieder ehrlicher, kreativer und menschlicher zu werden. Es belohnt die, die echten Wert schaffen und aufrichtig mit Menschen kommunizieren wollen.

Sieh es als Befreiung. Du musst nicht mehr dem billigen Applaus hinterherjagen. Du kannst dich darauf konzentrieren, die beste Arbeit deines Lebens zu machen – und so darüber zu sprechen, dass es anderen wirklich hilft. Wenn du das tust, kommen die richtigen Zahlen von ganz allein. Nicht als Eitelkeit, sondern als logisches Ergebnis von gutem, solidem Handwerk.

Emma Wolf

Ich liebe es, unseren Lesern und Leserinnen praktische und einzigartige Informationen, Tipps und Life Hacks über allmögliche Themen zu geben, die sie in ihrem Alltag auch tatsächlich anwenden können. Ich bin immer auf der Suche nach etwas Neuem – neuen Trends, neuen Techniken, Projekten und Technologien.