Bio Hi-Tech Ideen für die Inneneinrichtung, die unser Zuhause lebendig machen
Vielleicht könnten in der Zukunft unsere Häuser zu lebendigen Körpern werden. Es geht um vieles mehr als Hi-Tech Smarthomes, in welchen man dauernd die Stimme von Alexa hört, die manchmal selbst Entscheidungen für Ihren Haushalt trifft. Die Idee ist gar nicht so weit hergeholt, da wir vor einer echten Naturkatastrophe stehen. Wir Menschen müssen radikal unsere Denkweise und Lebensstil ändern, damit wir überleben können.
Biologie in Zusammenarbeit mit Hi-Tech ist zu großartigen wissenschaftlichen Errungenschaften fähig. Diese Wissenschaft wird bald wahrscheinlich in alle Bereiche des Lebens eindringen. Auch in der Inneneinrichtung wird sie sich wahrscheinlich bald einmischen, um unsere Häuser zum integrierten Teil der Natur zu machen. Hier sind einige mögliche Hi-Tech Biotechnologien der Zukunft!
Bauten der Zukunft können einen geschlossenen Zyklus erreichen
Hi-Tech Gebäude, die wachsen
Naturmaterialien sind bereits ein Teil unserer Bauten. Ein Beispiel dafür sind die zusammengebrochenen Schalen aus Stein oder Holz aus ausgestorbenen Bäumen. Doch in der Zukunft wird es biologische Hi-Tech Materialien geben, welche unsere Häuser zum Wachsen bringen werden. Ein Beispiel dafür ist das Myzel – Pilze Wurzelsystem, welches stabil ist und sich weiterentwickelt. Es kann ein bisschen mehr als Holzschnitzel oder Kaffeepulver in sehr kurzen Zeitspannen anwachsen. Daraus entstehen Materialien mit beeindruckenden strukturellen Eigenschaften. In New York wurde das durch eine Hi-Tech Installation anschaulich gezeigt.
Häuser der Zukunft müssen den Umweltherausforderungen entsprechen
Daten über das Gebäude
Die Höhe jedes vorgestellten Gebäudes der Zukunft war um die 13 m und es bestand nur aus Ziegeln, welche aus Myzel geschaffen waren. Die größte Herausforderung ist allerdings das Design der Struktur, in welcher dieses Biomaterial lebendig gehalten wird. Dadurch wird es auch möglich, dass es wächst und sich anpasst. Dieses Architekturprojekt wurde von Lynn Rothschild aus der NASA geleitet. Solche Gebäude könnte man eventuell auch auf anderen Planeten bauen.
Bald könnten unsere Häuser einen organischen Teil der Natur sein
Gebäude, die sich selber sanieren
Spalten im Beton eines Gebäudes sind in der Regel der Anfang vom Ende. Wasser könnte reinfließen und außerdem könnten sich Rost und Schimmel bilden. Danach sind komplizierte Konstruktionsarbeiten für die Sanierung von Gebäuden notwendig. Doch zurzeit experimentieren Wissenschaftler mit Beton, welcher sich selbst regenerieren kann. Ein solches Hi-Tech Projekt wird an der Delft University of Technology entwickelt. Geleitet wird es durch Henk Jonkers. Der Forscher hat versucht, lebendige Bakterien in Betonmischungen zu injektieren. Wenn Wasser in die mikroskopischen Spalten eindringt, fördert das die Entwicklung der Bakterien. Dieses Material wird wortwörtlich lebendig und es startet einen chemischen Prozess, bei welchem sich Calcit-Kristalle ausbilden und somit den Beton „ausheilen“. Die Benutzung dieser Technik wird wahrscheinlich das Leben von Beton-Gebäuden um viele Jahre verlängern.
Gute Bakterien werden Betongebäude zum neuen Leben bringen
Gebäude, die atmen können
Milliarden von Menschen leben in großen Gebäuden, in welchen die Luft gar nicht die beste ist. Das Heizen mit Klimaanlagen hilft in dieser Hinsicht überhaupt nicht weiter. Zwar kann man das Fenster zwischendurch aufmachen, nichtsdestotrotz bleibt die Qualität der Luft drinnen relativ schlecht. Es wäre viel besser, wenn die Gebäuden selbst atmen könnten. Laut der Wissenschaftler aus der Hironshi Ishii’s group ist das durchaus möglich. Sie haben eine Lösung für dieses Problem durch einige Schichten von Bakterienporen entwickelt. Daraus entsteht ein Material, das diesem im selbstheilenden Beton ähnlich ist. Es erinnert weiterhin an Latex. Mit der Zeit zieht sich das Material zusammen und verändert dessen Form.
Nach der gleichen Hi-Tech Bio Methode haben die Wissenschaftler ein Material für Kleider entwickelt, das sich an die menschliche Figur anpasst. Das größere Projekt, welches die Gruppe allerdings entwickeln will, ist eine Membrane für Gebäude, die auf die ansteigende Feuchtigkeit reagiert. Die Reaktion der Struktur kann man mit Schwitzen vergleichen, so die Wissenschaftler selbst. Die Bakterienporen öffnen sich dabei und lassen Luft durch die Wände durch.
Der Futurismus bietet Innovationen nicht nur in der Architektur an
Gebäude mit eigenem Immunsystem
Wir sind von Mikroorganismen umgeben. Sie sind überall in unserem Körper und in der Luft um uns herum. Wir geben jeden Monat viel Geld aus, damit wir uns unterschiedliche Präparate kaufen, welche diese Bakterien umbringen. Doch ist Ihnen denn eigentlich bekannt, dass Menschen die z.B. in der Natur oder in der Nähe von Tierfarmen leben, weniger an Allergien leiden? Eigentlich gibt es auch gute Bakterien und wenn die Entwicklung dieser gefördert wird, wird das Problem mit den schlechten solchen sofort gelöst.
Das hat man durch ein neues Projekt an der University College London neulich bestätigt. Sie arbeiten an Oberflächen für Küchen oder an anderen Stellen einsetzbar. Diese fördern die Entwicklung von guten Bakterien.
Moderne Gebäude werden wahrscheinlich den Müll für Energie-Produktion nutzen
Gebäude mit eigenem „Magen“
Die meisten Gebäude absorbieren ständig Materialien und Energie und die Überreste davon sind Unmengen an Müll, die irgendwie verarbeitet werden müssen. Doch nach neuen Forschungen sieht es so aus, dass man den Abfall als Energiequelle benutzen kann. Mit diesem Thema beschäftigt sich ein Team aus der Europäischen Union. Es nennt sich Living Architektur und die Forscher entwickeln dank Hi Tech Technologien eine neue Art mikrobieller Brennstoffzellen. Sie benutzen kleine Mengen an Müll aus dem Haushalt und generieren daraus neue Energie.
Diese Art von Zellen können in Ziegeln integriert werden, welche ein Teil der Struktur vom Gebäude sind. Die Wissenschaftler nennen diese Art von Ziegeln „den Magen“ vom Gebäude. Sie werden Wasser und Bakterien aufnehmen und diese in Energie verwandeln. Bei einem solchen Szenario könnte ihre Toilette Ihr Handy aufladen.
Die größte Herausforderung bei der Realisierung dieser Ideen ist deren Integration in bereits existierende Gebäude. Nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Stand müssen die alten zuerst abgerissen werden, damit man Neugebäude auf diese Art und Weise baut. Das ist natürlich eine große Herausforderung und Problem für die gewünschte Optimierung. Doch wer weiß… Vielleicht wird sich dafür ebenfalls eine Lösung finden.
Die neuen Hauswände können atmen