Ihre Veranda selber bauen: Der ehrliche Leitfaden vom Profi – ohne teure Fehler

von Adele Voß
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Eine solide Veranda ist so viel mehr als nur ein Haufen Bretter vor dem Haus. In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Projekte gesehen – von wunderschönen Anbauten, die zum zweiten Wohnzimmer für die ganze Familie wurden, bis hin zu den traurigen Fällen, bei denen man mich zur Reparatur gerufen hat. Und ganz ehrlich? Der Unterschied lag fast nie am Geld, sondern immer an der Planung und am Wissen.

Viele verwechseln eine Veranda ja mit einer simplen Terrasse. Aber eine Terrasse ist oft nur ein gepflasterter Bereich am Boden. Eine Veranda ist eine richtige Erweiterung des Hauses: Sie hat ein Fundament, eine tragende Konstruktion und ein Dach. Das macht sie natürlich aufwendiger, aber eben auch unendlich viel wertvoller. Ein echtes Bauprojekt, kein kleines Wochenend-Hobby.

Dieser Leitfaden hier ist kein Hochglanz-Katalog. Er ist eine ehrliche Anleitung aus der Praxis. Ich zeige Ihnen Schritt für Schritt, worauf es wirklich ankommt – vom ungeliebten Papierkram bis zu den kleinen Tricks, die den großen Unterschied machen. Damit Ihre Veranda nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch sicher ist und Jahrzehnte übersteht.

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1. Der Papierkram: Warum Sie zuerst zum Schreibtisch müssen

Der allererste und wichtigste Schritt passiert nicht mit dem Akkuschrauber in der Hand, sondern am Schreibtisch. Viele denken, sie könnten einfach loslegen, und genau das wird oft der erste teure Fehler.

Die Baugenehmigung ist kein „Kann“, sondern ein „Muss“

In Deutschland regelt die jeweilige Landesbauordnung (LBO), was gebaut werden darf. Eine überdachte Veranda, die fest mit dem Haus verbunden ist, braucht so gut wie immer eine Baugenehmigung. Da führt kein Weg dran vorbei. Mein Tipp: Spazieren Sie zu Ihrem örtlichen Bauamt. Nehmen Sie eine simple Skizze mit den Maßen und ein paar Fotos vom Haus mit. Die Leute dort sind meist hilfsbereiter, als man denkt, und können Ihnen genau sagen, welche Unterlagen Sie einreichen müssen.

Warum der Aufwand? Ohne Genehmigung bauen Sie schwarz. Das kann nicht nur saftige Bußgelder nach sich ziehen, sondern im schlimmsten Fall sogar eine Abrissverfügung. Und stellen Sie sich mal vor, ein Sturm beschädigt das Dach Ihrer nicht genehmigten Veranda und ein Teil fliegt ins Nachbarhaus. Ihre Versicherung wird Ihnen was husten und die Zahlung verweigern. Das Risiko ist es einfach nicht wert.

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Die Statik: Ihr unsichtbares Sicherheitsnetz

Sobald ein Dach drauf ist, brauchen Sie die Berechnung eines Statikers. Punkt. Das ist nicht verhandelbar. Der Statiker sorgt dafür, dass Ihre Konstruktion nicht beim ersten stärkeren Schneefall zusammenbricht. Er berechnet die Lasten, die auf die Veranda wirken:

  • Eigengewicht: Was die Konstruktion selbst wiegt.
  • Nutzlast: Das Gewicht von Ihnen, Ihren Gästen, schweren Blumenkübeln und Möbeln. Man rechnet hier mit ordentlichen Werten, oft um die 400 kg pro Quadratmeter.
  • Schneelast: Absolut entscheidend! In Süddeutschland muss ein Dach ein Vielfaches der Schneemenge aushalten können als an der Nordseeküste. Der Statiker kennt die genauen Werte für Ihren Wohnort.
  • Windlast: Wind kann nicht nur drücken, sondern auch enorme Sogkräfte entwickeln, die ein Dach anheben können.

Auf Basis dieser Zahlen legt der Statiker fest, wie dick die Balken und Pfosten sein müssen. An dieser Stelle zu sparen, ist lebensgefährlich. Übrigens, falls Sie sich fragen, was der Spaß kostet: Rechnen Sie für die Statik einer durchschnittlichen Veranda mal mit Kosten zwischen 500 und 1.000 Euro. Das klingt erstmal viel, ist aber die beste Versicherung, die Sie für Ihr Projekt abschließen können.

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2. Das Fundament: Damit nichts absackt

Ihre Veranda ist immer nur so gut wie ihr Fundament. Der Boden arbeitet, hebt sich bei Frost und senkt sich bei Tauwetter. Ein mangelhaftes Fundament führt zwangsläufig zu Setzungen, Rissen und einer schiefen Konstruktion.

Warum 80 cm die magische Tiefe ist

In unseren Breitengraden müssen Fundamente „frostfrei“ gegründet werden. Das bedeutet, sie müssen mindestens 80 cm tief in die Erde reichen. Warum? Wasser im Boden dehnt sich beim Gefrieren mit gewaltiger Kraft aus (nennt sich Frosthub) und kann ein zu flaches Fundament einfach anheben. Im Frühling taut alles, und die Konstruktion sackt ungleichmäßig wieder ab. Das Ergebnis sind klemmende Türen und Risse im Anschluss zum Haus.

Punktfundamente für Dummies in 5 Schritten

Für eine Holzveranda sind Punktfundamente unter jedem tragenden Pfosten ideal. Sie sparen Material und sind absolut ausreichend.

  1. Löcher graben: Heben Sie für jeden Pfosten ein Loch von ca. 40×40 cm aus, und zwar die vollen 80 cm tief. Kleiner Profi-Hack: Mieten Sie sich dafür im Baumarkt einen Erdbohrer. Kostet um die 50 Euro am Tag und erspart Ihnen einen Bandscheibenvorfall.
  2. Schalung (optional): Bei sandigem Boden kann eine einfache Schalung aus Brettern sinnvoll sein, damit die Lochkanten nicht einbrechen.
  3. Beton mischen: Sie können Fertigbeton im Sack kaufen oder selbst mischen. Das klassische Mischverhältnis für diese Anwendung ist 1 Teil Zement zu 4 Teilen Kies (Körnung 0-16 mm) plus Wasser, bis eine erdfeuchte Konsistenz erreicht ist.
  4. Beton einfüllen und verdichten: Füllen Sie den Beton in die Löcher und stochern Sie mit einer Latte oder einem Kantholz kräftig darin herum, um Luftblasen zu entfernen.
  5. Pfostenträger setzen: Drücken Sie einen höhenverstellbaren Pfostenträger aus Metall in den frischen Beton und richten Sie ihn exakt mit der Wasserwaage aus. Der Holzbalken darf später niemals direkten Kontakt zum Beton haben!
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3. Die richtige Holzwahl: Eine Frage von Dauerhaftigkeit (und Geld)

Holz ist ein genialer Baustoff, aber die Unterschiede sind gewaltig. Bevor wir zu den Holzarten kommen, der wichtigste Grundsatz überhaupt: Konstruktiver Holzschutz ist wichtiger als jede Lasur! Das bedeutet, die Bauweise selbst muss das Holz trocken halten. Wasser muss immer ablaufen können, alles muss gut belüftet sein und kein Holz darf direkten Bodenkontakt haben. Wenn das stimmt, hält die Veranda ewig.

Holzarten im ehrlichen Praxis-Check

Vergessen Sie mal kurz die Hochglanz-Prospekte. Hier ist eine realistische Einschätzung der gängigsten Hölzer:

  • Lärche (sibirisch oder heimisch): Mein persönlicher Favorit für die meisten Projekte. Lärche ist durch ihren hohen Harzgehalt von Natur aus sehr witterungsbeständig und hält bei guter Pflege locker 15-20 Jahre. Sie neigt allerdings etwas zum Splittern. Preislich liegen Sie hier für eine Diele oft bei ca. 8-15 € pro laufendem Meter. Sibirische Lärche ist etwas haltbarer, aber auch teurer.
  • Douglasie: Eine sehr gute und oft preiswertere Alternative zur Lärche. Sie ist etwas weicher, aber immer noch sehr robust. Achten Sie hier auf eine gute Sortierung mit wenig Splintholz (das ist der helle, äußere Teil des Stammes, der nicht so haltbar ist).
  • Eiche: Der Rolls-Royce unter den Hölzern. Extrem langlebig, wunderschön und traditionell bewährt. Aber: Sie ist sehr teuer und schwer zu bearbeiten. Achtung: Die Gerbsäure der Eiche reagiert mit normalen Stahlschrauben und erzeugt hässliche schwarze Flecken. Hier sind Edelstahlschrauben (V2A) absolute Pflicht!
  • Kesseldruckimprägnierte Kiefer (KDI): Die Budget-Lösung. Das Holz wird chemisch haltbar gemacht und ist für die nicht sichtbare Unterkonstruktion oft eine vernünftige Wahl. Für den sichtbaren Bodenbelag würde ich persönlich mehr investieren, da KDI-Holz oft stark zum Verziehen neigt. Rechnen Sie mit ca. 4-7 € pro laufendem Meter.
  • WPC & Co.: Wood-Plastic-Composites sind pflegeleicht, heizen sich in der Sonne aber brutal auf. Ein tiefer Kratzer ist und bleibt ein Kratzer, abschleifen geht nicht. Ich bin da altmodisch – echtes Holz lebt und kann auch nach Jahren wieder aufgefrischt werden.

Ach ja, ein kleiner Tipp zum Einkauf: Gehen Sie lieber zum örtlichen Holzhändler als in den großen Baumarkt. Die Qualität und Sortierung ist dort oft besser, Sie bekommen weniger „krumme Hunde“ und eine fachkundige Beratung gibt’s obendrauf.

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4. Die Konstruktion: Hier zeigt sich die Handwerkskunst

Jetzt geht’s ans Eingemachte. Bei der Konstruktion entscheiden die Details über Stabilität und Langlebigkeit.

Die 3 häufigsten Fehler, die ich sehe (und wie Sie sie vermeiden)

  1. An den Schrauben sparen: Wer hier 20 Euro spart, ärgert sich 10 Jahre lang über rostige Schraubenköpfe und fiese Rostflecken auf dem teuren Holz. Nehmen Sie IMMER Edelstahlschrauben, am besten V2A. Es lohnt sich!
  2. Zu wenig Abstand zwischen den Dielen: Holz arbeitet! Es dehnt sich bei Nässe aus. Lassen Sie zwischen den einzelnen Dielen unbedingt eine Fuge von 5 bis 8 mm. Sonst wölben sich die Dielen bei Regen nach oben und bilden Stolperfallen.
  3. Der Anschluss an die Hauswand wird vermurkst: Das ist die absolute Achillesferse jeder Veranda. Wenn hier Wasser in die Fassade eindringt, wird es richtig teuer. Der Anschluss mit einem Wandanschlussblech (aus Zink oder Alu) muss 100%ig dicht sein. Ganz ehrlich: Wenn Sie nur eine einzige Arbeit an einen Profi vergeben, dann diese. Ein Dachdecker macht Ihnen den Anschluss für 200-300 Euro perfekt dicht, und Sie können ruhig schlafen.
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Unterkonstruktion, Belag und Dach

Die Unterkonstruktion trägt später die Dielen. Als Faustregel gilt: Bei 28 mm dicken Dielen sollten die Lagerhölzer darunter einen Abstand von maximal 50-60 cm haben, sonst biegt sich der Boden durch.

Für das Dach haben Sie mehrere Möglichkeiten. Verbundsicherheitsglas (VSG) ist edel, aber schwer und teuer. Polycarbonat-Stegplatten sind eine leichtere, günstigere Alternative. Wichtig ist eine Dachneigung von mindestens 5 Grad, damit Regenwasser zuverlässig abläuft. Und bitte, vergessen Sie die Regenrinne nicht!

5. Zeit, Kosten und die Frage: Selber machen oder machen lassen?

Eine fertige Veranda ist pure Lebensqualität. Damit der Weg dorthin nicht zum Albtraum wird, hier noch ein paar realistische Einschätzungen.

Was kostet eine Veranda wirklich?

Das ist die Frage aller Fragen. Hier eine grobe Hausnummer, damit Sie planen können:

  • Nur Materialkosten pro Quadratmeter: Rechnen Sie bei einer einfachen Veranda aus KDI-Holz mit etwa 100-150 €/m². Mit hochwertiger Lärche oder Douglasie landen Sie schnell bei 200-250 €/m².
  • Komplett vom Handwerker: Hier können Sie die Materialkosten gut und gerne noch einmal für den Arbeitslohn dazurechnen. Dann liegen Sie also bei ca. 400-500 €/m² aufwärts.

Und wie lange dauert das? Planen Sie als geübter Heimwerker für eine mittelgroße Veranda (ca. 4×3 Meter) ruhig zwei bis drei volle Wochenenden ein – und das auch nur, wenn das Material pünktlich da ist und das Wetter mitspielt.

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Wo sind die Grenzen des Heimwerkers?

Ich ziehe meinen Hut vor jedem, der selbst anpackt. Aber man muss seine Grenzen kennen. Meine ehrliche Empfehlung:

  • Aufgaben für den Profi: Die Statik, die Fundamente (wenn Sie unsicher sind), die tragende Konstruktion und vor allem der wasserdichte Anschluss an die Hauswand.
  • Gute Aufgaben für Selbermacher: Das Ausheben der Fundamentlöcher (mit Miet-Bohrer!), das Verlegen der Dielen auf einer fachmännisch erstellten Unterkonstruktion und natürlich der finale Anstrich oder das Ölen des Holzes.

Eine gut gebaute Veranda ist eine Investition, die sich auszahlt. Sie erweitert Ihren Lebensraum, steigert den Wert Ihres Hauses und schenkt Ihnen unzählige entspannte Stunden. Nehmen Sie sich die Zeit für die Planung, sparen Sie nicht an der falschen Stelle, und Sie werden ein Ergebnis haben, auf das Sie wirklich stolz sein können.

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Die Wahl des richtigen Holzes ist eine Entscheidung fürs Leben. Douglasie und Lärche sind heimische Hölzer, die von Natur aus eine gute Witterungsbeständigkeit mitbringen und mit der Zeit eine wunderschöne silbergraue Patina entwickeln. Tropenhölzer wie Bangkirai oder Cumaru sind extrem langlebig und widerstandsfähig, aber achten Sie hier unbedingt auf eine FSC-Zertifizierung, um Raubbau zu vermeiden. Jedes Holz hat seinen eigenen Charakter – und seine eigenen Pflegeanforderungen.

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WPC oder Echtholz – was passt besser zu mir?

Das ist eine Glaubensfrage mit praktischen Konsequenzen. Wood-Plastic-Composites (WPC) sind extrem pflegeleicht, splitterfrei und farbstabil. Marken wie TimberTech oder Trex bieten hierfür Dekore an, die Echtholz verblüffend ähneln. Echtholz hingegen lebt und atmet. Es fühlt sich im Sommer barfuß kühler an und hat eine unnachahmliche, natürliche Haptik. Es erfordert jedoch regelmäßiges Ölen oder Lasieren, um seine Farbe zu erhalten und es vor der Witterung zu schützen. Ihre Entscheidung hängt also von Ihrer Bereitschaft zum Pflegeaufwand und Ihrem persönlichen Ästhetikempfinden ab.

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„Eine gut geplante Veranda kann den Wert einer Immobilie um bis zu 15 % steigern.“

Diese Schätzung von Immobilienexperten zeigt, dass Ihre Arbeit nicht nur Lebensqualität schafft, sondern auch eine kluge Investition ist. Der Schlüssel liegt in der professionellen Ausführung und der harmonischen Integration in die Architektur des Hauses. Eine „angeklebte“ Lösung wirkt billig, während eine durchdachte Erweiterung als echter Mehrwert wahrgenommen wird.

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moderne Häuser - Balkon am Meer

Das A und O: Das Gefälle. Ein Detail, das oft übersehen wird und später für massiven Ärger sorgt, ist das Gefälle der Dielen. Planen Sie unbedingt eine Neigung von 1,5 % bis 2 % vom Haus wegführend ein. Das sind 1,5 bis 2 cm Höhenunterschied pro Meter. So kann Regenwasser sauber ablaufen, es bilden sich keine Pfützen, die das Holz angreifen, und im Winter wird die Gefahr von Eisflächen minimiert. Dieser simple Planungsschritt verhindert Fäulnis und verlängert die Lebensdauer Ihrer Veranda um Jahre.

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Denken Sie frühzeitig an Strom! Nichts ist ärgerlicher als eine fertige Veranda, auf der man dann mit Verlängerungskabeln hantieren muss.

  • Steckdosen: Planen Sie mindestens zwei wetterfeste Außensteckdosen (Schutzklasse IP44) für Grill, Lichterketten oder den Laptop ein.
  • Beleuchtung: Integrierte LED-Spots in der Decke oder im Boden schaffen eine magische Atmosphäre. Dimmbare Leuchten erlauben eine flexible Anpassung der Stimmung.
  • Heizstrahler: Wenn Sie die Saison verlängern wollen, lassen Sie vom Elektriker einen passenden Starkstromanschluss vorsehen.
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moderne Häuser - kleine Veranda

Verdeckte Befestigung: Für eine makellose Optik ohne sichtbare Schraubenköpfe. Systeme wie die von Sihga oder Spax ermöglichen eine Montage von der Seite oder von unten. Der Look ist elegant und modern, und es gibt keine Stellen, an denen sich Wasser sammeln kann.

Sichtbare Verschraubung: Die klassische und robusteste Methode. Hier ist es entscheidend, auf hochwertige Edelstahlschrauben (mindestens V2A, in Küstennähe oder am Pool V4A) zu setzen, um Rostfahnen zu vermeiden. Ein exaktes, gerades Schraubbild ist hierbei entscheidend für eine professionelle Anmutung.

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Welches Dach schützt am besten vor Regen, ohne Licht zu rauben?

Für die Dacheindeckung sind transparente Materialien ideal. Verbund-Sicherheitsglas (VSG) ist die edelste, langlebigste und leiseste Variante, aber auch die teuerste und schwerste, was höhere Anforderungen an die Unterkonstruktion stellt. Eine leichtere und preiswertere Alternative sind hochwertige Polycarbonat-Doppelstegplatten, z.B. von Makrolon. Achten Sie auf UV-beständige Platten mit „No-Drip“-Beschichtung, die die Tropfenbildung bei Kondenswasser verhindert und für eine klarere Sicht sorgt.

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  • Keine rostigen „Tränen“ am Holz
  • Sicherer Halt über Jahrzehnte
  • Kein Brechen bei Holzbewegung

Das Geheimnis? Immer Edelstahlschrauben verwenden. Auch wenn sie teurer sind als verzinkte Schrauben, ist dies die falsche Stelle zum Sparen. Holz arbeitet und enthält Gerbsäuren, die minderwertige Schrauben angreifen. Das Ergebnis sind unschöne Rostfahnen und im schlimmsten Fall eine gelockerte Verbindung.

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Die japanische Architektur kennt das Konzept der „Engawa“. Das ist ein hölzerner, überdachter Gang, der das Haus umgibt und eine fließende Verbindung zwischen Innenraum und Garten schafft. Ein Ort des Übergangs, der zum Verweilen einlädt.

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Konstruktiver Holzschutz ist wichtiger als Chemie: Der beste Schutz für Ihr Holz ist eine smarte Bauweise. Sorgen Sie dafür, dass die Dielenunterkonstruktion gut belüftet ist und keinen direkten Erdkontakt hat. Verwenden Sie Abstandshalter zwischen den Dielen und der Unterkonstruktion, damit Wasser schnell abtrocknen kann und sich keine Staunässe bildet. Ein gut geplantes Fundament mit Punkt- oder Streifenfundamenten hält die gesamte Struktur trocken.

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Die Fundamente sind das unsichtbare Herzstück Ihrer Veranda. Ihre Tiefe ist entscheidend für die Stabilität.

  • Frostsichere Tiefe: In Deutschland bedeutet das in der Regel eine Gründungstiefe von mindestens 80 cm. So verhindern Sie, dass gefrierendes Wasser im Boden das Fundament anhebt und die gesamte Konstruktion beschädigt.
  • Bodenbeschaffenheit: Bei sehr weichem oder sandigem Boden kann sogar eine tiefere Gründung oder eine größere Grundfläche des Fundaments nötig sein. Eine kleine Bodenprobe gibt Aufschluss.
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Wie schaffe ich einen nahtlosen Übergang von drinnen nach draußen?

Ein harmonischer Übergang vergrößert optisch den Wohnraum. Versuchen Sie, die Bodenhöhe der Veranda möglichst nah an die des Innenraums anzupassen (unter Berücksichtigung der Türschwelle und des Gefälles). Die Wahl eines Dielenbelags, dessen Farbe und Maserung mit dem Parkett oder den Fliesen im Inneren korrespondiert, schafft eine visuelle Verbindung. Große, rahmenlose Schiebetüren oder Falttüren lösen die Grenze zwischen Wohnzimmer und Veranda fast vollständig auf.

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Pflanzkästen direkt integrieren: Statt später Töpfe aufzustellen, planen Sie doch Pflanzkästen direkt in die Verandakonstruktion ein. An den Rändern oder als Raumteiler können sie mit Kräutern, Gräsern oder blühenden Stauden bepflanzt werden. Das sorgt nicht nur für Grün, sondern kann auch als natürlicher Sichtschutz dienen. Wichtig ist eine gute Drainage und eine wasserfeste Auskleidung der Kästen, um das Holz zu schützen.

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Wussten Sie, dass der typische amerikanische „Front Porch“ im 19. Jahrhundert nicht nur ein architektonisches Merkmal, sondern ein zentraler sozialer Treffpunkt war? Er diente als halb-öffentlicher Raum, in dem man mit Nachbarn ins Gespräch kam, ohne sie gleich ins Haus bitten zu müssen.

Dieses Gefühl der entspannten Gastfreundschaft können Sie auch bei Ihrer Veranda schaffen. Planen Sie eine breite, einladende Treppe und vielleicht eine gemütliche Bank, die zur Straße oder zum Garten hin ausgerichtet ist.

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Wind- und Schneelasten nicht unterschätzen! Ihre Veranda muss nicht nur ihr Eigengewicht tragen. Je nach Region in Deutschland müssen Sie erhebliche Schneelasten im Winter und starke Windkräfte bei Stürmen einkalkulieren. Diese Kräfte wirken auf das Dach und die Seiten. Die Dimensionierung der Pfosten, Balken und der Verankerung am Haus muss diesen Lasten standhalten. Ein Statiker kann hier die nötigen Berechnungen durchführen – eine Investition in Sicherheit, die sich lohnt.

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  • Geländerhöhe: In den meisten Bundesländern sind bei einer Absturzhöhe von über 50 cm Geländer mit einer Mindesthöhe von 90 cm vorgeschrieben. Bei über 12 m Absturzhöhe sind es sogar 110 cm.
  • Stababstand: Der lichte Abstand zwischen vertikalen Füllstäben darf nicht mehr als 12 cm betragen, um zu verhindern, dass Kinder ihre Köpfe durchstecken können.
  • Keine „Kletterhilfen“: Horizontale Streben, die zum Klettern einladen, sind zu vermeiden.
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Wie sorge ich für Privatsphäre ohne eine „Festung“ zu bauen?

Ein massiver Sichtschutz kann erdrückend wirken. Elegantere Lösungen sind Rankgitter, an denen schnellwachsende Kletterpflanzen wie Clematis oder wilder Wein emporwachsen. Auch halbtransparente Elemente aus Milchglas oder Lamellen aus Holz, die schräg gestellt sind, schützen vor neugierigen Blicken, lassen aber noch Licht und Luft durch. Eine weitere Option sind mobile Paravents, die Sie je nach Sonnenstand und Bedarf flexibel positionieren können.

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Die richtige Pflege für langes Holzleben:

Ölen: Holzöl, z.B. von Osmo oder Woca, dringt tief ins Holz ein, erhält die natürliche Haptik und „feuert“ die Maserung an. Es schützt von innen, muss aber jährlich erneuert werden.

Lasieren: Eine Lasur bildet eine schützende Schicht auf dem Holz. Pigmentierte Lasuren bieten einen besseren UV-schutz als farblose. Die Pflegeintervalle sind meist länger als beim Ölen.

Verzichten Sie auf Lacke. Sie versiegeln das Holz komplett, werden mit der Zeit spröde, blättern ab und die Sanierung ist extrem aufwendig.

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Der Klang von Regentropfen auf einem Verandadach kann eine unglaublich beruhigende Wirkung haben. Dieser Effekt ist bei einem Dach aus Glas oder Metall am stärksten. Bei Polycarbonatplatten ist das Geräusch etwas gedämpfter.

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Denken Sie an die Entwässerung des Daches. Eine Dachrinne mit Fallrohr ist unverzichtbar, um das Regenwasser kontrolliert abzuleiten. Andernfalls prasselt das Wasser direkt auf den Boden vor der Veranda, spritzt an die Hauswand und kann auf Dauer die Fundamente unterspülen. Eine Regentonne am Fallrohr ist nicht nur nachhaltig, sondern liefert auch kostenloses Gießwasser für Ihre Pflanzen.

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Die Beleuchtung entscheidet über die Abendstimmung. Statt einer einzigen, grellen Deckenleuchte setzen Sie auf ein mehrstufiges Konzept:

  • Grundbeleuchtung: Dimmbare LED-Spots in der Decke für eine gleichmäßige Ausleuchtung.
  • Akzentlicht: Strahler, die eine besonders schöne Pflanze oder eine Natursteinwand anleuchten.
  • Stimmungslicht: LED-Streifen unter dem Handlauf des Geländers oder Lichterketten schaffen eine gemütliche, indirekte Beleuchtung.
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Werkzeug-Tipp: Mieten statt kaufen. Für den Bau einer Veranda benötigen Sie Spezialwerkzeug, das Sie danach vielleicht nie wieder brauchen. Ein guter Baufachmarkt oder ein Mietwerkzeug-Service vermietet Geräte wie einen Erdbohrer für die Fundamentlöcher, eine große Kappsäge für präzise Schnitte oder einen leistungsstarken Bohrhammer. Das spart nicht nur Geld, sondern Sie arbeiten auch mit professionellem und gewartetem Gerät.

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  • Günstige Schrauben, die nach einem Jahr rosten.
  • Zu kleine Fundamente, die bei Frost nachgeben.
  • Ein zu geringes Gefälle, das zu Wasserpfützen führt.
  • Kein Abstand zwischen Diele und Unterkonstruktion, der zu Fäulnis führt.

Die teuersten Fehler sind oft unsichtbar. Sparen Sie nicht an der Substanz – Fundament, Unterkonstruktion und Befestigungsmaterial. Ein hochwertigerer Belag kann später immer noch nachgerüstet werden, ein marodes Fundament nicht.

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„Gutes Design ist offensichtlich. Großartiges Design ist transparent.“ – Joe Sparano

Eine perfekt gelungene Veranda fühlt sich nicht wie ein Anbau an, sondern als wäre sie schon immer ein Teil des Hauses gewesen. Das erreichen Sie durch die Aufnahme von Materialien, Farben und Linienführungen der bestehenden Hausarchitektur. Das Dach der Veranda sollte beispielsweise die gleiche Neigung und Eindeckung haben wie das Hauptdach.

Wenn die letzte Schraube festgezogen ist, beginnt der schönste Teil: die Einrichtung. Betrachten Sie Ihre Veranda als ein weiteres Zimmer. Ein wetterfester Outdoor-Teppich schafft Wohnlichkeit. Bequeme Loungemöbel laden zum Entspannen ein, und ein großer Esstisch macht die Veranda zum Mittelpunkt für Sommerfeste. Mit Kissen, Decken und Pflanzen geben Sie dem neuen Raum Ihre persönliche Note und machen ihn endgültig zu Ihrem Lieblingsplatz.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.