Deine perfekte Kapverden-Insel: Der ehrliche Guide für eine unvergessliche Reise
Ich kann mich noch gut an das Gefühl erinnern, als ich das erste Mal aus einem kleinen Flugzeug auf Sal stieg. Was mir da entgegenschlug, war nicht brütende Hitze, sondern Wind. Ein ständiger, warmer Wind vom Meer, der den feinen Sand der Sahara im Gepäck hatte. Ein alter Kapverdianer am Flugfeld lachte nur und meinte auf Kreol: „Vento é nos vida.“ – Der Wind ist unser Leben. Und ehrlich gesagt, dieser Satz erklärt die Inseln besser als jeder Hochglanz-Reiseführer.
Inhaltsverzeichnis
Denn die Kapverden sind kein einzelnes Ziel, sondern ein Mosaik aus zehn grundverschiedenen Inseln. Wer das nicht weiß, könnte enttäuscht werden. Hier findest du nicht überall Postkartenstrände mit Palmen. Stattdessen erwarten dich karge Wüsten, schroffe Vulkane, überraschend grüne Täler und Städte voller Musik. Die richtige Insel auszuwählen, ist also der wichtigste Schritt deiner Reiseplanung. Dieser Guide hier ist kein Werbeprospekt – es ist meine gesammelte Erfahrung, damit du genau die Kapverden findest, die zu dir passen.

Warum jede Insel ihr eigenes Gesicht hat
Um die Kapverden zu kapieren, muss man kurz verstehen, wie sie ticken. Das ist keine trockene Geografie-Stunde, versprochen, aber es ist die Basis für alles. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und liegen ein gutes Stück vor der Küste Westafrikas. Ihre Persönlichkeit wird vor allem von zwei Dingen geformt: dem stetigen Nordostpassat und ihrer Höhe.
Man teilt sie grob in zwei Gruppen:
- Die Inseln „über dem Wind“ (Barlavento): Das sind die nördlichen wie Sal, Boa Vista, São Vicente und Santo Antão. Sie bekommen den Wind voll ab.
- Die Inseln „unter dem Wind“ (Sotavento): Dazu gehören die südlichen wie Santiago, Fogo und Brava, die etwas geschützter liegen.
Dieser Passatwind ist der Grund, warum Sal und Boa Vista so trocken sind. Die Inseln sind flach, die Wolken ziehen einfach drüber, ohne abzuregnen. Dafür trägt der Wind feinen Saharasand herüber, der diese unfassbar schönen Strände formt. Manchmal, besonders in den Wintermonaten, bringt er so viel Staub mit, dass die Luft ganz diesig wird. Die Einheimischen nennen das „Bruma Seca“ (trockener Nebel). Keine Sorge, das ist kein schlechtes Wetter, sondern ein Naturphänomen, das das Sonnenlicht weichzeichnet und für absolut magische Sonnenuntergänge sorgt.

Ganz anders die hohen, gebirgigen Inseln wie Santo Antão oder Fogo. Ihre Berge zwingen die feuchte Luft zum Aufsteigen, sie kühlt ab, es bilden sich Wolken und es regnet. Deshalb sind die Nordhänge dieser Inseln oft unglaublich grün und fruchtbar, während die Südseiten im Regenschatten wieder knochentrocken sind. Du kannst auf Santo Antão innerhalb einer Stunde von einer Steinwüste in einen tropischen Nebelwald fahren. Ziemlich beeindruckend, oder?
Die Barlavento-Inseln: Sonne, Sport und ganz viel Soul
Die nördliche Gruppe ist die bekannteste. Hier findest du die klassischen Urlaubsziele, aber auch das kulturelle Herz und das absolute Wanderparadies des Archipels.
Sal: Der unkomplizierte Start
Perfekt für: Alle, die zum ersten Mal hier sind, Strandurlauber, Wassersport-Fans und Leute, die eine gute Infrastruktur mögen.
Sal ist flach, trocken und lebt vom Tourismus. Das Epizentrum ist Santa Maria im Süden mit seinem kilometerlangen Sandstrand. Hier reihen sich Hotels, Restaurants und Bars aneinander. Das Wasser ist türkis, der Sand hell – ein idealer Ort, um anzukommen und erstmal runterzufahren.

Was du wissen musst: Sal ist nicht das „ursprüngliche“ Kap Verde. Es ist eine gut funktionierende touristische Blase. Wer aber Action auf dem Wasser sucht, ist im Paradies. Am Kite Beach an der Ostküste herrschen Weltklasse-Bedingungen für Kiter und Windsurfer. Achtung: Der Wind ist stark und die Strömungen sind nicht ohne. Als Anfänger solltest du unbedingt einen Kurs buchen, den findest du dort an jeder Ecke für ca. 100-120€ pro Tag.
Ein kleiner Geheimtipp sind die Salinen von Pedra de Lume. In dem extrem salzigen Wasser eines alten Vulkankraters kannst du wie im Toten Meer schweben. Der Eintritt kostet nur ein paar Euro. Kleiner Tipp aus Erfahrung: Zieh alte Badesachen an, das Salz ist aggressiv zu guten Stoffen, und nimm eine Flasche Süßwasser mit, falls du was in die Augen bekommst.
Boa Vista: Die unendliche Weite der Strände
Perfekt für: Ruhesuchende, Naturfreunde und alle, die stundenlang am Strand laufen wollen, ohne jemanden zu treffen.
Boa Vista ist riesig im Vergleich zu Sal, aber viel dünner besiedelt. Die Insel ist ebenfalls wüstenhaft, aber ihre Strände sind noch gewaltiger und einsamer. Man kann hier wirklich kilometerweit laufen und trifft keine Menschenseele. Ein Traum!

Praktischer Hinweis: Um die Insel richtig zu erkunden, brauchst du einen Geländewagen. Die schönsten Ecken wie die Viana-Wüste oder die Schiffswracks an der Küste sind nur über Sandpisten erreichbar. Ein 4×4 kostet dich etwa 60-80 Euro am Tag. Fahr aber bitte nie allein tief in die abgelegenen Gebiete. Ein lokaler Guide ist hier kein Luxus, sondern eine echte Sicherheitsmaßnahme.
Zwischen Juli und Oktober ist Boa Vista einer der wichtigsten Brutplätze für die Karettschildkröte. Es gibt geführte nächtliche Touren, um die Tiere bei der Eiablage zu beobachten. Ein unvergessliches Erlebnis! Buche aber bitte nur bei zertifizierten Anbietern. Die achten darauf, die Tiere nicht zu stören. Wer auf eigene Faust mit der Handytaschenlampe am Strand herumirrt, kann die Schildkröten so erschrecken, dass sie die Eiablage abbrechen.
São Vicente: Wo die Musik die Seele der Insel ist
Perfekt für: Musikliebhaber, Nachtschwärmer und alle, die eine lebendige Stadt dem Strand vorziehen.
São Vicente ist anders. Karg, trocken, aber seine Hauptstadt Mindelo ist die pulsierende Kulturmetropole der Kapverden. Hier ist die Heimat der Morna, jener melancholischen Musik, die durch die berühmteste Sängerin der Inseln weltberühmt wurde. Abends erwacht die Stadt zum Leben und aus unzähligen kleinen Bars klingt Live-Musik.

Profi-Tipp: Die beste Musik findest du nicht in großen Hallen, sondern in winzigen Lokalen. Setz dich einfach irgendwo hin, bestell dir einen Grogue (den lokalen Zuckerrohrschnaps) und lass die Atmosphäre auf dich wirken. Die Musiker spielen hier nicht für Touristen, sondern für ihre Seele. Wenn es dir gefällt, ist es üblich, einen kleinen Schein in den Gitarrenkoffer zu legen.
Mindelo ist eine echte Hafenstadt mit internationalem Flair, schönen Kolonialbauten, aber auch sichtbarer Armut. Sei nach Einbruch der Dunkelheit in den Gassen abseits der Uferpromenade etwas vorsichtiger, wie in jeder anderen Stadt auch.
Santo Antão: Das grüne Wunder zum Erwandern
Perfekt für: Wanderer, Naturliebhaber und Abenteurer.
Nur eine einstündige Fährfahrt von Mindelo entfernt liegt eine komplett andere Welt. Santo Antão ist ein spektakuläres Gebirgsmassiv. Der Norden, von den Passatwolken geküsst, ist ein Labyrinth aus grünen Terrassenfeldern, auf denen Mangos, Papayas und Zuckerrohr wachsen.
Was du nicht verpassen darfst: Die berühmteste Wanderung führt entlang der Steilküste von Ponta do Sol nach Cruzinha. Der Weg wurde von Hand in die senkrechten Klippen geschlagen. Gut ausgebaut, aber absolute Schwindelfreiheit ist ein Muss! Eine andere Wahnsinns-Route führt vom Cova-Krater steil hinab ins grüne Paúl-Tal. Der Abstieg auf dem alten Pflasterweg geht aber ordentlich in die Knie – gute Wanderschuhe mit Dämpfung sind hier Gold wert.

Plane für Santo Antão mindestens 3-4 Tage ein, um die Insel wirklich zu erleben. Und unterschätze die Touren nicht! Nimm immer genug Wasser (mindestens 2 Liter pro Person) und Sonnenschutz mit. Für anspruchsvolle Routen ist ein lokaler Bergführer eine super Investition (rechne mit ca. 50-70 Euro für eine Tagestour), er kennt die Wege und erzählt dir alles über die Natur.
Die Sotavento-Inseln: Geschichte, Feuer und verborgene Juwelen
Die südliche Inselgruppe fühlt sich oft noch ein Stück afrikanischer an. Hier liegen die Hauptstadt und die historischen Wurzeln des Landes.
Santiago: Die vielfältige Wiege der Nation
Perfekt für: Geschichtsinteressierte, Kulturreisende und alle, die die ganze Bandbreite der Kapverden erleben wollen.
Santiago ist die größte und bevölkerungsreichste Insel. Hier liegt die Hauptstadt Praia, eine geschäftige, manchmal etwas chaotische afrikanische Metropole. Der wahre historische Schatz ist aber Cidade Velha, die erste von Europäern gegründete Stadt in den Tropen und ein ehemaliges Zentrum des Sklavenhandels. Heute ist der Ort eine weltweit anerkannte historische Stätte. Der alte Pranger auf dem Hauptplatz ist ein stiller, aber unglaublich mächtiger Zeuge dieser dunklen Vergangenheit.

Sicherheitshinweis: In Praia ist etwas mehr Vorsicht geboten als auf den reinen Touristeninseln. Lass teuren Schmuck im Hotel und geh nachts nicht allein durch unbeleuchtete Gassen. Nutze offizielle Taxis. Das ist einfach gesunder Menschenverstand, nichts weiter.
Fogo: Die Insel, die auf dem Vulkan tanzt
Perfekt für: Abenteurer, Geologie-Fans und Weinliebhaber.
Fogo ist im Grunde ein einziger, riesiger Vulkan, der Pico do Fogo, der höchste Berg der Kapverden und immer noch aktiv. Das absolute Highlight ist der Aufstieg zum Gipfel. Man startet mitten in der Nacht, um den Sonnenaufgang oben zu erleben.
Aus eigener Erfahrung: Der Aufstieg ist anstrengend. Es geht über steile Geröllfelder. Ohne einen lizenzierten Bergführer ist die Tour verboten und auch wirklich gefährlich. Rechne mit etwa 70-90 Euro pro Person für einen Guide. Oben blickst du in den rauchenden Krater – unvergesslich. Das Beste kommt aber beim Abstieg: Du rennst in riesigen Sprüngen die feine Vulkanasche hinunter. Ein Gefühl purer Freiheit!

Im Hauptkrater, der Chã das Caldeiras, leben die Menschen direkt am Fuße des Vulkans und bauen einen erstaunlich guten, kräftigen Wein an. Probier ihn unbedingt! Mit jeder Flasche, die du kaufst, unterstützt du die Einheimischen, die schon so oft alles verloren haben und immer wieder von vorn anfangen.
Brava: Die abgeschiedene Blumeninsel
Perfekt für: Individualisten und Ruhesuchende, die absolute Abgeschiedenheit lieben.
Brava ist die kleinste bewohnte Insel und am schwierigsten zu erreichen, da der Flugplatz seit Jahren geschlossen ist. Man kommt nur mit der Fähre von Fogo. Brava ist grün, zerklüftet und von einer fast melancholischen Schönheit. Es gibt keine großen Hotels, keine Strände. Man kommt zum Wandern und um die Stille zu genießen. Ein Ort, um komplett abzuschalten.
Der ultimative Praxis-Check für deine Reise
Gute Planung ist alles. Hier noch ein paar Dinge, die du wissen solltest:
- Von A nach B kommen: Die Flüge zwischen den Inseln sind oft schnell ausgebucht. Sei flexibel, denn wetterbedingte Ausfälle sind keine Seltenheit. Plane immer einen Puffertag vor deinem internationalen Rückflug ein! Die Fähren sind günstiger, aber langsamer und nicht immer zuverlässig. Das wichtigste Verkehrsmittel auf den Inseln selbst sind die „Aluguers“. Das sind Sammeltaxis (meist Kleinbusse), die losfahren, wenn sie voll sind. Einfach den Fahrer fragen, wohin er fährt. Eine Fahrt quer durch ein Tal auf Santo Antão kostet dich vielleicht 2-3 Euro und du kommst garantiert mit den Locals ins Gespräch – ein echtes Erlebnis!
- Die liebe Reisekasse: Die Währung ist der Kapverdische Escudo (CVE), der fest an den Euro gekoppelt ist. Du kannst fast überall mit Euro-Scheinen bezahlen (1:100 wird meist gerechnet), bekommst aber Escudos zurück. Geldautomaten gibt es in größeren Orten, aber verlass dich nicht drauf. Hab immer genug Bargeld dabei. Ein einfaches, leckeres Mittagessen mit frischem Fisch bekommst du oft schon für 7-10 Euro.
- Beste Reisezeit: Tja, das kommt drauf an! Für Strandurlaub sind die Monate von April bis November super. Für Wind- und Kitesurfer ist die Zeit von Dezember bis März am besten, da der Wind dann am stärksten ist. Zum Wandern eignen sich die etwas kühleren Monate von November bis Mai am besten. Die Schildkröten-Saison ist von Juli bis Oktober. Eine richtige Regenzeit gibt es kaum, nur ein paar kurze, heftige Schauer im Spätsommer.
- Essen & Trinken: Unbedingt probieren musst du „Cachupa“, das Nationalgericht, ein deftiger Eintopf aus Mais, Bohnen, Gemüse und oft mit Fisch oder Fleisch. Ansonsten gibt es natürlich Unmengen an frischem Thunfisch, direkt vom Fischer. Und wie gesagt: Grogue und der Wein von Fogo gehören einfach dazu!
- Gesundheit & Sicherheit: Eine gute Auslandskrankenversicherung ist Pflicht. Nimm eine kleine Reiseapotheke mit. Leitungswasser solltest du nicht trinken, kauf Wasser in Flaschen. Die größte Gefahr ist die Sonne! Die UV-Strahlung ist extrem, also immer Hut, Sonnenbrille und hohe Sonnencreme benutzen.

Mein ehrliches Fazit
Die Kapverden sind kein glattgebügeltes Urlaubsziel. Es ist ein Ort mit Ecken und Kanten, mit Wind, Staub und manchmal auch mit sichtbarer Armut. Aber die Inseln haben etwas, was viele andere Orte verloren haben: eine Seele. Die Kapverdianer nennen es „Morabeza“ – eine einzigartige Mischung aus Gastfreundschaft, Gelassenheit und Lebensfreude. Wenn du mit offenen Augen reist, wirst du hier eine unvergessliche Zeit haben. Wähl deine Insel mit Bedacht, dann wirst auch du verstehen, warum der Wind hier das Leben ist.
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Was bedeutet „Morabeza“ wirklich?
Sie werden dieses Wort überall hören, aber es ist mehr als nur ein Slogan für Touristen. Morabeza ist die Seele der kapverdischen Gastfreundschaft – eine Mischung aus sanfter Freundlichkeit, entspannter Offenheit und einer fast schon poetischen Melancholie. Es ist das unerwartete Lächeln eines Fremden, die spontane Einladung auf einen Kaffee, das Gefühl, willkommen zu sein, ohne dass etwas von einem erwartet wird. Es ist nicht aufdringlich, sondern eine subtile, wärmende Präsenz, die den wahren Reichtum der Inseln ausmacht.

Die Kapverden sind nach den USA (Florida) und dem Oman das drittwichtigste Nistgebiet für die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) weltweit.
Diese beeindruckende Tatsache bedeutet auch eine große Verantwortung. Zwischen Juni und Oktober kommen die Weibchen an die Strände von Boa Vista und Sal, um ihre Eier abzulegen. Geführte Touren mit Organisationen wie der Turtle Foundation stellen sicher, dass die Tiere nicht gestört werden. Eine nächtliche Beobachtung der Eiablage ist ein unvergessliches, aber auch sensibles Erlebnis – buchen Sie daher nur bei lizenzierten, respektvollen Anbietern.

Die Wahl der Unterkunft prägt die Reise: All-Inclusive-Resort vs. lokale Pensão.
Resort (z.B. RIU oder Iberostar auf Sal/Boa Vista): Perfekt für pure Entspannung. Sie bieten Komfort, Pools, garantierte Sonnenliegen und müssen sich um nichts kümmern. Ideal für Familien oder jene, die vor allem Strand und Erholung suchen.
Pensão (kleine, familiengeführte Pension): Das authentische Erlebnis. Sie wohnen mitten im lokalen Leben, frühstücken mit Einheimischen und bekommen die besten Insider-Tipps. Besonders auf Inseln wie Santo Antão oder Fogo ist dies oft die einzige und beste Option.
Die Entscheidung hängt ganz davon ab, ob Sie in eine Welt eintauchen oder ihr für eine Weile entfliehen wollen.

Der Soundtrack der Inseln ist die „Morna“. Dieser melancholische, sehnsüchtige Musikstil, weltberühmt gemacht durch die „barfüßige Diva“ Cesária Évora, erzählt von Abschied, Ozean und „Sodade“ (einer Art bittersüßem Weltschmerz). Besuchen Sie in Mindelo (São Vicente), der Kulturhauptstadt, eine der kleinen Musikbars. Wenn dort live eine Morna gespielt wird, verstehen Sie die Seele der Kapverden, ohne ein Wort Kreol zu sprechen.

- Winddichte Jacke, auch im Sommer
- Feste Schuhe für Vulkangestein und Kopfsteinpflaster
- Riff-freundliche Sonnencreme (z.B. von Suntribe), um die Korallen zu schützen
- Ausreichend Bargeld (Euro), da Kartenzahlung außerhalb der Resorts unüblich ist
Das Geheimnis einer guten Packliste? Vorbereitung auf Gegensätze – von kühlem Passatwind an der Küste bis zur trockenen Hitze im Inselinneren.

Unbedingt probieren: Cachupa, das Nationalgericht der Kapverden. Es ist ein deftiger, langsam gekochter Eintopf aus Mais, Bohnen, Süßkartoffeln und je nach Variante mit Fisch, Fleisch oder Wurst. Die „Cachupa refogada“ vom Vortag, am nächsten Morgen mit einem Spiegelei serviert, ist das ultimative kapverdische Katerfrühstück und ein echter Seelentröster.

Kriolu, die Sprache der Kapverdianer, ist eine der ältesten portugiesisch-basierten Kreolsprachen der Welt.
Auch wenn Portugiesisch die Amtssprache ist, schlägt das Herz der Inseln im Takt des Kriolu. Jede Insel hat dabei ihren eigenen Dialekt. Ein paar Worte wie „Tud dret?“ (Alles gut?) oder „Obrigado“ (Danke) öffnen Türen und Herzen und zeigen Respekt für die lokale Kultur.

Ist Inselhüpfen auf den Kapverden kompliziert?
Nein, aber es erfordert etwas Planung und Flexibilität. Die zuverlässigste Option sind die Inlandsflüge mit Binter CV, die die meisten Inseln verbinden. Die Tickets sollten vor allem in der Hauptsaison frühzeitig gebucht werden. Zwischen einigen benachbarten Inseln wie São Vicente und Santo Antão oder Fogo und Brava verkehren täglich Fähren (CV Interilhas). Eine gute Planung ist entscheidend, denn das Wetter, insbesondere der starke Wind, kann gelegentlich zu Flug- oder Fähränderungen führen. Planen Sie also immer einen Puffertag ein!

Santo Antão ist das grüne Wanderparadies des Archipels, ein dramatischer Kontrast zu den Wüsteninseln. Die atemberaubenden Pfade wurden einst von Hand in die steilen Felswände geschlagen.
- Die Küstenwanderung: Der Weg von Ponta do Sol über Cruzinha nach Chã de Igreja gilt als eine der spektakulärsten Küstenwanderungen der Welt.
- Das Paúl-Tal: Ein tropischer Traum aus Zuckerrohrfeldern, Mangobäumen und kleinen Dörfern.
- Der Cova-Krater: Vom Rand eines erloschenen Vulkans blickt man in ein landwirtschaftliches Mosaik, bevor der steile Abstieg ins Tal beginnt.

Für alle, die tiefer in die Natur von Fogo oder Santo Antão eintauchen wollen: Ein lokaler Guide ist Gold wert. Sie kennen nicht nur die sichersten Wege, sondern auch die versteckten Quellen, die besten Aussichtspunkte und erzählen Geschichten, die in keinem Reiseführer stehen. So wird aus einer einfachen Wanderung eine echte Begegnung mit der Kultur und Natur der Insel.

Der „Bruma Seca“, der trockene Staubnebel aus der Sahara, ist kein Grund für schlechte Laune, sondern ein Geschenk für Fotografen. Nutzen Sie das diffuse, weiche Licht für Porträts ohne harte Schatten. Fotografieren Sie bei Sonnenauf- und -untergang, wenn der Staub die Farben intensiviert und den Himmel in Orange- und Rosatöne taucht. Silhouetten von Menschen oder den typischen Akazienbäumen wirken in diesem Licht besonders magisch.

Vergessen Sie Tequila, probieren Sie Grogue! Der kapverdische Nationalrum wird vor allem auf Santo Antão noch traditionell aus Zuckerrohrsaft gebrannt. Der junge, klare „Grogue branco“ ist feurig und stark, während der fassgelagerte „Grogue velho“ weichere, karamellige Noten hat. Ein Besuch in einer kleinen, familiengeführten Destillerie im Paúl-Tal ist ein authentisches Erlebnis für alle Sinne.
Die Sonne der Kapverden ist intensiv und allgegenwärtig. Neben einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist Kleidung Ihr bester Verbündeter. Ein leichtes Langarmshirt aus UV-schützendem Material (UPF 50+), wie es Marken wie Patagonia oder Coolibar anbieten, ist beim Wandern oder bei Bootsausflügen unerlässlich. Kombiniert mit einem breitkrempigen Hut schützt es effektiver und nachhaltiger als ständiges Nachcremen.




