Ihre Küche soll ewig halten? So planen Sie richtig – ehrlich & ohne Schnickschnack

von Adele Voß
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Eine Küche ist kein Möbelstück, sie ist eine Werkstatt

Mal ganz ehrlich: Im Laufe der Jahre habe ich so viele Küchen geplant, gebaut und auch wieder auf Vordermann gebracht, dass ich sie kaum noch zählen kann. Ich habe Trends kommen und gehen sehen. Hochglanz-Weiß, rustikaler Landhausstil, kühle Beton-Optik … manche davon waren gefühlt schneller wieder out als man „Einbauküche“ sagen kann. Aber was am Ende immer bleibt, sind die entscheidenden Fragen: Hält das Ding, was es verspricht? Funktioniert die Küche im stressigen Alltag? Und fühlt sie sich auch nach einem Jahrzehnt noch richtig gut an?

Eine Küche ist oft die größte Einzelinvestition in den eigenen vier Wänden. Deshalb sollte sie nicht für den Hochglanzprospekt geplant werden, sondern fürs echte Leben. Es geht nicht darum, was gerade super angesagt ist. Es geht um grundsolide Materialien, eine wirklich durchdachte Anordnung und saubere, handwerkliche Arbeit. Das sind die Dinge, die eine Küche zeitlos und wertvoll machen.

Eleganter Tisch Küchentrends 2019
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Also, lassen Sie uns mal Klartext reden. Ich teile hier mein Wissen, das ich mir direkt in der Werkstatt und auf unzähligen Baustellen angeeignet habe. Wir schauen uns an, worauf es bei den Materialien wirklich ankommt, wie man eine Küche clever plant und welche kleinen Details den Unterschied zwischen „ganz okay“ und „absolut genial“ ausmachen.

Das Fundament: Arbeitsplatte und Korpus – hier wird’s ernst

Die Arbeitsplatte ist die absolute Frontkämpferin in Ihrer Wohnung. Heiße Töpfe, scharfe Messer, Säure von Zitronen oder Essig – die muss was aushalten. Wer hier am falschen Ende spart, zahlt später garantiert doppelt. Garantiert.

Arbeitsplatten – Eine ehrliche Bewertung aus der Praxis

Naturstein (wie Granit): Klar, Naturstein ist ein Traum. Jede Platte ein Unikat. Aber Achtung: Stein ist nicht gleich Stein. Marmor zum Beispiel sieht fantastisch aus, ist aber ein Weichei. Chemisch gesehen ist es Kalkstein, also super empfindlich. Ein Spritzer Rotwein oder Zitrone, nicht sofort weggewischt, und schon hat man einen dauerhaften Fleck. Marmor empfehle ich nur Leuten, die extrem vorsichtig sind und die entstehende Patina als Charakter ansehen.

Grüne Akzente Küchentrends 2019
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Granit hingegen ist eine ganz andere Hausnummer. Das ist ein Hartgestein, extrem kratzfest und hitzebeständig. Den heißen Topf mal kurz direkt vom Herd abstellen? Macht ihm nichts aus. Wichtig ist aber eine gute Imprägnierung, die man alle ein bis zwei Jahre auffrischen sollte. Das ist kein Hexenwerk! Kleiner Tipp: So geht’s in 20 Minuten: 1. Platte mit einem speziellen Naturstein-Grundreiniger säubern. 2. Eine gute Stein-Imprägnierung (gibt’s im Baumarkt oder online, kostet ca. 15-25€) hauchdünn mit einem Tuch auftragen. 3. Nach etwa 10 Minuten mit einem sauberen Tuch nachpolieren. Fertig! Preislich liegt man bei Granit je nach Sorte bei etwa 300€ bis 600€ pro laufendem Meter.

Quarzkomposit: Dieses Material ist extrem populär geworden. Es besteht zu über 90 % aus Quarz, gemischt mit Harzen. Der riesige Vorteil: Es ist porenfrei. Flüssigkeiten ziehen nicht ein, die Pflege ist also ein Kinderspiel. Die Optik ist sehr gleichmäßig, was viele mögen. Aber, und das verschweigen Verkäufer gerne: Das Harz ist nicht so hitzebeständig wie reiner Stein. Stellen Sie hier niemals einen glühend heißen Topf ohne Untersetzer ab! Ich habe schon Brandflecken gesehen, die man nie wieder rausbekommt. Preislich bewegt sich Quarzkomposit in einer ähnlichen Liga wie Granit, oft ab 250€ pro laufendem Meter.

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Massivholz: Als jemand, der Holz liebt, schlägt mein Herz hier natürlich höher. Eine Arbeitsplatte aus massiver Eiche oder Nussbaum fühlt sich einfach warm und lebendig an. Und sie kann ewig halten, wenn sie richtig behandelt wird. Eine Holzplatte muss regelmäßig geölt werden, je nach Beanspruchung alle drei bis sechs Monate. Das Öl schützt vor Wasser. Der riesige Vorteil: Holz lebt und lässt sich reparieren. Wasserflecken oder kleine Kratzer? Einfach leicht anschleifen und neu ölen. Finger weg von lackierten Holzplatten in der Küche! Sobald der Lack einen Kratzer hat, zieht Wasser ein, das Holz quillt auf und der Lack platzt ab. Eine Reparatur ist dann ein Albtraum. Rechnen Sie bei Massivholz mit Preisen ab ca. 150€ bis 400€ pro laufendem Meter.

Und die Günstigen? Schichtstoff & Co.: Ganz ehrlich, eine Schichtstoffplatte (kennt jeder als „Laminat“) ist für den schmalen Geldbeutel oft die beste Wahl. Sie sind robust, pflegeleicht und die Dekore sind heute richtig gut. Man bekommt sie schon ab 40€ pro laufendem Meter im Baumarkt. Der Schwachpunkt sind die Kanten und Fugen. Wenn da Wasser eindringt, quillt die Trägerplatte auf und das war’s. Edelstahl oder Beton sind eher was für Puristen, sehr langlebig, aber auch speziell in der Pflege und Optik – und preislich eher im oberen Segment angesiedelt.

glanzvolle Akzente Küchentrends 2019

Korpus und Fronten – Das unsichtbare Skelett

Den Korpus sieht man kaum, aber er ist das Rückgrat der Küche. Hier wird gerne gespart. Ein guter Korpus besteht aus hochwertiger Spanplatte mit einer Stärke von mindestens 19 Millimetern. Billigküchen nutzen oft nur 16 Millimeter. Klingt nach wenig, aber bei der Stabilität von Hängeschränken merkt man das über die Jahre gewaltig.

Bei den Fronten gibt es für jeden was:

  • Kunststofffronten: Die preiswerteste und pflegeleichteste Variante. Robust, unempfindlich und ideal für Familien mit Kindern.
  • Lackfronten: Sehen super edel aus, egal ob matt oder glänzend. Aber sie sind empfindlicher gegen Kratzer und Stöße. Und Fingerabdrücke, besonders auf dunklen, matten Fronten, können einen in den Wahnsinn treiben.
  • Echtholzfurnier: Die Optik von Massivholz, aber günstiger und es verzieht sich nicht so stark. Eine tolle Alternative.
  • Massivholzfronten: Die ursprünglichste und langlebigste Option. Schwer, robust und können bei Bedarf abgeschliffen und neu behandelt werden. Das ist echtes, solides Handwerk.
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Die Anordnung: Schluss mit unnötigen Wegen!

Die schönste Küche nützt rein gar nichts, wenn man beim Kochen einen Marathon laufen muss. Früher sprach man vom „magischen Dreieck“ aus Herd, Spüle und Kühlschrank. Das gilt im Kern immer noch, aber heute denken wir eher in logischen Arbeitszonen.

Eine gute Küche gliedert sich so:

  1. Bevorraten: Kühlschrank, Vorratsschrank.
  2. Aufbewahren: Geschirr, Töpfe, Gläser (am besten nahe der Spülmaschine).
  3. Spülen: Spüle, Spülmaschine, Mülleimer.
  4. Vorbereiten: Die größte freie Arbeitsfläche, idealerweise zwischen Spüle und Kochfeld.
  5. Kochen/Backen: Kochfeld und Backofen.

Wenn diese Zonen sinnvoll nacheinander angeordnet sind, spart das unglaublich viele Wege und Nerven. Die richtige Arbeitshöhe ist übrigens Gold wert für den Rücken! Der Standard von 91 cm ist für viele zu niedrig. Lassen Sie sich das an Ihre Körpergröße anpassen.

Die Top 3 Planungsfehler (und wie Sie sie vermeiden)

Aus meiner Erfahrung gibt es ein paar Klassiker, die sich später bitter rächen:

  • Zu wenig Abstand: Besonders bei Kücheninseln. Planen Sie mindestens 100 cm, besser 120 cm Abstand zur Küchenzeile ein. Sonst kann man die Spülmaschinentür nicht ganz öffnen, wenn jemand dahintersteht. Ein tägliches Ärgernis!
  • Schlechte Beleuchtung: Die eine Deckenlampe reicht nicht! Man steht sich selbst im Licht und schnippelt im Schatten. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern gefährlich. Planen Sie unbedingt LED-Leisten unter den Hängeschränken ein.
  • Der Müll an der falschen Stelle: Der Mülleimer gehört direkt unter die Arbeitsfläche, wo geschnippelt wird – meist neben der Spüle. Steht er am anderen Ende der Küche, tropft man ständig über den Boden.

Ach ja, und zum Thema offene Küche: Super für die Kommunikation, aber Geräusche und Gerüche wandern durchs ganze Haus. Ein leistungsstarker UND leiser Dunstabzug ist hier Pflicht. Eine kleine Faustregel zur Leistung: Rechnen Sie das Raumvolumen (Länge x Breite x Höhe in Metern) mal 10. Das Ergebnis ist die empfohlene Mindestleistung in Kubikmetern pro Stunde (m³/h), die Ihr Abzug haben sollte. So sind Sie auf der sicheren Seite.

holz und weiße oberflächen Küchentrends 2019

Technik und Details, die den Unterschied machen

Moderne Technik soll helfen, nicht verwirren. Ein Backofen mit 50 Programmen ist nutzlos, wenn man nur drei davon versteht.

Beim Kochfeld ist Induktion heute meist die beste Wahl: schnell, effizient und sicher, weil die Platte selbst kaum heiß wird. Ceran ist günstiger, aber langsamer und die Restwärme ist nicht zu unterschätzen. Gas ist was für Profis, die eine sofort und fein regulierbare Flamme lieben.

Beim Licht gilt: Mischen Sie! Eine Grundbeleuchtung für den Raum, helles Arbeitslicht (neutralweiß, ca. 4000 Kelvin) direkt über der Arbeitsfläche und gemütliches Stimmungslicht (warmweiß, ca. 2700-3000 Kelvin) für den Abend.

Wo sich echte Qualität versteckt: Beschläge und Griffe

Jetzt kommt mein Lieblingsthema: Beschläge. Das sind die Scharniere und Schubladenauszüge. Sie werden tausendfach bewegt. Hier zeigt sich, ob eine Küche gut oder billig ist. Führende Markenhersteller testen ihre Systeme auf eine Lebensdauer von Jahrzehnten. Ich hatte mal einen Kunden, der bei den Beschlägen ein paar hundert Euro sparen wollte. Nach zwei Jahren hing die schwere Topf-Schublade auf halb acht und ließ sich kaum noch bewegen. Der Ärger war am Ende viel teurer als die Ersparnis. Merke: An der Mechanik der Küche wird nicht gespart!

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Grifflose Küchen sehen schick aus, keine Frage. Aber auf den Fronten hat man ständig Fingerabdrücke. Ein guter, solider Griff aus Metall ist oft praktischer, langlebiger und auch mit nassen Händen gut zu fassen.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Nehmen Sie sich Zeit für die Planung. Gehen Sie in Küchenstudios und fassen Sie alles an. Öffnen und schließen Sie Schubladen. Fühlen Sie den Unterschied zwischen einer leichten, klappernden Schublade und einem satten, gedämpften Vollauszug.

Lassen Sie sich nicht von Hochglanzprospekten blenden. Eine gute Küche, die mit Verstand und solidem Handwerk gebaut wurde, wird Ihnen nicht nur fünf, sondern zwanzig oder dreißig Jahre lang jeden Tag Freude machen. Sie wird zum Herzen Ihres Zuhauses. Und das ist doch das Einzige, was zählt.

Checkliste für’s Küchenstudio: Diese Fragen MÜSSEN Sie stellen!

  • Wie stark sind die Korpusplatten? (Alles unter 18/19 mm ist ein Warnsignal.)
  • Von welchem Hersteller sind die Beschläge (Auszüge, Scharniere)?
  • Wie ist diese Arbeitsplatte versiegelt/behandelt und wie muss ich sie pflegen?
  • Können wir die Arbeitshöhe exakt an meine Körpergröße anpassen?
  • Welche konkreten Lösungen für die Beleuchtung der Arbeitsfläche schlagen Sie vor?

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel gibt Tipps aus der Praxis. Jede Planung ist individuell. Für die Umsetzung sind immer Fachleute wie Tischler, Installateure und Elektriker nötig, die sicherstellen, dass alle technischen Vorschriften und Sicherheitsstandards eingehalten werden.

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Das Arbeitsdreieck ist tot? Vergessen Sie die alte Regel „Spüle, Herd, Kühlschrank“. In modernen, offenen Küchen planen Profis längst in Zonen: eine „Vorbereitungszone“ mit viel Arbeitsfläche und Nähe zum Müll, eine „Kochzone“ mit Herd und schnellem Zugriff auf Töpfe und Öle, und eine „Lagerzone“ für Kühlschrank und Vorräte. Das ist flexibler, passt sich Ihrem individuellen Kochstil an und verhindert unnötige Laufwege, egal ob Sie alleine oder zu zweit arbeiten.

Küchentrends 2019 Braune Nuancen und Ideen
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  • Die Dicke der Rückwand: Fühlt sie sich stabil an oder biegt sie sich schon beim leichten Drücken durch? Eine solide Rückwand (mind. 8 mm) ist ein Zeichen für einen stabilen Korpus.
  • Die Kantenversiegelung: Sind alle Kanten, auch die unsichtbaren, sauber mit robustem ABS-Kunststoff versiegelt? Hier dringt sonst Feuchtigkeit ein – der Tod für jede Spanplatte.
  • Die Bodenträger: Sind es billige Plastikstifte oder solide Metallträger, die in vorgebohrte Lochreihen passen? Das entscheidet, ob der Boden auch unter dem Gewicht von Tellern und Töpfen hält.

Das sind die drei schnellen Handgriffe, die im Küchenstudio die Spreu vom Weizen trennen.

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Welche Spüle passt wirklich zu mir?

Eine Frage, die oft unterschätzt wird. Edelstahl ist der unzerstörbare Klassiker, verzeiht alles, bekommt aber mit der Zeit Kratzer, die eine Patina bilden. Keramikspülen, etwa von Villeroy & Boch, sind extrem kratzfest und pflegeleicht, aber ein herunterfallender schwerer Topf kann zu Abplatzungen führen. Spülen aus Verbundwerkstoffen wie Silgranit von Blanco bieten das Beste aus beiden Welten: robust, in vielen Farben erhältlich und hitzebeständig. Die Wahl ist letztlich eine Typfrage zwischen Funktionalität und Ästhetik.

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Faschingsdeko, die was aushält: Profi-Tipps aus der Werkstatt für deine Party

„Im Durchschnitt verbringt ein Mensch in Deutschland rund 60 Minuten pro Tag mit Tätigkeiten in der Küche.“

Diese Statistik der GfK zeigt, warum Ergonomie so entscheidend ist. 60 Minuten täglich summieren sich auf über 360 Stunden im Jahr. Eine um wenige Zentimeter falsch geplante Arbeitshöhe oder ein unlogischer Arbeitsablauf führt nicht nur zu Frust, sondern kann auf Dauer handfeste Rückenprobleme verursachen.

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Der Teufel steckt im Detail, der Himmel auch: Die Rede ist von Schubladen- und Schrankmechanismen. Nichts entlarvt eine billige Küche schneller als quietschende Scharniere oder knallende Schubladen. Hochwertige Vollauszüge mit Dämpfungssystemen (Soft-Close) sind heute kein Luxus, sondern ein Muss für den täglichen Komfort. Marktführer wie Blum oder Hettich bieten Systeme, die auch nach 20 Jahren noch sanft und leise schließen. Ein kleiner Aufpreis, der sich bei jedem einzelnen Griff bezahlt macht.

Küchentrends 2019 industriell und ländlich

Eine zeitlose Front muss nicht weiß sein. Es geht vielmehr um die Qualität der Oberfläche. Echtholzfurnier altert in Würde und kann sogar aufgearbeitet werden. Schichtstofffronten (HPL), wie sie oft in Profiküchen zum Einsatz kommen, sind extrem robust und in dezenten, matten Tönen erhältlich. Ein Geheimtipp für eine ultramatte, fingerabdruckresistente und samtige Haptik ist das Material Fenix NTM – eine Investition, die sich durch ihre Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit auszahlt.

Küchentrends 2019 ländliche Kücheninsel
  • Vermeidet unhygienische Kanten, in denen sich Schmutz sammelt.
  • Wirkt wie aus einem Guss und extrem edel.
  • Erleichtert das Abwischen von Krümeln direkt von der Platte ins Becken.

Das Geheimnis? Eine Unterbauspüle. Sie wird von unten an die Arbeitsplatte geklebt und ist die eleganteste und praktischste Lösung, besonders bei Arbeitsplatten aus Stein oder Verbundwerkstoff.

Küchentrends 2019 Lila Akzentwand

Abluft oder Umluft? Bei der Dunstabzugshaube geht es nicht nur um Design. Eine Abluftlösung, die den Küchendunst direkt nach draußen leitet, ist immer die effektivste Variante. Ist das baulich nicht möglich, sind moderne Umluftsysteme mit Aktivkohlefiltern eine gute Alternative. Besonders unauffällig und leistungsstark sind Kochfeldabzüge, wie das BORA System, bei dem der Dunst direkt am Topf nach unten abgesaugt wird – ideal für offene Wohnküchen und Kochinseln.

Küchentrends 2019 Marmor und andere Steinarten
Küchentrends 2019 Marmor und Holz

Die Beleuchtung ist der heimliche Held jeder guten Küchenplanung. Man braucht mindestens zwei Lichtkreise: Helles, schattenfreies Arbeitslicht direkt über der Arbeitsplatte (z.B. durch LED-Leisten unter den Hängeschränken) und ein dimmbares, warmes Stimmungslicht für den Rest des Raumes. So wird die Küche vom funktionalen Arbeitsplatz zum gemütlichen Treffpunkt.

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Nichts ist teurer als eine billige Küche.

Dieser alte Handwerkerspruch bewahrheitet sich immer wieder. Wer bei Korpus, Arbeitsplatte und den wichtigsten Elektrogeräten spart, muss oft schon nach wenigen Jahren nachbessern oder Teile austauschen. Investieren Sie lieber in eine solide Basis und sparen Sie bei Elementen, die sich leicht austauschen lassen, wie Griffe, die Wandfarbe oder die Stühle am Esstisch.

Küchentrends 2019 nahtlose Erscheinung

Grifflose Küche – schick, aber auch alltagstauglich?

Absolut, wenn die Technik stimmt. Günstige „Push-to-Open“-Systeme können im Alltag nerven, da man oft versehentlich Türen öffnet. Eleganter und praktischer sind in die Front eingefräste Griffmulden oder aufgesetzte Griffleisten. Sie erhalten die cleane Optik, bieten aber eine deutlich bessere Haptik und verhindern unschöne Fingerabdrücke auf Hochglanz- oder Mattlackfronten. Die beste Lösung für eine langlebige, funktionale und puristische Küche.

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Mattlack: Wirkt edel und samtig, ist aber empfindlicher gegenüber Kratzern und Fettflecken. Perfekt für den designorientierten Haushalt ohne kleine Kinder.

Schichtstoff: Der unbesungene Held. Extrem robust, abriebfest und pflegeleicht. Die Auswahl an Dekoren ist riesig, von Holzoptik bis zu Unifarben.

Für eine Familie mit turbulentem Alltag ist eine hochwertige Schichtstofffront oft die ehrlichere und langlebigere Wahl.

Küchentrends 2019 sehr helle schattierungen

Haben Sie schon mal über die „dritte Dimension“ nachgedacht? Hochschränke, die bis zur Decke reichen, nutzen den Raum optimal aus und verhindern Staubfängerecken. Im oberen Bereich lassen sich Dinge verstauen, die man selten braucht – wie das Raclette-Set oder die große Bowle-Schüssel. Das schafft unten Platz für das, was täglich griffbereit sein muss, und lässt die Küche ruhiger und aufgeräumter wirken.

Küchentrends 2019 strahlendes weiß
  • Ein Anschluss für die Kaffeemaschine
  • Einer für den Toaster und Wasserkocher
  • Eine freie Dose für den Mixer oder die Küchenmaschine
  • Eine versenkbare Steckdose in der Kochinsel für Laptop oder Tablet
  • Ein USB-Anschluss zum Laden des Handys

Denken Sie bei der Elektroplanung an Ihren Alltag. Nichts ist ärgerlicher als eine teure neue Küche, in der man ständig mit Verlängerungskabeln hantieren muss.

Küchentrends 2019 tolle gelbe akzente

Ein Wort zur Nischenrückwand: Sie ist mehr als nur ein Spritzschutz. Sie prägt den Charakter der Küche maßgeblich mit. Während der klassische Fliesenspiegel pflegeleicht, aber durch seine Fugen auch wartungsintensiv sein kann, bieten Platten aus Glas, Edelstahl oder dem gleichen Material wie die Arbeitsplatte eine fugenlose, moderne und sehr reinigungsfreundliche Alternative. Ein einfacher Weg, um der Küche einen hochwertigen und individuellen Look zu verleihen.

Küchentrends 2019 tolle graue einrichtung

Miele wirbt damit, seine Haushaltsgeräte auf eine Lebensdauer von 20 Jahren zu testen.

Auch wenn andere Premium-Marken wie Gaggenau oder Siemens (Studioline) ähnliche Qualitätsansprüche haben, zeigt dieses Versprechen, worauf es ankommt: Investieren Sie in die Geräte, die täglich im Einsatz sind – also Kochfeld, Backofen und vor allem den Geschirrspüler. Ein günstiger Kühlschrank ist verschmerzbar, ein defekter Geschirrspüler eine tägliche Katastrophe.

Küchentrends 2019 tolle Ideen
Küchentrends 2019 verschiedene graue ideen

Die IKEA-Basis, der Designer-Look: Eine clevere Budget-Option ist das sogenannte „IKEA-Hacking“. Man nutzt die soliden und günstigen Korpusse des schwedischen Möbelhauses als Basis und kombiniert sie mit hochwertigen Fronten, Griffen und Arbeitsplatten von spezialisierten Anbietern wie Reform CPH, Superfront oder Bocklip. Das Ergebnis: Eine individuell geplante Küche mit Premium-Optik zum Bruchteil des Preises einer vergleichbaren Designerküche.

Küchentrends 2019 verschiedene neutrale Farben

Quooker, Grohe Red & Co. – nur Spielerei?

Ein Wasserhahn, der auf Knopfdruck 100°C heißes Wasser liefert, klingt nach Luxus. Aber im Alltag ist er ein echter Game-Changer: Tee ist sofort fertig, Nudelwasser kocht in Sekunden, Babyflaschen sind schnell sterilisiert und hartnäckige Fettreste an Pfannen lösen sich mühelos. Rechnet man die Zeit- und Energieersparnis über Jahre, kann sich die Anschaffung eines solchen Systems durchaus lohnen – vorausgesetzt, man nutzt die Funktion regelmäßig.

Kunstvolle Akzente Küchentrends 2019

Die Haptik entscheidet über das Gefühl. Eine kühle, massive Steinarbeitsplatte fühlt sich anders an als eine geölte Echtholzplatte, die immer eine gewisse Wärme ausstrahlt. Eine samtige Fenix-Front lädt zum Berühren ein, eine Hochglanzfront schreckt eher ab. Nehmen Sie sich im Küchenstudio Zeit, die Materialien nicht nur anzusehen, sondern auch anzufassen. Ihre Hände sagen Ihnen oft mehr über die Qualität als jeder Prospekt.

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  • Vollholz-Korpus: Der absolute König. Langlebig, reparierbar, aber auch sehr teuer und schwer. Eher im Schreinerküchen-Segment zu finden.
  • MDF-Platte: Eine mitteldichte Faserplatte, die stabiler und schwerer ist als eine Spanplatte. Ideal für Lackfronten, da sie eine sehr glatte Oberfläche hat.
  • Spanplatte: Der Standard im Küchenbau. Entscheidend ist hier die Qualität der Beschichtung und Kantenversiegelung, die sie vor Feuchtigkeit schützt.
tolle leuchtende Decke Küchentrends 2019

Der häufigste Planungsfehler: Zu wenig Stauraum. Gehen Sie vor der Planung Ihren gesamten Küchenbestand durch. Was muss untergebracht werden? Planen Sie lieber einen Schrank mehr als einen zu wenig. Tiefe Auszüge statt schmaler Schränke, ein Apothekerschrank für Vorräte oder ein Eckschrank mit Le-Mans-Auszug nutzen den Platz bis in den letzten Winkel und ersparen Ihnen später das Chaos auf der Arbeitsfläche.

tolles Küchendesign Küchentrends 2019

„Der ultimative Luxus ist, nicht über Dinge nachdenken zu müssen.“

Dieses Zitat des Designers Jasper Morrison lässt sich perfekt auf die Küchenplanung übertragen. Eine wirklich gute Küche ist eine, die einfach funktioniert. Wo der Mülleimer da ist, wo man ihn braucht. Wo das Licht angeht, wenn man eine Schublade öffnet. Wo die Oberflächen verzeihend sind. Es geht nicht um Show, es geht um einen reibungslosen Alltag.

weiße Inneneinrichtung Küchentrends 2019

Farbe ja, aber mit Bedacht. Ein knalliges Lila oder ein leuchtendes Orange an der Wand, wie es Trendgalerien manchmal zeigen, lässt sich leicht überstreichen. Eine Küche in der gleichen Farbe wird man nur schwer wieder los. Wenn Sie Farbe lieben, setzen Sie Akzente durch die Nischenrückwand, Textilien, Barhocker oder einzelne offene Regale. Die großen Flächen – Fronten und Arbeitsplatte – sollten in zeitlosen Tönen wie Greige, Kaschmir, Graphit oder warmen Weißtönen gehalten sein. Farben von Farrow & Ball oder Little Greene sind hier oft eine gute Inspiration.

wunderbare Materialien Küchentrends 2019

Die richtige Arbeitshöhe: Ein Standardmaß gibt es nicht, denn das hängt von Ihrer Körpergröße ab. Der ultimative Test: Stellen Sie sich gerade hin und winkeln Sie den Unterarm im 90-Grad-Winkel an. Die ideale Höhe Ihrer Arbeitsplatte liegt etwa 10 bis 15 cm unterhalb Ihres Ellenbogens. Ein paar Zentimeter Unterschied können über Jahre hinweg den Unterschied zwischen entspanntem Kochen und ständigen Rückenschmerzen ausmachen.

Der Boden – das oft vergessene Fundament. Er muss nicht nur gut aussehen, sondern auch extrem strapazierfähig sein. Fliesen sind robust und wasserfest, aber hart und kalt – fällt ein Glas herunter, ist es garantiert kaputt. Ein hochwertiger Vinylboden oder Linoleum ist fußwarm, elastischer und pflegeleicht. Echtholzparkett bringt Wärme, ist aber empfindlich gegenüber Wasser und Kratzern. Eine gute Küche verdient einen Boden, der zu ihr und zum Alltag ihrer Bewohner passt.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.