Hochzeitsdeko selber machen? So geht’s wirklich – Insider-Tipps einer Expertin
Ich habe in meiner Karriere unzählige Hochzeiten mit Blumen und Deko ausgestattet. Wirklich unzählige. Ich habe mit aufgeregten Paaren getüftelt, Nächte in der Werkstatt verbracht und gelernt: Eine umwerfende Deko hat oft weniger mit einem riesigen Budget zu tun, als man denkt. Viel wichtiger sind Herzblut, ein gutes Auge und, ganz ehrlich, ein paar handwerkliche Kniffe.
Inhaltsverzeichnis
Immer mehr Paare wollen ihre Deko selbst in die Hand nehmen, und das finde ich großartig! Es macht den Tag so viel persönlicher. Aber ich sehe leider auch immer wieder die gleichen Fehler – kleine Pannen, die zu Stress, welken Blumen und im schlimmsten Fall sogar zu echten Gefahren führen.
Dieser Leitfaden ist deshalb ein bisschen anders. Statt dir 60 schnelle Ideen um die Ohren zu hauen, gebe ich dir das echte Wissen aus der Praxis an die Hand. Wir sprechen über Grundlagen, Profi-Techniken und die absolut unverhandelbaren Sicherheitsregeln. Damit gestaltest du eine Deko, die nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch den ganzen Tag über hält und sicher ist.
Das Fundament: Ohne Plan geht gar nichts
Bevor du auch nur ein einziges Seidenband in den Warenkorb legst, brauchst du einen Plan. Ernsthaft. Wer ohne Plan werkelt, arbeitet am Ende doppelt und gibt mehr Geld aus. Ein klares Konzept ist dein Kompass, der dafür sorgt, dass am Ende alles wie aus einem Guss wirkt.
Deinen Stil finden – Mehr als nur „Boho“
Vergiss mal für einen Moment die ganzen Trendbegriffe aus dem Internet. Frag dich lieber: Welches Gefühl soll unsere Feier ausstrahlen? Locker und naturverbunden? Zeitlos elegant? Oder vielleicht minimalistisch und modern? Schreib einfach mal drei bis fünf Worte auf, die eure Wunsch-Atmosphäre beschreiben. Sowas wie: „warm, ungezwungen, fröhlich“.
Diese Worte sind deine geheime Zutat. Sie leiten dich bei der Auswahl von Farben und Materialien. Für „warm, ungezwungen, fröhlich“ passen zum Beispiel Leinenstoffe, viel Holz, bunte Wiesenblumen und gemütliches Kerzenlicht. Für „zeitlos elegant“ wären es eher edle Stoffservietten, Glas, weiße Rosen und vielleicht ein paar Silberakzente. Schau dir auch deine Location genau an. Ein rustikaler Scheunenboden schreit nach einer anderen Deko als ein prunkvoller Saal. Arbeite immer mit dem Raum, nicht gegen ihn.
Kleiner Tipp für Überforderte: Wo fängt man an?
Fühlst du dich jetzt schon erschlagen? Kein Problem. Konzentrier dich auf die Dinge, die den größten Effekt bei relativ wenig Aufwand haben. Ein paar Ideen:
- Hochwertige Tischläufer und Stoffservietten: Das wertet jeden Tisch sofort auf und kostet nicht die Welt.
- Ein beeindruckender Willkommensbereich: Ein schönes Schild, ein paar große Laternen und ein tolles Gesteck am Eingang setzen sofort den richtigen Ton. Der Rest der Location kann dann schlichter ausfallen.
- Licht, Licht, Licht: Lichterketten und (sichere!) Kerzen schaffen mehr Atmosphäre als jede noch so aufwendige Bastelei.
Materialkunde: Was die Profis wirklich nutzen
Die Qualität deiner Deko steht und fällt mit dem Material. Und gutes Material ist nicht immer das teuerste, sondern das, was für den Zweck am besten geeignet ist.
Blumen & Grün: Mehr als nur hübsches Beiwerk
Blumen leben. Sie reagieren auf Wärme, Wassermangel und falsche Behandlung. Ich habe schon Bräute erlebt, deren teure Hortensien nach zwei Stunden in der Sonne aussahen wie nasser Spinat. Das muss nicht sein!
- Saisonal ist genial: Kauf Blumen, die gerade Saison haben. Sie sind nicht nur günstiger, sondern auch viel kräftiger. Pfingstrosen im Mai sind ein Traum und kosten pro Stiel vielleicht 2-3 €. Dieselben im Oktober sind teure, schlappe Importware, für die du locker das Dreifache zahlst – wenn du sie überhaupt bekommst. Dein lokaler Blumenhändler oder Gärtner weiß am besten Bescheid.
- Die richtige Vorbereitung ist alles: Schneide jede Blume mit einem scharfen Messer schräg an. Bitte, bitte keine Schere – die quetscht die Leitungsbahnen im Stiel. Stell die Blumen danach für mehrere Stunden in einen Eimer mit frischem Wasser an einen kühlen, dunklen Ort (Keller oder Garage sind ideal). Dieser Schritt ist das A und O für die Haltbarkeit!
- Wähle robuste Kämpfer: Für Gestecke, die lange ohne direkte Wasserquelle auskommen müssen, brauchst du harte Typen. Rosen, Nelken, Schleierkraut, Eukalyptus oder Strandflieder sind da super. Wunderschöne, aber durstige Diven wie Hortensien oder Dahlien eignen sich eher für Vasen.
Stoffe & Papier: Die unsichtbare Gefahr
Jetzt kommt ein Punkt, den fast alle vergessen: Brandschutz. In öffentlichen Locations ist das keine Schikane, sondern Gesetz. Stell dir vor, die Feuerwehr lässt deine Deko kurz vor der Trauung wieder abbauen. Ein Albtraum!
- Das magische Kürzel B1: Alle Deko-Stoffe und Papiere müssen „schwer entflammbar“ sein. Das Zertifikat dafür heißt B1. Frag beim Kauf von Stoffbahnen oder Lampions gezielt danach. In Online-Shops für Veranstaltungstechnik wirst du fündig. Normaler Baumwollstoff aus dem Kaufhaus brennt wie Zunder – lass die Finger davon!
- Alternative Imprägnierspray: Es gibt Sprays, um Stoffe nachträglich zu behandeln. Ehrlich gesagt ist das für große Mengen eine ziemliche Sauerei und muss lückenlos aufgetragen werden. Der Aufpreis für B1-zertifiziertes Material ist meist gering und erspart dir diesen Stress.
Kerzen & Licht: Atmosphärekiller oder Stimmungsmacher?
Offenes Feuer ist der größte Risikofaktor. Kläre unbedingt VORHER mit deiner Location, was erlaubt ist. Manche verbieten echte Kerzen komplett.
- Sicherer Stand: Kerzen müssen in stabilen, nicht brennbaren Haltern stehen. Ein Teelicht direkt auf dem Papiertiscläufer ist ein absolutes No-Go.
- Abstand ist dein Freund: Halte mindestens 50 cm Abstand zwischen einer Flamme und allem, was brennen kann – Servietten, Menükarten, Blumengestecke.
- Mein Favorit: LED-Kerzen: Ganz ehrlich, die Dinger sind heute fantastisch. Gute Modelle mit Flackereffekt sehen täuschend echt aus, werden nicht heiß und rußen nicht. Ein 10er-Set kostet je nach Qualität zwischen 15 € und 30 €. Die Investition lohnt sich, denn die kannst du danach noch ewig für gemütliche Abende nutzen.
Die Projekte: Schritt für Schritt zum Wow-Effekt
Konzentrier dich lieber auf wenige, aber dafür richtig gut gemachte Deko-Elemente. Ein umwerfendes Gesteck pro Tisch wirkt tausendmal besser als zehn kleine, unruhige Basteleien.
Projekt 1: Das Tischgesteck – Zwei Wege zum Ziel
Ein Gesteck ist das Herz der Tischdeko. Es gibt zwei grundlegende Techniken, die beide ihre Vor- und Nachteile haben.
Technik A: Der Klassiker mit Steckmasse
Steckmasse ist dieser grüne Schaum, der Wasser speichert und den Blumen Halt gibt.
Was du brauchst (pro Gesteck):
- 1 Ziegel Nass-Steckmasse (ca. 2-3 €)
- 1 flache Schale
- Grünzeug (z.B. 1 Bund Eukalyptus für 2-3 Gestecke, ca. 7-10 €)
- Hauptblumen (z.B. 3-5 Rosen, ca. 6-12 €)
- Füllblumen (z.B. Schleierkraut, ca. 4-6 € für mehrere Gestecke)
Geschätzte Kosten pro Gesteck: ca. 20-30 € Zeitaufwand: Für das erste Gesteck ca. 30-45 Minuten, danach geht’s schneller (ca. 20 Min. pro Stück).
So geht’s:
- Wässern, aber richtig: Leg den trockenen Ziegel einfach auf die Wasseroberfläche. DRÜCK IHN NICHT UNTER. Er muss sich von allein vollsaugen, das dauert so 15 Minuten. Wenn du ihn untertauchst, bleibt innen ein trockener Kern, und deine Blumen verdursten.
- Die Basis aus Grün: Stecke zuerst das Grünzeug rundherum, um die Form festzulegen und die Masse zu verdecken. Die äußeren Zweige dürfen ruhig etwas nach unten hängen, das wirkt weicher.
- Die Stars platzieren: Jetzt kommen die großen Blüten wie Rosen. Verteile sie locker und asymmetrisch. Eine ungerade Anzahl (3 oder 5) wirkt meistens harmonischer. Die Stiele müssen 2-3 cm tief im Schaum stecken.
- Lücken füllen: Zum Schluss füllst du die Lücken mit kleineren Blüten und Gräsern, bis alles schön füllig aussieht. Dreh das Gesteck dabei immer wieder, um es von allen Seiten zu prüfen.
Wichtiger Hinweis: Steckmasse ist leider Mikroplastik und nicht kompostierbar. Entsorge sie bitte im Restmüll, nicht in der Biotonne!
Technik B: Locker & nachhaltig in der Vase
Diese Methode mit Kaninchendraht wirkt super natürlich und ist umweltfreundlicher.
Was du brauchst (pro Vase):
- 1 schöne Vase oder ein Gefäß
- 1 Stück engmaschigen Kaninchendraht (Rolle im Baumarkt ca. 10-15 €)
- Blumen und Grün nach Wahl (gleiche Menge wie oben)
Geschätzte Kosten pro Gesteck: Etwas günstiger, da der Draht wiederverwendbar ist. Zeitaufwand: Ähnlich wie bei Technik A, braucht anfangs aber etwas mehr Fingerspitzengefühl.
So geht’s:
- Das Gerüst bauen: Knüll ein Stück Kaninchendraht zu einem lockeren Ball und stopf ihn in deine Vase. Stell dir das Drahtgitter wie das Fundament und die Wände eines Hauses vor.
- Wasser marsch: Füll die Vase zu zwei Dritteln mit frischem Wasser und gib Blumenfrischhaltemittel dazu.
- Struktur schaffen: Stecke zuerst die stabilen Grünzweige kreuz und quer durch das Drahtgitter. Das ist dein Grundgerüst.
- Blumen einziehen lassen: Jetzt stellst du die Blumen einfach dazwischen. Der Draht gibt ihnen Halt und du kannst sie genau so positionieren, wie du möchtest.
Welche Technik ist für dich die richtige? Ganz einfach: Die Steckmasse ist super für Anfänger und wenn du eine sehr klassische, kompakte Form erzielen willst. Der Nachteil ist der Müll. Die Draht-Technik ist perfekt für einen modernen, wilden „wie frisch von der Wiese gepflückt“-Look, ist komplett nachhaltig, erfordert aber ein bisschen mehr Übung, damit es nicht auseinanderfällt.
Projekt 2: Hängende Deko – Schönheit mit Verantwortung
Blumenkränze über den Tischen sind ein absoluter Hingucker. Aber hier arbeiten wir gegen die Schwerkraft, und das ist kein Spaß. Ich habe mal von einem schlecht befestigten Kranz gehört, der mitten beim Essen auf den Tisch gekracht ist. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber die Torte war hinüber und die Stimmung auch.
Der leichte Blumenreifen (Hula-Hoop-Trick)
Das ist eine sichere und anfängerfreundliche Variante ohne schwere, nasse Steckmasse.
Was du brauchst:
- 1 Hula-Hoop-Reifen (Spielwarenladen, ca. 10 €)
- Sprühlack in Gold, Kupfer etc. (Baumarkt, ca. 8-10 €)
- Grüner Wickeldraht (Floristikbedarf, ca. 3 €)
- Viel Grünzeug (z.B. 2-3 Bunde Eukalyptus)
- Ein paar Blüten und kleine Wasser-Röhrchen (Floristikbedarf)
- Stabile Bänder oder dünne Stahlseile zum Aufhängen
Zeitaufwand: Rechne mit 1,5 bis 2 Stunden reiner Bindezeit pro Reifen.
So geht’s:
- Basis lackieren: Den Reifen in deiner Wunschfarbe ansprühen und gut trocknen lassen.
- Grün anbringen: Binde die Grünzweige mit dem Wickeldraht dicht an dicht um den Reifen. Immer schön überlappend arbeiten, damit keine Lücken entstehen.
- Blüten befestigen: Fülle die kleinen Plastikröhrchen mit Wasser, stecke die kurz geschnittenen Blüten hinein und befestige die Röhrchen dann unauffällig mit Draht zwischen dem Grün. So halten sie stundenlang frisch.
- Sicher aufhängen: Befestige an mindestens drei Punkten stabile Bänder oder Seile am Reifen und führe sie oben zusammen. Sprich UNBEDINGT mit der Location, wo du etwas aufhängen darfst und wie viel Gewicht die Haken aushalten. Zieh kräftig dran, um zu testen, ob alles hält!
Die ungeliebte Wahrheit: Logistik, Transport & Abbau
Deine wunderschöne Deko ist fertig, aber wie kommt sie jetzt unbeschadet zur Location? Und wer räumt das alles nachts wieder weg?
- Der Transport: Dein Auto wird zum Blumentransporter. Stabile, flache Kisten (Bananenkisten aus dem Supermarkt sind super!) sind Gold wert. Lege feuchte Tücher unter die Gestecke, damit nichts verrutscht. Und fahr vorsichtig!
- Der Aufbau am großen Tag: Plane mindestens 4-6 Stunden für den Aufbau ein. Und ganz wichtig: Das ist NICHT dein Job als Brautpaar. Delegiere das an ein zuverlässiges Team aus Freunden oder Familie. Gib ihnen einen klaren Plan und Fotos, damit sie wissen, was wohin gehört.
- Der Abbau: Kläre mit der Location, wann alles wieder raus sein muss. Organisiere eine „Abbau-Crew“ für den nächsten Morgen und lade sie zum Dank zum Brunch ein. Nachts um drei will niemand mehr Blumenkisten schleppen.
Dein Zeitplan: Wann fange ich bloß an?
Unterschätze den Aufwand nicht. Das ist ein echtes Projekt!
- 3-6 Monate vorher: Konzept entwickeln, mit der Location sprechen, Materiallisten schreiben.
- 1-2 Monate vorher: Alle haltbaren Materialien kaufen (Stoffe, Kerzen, Bänder, Draht). Mit den Bastelarbeiten anfangen, die nicht welken.
- 1 Woche vorher: Alle Werkzeuge bereitlegen, Helfer-Team instruieren.
- 2-3 Tage vorher: Blumen abholen und wässern (konditionieren).
- 1 Tag vorher: Der große Bindetag! Alle Gestecke und Sträuße fertig machen. Alles transportfertig verpacken und kühl lagern.
- Am Hochzeitstag: Nur noch der Aufbau vor Ort durch dein Helfer-Team. Du selbst lehnst dich zurück und lässt dich stylen!
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Eure Hochzeitsdeko selbst zu gestalten, kann eine der schönsten Erfahrungen in der Vorbereitungszeit sein. Ihr schafft mit euren eigenen Händen den Rahmen für euren großen Tag. Aber seid ehrlich zu euch selbst: Es ist eine Menge Arbeit.
Ich hoffe, diese Tipps helfen euch, kluge und sichere Entscheidungen zu treffen. Seid realistisch, konzentriert euch auf die Dinge, die euch wirklich wichtig sind, und habt keine Angst, um Hilfe zu bitten. Euer Hochzeitstag soll ein Fest der Freude sein, kein Stress-Marathon.
Wenn ihr diese handwerklichen Grundregeln beachtet, erschafft ihr eine Deko, die nicht nur schön ist, sondern eine Geschichte erzählt: Eure Geschichte. Und das ist unbezahlbar.
Bildergalerie
Der wahre Charme einer DIY-Hochzeit liegt nicht in der Perfektion, sondern in der Persönlichkeit. Ein leicht schief geklebter Anhänger, eine handgeschriebene Menükarte – das sind die Dinge, die eine Geschichte erzählen. Eure Geschichte. Erlaubt euch kleine „Fehler“, denn genau sie machen die Atmosphäre authentisch und unvergesslich.
Der Flaschenhals-Effekt: Nicht nur beim Sekt ein Thema
Ein einfacher, aber wirkungsvoller Trick für die Tischdeko sind gesammelte Flaschen. Statt sie alle gleich zu gestalten, kreieren Sie Gruppen: eine hohe Weinflasche, eine bauchige Saftflasche und eine kleine von einem Smoothie. Diese unterschiedlichen Höhen und Formen ergeben zusammen ein dynamisches Bild, selbst wenn nur eine einzelne Blume in jeder Vase steckt.
- Heißklebepistole: Für schnelle Verbindungen bei Stoff, Holz und Deko-Elementen. Ein Muss für fast jedes Projekt.
- Gute Stoffschere: Nichts ist frustrierender als eine stumpfe Schere, die Bänder und Stoffe ausfranst. Investieren Sie in ein Qualitätsmodell.
- Seitenschneider: Unverzichtbar zum Kürzen von Blumendraht, Lichterketten oder kleinen Ästen.
Das ist die heilige Dreifaltigkeit der DIY-Werkzeuge. Mit diesem Trio sind Sie für 80% aller Deko-Aufgaben bestens gerüstet.
Wussten Sie, dass Eukalyptus eine der dankbarsten Grünpflanzen für DIY-Deko ist? Zweige wie der „Eucalyptus Cinerea“ halten sich wochenlang frisch, duften wunderbar und trocknen elegant ein, ohne ihre Form zu verlieren.
Wie vermeide ich, dass meine selbstgebastelten Schilder „billig“ aussehen?
Der Schlüssel liegt in der Materialwahl und der Typografie. Verzichten Sie auf dünnes Papier. Greifen Sie lieber zu hochwertigem Karton mit einer Grammatur von mindestens 300 g/m² oder dünnen Holzplatten. Für die Schrift: Nutzen Sie Design-Plattformen wie Canva, um professionelle Vorlagen zu finden. Ein hochwertiger Lackstift, zum Beispiel ein POSCA-Marker, sorgt für ein deckendes und sauberes Schriftbild, das wie gedruckt wirkt.
Profi-Tipp für Blumenarrangements: Arbeiten Sie mit der „Drittel-Regel“. Die höchste Blume sollte etwa das 1,5-fache der Vasenhöhe haben. Die restlichen Blumen und das Grünzeug werden dann in unterschiedlichen Höhen darum gruppiert, wobei die breiteste Stelle des Arrangements etwa auf einem Drittel der Gesamthöhe liegen sollte. Das schafft eine natürliche, harmonische Form.
Frische Blumen: Bieten lebendige Farben und einen wunderbaren Duft. Sie sind der Klassiker, erfordern aber eine genaue Zeitplanung und Pflege am Hochzeitstag.
Trockenblumen: Absolut im Trend, langlebig und können Wochen im Voraus vorbereitet werden. Perfekt für einen Boho- oder Vintage-Look, aber oft etwas teurer in der Anschaffung.
Die beste Lösung ist oft eine Mischung aus beidem: frische Hauptblumen als Hingucker und getrocknete Gräser oder Schleierkraut zum Füllen.
Unterschätzen Sie niemals die Macht des Lichts. Eine einfache Scheune wird mit warmweißen Lichterketten (achten Sie auf eine Farbtemperatur unter 3000 Kelvin) zur magischen Kulisse. Statt die Hauptbeleuchtung voll aufzudrehen, setzen Sie auf viele kleine Lichtinseln: Kerzen auf den Tischen (in hohen Gläsern zur Sicherheit!), Lichterketten an den Wänden und vielleicht ein paar LED-Spots, die gezielt einen Blumenbogen oder den Geschenketisch anstrahlen.
Laut einer Studie von „The Knot“ versuchen über 50% der Paare, durch DIY-Elemente bei der Hochzeit Geld zu sparen. Der häufigste Fehler dabei ist jedoch, die eigene Arbeitszeit nicht realistisch einzuschätzen.
Planen Sie deshalb großzügige Zeitpuffer ein. Eine gute Regel: Schätzen Sie den Zeitaufwand für ein Projekt und verdoppeln Sie ihn. So bleiben Sie auch bei unvorhergesehenen Pannen entspannt.
Wichtiger Sicherheitshinweis: Echte Kerzen sind wunderschön, aber offenes Feuer ist immer ein Risiko. Die goldene Regel lautet: Die Flamme muss immer unterhalb des Glasrandes bleiben. Verwenden Sie für Teelichter hohe Gläser, deren Öffnung mindestens doppelt so breit ist wie das Teelicht selbst, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Hitzestau zu vermeiden.
Denken Sie über den Sehsinn hinaus! Die Atmosphäre einer Hochzeit wird durch alle Sinne geprägt. Ein paar Tropfen Lavendel- oder Orangenöl auf Stoffservietten, frische Rosmarinzweige in der Tischdeko oder eine Duftkerze (z.B. von Diptyque oder Jo Malone) im Eingangsbereich schaffen eine unbewusste, aber tiefgehende emotionale Verbindung und eine bleibende Erinnerung für Ihre Gäste.
Die Kunst der Wiederholung ist ein zentrales Designprinzip. Wählen Sie ein oder zwei Schlüsselelemente und lassen Sie diese an verschiedenen Stellen wieder auftauchen. Das könnte sein:
- Das gleiche Juteband, das die Einladungen ziert, findet sich auch um die Servietten und an den Stuhlhussen wieder.
- Eine bestimmte Blumensorte aus dem Brautstrauß taucht in Mini-Vasen auf den Stehtischen auf.
Diese Konsistenz sorgt für ein stimmiges und professionelles Gesamtbild.
Was tun mit 20 verzierten Vasen und 100 Namensschildern nach der Feier?
Nachhaltigkeit ist auch hier ein Thema. Bieten Sie am Ende des Abends Ihren Gästen an, sich ein Blumengesteck mit nach Hause zu nehmen – eine Geste, die immer gut ankommt. Den Rest der Deko können Sie auf Plattformen wie Kleinanzeigen oder in speziellen Facebook-Gruppen für Hochzeits-Flohmärkte an andere Paare weiterverkaufen.
- Schafft Tiefe und lässt Räume größer wirken.
- Reflektiert Kerzenlicht auf magische Weise.
- Dient als elegante Basis für den Sitzplan oder Willkommensgruß.
Das Geheimnis? Günstige Spiegel (z.B. vom schwedischen Möbelhaus) mit einem abwischbaren Kreidemarker beschriften. Sieht edel aus und ist absolut budgetfreundlich.
Stoff-Tipp: Für einen weichen, fließenden Look, der nicht die Welt kostet, ist Chiffon die erste Wahl. Er fällt wunderschön, fängt das Licht sanft ein und ist perfekt für Tischläufer, Drapierungen an Traubögen oder Stuhlschleifen. Achten Sie auf eine Breite von mindestens 150 cm, um eine opulente Wirkung zu erzielen.
Eine „Deko-Generalprobe“ ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Decken Sie einige Wochen vor der Hochzeit einen Mustertisch komplett ein. Zünden Sie die Kerzen an, arrangieren Sie die Blumen und legen Sie die Menükarten aus. Nur so sehen Sie, ob die Proportionen stimmen, die Farben harmonieren und ob Sie vielleicht ein wichtiges Detail übersehen haben.
Farbe für Gläser & Dosen: Sprühlack vs. Acrylfarbe
Sprühlack (z.B. von Krylon oder Edding): Sorgt für eine extrem glatte, professionelle und deckende Oberfläche. Ideal für einen modernen, sauberen Look. Anwendung am besten im Freien.
Acrylfarbe (z.B. von Schmincke oder Liquitex): Perfekt für einen rustikalen Look mit sichtbaren Pinselstrichen. Lässt sich leicht mischen und mit Schablonen verwenden.
Für den beliebten Vintage-Look ist Acrylfarbe, die nach dem Trocknen leicht angeschliffen wird, unschlagbar.
Die Notfall-Box für den großen Tag
Stellen Sie eine kleine Kiste zusammen und übergeben Sie sie Ihrer Trauzeugin. Der Inhalt sollte sein:
- Ersatz-Teelichter und ein Feuerzeug
- Doppelseitiges Klebeband und Sicherheitsnadeln
- Blumendraht und eine kleine Schere
- Nylonfaden zum Aufhängen
- Ein paar leere Namenskärtchen und ein passender Stift
Wind ist der natürliche Feind jeder Outdoor-Deko. Wie sichere ich alles?
Denken Sie in Gewicht und Verankerung. Füllen Sie Vasen mit Sand oder Kieselsteinen, bevor das Wasser und die Blumen hineinkommen. Befestigen Sie Tischläufer an den Enden mit speziellen Tischdeckenklammern. Bei Traubögen oder Girlanden sind Kabelbinder oder starker Draht die bessere Wahl als Bänder. Testen Sie den Aufbau an einem windigen Tag im eigenen Garten.
Schon gewusst? Der Brauch, Blumen zu streuen, geht auf die Antike zurück. Damals wurden stark duftende Kräuter und Gewürze gestreut, um böse Geister durch den intensiven Geruch zu vertreiben.
Der Leinen-Look: Günstige Alternativen
Echtes Leinen ist teuer. Für den gleichen natürlichen, leicht geknitterten Look gibt es tolle Alternativen. Suchen Sie nach Stoffen aus Baumwoll-Musselin oder einem Baumwoll-Leinen-Gemisch. Eine noch günstigere Variante ist einfache Nessel, die Sie in großen Mengen kaufen und bei Bedarf selbst einfärben können. Das Ergebnis ist ein hochwertiger Look für einen Bruchteil des Preises.
Verleihen Sie Papeterie eine persönliche Note durch ein individuelles Wachssiegel. Siegelstempel mit Ihren Initialen gibt es schon für wenig Geld online. Dieser kleine, altmodische Touch wertet Einladungen, Menükarten oder Gastgeschenke sofort auf und verleiht ihnen eine zeitlose Eleganz, die in Erinnerung bleibt.
- Kombinieren Sie immer eine verspielte Schrift (Serif oder Schreibschrift) mit einer schlichten, gut lesbaren Schrift (Sans-Serif).
- Verwenden Sie maximal zwei bis drei verschiedene Schriftarten im gesamten Deko-Konzept.
- Achten Sie auf genügend Weißraum. Text darf niemals gequetscht wirken.
Gute Typografie ist der stille Held eines jeden Designs. Sie lenkt den Blick, schafft Atmosphäre und sorgt für Klarheit.
Der Zeitfresser, den niemand auf dem Schirm hat: Das Auffädeln. Ob es eine Girlande aus Popcorn, getrockneten Orangenscheiben oder Papiersternen ist – diese Arbeit dauert fast immer dreimal so lange wie gedacht. Planen Sie solche meditativen, aber langwierigen Aufgaben für einen gemütlichen Abend mit Helfern und einem Glas Wein ein, anstatt sie auf den letzten Drücker zu erledigen.
