Weihnachtskarten basteln mit Kids: Der ehrliche Guide aus der Werkstatt
Eine ehrliche Einleitung aus der Werkstatt
Jedes Jahr im Spätherbst, wenn die großen Holzprojekte langsam zur Ruhe kommen, ändert sich der Geruch in meiner Werkstatt. Es riecht dann weniger nach Sägemehl und mehr nach Papier, Leim und Vorfreude. Das ist die Zeit, in der die kleinen, feinen Arbeiten beginnen – und oft stehen dann Familien in der Tür, die gemeinsam etwas Schönes mit ihren Händen schaffen wollen. Etwas, das von Herzen kommt. Und ganz oben auf der Liste steht fast immer: Weihnachtskarten basteln.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eine ehrliche Einleitung aus der Werkstatt
- 2 Erstmal Klartext: Was braucht ihr wirklich und was kostet der Spaß?
- 3 Das Fundament: Papier, Leim und Farbe im Check
- 4 Techniken für jedes Alter: Vom Fingerabdruck zur Faltkunst
- 5 Pannen aus der Werkstatt: Was oft schiefgeht & wie ihr’s rettet
- 6 Der letzte Schliff: Tipps aus der Meisterkiste
- 7 Zum Schluss: Der unbezahlbare Wert der unperfekten Karte
- 8 Bildergalerie
Ganz ehrlich? Nach all den Jahren habe ich eines gelernt: Die größte Freude liegt nicht in der perfekt geraden Faltkante. Sie liegt im Machen. Im Geräusch von reißendem Papier, im Gefühl von kühler Farbe auf den Fingern und im hochkonzentrierten Blick eines Kindes, das zum ersten Mal eine Schere richtig führt. Es geht um die gemeinsame Zeit, die dabei entsteht.
Dieser Ratgeber hier ist deshalb auch keine schnelle Bildergalerie. Ich möchte euch mein Wissen aus der Praxis mitgeben. Wir sprechen über das richtige Material, denn gutes Papier ist die halbe Miete. Ich zeige euch Techniken, die wirklich funktionieren und die zum Alter eurer Kinder passen. Und ganz wichtig: Wir sprechen über Sicherheit. Denn egal ob Werkstatt oder Küchentisch – Sicherheit geht immer vor. Also, schnappt euch eine Schürze, räumt den Tisch frei und lasst uns loslegen!
Erstmal Klartext: Was braucht ihr wirklich und was kostet der Spaß?
Bevor ihr jetzt losrennt und den Bastelladen leerkauft, atmen wir mal kurz durch. Für den Anfang braucht ihr gar nicht so viel. Hier ist eine kleine Einkaufsliste, mit der eine Familie locker auskommt. Rechnet mal mit Ausgaben zwischen 20 € und 30 €, wenn ihr noch nichts zu Hause habt.
- Tonkarton (A4 oder A3): Das ist die Basis für eure Karten. Achtet auf eine Stärke von mindestens 220 g/m². Ein bunter Block kostet je nach Größe und Marke etwa 8-12 €.
- Tonpapier: Das ist das dünnere Papier (ca. 130 g/m²) zum Ausschneiden von Motiven. Ein Block mit verschiedenen Farben liegt bei ca. 5-7 €.
- Lösungsmittelfreier Bastelleim: Eine Flasche (z. B. von Ponal) kostet um die 3-5 € und hält ewig. Achtet auf den Hinweis „für Kinder geeignet“ oder die Norm DIN EN 71.
- Eine gute Kinderschere: Falls noch nicht vorhanden, investiert hier 5 €. Eine Schere, die gut schneidet, verhindert Frust.
- Ein Deckfarbkasten: Haben die meisten von der Schule eh da, ansonsten kostet ein neuer Kasten ca. 7-10 €.
Wo bekommt man das Zeug? Günstig findet man eine Grundausstattung oft bei Discountern wie Tedi oder Action. Eine größere Auswahl und bessere Papierqualität gibt’s im klassischen Bastelgeschäft oder im Baumarkt (z.B. Bauhaus).
Ach ja, und die Zeit! Plant das realistisch. Mit einem Vierjährigen seid ihr inklusive Vorbereitung und Aufräumen schnell mal 1,5 bis 2 Stunden beschäftigt. Es ist ein Nachmittagsprojekt, kein Lückenfüller zwischen Abendbrot und Sandmännchen.
Das Fundament: Papier, Leim und Farbe im Check
Papier ist nicht gleich Papier
Normales Druckerpapier könnt ihr direkt vergessen. Das wellt sich schon, wenn man es nur schief anschaut. Wir brauchen etwas Stabileres.
- Tonkarton (220-300 g/m²): Euer Arbeitstier. Stabil genug für eine Klappkarte, lässt sich gut schneiden und bekleben.
- Fotokarton (ab 300 g/m²): Noch ein bisschen dicker und edler. Perfekt als Basiskarte, auf die ihr dann leichtere Papiere klebt.
- Aquarellpapier (200-300 g/m²): Wenn ihr mit Wasserfarben malen wollt, ist das ein Game-Changer. Es saugt die Farbe auf, ohne sich zu wellen, und gibt den Karten einen richtig künstlerischen Touch.
- Tonpapier (ca. 130 g/m²): Wie gesagt, das ist euer Material zum Ausschneiden von Sternen, Tannenbäumen und was euch sonst so einfällt.
Kleiner Tipp vom Profi: Damit dicker Karton beim Falten nicht bricht, müsst ihr die Kante „rillen“. Legt ein Lineal an die Faltlinie und zieht sie mit der stumpfen Rückseite eines Buttermessers oder einem Falzbein kräftig nach. So bekommt ihr eine saubere Kante wie bei einer gekauften Karte. Ein winziger Handgriff mit riesiger Wirkung!
Was wirklich zusammenhält: Der richtige Kleber
Die Wahl des Klebers entscheidet über Erfolg oder klebrige Enttäuschung. Für die Kleinsten ist ein lösungsmittelfreier Klebestift super. Er ist sicher, macht wenig Sauerei und klebt Papier auf Papier. Seine Kraft ist aber begrenzt – für Knöpfe oder Filz reicht er nicht.
Der absolute Alleskönner ist weißer Bastelleim. Er klebt Papier, Pappe, Filz und sogar kleine Äste. Wichtig ist, ihn dünn aufzutragen, sonst weicht das Papier durch. Da er transparent trocknet, verzeiht er auch mal kleine Patzer.
Und dann ist da noch die Heißklebepistole. Und hier mal ganz deutlich: Das ist ein Werkzeug NUR für Erwachsene. Die Spitze wird extrem heiß. Ich habe schon mehr als eine böse Brandblase gesehen, weil die Hitze unterschätzt wurde. Sie ist unschlagbar, um schwere Deko wie Zimtstangen oder dicke Knöpfe bombenfest zu fixieren. Aber bitte: Kinder halten dabei Abstand!
Farben für kleine und große Künstler
Für die Allerkleinsten sind Fingerfarben natürlich der Hit. Hier geht’s ums sensorische Erlebnis. Wasserfarben aus dem Deckfarbkasten sind der Klassiker und ideal für Hintergründe. Der Trick hier ist, nicht zu viel Wasser zu verwenden. Für richtig kräftige, deckende Farben sind Acrylfarben auf Wasserbasis top. Achtung: Die gehen aus Kleidung oft nur schwer wieder raus, also sind alte Hemden Pflicht!
Wenig bekannter Trick: Benutzt ein altes Muffin-Blech für die verschiedenen Farben. Das kippt nicht so leicht um wie kleine Schälchen, und jedes Kind hat seine eigene kleine Farbpalette vor sich.
Techniken für jedes Alter: Vom Fingerabdruck zur Faltkunst
Die beste Technik ist die, die zum Kind passt. Nichts ist schlimmer als Frust durch Überforderung. Hier ist meine bewährte Gliederung.
Für die Allerkleinsten (2-4 Jahre): Die Magie der Abdrücke
In diesem Alter geht es ums Fühlen und Erleben. Der Hand- oder Fingerabdruck ist dafür perfekt.
So klappt’s garantiert: 1. Vorbereitung: Tisch abdecken, Feuchttücher bereitlegen, altes T-Shirt anziehen. 2. Farbe auftragen: Gebt einen Klecks Fingerfarbe auf einen Pappteller. Jetzt kommt der Trick: Anstatt die Kinderhand in die Farbe zu patschen, nehmt einen kleinen Schwamm und tupft die Farbe dünn und gleichmäßig auf die Handfläche. So wird der Abdruck klar und nicht verschmiert. 3. Drucken: Führt die Hand sanft aufs Papier, drückt jeden Finger kurz an und hebt die Hand dann gerade nach oben ab. 4. Verwandeln: Lasst die Farbe trocknen! Aus einem braunen Handabdruck wird mit Wackelaugen und rotem Pompon ein Rentier. Viele grüne Fingerabdrücke in Dreiecksform ergeben einen Tannenbaum. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Sicherheitshinweis: Bei Kindern unter drei Jahren bitte keine Kleinteile wie Perlen oder Pailletten verwenden – Verschluckungsgefahr! Wackelaugen und Co. sollten nur unter Aufsicht und von einem Erwachsenen festgeklebt werden.
Für Kindergartenkinder (4-6 Jahre): Stempeln und Schnipseln
Jetzt wird’s schon etwas feiner. Eine alte, aber geniale Technik ist der Kartoffeldruck.
Ein Erwachsener halbiert eine Kartoffel und trocknet die Schnittfläche gut ab. Drückt dann eine Plätzchen-Ausstechform (z.B. ein Stern) etwa einen Zentimeter tief hinein und schneidet mit einem Messer die überstehende Kartoffel drumherum weg. Schon habt ihr einen super Stempel! Tragt mit einem Pinsel etwas Acrylfarbe auf und los geht’s. Die leichte Unvollkommenheit jedes Drucks macht den Charme aus.
Auch einfache Collagen sind super. Gebt den Kindern verschiedenfarbiges Tonpapier, alte Zeitungen oder Stoffreste. Das Reißen von Papier ist eine fantastische motorische Übung und die unregelmäßigen Kanten sehen toll aus. Ein Tannenbaum aus grünen Papierschnipseln ist ein Klassiker!
Für Grundschulkinder (6-10 Jahre): Pop-Up-Karten und mehr
Jetzt wagen wir uns an die dritte Dimension! Pop-Up-Karten sehen kompliziert aus, sind aber ganz einfach.
Ein einfacher Pop-Up-Tannenbaum: 1. Nehmt ein grünes Blatt Papier, das etwas kleiner ist als die Innenseite eurer Karte, und faltet es in der Mitte. 2. Schneidet nun an der geschlossenen Faltkante mehrere parallele Schlitze ein – oben kurz, nach unten hin immer länger. 3. Öffnet das Papier nicht! Drückt stattdessen die eingeschnittenen Streifen von der geschlossenen Seite aus nach innen, sodass sie in die entgegengesetzte Richtung geknickt werden. 4. Wenn ihr das grüne Papier jetzt öffnet, springen euch die Streifen wie eine Treppe entgegen. Klebt dieses Element in eure Basiskarte. Die „Stufen“ könnt ihr nun mit kleinen Sternen oder aufgemalten Kugeln schmücken. Fertig ist der 3D-Baum!
Für Ältere (ab 10 Jahren): Anspruchsvolle Techniken
Jugendliche wollen oft Ergebnisse, die „professionell“ aussehen. Wie wäre es mit Sticken auf Papier? Dafür zeichnet ihr ein einfaches Motiv (Stern, Herz) auf dicken Karton. Stecht dann mit einer Nadel alle Punkte vor, durch die später der Faden soll. Das verhindert das Einreißen. Anschließend wird das Motiv mit Stickgarn nachgestickt. Sieht super edel aus!
Mit Bügelperlen zu Weihnachten basteln – kinderleichte DIY Projekte mit Pixel Art
Eine andere tolle Sache ist der Linolschnitt. Damit könnt ihr eine ganze Serie von Karten drucken. Aber Achtung: Das ist eine echte Drucktechnik und erfordert Respekt vor dem Werkzeug. Schnittschutzhandschuhe sind eine gute Idee und geschnitten wird IMMER vom Körper weg. Dies ist definitiv eine Technik, die nur unter Aufsicht stattfinden sollte.
Pannen aus der Werkstatt: Was oft schiefgeht & wie ihr’s rettet
Aus Erfahrung kann ich sagen: Ein paar Dinge gehen fast immer schief. Hier die häufigsten Probleme und ihre Lösungen.
- Problem: Der Handabdruck ist nur ein verschmierter Farbklumpen.
Lösung: Du hast zu viel Farbe benutzt. Wie oben beschrieben: Farbe mit einem Schwamm dünn auftragen, statt die ganze Hand ins Farbbad zu tunken. - Problem: Der Kleber weicht das dünne Papier durch und hinterlässt Flecken.
Lösung: Weniger ist mehr. Trage Bastelleim immer als dünne „Wurst“ oder in kleinen Punkten auf, niemals flächig mit dem Pinsel. - Problem: Der dicke Karton bricht beim Falten unschön auf.
Lösung: Der Profi-Tipp von oben! Die Faltlinie mit einem stumpfen Gegenstand und Lineal vorrillen. Das macht den Unterschied.
Der letzte Schliff: Tipps aus der Meisterkiste
- Komposition ist alles: Platziert das Hauptmotiv nicht immer plump in die Mitte. Versucht mal, es leicht versetzt auf einem gedachten Schnittpunkt der „Drittel-Regel“ zu positionieren. Das wirkt oft viel harmonischer.
- Farbharmonie: Beschränkt euch auf zwei bis drei Hauptfarben. Blau, Silber und Weiß wirken kühl und edel. Naturtöne mit einem roten Akzent sind modern und warm.
- Das Einlegeblatt: Klebt in die fertige Karte ein gefaltetes Blatt dünneres, weißes Papier. Das sieht professionell aus und man kann viel schöner darauf schreiben.
- Resteverwertung: Aus den vielen bunten Papierschnipseln, die übrig bleiben, könnt ihr wunderbar Geschenkanhänger machen! Einfach auf einen kleinen Karton kleben, lochen, Band durch – fertig.
Zum Schluss: Der unbezahlbare Wert der unperfekten Karte
Am Ende des Tages werdet ihr einen Haufen bunter Karten vor euch haben. Einige sind vielleicht schief, bei manchen scheint der Kleber durch und vielleicht hat der Schneemann drei Augen. Und wisst ihr was? Das ist wunderbar.
Perfekte Karten könnt ihr im Laden kaufen. Was ihr nicht kaufen könnt, ist der Stolz in den Augen eures Kindes, wenn es die selbstgemachte Karte der Oma überreicht. Ihr könnt nicht die Erinnerung an den Lachanfall kaufen, als plötzlich der ganze Arm blau war. Das ist der wahre Wert dieser kleinen Kunstwerke.
Ich wünsche euch und eurer Familie eine kreative und unvergessliche Bastelzeit!
Bildergalerie
Manchmal ist es eine einzige Zutat, die eine einfache Karte in ein kleines Kunstwerk verwandelt. Ein weißer Gelstift, zum Beispiel der Uni-ball Signo, kann auf dunklem Tonkarton (marineblau oder tannengrün) Wunder wirken. Plötzlich sehen handgezeichnete Schneeflocken oder Schriftzüge aus wie frisch gefallener Schnee. Eine kleine Investition, die für den großen „Wow“-Effekt sorgt und auch älteren Kindern präzises Gestalten ermöglicht.
- Der Fingernagel-Trick: Für eine scharfe Faltkante das Papier zuerst locker falten und dann mit dem Fingernagel fest über die Kante streichen.
- Die Lineal-Hilfe: Das Papier an der Kante eines Lineals oder Geodreiecks umlegen. Das sorgt für eine perfekt gerade Linie.
- Gegen die Faser: Papier hat eine Laufrichtung. Faltet man quer zur Faser, bricht es leichter. Probiert es an einem Reststück aus, welche Richtung sich besser anfühlt.
„Die erste kommerzielle Weihnachtskarte wurde 1843 in England von Sir Henry Cole in Auftrag gegeben. Von den 1.000 gedruckten Exemplaren existieren heute nur noch etwa 12.“
Stellen Sie sich vor, Ihre selbstgebastelte Karte ist in über 100 Jahren vielleicht eine liebevolle Erinnerung in einer Kiste auf dem Dachboden. Jede einzelne ist ein Unikat für die Ewigkeit, nicht nur für den Moment.
Der Glitzer-Notfallplan: Wer Kinder hat, kennt das Phänomen – einmal Glitzer geöffnet, findet man ihn noch Monate später. Der Profi-Tipp aus der Werkstatt: Arbeiten Sie in einem flachen Kartondeckel (z. B. von einem Schuhkarton). So bleiben die Körnchen an einem Ort. Nach dem Trocknen des Leims kann die Karte draußen oder über dem Mülleimer mit einer dünnen Schicht Haarspray fixiert werden. Das bindet lose Partikel und bewahrt den Glanz.
Hilfe, mein Kleinkind isst den Leim! Was ist die sicherste Option?
Keine Sorge, das kommt in den besten Familien vor. Für die ganz Kleinen (unter 3 Jahren) ist ein essbarer Kleister die beste Wahl. Einfach Mehl und Wasser zu einer pasteähnlichen Konsistenz verrühren – fertig. Er klebt zwar nicht so stark wie Bastelleim, aber für leichtes Tonpapier auf Karton reicht es völlig aus. Für ältere Kinder sind lösungsmittelfreie Klebestifte wie der „UHU stic ReNATURE“ ideal, da sie kaum tropfen und einfach zu handhaben sind.
Die Natur ist der beste Bastelladen, besonders im Winter. Ein kleiner Spaziergang kann die schönsten Materialien für Ihre Karten hervorbringen:
- Winzige, flache Zweige, die wie Mini-Tannenbäume aussehen.
- Gepresste Blätter oder Nadeln von Nadelbäumen.
- Flache Steinchen als Körper für einen Schneemann.
- Getrocknete Orangenscheiben für einen wunderbaren Duft.
Fingerfarben: Ideal für die Kleinsten. Die satten Farben und die direkte, sinnliche Erfahrung sind unschlagbar. Perfekt für Handabdrücke, die zu Rentieren werden, oder Fingerkuppen-Tupfer als Lichterkette.
Deckfarben: Der Klassiker aus dem Schulranzen (z.B. von Pelikan). Besser für ältere Kinder, die mit dem Pinsel schon Details malen können. Mit wenig Wasser angerührt, decken sie kräftig, mit viel Wasser entstehen zarte Lasuren.
Unser Tipp: Warum nicht beides kombinieren? Ein Handabdruck mit Fingerfarbe als Baum und die Kugeln mit dem Pinsel getupft.
- Ein sauberer, grafischer Look.
- Perfekt für geometrische Muster wie Tannenbäume oder Geschenke.
- Auch für kleine Kinderhände geeignet, da keine Schere benötigt wird.
Das Geheimnis? Washi Tape! Dieses bunte, leicht transparente Reispapier-Klebeband aus Japan lässt sich einfach reißen und neu positionieren. Ein paar Streifen genügen, um eine schlichte Karte in ein modernes Design-Objekt zu verwandeln.
Wussten Sie, dass Basteln nachweislich Stress reduziert? Die sich wiederholenden, fokussierten Handbewegungen können eine meditative Wirkung haben und senken den Spiegel des Stresshormons Cortisol.
Das gilt übrigens nicht nur für die Kinder. Wenn Sie sich auf das gemeinsame Schneiden und Kleben einlassen, ist das auch für Sie eine willkommene Auszeit vom vorweihnachtlichen Trubel. Es geht nicht ums Ergebnis, sondern um den ruhigen, kreativen Fluss.
Der Charme handgemachter Karten liegt oft im Unperfekten. Statt alles mit Motiven zu überladen, lassen Sie bewusst leere Flächen. Ein einzelner, leicht schiefer Tannenbaum aus grünem Tonpapier in der Mitte einer cremefarbenen Karte wirkt oft stärker als eine überladene Szenerie. Dieser Mut zur Lücke, inspiriert vom skandinavischen Design, lenkt den Blick auf das Wesentliche und strahlt eine wunderbare Ruhe aus.
Aquarellpapier statt Tonkarton: Wenn Sie mit viel Wasser und Deckfarben malen möchten, lohnt sich die Investition in einen kleinen Block Aquarellpapier (ca. 300 g/m²). Es wellt sich nicht, und die Farben verlaufen wunderschön darauf. Ideal für Schneelandschaften oder abstrakte Farbtupfer.
Kartoffeldruck ist ein Klassiker, aber es geht auch filigraner. Probieren Sie es mal mit dem Strunk von Sellerie oder Romana-Salat! Quer abgeschnitten ergibt der Strunk einen perfekten Rosetten-Stempel. In weiße oder silberne Farbe getaucht, zaubern Sie damit im Handumdrehen eine winterliche Blüten- oder Schneeflocken-Optik auf dunklen Karton.
Der Knopf, der am Hemd fehlt, das Stückchen Stoff von der alten Jeans, eine einzelne Nudel aus der Vorratsschublade – bevor Sie Neues kaufen, schauen Sie sich um. Upcycling ist der schönste Weg, um Karten eine persönliche Geschichte zu geben. Eine Reihe kleiner, weißer Knöpfe wird im Nu zu einem stilisierten Schneemann.
- Der Abdruck wird klar und kräftig.
- Die Figur bekommt einen tollen 3D-Effekt.
- Es ist eine saubere Alternative zu Fingerfarben.
Die Technik? Stempelkissen! Ein gutes Stempelkissen (z. B. von VersaMagic in Weiß für dunkle Papiere) ist eine fantastische Ergänzung. Daumenkuppen werden damit zu perfekten Rentierköpfen oder Schneemannbäuchen, denen man nur noch mit einem Fineliner Details hinzufügen muss.
Meine Karte wellt sich beim Trocknen. Was kann ich tun?
Ein typisches Problem, wenn Papier feucht wird. Der Trick ist langsames, beschwertes Trocknen. Legen Sie die fertige, noch feuchte Karte zwischen zwei Blätter Backpapier (damit nichts festklebt) und legen Sie dann ein schweres Buch darauf. Nach ein paar Stunden ist die Karte glatt und trocken.
Allein in Deutschland werden jährlich über 100 Millionen Weihnachtskarten verschickt. Ein großer Teil davon landet leider nach kurzer Zeit im Müll.
Eine selbstgebastelte Karte hat eine viel höhere Chance, aufgehoben zu werden. Um den Gedanken der Nachhaltigkeit zu Ende zu denken: Verwenden Sie Recycling-Tonkarton oder packen Sie ein kleines Tütchen mit Blumensamen in die Karte. So kann der Weihnachtsgruß im Frühling zu neuem Leben erweckt werden.
Verleihen Sie Ihren Motiven Tiefe! Statt einen ausgeschnittenen Stern flach aufzukleben, verwenden Sie kleine 3D-Klebepads aus Schaumstoff. Diese unsichtbaren Helferlein heben das Motiv leicht von der Karte ab und erzeugen einen subtilen Schattenwurf. Das wirkt sofort professioneller und hochwertiger. Man findet sie in jeder Bastelabteilung, oft unter dem Namen „Foam Pads“.
Schließen Sie für einen Moment die Augen und denken Sie an die Bastelstunde. Es ist mehr als nur das Visuelle. Es ist der Geruch von Tannenadeln, die Sie vielleicht zum Dekorieren gesammelt haben, das leise Knistern von Seidenpapier, das Geräusch einer Schere, die durch festen Karton gleitet, und das Lachen, wenn mal wieder Leim an den falschen Fingern landet. Das ist die eigentliche Erinnerung, die hier entsteht.
Wichtiger Punkt: Weniger ist oft mehr. Anstatt dem Kind fünf verschiedene Techniken auf einmal anzubieten, konzentrieren Sie sich auf eine einzige, die es gut meistern kann. An einem Tag werden nur Tannenbäume aus Geschenkpapier-Resten gerissen, am nächsten Tag wird nur mit Fingerfarben getupft. Das verhindert Überforderung und Frust und führt zu Ergebnissen, auf die das Kind wirklich stolz sein kann.
Eine schöne Außenseite ist nur die halbe Miete. Eine liebevolle Gestaltung der Innenseite macht den Gruß erst richtig persönlich.
- Kleben Sie einen schmalen Streifen des außen verwendeten Papiers oder Washi Tapes am inneren Rand.
- Ein kleiner Stempel mit einem Schneeflocken- oder Sternenmotiv in einer Ecke.
- Lassen Sie Ihr Kind neben Ihrer Unterschrift eine kleine, eigene „Unterschrift“ malen – und sei es nur ein Kringel.
Klassischer Holzleim: Ponal Express ist fantastisch für Holz, aber für Papier oft zu feucht und wellt es stark. Nur für das Aufkleben von schweren Deko-Elementen wie Ästen oder dicken Knöpfen geeignet.
Bastelkleber für Kinder: Marken wie „UHU Bastelkleber für Kinder“ sind meist lösungsmittelfrei und trocknen transparent. Die beste Allround-Lösung für das Kleben von Papier auf Pappe.
Für ein frustfreies Erlebnis ist die Wahl des richtigen Klebers entscheidend.
Haben Sie noch altes Zeitungspapier oder Seiten aus einem gelesenen Buch? Perfekt! In Form eines Tannenbaums oder Sterns ausgeschnitten, verleiht das bedruckte Papier der Karte einen wunderbar nostalgischen und rustikalen Touch. Der Kontrast zwischen der filigranen Schrift und dem einfachen Weihnachtsmotiv ist ein echter Hingucker.
„Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.“ – Albert Einstein
Mein Kind verliert schnell die Lust. Wie halte ich die Motivation hoch?
Planen Sie in Etappen. Setzen Sie sich nicht das Ziel, 20 Karten an einem Nachmittag zu schaffen. Vielleicht werden heute nur die Karten gefaltet und morgen die Motive ausgeschnitten. Halten Sie die Bastel-Einheiten kurz (15-20 Minuten sind oft genug) und legen Sie alles bereit, bevor Sie anfangen. Eine kleine Schale mit weihnachtlichen Keksen als Belohnung wirkt ebenfalls Wunder.
Bevor die Farben und der Leim zum Einsatz kommen, sollten alle eine alte Bluse, ein ausgedientes Hemd von Papa oder eine richtige Bastelschürze anziehen. Das signalisiert nicht nur den Start der kreativen Zeit, sondern nimmt vor allem den Stress raus. Ein Farbklecks auf dem alten Hemd ist kein Drama – einer auf dem guten Weihnachtspullover schon. So können alle entspannt und frei arbeiten.
