Infrarotheizung: Der ehrliche Werkstatt-Talk – Was wirklich funktioniert und was nicht

von Adele Voß
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Mal ganz ehrlich unter uns…

In meiner Werkstatt und im Büro läuft seit Ewigkeiten eine Infrarotheizung. Ich kenne das also nicht nur aus dem Lehrbuch, sondern aus dem echten Leben. Und ja, ich liebe diese stille, angenehme Wärme. Die Wände bleiben trocken, und die Stromrechnung explodiert nicht – weil die Planung von Anfang an gestimmt hat. Aber, und das muss ich auch sagen: Ich habe schon genug Anlagen gesehen, wo die Leute stinksauer waren. Die Bude wurde nicht warm und die Kosten sind durch die Decke gegangen. Schuld war da aber nicht die Technik, sondern falsche Versprechungen und eine miese Planung.

Deshalb will ich hier mal Klartext reden. Beim Thema Heizen mit Strom wird viel Quatsch erzählt. Man hört oft nur was von „modernem Lifestyle“ und „Plug-and-Play“. Das stimmt zwar irgendwie, ist aber nur die halbe Miete. Eine Infrarotheizung ist kein Zaubermittel. Sie ist ein Werkzeug. Und wie bei jedem guten Werkzeug muss man wissen, wie man es richtig einsetzt. Hier gibt’s keinen Werbesprech, sondern einen echten Erfahrungsbericht aus der Praxis für die Praxis.

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Der entscheidende Unterschied: Strahlungswärme statt heißer Luft

Wenn wir über Elektroheizungen reden, müssen wir erstmal sortieren. So ein billiger Heizlüfter für 20 Euro aus dem Baumarkt ist auch eine Elektroheizung. Er macht Krach, wirbelt Staub auf wie verrückt und sobald du ihn ausmachst, ist es wieder kalt. Eine Nachtspeicherheizung? Ebenfalls elektrisch, aber träge wie eine Schnecke und kaum regelbar. Morgens schwitzt du, abends frierst du. Mit all dem hat eine moderne Infrarotheizung rein gar nichts zu tun.

Wie eine klassische Heizung heizt: Konvektion

Ein normaler Heizkörper, egal ob mit Wasser oder Strom, arbeitet hauptsächlich mit Konvektion. Heißt im Klartext: Er erhitzt die Luft, die an ihm vorbeiströmt. Diese warme Luft steigt hoch zur Decke, kühlt dort ab und sinkt an der kalten Außenwand wieder nach unten. Das erzeugt eine ständige Luftwalze im Raum. Klingt harmlos, hat aber Nachteile:

  • Staub-Alarm: Diese Luftzirkulation ist wie ein Taxi für Staub, Pollen und Milben. Für Allergiker ein absoluter Albtraum.
  • Wüstenklima: Permanent umgewälzte, heiße Luft senkt die Luftfeuchtigkeit. Das Ergebnis sind oft trockene Schleimhäute und gereizte Augen.
  • Oben hui, unten pfui: Jeder kennt das Gefühl von einem heißen Kopf und kalten Füßen. An der Decke staut sich die Hitze, während der Boden kalt bleibt.
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Wie eine Infrarotheizung heizt: Wie die Sonne

Stell dir einen kühlen, aber sonnigen Wintertag vor. Die Luft ist eiskalt, aber in der Sonne fühlt es sich auf deiner Haut sofort wunderbar warm an. Genau das ist Strahlungswärme – und das Prinzip der Infrarotheizung.

Das Paneel sendet langwellige Infrarot-C-Strahlen aus. Diese Wellen erwärmen nicht direkt die Luft, sondern alle festen Körper, auf die sie treffen: Wände, den Boden, Möbel und eben auch dich. Diese aufgewärmten Oberflächen speichern die Energie und geben sie dann ganz langsam und gleichmäßig wieder an den Raum ab. Es fühlt sich an, als würde die Wärme von allen Seiten kommen, ähnlich wie bei einem alten Kachelofen. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Top Raumklima: Weil die Luft kaum zirkuliert, gibt es so gut wie keine Staubaufwirbelung und die Luftfeuchtigkeit bleibt angenehm stabil.
  • Wärme von überall: Der Temperaturunterschied zwischen Boden und Decke ist minimal. Das sorgt für ein unglaublich behagliches Gefühl.
  • Trockene Mauern: Die Wände sind immer einen Tick wärmer als die Raumluft. Das ist der beste Schutz gegen Kondenswasser und beugt Schimmelbildung super effektiv vor. Ich hab das mal bei einem Kunden in einem alten, feuchten Sandsteinkeller verbaut – der Effekt war wirklich beeindruckend.

Gut zu wissen: Die Oberfläche eines guten Infrarotpaneels wird dabei zwischen 85 und 110 Grad Celsius heiß. Das ist nötig für eine starke Abstrahlung. Man kann es kurz anfassen, ohne sich zu verbrennen, aber es ist definitiv heiß. Deshalb ist die richtige Montagehöhe so wichtig, vor allem, wenn Kinder im Haus sind.

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Planung & Montage: Hier entscheidet sich alles

Der Erfolg deiner Infrarotheizung steht und fällt mit der Planung. Einfach irgendein Paneel an die Wand nageln und hoffen, wird nicht funktionieren. Das ist der häufigste Fehler, den ich in meinem Job sehe. Eine saubere Berechnung und die richtige Position sind das A und O.

Schritt 1: Wie viel Power brauchst du wirklich?

Jeder Raum ist anders. Die wichtigste Frage lautet: Wie viel Leistung (in Watt) brauche ich pro Quadratmeter? Das hängt vor allem davon ab, wie gut dein Haus gedämmt ist. Hier sind ein paar Faustregeln, die ich auch meinen Azubis mitgebe:

  • Moderner Neubau (nach aktuellen Standards): Super Dämmung, kaum Wärmeverluste. Hier reichen oft schon 40 bis 60 Watt pro Quadratmeter (W/m²).
  • Sanierter Altbau (neue Fenster, Dach gedämmt): Guter Durchschnitt. Plane hier mal mit 60 bis 80 W/m².
  • Normaler Altbau (so die typischen Häuser der letzten Jahrzehnte): Mäßige Dämmung. Hier solltest du eher 80 bis 100 W/m² ansetzen.
  • Unsaniertes altes Haus: Hohe Wärmeverluste. Da sind oft über 100 W/m² nötig. In solchen Fällen rate ich, ehrlich gesagt, meist von Infrarot als alleinige Heizung ab. Die Stromkosten wären einfach Wahnsinn.

Jetzt du! Schnapp dir einen Zettel. Dein Wohnzimmer: Länge in m x Breite in m = Fläche in m². Diese Fläche x dein Watt-Wert aus meiner Liste = deine benötigte Power in Watt. Was kommt raus? So einfach ist die erste grobe Schätzung!

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Ein Praxisbeispiel: Nehmen wir ein 20 m² großes Wohnzimmer in einem sanierten Altbau. Wir rechnen mit 70 W/m². Das macht 20 m² x 70 W/m² = 1400 Watt. Diese Leistung würde ich aber auf zwei Paneele aufteilen, also zum Beispiel zwei Stück mit je 700 Watt. So verteilt sich die Strahlungswärme viel besser im Raum.

Schritt 2: Die perfekte Position

Wohin mit den Dingern? Das ist mega entscheidend. Der Grundsatz ist: Die Strahlung muss möglichst frei auf große Flächen wie Wände oder Böden treffen. Ein paar Tipps aus der Praxis:

  • An der Wand: Ideal ist die Montage an einer Innenwand, die auf eine Außenwand strahlt. So wärmst du die kälteste Fläche im Raum auf und verhinderst kalte Zugluft. Häng die Paneele aber bloß nicht direkt gegenüber von großen Fenstern auf – Glas speichert Wärme schlecht und strahlt sie direkt wieder nach draußen.
  • An der Decke: Mein persönlicher Favorit für eine super gleichmäßige Wärme. Von oben erreicht die Strahlung den ganzen Boden und große Teile der Wände. Das fühlt sich an wie milde Sonne. Die Installation ist aber etwas aufwendiger.
  • Typische Fehler: Häng ein Paneel NIEMALS hinter ein Sofa, ein großes Regal oder einen dicken Vorhang. Die Strahlung wird blockiert und die Heizung heizt nur die Rückseite deiner Möbel. Der Abstand zu Möbeln sollte mindestens 50 cm sein.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Wenn du unsicher bist, wo das Paneel am besten aussieht, schneide dir ein Stück Pappe in der passenden Größe zurecht. Kleb es mit Malerkrepp an die Wand und lass es mal einen Tag auf dich wirken. Stört es? Passt es? Das hilft ungemein bei der Entscheidung, glaub mir.

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Heizung entlüften: Hier ist unsere Anleitung in 12 einfachen Schritten!

Ach ja, und zur Montagehöhe: Gerade wenn Kinder im Haus sind, ist die Höhe entscheidend. Eine gute Faustregel: Bei Wandmontage sollte die Unterkante des Paneels mindestens 80 cm, bei den ganz Kleinen besser 1,20 m über dem Boden hängen.

Schritt 3: Stromanschluss und die richtige Steuerung

So, jetzt kommt mein Fachgebiet. Der elektrische Anschluss ist kein Job für Hobby-Bastler. Das MUSS eine Elektrofachkraft machen. Punkt. Falsche Installationen sind brandgefährlich.

Rechne mal grob mit ein bis zwei Stunden Arbeit pro Paneel für den Elektriker. Je nach Region und Aufwand landest du da also schnell bei 100 bis 200 Euro für den sicheren Anschluss. Das Geld ist aber verdammt gut investiert.

Und ganz wichtig: Ohne ein gutes Thermostat ist eine Infrarotheizung ein Stromfresser. Das Thermostat misst die Raumtemperatur und schaltet das Paneel nur ein, wenn es wirklich nötig ist. Eine gute Steuerung spart dir bis zu 30 % Energie!

  • Steckdosenthermostate: Die simple Lösung für ca. 20-40 €. Man steckt’s einfach dazwischen. Ist aber oft ungenau, weil es die Temperatur direkt an der Steckdose misst.
  • Funkthermostate: Die beste Lösung, wie ich finde. Ein kleiner Sender misst die Temperatur mitten im Raum, und der Empfänger schaltet das Paneel. Programmierbar und gradgenau. Kostet vielleicht zwischen 50 und 150 Euro, aber die holst du durch die Ersparnis locker wieder rein.
  • Smart-Home-Systeme: Die Luxus-Variante. Steuerung per App, von unterwegs, Koppelung mit Fensterkontakten – alles ist möglich.
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Einsatzorte: Wo Infrarot glänzt – und wo es eine Falle ist

Ideale Anwendungsfälle

  • Das Badezimmer: Der absolute Klassiker. Man braucht schnell für kurze Zeit eine kuschelige Wärme. Eine Infrarotheizung als Spiegel oder Handtuchwärmer ist da perfekt. Achte hier aber unbedingt auf die Schutzart IPX4. Klingt technisch, bedeutet aber nur, dass es gegen Spritzwasser aus allen Richtungen geschützt ist. Ein paar Spritzer von der Dusche sind also okay, aber den Duschkopf direkt draufhalten solltest du natürlich nicht.
  • Selten genutzte Räume: Das Gästezimmer, der Hobbykeller, das Home-Office. Überall dort, wo man nur stundenweise heizen will, ist Infrarot unschlagbar, weil es sofort Wärme liefert, ohne das ganze Haus hochfahren zu müssen.
  • Die Übergangszeit: Wenn die große Heizung im Frühling oder Herbst noch aus ist, es abends aber schon frisch wird. Einfach gezielt das Wohnzimmer für zwei Stunden heizen – perfekt.
  • Neubau mit Photovoltaik: In einem top gedämmten Haus mit einer PV-Anlage auf dem Dach kann eine Infrarotheizung als Hauptsystem richtig Sinn machen. Du heizt dann mit deinem eigenen, günstigen Sonnenstrom. Ohne PV wird’s als Hauptheizung aber schnell teuer.

Wo du aufpassen musst

  • Unsanierten Altbau als Hauptheizung: Das ist die Kostenfalle Nummer eins. In einem zugigen Haus mit alten Fenstern und ungedämmten Wänden laufen die Paneele fast pausenlos, um die Wärmeverluste auszugleichen. Das wird unbezahlbar. Hier gilt: Erst dämmen, dann heizen!
  • Räume mit extrem hohen Decken: In einer Altbauwohnung mit 3,50 m hohen Decken wird es schwierig. Die Strahlung braucht länger, bis sie unten ankommt. Hier muss man großzügiger planen und am besten an der Decke montieren.

Kosten und Qualität: Warum billig hier teuer wird

Der Markt ist voll von Angeboten, von 80-Euro-Schnäppchen bis zu Designerstücken für über 1000 Euro. Der Unterschied liegt nicht nur im Design, sondern knallhart in der Technik.

Ein Billig-Paneel aus dem Netz hat oft eine miserable Dämmung auf der Rückseite. Das heißt, es heizt nicht nur den Raum, sondern auch die Wand dahinter – pure Energieverschwendung. Die Oberfläche ist meist nur lackiertes Blech, die Lebensdauer ungewiss, und von Sicherheitszertifikaten fehlt oft jede Spur.

Ein hochwertiges Paneel von einem etablierten Hersteller, zum Beispiel aus Deutschland oder Österreich, kostet mehr, aber dafür bekommst du auch was. Wenn man sich bei Namen wie Welltherm, Ecaro oder Redwell umsieht, merkt man schnell den Unterschied. Die haben einen hohen Wirkungsgrad, weil eine top Dämmung und spezielle Oberflächen (wie Sicherheitsglas oder Keramik) fast die gesamte Energie nach vorne abstrahlen. Sie sind sicherheitsgeprüft (VDE- oder GS-Siegel!) und die Hersteller geben oft 5 bis 10 Jahre Garantie. Meine ältesten Paneele laufen seit über einem Jahrzehnt ohne Mucken.

Rechne für ein gutes Paneel, je nach Größe, mit ca. 400 bis 800 Euro. Das ist eine Ansage, aber es lohnt sich.

Und die Betriebskosten? Eine ehrliche Rechnung

Seien wir ehrlich: Strom ist der teuerste Energieträger. Die Kosten hängen von deinem Wärmebedarf, der Nutzungsdauer und dem Strompreis ab.

Rechenbeispiel: Nehmen wir wieder unser 700-Watt-Paneel. An einem kalten Tag läuft es dank Thermostat vielleicht effektiv 5 Stunden. Bei einem Strompreis von, sagen wir mal, 40 Cent pro kWh, sieht die Rechnung so aus:

0,7 kW x 5 Stunden x 0,40 €/kWh = 1,40 € pro Tag.

Das sind über 40 Euro im Monat nur für dieses eine Paneel. Der Schlüssel liegt also in der intelligenten Nutzung für bestimmte Zonen oder in der Kombination mit eigenem PV-Strom.

Sicherheitstipps vom Meister

Bei Strom und Hitze hört der Spaß auf. Nimm diese Punkte bitte ernst:

  1. Niemals abdecken! Leg keine Handtücher oder Kleidung drauf. Es entsteht ein Hitzestau, das ist brandgefährlich.
  2. Abstand halten: Mindestens 50 cm Abstand zu Vorhängen, Möbeln und allem, was brennbar ist.
  3. Nur vom Profi installieren lassen: Die Halterung muss bombenfest sitzen und der Stromanschluss muss sicher sein. Kein Wenn und Aber.
  4. Auf Prüfsiegel achten: Kauf nur Produkte mit VDE- oder GS-Zeichen. Das ist deine Versicherung für geprüfte Sicherheit.

Wo finde ich einen guten Handwerker?

Eine gute Frage! Die beste Anlaufstelle ist oft die Webseite der lokalen Elektro-Innung. Dort findest du registrierte Fachbetriebe in deiner Nähe. Ein anderer Weg: Frag direkt bei den Herstellern von Qualitätspaneelen nach. Die haben oft Listen von geschulten Partnerbetrieben, die sich mit ihren Produkten auskennen.

Mein Fazit aus der Werkstatt

Die Infrarotheizung ist eine geniale Ergänzung und in manchen Fällen sogar eine top Alleinlösung. Sie bringt einen Wahnsinns-Komfort und hilft gegen feuchte Wände. Ihre Stärke ist die schnelle, gezielte Wärme für bestimmte Bereiche oder selten genutzte Räume.

Aber sie ist kein Wundermittel für jedes Haus. In einer schlecht gedämmten Hütte wird sie zur Kostenfalle. Der Schlüssel zum Erfolg ist immer eine ehrliche Analyse, eine saubere Berechnung und eine professionelle Installation.

Mein Rat an dich: Wenn du drüber nachdenkst, lass dich von einem Profi beraten – einem Energieberater oder einem Elektromeister. Fall nicht auf bunte Werbeversprechen rein, sondern vertrau auf Fakten. Wenn alles passt, wirst du diese Art zu heizen lieben. So wie ich – jeden Tag in meiner Werkstatt.

Inspirationen und Ideen

  • Keine kalten Füße mehr.
  • Die Wände speichern die Wärme.
  • Keine Staubaufwirbelung.

Das Geheimnis? Die Infrarot-C-Strahlen erwärmen nicht primär die Luft, sondern die festen Körper im Raum – also Wände, Möbel und eben auch Sie. Diese geben die gespeicherte Wärme dann langsam und gleichmäßig wieder ab. Das Ergebnis ist ein Raumklima, das dem eines traditionellen Kachelofens verblüffend nahekommt.

Der größte Fehler: Nur nach Quadratmetern kaufen. Eine 600-Watt-Platte kann für einen 12 m² großen, gut isolierten Neubau perfekt sein, aber in einem unsanierten Altbau mit gleicher Fläche kläglich versagen. Entscheidend sind immer die Dämmung, die Deckenhöhe und die Anzahl der Außenwände. Seriöse Hersteller wie Redwell oder Ecaro bieten Online-Rechner an, die diese Faktoren berücksichtigen.

Muss eine Infrarotheizung immer wie ein weißes Brett aussehen?

Ganz und gar nicht. Die Technik lässt sich heute genial tarnen. Im Bad wird das Heizelement zum beschlagfreien Spiegel. Im Wohnzimmer zur bedruckten Leinwand mit Ihrem Lieblingsmotiv. Und in modernen Küchen machen sich Paneele aus satiniertem Sicherheitsglas oder in edler Schieferoptik (z.B. von VASNER) besonders gut. Die Heizung wird so vom notwendigen Übel zum bewussten Design-Statement.

„Die Behaglichkeitstemperatur in einem mit Strahlungswärme beheizten Raum liegt um 2-3 °C niedriger als in einem konvektiv beheizten Raum, bei gleichem Wärmeempfinden.“

Das ist nicht nur Gerede, sondern ein physikalischer Fakt, der vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik bestätigt wurde. Praktisch bedeutet das: Sie können den Thermostat auf 19 °C stellen, und es fühlt sich so gemütlich an wie 22 °C mit einer herkömmlichen Heizung. Jedes Grad weniger spart rund 6 % an Heizkosten.

Die Steuerung ist das Gehirn Ihrer Heizung und entscheidet über Effizienz und Komfort. Hier die gängigsten Optionen im schnellen Check:

Steckdosenthermostat: Die simple Plug-and-Play-Lösung. Einfach zwischen Steckdose und Heizung stecken, Temperatur einstellen, fertig. Ideal für den unkomplizierten Einsatz in einem einzelnen Raum.

Smart-Thermostat: Die Premium-Variante von Anbietern wie Tado, Bosch Smart Home oder Homematic IP. Per App steuerbar, lernt Ihre Gewohnheiten, reagiert auf offene Fenster und lässt sich in ganze Smart-Home-Szenarien einbinden. Die Investition lohnt sich, wenn Sie mehrere Räume heizen und maximal sparen wollen.

Das vielleicht unterbewusst angenehmste an einer Infrarotheizung ist die Stille. Es gibt kein Gluckern von Wasserrohren, kein Rauschen eines Lüfters, kein Klicken eines Gaskessels. Nur eine sanfte, sonnenähnliche Wärme, die sich lautlos im Raum ausbreitet. Besonders im Schlafzimmer oder im konzentrierten Arbeitsumfeld ist diese absolute Ruhe ein unbezahlbarer Luxus für das Wohlbefinden.

Eine Infrarotheizung ist quasi wartungsfrei, aber ein wenig Pflege sorgt für maximale Effizienz. Die wichtigsten Punkte:

  • Vor jeder Reinigung unbedingt den Stecker ziehen!
  • Die Oberfläche nur mit einem weichen, trockenen oder nebelfeuchten Mikrofasertuch abwischen.
  • Niemals scheuernde Reinigungsmittel, kratzige Schwämme oder aggressive Chemikalien verwenden. Diese können die spezielle Oberflächenbeschichtung dauerhaft beschädigen.

Wussten Sie, dass Infrarotwärme auch im Brutkasten für Frühgeborene oder zur Aufzucht von Tieren im Zoo eingesetzt wird? Der Grund ist die besonders schonende und natürliche Art der Wärmeübertragung, die den Körper direkt stärkt, ohne die empfindliche Umgebungsluft auszutrocknen. Ein gutes Argument für Allergiker und Familien mit kleinen Kindern.

Wand oder Decke? Die Montageposition beeinflusst die Wirkung enorm. An der Wand montiert, erzeugt die Heizung eine direkte, intensive Strahlungswärme – ideal, wenn sie auf eine Sofaecke oder einen Schreibtisch gerichtet ist. Die Deckenmontage hingegen sorgt für die gleichmäßigste Wärmeverteilung im ganzen Raum. Der Boden wird sanft erwärmt und gibt die Wärme wieder ab, was dem Prinzip einer Fußbodenheizung nahekommt.

Eine hochwertige Infrarotheizung hat keine beweglichen Teile. Ihre technische Lebensdauer übersteigt oft 100.000 Betriebsstunden.

Das sind bei normalem Heizbetrieb locker 25 bis 30 Jahre. Vergleichen Sie das mal mit einer Gastherme, die regelmäßig gewartet werden muss, Verschleißteile wie Pumpen besitzt und meist nach 15-20 Jahren ausgetauscht wird. Die Anschaffungskosten sind nur eine Seite der Medaille – die extrem niedrigen Folgekosten über Jahrzehnte sind das oft übersehene, stärkste Argument für die Infrarottechnik.

Adele Voß

Adele Voß ist 1979 in Wien geboren und hat dort Kunstgeschichte studiert. Deshalb sind ihre Interessen als Online-Autorin auf die Bereiche Kunst und Kultur gerichtet.  Ihrer Meinung nach muss man Mode und Design ebenso als Quellen kreativer Inspiration betrachtet und als Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit. Adele macht ihre Leser gerne aufmerksam auf die tiefere Bedeutung der Trends im Innendesign im Konkreten und auch in der modernen Lebensweise im Allgemeinen. Adele Voß schreibt darüber hinaus gerne übers Thema Gesundheit. Es umfasst Artikel über gesundes Abnehmen, gesunde Speisen und Getränke und auch über sportliche Aktivitäten in jedem Alter. In ihrer Freizeit kocht sie gern für die Familie und sie alle reisen oft zusammen.