Dein Lavendel im Topf soll endlich überleben? So klappt’s garantiert!

von Angela Schmidt
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Kennst du das? Du holst dir im Frühling einen wunderschönen, duftenden Lavendel für den Balkon, träumst vom Provence-Feeling – und ein paar Monate später ist davon nur noch ein trauriger, kahler Stock übrig. Ganz ehrlich, das sehe ich ständig. Aber das muss absolut nicht sein!

Ein Lavendel im Kübel kann dich jahrelang glücklich machen. Der Trick ist, zu verstehen, was diese Pflanze wirklich will. Es ist nicht kompliziert, aber ein paar grundlegende Fehler nimmt sie dir übel. Denk immer dran: Eine Pflanze im Topf ist zu 100 % von dir abhängig. Sie kann nicht einfach ihre Wurzeln tiefer graben, um Wasser zu suchen. Wir müssen ihr kleines Universum perfekt machen. Und bei Lavendel heißt das: Wir bauen ihm seine sonnige, trockene Heimat auf dem Balkon nach. Komm, ich zeig dir, wie’s geht – ohne Fach-Blabla, dafür mit Tipps aus der Praxis.

Erst mal die richtige Wahl: Nicht jeder Lavendel ist für den Topf gemacht

Bevor wir über Erde und Töpfe reden, müssen wir uns die Pflanze selbst ansehen. Was im Gartencenter als „Lavendel“ verkauft wird, sind oft ganz unterschiedliche Typen. Die richtige Wahl entscheidet hier über Sieg oder Niederlage, vor allem beim Thema Winter.

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Der robuste Klassiker: Echter Lavendel

Das ist die sicherste Bank für deinen Kübel. Er ist mit Abstand am winterhärtesten und verzeiht auch mal einen kleinen Fehler. Du erkennst ihn an den eher kurzen, kompakten Blüten und dem feinen, süßlichen Duft. Für den Topf sind Sorten wie ‚Hidcote Blue‘ oder ‚Munstead‘ pures Gold, weil sie von Natur aus schön buschig und klein bleiben. Die werden nicht zu riesigen Monstern, die den Topf sprengen. Mein Tipp: Wenn du unsicher bist, fang damit an!

Die großen Brüder: Speik-Lavendel & Lavandin

Diese Sorten erkennst du an den langen Stielen und den großen Blüten. Ihr Duft ist viel intensiver, fast schon ein bisschen medizinisch durch den hohen Kampferanteil. Im Garten sind die super, aber im Topf? Eher schwierig. Sie werden einfach zu wuchtig und brauchen extrem viel Platz für ihre Wurzeln. Außerdem sind sie deutlich frostempfindlicher. Das geht, ist aber eher was für Fortgeschrittene mit viel Platz und Pflege-Disziplin.

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Die hübsche Diva: Schopf-Lavendel

Ach ja, der Schopf-Lavendel. Sieht mit seinen „Schmetterlingsflügeln“ an der Blütenspitze im Frühjahr natürlich toll aus und wird deswegen massenhaft verkauft. Aber Achtung! Diese Sorte ist bei uns absolut nicht winterhart. Du musst ihn entweder als einjährige Sommerdeko sehen oder ihn frostfrei, hell und kühl überwintern (was oft schiefgeht). Für Anfänger ist das meist eine garantierte Enttäuschung. Also, lass dich nicht nur von der Optik blenden!

Das perfekte Zuhause: Worauf es bei Topf und Erde wirklich ankommt

Die Todesursache Nummer eins bei Topflavendel? Staunässe. Die Wurzeln stehen im Wasser, bekommen keine Luft und faulen einfach weg. Das Tückische ist: Oben sieht die Pflanze dann oft durstig aus, man gießt noch mehr und gibt ihr den Rest. Das verhindern wir jetzt von Anfang an.

Deine Einkaufsliste für den Start:

  • Ein Terrakotta-Topf: Unbedingt einer mit einem großen Loch im Boden! Rechne für einen guten Topf mit ca. 30 cm Durchmesser mit 15 € bis 30 €. Das ist aber eine Investition, die sich lohnt.
  • Eine alte Tonscherbe oder ein paar größere Kieselsteine: Um das Loch abzudecken.
  • Eine Tüte Blähton oder Lavagranulat: Als Drainageschicht. Ein kleiner Sack kostet um die 10 € und reicht ewig.
  • Gute, torffreie Kübelpflanzenerde: Nimm nicht die billigste Blumenerde!
  • Grober Sand (Quarzsand): Gibt’s im Baumarkt in der Bauabteilung, nicht den feinen Spielsand nehmen!
  • Optional, aber genial: Algenkalk. Eine kleine Schachtel kostet wenige Euro und macht deinen Lavendel superglücklich.
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Die ultimative Erdmischung zum Selbermachen

Vergiss normale Blumenerde pur. Die speichert viel zu viel Wasser. Wir mischen uns die perfekte Erde einfach selbst. Stell dir vor, du füllst einen 30-cm-Topf. Dann brauchst du ungefähr:

  • 4 große Hände voll Kübelpflanzenerde
  • 2 große Hände voll groben Sand
  • 2 große Hände voll Blähtonbruch oder Lavagranulat
  • Eine kleine Prise Algenkalk (ca. ein Esslöffel)

Misch das alles in einem Eimer gut durch. Die Erde sollte sich locker und krümelig anfühlen. Wenn du sie fest in der Hand drückst, darf sie nicht zu einem nassen Klumpen werden. Übrigens: Lavagranulat und Algenkalk findest du im gut sortierten Gartencenter oder online, im normalen Baumarkt oft eher nicht.

Kleiner Tipp zum Einpflanzen: Leg die Tonscherbe über das Abflussloch, damit es nicht verstopft. Darauf kommt eine 2-3 cm hohe Schicht Blähton. Das ist deine Lebensversicherung gegen nasse Füße. Dann füllst du deine Erdmischung ein, setzt den Lavendel so tief wie er vorher im Kauftopf saß, füllst den Rest auf, drückst alles leicht an und gießt einmal kräftig durch.

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Standort und Pflege: Die einfachen Regeln für jeden Tag

Wenn die Basis stimmt, ist der Rest ein Kinderspiel. Wirklich!

Sonne, Sonne und noch mehr Sonne

Hier gibt es keine Kompromisse. Lavendel braucht die volle Dröhnung. Ein Südbalkon ist der Jackpot. Mindestens sechs, besser acht Stunden direkte Sonne sollten es sein. Je mehr Licht, desto kompakter wächst er und desto intensiver duftet er. Ein bisschen Wind ist übrigens super, denn der trocknet die Blätter nach einem Regen schnell ab und beugt Pilzkrankheiten vor.

Das Gießen: Die Kunst des richtigen Moments

Lavendel verzeiht dir Trockenheit viel eher als Nässe. Mach die „Fingerprobe“: Steck deinen Finger etwa 3 cm tief in die Erde. Nur wenn es sich dort komplett trocken anfühlt, wird gegossen.

Dein Quick-Win für heute: Geh jetzt sofort zu deinem Lavendel und mach den Test. Ist die Erde knochentrocken? Dann gieß ihn durchdringend – also so lange, bis unten Wasser rausläuft. Warte 15 Minuten und kipp das überschüssige Wasser aus dem Untersetzer weg. Der Topf darf niemals im Wasser stehen!

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Düngen: Die „Weniger ist mehr“-Strategie

Zu viele Nährstoffe machen den Lavendel schlapp und krank. Die Triebe werden weich und anfällig für Läuse und Frost. Ehrlich gesagt reicht es oft, wenn du ihn alle zwei Jahre in frische Erde umtopfst. Wenn du ihm was Gutes tun willst, gib ihm im Frühjahr eine winzige Dosis Dünger. Wenig bekannter Trick: Ein einfacher organischer Tomatendünger aus dem Baumarkt ist oft super, weil er mehr Kalium (für Blüten und Stabilität) und weniger Stickstoff (für Blattmasse) hat.

Der Schnitt: Das Geheimnis für eine ewige Jugend

Okay, das ist der wichtigste Punkt überhaupt, um deinen Lavendel über Jahre hinweg schön kompakt zu halten. Ohne Schnitt wird er von unten kahl, fällt auseinander und ist nicht mehr zu retten. Viele haben Angst davor, aber ein mutiger Schnitt zur richtigen Zeit ist das Beste, was du tun kannst.

Die goldene Regel lautet:

NIEMALS ins alte, kahle Holz schneiden!

Ich kann das nicht oft genug sagen. Lavendel treibt aus dem verholzten Teil fast nie wieder aus. Ein Radikalschnitt bis auf den Boden ist sein sicheres Todesurteil.

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Der Formschnitt im Frühjahr

Wenn die stärksten Fröste vorbei sind (meist Ende März, Anfang April), ist es Zeit. Schau dir die Pflanze an: Du siehst schon die kleinen, neuen, grauen Triebe. Schneide jetzt die Triebe vom letzten Jahr um etwa ein Drittel zurück. Vorher: Lange, leicht verholzte Stängel mit ein paar Blattschöpfen oben. Nachher: Kurze Stängel, bei denen du aber unter dem Schnitt immer noch ein paar dieser neuen, kleinen Triebe siehst. Das regt ihn an, sich zu verzweigen und richtig buschig zu werden.

Der Pflegeschnitt im Sommer

Direkt nach der Hauptblüte (Juli/August) schneidest du alle verblühten Stängel ab – und zwar nicht nur die Blüte, sondern auch ein kleines Stück vom grünen Trieb darunter. Das signalisiert der Pflanze: „Steck deine Kraft nicht in Samen, sondern in neues Wachstum!“ Oft belohnt sie dich dafür mit einer zweiten, kleineren Blüte im Spätsommer. Mach das aber nicht zu spät im Jahr, die neuen Triebe müssen vor dem Winter noch aushärten.

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Überwintern im Topf: So kommt er sicher durch die Kälte

Im Garten ist der Lavendel durch die große Erdmasse geschützt. Im Topf friert der Wurzelballen viel schneller durch. Das ist das Hauptproblem.

In milden Regionen kannst du ihn draußen lassen, aber mit Schutz: Stell den Topf auf eine Styroporplatte oder ein Holzbrett. Wickle den Topf (nicht die Pflanze!) dick in Jute oder Luftpolsterfolie ein und rücke ihn an eine geschützte Hauswand. An frostfreien Tagen ab und zu einen winzigen Schluck Wasser geben!

Die sicherste Methode für die meisten Regionen in Deutschland ist aber ein kaltes Winterquartier. Ideal ist ein heller, kühler Ort mit 5 bis 10 Grad. Ein unbeheiztes Treppenhaus, eine Garage mit Fenster oder ein heller Keller sind perfekt. Das warme Wohnzimmer ist tabu! Dort findet er keine Winterruhe und geht ein. Im Winterquartier nur extrem selten gießen, gerade so, dass der Ballen nicht komplett zu Staub zerfällt.

Hilfe, mein Lavendel kränkelt! Was jetzt?

  • Problem: Die Blätter werden von unten gelb.
    Antwort: Zu 99 % hast du zu viel gegossen. Sofort Gießpause einlegen und die Erde trocknen lassen. Im Notfall aus- und in trockene Erde umtopfen.
  • Problem: Er blüht einfach nicht.
    Antwort: Das liegt meist an drei Dingen: zu wenig Sonne, falscher oder vergessener Schnitt oder zu viel Dünger. Überprüf diese drei Punkte.
  • Problem: Er ist unten total kahl und holzig.
    Antwort: Das ist das Ergebnis von jahrelang versäumtem Schnitt. Eine Rettung ist schwer. Du kannst versuchen, ganz vorsichtig knapp über den untersten, winzigen Trieben zu schneiden, die du noch findest. Aber ehrlich gesagt: Manchmal ist es besser, sich einzugestehen, dass der Zug abgefahren ist, und mit einer neuen Pflanze und dem richtigen Wissen von vorne zu beginnen.
  • Problem: Mein Lavendel hat Läuse!
    Antwort: Läuse an einem Lavendel sind ein Alarmsignal! Die Pflanze ist gestresst. Fast immer steht sie zu nass, zu dunkel oder hat zu viel Dünger bekommen. Bekämpfe nicht nur die Läuse, sondern vor allem die Ursache, sonst kommen sie immer wieder.

Die Pflege von Lavendel im Topf ist kein Hexenwerk. Es ist ein bisschen wie Kochen nach Rezept – wenn du die richtigen Zutaten und Schritte kennst, wird es fantastisch. Und der Lohn ist dieser unvergleichliche Duft an einem lauen Sommerabend auf deinem Balkon. Und das ist doch jede Mühe wert, oder?

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Der Terracotta-Vorteil: Warum sehen Lavendelpflanzen in klassischen Tontöpfen oft gesünder aus? Das liegt nicht nur am mediterranen Look. Das poröse Material ist atmungsaktiv und lässt überschüssige Feuchtigkeit verdunsten. Das beugt Wurzelfäule vor – dem Feind Nummer eins für Lavendel im Kübel. Ein unglasierter Topf von Marken wie Spang oder ein klassischer „Vaso liscio“ aus Impruneta ist eine echte Investition in die Gesundheit deiner Pflanze.

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  • Wasser erst, wenn sich die obersten 3-4 cm Erde komplett trocken anfühlen.
  • Gieße direkt auf die Erde, niemals über die Blätter und Blüten.
  • Sorge dafür, dass überschüssiges Wasser sofort aus dem Untersetzer entfernt wird.

Das Geheimnis? Den Lavendel lieber einmal zu wenig als einmal zu oft gießen. Er verzeiht Trockenheit viel eher als nasse Füße.

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Eine einzige Lavendelpflanze kann an einem sonnigen Tag Hunderte von Bienen und Schmetterlingen anziehen und ernähren.

Indem du einen Lavendel auf deinem Balkon pflegst, schaffst du nicht nur für dich eine Wohlfühloase, sondern auch eine lebenswichtige Tankstelle für bestäubende Insekten in der Stadt. Ein kleiner Topf mit großer Wirkung für das lokale Ökosystem.

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Hilfe, mein Lavendel wird von unten holzig und kahl! Was tun?

Keine Panik, das ist ein Hilferuf der Pflanze, die einen richtigen Schnitt braucht. Der jährliche Rückschnitt ist das A und O für einen buschigen Wuchs. Schneide im Frühjahr, sobald kein starker Frost mehr droht, die Pflanze um etwa ein Drittel zurück. Wichtig: Schneide nie ins alte, blattlose Holz, sondern immer nur in die belaubten Triebe des Vorjahres. So regst du neue Triebe an und verhinderst das Verkahlen.

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Die richtige Erde ist die halbe Miete. Standard-Blumenerde ist für Lavendel oft zu reichhaltig und speichert zu viel Wasser. Mische deine eigene perfekte Mischung:

  • 2 Teile hochwertige Kübelpflanzenerde (z.B. Compo Sana Balkon- und Kübelpflanzenerde)
  • 1 Teil grober Sand oder Quarzsand
  • 1 Teil Perlit oder kleine Blähton-Kügelchen

Diese Mischung sorgt für die perfekte Drainage und imitiert die kargen, steinigen Böden seiner Heimat.

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Der Duft-Effekt: Wusstest du, dass der Hauptduftstoff im Lavendel, Linalool, nachweislich beruhigend auf das Nervensystem wirkt? Um den Duft auf deinem Balkon zu maximieren, platziere den Topf an einer Stelle, wo du oft vorbeigehst oder wo die Abendsonne ihn erwärmt. Leichte Berührungen der Blätter setzen die ätherischen Öle frei und verwandeln deinen Feierabend in einen Mini-Urlaub in der Provence.

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Weniger ist mehr: Lavendel ist ein Hungerkünstler. Zu viel Dünger, insbesondere stickstoffreicher, führt zu langen, schwachen Trieben und weniger Blüten. Eine kleine Gabe eines organischen Langzeitdüngers für Kräuter im Frühjahr reicht völlig aus. Oder du gibst von April bis Juli alle vier Wochen eine stark verdünnte Dosis Flüssigdünger – aber wirklich nur die halbe empfohlene Konzentration.

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Der Name „Lavendel“ leitet sich vom lateinischen Wort „lavare“ ab, was „waschen“ bedeutet. Die Römer nutzten ihn bereits, um ihre Bäder zu parfümieren und Wäsche zu beduften.

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Welche Nachbarn liebt mein Lavendel im Topf?

Lavendel ist ein geselliger Typ, solange seine Partner die gleichen Vorlieben haben: volle Sonne und trockene Erde. Perfekte Begleiter für einen großen Kübel sind mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Salbei. Auch genügsame Blühpflanzen wie die Fetthenne (Sedum) oder das silbrig-graue Currykraut (Helichrysum italicum) passen optisch und von den Ansprüchen her wunderbar dazu.

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Die Drainage-Schicht: Bevor du die Erde in den Topf füllst, ist dieser Schritt entscheidend. Lege eine 3-5 cm hohe Schicht aus Tonscherben (von einem alten zerbrochenen Topf), Blähton (z.B. Seramis) oder grobem Kies auf den Boden des Kübels. Das sorgt dafür, dass das Abzugsloch nicht verstopft und Staunässe keine Chance hat. Ein einfacher Trick mit riesiger Wirkung.

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  • Verwende frische, noch nicht verholzte Triebe ohne Blüten.
  • Entferne die unteren Blätter und stecke den Steckling in Anzuchterde.
  • Halte die Erde leicht feucht, aber nicht nass.

Und voilà: So einfach ziehst du aus deiner Lieblingspflanze kostenlose Ableger für dich oder als Geschenk für Freunde. Die beste Zeit dafür ist der Spätsommer.

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Wichtiger Punkt: Wähle die Topfgröße mit Bedacht. Ein zu großer Topf ist ein häufiger Fehler. Die viele Erde bleibt nach dem Gießen lange nass, weil die kleine Wurzelmasse das Wasser nicht schnell genug aufnehmen kann. Das erhöht die Gefahr von Wurzelfäule. Wähle beim Umtopfen immer einen Topf, der im Durchmesser nur 2-4 cm größer ist als der vorherige.

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Lust auf eine Abwechslung vom klassischen Violett? Es gibt wunderschöne Alternativen, die sich im Topf genauso wohlfühlen:

Lavandula angustifolia ‚Arctic Snow‘: Blüht in einem strahlenden Weiß und sorgt für einen eleganten, kühlen Look auf dem Balkon.

Lavandula angustifolia ‚Rosea‘: Überrascht mit zarten, rosafarbenen Blütenrispen und wirkt besonders romantisch in Kombination mit weißen Möbeln.

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Die perfekte Erntezeit für den intensivsten Duft ist, wenn etwa ein Drittel bis die Hälfte der kleinen Blüten an einer Rispe geöffnet sind. Schneide die Stiele am späten Vormittag an einem trockenen Tag, nachdem der Morgentau verdunstet ist. Zu diesem Zeitpunkt ist die Konzentration an ätherischen Ölen am höchsten.

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„Ein Garten, und sei er noch so klein, ist ein Tor zum Paradies.“ – Vita Sackville-West

Auch ein einzelner Lavendeltopf auf dem Balkon kann dieses Gefühl vermitteln. Er ist ein kleines Stück Natur, das mit seinem Duft und seiner Schönheit den Alltag entschleunigt und eine Brücke zur Natur schlägt, selbst mitten in der Stadt.

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Wenn dein Lavendel den Winter im Freien verbringen muss, ist der Schutz des Topfes wichtiger als der Schutz der Pflanze selbst. Die Wurzeln sind im Kübel dem Frost schutzlos ausgeliefert. Stelle den Topf an eine geschützte Hauswand auf eine Styroporplatte und umwickle ihn mit Jute oder Luftpolsterfolie. Das verhindert, dass der Wurzelballen komplett durchfriert.

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Kleine Tierchen am Lavendel?

Lavendel ist robust, aber manchmal siedeln sich Blattläuse an den jungen Trieben an. Keine Sorge! Meistens erledigen das Marienkäfer von selbst. Wenn nicht, hilft eine einfache Lösung: Mische Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel und besprühe die befallenen Stellen. Das ist schonender als jede chemische Keule.

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Getrockneter Lavendel behält seinen Duft monatelang. Binde die frisch geernteten Stiele zu kleinen Sträußen zusammen und hänge sie kopfüber an einem trockenen, luftigen und dunklen Ort auf. Direktes Sonnenlicht würde die Farbe und das Aroma verblassen lassen. Nach 2-3 Wochen sind sie perfekt für Duftsäckchen, Dekorationen oder sogar zum Kochen.

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  • Die Wurzeln wachsen aus den Abzugslöchern des Topfes.
  • Die Erde trocknet extrem schnell aus, selbst nach dem Gießen.
  • Das Wachstum der Pflanze stagniert während der Saison.

Wenn du einen dieser Punkte beobachtest, ist es im Frühjahr Zeit für ein neues, etwas größeres Zuhause für deinen Lavendel.

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Achtung, Kalk! Lavendel bevorzugt leicht kalkhaltigen Boden, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Balkonpflanzen wie Hortensien oder Petunien. Normales Leitungswasser ist daher meistens ideal für ihn. Wenn du sehr weiches Wasser oder Regenwasser verwendest, kann eine Prise Gartenkalk oder zerkleinerte Eierschalen einmal im Jahr nicht schaden, um den pH-Wert stabil zu halten.

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Der Frühlings-Check: Nach dem Winter sieht der Lavendel oft etwas mitgenommen aus. Schneide alle erfrorenen oder vertrockneten Triebe großzügig ab. Kratze vorsichtig an der Rinde eines kahlen Zweiges. Ist es darunter noch grün, lebt er und wird wieder austreiben. Ist es braun und trocken, kann dieser Teil entfernt werden. Gib ihm nach diesem „Friseurtermin“ ein wenig Zeit, er wird dich mit neuem Wachstum überraschen.

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Stell dir einen lauen Sommerabend vor. Du sitzt auf dem Balkon, ein Glas Wein in der Hand, und die Luft ist erfüllt vom würzig-süßen Duft deines Lavendels. Das Summen der letzten Hummeln, die sich an den Blüten laben, ist die einzige Musik. Es ist dieses unbezahlbare Gefühl von Ruhe und mediterraner Gelassenheit, das ein einfacher Topf Lavendel in dein Leben bringen kann.

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Forscher der Kinki Universität in Japan haben herausgefunden, dass das Einatmen von Lavendelduft den Spiegel des Stresshormons Cortisol signifikant senken kann.

Ein Lavendel auf dem Balkon ist also nicht nur Deko, sondern auch ein natürlicher Stresskiller direkt vor deiner Tür. Ein paar tiefe Atemzüge in seiner Nähe nach einem langen Arbeitstag können wahre Wunder wirken.

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Mein Schopf-Lavendel hat den Winter nicht überlebt. Warum?

Der attraktive Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) mit seinen lustigen „Ohren“ ist die Diva unter den Lavendelarten. Er stammt aus wärmeren Regionen des Mittelmeerraums und ist bei uns nicht winterhart. Er verträgt nur sehr leichten Frost bis ca. -5 °C. Im Topf muss er daher unbedingt an einem kühlen, aber hellen und frostfreien Ort überwintern, zum Beispiel in einem ungeheizten Treppenhaus.

Der häufigste Fehler: Zu viel Liebe. Wir neigen dazu, unsere Pflanzen zu Tode zu pflegen. Beim Lavendel äußert sich das in zu häufigem Gießen, zu nährstoffreicher Erde und übermäßigem Düngen. Denk immer an seine Herkunft: sonnige, trockene und karge Hänge. Wenn du ihm diese Bedingungen im Topf nachahmst, wird er dich mit üppiger Blüte und betörendem Duft belohnen – jahrelang.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.