Einmachgläser bemalen, die wirklich halten: Dein Guide aus der Werkstatt
Hey, schön, dass du hier bist! Bestimmt hast du auch schon mal ein leeres Marmeladenglas in der Hand gehalten und gedacht: „Viel zu schade zum Wegwerfen, daraus muss man doch was machen können.“ Absolut richtig! Für mich ist so ein einfaches Glas wie eine leere Leinwand, die nur darauf wartet, in etwas Schönes und Langlebiges verwandelt zu werden. Aber, und das ist ein großes Aber, da gibt es einen Haken.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Kleiner Material-Check: Warum Glas so eine Diva ist
- 0.2 Die Grundlage für alles: Die perfekte Vorbereitung
- 0.3 Die richtige Farbe finden: Was auf Glas wirklich rockt
- 0.4 Der Feinschliff: Einbrennen, Versiegeln und typische Fehler
- 0.5 Profi-Techniken: Wenn du mehr willst als nur Farbe
- 0.6 Konkrete Projekt-Tipps aus der Praxis
- 0.7 Ein letztes Wort aus der Werkstatt…
- 1 Bildergalerie
Ich sehe so oft tolle Ideen, die nach ein paar Wochen schon wieder hinüber sind. Die Farbe blättert ab, die Deko löst sich, das Glas springt. Das liegt selten an mangelnder Kreativität, sondern fast immer daran, dass Glas ein ziemlich ehrlicher, aber auch anspruchsvoller Partner ist. Es verzeiht keine Schlamperei bei der Vorbereitung. Also, lass uns das mal richtig angehen – mit Techniken, die wirklich funktionieren und für Ergebnisse sorgen, an denen du lange Freude hast.
Kleiner Material-Check: Warum Glas so eine Diva ist
Bevor wir loslegen, müssen wir kurz verstehen, mit wem wir es hier zu tun haben. Glas ist nicht wie Holz oder Papier, das Farbe förmlich aufsaugt. Seine Oberfläche ist superglatt und hat keine Poren. Das bedeutet, jede Farbe oder jeder Kleber liegt nur obendrauf. Ist die Oberfläche nicht 100% perfekt sauber, war’s das mit der Haltbarkeit.
Ein anderer Punkt ist die unsichtbare Spannung im Glas. Die meisten Einmachgläser sind aus Pressglas, was sie günstig macht, aber auch anfällig für innere Spannungen. Im normalen Gebrauch merkst du davon nichts. Aber sobald du es erhitzt, bohrst oder schneiden willst, kann sich diese Spannung schlagartig entladen. Das Ergebnis? Ein Riss oder ein Haufen Scherben. Langsames und kontrolliertes Arbeiten ist hier also keine Option, sondern ein Muss.
Und dann wäre da noch die Sache mit der Temperatur. Glas mag keine plötzlichen Wechsel von heiß zu kalt (oder umgekehrt). So ein Thermoschock ist sein Erzfeind. Ich habe schon Gläser springen sehen, nur weil jemand eine heiße Kerze in ein kaltes Glas gestellt hat. Das behalten wir im Hinterkopf, besonders bei Windlichtern!
Die Grundlage für alles: Die perfekte Vorbereitung
Ganz ehrlich: Das hier ist der wichtigste Schritt. Wenn du hier sauber arbeitest, hast du 90 % des Erfolgs schon in der Tasche. Nimm dir dafür die Zeit, es lohnt sich!
1. Etiketten & Klebereste – der erste Gegner
Klingt banal, kann aber nerven. Papieretiketten weichst du am besten in warmem Wasser mit einem Schuss Spülmittel ein. Die fiesen Klebereste danach sind der wahre Endgegner. Hausmittel wie Speiseöl helfen zwar, hinterlassen aber einen Fettfilm, den wir gar nicht gebrauchen können. Mein Tipp: Hol dir Isopropanol (reinen Alkohol) aus der Apotheke oder dem Baumarkt. Kostet um die 5-10 Euro für ein kleines Fläschchen und ist jeden Cent wert. Einfach auf ein Tuch geben, abrubbeln, fertig. Aber Achtung: Bitte nur bei guter Belüftung und am besten mit Handschuhen arbeiten!
2. Die Grundreinigung: Fett ist der Feind
Nachdem der Kleber weg ist, muss das Glas komplett fettfrei werden. Jeder einzelne Fingerabdruck ist pures Gift für die Farbhaftung. Also, ab ins heiße Spülwasser mit einem guten Fettlöser. Danach mit klarem, heißem Wasser nachspülen, damit keine Spülmittelreste bleiben. Zum Trocknen einfach kopfüber auf ein sauberes Geschirrtuch stellen. Ab jetzt gilt: Das Glas nur noch am Rand anfassen oder saubere Baumwollhandschuhe tragen.
3. Der Profi-Schritt: Für den ultimativen Halt
Für Projekte, die wirklich was aushalten sollen, gehen wir noch einen Schritt weiter. Wir geben der Farbe eine bessere Angriffsfläche. Dafür kannst du die Oberfläche ganz sanft mit sehr feinem Schleifpapier (Körnung 220 oder feiner) oder Stahlwolle (Feinheit 000) anrauen. Wirklich nur ganz leicht, wir wollen keine Kratzer, nur den Glanz brechen.
Danach kommt die Geheimwaffe: Haftgrundierung. Im Baumarkt findest du spezielle Grundierungen für glatte Oberflächen. Die schaffen eine Art Brücke zwischen Glas und Farbe. Am einfachsten ist Sprühgrundierung (eine Dose kostet ca. 10-15 Euro). Trage eine hauchdünne Schicht auf und lass sie komplett durchtrocknen – das kann auch mal 24 Stunden dauern. Diese Geduld zahlt sich tausendfach aus!
Die richtige Farbe finden: Was auf Glas wirklich rockt
Okay, das Glas ist vorbereitet. Aber welche Farbe nehmen wir jetzt? Das kommt ganz darauf an, was du vorhast.
- Normale Acrylfarbe: Die Günstigste (ein Set mit kleinen Tuben gibt’s ab ca. 15 Euro). Hält aber wirklich nur, wenn du vorher perfekt grundiert hast. Ohne Grundierung kannst du sie nach dem Trocknen einfach abkratzen. Für Deko, die nur rumsteht, kann das reichen.
- Spezielle Glasmalfarben: Hier wird’s schon besser. Es gibt lufttrocknende Farben, die aber oft nicht 100% wasserfest sind. Mein Favorit für alles, was halten soll: Einbrennfarben. Die trägst du auf, lässt sie trocknen und brennst das Glas dann im Backofen ein. Das Ergebnis ist super robust und oft sogar spülmaschinenfest! Ein kleines Fläschchen kostet zwischen 3 und 7 Euro.
- Kreidefarben: Perfekt für den matten Vintage-Look. Aber Vorsicht: Kreidefarbe ist eine kleine Diva und braucht zwingend eine Grundierung, sonst wird sie fleckig. Nach dem Trocknen musst du sie unbedingt mit einem matten Klarlack auf Wasserbasis versiegeln. Das oft empfohlene Wachs schützt auf Glas nicht ausreichend vor Feuchtigkeit.
- Sprühlacke: Ideal für gleichmäßige Oberflächen. Auch hier gilt: Erst Sprühgrundierung, dann Farbe. Der Trick ist, in mehreren hauchdünnen Schichten zu sprühen, nicht in einer dicken. So vermeidest du unschöne Farbnasen. Und immer nur draußen oder in sehr gut belüfteten Räumen arbeiten!
Die große Frage: Darf das bemalte Glas in die Spülmaschine?
Ach ja, die Frage aller Fragen! Hier eine schnelle Übersicht:
– Mit normaler Acrylfarbe bemalt? Definitiv nein. Auch nicht mit Lack drüber.
– Mit Kreidefarbe bemalt und versiegelt? Lieber nicht. Handwäsche ist hier angesagt.
– Mit Einbrennfarben nach Anleitung eingebrannt? Meistens ja! Die meisten Hersteller werben damit, dass ihre Farben nach dem Einbrennen spülmaschinenfest sind. Ein Blick auf die Verpackung gibt dir die letzte Sicherheit. Das ist die mit Abstand haltbarste Methode.
Kleiner Tipp für Ungeduldige:
Keine Zeit für das volle Programm mit Schleifen und Grundieren? Dann ist hier dein Shortcut: Reinige das Glas gründlich mit Isopropanol und verwende direkt eine Einbrennfarbe nach Anleitung. Das spart die Schritte mit Grundierung und Versiegelung und das Ergebnis ist trotzdem super haltbar!
Der Feinschliff: Einbrennen, Versiegeln und typische Fehler
Beim Einbrennen im Ofen gibt es ein paar Regeln zu beachten, damit nichts schiefgeht. Stell das bemalte Glas immer in den kalten Ofen. Heize ihn dann auf die angegebene Temperatur (oft um 160°C) und lass die Farbe für die angegebene Zeit (meist 30-40 Minuten) einbrennen. Danach den Ofen ausschalten und das Glas bei geschlossener Tür vollständig abkühlen lassen. Das kann locker 1-2 Stunden dauern. Machst du die Tür zu früh auf, riskiert du einen Temperaturschock und das Glas kann springen.
Ein häufiger Fehler beim Sprühen sind „Nasen“ oder „Läufer“. Passiert das, bist du zu nah dran gewesen oder hast zu dick gesprüht. Die Lösung: Komplett trocknen lassen, die unschöne Stelle vorsichtig mit feinem Schleifpapier glätten und dann in einer neuen, hauchdünnen Schicht drübersprühen.
Für fast alle bemalten Gläser (außer den eingebrannten) empfehle ich eine Versiegelung mit Klarlack. Das schützt vor Kratzern und Feuchtigkeit. Achte bei Gläsern für Kinder oder für Lebensmittel-Aufbewahrung auf einen Lack mit der Kennzeichnung „DIN EN 71-3“. Der ist speichel- und schweißecht.
Profi-Techniken: Wenn du mehr willst als nur Farbe
Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du dich an anspruchsvollere Dinge wagen. Aber hier ist wirklich Vorsicht geboten!
Glas ätzen: Mit Ätzpaste (ca. 15-20€ im Bastelbedarf) kannst du Glas dauerhaft mattieren. Das ergibt einen super edlen, milchigen Look, der sogar spülmaschinenfest ist. Die Paste ist allerdings eine Säure, also sind säurefeste Handschuhe und eine Schutzbrille absolute Pflicht!
Glas schneiden & bohren: Ganz ehrlich, das ist nichts für Anfänger am Küchentisch. Die Verletzungsgefahr ist hoch. Um ein Loch zu bohren (z.B. für einen Lampenfuß oder als Wasserablauf), brauchst du einen speziellen Glasbohrer, musst mit ganz niedriger Drehzahl arbeiten und die Bohrstelle ständig kühlen. Ein kleiner Wall aus Knete um die Bohrstelle, gefüllt mit Wasser, wirkt da Wunder. Übe dabei nur ganz leichten Druck aus, sonst macht es „knack“.
Konkrete Projekt-Tipps aus der Praxis
- Windlichter: Gib immer eine Schicht Sand oder Dekosteine auf den Boden. Das isoliert die Hitze des Teelichts und verhindert einen Thermoschock. Die Flamme darf das Glas niemals direkt berühren.
- Vasen & Pflanzgefäße: Wegen der Feuchtigkeit von innen immer nur von außen bemalen! Den oberen Rand und den Boden solltest du besonders gut mit zwei bis drei Schichten Klarlack versiegeln, damit kein Wasser unter die Farbe kriecht.
- Hängende Deko: Ein Glas mit Erde und Pflanze wird schnell schwer. Nimm stabiles Makramee-Garn oder Draht zur Befestigung und wickle es mehrmals fest unter dem Gewindering des Glases. Das verteilt die Last am besten.
- Aufbewahrung für Lebensmittel: Eiserne Regel: Farbe, Lack und Kleber haben im Inneren des Glases und am Deckelrand, der Lebensmittel berührt, absolut nichts zu suchen. Nur die Außenseite gestalten!
Ein letztes Wort aus der Werkstatt…
Ein Einmachglas zu gestalten ist eine kleine Übung in Geduld und Sorgfalt. Der Unterschied zwischen einem Projekt, das nach einem Sommer verwittert ist, und einem, das jahrelang Freude bereitet, liegt fast immer in der unsichtbaren Vorarbeit. Nimm dir die Zeit dafür.
Klar, ein handbemaltes Glas wird nie die Robustheit eines Industrieglases haben. Es bleibt ein Einzelstück, das ein bisschen Pflege braucht. Aber genau das ist doch der Charme daran, oder? Du hast mit deinen Händen etwas Einzigartiges geschaffen. Also, hab Respekt vor dem Material, arbeite sicher und hab vor allem Spaß dabei. Viel Erfolg!
Bildergalerie
Die Wahl der richtigen Farbe ist entscheidend, aber wussten Sie, dass es verschiedene Arten von Glasfarben gibt? Transparente Farben, wie die der Serie „Marabu GlasArt“, erzeugen einen wunderschönen Kirchenfenster-Effekt, bei dem das Licht durchscheint. Opake oder deckende Farben, oft als „Glas- & Porzellanmalfarbe“ (z. B. von Kreul) bezeichnet, sorgen für eine satte, blickdichte Oberfläche, die an Keramik erinnert. Überlegen Sie sich vorher, welche Wirkung Sie erzielen möchten – das Ergebnis wird ein völlig anderes sein.
- Streifenfrei zum Erfolg: Für eine gleichmäßige Oberfläche ohne Pinselstriche ist ein Tupfschwämmchen dein bester Freund.
- Geduld ist eine Tugend: Trage lieber zwei dünne Schichten Farbe auf als eine dicke. Lasse die erste Schicht vollständig trocknen, bevor du die zweite aufträgst.
- Die richtige Richtung: Wenn du doch einen Pinsel verwendest, ziehe die Striche immer in dieselbe Richtung, um ein ruhigeres Gesamtbild zu erhalten.
„Laut dem Verband der europäischen Behälterglasindustrie (FEVE) kann Glas unendlich oft recycelt werden, ohne an Qualität zu verlieren. Jedes Mal, wenn Sie ein Glas wiederverwenden, sparen Sie genug Energie, um eine 100-Watt-Glühbirne vier Stunden lang zu betreiben.“
Ihr DIY-Projekt ist also nicht nur schön, sondern auch ein kleiner, aber feiner Beitrag zum Umweltschutz. Upcycling fühlt sich einfach gut an!
Der letzte Schliff: Das Einbrennen im Ofen. Dieser Schritt ist kein Hexenwerk, aber er macht den Unterschied zwischen „hübsch für eine Woche“ und „spülmaschinenfest“. Heize den Ofen (Ober-/Unterhitze) auf die vom Farbhersteller empfohlene Temperatur vor – meist zwischen 160 und 170 °C. Stelle die bemalten, vollständig getrockneten Gläser auf ein mit Backpapier belegtes Blech in den kalten Ofen. Erst dann den Ofen einschalten. Nach der angegebenen Brennzeit (oft 30 Minuten) den Ofen ausschalten und die Gläser darin komplett abkühlen lassen. Das verhindert den gefürchteten Thermoschock!
Wie erzeuge ich diesen eleganten, satinierten Milchglas-Look?
Für den angesagten „Sea Glass“-Effekt gibt es zwei bewährte Methoden. Die schnelle Variante ist ein Frost-Effekt-Spray, zum Beispiel von edding oder Dupli-Color. Es wird aus etwa 20-30 cm Entfernung in dünnen Schichten aufgetragen. Die anspruchsvollere, aber dauerhafte Methode ist Ätzcreme (z.B. von Armour Etch). Sie reagiert chemisch mit der Glasoberfläche und schafft eine permanent matte Struktur. Wichtig: Bei der Verwendung von Ätzpaste unbedingt Handschuhe tragen und gut lüften!
Vorsicht, Falle: Normale Acrylfarbe aus der Tube haftet auf glattem Glas nur sehr schlecht. Selbst wenn sie trocken aussieht, kann man sie oft mit dem Fingernagel einfach wieder abkratzen. Wenn Sie dennoch Ihre vorhandenen Acrylfarben nutzen möchten, müssen Sie die Oberfläche entweder mit einem speziellen Glas-Primer grundieren oder der Farbe ein Glas-Malmedium beimischen. Das verbessert die Haftung erheblich, macht sie aber nicht automatisch spülmaschinenfest.
- Klare Linien, saubere Kanten, geometrische Muster.
- Perfekt für Anfänger, die sich unsicher mit freier Hand fühlen.
Das Geheimnis? Hochwertiges Maler-Kreppband! Für gestochen scharfe Kanten eignet sich FrogTape besonders gut, da es das Unterlaufen der Farbe minimiert. Drücken Sie die Kanten fest an und ziehen Sie das Band ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist.
Der Deckel-Trick: Oft wird der Deckel vernachlässigt, dabei rundet er das Design erst ab. Eine einfache Möglichkeit ist, ihn mit Tafellack zu besprühen. So können Sie Ihr Glas immer wieder neu beschriften – perfekt für Vorratsgläser in der Küche. Alternativ kann ein Stück Stoff mit einem schönen Band über den Deckel gespannt werden, um einen rustikalen Landhaus-Charme zu erzeugen.
Träumen Sie von marokkanischen Nächten? Glaswindlichter im orientalischen Stil fangen dieses Flair perfekt ein.
Nutzen Sie dafür flüssige Konturenfarbe (z.B. „Kreul Hobby Line Glas-Konturenfarbe“ in Gold oder Schwarz), um die typischen Gittermuster aufzumalen. Nach dem Trocknen können die so entstandenen Flächen mit transparenter Glasfarbe ausgemalt werden. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Spiel aus Licht und Farbe, sobald eine Kerze darin brennt.
Wichtiger Punkt: Die Aushärtezeit ist nicht dasselbe wie die Trocknungszeit! Auch nach dem Einbrennen im Ofen benötigt die Farbe oft noch 24 bis 72 Stunden, um ihre endgültige Härte und Spülmaschinenfestigkeit zu erreichen. Lesen Sie die Anweisungen auf Ihrer Farbe genau und widerstehen Sie der Versuchung, Ihr neues Kunstwerk sofort in Gebrauch zu nehmen.
Kann ich mein bemaltes Glas in die Spülmaschine stellen?
Ja, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen! Die Farbe muss explizit als „spülmaschinenfest“ deklariert und exakt nach Anleitung eingebrannt worden sein. Platzieren Sie das Glas am besten im oberen Korb und wählen Sie ein Schonprogramm. Handbemalte Schätze per Hand zu spülen, ist jedoch immer die sicherste Methode, um lange Freude daran zu haben.
Kreidefarbe auf Glas: Der matte Look von Kreidefarbe (Chalk Paint) ist sehr beliebt, aber auf Glas eine Herausforderung. Die Haftung ist mäßig.
Lack auf Wasserbasis: Besser geeignet und umweltfreundlicher als lösungsmittelhaltige Lacke. Bietet eine gute Deckung.
Für den Shabby-Chic-Look: Tragen Sie Kreidefarbe auf und schleifen Sie sie nach dem Trocknen an einigen Stellen vorsichtig wieder ab. Versiegeln Sie das Ganze unbedingt mit einem matten Klarlack auf Wasserbasis, um die Farbe zu schützen.
- Glanz und Glamour: Metallic-Farben auf Glas wirken besonders edel.
- Die Herausforderung: Sie neigen dazu, streifig zu werden.
Der Trick für einen ebenmäßigen Metallic-Look ist das Tupfen. Verwenden Sie einen kleinen Schwamm und tragen Sie die Farbe in tupfenden Bewegungen auf. So vermeiden Sie unschöne Pinselstriche und erhalten eine gleichmäßige, schimmernde Oberfläche. Besonders eindrucksvoll bei Windlichtern!
Vergessen Sie Pinsel und Farbe – Glasmalstifte bieten Präzision und Kontrolle wie kein anderes Werkzeug.
Marken wie edding (Porzellan-Pinselstifte) oder die Pitt Artist Pens von Faber-Castell (für nicht permanente Deko) sind ideal für feine Linien, Schriftzüge oder detailreiche Mandalas. Der Farbauftrag ist sofort gleichmäßig und die Handhabung kinderleicht. Perfekt, um auch Kinder in das Bastelprojekt einzubeziehen.
Ein Hauch von Nostalgie lässt sich wunderbar mit der Serviettentechnik (Decoupage) auf Glas zaubern. Sie benötigen dafür nur eine schöne Papierserviette, einen speziellen Serviettenkleber, der auch als Lack dient (z.B. von Mod Podge), und einen weichen Pinsel. Tragen Sie nur die oberste, bedruckte Schicht der Serviette auf das mit Kleber bestrichene Glas auf und streichen Sie sie von innen nach außen glatt. Nach dem Trocknen nochmals versiegeln – fertig ist der Vintage-Look.
Der ultimative Schutz für Draußen: Wenn Ihr Glas als Windlicht auf dem Balkon oder als Vase im Garten stehen soll, braucht es eine extra robuste Versiegelung. Ein normaler Klarlack reicht oft nicht aus. Greifen Sie zu einem Bootslack oder einer anderen wetterfesten Versiegelung aus dem Baumarkt. Diese schützt Ihr Kunstwerk zuverlässig vor Regen, UV-Strahlung und Temperaturschwankungen.
Meine Punkte und Linien verlaufen. Was mache ich falsch?
Das liegt oft an einer zu flüssigen Farbe oder einer noch nicht ganz sauberen Oberfläche. Die Lösung ist ein sogenannter „Relief- oder Konturenstift“. Diese Farben sind pastöser und bleiben genau dort, wo Sie sie auftragen. Sie eignen sich perfekt, um 3D-ähnliche Punkte (Dot-Painting) oder klare Abgrenzungen zwischen verschiedenen Farbfeldern zu schaffen.
- Verwenden Sie temporäre Kreidemarker (z.B. von Uni-Chalk oder Chalkola), um saisonale Designs zu malen.
- Perfekt für Ostern, Herbst oder Weihnachten – nach den Feiertagen einfach feucht abwischen.
- Kein Einbrennen, keine lange Trocknungszeit. Sofortiger Deko-Spaß!
Wussten Sie, dass das Hinzufügen einer Textur die visuelle und haptische Wahrnehmung eines Objekts komplett verändert?
Mischen Sie etwas feinen Sand oder Quarzsand unter Ihre Acrylfarbe (mit Glas-Medium!), bevor Sie sie auftragen. Das erzeugt eine raue, steinähnliche Oberfläche, die sich fantastisch anfühlt und schlichten Gläsern einen rustikalen, erdigen Charakter verleiht. Ideal für Deko im angesagten Wabi-Sabi-Stil.
Ein Trend für Mutige: Der Terrazzo-Look. Bemalen Sie Ihr Glas zunächst in einer hellen Grundfarbe. Nach dem Trocknen tupfen Sie mit einem feinen Pinsel oder dem Ende eines Holzstäbchens unregelmäßige „Splitter“ in zwei bis drei Kontrastfarben auf. Lassen Sie zwischen den Flecken genügend Freiraum, damit die Grundfarbe sichtbar bleibt. Das Ergebnis ist ein lebendiges, modernes Unikat, das garantiert Blicke auf sich zieht.
Stellen Sie sich eine laue Sommernacht vor. Die Grillen zirpen, ein leichter Wind weht. Auf Ihrem Gartentisch stehen mehrere selbst gestaltete Windlichter. Das Kerzenlicht tanzt und bricht sich in den Farben, die Sie selbst aufgetragen haben. Es wirft warme, bunte Reflexe auf die Gesichter Ihrer Freunde. Diese Atmosphäre ist unbezahlbar und mit einfachen Mitteln geschaffen – aus Gläsern, die sonst im Altglascontainer gelandet wären. Das ist die wahre Magie des Selbermachens.
- Ein leuchtendes Orange und tiefes Rot für herbstliche Stimmung.
- Kühle Blau- und Türkistöne für maritimes Flair.
- Zartes Rosé und Gold für eine romantische Hochzeitsdeko.
Der Trick für harmonische Ergebnisse? Bleiben Sie innerhalb einer Farbfamilie oder nutzen Sie Komplementärfarben für starke Kontraste. Online-Farbpaletten-Generatoren können eine großartige Inspirationsquelle sein.
Spitzen-Look ohne Spitze: Für einen filigranen, romantischen Effekt können Sie ein Stück Spitzenstoff als Schablone verwenden. Legen Sie die Spitze straff um das Glas und fixieren Sie sie mit Klebeband. Tupfen Sie nun vorsichtig Farbe darüber oder sprühen Sie das Glas mit Sprühfarbe ein. Nach dem Entfernen des Stoffes bleibt ein bezauberndes Spitzenmuster zurück.
Sicherheit geht vor: Wenn Sie Ihr Glas als Windlicht für echte Kerzen nutzen, bemalen Sie es nur von außen. Farben können bei direkter Hitze Dämpfe abgeben. Lassen Sie außerdem am oberen Rand etwa einen Zentimeter frei, da dieser Bereich am heißesten wird und die Farbe sonst Schaden nehmen könnte.
Für Fortgeschrittene: Ein Loch in den Boden eines Einmachglases bohren, um es als Mini-Pflanztopf für Sukkulenten zu nutzen? Das geht, erfordert aber einen speziellen Glas- oder Keramikbohrer und viel Geduld. Kühlen Sie die Bohrstelle während des Bohrens konstant mit Wasser und üben Sie nur minimalen Druck aus. Beginnen Sie mit einer sehr niedrigen Drehzahl. So verhindern Sie, dass das Glas durch die entstehende Hitze und Spannung springt.
