Kinderzimmer streichen: Der ehrliche Guide vom Profi – Was es kostet, was ihr braucht & welche Fehler ihr vermeiden solltet
Ganz ehrlich? In all den Jahren, in denen ich meinen Malerpinsel schwinge, habe ich gelernt: Ein Kinderzimmer zu streichen ist eine Herzensangelegenheit. Es geht nicht nur um „Blau für Jungs, Rosa für Mädchen“. Es geht darum, eine kleine Welt zu erschaffen, die sicher ist, mitwächst und in der sich euer Kind einfach pudelwohl fühlt. Viele Eltern kommen mit tollen Ideen zu mir, oft inspiriert von der aktuellen Lieblingsfarbe ihres Kindes. Super Ausgangspunkt! Meine Aufgabe ist es dann, das Ganze auf den Boden der Tatsachen zu holen. Denn die schönste Ritterburg-Wand nützt nichts, wenn sie nach drei Wochen voller Filzstift-Kunstwerke ist oder ungesunde Dämpfe abgibt.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Erstmal Klartext: Selber machen oder den Profi holen? Und was kostet der Spaß?
- 0.2 Die ultimative Einkaufsliste für den Baumarkt (damit ihr nichts vergesst)
- 0.3 Die Farbauswahl: Mehr als nur bunte Pigmente
- 0.4 Bevor der erste Tropfen Farbe fließt: Vorbereitung ist alles!
- 0.5 Die Macht der Farben: Stimmungsmacher, keine Zauberstäbe
- 0.6 Sicherheit geht vor! Unbedingt lesen!
- 0.7 Fazit: Schafft einen Raum zum Wachsen
- 1 Bildergalerie
Erstmal Klartext: Selber machen oder den Profi holen? Und was kostet der Spaß?
Bevor wir über Farbtöne philosophieren, reden wir mal über Geld. Das ist ja oft die erste und wichtigste Frage. Die Entscheidung zwischen DIY und einem Malerbetrieb hängt von eurem Budget, eurer Zeit und euren Nerven ab.
Die DIY-Route: Wenn ihr euch das Projekt selbst zutraut, rechnet für ein durchschnittliches Kinderzimmer (ca. 12-15 qm) mit reinen Materialkosten zwischen 150 € und 250 €. Das deckt eine wirklich gute Farbe, Pinsel, Rollen und alles an Abdeckmaterial ab. Zeitlich solltet ihr als Laie ein komplettes Wochenende einplanen – einen Tag für die Vorbereitung (Abkleben, Spachteln) und einen Tag fürs Streichen selbst.
Die Profi-Lösung: Wenn ihr sagt „Keine Zeit, kein Nerv“, dann kostet euch das gleiche Zimmer, von einem Fachmann wie mir gemacht, ungefähr 500 € bis 700 €. Klingt erstmal viel, aber dafür ist das Ergebnis garantiert perfekt, ihr habt null Stress, die Baustelle ist an einem Tag erledigt und ihr müsst euch um nichts kümmern. Ehrlich gesagt, für viele Eltern ist das die bessere Investition.
Die ultimative Einkaufsliste für den Baumarkt (damit ihr nichts vergesst)
Okay, ihr habt euch entschieden, es selbst zu wagen. Super! Damit ihr im Baumarkt nicht verloren vor dem riesigen Regal steht, hier eine Liste mit Dingen, die ihr wirklich braucht:
- Wandfarbe: Kauft Qualität! Ein 10-Liter-Eimer einer hochwertigen, emissionsarmen Dispersionsfarbe (Deckkraftklasse 1) kostet zwischen 80 € und 120 €. Das reicht locker für ein normal großes Zimmer. Achtet unbedingt auf Siegel wie den „Blauen Engel“.
- Gutes Malerkrepp: Spart hier nicht! Billiges Klebeband verläuft und hinterlässt Klebereste. Investiert die ca. 8 € in eine gute Rolle (z. B. Frogtape), das erspart euch stundenlanges Nacharbeiten.
- Werkzeug-Set: Eine gute Farbrolle mit Bügel, ein kleiner Pinsel für die Ecken und ein Abstreifgitter. Plant hierfür etwa 15-20 € ein.
- Abdeckmaterial: Ein großes Abdeckvlies für den Boden (ca. 10 €) ist besser als dünne Folie, da es nicht verrutscht und Farbe aufsaugt.
- Spachtelmasse und Spachtel: Um kleine Löcher und Risse zu schließen. Eine kleine Tube Fertigspachtel kostet um die 5 €.
- Optional, aber oft nötig: Tiefengrund. Macht den „Untergrund-Check“ (mehr dazu gleich). Eine Flasche kostet ca. 15 €.
Die Farbauswahl: Mehr als nur bunte Pigmente
Jetzt wird’s technisch, aber keine Sorge, ich erklär’s einfach. In einer Farbe stecken Pigmente, Bindemittel, Füllstoffe und Lösungsmittel. Gerade die letzten beiden sind im Kinderzimmer entscheidend. Günstige Farben dünsten oft flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus – das ist dieser stechende Geruch, der Kopfschmerzen macht. In einem Raum, in dem euer Kind schläft, hat das absolut nichts verloren.
Wir Profis orientieren uns an einer Norm (DIN EN 13300), die zwei superwichtige Klassen definiert, auf die ihr achten solltet:
Deckvermögen (Klasse 1 ist die beste): Das bedeutet, die Farbe deckt so gut, dass ihr oft nur einmal streichen müsst. Das spart nicht nur einen ganzen Arbeitsschritt, sondern auch Material und bringt weniger Feuchtigkeit in den Raum. Fürs Kinderzimmer ist Klasse 1 Pflicht!
Nassabriebbeständigkeit (Klasse 1 oder 2): Das ist die „Putzfestigkeit“. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“, Klasse 2 „waschbeständig“. Alles darunter ist für ein Kinderzimmer ungeeignet. Ihr wollt ja schließlich Schokofinger oder Saftspritzer einfach mit einem feuchten Lappen abwischen können, ohne dass die Farbe mitkommt. Die paar Euro mehr für Klasse 1 oder 2 sind die beste Investition in eure Nerven.
Und was ist mit den Alternativen? Klar, es gibt auch andere Farbtypen. Für 90 % der Fälle ist die oben beschriebene Dispersionsfarbe die beste Wahl. Aber der Vollständigkeit halber:
- Silikat- und Kalkfarben: Super für Allergiker und alte Häuser, weil sie die Wände atmen lassen und Schimmel vorbeugen. Sie sind aber schwieriger zu verarbeiten und brauchen einen mineralischen Untergrund. Preislich liegen sie etwas höher, so um die 10-15 € pro Liter. Eher was für den erfahrenen Heimwerker oder den Profi.
- Lehmfarben: Schaffen ein fantastisches Raumklima und eine wunderschöne, warme Optik. Aber ganz ehrlich: Sie sind extrem empfindlich. Einmal mit dem Bobbycar dagegen gefahren, und schon ist eine Schramme drin. Abwaschen geht kaum. Eher was für ruhige Erwachsenenschlafzimmer.
Bevor der erste Tropfen Farbe fließt: Vorbereitung ist alles!
Ein häufiger Fehler, den ich immer wieder sehe: Leute sparen bei der Vorbereitung. Das rächt sich immer. Immer!
Der Untergrund-Check für Dummies: Fahrt mal mit der flachen Hand über die Wand. Bleibt ein feiner, kreidiger Staub an eurer Hand? Oder klebt einen Streifen Malerkrepp fest an die Wand und reißt ihn ruckartig ab. Bleibt alte Farbe daran hängen? Wenn ihr eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet, müsst ihr die Wand grundieren! Sonst hält die neue, teure Farbe nicht richtig. Das ist der häufigste Fehler überhaupt.
Der Profi-Tipp für perfekte Kanten: Ihr wollt saubere, rasiermesserscharfe Kanten an Leisten und Decke? Dann macht Folgendes: Nachdem ihr das gute Klebeband angebracht habt, streicht ihr die Kante einmal mit der alten Wandfarbe über. Kurz trocknen lassen. Erst dann kommt der neue Farbton drüber. So läuft garantiert nichts unter das Band. Ein kleiner Schritt mit riesiger Wirkung!
Die Macht der Farben: Stimmungsmacher, keine Zauberstäbe
Ja, Farben haben eine Wirkung. Aber ein hibbeliges Kind wird durch eine blaue Wand nicht plötzlich zur Schlaftablette. Seht Farben als Unterstützung, als eine Grundstimmung für den Raum.
- Warme Töne (Gelb, Orange, sanftes Rot): Wirken anregend und fröhlich. Perfekt für eine Spielecke oder eine einzelne Akzentwand. Ein sonniges Gelb kann dunkle Räume heller und freundlicher wirken lassen. Aber Vorsicht bei großflächigem, knalligem Rot – das kann schnell überfordern und unruhig machen.
- Kalte Töne (Blau, Grün, Mint): Gelten als beruhigend und konzentrationsfördernd. Ein sanftes Salbei- oder Mintgrün ist eine zeitlose und wunderbar ausgleichende Wahl für den Schlafbereich. Ein zu kühles, graues Blau kann aber schnell ungemütlich wirken. Kombiniert es am besten mit warmen Materialien wie Holzmöbeln.
- Neutrale Töne (Greige, Sand, warmes Grau): Mein persönlicher Favorit als Basis! Sie sind die perfekte Bühne für buntes Spielzeug, Bilder und Textilien. Der riesige Vorteil: Diese Basis wächst mit. Wenn aus dem Hellblau-Fan ein Petrol-Liebhaber wird, müsst ihr nur die Kissen tauschen, nicht den ganzen Raum neu streichen.
Kleiner Tipp für Unentschlossene oder Faule: Keine Zeit oder Lust, den ganzen Raum zu streichen? Mein Quick-Win-Tipp: Streicht nur die Wand hinter dem Bett in einem beruhigenden Ton. Das dauert nur 3 Stunden, kostet unter 50 € an Material und die Wirkung auf die Raumatmosphäre ist riesig!
Sicherheit geht vor! Unbedingt lesen!
Das ist der wichtigste Abschnitt. Egal wie schön die Farbe ist, die Gesundheit eures Kindes hat oberste Priorität.
Wann kann das Kind wieder ins Zimmer? Auch bei den besten „Blauer Engel“-Farben gilt: Lüften, lüften, lüften! Während der Arbeit und vor allem danach. Lasst das Fenster tagelang auf Kipp. Das Kind sollte erst wieder im Zimmer schlafen, wenn der Farbgeruch wirklich komplett weg ist. Rechnet mal mit drei bis sieben Tagen, je nach Wetter und Lüftungsmöglichkeit.
Achtung bei Altbauten! In Häusern, die vor langer Zeit gebaut wurden, können alte Farbschichten Blei enthalten. Wenn ihr sowas abschleift, wird giftiger Staub freigesetzt. Wenn ihr irgendwo alte, abblätternde Farbe habt, lasst die Finger davon und holt einen Fachmann. Das ist kein DIY-Projekt!
Schimmel? Seht ihr dunkle Flecken an der Wand? Nicht einfach drüberstreichen! Damit deckelt ihr nur das Problem. Hier muss die Ursache gefunden und der Schimmel fachgerecht entfernt werden. Das ist ein Fall für den Profi.
Fazit: Schafft einen Raum zum Wachsen
Ein Kinderzimmer zu gestalten, ist eine der schönsten Aufgaben für Eltern. Nehmt euch die Zeit für die Planung. Investiert in eine gesunde, robuste Farbe, die den Alltag aushält. Eine ruhige, neutrale Basis mit bunten, austauschbaren Akzenten ist oft der cleverste Weg. So erschafft ihr einen liebevollen und sicheren Ort, der sich mit eurem Kind verändern kann – ohne dass ihr alle zwei Jahre den Pinsel schwingen müsst.
Bildergalerie
Welche Farbe fördert was?
Farben beeinflussen die Stimmung – das gilt besonders für Kinder. Sanfte Blau- und Grüntöne wirken beruhigend und können im Schlafbereich für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Ein sonniges, aber nicht zu grelles Gelb in der Spielecke kann hingegen die Kreativität und Konzentration anregen. Vermeiden Sie großflächiges, intensives Rot, da es als überstimulierend und sogar aggressionsfördernd empfunden werden kann. Setzen Sie kräftige Farben lieber als gezielte Akzente ein.
„Die sicherste Farbe ist die, die gar nicht erst schädliche Stoffe enthält. Achten Sie auf das Umweltzeichen ‚Blauer Engel‘.“
Dieses Siegel garantiert, dass die Farbe emissions- und lösemittelarm ist. Eine weitere wichtige Zertifizierung ist die europäische Norm EN 71-3, die bestätigt, dass das Produkt auch für Kinderspielzeug geeignet wäre – also absolut unbedenklich, selbst wenn kleine Entdecker mal die Wand ablecken sollten.
Der ultimative Härtetest: Kinderzimmerwände müssen einiges aushalten. Filzstifte, klebrige Finger, Essensspritzer. Investieren Sie daher unbedingt in eine Farbe mit hoher Nassabriebklasse. Klasse 1 ist die beste, sie ist scheuerbeständig und lässt sich problemlos mit einem feuchten Tuch reinigen, ohne dass die Farbe abfärbt oder unschöne Glanzstellen entstehen. Ein echter Lebensretter für Eltern!
- Schafft eine gemütliche Lese-Ecke hinter dem Bett.
- Definiert den Spielbereich vom Schlafbereich.
- Setzt das Lieblingsmöbelstück gekonnt in Szene.
Das Geheimnis? Eine einzelne Akzentwand! Anstatt das ganze Zimmer in einer kräftigen Farbe zu streichen, was oft erdrückend wirkt, malen Sie nur eine Wand in einem intensiveren Ton oder mit einem Muster. Das spart Geld, Zeit und schafft einen spannenden visuellen Fokuspunkt im Raum.
Licht ist der größte Verwandlungskünstler für Farbe. Ein Farbton, der im Baumarkt bei Neonlicht perfekt aussah, kann im Kinderzimmer bei warmem Nachmittagslicht oder kühlem LED-Licht plötzlich ganz anders wirken. Testen Sie Farbmuster immer direkt an der Wand des Zimmers und beobachten Sie, wie sich der Ton im Laufe des Tages mit dem wechselnden Lichteinfall verändert.
Matt-Finish: Verzeiht kleine Unebenheiten in der Wand und sorgt für eine edle, pudrige Optik.
Seidenglanz-Finish (Satin): Ist robuster und leichter zu reinigen, reflektiert aber mehr Licht und betont dadurch jede kleine Delle.
Für Kinderzimmer ist ein Kompromiss oft ideal: Moderne „matte Lackfarben für Wände“ wie die „Alpina Farbrezepte Matt-Effekt“ bieten eine elegante Optik bei gleichzeitig guter Reinigungsfähigkeit.
- FrogTape: Dieses spezielle Malerband hat eine patentierte Kante, die bei Kontakt mit Wasserfarbe aufquillt und so das Unterlaufen von Farbe verhindert. Perfekt für gestochen scharfe Linien bei geometrischen Mustern oder Farbübergängen.
- Schablonen: Für Wolken, Sterne oder Tiermotive. Eine einfache Methode, um individuelle Kunstwerke an die Wand zu zaubern.
- Lasurpinsel: Ideal, um halbtransparente Effekte zu erzeugen, die der Wand mehr Tiefe und eine wolkige Struktur verleihen.
Die Lieblingsfarbe eines vierjährigen Kindes kann sich innerhalb von drei Monaten ändern.
Setzen Sie die aktuelle Lieblingsfarbe also mit Bedacht ein. Eine gute Strategie ist, eine neutrale, zeitlose Grundfarbe für die Wände zu wählen (z.B. ein warmes Grau, Salbeigrün oder Beige) und die Trendfarbe über leicht austauschbare Accessoires wie Kissen, Teppiche, Bettwäsche und Bilder ins Spiel zu bringen. So wächst das Zimmer mit, ohne dass alle zwei Jahre neu gestrichen werden muss.
Wie lange muss das Zimmer nach dem Streichen wirklich auslüften?
Bei modernen, wasserbasierten Farben mit niedrigem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen) ist die Geruchsbelästigung minimal. Dennoch sollten Sie das Zimmer für mindestens 24 Stunden gut durchlüften, bevor Ihr Kind wieder darin schläft. Öffnen Sie die Fenster komplett (Stoßlüften), anstatt sie nur zu kippen, um einen schnellen und effektiven Luftaustausch zu gewährleisten.
Die „fünfte Wand“ wird oft vergessen: die Decke! Eine weiß gestrichene Decke lässt den Raum höher und heller wirken. Doch es geht auch kreativer. Ein zartes Himmelblau kann den Raum optisch öffnen, während eine dunkelblaue Decke mit nachtleuchtenden Sternen eine magische Einschlafatmosphäre schafft. Das ist ein unerwarteter Hingucker, der dem Zimmer eine ganz besondere Note verleiht.
„Ein Raum sollte nicht nur praktisch, sondern auch ein Ort sein, der die Fantasie anregt und Geborgenheit vermittelt.“ – Ilse Crawford, Interior Designerin
Wichtiger Punkt: Grundierung ist kein optionaler Luxus, sondern die Basis für ein perfektes Ergebnis. Sie sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig deckt, besser haftet und nicht vom Untergrund aufgesaugt wird. Besonders bei einem Wechsel von einer dunklen zu einer hellen Farbe oder auf frisch verspachtelten Stellen ist ein Voranstrich mit Haftgrund oder Tiefengrund unerlässlich.
Machen Sie eine Wand zur interaktiven Leinwand! Mit spezieller Magnetfarbe und Tafelfarbe (gibt es auch in anderen Farbtönen als Schwarz, z.B. von „JAEGER“) schaffen Sie eine Fläche, auf der gemalt, geschrieben und mit Magneten gespielt werden kann.
- Fördert die Kreativität und Feinmotorik.
- Dient als ständig veränderbare Kunstgalerie.
- Schützt die anderen Wände vor Bemalungen.
Kleine Räume profitieren von hellen Farben, das ist bekannt. Aber wussten Sie, dass ein durchgehender Farbton für Wände, Fußleisten und sogar Türen den Raum größer wirken lässt? Indem die optischen Unterbrechungen fehlen, verschwimmen die Grenzen und das Zimmer fühlt sich weitläufiger und ruhiger an. Marken wie Farrow & Ball bieten ihre Farbtöne oft in verschiedenen Finishes für Wände und Holz an, um diesen Ton-in-Ton-Look zu perfektionieren.
Kann ich eine alte Raufasertapete einfach überstreichen?
Ja, in den meisten Fällen ist das kein Problem! Prüfen Sie aber vorher, ob sich die Tapete an den Rändern oder Nähten löst. Festsitzende Raufaser kann nach einer Grundreinigung (Staub und Spinnweben entfernen) problemlos überstrichen werden. Bei mehreren alten Farbschichten kann es jedoch sein, dass die typische Struktur verloren geht. Vinyl- oder Vliestapeten benötigen eventuell einen speziellen Haftgrund.
- Der Stolz, es „selbst gemacht“ zu haben.
- Sie lernen ihr Kind und seine Wünsche besser kennen.
- Es ist eine Chance, die Kreativität des Kindes zu fördern.
Das Geheimnis, um das Kind einzubeziehen, ohne im Chaos zu enden? Geben Sie klare Leitplanken vor. Lassen Sie Ihr Kind nicht aus der gesamten Farbpalette wählen, sondern präsentieren Sie eine Vorauswahl von drei bis vier Farbtönen, mit denen Sie selbst einverstanden sind. So hat Ihr Kind das Gefühl, die Entscheidung getroffen zu haben, und Sie behalten die gestalterische Kontrolle.
Nachhaltigkeit im Kinderzimmer beginnt bei der Farbe. Achten Sie auf Produkte auf Wasserbasis mit möglichst null VOC (flüchtige organische Verbindungen). Hersteller wie „Little Greene“ oder „Farrow & Ball“ sind bekannt für ihre umweltfreundlichen Rezepturen und ihre hohe Pigmentdichte, was oft bedeutet, dass weniger Anstriche für eine volle Deckkraft nötig sind – das spart Material und schont die Ressourcen.
Der häufigste Fehler beim Streichen? Ungeduld bei der Vorbereitung.
Schlechte Vorbereitung rächt sich immer. Nehmen Sie sich wirklich Zeit, um Steckdosen und Lichtschalter abzuschrauben, Möbel sorgfältig abzudecken und Kanten mit hochwertigem Malerkrepp sauber abzukleben. Jede Minute, die Sie hier investieren, sparen Sie später beim mühsamen Entfernen von Farbspritzern und bei Korrekturen.
Mit Farbe lassen sich wunderbar Zonen im Kinderzimmer schaffen, ganz ohne Wände zu ziehen. Streichen Sie zum Beispiel den Bereich um den Schreibtisch in einer konzentrationsfördernden Farbe wie einem sanften Grün. Die Kuschelecke bekommt einen warmen, geborgenen Farbton und der Bereich ums Bett eine beruhigende Nuance. Das gibt dem Raum Struktur und hilft dem Kind, sich auf die jeweilige Aktivität einzustimmen.
Wandtattoos & Sticker: Sie sind eine fantastische, temporäre Alternative, um die Lieblingsmotive des Kindes an die Wand zu bringen, ohne sich langfristig festzulegen. Wenn der Dino-Hype dem Weltraum-Fieber weicht, lassen sich die Sticker einfach ablösen.
Farbe: Bietet eine dauerhafte, hochwertige und nahtlose Optik. Ideal für eine zeitlose Grundgestaltung, die durch Sticker ergänzt werden kann.
Die Kombination ist oft die beste Lösung: Eine schön gestrichene Wand als Basis, verziert mit abnehmbaren Stickern von Anbietern wie „Wallies“ oder „RoomMates“.
Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden, aber Kinder bevorzugen in den ersten Lebensjahren oft klare, primäre Kontraste.
Haben Sie noch Farbreste von anderen Projekten? Perfekt! Nutzen Sie diese, um kreative Akzente zu setzen. Streichen Sie die Innenseite eines Regals, die Kanten der Tür oder malen Sie einfache geometrische Formen wie Kreise oder Dreiecke an die Wand. Das ist nicht nur nachhaltig und budgetfreundlich, sondern verleiht dem Raum auch eine einzigartige, persönliche Note.
Was tun bei kleinen Kratzern und Schrammen?
Heben Sie immer einen kleinen Rest der Wandfarbe in einem beschrifteten, gut verschlossenen Marmeladenglas auf. So können Sie kleine Malheure schnell und unkompliziert ausbessern. Tragen Sie die Farbe mit einem sehr feinen Künstlerpinsel oder einem Wattestäbchen vorsichtig auf die betroffene Stelle auf und lassen Sie sie trocknen. Der kleine Makel ist danach praktisch unsichtbar.
Der Trend geht weg von Klischees: Statt starrem Rosa und Hellblau setzen moderne Kinderzimmer auf eine Palette, die alle Geschlechter anspricht und mitwächst. Im Fokus stehen von der Natur inspirierte Töne:
- Salbeigrün
- Terrakotta und erdige Rottöne
- Warmes Senfgelb
- Gedecktes Ozeanblau
Diese Farben schaffen eine beruhigende und zugleich anregende Umgebung, die lange gefällt.
Wichtiger Tipp für Allergiker-Kinder: Es gibt spezielle Farben, die nicht nur emissionsarm sind, sondern auch konservierungsmittelfrei formuliert wurden. Diese Produkte, oft als „Sensitiv“- oder „Allergikerfarbe“ deklariert (z.B. von „Sto“ oder „Schöner Wohnen Polarweiss“), reduzieren das Risiko von Hautreizungen und allergischen Reaktionen und sorgen für ein besonders gesundes Raumklima.
