DIY-Gastgeschenke für die Hochzeit: Der ehrliche Guide, der euch vor dem Nervenzusammenbruch bewahrt
In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Wünsche von Brautpaaren gesehen und umgesetzt. Und ganz oft ging es um diese kleinen, liebevollen Aufmerksamkeiten für die Gäste. Ein selbst gemachtes Gastgeschenk ist eben so viel mehr als nur ein Mitbringsel – es ist ein echtes Stück Dankbarkeit, das sagt: „Hey, wir haben an dich gedacht.“
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Realitäts-Check: Welches DIY-Projekt passt wirklich zu euch?
- 2 1. Die Grundlage: Planung ist das halbe Handwerk
- 3 2. Essbare Geschenke: Mit Liebe und gutem Geschmack
- 4 3. Handfeste Geschenke: Nützliches mit persönlicher Note
- 5 4. Die Verpackung: Der letzte Schliff vom Meister
- 6 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 7 Bildergalerie
Viele starten so ein Projekt, weil sie denken, sie könnten Geld sparen. Aber ganz ehrlich? Ein gutes, handgemachtes Geschenk kostet vor allem Zeit, Geduld und eine Menge Sorgfalt. Der wahre Wert liegt im Handwerk, nicht unbedingt im gesparten Euro.
Bevor du dich jetzt voller Elan in die Bastelschlacht stürzt, lass uns kurz ehrlich sein. Hunderte kleiner Geschenke von Hand zu fertigen, ist eine echte Hausnummer. Du brauchst Platz, einen klaren Plan und Nerven aus Stahl. Deshalb bekommst du hier nicht nur ein paar nette Ideen. Das hier ist eine knallharte Anleitung aus der Praxis. Wir reden über Techniken, die wirklich klappen, Materialien, die sich bewähren, und die typischen Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest. Nichts ist frustrierender als eine tolle Idee, die kurz vor knapp im Chaos endet.
Der Realitäts-Check: Welches DIY-Projekt passt wirklich zu euch?
Bevor du dich in eine Idee verliebst, schau dir diesen schnellen Überblick an. Das hilft ungemein bei der Entscheidung!
- Kräutersalz oder Gewürzmischung: Das ist der absolute Klassiker für Anfänger. Gelingt quasi immer. Schwierigkeit: . Kosten pro Stück: ca. 1,50 € – 2,50 €. Zeitaufwand für 100 Stück: ca. 4-5 Stunden (plus Trocknungszeit für Kräuter).
- Handgegossene Duftkerzen: Etwas mehr Aufwand, aber mit guter Anleitung absolut machbar. Das Ergebnis ist super hochwertig. Schwierigkeit: . Kosten pro Stück: ca. 2,50 € – 4,00 €. Zeitaufwand für 100 Stück: ca. 6-8 Stunden (plus Aushärtezeit).
- „Melt & Pour“ Gästeseife: Eine sichere und kreative Methode, die super aussieht. Man muss nur ein paar Dinge beachten. Schwierigkeit: . Kosten pro Stück: ca. 1,80 € – 3,00 €. Zeitaufwand für 100 Stück: ca. 5-6 Stunden.
- Schokoladentrüffel: Das hier ist die absolute Königsdisziplin. Bitte nur machen, wenn du wirklich Erfahrung und Spaß an der Sache hast. Das Frustpotenzial ist enorm! Schwierigkeit: . Kosten pro Stück: ca. 2,00 € – 3,50 € (je nach Schokolade). Zeitaufwand für 100 Stück: locker 10-12 Stunden oder mehr.
1. Die Grundlage: Planung ist das halbe Handwerk
Kein guter Handwerker legt ohne Plan los. Das gilt für ein Möbelstück genauso wie für 100 Gastgeschenke. Der größte Fehler, den ich immer wieder sehe: die maßlose Unterschätzung des Aufwands. Begeisterung ist super, aber eine gute Struktur ist besser.
Der Zeitplan: Wann fängt man an?
Fang früh an. Und ich meine WIRKLICH früh. Die letzten Wochen vor der Hochzeit sind ein Strudel aus Anproben, finalen Absprachen und tausend Kleinigkeiten. Da willst du nicht noch nachts Etiketten kleben.
Hier ein Plan, der sich bewährt hat:
- 3-4 Monate vorher: Entscheidung treffen. Was wollt ihr machen? Macht einen Prototyp. Ganz wichtig: Stoppt die Zeit, wie lange ihr pro Stück braucht. Gefällt euch das Ergebnis überhaupt?
- 2 Monate vorher: Materialbeschaffung. Bestellt ALLES, was ihr braucht, und plant einen Puffer von 15 % ein. Es geht immer mal ein Glas kaputt oder eine Zutat reicht nicht.
- 4-6 Wochen vorher: Die Produktion. Blockt euch feste Termine, vielleicht ein ganzes Wochenende oder zwei Abende pro Woche. Kleiner Tipp: Arbeitet in Etappen. Heute nur abfüllen, morgen nur Etiketten kleben. Das hält die Motivation oben.
- 2 Wochen vorher: Alles ist fertig. Sicher verstaut. Haken dran. Jetzt könnt ihr euch auf den Rest konzentrieren.
Das Budget: Handgemacht ist nicht kostenlos
Es ist ein Mythos, dass Selbstgemachtes immer günstiger ist. Hochwertige Zutaten, schöne Verpackungen und eventuell Werkzeug kosten Geld. Mach eine ehrliche Kalkulation: Was kosten Zutaten, Gläser, Bänder und Anhänger? Teil das durch die Anzahl der Gäste. Manchmal stellt man fest, dass ein kleines, feines Produkt von einem lokalen Profi kaum teurer gewesen wäre.
Der Arbeitsplatz: Sauberkeit ist kein Vorschlag, sondern ein Gesetz
Besonders bei Lebensmitteln ist Hygiene das A und O. Deine Küche muss picobello sein, Händewaschen ist selbstverständlich. Und bitte arbeite nicht an den Geschenken, wenn du erkältet bist. Gläser und Flaschen müssen sterilisiert werden, bevor du sie befüllst. Das geht super einfach: Einfach für 15 Minuten bei 120 °C in den Backofen stellen. Das schützt nicht nur deine Gäste, sondern macht deine Geschenke auch länger haltbar.
2. Essbare Geschenke: Mit Liebe und gutem Geschmack
Geschenke aus der Küche sind einfach klasse. Sie sind persönlich und – im Gegensatz zu Staubfängern – werden sie auch wirklich aufgebraucht. Aber hier gelten besonders strenge Regeln.
Einfach & wirkungsvoll: Kräutersalz oder Gewürzmischung
Mein absoluter Favorit für Einsteiger. Man kann kaum etwas falsch machen, es sieht edel aus und hält ewig. Perfekt für die Produktion in großen Mengen.
Die Technik dahinter ist simpel: Salz ist ein natürliches Konservierungsmittel. Es entzieht den Kräutern die Restfeuchtigkeit und verhindert Schimmel. Die ätherischen Öle der Kräuter wandern dabei langsam in die Salzkristalle – mega aromatisch!
- Das Salz: Nimm grobes Meersalz oder Steinsalz ohne Jod oder Rieselhilfen. Das sieht besser aus und nimmt Aromen super auf.
- Die Kräuter: ACHTUNG: Nur komplett getrocknete Kräuter verwenden! Frische Kräuter enthalten Wasser und führen unweigerlich zu Schimmel. Das wäre peinlich.
- Das Mischverhältnis: Eine gute Faustregel sind etwa 5 Teile Salz zu 1 Teil Kräuter.
Rezept-Idee „Rosmarin-Zitronen-Salz“: 500 g grobes Meersalz, 50 g getrocknete Rosmarinnadeln und die getrocknete Schale von 3-4 Bio-Zitronen (einfach auf einem Blech bei 50 °C im Ofen trocknen, bis sie raschelt). Alles kurz im Mixer pulsieren – aber nicht zu lange, sonst wird’s staubig.
Gut zu wissen: Die Menge reicht für etwa 10 kleine Gläschen à 50 ml. Du kannst also mit ca. 50-60 g fertigem Salz pro Gast rechnen. Kleine Gläser mit Korken findest du online oft günstig im 100er-Pack (z.B. bei Amazon oder spezialisierten Shops wie Flaschenbauer), plane hierfür ca. 80-120 € ein. Mit Salz und Kräutern landest du so bei etwa 1,50 € pro Geschenk, ohne Deko.
Für Fortgeschrittene: Handgemachte Schokoladentrüffel
Pralinen sind die hohe Kunst. Sie verzeihen keine Fehler. Wenn du noch nie Schokolade temperiert hast, lass es lieber. Ehrlich, das Frustpotenzial ist riesig. Aber wer die Herausforderung liebt, wird mit einem unvergesslichen Geschenk belohnt.
Der Knackpunkt ist das Temperieren. Ohne das wird die Schokolade grau, stumpf und schmilzt sofort an den Fingern. Du brauchst dafür hochwertige Kuvertüre (keine normale Schokolade!) und ein digitales Küchenthermometer. Ich hab mal versucht, das mit einem alten Fieberthermometer zu machen – glaub mir, keine gute Idee! Das Ding ist nicht schnell genug und präzise genug. Investier die 10-15 € in ein gutes Thermometer, es lohnt sich.
Lagerung und Sicherheit: Pralinen mit Sahnefüllung müssen kühl gelagert und innerhalb von 1-2 Wochen gegessen werden. Gib deinen Gästen unbedingt einen Hinweis dazu! Nichts ist schlimmer als ein Gast, der sich den Magen verdirbt.
3. Handfeste Geschenke: Nützliches mit persönlicher Note
Nicht jeder steht auf Essbares. Ein kleines, handwerkliches Geschenk für den Alltag kann eine wunderbare Alternative sein.
Solide & sicher: Handgegossene Duftkerzen
Eine selbst gemachte Kerze ist ein unglaublich persönliches Licht. Die Herstellung ist nicht wahnsinnig schwer, aber Sicherheit hat hier absolute Priorität.
Die Profi-Technik:
- Das Wachs: Ich empfehle Soja- oder Rapswachs für Anfänger. Das ist umweltfreundlicher als Paraffin und einfacher zu handhaben. Du bekommst es in Pelletform in Bastelläden oder online, z.B. bei Candle Shack.
- Der Docht: Die Dochtstärke muss zum Glasdurchmesser passen! Das ist super wichtig. Ein zu dünner Docht und die Kerze brennt nur einen Tunnel nach unten. Ein zu dicker Docht und die Flamme rußt wie verrückt. Als Faustregel: Für ein Glas mit 5-7 cm Durchmesser brauchst du oft einen Docht der Größe „CL“ oder „Stabilo“. Frag im Zweifel immer den Verkäufer des Wachses, die haben meist passende Tabellen.
- Der Duft: Füge Duftöl hinzu, wenn das Wachs geschmolzen und leicht abgekühlt ist (ca. 75-85 °C). So verfliegt der Duft nicht sofort. Halte dich an die Dosierung des Herstellers, meist 6-10 %.
Einkaufsliste & Kosten: Für 100 kleine Kerzen (ca. 80 ml) brauchst du etwa 8 kg Wachs (ca. 60-80 €), 100 Dochte mit Füßen (ca. 15-20 €) und 100 hitzebeständige Gläser (ca. 100-150 €). Mit Duftöl kommst du auf etwa 2,50 € – 4,00 € pro Kerze.
SICHERHEITSHINWEIS – DAS IST NICHT VERHANDELBAR: Bring am Boden jeder Kerze einen Warnaufkleber an. „Nie unbeaufsichtigt brennen lassen“, „Von Kindern fernhalten“ etc. Das ist keine Empfehlung, sondern eine absolute Notwendigkeit. Du trägst die Verantwortung!
Regional & traditionell: Handgesiedete Seife (die einfache Methode!)
Seife selber machen ist ein tolles Handwerk. Aber vergiss direkt das Verfahren mit Ätznatron. Das ist gefährlich und nichts für Laien. Wir nutzen die sichere und einfache „Melt and Pour“-Methode.
Die Basis: Du kaufst fertige, pH-neutrale Rohseife (Glycerinseife), z.B. auf Sheabutter- oder Olivenölbasis. Die gibt’s in Blöcken z.B. bei Spinnrad oder online. Diese schmilzt du nur noch ein und veredelst sie.
So geht’s: Rohseife in Würfel schneiden, langsam im Wasserbad schmelzen (nicht kochen!). Vom Herd nehmen, kurz abkühlen lassen. Dann kannst du kosmetische Farbpigmente, getrocknete Blüten oder spezielle kosmetische Duftöle einrühren. In Silikonformen gießen (Pralinenformen eignen sich super!) und die Oberfläche sofort mit etwas Alkohol aus einer Sprühflasche besprühen – das entfernt die Luftbläschen. Fertig!
Wichtig: Kennzeichne die Hauptinhaltsstoffe auf einem Anhänger, falls jemand Allergien hat. Die fertige Seife muss in Folie verpackt werden, da sie sonst Feuchtigkeit aus der Luft zieht und „schwitzt“.
4. Die Verpackung: Der letzte Schliff vom Meister
Die schönste Praline verliert ihre Magie in einer billigen Plastiktüte. Die Verpackung ist der erste Eindruck und sollte zum Stil eurer Hochzeit passen. Investiere hier lieber ein paar Euro mehr in hochwertiges Kraftpapier, kleine Stoffbeutel oder schöne Gläser.
Ein persönlicher Stempel mit euren Initialen ist eine tolle Investition (kostet online ca. 20-30 €) und wertet jeden simplen Anhänger auf.
Mein ultimativer Zeitspar-Tipp: Macht eine Fließband-Aktion! Trommelt eure Trauzeugen oder Freunde zusammen. Einer füllt ab, der nächste klebt das Etikett drauf, der dritte bindet die Schleife. Das geht nicht nur schneller, sondern macht auch viel mehr Spaß als alleine im stillen Kämmerlein.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Ein selbst gemachtes Gastgeschenk ist ein wunderbares Zeichen der Wertschätzung. Aber es ist auch verdammt viel Arbeit. Sei stolz auf das, was du mit deinen Händen schaffst! Und sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du merkst, dass die Zeit knapp wird oder die Aufgabe dich überfordert, ist es keine Schande, umzudenken. Manchmal ist die beste Lösung, eine lokale Konditorin, einen Imker oder eine Seifenmanufaktur zu unterstützen. Diese Profis stecken genau die Liebe ins Detail, die du dir für deine Gäste wünschst.
Egal, wie du dich entscheidest: Das Wichtigste ist die Geste dahinter. Du sagst „Danke, dass du da bist.“ Und diese Botschaft, die kommt immer an.
Bildergalerie
Der Teufel steckt im Detail, besonders beim Etikett. Ein kleiner Anhänger aus hochwertigem Kraftpapier, vielleicht von Artoz oder einer ähnlichen Papiermanufaktur, wertet jedes Geschenk sofort auf. Statt eines einfachen Drucks wirkt eine persönliche Handschrift oder ein individueller Stempel viel wärmer. Es ist dieser letzte Schliff, der aus einem „netten Mitbringsel“ ein echtes Erinnerungsstück macht.
Die Tradition der „Bonbonnière“, fünf Zuckermandeln als Gastgeschenk, stammt aus dem Frankreich des 17. Jahrhunderts. Jede Mandel symbolisierte einen Wunsch für das Brautpaar: Gesundheit, Wohlstand, Glück, Fruchtbarkeit und ein langes Leben.
Der richtige Stift für den richtigen Zweck:
Für glatte Oberflächen (Glas, Keramik): Ein Lackmarker wie der edding 750 ist die beste Wahl. Er ist wasserfest und deckt hervorragend. Testen Sie ihn vorher an einer unauffälligen Stelle!
Für Papier und Karton: Ein Fineliner wie der Sakura Pigma Micron sorgt für ein sauberes, archivfestes Schriftbild, das nicht verläuft.
Die Wahl des Stiftes entscheidet darüber, ob der Look professionell oder verschmiert wirkt.
- Zu spät anfangen (mindestens 3 Monate vorher planen!)
- Den Platzbedarf für Lagerung und Fertigung unterschätzen.
- Verderbliche Zutaten zu früh verarbeiten.
- An den falschen Enden sparen, z.B. bei der Qualität der Verpackung.
Wichtiger Punkt: Berücksichtigen Sie die „versteckten Kosten“. Zum reinen Materialpreis für das Geschenk selbst kommen oft noch Kosten für Werkzeuge (Heißklebepistole, spezielle Zangen), Versandkosten für Online-Bestellungen, Probiermaterial und nicht zu vergessen – die Verpackung. Schleifen, Anhänger und Füllmaterial können das Budget schnell sprengen.
Wie kann ich Etiketten günstig und trotzdem einzigartig gestalten?
Ein eigener Stempel ist die Lösung! Statt teurer Druckaufträge können Sie ein einfaches Motiv (Ihre Initialen, ein Herz) in einen Moosgummi oder sogar eine Kartoffel schnitzen. Mit einem hochwertigen Stempelkissen, zum Beispiel von VersaMagic, lassen sich so hunderte Anhänger in kürzester Zeit mit einer sehr persönlichen Note versehen. Das Ergebnis ist rustikal, charmant und absolut individuell.
Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend. Statt Plastikverpackungen gibt es wunderschöne, umweltfreundliche Alternativen, die oft sogar stilvoller sind:
- Pergamintüten: Ideal für Kekse oder Kräutersalz, da sie fettdicht und kompostierbar sind.
- Kleine WECK-Gläser: Perfekt für Marmelade oder Gewürze und vom Gast wiederverwendbar.
- Seed-Paper-Anhänger: Ein Etikett, das eingepflanzt werden kann und aus dem Blumen wachsen.
Die Montage ist oft der wahre Zeitfresser. Das Abfüllen von 100 Gläschen, das Binden von 100 Schleifen, das Anbringen von 100 Etiketten – planen Sie für diesen „Fließband-Teil“ mindestens einen vollen Tag ein. Am besten geht das mit Helfern, guter Musik und ausreichend Verpflegung. Machen Sie ein kleines Event daraus, dann wird aus der Pflicht eine schöne Erinnerung.
- Der Duft von Lavendel beruhigt die Nerven vor dem großen Tag.
- Das Gefühl von warmem Bienenwachs in den Händen.
- Das leise Klirren von Gläsern, die befüllt werden.
Das Geheimnis? Machen Sie die Herstellung zum Erlebnis! Ein gemeinsamer Bastelabend mit Trauzeugen und Freunden verwandelt die mühsame Arbeit in wertvolle gemeinsame Zeit. Diese positive Energie steckt am Ende in jedem einzelnen Geschenk.
Laut einer Umfrage von „The Knot“ wünschen sich 78 % der Hochzeitsgäste ein Gastgeschenk, das entweder nützlich oder essbar ist.
Das bedeutet: Ein schönes Objekt, das nur Staub fängt, wird weniger geschätzt als eine kleine Flasche Olivenöl, eine Gewürzmischung oder eine handgemachte Seife. Der Gedanke „Das kann ich wirklich gebrauchen!“ sorgt für echte Freude beim Gast.
Der Transport zum Hochzeitsort – eine unterschätzte Hürde?
Definitiv! Zerbrechliche Geschenke wie bepflanzte Sukkulenten oder Kerzen in Gläsern benötigen eine sichere Verpackung. Am besten eignen sich stabile Obst- oder Weinkisten mit Fächern. Polstern Sie die Zwischenräume mit Seidenpapier oder Luftpolsterfolie. Beauftragen Sie eine verlässliche Person mit dem Transport und stellen Sie sicher, dass am Veranstaltungsort jemand Bescheid weiß, wo die Kisten sicher gelagert werden können.
Spielen Sie mit Texturen, um Ihre Gastgeschenke interessanter zu machen. Die Kombination aus einem rauen Jute-Säckchen, einem glatten Anhänger aus Kraftpapier und einem zarten Band aus Seide oder Spitze erzeugt einen spannenden haptischen Kontrast. Das Geschenk wirkt dadurch sofort hochwertiger und durchdachter.
Soja-Wachs: Brennt sauberer und länger. Es ist vegan, einfach zu verarbeiten und hat einen niedrigen Schmelzpunkt, was es für Anfänger sicherer macht. Ideal für einen modernen, cleanen Look.
Bienen-Wachs: Hat einen wunderbaren, natürlichen Honigduft und eine schöne goldene Farbe. Es ist etwas teurer und anspruchsvoller in der Verarbeitung, das Ergebnis ist aber unvergleichlich rustikal und edel.
Eine persönliche Note muss nicht kompliziert sein. Ein Wachssiegel mit Ihren Initialen verwandelt selbst die einfachste Verpackung in ein elegantes Statement. Siegelstempel und Wachs (z.B. von Herbin) gibt es in Bastelgeschäften oder online. Der Prozess ist meditativ und das Ergebnis beeindruckend – ein Hauch von Nostalgie, der in Erinnerung bleibt.
- Gießen Sie nur, wenn die Erde vollständig trocken ist.
- Sorgen Sie für viel indirektes Licht.
- Vermeiden Sie Staunässe um jeden Preis – ein Drainageloch im Topf ist entscheidend!
Damit die kleinen Sukkulenten überleben: Legen Sie eine kleine Pflegeanleitung bei. Das zeigt, dass Sie sich Gedanken gemacht haben und erhöht die Chance, dass Ihr „lebendiges“ Geschenk auch wirklich gedeiht.
Wichtiger Tipp für den Großeinkauf: Fragen Sie in lokalen Feinkostläden oder bei Imkern nach, ob sie größere Mengen an Honig, Olivenöl oder Gewürzen zu einem besseren Preis verkaufen. Oft sind kleine, lokale Anbieter flexibler als große Supermärkte und die Qualität ist meist unschlagbar. So unterstützen Sie zudem die regionale Wirtschaft.
Machen Sie unbedingt einen vollständigen Prototyp – und zwar genau einen! Von der Herstellung über die Verpackung bis zum fertigen Etikett. So erkennen Sie unerwartete Probleme: Hält der Kleber wirklich? Reicht die Menge an Füllmaterial? Ist die Schleife zu fummelig zu binden? Dieser eine Testlauf kann Ihnen Stunden an Frustration und unerwartete Kosten ersparen.
Papiergewicht wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gemessen. Für stabile Anhänger ist ein Karton mit mindestens 220 g/m² zu empfehlen. Standard-Druckerpapier hat nur 80 g/m² und würde billig und schlaff wirken.
Eine kleine Idee für unentschlossene Paare: Saatgut-Päckchen. Sie sind günstig, leicht zu personalisieren und symbolisch perfekt. Wählen Sie Blumen, die eine Bedeutung haben, wie Vergissmeinnicht oder Sonnenblumen. Mit einem Spruch wie „Lasst die Liebe wachsen“ wird daraus ein Geschenk, das weit über den Hochzeitstag hinaus Freude bereitet. Anbieter wie „Die Stadtgärtner“ bieten dafür wunderschöne Optionen.
- Station 1: Gläser/Tüten befüllen
- Station 2: Verschließen oder zubinden
- Station 3: Etikett anbringen
Das Geheimnis der Effizienz? Eine Fertigungsstraße! Anstatt jedes Geschenk einzeln von Anfang bis Ende fertigzustellen, erledigen Sie jeden Arbeitsschritt für alle Geschenke auf einmal. Diese Methode aus der Industrie spart enorm viel Zeit und sorgt für einheitlichere Ergebnisse.
Der letzte Schliff: Das perfekte Band
Juteband: Ideal für einen rustikalen, natürlichen oder Boho-Look. Es passt perfekt zu Kraftpapier und Holz-Elementen.
Satinband: Wirkt klassisch, elegant und festlich. Wählen Sie eine Farbe, die sich in Ihrer Hochzeitsdeko wiederfindet, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen.
Spitzenband: Verleiht eine romantische Vintage-Note und passt wunderbar zu zarten Verpackungen oder floralen Geschenken.
Kann man mit einem QR-Code personalisieren?
Absolut! Ein kleiner QR-Code auf dem Anhänger kann eine moderne und überraschende Brücke schlagen. Er könnte zu einer Online-Fotogalerie, einem persönlichen Dankesvideo des Brautpaares oder zur Playlist des Abends führen. Ein digitales Extra, das kaum etwas kostet, aber einen riesigen emotionalen Mehrwert schafft.
Faktencheck Klebstoff: Nicht jeder Kleber ist für alles geeignet. Für das Befestigen von Stoffbändern oder Spitze auf Glas ist eine Heißklebepistole (z.B. von Bosch oder Pattex) unschlagbar. Für Papier auf Papier reicht ein guter Klebestift oder doppelseitiges Klebeband. Bei Holzelementen ist ein transparenter Bastelkleber die beste Wahl. Falscher Kleber kann unschöne Flecken hinterlassen oder einfach nicht halten.
Vergessen Sie nicht die Macht des Duftes. Wenn Ihre Gäste ein Säckchen mit Lavendel, eine Duftkerze oder eine Zimtstange an der Verpackung in die Hand nehmen, wird sofort eine wohlige Emotion ausgelöst. Ein Duft kann eine Erinnerung viel stärker verankern als ein rein visueller Reiz. Achten Sie nur darauf, dass der Duft dezent und natürlich ist.
- Ein einheitliches Logo oder Monogramm auf allen Elementen.
- Die Verwendung von maximal drei Hauptfarben aus Ihrer Hochzeits-Farbpalette.
- Die gleiche Schriftart auf der Papeterie und den Geschenkanhängern.
Der Trick für einen professionellen Look? Konsistenz! Wenn sich Design-Elemente von der Einladung bis zum Gastgeschenk durchziehen, wirkt alles wie aus einem Guss und extrem durchdacht.
