Lichtschachtabdeckung: Schluss mit Laub & Spinnen im Keller – Der ehrliche Guide vom Profi
Ganz ehrlich, in all den Jahren als Metallbaumeister habe ich unzählige Keller gesehen. Manche waren hell, trocken und richtig nutzbar. Andere? Eher eine feuchte Tropfsteinhöhle mit Dauermietern wie Spinnen und Asseln. Der Unterschied lag oft in einem winzigen, aber entscheidenden Detail: dem Lichtschacht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was eine gute Abdeckung wirklich können muss
- 2 Material-Check aus der Werkstatt: Alu, Edelstahl und worauf es ankommt
- 3 Meine Top 3 Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest
- 4 Die Montage: So packst du es selbst an (oder auch nicht)
- 5 Was kostet der Spaß und wo bekomme ich das her?
- 6 Pflege? Ja, aber ganz entspannt
Viele Hausbesitzer sehen das Ding nur als notwendiges Übel. Ein Loch, das Licht reinlässt, aber leider auch Laub, Dreck und allerlei Getier. Einmal im Jahr wird dann mit einem Seufzer der Schacht ausgeräumt. Ich sehe das aber komplett anders. Ein Lichtschacht ist eine direkte Öffnung an deinem Haus. Ungeschützt ist er eine echte Schwachstelle.
Stell dir mal das typische Szenario vor, das ich bei einem Kunden erlebt habe: Vorher war sein Lichtschacht ein dunkles Loch, voll mit nassem, modrigem Laub und unzähligen Spinnenweben. Der Keller roch immer leicht muffig. Nachdem wir eine passende Abdeckung montiert hatten, war es wie verwandelt: hell, sauber und der Keller roch endlich wieder frisch. Eine gute Abdeckung ist also keine Deko, sondern aktiver Gebäudeschutz und ein riesiges Plus für deine Wohnqualität.

Hättest du’s gewusst? Ein einziger Herbststurm kann einen ungeschützten Lichtschacht so mit Laub vollstopfen, dass der Abfluss blockiert. Beim nächsten Starkregen drückt das Wasser dann direkt gegen dein Kellerfenster. Das will wirklich niemand.
Was eine gute Abdeckung wirklich können muss
Bevor wir über Alu oder Edelstahl philosophieren, lass uns kurz klären, was wir von so einer Abdeckung überhaupt erwarten. Es ist immer ein cleverer Kompromiss aus vier Dingen.
- Schutz vor Dreck & Getier: Klar, das ist der Hauptgrund. Laub, Nadeln, Insekten – alles muss draußen bleiben. Ein feines Edelstahlgewebe (Maschenweite so um 1,2 mm) ist hier Gold wert.
- Licht & Luft: Der Name ist Programm. Der Schacht soll Licht in den Keller bringen. Eine gute Abdeckung klaut so wenig Licht wie möglich. Genauso wichtig ist die Luftzirkulation. Ein komplett versiegelter Schacht ist eine Einladung für Schimmel.
- Stabilität & Sicherheit: Die Abdeckung darf keine Stolperfalle sein. Liegt sie auf der Terrasse oder im Weg, muss sie absolut „trittsicher“ sein, also das Gewicht eines Erwachsenen locker aushalten, ohne sich zu biegen. Sicherheit geht immer vor!
- Regenschutz (wenn nötig): An der Wetterseite kann es sinnvoll sein, den Regen komplett abzuhalten. Dafür gibt es spezielle Lösungen mit Polycarbonat-Platten. Aber Achtung, das ist ein heikles Thema, dazu später mehr.

Material-Check aus der Werkstatt: Alu, Edelstahl und worauf es ankommt
Im Baumarkt sieht oft alles irgendwie gleich aus, aber glaub mir, die Unterschiede sind gewaltig. Die Materialwahl entscheidet, ob du in fünf Jahren immer noch glücklich bist oder dich über Rost und wackelige Rahmen ärgerst.
Fangen wir mal beim Rahmen an. Für die allermeisten Fälle ist Aluminium die perfekte Wahl. Es ist leicht, rostet absolut nicht und ist super witterungsbeständig. Meistens ist es pulverbeschichtet, oft in Silber oder Anthrazit. Das ist eine eingebrannte, extrem robuste Lackierung. Preislich ist das die vernünftige Standardlösung (Preisklasse: €).
Die Premium-Variante ist dann ein Rahmen aus Edelstahl. Deutlich schwerer, spürbar teurer, aber eben auch extrem robust und optisch eine Wucht. Für die meisten Gärten reicht normaler V2A-Edelstahl völlig aus (Preisklasse: €€). Wohnst du aber in Küstennähe mit salziger Luft oder in der Nähe von Industrie, solltest du über V4A nachdenken. Dieser Stahl ist noch besser gegen Korrosion geschützt. Aus Erfahrung kann ich sagen: An der Nordsee kann eine V2A-Abdeckung schon mal Flugrost ansetzen, mit V4A passiert das nicht (Preisklasse: €€€).

Und jetzt zum Herzstück, dem Gewebe. Hier gibt es für mich, ehrlich gesagt, keine Kompromisse: Nimm Edelstahlgewebe. Es ist super reißfest, UV-stabil und wird auch nach Jahren nicht brüchig. Finger weg von billigem Glasfasergewebe! Das sieht anfangs okay aus, aber die Sonne macht es mit der Zeit so spröde, dass es quasi zerbröselt. Das ist am absolut falschen Ende gespart.
Wenn du einen Regenschutz brauchst, also eine transparente Platte, ist Polycarbonat die beste Wahl. Das Zeug ist extrem schlagzäh, das kennst du von Stadiondächern. Günstigeres Acrylglas (Plexiglas) ist zwar klarer, aber auch viel kratzempfindlicher und neigt zum Vergilben.
Meine Top 3 Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest
Ich sehe über die Jahre immer wieder die gleichen teuren Fehler. Wenn du diese drei vermeidest, bist du schon auf der sicheren Seite:
- Regenschutz ohne Belüftung montieren. Das ist der Klassiker! Man freut sich, dass kein Regen mehr reinkommt, und wundert sich dann über den modrigen Geruch im Keller. Ein Lichtschacht braucht IMMER Luftzirkulation. Eine professionelle Regenabdeckung hat daher immer Lüftungsschlitze oder einen Spalt zur Wand.
- Am Gewebe sparen. Wie gesagt: Wer Glasfaser kauft, kauft zweimal. Edelstahl ist die einzige langfristige Lösung.
- Eine befahrbare Abdeckung selbst bauen wollen. Bitte, bitte nicht! Eine Abdeckung für die Einfahrt muss enorme Kräfte aushalten (auch beim Bremsen!). Das ist ein Fall für den Fachmann, schon allein wegen der Haftung, wenn etwas passiert.

Die Montage: So packst du es selbst an (oder auch nicht)
Eine gute Abdeckung ist nur die halbe Miete. Die Montage entscheidet über Top oder Flop. Eine einfache, aufliegende Abdeckung kannst du mit etwas Geschick oft selbst montieren.
Gut zu wissen: Was du an Werkzeug brauchst
- Zollstock oder Maßband
- Eine stabile Drahtbürste
- Wasserwaage
- Akkuschrauber mit passenden Bits/Bohrern
- Eventuell passende Dübel für den Untergrund
Schritt 1: Richtig messen!
Der alte Handwerkerspruch „Wer viel misst, misst Mist“ kommt nicht von ungefähr. Nimm dir Zeit! Reinige zuerst den Rand des Schachts gründlich. Miss dann den vorhandenen Gitterrost ganz genau. Und jetzt der Profi-Tipp: Miss auch die lichte Weite des Betonschachts darunter. Die neue Abdeckung sollte idealerweise auf jeder Seite 1-2 cm breiter sein als der Rost, damit der Rahmen sauber auf dem Betonrand aufliegt und nicht durchrutschen kann.
Schritt 2: Den Schacht vorbereiten
Bevor das neue Schmuckstück draufkommt, mach den Schacht einmal richtig sauber. Schaufel alles raus, nimm für den Feinstaub den Staubsauger.

Und jetzt kommt ein kleiner, aber wichtiger Test für dich: Schnapp dir einen Eimer Wasser und schütte ihn in den Schacht. Läuft das Wasser zügig am Abfluss ab? Super! Staut es sich? Dann hast du ein Problem, das du unbedingt VOR der Montage der neuen Abdeckung lösen musst. Ein verstopfter Abfluss ist eine Zeitbombe für Wasserschäden.
Schritt 3: Die Befestigung
Die einfachste Methode ist, die neue Abdeckung einfach auf den alten Gitterrost zu legen und sie mit speziellen Klammern oder Ketten gegen Verrutschen zu sichern. Das ist für die meisten Heimwerker gut machbar. Achte darauf, dass an der Hauswand eine Bürstendichtung am Rahmen ist. Die schließt den kleinen Spalt und hält kriechende Insekten ab.
Was kostet der Spaß und wo bekomme ich das her?
Jetzt mal Butter bei die Fische: Was musst du einplanen? Eine Standard-Abdeckung in gängigen Maßen (z.B. 60×100 cm) aus dem Baumarkt (wie Bauhaus oder Hornbach) bekommst du für etwa 80€ bis 150€. Für die Montage solltest du als geübter Heimwerker ungefähr ein bis zwei Stunden einplanen.

Hast du aber schräge Kanten, einen Ausschnitt oder einfach kein Standardmaß, brauchst du eine Maßanfertigung vom Profi. Das ist natürlich teurer, aber dann passt es auch perfekt. Suche online nach „Metallbauer“ oder „Schlosser“ in deiner Nähe. Rechne hier mit Preisen ab ca. 250€ pro Quadratmeter, je nach Material und Aufwand, plus Montagekosten. Das Ergebnis ist dafür aber auch eine Lösung für die nächsten Jahrzehnte.
Pflege? Ja, aber ganz entspannt
Auch die beste Abdeckung braucht ein Minimum an Liebe. Feg einfach regelmäßig Laub und Dreck runter. Im Frühling und Herbst nimmst du sie am besten einmal ab, reinigst sie mit Wasser und einer Bürste (keine scharfen Reiniger!) und schaust nach, ob der Abfluss noch frei ist. Ein Aufwand von 15 Minuten im Jahr, der dir viel Ärger erspart.
Also, betrachte die Lichtschachtabdeckung nicht als lästige Pflicht, sondern als schlaue Investition. Du kaufst dir damit nicht nur eine saubere Optik, sondern vor allem Ruhe vor Dreck, Getier und Feuchtigkeit im Keller. Und das, mein Freund, ist ein verdammt gutes Gefühl.