Duftkerzen selber machen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für den perfekten Duft

von Augustine Schneider
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In meiner kleinen Werkstatt riecht es eigentlich immer nach einer Mischung aus warmem Wachs, ein bisschen Holz und oft auch Zirbenöl. Wenn ich Freunden zeige, wie man Kerzen gießt, starte ich immer mit demselben Satz: „Eine richtig gute Kerze ist kein Zufallsprodukt. Sie ist das Ergebnis von ein bisschen Wissen, Sorgfalt und vor allem gutem Material.“ Und das gilt ganz besonders für Duftkerzen.

Es geht eben nicht darum, einfach Wachs zu schmelzen und irgendein Öl reinzukippen. Das Ziel ist doch, ein sicheres, langlebiges und fantastisch duftendes kleines Kunstwerk zu schaffen, oder?

Viele Anleitungen im Netz machen es sich da, ehrlich gesagt, zu einfach. Sie versprechen dir in fünf Minuten die perfekte Kerze, lassen aber die entscheidenden Details weg. Das Ergebnis? Kerzen, die rußen, komisch riechen oder einen tiefen Tunnel brennen und die Hälfte vom Wachs am Rand stehen lassen. Kennst du vielleicht…

Hier möchte ich dir zeigen, wie es richtig geht. Mit der nötigen Ruhe und dem Respekt, den dieses alte Handwerk verdient. Wir quatschen über das richtige Wachs, die Tücken bei der Docht-Wahl und die kleinen Geheimnisse, damit der Duft auch wirklich im Raum ankommt. So gelingt dir eine Kerze, die nicht nur schön aussieht, sondern dir auch wirklich Freude macht.

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1. Das A und O: Das richtige Material verstehen

Bevor wir auch nur einen Tropfen Wachs schmelzen, müssen wir unsere Zutaten kennen. Jede Komponente hat ihre eigene Aufgabe und, ja, auch ihre eigenen kleinen Tücken. Die richtige Auswahl ist quasi schon die halbe Miete.

Welches Wachs für deine Kerze? Ein kleiner Überblick

Wachs ist nicht gleich Wachs. Die Wahl beeinflusst einfach alles: das Aussehen, wie die Kerze brennt und natürlich, wie gut sie duftet. Hier mal die gängigsten Sorten im Klartext:

  • Sojawachs: Das ist der absolute Liebling in der DIY-Szene, und das völlig zu Recht. Es wird aus Sojabohnenöl gewonnen, ist also ein nachwachsender Rohstoff, und brennt super sauber und fast ohne Ruß. Perfekt für Kerzen im Glas, weil es gut an den Wänden haftet. Es hat eine schöne, cremige Optik. Die einzige kleine Herausforderung: Manchmal bilden sich an der Oberfläche weiße Kristalle („Frosting“) oder es zieht sich beim Abkühlen vom Glas weg („nasse Flecken“). Das ist aber nur ein Schönheitsfehler und mit der richtigen Gießtemperatur meist vermeidbar. Mein Tipp für Anfänger: Fangt hiermit an! Ein Kilo Sojawachs kostet je nach Anbieter zwischen 10 € und 15 € und reicht für etwa 4-5 mittelgroße Kerzen.
  • Rapswachs: Quasi die europäische Antwort auf Sojawachs. Hergestellt aus Rapsöl, hat es ganz ähnliche, tolle Eigenschaften. Brennt sauber, lange und ist nachhaltiger, wenn man auf kurze Transportwege Wert legt. Verhält sich beim Gießen fast genauso wie Sojawachs, inklusive der Neigung zu Frosting. Preislich liegt es auch in einem ähnlichen Rahmen.
  • Bienenwachs: Ein echtes Naturwunder mit einem herrlichen, süßen Honigduft. Es brennt langsamer und heller als viele andere Wachse. Genau dieser Eigengeruch ist aber auch die Krux bei Duftkerzen – er kann andere Düfte überdecken oder verfälschen. Außerdem ist es deutlich teurer, oft über 20 € pro Kilo. Wenn du unbehandeltes Wachs direkt vom Imker kaufst, musst du es eventuell noch filtern, sonst verstopfen kleine Partikel den Docht.
  • Paraffinwachs: Der Klassiker aus der Industrie. Es ist günstig, lässt sich super färben und gibt Düfte extrem gut ab (Profis nennen das „Scent Throw“). Aber: Es wird aus Erdöl gewonnen und die Qualität schwankt stark. Billiges Paraffin kann ordentlich rußen. Wenn du es nutzen willst, achte auf „vollraffiniertes“ Paraffin. Ich persönlich nutze es kaum noch, aber für knallige Farben hat es schon seine Vorteile.
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Der Docht: Das Herzstück deiner Kerze

Ganz ehrlich, der Docht ist das meist unterschätzte Bauteil. Ein falscher Docht ruiniert dir das beste Wachs und das teuerste Duftöl. Seine Aufgabe ist es, das flüssige Wachs wie ein Strohhalm nach oben zur Flamme zu ziehen.

Der häufigste Fehler ist eine falsche Größe. Ist der Docht zu dünn für dein Glas, brennt die Kerze einen Tunnel nach unten und lässt einen dicken Wachsrand stehen. Ist er zu dick, wird die Flamme riesig, flackert, rußt und die Kerze brennt viel zu schnell ab. Beides ist Mist.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Jeder Docht-Hersteller gibt online Empfehlungen für seine Dochte an – passend zu Wachsart und Glasdurchmesser. Halte dich am Anfang sklavisch daran! Notiere dir, welchen Docht du für welches Glas benutzt hast. Eine Testkerze ist immer eine gute Idee, bevor du gleich zehn Stück gießt.

Duftöle: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt

Hier wird’s spannend! Die Wahl des Duftes ist natürlich Geschmackssache, aber die Qualität des Öls ist entscheidend für Sicherheit und Ergebnis.

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  • Ätherische Öle vs. Parfumöle: Ätherische Öle (Lavendel, Zitrone etc.) sind rein natürlich. Klingt super, hat aber Nachteile. Viele sind nicht hitzestabil und verpuffen einfach, wenn du sie ins heiße Wachs gibst. Ihr Duft in der Kerze ist oft sehr dezent. Spezielle Parfumöle (Duftöle) sind für Kerzen die bessere Wahl. Das sind Mischungen, die extra dafür entwickelt wurden, hitzestabil zu sein und den Duft gut im Wachs zu binden. Achte einfach auf seriöse Anbieter, die ihre Öle für die Kerzenherstellung zertifizieren.
  • Die richtige Menge: Wie viel Duft kommt rein? Eine gute Faustregel sind 6 % bis 10 % des Wachsgewichts. Bei 500 Gramm Wachs wären das also 30 bis 50 Gramm Duftöl. Weniger duftet kaum, mehr als 12 % kann das Wachs oft nicht halten und das Öl „schwitzt“ später aus der fertigen Kerze wieder aus. Eine präzise Digitalwaage ist hier dein bester Freund.
  • Achtung, Anfängerfehler! Ich erinnere mich noch gut, wie ich am Anfang ein sauteures Rosenöl (wir reden von 20 Euro für ein winziges Fläschchen) in viel zu heißes Wachs gekippt habe. Der Duft war himmlisch… für etwa 30 Sekunden. Dann war er weg. Verpufft. Seitdem predige ich: Immer auf die Temperatur achten!
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2. Ab in die Werkstatt: Dein Weg zur ersten Kerze

Gute Vorbereitung ist alles. Ein sauberer Arbeitsplatz und das richtige Werkzeug machen den Prozess entspannt und sicher.

Deine Einkaufsliste für den Start

Bevor du loslegst, brauchst du ein paar Dinge. Ein komplettes Starter-Set bekommst du online für ca. 30-40 Euro. Einzeln gekauft brauchst du:

  • Sojawachs oder Rapswachs: Ca. 1 kg für den Anfang (ca. 10-15 €).
  • Kerzengläser: Alte Marmeladengläser oder Weck-Gläser gehen super!
  • Passende Dochte mit Metallfuß: Achte auf die Durchmesser-Empfehlung! (Ein 10er-Pack kostet wenige Euro).
  • Dochtkleber oder Heißklebepistole: Um den Docht zu fixieren.
  • Ein gutes Duftöl: Wähle einen Duft, den du liebst (100 ml kosten ca. 8-12 €).
  • Ein Schmelzgefäß: Eine saubere, leere Konservendose oder ein spezieller Schmelztopf.
  • Ein alter Topf für das Wasserbad.
  • Eine Digitalwaage und ein Küchenthermometer.
  • Holzspieße zum Rühren und Wäscheklammern zum Zentrieren des Dochts.

Das meiste findest du in gut sortierten Bastelshops oder bei spezialisierten Online-Händlern für Kerzenbedarf.

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Schritt für Schritt zur perfekten Duftkerze

Nimm dir Zeit, Hektik ist der Feind jeder guten Kerze.

  1. Vorbereiten: Dein Glas muss blitzsauber und trocken sein. Klebe den Dochtfuß mit einem Klebepunkt oder einem Tropfen Heißkleber exakt in die Mitte des Bodens. Klemme das obere Ende des Dochts mit einer Wäscheklammer fest, die du quer über die Glasöffnung legst.
  2. Wachs berechnen & schmelzen: Wie viel Wachs brauchst du? Wenig bekannter Trick: Stell dein leeres Glas auf die Waage, tariere sie auf null und fülle es mit Wasser. Das Gewicht des Wassers in Gramm multiplizierst du mit 0,9 – das ist ungefähr die Wachsmenge, die du brauchst. Wiege diese Menge ab und schmelze sie langsam und IMMER im Wasserbad. Niemals direkt auf der Herdplatte, Wachs kann sich entzünden!
  3. Temperatur checken: Erhitze das Wachs auf ca. 85 °C. Das ist wichtig, damit es sich gut mit dem Duftöl verbindet. Rühre ab und zu um.
  4. Duft rein & rühren: Nimm den Topf vom Herd. Lass das Wachs auf die vom Duftöl-Hersteller empfohlene Temperatur abkühlen (steht meist dabei, oft um die 70-75 °C). Jetzt kommt das abgewogene Duftöl dazu. Und nun: Rühre. Langsam, aber gründlich, für volle zwei Minuten. Stell dir vor, du rührst einen Pudding, ganz ohne Luftblasen. Das ist der wichtigste Schritt für eine intensive Duftabgabe.
  5. Gießen: Die Gießtemperatur beeinflusst das Aussehen. Bei Sojawachs lasse ich es oft auf ca. 55-60 °C abkühlen, bevor ich es langsam und gleichmäßig ins Glas gieße. So vermeidest du Luftblasen und reduzierst die Gefahr von Frosting. Fülle das Glas bis ca. 1 cm unter den Rand.
  6. Aushärten & Reifen lassen (Curing): Jetzt braucht die Kerze Ruhe. Stell sie auf eine gerade Fläche ohne Zugluft und lass sie mindestens 24 Stunden komplett aushärten. Aber das war’s noch nicht! Das ist das Geheimnis der Profis: Eine frische Kerze duftet kaum. Die Duftmoleküle müssen sich erst mit den Wachskristallen verbinden. Lass deine Kerze daher zugedeckt noch ein bis zwei Wochen reifen. Du wirst den Unterschied riechen, versprochen!
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Was tun, wenn’s nicht perfekt ist? (Troubleshooting)

Keine Sorge, nicht jede Kerze wird auf Anhieb perfekt. Hier die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:

  • Problem: Ein Tunnel brennt sich in die Kerze.
    Lösung: Dein Docht war wahrscheinlich zu dünn. Nimm beim nächsten Mal eine Nummer größer. Wichtig auch: Lass die Kerze beim ersten Anzünden so lange brennen, bis die gesamte Oberfläche flüssig ist. Das beugt Tunnelbildung vor.
  • Problem: Die Oberfläche ist uneben oder hat Risse.
    Lösung: Das passiert, wenn die Kerze zu schnell abkühlt. Sorge für eine konstante Raumtemperatur und vermeide Zugluft. Du kannst die Oberfläche vorsichtig mit einem Heißluftföhn glätten.
  • Problem: Meine Kerze duftet kaum.
    Lösung: Hast du lange genug (2 Minuten!) gerührt? Hast du die richtige Temperatur beim Zugeben des Öls eingehalten? Und ganz wichtig: Hatte sie genug Zeit zum Reifen? Gib ihr mindestens eine Woche.

Und zum Schluss der Aufräum-Tipp: Wie kriegst du das Wachs aus dem Schmelzgefäß? Ganz einfach: Solange es noch flüssig ist, mit einem Papiertuch auswischen. Restliches Wachs kannst du kurz erwärmen und dann ebenfalls auswischen. Bloß nicht in den Ausguss kippen!

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So, und jetzt ran ans Wachs! Es ist ein unglaublich befriedigendes Hobby, und eine selbstgemachte Kerze ist einfach ein tolles Geschenk – oder die perfekte Belohnung für dich selbst.

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Warum brennt meine Kerze einen unschönen Tunnel?

Das ist der häufigste Fehler und lässt sich leicht vermeiden. Das Geheimnis liegt im „ersten Brand“. Lass die Kerze beim allerersten Anzünden so lange brennen, bis die gesamte Oberfläche bis zum Rand flüssig ist. Das kann je nach Größe 2-4 Stunden dauern. So entsteht ein „Gedächtnis“ im Wachs, das bei jedem weiteren Anzünden einen sauberen, gleichmäßigen Abbrand garantiert.

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Wussten Sie schon? Der Geruchssinn ist der einzige unserer fünf Sinne, der direkt mit dem limbischen System verbunden ist – dem Teil des Gehirns, der für Erinnerungen und Emotionen zuständig ist.

Genau deshalb kann ein selbst kreierter Duft so eine starke persönliche Wirkung haben. Sie gießen nicht nur Wachs, Sie schaffen eine Atmosphäre, die ganz tief verborgene Gefühle und Erinnerungen wecken kann.

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Der magische Moment: Die richtige Temperatur für das Duftöl ist entscheidend. Bei Sojawachs ist der Idealbereich meist zwischen 75 und 85 Grad Celsius. Ist das Wachs zu heiß, verfliegt der Duft. Ist es zu kalt, verbindet sich das Öl nicht richtig mit dem Wachs, was zu ungleichmäßigem Duft und unschönen „nassen Flecken“ im Glas führen kann.

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  • Eine glatte, professionell aussehende Oberfläche.
  • Verhindert unschöne Risse oder Luftblasen.
  • Sorgt für einen sauberen ersten Abbrand.

Das Geheimnis? Die „Zwei-Guss-Technik“. Gießen Sie zunächst etwa 90 % des Wachses ein und lassen Sie es aushärten. Die restlichen 10 % erhitzen Sie erneut und gießen sie als dünne Deckschicht darüber. Alternativ kann ein Heißluftföhn vorsichtig über die Oberfläche gehalten werden, um kleine Unebenheiten zu schmelzen.

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Das Gefäß ist die Bühne für Ihren Duft. Statt klassischer Gläser, experimentieren Sie doch mal! Eine ausgediente Teetasse vom Flohmarkt für einen Shabby-Chic-Look, eine robuste Emaille-Tasse für eine rustikale Note oder ein kleines, selbstgemachtes Betongefäß für den Industrial-Stil. Wichtig ist nur: Das Gefäß muss absolut hitzebeständig, rissfrei und wasserdicht sein, um die Sicherheit zu gewährleisten.

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Ätherische Öle: Gewonnen aus echten Pflanzen, bieten sie ein reines, natürliches und oft subtileres Dufterlebnis mit potenziellen aromatherapeutischen Eigenschaften. Sie sind jedoch flüchtiger und benötigen oft eine niedrigere Einmischtemperatur.

Parfümöle: Synthetisch hergestellte oder gemischte Duftkompositionen, die speziell für Kerzen entwickelt wurden. Sie bieten eine viel größere Duftvielfalt (z.B. „Frische Wäsche“ oder „Kürbiskuchen“), sind stabiler bei Hitze und sorgen meist für einen stärkeren „Scent Throw“. Für Anfänger sind hochwertige Parfümöle von Anbietern wie Candle Shack oft die verlässlichere Wahl.

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Ein Holzdocht knistert sanft wie ein Miniatur-Kaminfeuer.

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Kreieren Sie die perfekte Herbststimmung mit einer eigenen Duftmischung. Diese Kombination erinnert an einen Spaziergang durch einen feuchten Wald am Morgen:

  • 60% Zirbenöl: Für die klare, holzige Basis.
  • 30% Zedernholzöl: Fügt eine warme, leicht süßliche Tiefe hinzu.
  • 10% Patschuli: Ein Hauch erdiges Aroma, das an feuchten Waldboden erinnert.

Mischen Sie die Öle vor dem Hinzufügen zum Wachs, um eine harmonische Verbindung zu gewährleisten.

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Darf ich getrocknete Blüten, Gewürze oder Kaffeebohnen hinzufügen?

Ja, aber mit großer Vorsicht! Dekorationen direkt im Wachs können zur Brandgefahr werden, wenn sie in die Nähe der Flamme geraten. Die sicherste Methode ist, sie an den äußeren Rand des flüssigen Wachses zu setzen, weit weg vom Docht. Eine Alternative: Gießen Sie zuerst die Kerze fertig und dekorieren Sie nur die Oberfläche, bevor das Wachs vollständig fest ist. So bleibt die Dekoration oberflächlich und fern der Flamme.

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Faustregel für die Duftmenge: Für einen intensiven, aber sicheren Duft, liegt der empfohlene Anteil an Duftöl meist zwischen 6 % und 10 % des Wachsgewichts. Um das zu berechnen, multiplizieren Sie Ihr Wachsgewicht (in Gramm) mit 0,06 bis 0,10. Beispiel: Für 200g Wachs benötigen Sie zwischen 12g und 20g Duftöl. Eine digitale Küchenwaage ist hier Ihr bester Freund!

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Die Profis sprechen vom „Cold Throw“ und „Hot Throw“. Der Cold Throw ist der Duft, den die Kerze im kalten Zustand verströmt. Der Hot Throw hingegen ist die Duftintensität, die sich erst beim Brennen im Raum verteilt. Ein gutes Wachs und die richtige Gießtemperatur sind entscheidend, damit Ihr liebevoll ausgewählter Duft auch beim Anzünden seine volle Wirkung entfaltet.

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Für ein perfektes Ergebnis ist Geduld eine Tugend. Eine frisch gegossene Kerze sollte vor dem ersten Anzünden immer eine „Aushärtezeit“ bekommen. Bei Sojawachs sind das idealerweise 7 bis 14 Tage. In dieser Zeit verbinden sich die Moleküle von Wachs und Duftöl vollständig, was zu einem deutlich intensiveren und ausgewogeneren Dufterlebnis führt.

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Checkliste für sicheres Kerzengießen:

  • Schmelzen Sie Wachs immer im Wasserbad, niemals direkt auf der Herdplatte.
  • Lassen Sie schmelzendes Wachs niemals unbeaufsichtigt.
  • Halten Sie einen Deckel bereit, um eventuelle Flammen zu ersticken (niemals mit Wasser löschen!).
  • Arbeiten Sie auf einer geschützten Oberfläche und halten Sie Kinder und Haustiere fern.
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Baumwolldocht: Der Klassiker. Sorgt für eine ruhige, stabile Flamme und ist in vielen Stärken für unterschiedliche Glasdurchmesser erhältlich. Die richtige Dicke ist entscheidend, um Tunnelbildung oder Rußen zu vermeiden.

Holzdocht: Die moderne Alternative. Schafft eine breitere, horizontale Flamme und sorgt für das beliebte, gemütliche Knistern. Erfordert oft etwas mehr Aufmerksamkeit, um ihn am Brennen zu halten, belohnt aber mit einer einzigartigen Atmosphäre.

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In den USA werden jährlich über 1 Milliarde Pfund Wachs für die Herstellung von Kerzen verbraucht.

Dieser enorme Bedarf hat die Entwicklung von nachhaltigen Alternativen wie Soja- und Rapswachs stark vorangetrieben. Indem Sie sich für diese pflanzlichen Wachse entscheiden, tragen Sie aktiv zu einer umweltfreundlicheren Kerzenkultur bei.

Haben Sie eine fast leere Kerze, deren Duft Sie lieben? Stellen Sie das Glas für einige Stunden ins Gefrierfach. Das restliche Wachs zieht sich zusammen und lässt sich meist in einem Stück entfernen. So können Sie das Glas reinigen und für Ihr nächstes DIY-Projekt wiederverwenden – eine nachhaltige und stilvolle Art des Upcyclings!

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.