Kreativ durch den Advent: Der ultimative Bastel-Guide für Familien
Erstmal tief durchatmen: Eine ehrliche Einleitung zum Basteln mit Kindern
Bei mir in der Werkstatt riecht es fast das ganze Jahr über nach Holz, Leim und manchmal nach frischem Lack. Aber wisst ihr, wann es am besten wird? Im November. Dann mischt sich plötzlich der Duft von trocknenden Tannenzapfen und warmem Bienenwachs dazu. Das ist für mich das sichere Zeichen, dass die Weihnachtszeit nicht nur im Kalender, sondern auch im Herzen ankommt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erstmal tief durchatmen: Eine ehrliche Einleitung zum Basteln mit Kindern
- 2 Das A und O: Eure Grundausstattung für die Weihnachtswerkstatt
- 3 1. Holz: Warm, echt und wunderbar einfach
- 4 2. Papier & Pappe: Der Alleskönner von der Rolle
- 5 3. Naturmaterialien: Die schönsten Schätze sind gratis
- 6 4. Salzteig: Der unschlagbare Klassiker aus der Küche
- 7 Der Sinn des Ganzen? Das Unperfekte!
- 8 Bildergalerie
Als Handwerker habe ich gelernt, wie man Material mit Respekt behandelt. Aber die wirklich wichtigen Lektionen kamen, als meine eigenen Kinder klein waren und mit klebrigen Fingern auf dem Werkstattboden saßen. Aus ein paar Holzresten haben sie die tollsten Schätze gezaubert. Und genau darum geht es hier.
Dies ist keine endlose Liste mit 100 schnellen Ideen – die findet ihr überall. Ich möchte euch etwas anderes mitgeben: Wie ihr mit einfachen Materialien und echten kleinen Handwerkstechniken eine richtig wertvolle Zeit mit euren Kindern verbringt. Es geht nicht um die perfekte Deko. Es geht darum, ein Gefühl für Material zu bekommen. Zu spüren, wie sich Holz anfühlt, wie Papier auf einen Falz reagiert und warum Salzteig bei zu viel Hitze reißt. Das ist mehr als nur Basteln. Es ist Geduld, es ist kleine Probleme lösen und am Ende der Stolz, etwas Eigenes in den Händen zu halten.

Das A und O: Eure Grundausstattung für die Weihnachtswerkstatt
Bevor wir loslegen, reden wir kurz über das Handwerkszeug. Sicherheit zuerst – das ist in meiner Werkstatt Regel Nummer eins und gilt auch am Küchentisch. Mit einer guten Vorbereitung vermeidet ihr Chaos und sorgt dafür, dass alle Spaß haben.
Die ultimative Starter-Kit-Checkliste:
- Eine gute Unterlage: Eine abwaschbare Tischdecke oder einfach ein Stapel alter Zeitungen. Eine große Schneidematte ist Luxus, aber genial.
- Kinderscheren: Unbedingt welche mit abgerundeter Spitze für die Kleinen (kostet ca. 3€). Macht klar: Scheren sind für Papier, nicht für Haare oder Tischdecken!
- Der richtige Kleber: Achtet auf lösungsmittelfreie Produkte auf Wasserbasis. Ein einfacher Klebestift und eine Flasche klassischer Weißleim (z.B. Ponal, ca. 5€ für eine große Flasche) sind perfekt. Achtung: Heißklebepistolen sind super praktisch, aber wegen der Verbrennungsgefahr ein reines Erwachsenen-Werkzeug!
- Farben, die was können: Ein Set Acrylfarben (gibt’s oft für um die 10-15€) ist vielseitig einsetzbar. Achtet auf das Siegel DIN EN 71-3, dann sind sie auch für Kinderspielzeug geeignet und unbedenklich.
- Pinsel & Co.: Ein günstiges Pinselset mit verschiedenen Stärken und ein paar alte Marmeladengläser für Wasser reichen völlig. Kleiner Tipp: Bringt den Kindern bei, die Pinsel direkt nach dem Malen auszuwaschen. Werkzeugpflege ist alles!

1. Holz: Warm, echt und wunderbar einfach
Holz ist mein Element. Es ist lebendig und verzeiht kleine Fehler, weshalb es auch für Kinder so ein tolles Material ist. Ihr müsst nicht gleich die Laubsäge rausholen – es geht auch viel einfacher.
Unser 10-Minuten-Projekt: Sterne aus Eisstielen
Perfekt für: 3-6 Jährige (und ungeduldige Eltern).
Zeitaufwand: Reine Bastelzeit ca. 10 Minuten, plus Trockenzeit.
Materialkosten: Unter 50 Cent pro Stern.
Ihr braucht dafür nur ein paar Eisstiele (gibt’s im Bastelladen, online oder oft im 1-Euro-Laden im 100er-Pack), etwas Weißleim und Farbe. Und so geht’s:
- Legt 5-6 Eisstiele zu einem Stern aus.
- Gebt an jeden Kreuzungspunkt einen kleinen Tropfen Weißleim. Ein häufiger Fehler ist, zu viel Leim zu nehmen – ein dünner Film reicht völlig!
- Legt ein Buch auf den Stern, damit er unter Druck für ca. 20-30 Minuten trocknen kann.
- Danach könnt ihr ihn nach Herzenslust bemalen. Eine Schnur zum Aufhängen klebt ihr einfach auf der Rückseite fest oder (Erwachsenenjob!) bohrt ein kleines Loch.
Profi-Tipp: Wenn die Farbe trocken ist, fahrt mal mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) ganz leicht über die Kanten. Das gibt einen tollen, rustikalen Look und zeigt den Kids gleich einen echten Arbeitsschritt aus der Holzwerkstatt.

Was schiefgehen kann (und wie ihr es rettet): Der Stern fällt auseinander? Wahrscheinlich war der Leim noch nicht trocken genug oder es war kein Druck drauf. Einfach nochmal kleben und diesmal wirklich mit einem Buch beschweren. Geduld ist die wichtigste Zutat beim Leimen!
Noch mehr Ideen für Holzstäbchen: Baut kleine Tannenbäume, indem ihr Stäbchen von lang nach kurz übereinander klebt, oder gestaltet ganze Bilderrahmen für eure Weihnachtsfotos.
2. Papier & Pappe: Der Alleskönner von der Rolle
Papier hat jeder zu Hause. Aber habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wie genial stabil eine leere Klorolle ist? Das ist pure Architektur im Kleinformat! Durch die Röhrenform hält sie erstaunlich viel Druck aus.
Der Klassiker neu gedacht: Stabile Figuren aus Klorollen
Perfekt für: Kinder ab 4 Jahren (beim Stechen der Löcher helfen die Großen).
Zeitaufwand: ca. 20 Minuten Bastelzeit plus Trockenzeit für die Farbe.
Materialkosten: Praktisch null, pures Upcycling!
Lasst uns ein Rentier bauen. Ihr braucht eine leere Klorolle, braune Farbe, Wackelaugen, einen kleinen roten Pompon und zwei braune Pfeifenputzer.

- Malt die Rolle komplett braun an und lasst sie gut trocknen. Das ist der Körper.
- Währenddessen verdreht ihr die Pfeifenputzer zu einem Geweih.
- Ist die Farbe trocken, klebt ihr die Wackelaugen und den Pompon als Nase auf.
- Jetzt kommt der Trick für echte Stabilität: Ein Erwachsener sticht mit einer dicken Nadel oder einer kleinen Schere zwei Löcher oben in die Rolle. Dort wird das Geweih durchgesteckt und innen leicht umgebogen. Das hält bombenfest – viel besser als nur kleben!
Was schiefgehen kann (und wie ihr es rettet): Die Farbe deckt nicht richtig? Lasst die erste Schicht trocknen und malt einfach ein zweites Mal drüber. Das Geweih wackelt trotzdem? Ihr habt es nur angeklebt, oder? Der Trick mit dem Durchstecken macht den Unterschied zwischen „schnell gebastelt“ und „solide gebaut“.
Noch mehr Ideen für Klorollen: Wie wäre es mit Schneemännern, Eulen oder sogar einem ganzen Adventskalender aus 24 verzierten Rollen?
3. Naturmaterialien: Die schönsten Schätze sind gratis
Ein Herbstspaziergang ist die beste Shoppingtour für die Weihnachtswerkstatt. Aber Achtung, ein ganz wichtiger Schritt wird oft vergessen!

Die Vorbereitung ist alles: Legt eure gesammelten Zapfen, Eicheln und Kastanien auf ein Backblech und trocknet sie für etwa eine Stunde bei ca. 70°C im Backofen. Lasst die Ofentür einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit raus kann. Das tötet kleine Krabbeltiere ab, verhindert Schimmel und die Zapfen öffnen sich wunderschön. Und der Duft… herrlich!
Die süßesten Typen im Advent: Zapfen-Wichtel
Perfekt für: Kinder ab 6 Jahren (die Heißklebepistole bedienen NUR Erwachsene!).
Zeitaufwand: Pro Wichtel ca. 15 Minuten.
Materialkosten: Die Zapfen sind gratis, Holzkugeln und Filz kosten nur ein paar Euro.
Ihr braucht getrocknete Kiefernzapfen, Holzkugeln für die Köpfe (ca. 2-3 cm), Filz für die Mütze und etwas Wolle für den Bart. Starker Alleskleber geht auch, aber am schnellsten geht’s mit der Heißklebepistole.
- Klebt die Holzkugel als Kopf oben auf die stumpfe Seite des Zapfens.
- Schneidet aus dem Filz einen Viertelkreis, rollt ihn zu einer Mütze und klebt die Naht zusammen.
- Ein kleines Bündel weiße Wolle wird als Bart direkt unter die Holzkugel geklebt.
- Zum Schluss die Mütze auf den Kopf setzen und festkleben. Fertig ist der kleine Kerl!
Was schiefgehen kann (und wie ihr es rettet): Der Kopf will einfach nicht halten? Die Oberseite des Zapfens ist oft uneben. Brecht einfach die oberste Schuppe vorsichtig ab oder feilt eine kleine, flache Stelle. Schon habt ihr eine perfekte Klebefläche. Das ist Problemlösung, wie wir sie im Handwerk jeden Tag brauchen.

Keine Holzkugel zur Hand? Kein Problem! Eine große Eichel, eine Styroporkugel oder sogar eine dicke Kastanie funktionieren genauso gut.
4. Salzteig: Der unschlagbare Klassiker aus der Küche
Ganz ehrlich, Salzteig ist pure Kindheitserinnerung. Er ist super günstig und wird selbst gemacht. Damit aber auch wirklich haltbare Anhänger entstehen, gibt es ein paar entscheidende Tricks.
Mein bewährtes Rezept (immer nach Gewicht, nicht Volumen!):
- 200 g Weizenmehl (Typ 405)
- 100 g feines Speisesalz
- 100 ml Wasser
- 1 TL Speiseöl (macht den Teig geschmeidiger)
Alles mindestens 5 Minuten lang zu einem glatten Teig verkneten. Er sollte nicht an den Händen kleben. Dann könnt ihr Figuren ausstechen. Wichtig: Nicht dicker als 1 cm, sonst wird das Trocknen zum Geduldsspiel.
Der wichtigste Schritt – das Trocknen: Hier scheitern die meisten. Ich dachte auch mal, ich könnte den Prozess beschleunigen, indem ich den Ofen einfach heißer stelle… Das Ergebnis waren verbrannte, rissige Klumpen. Macht es richtig:

- Die Figuren 24 Stunden an der Luft vortrocknen lassen.
- Dann in den kalten Ofen legen, auf 50°C stellen und bei leicht geöffneter Tür (Kochlöffel einklemmen) 1-2 Stunden trocknen.
- Temperatur langsam auf 120°C erhöhen und je nach Dicke weitere 1-2 Stunden fertig trocknen. Sie sind fertig, wenn sie beim Klopfen hohl klingen.
Nach dem Abkühlen könnt ihr sie bemalen. Um sie haltbar zu machen, versiegelt sie am besten mit einem Klarlack auf Wasserbasis. Das ist der professionelle Abschluss!
Der Sinn des Ganzen? Das Unperfekte!
Zum Schluss möchte ich euch noch etwas mit auf den Weg geben. Wenn ihr mit euren Kindern bastelt, wird nicht alles perfekt. Der Stern wird schief, die Farbe tropft, der Wichtel kippt um. Und wisst ihr was? Das ist nicht nur okay, das ist großartig!
In einer Welt voller makelloser Massenprodukte ist etwas Handgemachtes, mit all seinen kleinen Macken, unendlich wertvoll. Es erzählt eine Geschichte. Die Geschichte eines Nachmittags, den ihr zusammen verbracht habt. Wenn ihr in zehn Jahren die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck öffnet und einen unförmigen Salzteig-Stern in der Hand haltet, erinnert ihr euch nicht an die schiefen Zacken. Ihr erinnert euch an die kleinen Hände, die ihn geformt haben.

Also, nehmt euch die Zeit, habt Spaß und lobt die Anstrengung, nicht nur das Ergebnis. Denn die Freude am gemeinsamen Schaffen ist der beste Leim, der eine Familie zusammenhalten kann.
Bildergalerie


Tannenzapfen aus dem Wald sind wunderschöne, kostenlose Bastelmaterialien. Doch bevor sie in die warme Stube dürfen, sollten sie vorbereitet werden. Legen Sie die Zapfen für etwa 30-45 Minuten bei 100°C auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in den Ofen. Das tötet kleine Krabbeltierchen ab, trocknet das Harz und sorgt dafür, dass sich die Schuppen schön öffnen.


- Der Duft von getrockneten Orangenscheiben und Zimtstangen.
- Die raue Oberfläche von Baumrinde und die weiche Wolle eines Pompons.
- Das leise Knistern von Seidenpapier, das gefaltet wird.
Das Geheimnis? Basteln ist eine Sinneserfahrung. Binden Sie bewusst natürliche, duftende und texturierte Elemente ein, um die Kreativzeit zu einem Fest für alle Sinne zu machen.


„Eine Studie der Universität Ulm hat gezeigt, dass kreative Tätigkeiten wie Malen oder Basteln nachweislich Stress reduzieren und die Ausschüttung von Glückshormonen fördern.“
Das gilt nicht nur für uns Erwachsene! Wenn Kinder sich konzentriert einer Bastelarbeit widmen, verarbeiten sie Eindrücke des Tages und finden eine gesunde Form der Entspannung – ganz ohne Bildschirm.

Der häufigste Fehler: Das elterliche „Hilf mir mal“ oder „Das geht aber so“. Widerstehen Sie dem Drang, die Arbeit Ihres Kindes zu „verbessern“. Ein schiefer Stern oder ein Weihnachtsmann mit drei Augen ist ein authentisches Kunstwerk voller Persönlichkeit. Es geht um den Prozess und den Stolz, nicht um Perfektion für Instagram.


Welche Alternative gibt es zu klassischem Salzteig, wenn der Ofen schon besetzt ist?
Lufttrocknender Ton ist die Lösung! Produkte wie „FIMOair“ oder „DAS“ härten innerhalb von 24-48 Stunden an der Luft komplett aus, ganz ohne Backen. Das Material ist sofort formbar, lässt sich wunderbar mit Acrylfarben bemalen und ist ideal für filigrane Anhänger oder kleine Figuren. Ein weiterer Vorteil: Es reißt nicht so leicht wie Salzteig bei ungleichmäßiger Trocknung.


Das Glitzer-Chaos ist gefürchtet, aber vermeidbar. Der Trick ist die „Glitzer-Station“:
- Arbeiten Sie auf einem großen Tablett mit hohem Rand.
- Tragen Sie den Kleber (z.B. Ponal Holzleim) auf das Objekt auf.
- Streuen Sie den Glitzer großzügig darüber, während Sie es über dem Tablett halten.
- Überschüssigen Glitzer können Sie dank des Tabletts einfach über eine gefaltete Papierecke zurück ins Döschen schütten.

Filz: Ein wunderbar nachsichtiges Material. Es franst nicht aus, lässt sich leicht schneiden und ungenaue Schnitte fallen kaum auf. Ideal für die ersten Nähversuche der Kinder mit einer stumpfen Nadel.
Tonkarton: Der stabile Alleskönner. Perfekt für alles, was Form haben muss: Klappkarten, Schachteln oder Fensterbilder. Ein 300g/m²-Papier ist ein guter Kompromiss zwischen Stabilität und Schneidbarkeit.
Wählen Sie Filz für weiche, haptische Projekte und Karton für strukturierte, geometrische Arbeiten.


Plastik-Glitzer ist Mikroplastik. Einmal in der Umwelt, bleibt es dort für immer.
Eine schöne, nachhaltige Alternative ist Bio-Glitzer auf Zellulosebasis oder ganz einfache Hausmittel: grobes Salz oder Zucker, mit Lebensmittelfarbe eingefärbt und im Ofen kurz getrocknet. Funkelt genauso schön und schont die Natur.


Verwandeln Sie den Bastelnachmittag in ein richtiges Ritual. Machen Sie eine Kanne heiße Schokolade oder Kinderpunsch, legen Sie eine Playlist mit Weihnachtsliedern auf und zünden Sie eine Kerze an. Diese gemütliche Atmosphäre signalisiert: Jetzt nehmen wir uns Zeit füreinander und schaffen gemeinsam etwas Schönes. Das wird zu einer der liebsten Erinnerungen an die Adventszeit.

Die leere Klopapierrolle ist der unbesungene Held der Bastelkiste. Mit ein wenig Farbe und Fantasie wird daraus schnell:
- Ein kleiner Nikolaus mit Wattebart.
- Ein Rentier mit Ästen als Geweih.
- Ein Engel mit Flügeln aus Kaffeefiltern.


Wichtiger Tipp für Fensterbilder: Verwenden Sie Transparentpapier statt normalem Tonkarton. Wenn das Tageslicht durch das farbige Papier scheint, entsteht ein magischer Leuchteffekt, der an Kirchenfenster erinnert. Ein einfacher Papiertannenbaum wird so zu einem stimmungsvollen Kunstwerk, das den ganzen Raum verzaubert.


Wie bewahre ich die selbstgemachten Schätze für das nächste Jahr richtig auf?
Zerbrechliche Ornamente aus Salzteig oder Ton wickeln Sie am besten einzeln in Seidenpapier oder Küchenrolle. Eine Eierverpackung oder eine Schachtel mit vielen kleinen Fächern (z.B. für Pralinen) eignet sich hervorragend, um die kleinen Kunstwerke sicher zu lagern. Beschriften Sie die Kiste mit Jahreszahl – so wird das Auspacken im nächsten Jahr zu einer wunderbaren Reise in die Vergangenheit.

Der skandinavische Weihnachtslook, auch „Hygge-Stil“ genannt, setzt auf Natürlichkeit und Gemütlichkeit. Er ist perfekt für das Basteln mit Kindern, da er nicht perfekt sein muss.
- Farben: Viel Weiß, Rot, Naturtöne wie Beige und Grau.
- Materialien: Holz, Filz, Wolle, Papier und Fundstücke aus der Natur.
- Motive: Sterne, Herzen, einfache Tannenbäume und Tiere des Waldes.


Der Brauch, Sterne aus Stroh zu binden, ist eine alte Tradition aus dem 19. Jahrhundert. Stroh galt als Material der armen Leute und symbolisierte die Bescheidenheit der Krippe in Bethlehem.
Auch wenn wir heute nicht mehr aus Not auf Stroh zurückgreifen müssen, erinnern uns die goldenen Sterne an die Schönheit des Einfachen – ein Kerngedanke, der auch beim Basteln mit Kindern im Mittelpunkt stehen sollte.


Statt teures Geschenkpapier zu kaufen, wird das Einpacken selbst zum Kreativprojekt. Eine große Rolle günstiges Packpapier wird zur Leinwand. Mit Kartoffelstempeln, die in weiße oder goldene Acrylfarbe getaucht werden, können schon die Kleinsten individuelle Muster drucken. Jeder Stern, jeder Punkt macht das Geschenk persönlicher.

- Verleiht eine warme, matte Oberfläche.
- Duftet wunderbar nach Honig.
- Ist ein reines Naturprodukt ohne chemische Zusätze.
Das Geheimnis? Bienenwachsmalkreiden. Marken wie Stockmar oder Ökonorm bieten leuchtende Farben, die sich toll anfühlen und absolut unbedenklich sind, selbst für die Allerkleinsten. Ideal, um Holzanhänger oder Papiersterne zu verzieren.


Für große Flächen und Stabilität: Ponal Weißleim. Er trocknet transparent, hält bombenfest und ist lösungsmittelfrei. Perfekt, um Kartonhäuser zu bauen oder Holzstücke zu verbinden.
Für schnelles, sauberes Arbeiten: Ein Pritt-Stift. Ideal für Papier auf Papier, ohne Kleckern und Wellen. Für kleine Kinderhände die einfachste und sicherste Wahl.


Ausgediente Glühbirnen sind viel zu schade für den Müll. Mit etwas weißer Acrylfarbe grundiert, werden sie zur perfekten Form für einen Schneemann oder einen Pinguin. Ein Stück Filz wird zur Mütze, ein dünner Zweig zu den Armen – fertig ist ein einzigartiges Upcycling-Ornament für den Weihnachtsbaum.

Meine Papiersterne knicken immer ein. Was mache ich falsch?
Achten Sie auf die Papierstärke, auch Grammatur genannt. Normales Druckerpapier hat ca. 80 g/m² und ist zu dünn für stabile Faltarbeiten. Für dreidimensionale Sterne oder Anhänger ist ein Tonkarton mit mindestens 130 g/m², besser noch 220 g/m², die richtige Wahl. Er lässt sich noch gut falten, hat aber genug Eigenspannung, um die Form zu halten.


Wussten Sie, dass der Geruchssinn am direktesten mit unserem Erinnerungszentrum im Gehirn verknüpft ist? Kreieren Sie duftende Anhänger, die Weihnachtsstimmung verbreiten.
- Für den Teig: 1 Tasse Apfelmus mit 1 Tasse Zimtpulver mischen.
- Zubereitung: Zu einem Teig verkneten, ausrollen, ausstechen und 2-3 Tage an einem warmen Ort trocknen lassen.
Der intensive Duft hält über Jahre und weckt jedes Mal die Erinnerung an den gemeinsamen Basteltag.


Der dänische Künstler Olafur Eliasson sagte einmal: „Es ist nicht nur wichtig, Dinge zu erschaffen. Es ist wichtig, die Bedingungen zu schaffen, unter denen Dinge erschaffen werden können.“
Das gilt auch für die kleine Werkstatt zu Hause. Ein aufgeräumter Tisch, gut erreichbare Materialien und eine entspannte Erwartungshaltung sind die besten Voraussetzungen für einen kreativen Flow.

Ein winterlicher Spaziergang ist die beste Materialbeschaffung. Halten Sie die Augen offen für:
- Moos für Krippen oder als Dekoration in Gläsern.
- Kleine, knorrige Äste als Geweihe für Rentiere oder als Mini-Bäumchen.
- Hagebutten oder andere rote Beeren als natürliche Farbtupfer.


Wichtiger Gedanke: Ein selbstgemachter Anhänger am Geschenk ist mehr als nur Dekoration. Er ist ein kleines, zusätzliches Geschenk voller Zeit und Liebe. Ermutigen Sie Ihre Kinder, für Oma, Opa oder die Erzieherin einen besonderen Anhänger zu gestalten. Das lehrt Wertschätzung und die Freude am Schenken.


Verleihen Sie Ihren Bastelwerken mit „Schneefarbe“ einen winterlichen Touch. Mischen Sie einfach zu gleichen Teilen Rasierschaum und weißen Bastelkleber. Die fluffige Paste kann mit einem Pinsel aufgetragen werden, trocknet dreidimensional auf und sieht aus wie frisch gefallener Schnee auf Dächern von Papphäusern oder an den Spitzen von Tannenzapfen.
Bevor der erste Klecks Farbe auf dem Tisch landet: Legen Sie alte Zeitungen oder eine abwaschbare Tischdecke unter. Stellen Sie außerdem eine kleine Schüssel mit Wasser und einen Lappen bereit. So können klebrige Finger sofort gesäubert werden und kleine Malheure sorgen nicht für Stress, sondern nur für ein kurzes Lachen.




