Zapfen-Guide vom Profi: So wird aus Waldgold echte Handwerkskunst
Jedes Jahr im Herbst ändert sich der Geruch in meiner Werkstatt. Es ist diese ganz spezielle Mischung aus Holzstaub, Leim und der kühlen Luft, die durch die Tür zieht. Und dann, ganz plötzlich, ist er da: der Duft von trocknendem Nadelholz und warmem Harz. Das ist für mich das sichere Zeichen – die Zapfen-Saison hat begonnen.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Für mich sind Zapfen mehr als nur Deko-Material. Sie sind nicht einfach nur totes Holz, sie leben. Sie reagieren auf die Luft, öffnen und schließen sich und erzählen dabei ihre ganz eigene Geschichte vom Wald.
Übrigens, ein kleiner Klugscheißer-Moment, der dir aber später hilft: Die meisten Leute sagen „Tannenzapfen“, meinen aber eigentlich die Zapfen von Fichten oder Kiefern. Echte Tannenzapfen wirst du kaum auf dem Waldboden finden, denn die zerfallen schon oben am Baum. Was wir sammeln, sind meist die länglichen, schlanken Fichtenzapfen oder die knubbelig-runden Kiefernzapfen. Das zu wissen, ist kein unnützes Detail – es entscheidet darüber, wie wir später damit arbeiten. In diesem Guide zeige ich dir die Handgriffe der Profis, weit ab vom normalen Kinderbasteln.

Das A und O: Richtig sammeln und die Zapfen verstehen
Gute Arbeit fängt immer mit gutem Material an. Das gilt für eine teure Eichenbohle genauso wie für einen einfachen Kiefernzapfen. Es geht darum zu wissen, was man da in den Händen hält.
Die geheime Physik der Zapfen
Schon mal gefragt, warum Zapfen sich bei Regen schließen und bei Sonne öffnen? Das ist ein geniales Stück Natur-Technik. Die Schuppen bestehen aus zwei Schichten, die unterschiedlich auf Feuchtigkeit reagieren. Bei Nässe quillt die Außenschicht stärker auf und krümmt die Schuppe nach innen – der Zapfen macht dicht. Bei Trockenheit zieht sie sich zusammen, die Schuppe biegt sich nach außen, und die Samen können fliegen. Genau diesen Mechanismus machen wir uns bei der Vorbereitung zunutze.
So sammelst du wie ein Profi
Der beste Zeitpunkt ist ein trockener, sonniger Herbsttag. Dann sind die Zapfen schon schön geöffnet und meistens recht sauber. Dein Ziel: Feste, unbeschädigte Exemplare. Lass alles liegen, was weiße, pelzige Flecken (Schimmel!) oder viele kleine Löcher (Schädlinge!) hat. Ein guter Zapfen fühlt sich stabil und holzig an, ein schlechter ist oft leicht, bröselig oder fühlt sich feucht an.

Aber Achtung: Auch wenn der Wald voll davon ist, darf man nicht überall sammeln. In den meisten öffentlichen Wäldern ist eine kleine Menge für den Eigenbedarf okay. In Naturschutzgebieten ist es aber absolut tabu. Nimm nur, was auf dem Boden liegt, und respektiere die Natur. Was noch am Baum hängt, ist oft nicht reif und eine einzige klebrige Harz-Angelegenheit.
Kleiner Tipp aus Erfahrung: Nimm einen Stoffbeutel oder einen Korb, niemals eine Plastiktüte. In Plastik schwitzen die Zapfen und fangen an zu schimmeln, bevor du überhaupt zu Hause bist.
Vorbereitung ist alles: Vom Waldboden auf die Werkbank
Das hier ist der wichtigste Schritt. Wer den überspringt, holt sich nicht nur Dreck, sondern oft auch unliebsame Krabbeltiere ins Haus. Eine saubere Vorbereitung ist keine Option, sie ist die Grundlage für alles Weitere.
Schritt 1: Die Grundreinigung
Zuerst bürste ich den losen Dreck und Spinnweben mit einer trockenen, harten Bürste ab. Eine alte Spülbürste ist dafür perfekt. Danach geht’s ins Wasserbad. Ich lege die Zapfen für etwa eine Stunde in lauwarmes Wasser mit einem guten Schuss Essig. Der Essig desinfiziert leicht und hilft, die letzten Bewohner aus ihren Verstecken zu locken. Du wirst beobachten, wie sich die Zapfen im Wasser langsam schließen. Das ist super praktisch, denn so gehen sie beim Trocknen später alle gleichmäßig auf.

Schritt 2: Die Hitzekur im Backofen
Das Trocknen im Ofen ist die Profi-Methode. Warum? Es tötet garantiert alle verbliebenen Insekten und deren Eier ab, lässt die Zapfen kontrolliert und wunderschön aufblühen und schmilzt das Harz ganz leicht an. Das sorgt für eine dezente, natürliche Versiegelung und einen tollen Glanz.
So geht’s sicher:
- Backofen auf 90 bis maximal 100 Grad Celsius vorheizen. Wirklich nicht heißer, Harz ist brennbar!
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen – das rettet dich vor klebrigen Harztropfen.
- Die nassen, geschlossenen Zapfen mit etwas Abstand zueinander auf dem Blech verteilen.
- Blech in den Ofen schieben und die Ofentür einen Spalt offen lassen. Klemm einfach einen Holzlöffel dazwischen, damit die Feuchtigkeit raus kann.
- Je nach Größe brauchen sie etwa ein bis zwei Stunden. Fertig sind sie, wenn sich alle Schuppen weit geöffnet haben.
Wichtiger Sicherheitshinweis: Lass den Ofen dabei niemals allein! Ich meine das ernst. Der Duft von warmem Harz ist zwar herrlich, aber er sollte dich auch daran erinnern, dass das Material brennbar ist.

Die Alternative: Lufttrocknung
Du willst oder kannst den Ofen nicht nutzen? Okay, es geht auch anders. Lege die gereinigten Zapfen an einem warmen, trockenen und gut belüfteten Ort aus, zum Beispiel auf einem Heizungskeller-Regal. Der Nachteil: Das kann eine bis drei Wochen dauern und du hast keine Garantie, dass wirklich alle Tierchen weg sind. Für Deko, die draußen bleibt, ist das aber eine gute, energiesparende Methode.
Das richtige Werkzeug und die wichtigste Technik
Mit perfekt vorbereiteten Zapfen macht die Arbeit erst richtig Spaß. Du brauchst kein riesiges Arsenal, aber ein paar gute Basics sind Gold wert.
Deine Einkaufsliste für den Start:
- Heißklebepistole: Unverzichtbar für schnelle Verbindungen. Investiere hier ruhig 15-25 € in ein gutes Modell, das nicht ununterbrochen tropft. Das erspart dir eine Menge Frust.
- Holzleim: Für Verbindungen, die ewig halten sollen. Er trocknet transparent, braucht aber Geduld beim Aushärten. Eine Flasche Ponal kostet um die 5-8 € und gehört in jede Werkstatt.
- Blumendraht: Am besten eine dünne Sorte zum Wickeln und eine etwas stärkere (ca. 0,8 mm) zum Andrahten. Gibt’s im Baumarkt oder Bastelladen für ein paar Euro die Rolle.
- Zangen: Ein kleiner Seitenschneider zum Drahtknipsen und eine Flachzange sind deine besten Freunde.
- Gute Schere: Eine alte Gartenschere oder eine stabile Haushaltsschere, um Zapfen zu kürzen oder zu zerteilen.
Ach ja, und was machst du mit dem klebrigen Harz an den Fingern? Vergiss aggressive Reiniger. Der beste Werkstatt-Trick: Mit Butter, Margarine oder einfachem Speiseöl einreiben, kurz einwirken lassen und dann mit Seife abwaschen. Funktioniert jedes Mal!

Grundtechnik: Einen Zapfen andrahten
Das ist die wichtigste Technik überhaupt, die Basis für Kränze und Gestecke. So befestigst du Zapfen bombenfest und unsichtbar.
- Schneide dir ca. 20 cm vom stärkeren Draht ab.
- Führe den Draht so tief wie möglich zwischen den untersten, stabilsten Schuppenreihen hindurch, ganz nah am holzigen Kern. Viele machen den Fehler, den Draht zu hoch anzusetzen, wo die Schuppen leicht abbrechen.
- Zieh beide Drahtenden straff nach unten.
- Verdrille die Enden fest miteinander. Jetzt hat dein Zapfen einen stabilen Stiel, den du überall reinstecken kannst.
Mit etwas Übung geht das ruckzuck und hält viel besser als jeder Klecks Heißkleber, besonders wenn die Deko nach draußen soll.
Das Finish: Farbe, Effekte und Schutz
Natur pur ist oft am schönsten. Aber manchmal braucht ein Projekt eben doch etwas Farbe. Auch hier gibt es Tricks, die über simples Anpinseln hinausgehen.
Farbe professionell auftragen
Für eine gleichmäßige, deckende Farbe ist Sprühlack (ab ca. 8 € pro Dose) unschlagbar. Bitte, tu dir selbst einen Gefallen und arbeite nur draußen oder in einem extrem gut gelüfteten Raum mit Maske. Aus etwa 20-30 cm Abstand in kurzen Stößen sprühen, dann gibt es keine unschönen Farbnasen. Gold, Kupfer oder ein mattes Weiß wirken immer edel.

Für feine Akzente, zum Beispiel Schneespitzen, nehme ich einfach weiße Acrylfarbe und tupfe sie nur auf die Ränder der Schuppen. Das geht schnell und sieht toll aus.
Für Fortgeschrittene: Zapfen bleichen
Gebleichte Zapfen haben einen unglaublich schönen, fast skandinavischen Look. Aber diese Technik ist kein Spielzeug und erfordert äußerste Vorsicht.
Achtung, wirklich wichtig: Du arbeitest hier mit Chlorreiniger. Trage unbedingt dicke Gummihandschuhe und eine Schutzbrille. Sorge für Durchzug, die Dämpfe sind aggressiv!
- Nimm ein großes Glas oder einen Kunststoffeimer mit Deckel. Niemals Metall!
- Mische Chlorreiniger und Wasser im Verhältnis 1:1.
- Leg die trockenen, offenen Zapfen hinein. Sie müssen komplett bedeckt sein (beschwere sie mit einem Stein).
- Deckel drauf und das Ganze für 8 bis 24 Stunden an einen sicheren Ort stellen. Je länger, desto heller.
- Danach die Zapfen mit Handschuhen rausholen und extrem gründlich unter klarem Wasser abspülen.
- An der Luft trocknen lassen. Sie werden sich erst schließen und beim Öffnen ihre neue, helle Farbe zeigen.
Das Ergebnis ist eine dauerhafte Aufhellung, die viel natürlicher wirkt als weiße Farbe. Eine echte Profi-Technik.

Drei Projekte für jeden Anspruch
So, genug Theorie. Jetzt wird’s praktisch!
Für Einsteiger: Rustikale Platzkartenhalter (15-Minuten-Projekt)
Schnell, einfach und macht auf jeder Festtafel was her.
- Nimm einen flachen Kiefernzapfen, der von allein gut steht.
- Falls er kippelt, säge den Boden mit einer kleinen Handsäge gerade ab.
- Säge von oben einen schmalen, etwa 1 cm tiefen Schlitz hinein.
- Namenskärtchen reinstecken. Fertig!
Für Geübte: Der klassische Zapfenkranz
Das ist der Klassiker. Die Herausforderung ist, ihn wirklich dicht und gleichmäßig zu bekommen.
- Du brauchst eine Kranzunterlage aus Stroh (Strohrömer, ca. 3-5 €) und eine Menge angedrahteter Zapfen. Für einen 30-cm-Kranz solltest du mit 50-70 mittelgroßen Kiefernzapfen rechnen. Plane als Anfänger ruhig 2-3 Stunden ein.
- Beginne, die Zapfen dicht an dicht in den Strohrömer zu stecken. Arbeite dich von außen nach innen vor.
- Setze die Zapfen immer leicht versetzt, wie Dachziegel, damit keine Lücken entstehen.
- Hilfe, mein Kranz ist lückenhaft! Kein Problem. Kleine Löcher kannst du am Ende perfekt mit Moos, kleinen Lärchenzapfen oder Nüssen füllen, die du mit Heißkleber fixierst.
Ein gut gemachter Kranz hält jahrelang, wenn du ihn trocken und kühl lagerst.

Für Anspruchsvolle: Die Zapfenrose
Hier zerlegen wir einen Zapfen und bauen ihn neu auf. Das Ergebnis ist eine wunderschöne Blüte, die an eine Rose erinnert. Braucht Geduld, lohnt sich aber.
- Nimm einen breiten, offenen Kiefernzapfen und knipse mit einer stabilen Zange vorsichtig alle Schuppen vom Kern ab. Sortiere sie nach Größe.
- Schneide eine kleine runde Scheibe (ca. 3-4 cm) aus Pappe. Das ist deine Basis.
- Klebe nun mit Heißkleber einen äußeren Kranz aus den größten Schuppen auf die Pappe.
- Arbeite dich Ring für Ring mit immer kleineren Schuppen zur Mitte vor, immer leicht versetzt.
- Für das Herz der Rose kannst du die allerkleinsten Schuppen ganz eng zusammenkleben.
Diese Rosen sind absolute Hingucker in Gestecken oder als edler Geschenkanhänger.
Ein letztes Wort zur Sicherheit und Lagerung
Arbeiten mit Naturmaterialien ist fantastisch, aber ein paar Dinge solltest du im Hinterkopf behalten.
- Brandgefahr: Trockene Zapfen brennen wie Zunder. Stell niemals echte Kerzen direkt auf oder zwischen Zapfendeko. Wenn es ein Adventskranz werden soll, nutze bitte LED-Kerzen oder stelle die echten Kerzen in hohe, sichere Glashalter.
- Lagerung: Deine Schätze lagerst du am besten kühl, trocken und luftig in einem Pappkarton. Ein Dachboden oder ein trockener Keller sind ideal. In Plastik verpackt fangen sie wieder an zu schimmeln.
- Allergien: Falls du empfindlich bist, können Harz oder unsichtbare Schimmelsporen Reaktionen auslösen. Arbeite dann am besten mit Handschuhen und bei guter Belüftung.
Zapfen sind so viel mehr als kostenloses Bastelzeug. Sie sind ein ehrliches, warmes Stück Natur. Wenn du ihnen mit etwas Wissen und Sorgfalt begegnest, kannst du daraus Dinge von echtem, bleibendem Wert schaffen. Ich hoffe, dieser Guide hat dir Lust gemacht, es selbst zu versuchen.

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Der Duft von im Ofen getrockneten Zapfen ist pure Herbst-Nostalgie. Es ist nicht nur ein vorbereitender Schritt, sondern ein Erlebnis für die Sinne. Das warme, harzige Aroma, das die Küche erfüllt, weckt Erinnerungen an Waldspaziergänge und gemütliche Abende vor dem Kamin. In diesem Moment verwandelt sich ein einfaches Fundstück aus der Natur in einen Teil der Seele Ihres Zuhauses.


- Eine robuste Gartenschere zum Kürzen der Stiele und Entfernen widerspenstiger Schuppen.
- Eine Spitzzange, um die Zapfenbasis für das Anbringen von Draht vorzubereiten.
- Hochwertiger Heißkleber (z.B. von Pattex) für schnelle, stabile Verbindungen.
- Grüner oder silberner Bindedraht (Stärke ca. 0,65 mm) für Kränze und Girlanden.


Der häufigste Fehler: Ungeduld beim Trocknen. Werden Zapfen nicht vollständig durchgetrocknet, schließen sie sich in der feuchten Raumluft langsam wieder. Das kann einen sorgfältig gestalteten Kranz über Nacht ruinieren oder Farbe abplatzen lassen. Mindestens 24 Stunden an einem warmen, trockenen Ort sind Pflicht!


Ein einzelner Kiefernzapfen kann bis zu 200 Samen enthalten, von denen jeder mit einem kleinen Flügel ausgestattet ist, um vom Wind kilometerweit getragen zu werden.


Für den perfekten Farbauftrag kommt es auf die Vorbereitung an. Ein matter, gleichmäßiger Look gelingt am besten so:
- Reinigen und trocknen Sie die Zapfen vollständig, damit sie geöffnet sind.
- Grundieren Sie mit einem Sprühprimer, z.B. von Tamiya, für eine bessere Haftung auf der wachsartigen Oberfläche.
- Tragen Sie Acrylfarbe mit einem Pinsel auf oder verwenden Sie Sprühfarben in kurzen, gleichmäßigen Stößen aus ca. 20 cm Entfernung.


Wie erziele ich den angesagten „gebleichten“ Look, ohne aggressive Chemie?
Der Trick ist eine Salzlauge. Lösen Sie reichlich Salz in warmem Wasser auf und legen Sie die Zapfen für mehrere Stunden hinein. Nachdem sie vollständig an der Luft getrocknet sind, überzieht sie eine feine, weiße Salzkruste. Das Ergebnis ist ein wunderschöner, verwitterter Vintage-Effekt, der an Treibholz erinnert – ganz natürlich und schonend.



Heißklebepistole: Ideal für schnelle und starke Verbindungen, perfekt für Kränze oder das Anbringen an größeren Objekten. Der Kleber trocknet in Sekunden und füllt auch kleine Lücken.
Holzleim (z.B. Ponal): Bietet eine unsichtbare und extrem haltbare Verbindung, braucht aber Zeit und Druck zum Trocknen. Die beste Wahl für filigrane Figuren, bei denen keine Klebereste sichtbar sein sollen.
Unser Profi-Tipp: Für die meisten Projekte ist eine Kombination aus beidem unschlagbar. Mit Heißkleber fixieren, mit Holzleim dauerhaft stabilisieren.


Die ältesten bekannten Zapfen sind über 140 Millionen Jahre alt und stammen aus der Kreidezeit, als noch Dinosaurier die Erde bevölkerten.
Das zeigt, wie genial und robust diese kleinen Naturwunder sind. Bei richtiger Lagerung – trocken, kühl und dunkel – können Ihre Zapfen-Kreationen Sie ebenfalls jahrelang begleiten und zu einer liebgewonnenen Tradition werden.


- Perfekt für flache Mosaike oder als Wanddeko.
- Zeigt die faszinierende, fast blütenartige innere Struktur.
- Ermöglicht völlig neue, geometrische Design-Möglichkeiten.
Das Geheimnis? Sägen Sie einen dicken, trockenen Kiefernzapfen vorsichtig mit einer kleinen Japansäge in der Mitte durch. Das Ergebnis sind zwei Hälften, die wie hölzerne Blumen aussehen.


Weniger ist manchmal mehr. Statt eines üppigen Kranzes kann ein einzelner, perfekt geformter Schwarzkiefernzapfen in einer schlichten Keramikschale ein starkes Statement sein. Kombiniert mit einem glatten Kiesel oder einem Stück Moos entsteht ein kleines Stillleben, das die Prinzipien des Wabi-Sabi zelebriert: die Schönheit des Unvollkommenen und der Natur.


Wichtiger Sicherheitshinweis: Trocknen Sie Zapfen niemals in der Mikrowelle! Das darin eingeschlossene Harz kann sich extrem erhitzen und entzünden. Die sicherste Methode ist und bleibt der Backofen bei niedriger Temperatur (ca. 80-100 °C) bei leicht geöffneter Tür, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen.


Zapfen lieben Gesellschaft. Ihre raue, natürliche Textur harmoniert wunderbar mit anderen Materialien und schafft spannende Kontraste:
- Samtband: Verleiht einen Hauch von Luxus und Opulenz.
- Getrocknete Orangenscheiben: Bringen Farbe und einen winterlichen Duft ins Spiel.
- Wolle oder Filz: Schaffen eine warme, „hyggelige“ Atmosphäre.
- Silbriger Eukalyptus: Sorgt für eine moderne, elegante und duftende Note.



Die Zapfen der Zirbelkiefer (Pinus cembra), deren Kerne als Zirbelnüsse bekannt sind, brauchen als eine der wenigen Kiefernarten drei Jahre, um vollständig zu reifen.


Hilfe, meine Hände kleben voller Harz! Was nun?
Der beste und schonendste Harzlöser ist Fett. Reiben Sie Ihre Hände einfach mit einem neutralen Speiseöl, Butter oder einer reichhaltigen Handcreme ein. Das Fett löst das Harz, danach können Sie alles mit Seife und warmem Wasser abwaschen. Funktioniert auch auf Werkzeugen.


- Lärchenzapfen: Klein, rosettenartig und perfekt für filigrane Arbeiten wie Schmuck oder das Verzieren von Geschenken.
- Weymouthkiefer-Zapfen: Sehr lang, schlank und elegant, oft mit dekorativen Harztropfen besetzt.
- Schwarzkiefer-Zapfen: Groß, fast kugelförmig und extrem hart – ein echtes Statement-Stück für Solitär-Dekos.


Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2021 ist „Basteln & Heimwerken“ für über 25 % der Deutschen ein regelmäßiges Hobby.
Die Arbeit mit Naturmaterialien wie Zapfen liegt dabei voll im Trend. Es ist eine bewusste Abkehr von der Massenware und eine Hinwendung zu individuellen, nachhaltigen und persönlichen Dekorationsobjekten mit einer eigenen Geschichte.


Die Arbeit mit Zapfen ist nicht nur etwas für Profis. Für Kinder ist das Basteln mit diesen Naturmaterialien eine fantastische haptische Erfahrung. Mit etwas Filz, Wackelaugen und Pfeifenreinigern entstehen Eulen, Igel oder Wichtel. Der Trick für saubere Finger und weniger Frust: Verwenden Sie einen guten Bastelkleber (z.B. von UHU) statt Heißkleber und lassen Sie die kleinen Kunstwerke über Nacht trocknen.


Wie lagere ich meine Zapfen-Kunstwerke nach der Saison am besten?
Wickeln Sie jedes Stück einzeln in Seidenpapier oder Zeitungspapier und legen Sie es locker in einen Schuhkarton. Lagern Sie den Karton an einem trockenen, kühlen Ort wie dem Keller oder Dachboden. Wichtig: Vermeiden Sie luftdichte Plastiktüten, da sich darin Restfeuchtigkeit stauen und zu Schimmelbildung führen kann.



Kiefernzapfen: Kompakt, holzig und sehr robust. Ihre Schuppen sind dick und stabil. Sie eignen sich hervorragend für Projekte, die Stabilität erfordern, wie die Basis eines Kranzes oder als „Körper“ für kleine Tierfiguren.
Fichtenzapfen: Länglich, leichter und mit dünneren, flexibleren Schuppen. Sie sind ideal für Girlanden, Hängedekorationen oder zum Füllen von Glasvasen, da sie weniger wiegen und eine elegantere Form haben.
Die bewusste Kombination beider Arten in einem Projekt erzeugt eine reizvolle visuelle Dynamik.


- Ein wunderbares, selbstgemachtes Geschenk für Kaminbesitzer.
- Verströmen beim Anzünden einen herrlichen, waldigen Duft.
- Sehen in einem Korb neben dem Kamin äußerst dekorativ aus.
Die Herstellung ist denkbar einfach: Binden Sie einen Baumwolldocht um trockene, offene Zapfen, tauchen Sie diese in geschmolzenes Wachs (alte Kerzenreste eignen sich perfekt) und lassen Sie sie auf Backpapier aushärten.


Das Geräusch von trockenen Zapfen, die in einen Weidenkorb fallen, ist unverwechselbar – ein leises, holziges Klackern, das sofort an den Herbst erinnert. Nehmen Sie sich beim Basteln einen Moment Zeit, um nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören und zu fühlen. Die raue Textur unter den Fingern, das überraschend geringe Gewicht, der erdige Geruch – das ist die Essenz des Waldes, die Sie in Ihr Zuhause holen.


Der britische Land-Art-Künstler Andy Goldsworthy nutzt oft Naturmaterialien wie Zapfen für seine vergänglichen Skulpturen, die er direkt in der Natur erschafft und dem Kreislauf von Wachstum und Verfall überlässt.


Für ein langes Leben: Um die Lebensdauer von bemalten oder naturbelassenen Zapfen zu maximieren, versiegeln Sie sie mit einem matten Sprühlack, wie dem „MOD PODGE Clear Acrylic Sealer“. Er schützt die Farbe vor dem Abblättern, reduziert die Brüchigkeit der Schuppen und verhindert, dass der Zapfen bei Feuchtigkeitsschwankungen zu stark „arbeitet“.


Zapfen als Tischkartenhalter sind ein Klassiker, aber es geht auch moderner. Probieren Sie diese Ideen für Ihre nächste Festtafel:
- Legen Sie einen einzelnen, mit Gold- oder Kupferspray (z.B. von Edding) veredelten Zapfen auf jede Serviette.
- Füllen Sie eine lange, schmale Glasrinne in der Tischmitte mit vielen kleinen Lärchenzapfen und Minilichterketten.
- Binden Sie mit Juteschnur einen Rosmarinzweig und einen Minizapfen zusammen als duftendes Deko-Element am Weinglas.

Tipp für den Gold-Look: Anstatt den ganzen Zapfen in Farbe zu tauchen, erzielen Sie einen besonders edlen Effekt durch „Trockenbürsten“. Nehmen Sie dafür eine hochwertige Metallic-Acrylfarbe (z.B. von Schmincke) mit einem fast trockenen Pinsel auf und streichen Sie nur ganz leicht über die Spitzen der Schuppen. So wird die natürliche Struktur des Zapfens betont und er erhält einen dezenten, antiken Schimmer.




