Dein Palettenbett-Projekt: So baust du’s richtig – stabil, sicher und stylisch

Ich hab in meiner Werkstatt schon so ziemlich alles aus Holz gebaut. Aber ganz ehrlich? Kaum ein Thema taucht so oft wieder auf wie die Frage: Kann man aus Europaletten wirklich gute Möbel zimmern? Die kurze Antwort ist: Ja, aber! Die lange Antwort ist dieser Guide hier.

Möbel aus Paletten haben diesen coolen, rustikalen Vibe und versprechen ein günstiges DIY-Projekt. Aber ich habe auch schon Dinger gesehen, die wackelig, voller Splitter und einfach nur ungemütlich waren. Ein Bett ist der wichtigste Ort in deinem Zuhause. Hier tankst du Energie. Deshalb gibt es bei Stabilität und Gesundheit keine Kompromisse. Ich zeig dir hier nicht nur, wie du die Teile zusammenschraubst. Ich zeig dir die Tricks der Profis, damit du am Ende ein richtig geiles Möbelstück hast, das sicher, sauber und langlebig ist.

Bevor du loslegst: Was du brauchst & was der Spaß kostet

Gute Planung ist die halbe Miete. Lass uns kurz über Werkzeug und Kosten sprechen, damit du weißt, was auf dich zukommt.

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Deine Einkaufsliste:

• Europaletten (EPAL): Das Herzstück. Je nach Bettgröße brauchst du zwischen 4 und 10 Stück. Rechne mal mit 15€ bis 25€ pro gebrauchter, gut erhaltener Palette. Manchmal findet man sie auf Kleinanzeigen auch günstiger.
• Schrauben: Spar hier nicht an der Qualität! Du brauchst Flachverbinder aus Metall, um Paletten auf einer Ebene zu verbinden (ca. 10€ für ein Paket), kurze Holzschrauben (z.B. 4×30 mm) und lange, stabile Schrauben (z.B. 6×100 mm), um die Lagen zu verbinden. Plane hier mal 20€ ein.
• Schleifpapier: Für einen Exzenterschleifer. Hol dir ein Mix-Pack mit 80er, 120er und 180er Körnung. Das kostet um die 15€.
• Oberflächenschutz: Ein gutes Hartöl oder ein umweltfreundlicher Acryllack. Eine 750ml-Dose liegt bei etwa 20-30€.

Unterm Strich landest du für ein klassisches Doppelbett also schnell bei 150€ bis 250€. Immer noch günstiger als ein neues Bett, aber eben nicht komplett kostenlos.

Werkzeug, das du wirklich brauchst:

• Ein guter Akkuschrauber
• Ein Exzenterschleifer (von Hand schleifen ist eine Qual, glaub mir)
• Schutzausrüstung: FFP2-Staubmaske, Schutzbrille, Arbeitshandschuhe

Nett zu haben:

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• Ein Hochdruckreiniger für die Reinigung
• Ein Werkstattsauger, um den Schleifstaub direkt abzusaugen
• Eine Säbelsäge, falls du eine Palette zerlegen musst (mehr dazu später)

1. Die Paletten-Wahl: Warum nicht jede Palette ins Schlafzimmer darf

Das ist wirklich der wichtigste Punkt überhaupt. Wer hier zur falschen Palette greift, holt sich im schlimmsten Fall Chemie ins Schlafzimmer. Und das will niemand.

Die Europalette (EPAL): Deine einzige Option

Konzentrier dich ausschließlich auf echte Europaletten. Du erkennst sie an den eingebrannten Stempeln. Such nach dem „EPAL“-Zeichen im Oval. Diese Paletten sind genormt (120 x 80 cm), super stabil und, das ist entscheidend, hitzebehandelt. Achte auf den Stempel „HT“ für „Heat Treatment“. Das bedeutet, das Holz wurde zur Schädlingsbekämpfung erhitzt – ganz ohne Chemie. Perfekt für uns.

Finger weg von diesen Paletten!

Ganz ehrlich, sei hier lieber übervorsichtig. Wenn du eine der folgenden Paletten siehst, lass sie einfach liegen:

• Einwegpaletten: Dünnes, minderwertiges Holz, nicht stabil, oft unbehandelt. Für ein Bett absolut ungeeignet.
• Paletten mit „MB“-Stempel: Diese wurden früher mit dem giftigen Gas Methylbromid behandelt. Ein absolutes No-Go für Innenräume.
• Bunte Paletten (blau, rot etc.): Diese stammen oft aus Industrie-Pools (z.B. Chemieindustrie). Du weißt nie, was da mal drauf transportiert wurde. Finger weg!

Wo kriegt man gute Paletten her? Frag mal bei kleineren Speditionen oder Handwerksbetrieben in deiner Nähe nach, oft geben sie gebrauchte für kleines Geld ab. Ansonsten sind Kleinanzeigen (früher eBay Kleinanzeigen) eine super Anlaufstelle. Auch manche Baumärkte verkaufen gebrauchte oder neue EPAL-Paletten.

Prüf jede Palette genau: Riecht sie komisch? Hat sie Ölfllecken? Ist das Holz morsch? Nur Paletten, die nach trockenem Holz riechen und sich stabil anfühlen, kommen in die engere Auswahl.

2. Die Vorbereitung: Vom Transportbrett zum Möbelstück

Eine Palette kommt direkt aus dem LKW, nicht aus dem Möbelhaus. Sie ist rau, dreckig und voller Splitter. Dieser Schritt ist anstrengend, entscheidet aber über 90% der Qualität deines Bettes. Also, Ärmel hochkrempeln!

Schritt 1: Die Grundreinigung

Zuerst den groben Dreck mit einer harten Bürste abschrubben. Danach kommt der nasse Teil. Ein Hochdruckreiniger ist ideal. Kleiner Tipp: Wenn du keinen hast, fahr zur nächsten SB-Waschanlage. Für 2 Euro hast du die Paletten in 5 Minuten blitzsauber! Ansonsten tut es auch ein Gartenschlauch mit scharfer Düse. Danach müssen die Paletten komplett durchtrocknen, das kann ein paar Tage dauern. Stell sie hochkant an einen sonnigen, luftigen Ort.

Schritt 2: Das große Schleifen

Das ist die Arbeit, die am Ende den Unterschied macht zwischen „selbstgebaut“ und „professionell“. Ein splitteriges Bett will niemand. Wir arbeiten uns vom Groben ins Feine vor:

• 80er-Körnung: Der erste Durchgang. Damit bekommst du den groben Schmutz, Splitter und die Brandstempel (falls du sie nicht magst) weg. Bearbeite alle Flächen, Kanten und auch die Klötze zwischen den Brettern.
• 120er-Körnung: Der zweite Schliff. Die Oberfläche wird jetzt schon spürbar glatter.
• 180er-Körnung (sehr empfohlen): Für alle sichtbaren Flächen und Kanten, mit denen du in Berührung kommst. Das Holz fühlt sich danach fast samtig an.

Nach jedem Schleifgang den Staub gründlich absaugen oder abwischen. Und ganz wichtig: Sicherheit zuerst! Trage beim Schleifen IMMER eine gute Staubmaske (FFP2), eine Schutzbrille und Handschuhe. Deine Lunge wird es dir danken.

Dein Zeitplan für ein Wochenende

Unterschätze den Aufwand nicht! Das ist ein perfektes Wochenend-Projekt.

• Samstag Vormittag: Paletten besorgen und gründlich reinigen.
• Samstag Nachmittag: Das große Schleifen (plane hierfür locker 3-4 Stunden ein!).
• Sonntag Vormittag: Der Aufbau. Paletten auslegen und verschrauben.
• Sonntag Nachmittag: Oberflächenbehandlung (ölen/lackieren) und danach… stolz sein!

3. Der Aufbau: Jetzt wird’s ein Bett!

Der spaßige Teil! Die Konstruktion hängt natürlich von deiner Matratzengröße ab. Die einfachste Variante ist ein hohes Bett aus zwei Lagen Paletten – das gibt eine super bequeme Höhe und praktischen Stauraum.

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Für ein Standard-Doppelbett (140×200 oder 160×200 cm) brauchst du 8 Paletten.

1. Die untere Lage legen: Lege vier Paletten zu einem Rechteck von 240 x 160 cm auf den Boden. Richte sie perfekt aus.
2. Die untere Lage verbinden: Damit nichts verrutscht, schraubst du die aneinanderliegenden Paletten mit Flachverbindern aus Metall und kurzen Holzschrauben fest zusammen.
3. Die obere Lage auflegen: Jetzt kommen die nächsten vier Paletten obendrauf. Der Profi-Tipp hier: Lege sie versetzt zur unteren Lage, wie bei einer Ziegelmauer. Das macht die ganze Konstruktion nochmal deutlich stabiler.
4. Beide Lagen verschrauben: Jetzt brauchst du die langen Schrauben (min. 100 mm). Bohre die Löcher mit einem dünnen Holzbohrer vor, damit das Holz nicht reißt. Verschraube dann die obere Lage von oben durch die Deckbretter fest mit den Klötzen der unteren Lage. Nicht an Schrauben sparen! Vier bis sechs pro Palette sollten es schon sein.

Andere Größen? Kein Problem!

• Einzelbett (90×200 cm): Hierfür reichen oft schon drei Paletten für eine Ebene. Zwei legst du nebeneinander (ergibt 160×120 cm), die Matratze mittig drauf und fertig. Für mehr Höhe nimmst du eben sechs Paletten.
• Großes Bett (180×200 oder 200×200 cm): Hier musst du kreativ werden. Oft werden hierfür 6 Paletten pro Ebene (insgesamt 12) zu einem großen Rechteck von 240×240 cm gelegt.

Profi-Tipp: Eine Palette zerlegen
Manchmal braucht man einzelne Bretter, um Lücken zu füllen. Aber Paletten sind mit speziellen Nägeln gebaut, die man kaum rausbekommt. Versuch es nicht mit einem Hammer, die Bretter brechen dabei oft. Am einfachsten geht es mit einer Säbelsäge mit Metallsägeblatt. Damit sägst du einfach die Nägel zwischen Klotz und Brett durch. Geht schnell und die Bretter bleiben heil.

Das Kopfteil: Das i-Tüpfelchen

Ein Kopfteil macht das Bett erst richtig gemütlich. Nimm dafür ein bis zwei weitere Paletten, bereite sie genauso sorgfältig vor und stelle sie hochkant hinter das Bett. Achtung: Befestige das Kopfteil unbedingt mit stabilen Winkeln und passenden Dübeln an der Wand. Es darf auf keinen Fall umkippen können!

4. Das Finish: Öl oder Lack?

Rohes Holz im Schlafzimmer ist keine gute Idee. Es ist fleckempfindlich und ein echter Staubmagnet. Die große Frage ist also: Ölen oder Lackieren?

Ganz ehrlich, beides hat seine Vorteile. Hartöl auf Leinölbasis ist die natürliche Wahl. Es feuert die Holzmaserung wunderschön an, lässt das Holz atmen und fühlt sich einfach toll an. Reparaturen sind auch einfach – anschleifen, neu ölen, fertig. Der Nachteil: Es ist nicht ganz so robust gegen Flecken.

Wasserbasierter Acryllack (achte auf Umweltzeichen wie den „Blauen Engel“) bildet eine harte, versiegelte Schutzschicht. Das ist super pflegeleicht und robust. Dafür fühlt es sich weniger „holzig“ an und wenn mal ein Kratzer drin ist, ist die Reparatur aufwändiger. Für einen Vintage-Look ist auch Kreidefarbe eine coole Option.

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Egal was du nimmst: Lass die Oberfläche gut durchtrocknen und auslüften (das kann eine Woche dauern!), bevor die Matratze draufkommt.

5. Mach’s dir gemütlich: Der Feinschliff mit Licht

Okay, das Grundgerüst steht. Aber jetzt kommt der magische Teil! Die Hohlräume in den Paletten schreien förmlich nach indirekter Beleuchtung. Ein einfacher LED-Strip, den du von hinten in die Zwischenräume klebst, oder eine Lichterkette, die du locker durch die Klötze fädelst, verwandelt dein Bett abends in eine absolute Wohlfühloase. Das ist ein kleiner Aufwand mit riesiger Wirkung!

6. Ein paar ehrliche Worte zum Schluss

Bevor du jetzt voller Tatendrang in den Baumarkt stürmst, lass uns noch kurz Tacheles reden. Ein Palettenbett ist mega, aber man sollte die Nachteile kennen.

• Das Gewicht: Ein Bett aus acht Paletten wiegt locker 200 kg. Einmal aufgebaut, schiebst du das nicht mal eben zur Seite. Der Standort sollte also gut überlegt sein.
• Der Staub: In den vielen Ritzen sammelt sich Staub. Regelmäßiges Saugen ist Pflicht. Für starke Hausstauballergiker ist ein geschlossenes Bettgestell vielleicht die bessere Wahl.
• Lattenrost & Belüftung: Die Palettenbretter sind starr, sie ersetzen keinen federnden Lattenrost. Das ist für manche Rücken eine Umstellung. Wichtig ist aber, dass zwischen den Brettern genug Platz ist, damit die Matratze von unten gut belüftet wird und kein Schimmel entsteht. Wende deine Matratze trotzdem regelmäßig!

Häufige Fehler & schnelle Lösungen

• Das Holz reißt beim Schrauben? Du hast vergessen vorzubohren. Immer einen Bohrer nehmen, der etwas dünner ist als die Schraube.
• Das Bett quietscht? Das ist oft normales Setzungsverhalten. Zieh nach ein paar Wochen die wichtigsten Verbindungsschrauben nochmal fest. Manchmal helfen auch kleine Filzgleiter zwischen den quietschenden Holzteilen.

So, das war’s! Es ist ein Haufen Arbeit, keine Frage. Aber am Ende hast du nicht nur ein Bett, sondern ein echtes Unikat, das du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast. Und in so einem Bett schläft es sich doch gleich doppelt so gut, oder?

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Wussten Sie, dass die Europalette in den 1960er Jahren genormt wurde, um den Warentransport per Eisenbahn zu revolutionieren? Jede EPAL-Palette ist so konstruiert, dass sie bis zu 1.500 kg tragen kann. Diese unglaubliche Robustheit macht sie zum perfekten, verlässlichen Fundament für Ihr Bett – ein Stück Industriegeschichte in Ihrem Schlafzimmer.

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• Zuerst groben Schmutz mit einer harten Bürste entfernen.
• Anschließend mit einem Hochdruckreiniger (mit Abstand!) abstrahlen oder kräftig mit Wasser und Kernseife abschrubben.
• Zur Desinfektion und Aufhellung kann eine Mischung aus Wasser und Essigessenz helfen.
• Wichtig: Vor der Weiterverarbeitung mindestens 48 Stunden komplett durchtrocknen lassen!

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Achtung, Chemiekeule: Achten Sie unbedingt auf den Stempel der Palette! Während „HT“ für eine unbedenkliche Hitzebehandlung (Heat Treatment) steht, bedeutet „MB“ eine Behandlung mit Methylbromid. Dieses Begasungsmittel ist giftig und hat in Ihrem Schlafzimmer absolut nichts zu suchen. Finger weg von MB-Paletten!

Holz ist ein hygroskopischer Werkstoff. Das bedeutet, es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab – es „atmet“.

Das Kopfteil krönt Ihr Palettenbett und bietet unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Es ist nicht nur ein optisches Statement, sondern auch praktisch als Rückenlehne. Hier ein paar Ideen:

• Eine hochkant gestellte, an der Wand befestigte Palette für den puren Industrial-Look.
• Angehängte Lederkissen oder ein grobes Leinentuch für mehr Gemütlichkeit.
• Integrierte Nischen oder kleine Regale für Bücher und Wecker.

Braucht mein Palettenbett überhaupt einen Lattenrost?

Technisch gesehen nicht zwingend. Die Abstände zwischen den Deckbrettern einer Europalette sorgen bereits für eine Grundbelüftung der Matratze. Für optimalen Schlafkomfort und zur Schonung der Matratze ist ein einfacher Roll-Lattenrost dennoch eine sehr empfehlenswerte, kleine Investition. Er verbessert die Punktelastizität und verhindert, dass sich die Matratze in die Lücken drückt.

Natur pur mit Hartwachsöl: Ein Öl, z. B. von Osmo oder WOCA, dringt tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und lässt das Holz atmen. Die Oberfläche fühlt sich natürlich an, ist aber anfälliger für Flecken.

Robuster Schutz mit Acryllack: Ein matter Klarlack (wie der „Treppen- & Parkettlack“ von Alpina) versiegelt die Oberfläche komplett. Das macht sie extrem widerstandsfähig und leicht zu reinigen, die Haptik ist aber weniger natürlich.

Für das Schlafzimmer ist Öl oft die sinnlichere Wahl.

Eine einzelne trockene Europalette wiegt bereits zwischen 20 und 25 kg.

Bei einem Bett aus acht Paletten sprechen wir also von bis zu 200 kg Eigengewicht – ohne Matratze und Personen! Das ist der Grund, warum ein gut verschraubtes Palettenbett so unglaublich stabil ist und nicht bei jeder Bewegung verrutscht. Diese Masse sorgt für eine satte, ruhige Liegefläche.

• Müheloses Verschieben des Bettes zum Staubsaugen.
• Flexibilität bei der Neugestaltung des Zimmers.
• Eine coole, industrielle Ästhetik.

Das Geheimnis? Montieren Sie an den Eckpunkten hochwertige Schwerlastrollen (zwei davon mit Feststellbremse), bevor Sie die Palettenlagen miteinander verbinden.

Der unperfekte, natürliche Charme eines Palettenbettes ist die perfekte Basis für den Boho- oder Ibiza-Stil. Kombinieren Sie es mit vielen Kissen in Erdtönen, einem Makramee-Wandbehang über dem Bett und einer Lichterkette, die sich um das Holz rankt. Ein Berberteppich davor macht die Wohlfühl-Oase komplett.

• LED-Stripes unter der obersten Palettenebene sorgen für ein schwebendes, indirektes Licht. Modelle von Philips Hue oder Govee lassen sich sogar per App steuern.
• Klemmspots aus Metall, direkt am Holz befestigt, dienen als flexible Leselampen.
• Edison-Glühbirnen an Textilkabeln, die lässig vom Kopfteil hängen, unterstreichen den Vintage-Charakter.

Der wichtigste Arbeitsschritt für Komfort: Nehmen Sie sich Zeit für das Schleifen! Fahren Sie mit der bloßen Hand über jede Kante und jede Oberfläche. Ein vergessener Splitter kann später die Matratze beschädigen oder für eine schmerzhafte Überraschung sorgen. Besonders die Kanten, an denen man beim Ein- und Aussteigen vorbeistreift, verdienen eine extra Runde mit 180er-Schleifpapier.

Laut dem Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. wird eine Europalette im Schnitt sechs Mal getauscht und repariert, bevor sie endgültig recycelt wird. Ihr DIY-Bett ist also die Krönung eines langen, nützlichen Lebens.

Die Hohlräume der Paletten sind ein genialer, versteckter Stauraum. Mit ein paar einfachen Tricks nutzen Sie jeden Zentimeter:

• Flache Weiden- oder Stoffkörbe, die genau in die Zwischenräume passen, für Socken oder Bücher.
• Auf Rollen gelagerte Holzboxen, die Sie unter dem Bett hervorziehen können.
• Ein Brett als Boden in die Fächer einlegen, um eine ebene Ablagefläche zu schaffen.

Welche Matratze eignet sich am besten für ein Palettenbett?

Grundsätzlich jede! Allerdings profitieren festere Matratzen wie Kaltschaum- oder Federkernmatratzen von der harten Unterlage. Sehr weiche Latex- oder Visco-Matratzen könnten sich stärker in die Lücken zwischen den Brettern drücken, weshalb hier ein Lattenrost besonders empfehlenswert ist. Marken wie Emma oder Casper bieten oft gute Allrounder, die auch auf einem Paletten-Unterbau gut funktionieren.

Qualität hat einen Namen: EPAL: Genormt, extrem stabil, aus hochwertigem Holz gefertigt und für Mehrfachnutzung konzipiert. Erkennbar am EPAL-Brandzeichen. Die sichere Wahl für Möbel.

Günstige Alternative: Einwegpalette: Dünneres Holz, oft unbehandelt und von geringerer Qualität. Kann für dekorative Zwecke okay sein, aber für ein Bett ist sie ein Stabilitätsrisiko.

Investieren Sie lieber in echte EPAL-Paletten für Ihr Projekt.

Hausstaubmilben lieben eine feuchte, schlecht belüftete Umgebung, wie sie oft unter geschlossenen Bettkästen herrscht.

Die offene Struktur eines Palettenbettes ist hier ein echter Segen. Die Luft kann von allen Seiten zirkulieren, was die Ansammlung von Feuchtigkeit in der Matratze deutlich reduziert. Das Ergebnis ist ein trockeneres und gesünderes Schlafklima – ein unerwarteter Vorteil des rauen Designs.

• Bequemeres Ein- und Aussteigen, besonders am Morgen.
• Mehr Stauraum in den Zwischenräumen.
• Eine imposantere, wuchtigere Optik im Raum.

Der Trick? Verwenden Sie einfach zwei Lagen Paletten übereinander statt nur einer. Die Stabilität bleibt dank solider Verschraubung voll erhalten.

Verleihen Sie Ihrem Bett einen einzigartigen Charakter. Mit Schablonen können Sie Initialen, ein Logo oder grafische Muster auf das Holz sprühen. Für einen besonders authentischen Look sorgt ein personalisierter Brennstempel, mit dem Sie Ihr eigenes „Brandzeichen“ ins Holz einbrennen können – das ultimative Zeichen für ein echtes Unikat.

• Nageleisen/Brechstange: Unverzichtbar, wenn Sie eine Palette zerlegen wollen, um die Bretter einzeln zu verwenden.
• Stichsäge: Perfekt, um exakte Aussparungen für Steckdosen, Lichtschalter oder Fußleisten zu schneiden.
• Japansäge: Für feine, präzise Schnitte von Hand, wenn mal kein Strom in der Nähe ist.

Profis wissen: Bevor Sie eine dicke Holzschraube eindrehen, bohren Sie das Loch immer vor! Verwenden Sie einen Holzbohrer, der einen etwas geringeren Durchmesser als die Schraube hat. Das verhindert, dass das Holz aufplatzt und sorgt für eine maximal stabile Verbindung, besonders an den Kanten der Palettenklötze.

„Die Dinge, die man besitzt, sollen nicht neu sein, sie sollen gebraucht sein und eine Geschichte erzählen.“ – Axel Vervoordt, belgischer Designer und Antiquar

Ein Anstrich kann den Charakter Ihres Palettenbettes komplett verändern. Von dezent bis knallig ist alles möglich:

• Skandi-Weiß: Ein deckender, matter Lack lässt das Bett leicht und modern wirken.
• Shabby-Chic: Mit Kreidefarbe (z.B. von Annie Sloan oder Rust-Oleum) und anschließendem Anschleifen der Kanten erzielen Sie einen authentischen Vintage-Look.
• Industrial-Grau: Eine graue oder anthrazitfarbene Holzlasur betont die Holzstruktur, wirkt aber urban und kühl.

Hilfe, mein Palettenbett quietscht! Was kann ich tun?

Meist liegt es an Reibungspunkten zwischen Holz und Holz oder Holz und Boden. Die Lösung ist oft einfach: Platzieren Sie kleine Filzgleiter zwischen den Palettenlagen, bevor Sie sie festschrauben. Überprüfen Sie auch, ob alle Schrauben fest angezogen sind. Manchmal hilft es, eine Schraube zu lösen und leicht versetzt neu einzudrehen, um die Spannung zu verändern.

Eine Ebene: Wirkt sehr minimalistisch und bodennah, fast wie ein Futonbett im japanischen Stil. Ideal für Räume mit niedrigen Decken oder für einen jugendlichen, unkonventionellen Look.

Zwei Ebenen: Ergibt eine Standard-Betthöhe, was das Aufstehen erleichtert. Bietet mehr Stauraum und wirkt massiver und präsenter im Raum.

Die Wahl hängt rein von Ihrem persönlichen Geschmack und Ihren Komfort-Ansprüchen ab.