Gartentreppe selber bauen: Der ehrliche Guide vom Fundament bis zur fertigen Stufe
Ein Garten mit Hanglage ist wunderschön, aber mal ehrlich: Ständig die Böschung hochzukraxeln, nervt auf Dauer. Eine ordentliche Treppe muss her! Aber bevor du jetzt zum Baumarkt rennst und einfach ein paar Steine in den Dreck legst, atme kurz durch. Eine Gartentreppe ist mehr als nur ein paar Stufen – sie ist ein kleines Bauwerk. Und ob du daran 20 Jahre Freude hast oder dich nach zwei Wintern über wackelige Stufen ärgerst, entscheidet sich nicht an der Oberfläche, sondern darunter.
Inhaltsverzeichnis
Viele sehen nur die schicken Stufen. Die wahre Magie passiert aber im Verborgenen: bei der Planung und vor allem beim Fundament. Ich zeig dir hier, worauf es wirklich ankommt, damit deine Treppe sicher, langlebig und verdammt gut aussieht. So, als hätte sie ein Profi gebaut.
Erst der Plan, dann der Spaten: Die Basis für jede gute Treppe
Einfach drauflosbauen ist der häufigste Fehler. Das Ergebnis? Oft unbequeme, ungleichmäßige und manchmal sogar gefährliche Treppen. Nimm dir also kurz Zeit für die Planung – das erspart dir später eine Menge Ärger und Arbeit.
Die Geheimformel für bequemes Gehen
Schon mal gewundert, warum sich manche Treppen super laufen und andere total komisch anfühlen? Das liegt an einer einfachen Formel, die jeder Profi im Schlaf kennt. Man nennt sie die Schrittmaßregel. Klingt technisch, ist aber super easy und die beste Orientierung für Komfort und Sicherheit.
Die Formel lautet: 2 x Stufenhöhe + 1 x Stufentiefe = sollte ungefähr 63 cm ergeben.
Das entspricht der durchschnittlichen Schrittlänge. Ganz konkret für den Garten bedeutet das:
- Die Höhe (Steigung): Im Garten sind flachere Stufen angenehmer. Peile mal so 14 bis 16 cm pro Stufe an. Das ist entspannter zu gehen als im Haus.
- Die Tiefe (Auftritt): Hier solltest du nicht sparen! Plane mit 31 bis 35 cm, damit dein ganzer Fuß sicher Platz hat.
Ein kurzes Beispiel: Wenn du eine Stufenhöhe von 15 cm wählst, wäre die ideale Tiefe 33 cm (denn 2 x 15 cm + 33 cm = 63 cm). Das Wichtigste ist: Halte dieses Maß bei JEDER Stufe konsequent ein. Nichts ist gefährlicher als eine unerwartete Stolperkante, weil eine Stufe plötzlich höher oder niedriger ist.
Wie viele Stufen brauchst du überhaupt?
Gute Frage! Das findest du ganz einfach raus. Schnapp dir einen Zollstock und ein langes Brett oder eine Wasserwaage:
- Miss die Gesamthöhe, die deine Treppe überwinden soll – also vom untersten Punkt bis zum obersten.
- Teile diese Gesamthöhe durch deine gewünschte Stufenhöhe (z.B. 15 cm).
- Das Ergebnis rundest du auf die nächste ganze Zahl auf. Fertig! Das ist die Anzahl der Stufen, die du brauchst.
Jetzt musst du nur noch die Gesamthöhe durch deine ermittelte Stufenanzahl teilen, und schon hast du die exakte Höhe für jede einzelne Stufe.
Ein kleines Detail mit Riesenwirkung: Das Gefälle
Achtung, jetzt kommt ein Tipp, den viele übersehen: Jede einzelne Stufe braucht ein winziges Gefälle von 1 bis 2 Prozent nach vorne. Das sind nur 1-2 cm auf einem Meter Tiefe. Man sieht es kaum, aber es sorgt dafür, dass Regenwasser sauber abläuft und sich keine Pfützen bilden. Im Winter verhindert das gefährliche Eisflächen und auf lange Sicht schützt es dein Material vor Frostschäden und hässlichem Algenbewuchs.
Stein, Beton oder Holz? Welches Material für deine Treppe passt
Die Materialwahl ist natürlich Geschmackssache, aber sie entscheidet auch über Haltbarkeit, Pflegeaufwand und, ganz ehrlich, den Preis. Hier mal ein ungeschminkter Überblick:
Naturstein – Die Anschaffung fürs Leben
Zeitlos, robust und wird mit den Jahren immer schöner. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Granit ist extrem hart, frostsicher und rutschfest – perfekt für den Haupteingang. Sandstein wirkt wärmer, kann aber etwas anfälliger für Grünbelag sein. Basalt ist superdicht und dunkel, heizt sich im Sommer aber ordentlich auf.
Haltbarkeit: Ewig. Ehrlich.
Pflege: Minimal. Ab und zu mal abbürsten.
DIY-Schwierigkeit: Hoch. Massive Blockstufen wiegen locker 100 kg und mehr. Das ist kein Ein-Mann-Job.
Kosten: Hier wird’s sportlich. Rechne pro massiver Blockstufe (ca. 1 Meter breit) mit 80 € bis über 150 €, je nach Steinart.
Betonwerkstein – Der flexible Alleskönner
Vergiss graue Betonklötze von früher. Moderne Betonstufen gibt es in unzähligen Optiken, die oft kaum von Naturstein zu unterscheiden sind. Der riesige Vorteil: Sie sind absolut maßhaltig, was das Verlegen viel einfacher macht. Und falls du mal weiße Flecken (Kalkausblühungen) entdeckst: keine Panik! Das ist ein natürlicher Prozess und verschwindet von allein wieder.
Haltbarkeit: Sehr lang, locker 20-30 Jahre.
Pflege: Gering. Wichtig: Niemals Tausalz verwenden, das frisst sich in die Oberfläche!
DIY-Schwierigkeit: Mittel. Das Gewicht ist machbar, und die exakten Maße helfen ungemein.
Kosten: Eine sehr gute Preis-Leistungs-Option. Eine Stufe kostet je nach Optik und Qualität zwischen 30 € und 60 €.
Holz – Natürlich und warm, aber mit Bedacht
Holz passt perfekt in naturnahe Gärten. Aber es ist ein lebendiges Material und braucht etwas mehr Liebe. Das A und O ist hier, direkten Erdkontakt zu vermeiden. Die Trägerbalken müssen auf kleinen Punktfundamenten oder Metallfüßen stehen, damit Luft zirkulieren kann. Greif zu langlebigen Hölzern wie Lärche, Douglasie oder Eiche. Finger weg von billiger, imprägnierter Kiefer – die fault dir nach wenigen Jahren weg.
Haltbarkeit: Bei guter Pflege und richtiger Holzart 15-20 Jahre.
Pflege: Mittel bis hoch. Regelmäßiges Reinigen und eventuell Nachölen ist Pflicht.
DIY-Schwierigkeit: Mittel. Man braucht präzises Werkzeug und ein gutes Verständnis für Holzverbindungen.
Kosten: Liegt irgendwo in der Mitte, aber stark abhängig von der Holzart.
Kleiner Tipp: Schwere Materialien wie Schotter oder Blockstufen lässt du dir am besten vom Baustoffhandel liefern. Die haben oft Kran-LKW und stellen dir die Palette direkt in den Garten – das erspart dir eine Menge Schlepperei im Vergleich zum Kauf im Baumarkt.
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Der Bau Schritt für Schritt
Eine einfache Blockstufentreppe ist für geübte Heimwerker absolut machbar. Die wichtigste Arbeit findet dabei unter der Erde statt.
Schritt 1: Das Fundament – Das Herzstück deiner Treppe
Der größte Fehler, den du machen kannst, ist, die erste Stufe einfach in den Sand zu legen. Im Winter gefriert der Boden, dehnt sich aus und drückt alles nach oben, was nicht tief genug gegründet ist. Das nennt man Frosthub. Ich habe mal eine Treppe saniert, da stand die erste Stufe nach zwei Wintern 5 cm höher und komplett schief. Alles musste raus und neu gemacht werden.
Dein Fundament muss also frostsicher sein. Das bedeutet in den meisten Regionen Deutschlands 80 cm tief. Was du wirklich brauchst? Schaufel, Schubkarre, einen Gummihammer und eine lange Wasserwaage. Das Wichtigste ist eine Rüttelplatte, die du dir aber für ca. 40-50 Euro pro Tag im Baumarkt oder Baustoffhandel leihen kannst.
Grabe einen Graben, fülle ihn mit 60-70 cm Schotter (Körnung 0/32) und verdichte das Ganze mit der Rüttelplatte in mehreren Schichten. Oben drauf kommt dann eine ca. 10 cm dicke Schicht aus „erdfeuchtem Beton“. Und was heißt „erdfeucht“? Stell dir vor, du machst einen Schneeball. Der Beton sollte in deiner Hand genauso zusammenkleben, aber nicht tropfen. Eine gute Faustregel ist: 4 Schaufeln Estrichkies auf 1 Schaufel Zement, und dann ganz vorsichtig Wasser dazu, bis die Konsistenz stimmt.
Schritt 2: Die erste Stufe – Alles muss perfekt sein
Die erste Stufe ist die Referenz für den ganzen Rest. Sie muss perfekt sitzen. Leg sie in den feuchten Beton und klopf sie mit dem Gummihammer in Position. Prüfe mit der Wasserwaage alles: längs, quer und das kleine Gefälle nach vorne. Lass dir hier Zeit! Eine schiefe erste Stufe verfolgt dich bis ganz nach oben.
Schritt 3: Stufe für Stufe nach oben
Für jede weitere Stufe legst du wieder einen Streifen erdfeuchten Beton auf. Jetzt kommt dein Plan zum Einsatz: Miss von der Vorderkante der unteren Stufe deine geplante Tiefe nach hinten und die Höhe nach oben. Setz die nächste Stufe genau auf diese Maße. Wieder alles mit der Wasserwaage prüfen. Ganz wichtig: Hinterfülle jede gesetzte Stufe sofort mit Schotter und verdichte ihn gut, damit nichts nach hinten wegrutschen kann.
Sicherheit und Beleuchtung nicht vergessen!
Deine Treppe wird auch bei Regen und im Dunkeln benutzt. Deshalb ist Sicherheit wichtiger als die reine Optik.
Wähle unbedingt rutschfeste Materialien (mindestens Rutschklasse R11). Polierter Stein sieht vielleicht schick aus, wird bei Nässe aber zur Eisbahn. Ein Geländer ist meist ab einer Absturzhöhe von einem Meter Pflicht, aber schon bei drei oder vier Stufen gibt ein Handlauf besonders älteren Menschen oder Kindern Sicherheit.
Und denk an die Beleuchtung! Nichts ist fieser als eine unsichtbare Stufe im Dunkeln. Elegante Lösungen sind kleine LED-Spots in den Seitenwänden oder wasserdichte LED-Streifen unter den Stufenvorderkanten. Achte auf die Schutzart IP65 oder höher. Lass Elektroarbeiten im Außenbereich aber bitte immer von einem Fachmann machen – mit Strom und Wasser ist nicht zu spaßen.
Selber machen oder doch den Profi rufen?
Eine kleine Treppe mit drei, vier Stufen? Mit guter Planung und etwas Geschick schaffst du das! Bei größeren Projekten solltest du aber ehrlich zu dir sein. Zieh einen Profi aus dem Garten- und Landschaftsbau hinzu, wenn:
- Du an einem steilen Hang baust, der vielleicht sogar gestützt werden muss.
- Du mehr als 5-6 Stufen brauchst (das Gewicht und die Kräfte werden enorm).
- Ein Minibagger für Erdbewegungen nötig ist.
- Du dir bei der ganzen Sache einfach unsicher bist.
Glaub mir, die Kosten für die Reparatur einer vermurksten Treppe sind fast immer höher, als sie von Anfang an richtig bauen zu lassen. Eine gut gebaute Treppe ist eine sichere Investition, die deinen Garten aufwertet und dir bei jedem Schritt Freude macht.
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Wussten Sie, dass eine gute Drainage die Lebensdauer Ihrer Treppe verdoppeln kann?
Wasser ist der größte Feind jeder Außenkonstruktion. Sammelt es sich unter den Stufen, kann Frost im Winter das Fundament sprengen und die Steine anheben. Planen Sie daher unbedingt eine etwa 15 cm dicke Schicht aus Schotter oder Kies unter dem Betonfundament ein. Das leitet Wasser ab und verhindert böse Überraschungen nach dem ersten harten Winter.
Welches Holz hält im Garten am längsten?
Für Holzstufen im Freien ist nicht jede Holzart geeignet. Tropenhölzer wie Bangkirai oder Cumaru (Resistenzklasse 1) sind extrem langlebig, aber ökologisch oft bedenklich. Eine fantastische heimische Alternative ist die Lärche oder Douglasie (Resistenzklasse 3). Ihr hoher Harzanteil wirkt wie eine natürliche Imprägnierung. Wichtig: Sorgen Sie für konstruktiven Holzschutz, damit das Holz nie direkt auf der Erde aufliegt und schnell abtrocknen kann.
Blockstufen: Massive, aus einem Stück gefertigte Stufen aus Beton oder Naturstein. Sie sind schwer, aber extrem stabil und relativ schnell zu verlegen, da jede Stufe ein fertiges Element ist.
Legestufen mit Setzstufen: Hierbei kombinieren Sie dünnere Trittstufen (die Platten, auf die Sie treten) mit senkrechten Setzstufen (die Front). Diese Bauweise ist flexibler in der Gestaltung, erfordert aber mehr Präzision beim Aufbau.
Für ein schnelles, robustes Ergebnis sind Blockstufen oft die bessere Wahl für Heimwerker.
- Vermeiden Sie den Hochdruckreiniger bei Sandstein oder porösen Betonsteinen – er raut die Oberfläche auf und macht sie anfälliger für neuen Schmutz.
- Ein Schrubber und eine Mischung aus Wasser und Soda (Natriumcarbonat) wirken oft Wunder gegen Grünbelag.
- Spezielle Grünbelagentferner, z.B. von Mellerud oder Lithofin, arbeiten oft selbsttätig und schonen das Material.
Der Charme von Cortenstahl liegt in seiner kontrollierten Rostschicht. Was zunächst wie Verfall aussieht, ist in Wahrheit eine dichte Sperrschicht (Patina), die das darunterliegende Metall vor weiterer Korrosion schützt. Für Treppenwangen oder als Kante für Schotterstufen ist das Material ideal: Es verbindet eine warme, erdige Ästhetik mit moderner Klarheit und ist dabei extrem witterungsbeständig und pflegeleicht.
„Die sicherste Treppe ist die, über die man nicht nachdenken muss.“ – altes Sprichwort unter Landschaftsgärtnern
Das Geheimnis liegt in der absoluten Gleichmäßigkeit. Unser Gehirn speichert die Höhe der ersten Stufe und erwartet diese bei allen folgenden. Schon eine Abweichung von einem Zentimeter kann zu einem gefährlichen Stolperer führen. Nehmen Sie sich daher beim Ausmessen und Setzen der ersten Stufe besonders viel Zeit – sie ist das Maß aller Dinge.
Verleihen Sie Ihrer Treppe Charakter, indem Sie die senkrechten Setzstufen kreativ gestalten. Das ist eine kleine Fläche mit großer Wirkung.
- Mediterran: Kleben Sie einzelne, frostfeste Mosaiksteine oder portugiesische Azulejo-Fliesen auf.
- Modern: Verkleiden Sie die Front mit dünnen Edelstahl- oder Schieferplatten als Kontrast zum Trittstein.
- Natürlich: Lassen Sie die Front einfach offen und füllen den Raum mit dekorativem Kies auf.
Der Handlauf: Mehr als nur eine Stütze. Ab einer Treppenhöhe von einem Meter oder mehr als vier Stufen ist ein Geländer in vielen Landesbauordnungen sogar Pflicht. Doch auch bei kürzeren Treppen gibt ein Handlauf, besonders bei Nässe oder im Alter, ein enormes Gefühl von Sicherheit. Modelle aus pulverbeschichtetem Stahl oder Edelstahl sind pflegeleicht und modern, während Holz wärmer wirkt, aber regelmäßige Pflege benötigt.
- Sie schaffen einen sanften, fließenden Übergang zum Garten.
- Sie laden zum Bepflanzen der seitlichen Fugen ein.
- Sie wirken weniger wuchtig und integrieren sich harmonisch.
Das Geheimnis? Eine Trockenmauer-Bauweise. Statt die Steine in Beton zu setzen, werden sie auf einem Schotterbett verlegt und die Fugen mit Splitt oder Sand gefüllt. Das erlaubt nicht nur eine Bepflanzung, sondern macht die Treppe auch flexibler gegenüber leichten Bodenbewegungen.
Denken Sie frühzeitig an die Beleuchtung! Nachträglich Kabel zu verlegen, ist extrem aufwendig. Eine smarte Lösung sind moderne 12V- oder 24V-Systeme wie „Plug & Shine“ von Paulmann oder das „Garden 24V“-System von Konstsmide. Die Kabel können oft oberflächennah verlegt werden. Planen Sie entweder seitliche Spots, die auf die Stufen gerichtet sind, oder integrieren Sie flache LED-Strips direkt unter der Vorderkante der Trittstufen für einen eleganten, indirekten Lichteffekt.
Muss es immer ein massives Betonfundament sein?
Für eine große, stark frequentierte Treppe aus schweren Blockstufen: Ja, unbedingt. Ein Streifenfundament aus Beton ist hier die einzig dauerhafte Lösung. Für eine kleinere, selten genutzte Treppe im hinteren Gartenteil, vielleicht aus Holzbohlen, reicht oft auch ein gut verdichtetes Fundament aus Schotter und Splitt. Wichtig ist, dass die unterste Schicht immer frostsicher, also mindestens 80 cm tief, gegründet wird.
Laut einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ereignen sich die meisten Sturzunfälle auf dem eigenen Grundstück, oft auf Wegen und Treppen.
Rutschfestigkeit ist daher kein Luxus, sondern ein Muss. Achten Sie bei der Materialwahl auf eine raue Oberfläche. Polierter Granit sieht edel aus, wird bei Nässe aber zur Eisbahn. Besser sind geflammte Oberflächen, gespaltene Natursteine oder Betonsteine mit strukturierter Oberfläche.
Eine Treppe ist die perfekte Bühne für Pflanzen. Nutzen Sie den Raum daneben für eine abwechslungsreiche Bepflanzung.
- Für sonnige Lagen: Polster-Thymian, Blaukissen (Aubrieta) oder Sedum-Arten. Sie sind trittfest, duften und lockern harte Steinkanten auf.
- Für schattige Bereiche: Funkien (Hosta) mit ihren Blattstrukturen, Elfenblumen (Epimedium) oder kleine Farne.
Der Trick ist, Pflanzen zu wählen, die nicht zu hoch werden und die Stufen nicht überwuchern.
Wichtiger Zwischenschritt: Bevor Sie die Stufen auf das Splittbett legen, breiten Sie ein robustes Unkrautvlies auf dem Schotterfundament aus. Es verhindert, dass sich Unkraut von unten durch die Fugen kämpft und erspart Ihnen jahrelanges, mühsames Zupfen. Eine kleine, unsichtbare Maßnahme mit maximaler Wirkung für den Pflegeaufwand.
Warum in die Ferne schweifen? Regionale Steine wie Jura-Kalkstein aus Bayern, Grauwacke aus dem Bergischen Land oder sächsischer Sandstein haben nicht nur kürzere Transportwege, sondern passen sich auch farblich perfekt in die lokale Landschaft ein. Fragen Sie im lokalen Baustoffhandel gezielt nach Materialien aus der Region – oft sind sie sogar günstiger als importierte Ware.
Die ideale Breite einer Gartentreppe hängt von ihrer Nutzung ab. Als Faustregel gilt:
- 60-80 cm: Ausreichend für einen schmalen Nebenweg, auf dem nur eine Person geht.
- 120 cm: Die Komfortbreite. Hier können zwei Personen bequem aneinander vorbeigehen oder man kann auch mal eine Schubkarre transportieren.
- Über 150 cm: Wirkt sehr großzügig und fast wie eine Terrasse. Ideal, wenn die Treppe auch als Sitzgelegenheit genutzt werden soll.
Gerade Linien wirken formal und zielgerichtet, während geschwungene Treppen den Weg entschleunigen und den Blick lenken. Ein leichter Bogen kann eine Treppe weicher und natürlicher in den Hang integrieren. Planen Sie den Verlauf, indem Sie zwei Gartenschläuche auf dem Boden auslegen und die Form so lange anpassen, bis sie sich für Sie richtig anfühlt. Erst dann beginnen Sie mit dem Graben.
Kosten sparen mit Köpfchen: Anstatt massiver Blockstufen können Sie Stufen auch aus günstigeren Kantensteinen oder Palisaden bauen und die Trittfläche dahinter mit Schotter oder Rindenmulch auffüllen. Das ist ideal für naturnahe Gärten und schont das Budget, erfordert aber eine stabile Einfassung, damit nichts verrutscht.
Sind alte Eisenbahnschwellen eine gute Idee?
Optisch ja, praktisch nein. Echte, alte Schwellen sind oft mit Carbolineum, einem teerölhaltigen und gesundheitsschädlichen Holzschutzmittel, getränkt. Bei Sonneneinstrahlung können diese Stoffe ausdünsten. Greifen Sie stattdessen lieber zu neuen, unbehandelten Eichen- oder Lärchenbalken im gleichen Format. Sie entwickeln mit der Zeit eine ähnliche, silbergraue Patina, sind aber völlig unbedenklich.
Die Illusion schwebender Stufen: Dieser moderne Look entsteht, indem die Stufen nur mittig auf einem verdeckten Träger oder in einer Wand verankert sind. Für den DIY-Bau lässt sich der Effekt imitieren: Verwenden Sie dunkle, zurückgesetzte Setzstufen. Wenn Sie zum Beispiel helle Trittstufen aus Beton mit dunkelgrauen oder schwarzen Setzstufen kombinieren, die einige Zentimeter nach hinten versetzt sind, erzeugt der Schattenwurf den Eindruck, die Stufen würden schweben.
Der Klang von Schritten kann die Atmosphäre im Garten stark beeinflussen. Während massive Steinstufen ein sattes, sicheres „Klack“ erzeugen, knirscht Kies bei jedem Schritt und kündigt Besucher an. Holzstufen klingen weicher und gedämpfter. Überlegen Sie bei der Materialwahl nicht nur, wie die Treppe aussieht, sondern auch, wie sie sich anhören und anfühlen soll.
- Ein solider Gummihammer zum Festklopfen der Steine, ohne sie zu beschädigen.
- Eine lange Wasserwaage (mind. 1 Meter), um sowohl die Längs- als auch die Querneigung zu prüfen.
- Maurerschnur und Holzpflöcke, um den Verlauf exakt abzustecken, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
- Eine Rüttelplatte für das Fundament? Kann man sich im Baumarkt tageweise leihen – und es lohnt sich!
In der japanischen Gartengestaltung (Nobedan) werden Treppen oft als bewusster Pfad inszeniert. Unregelmäßig gesetzte, flache Natursteine zwingen zum langsamen, achtsamen Gehen. Es geht nicht darum, schnell von A nach B zu kommen, sondern den Weg selbst zu erleben. Eine Inspiration, auch ungleich große Platten zu verwenden, um einen organischeren, weniger strengen Look zu erzielen.
WPC (Wood-Plastic-Composite): Dielen aus diesem Holz-Kunststoff-Gemisch sind splitterfrei, farbstabil und benötigen keinen Schutzanstrich. Für Treppen sind sie eine pflegeleichte Option.
Massivholz (z.B. Lärche): Holz ist ein Naturprodukt, es atmet und fühlt sich wärmer an. Es vergraut mit der Zeit auf natürliche Weise oder muss regelmäßig geölt werden, um den Farbton zu erhalten.
Die Entscheidung ist oft eine Frage der Ästhetik: Bevorzugen Sie die perfekte, gleichmäßige Oberfläche von WPC oder den lebendigen Charakter von echtem Holz?
Vergessen Sie nicht das leichte Quergefälle! Jede einzelne Stufe sollte ein kaum sichtbares Gefälle von 1-2 % von hinten nach vorne aufweisen. Das bedeutet, auf einer 35 cm tiefen Stufe ist die Vorderkante etwa 3-7 mm tiefer als die Hinterkante. So kann Regenwasser schnell ablaufen, es bilden sich keine Pfützen und im Winter wird die Gefahr von Eisbildung deutlich reduziert. Ein kleines Detail mit riesigem Sicherheitsplus.
