Dresscode im Business 2016 – perfekt angezogen zum Geschäftstermin
Gut gekleidet im Businessumfeld? Gar nicht so einfach bei der heutigen Fülle an Möglichkeiten, Trends und nicht zuletzt auch Richtlinien. Zwar sind die Zeiten, in denen es eher schlicht oder gar grau in grau zuging mittlerweile vorbei, dennoch gibt es bezüglich der Kleiderordnung so einiges zu beachten. Nicht jeder Laufsteg-Trend eignet sich daher zur Umsetzung und wer auf klassische Bestandteile setzt, liegt im Zweifelsfall meist nicht verkehrt.
Der heutige Business-Look hat seinen eigenen Dresscode. Was für Männer Anzug, ordentliches Hemd und die Krawatte als Farbtupfer sind, das ist für die Frau oftmals der Hosenanzug, um auf Nummer Sicher zu gehen. Strenge und Sachlichkeit müssen jedoch keineswegs den Business-Look allein auszeichnen, wie Joachim Aisenbrey, Geschäftsführer im Modehaus Breuninger versichert.
„Natürlich fühlen sich Frauen im Hosenanzug bei öffentlichen Auftritten, bei Meetings oder Präsentationen am sichersten. Da muss nicht drüber nachgedacht werden, ob man durch zu viel modische oder farbige Extravaganz Anstoß erregt, ob der Saum von Rock oder Kleid hochrutscht und zu viel Einblick gewährt oder man sich in letzter Minute die Strümpfe durch eine Laufmasche ruiniert hat.[…] Aber es gibt keine echten Regeln.“ Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de
Aktuelle Modetrends und die Umsetzbarkeit im Business
Geht es nach den aktuellen Modeschauen für das Jahr 2016, so wird vielfach zu Altbekanntem gegriffen. Während im letzten Jahr noch Rottöne dominierten, so dürfen dieses Jahr wieder vermehrt Kombinationen in Schwarz-Weiß oder Colour-Blocking getragen werden. Diese Looks eignen sich durchaus gut für das Büro, zumal sie ideal mit weiteren Basics kombiniert werden können, die sich ohnehin schon im Kleiderschrank befinden. Trendfarben wie Rosé und Hellblau sorgen hingegen für sanfte Farbtupfer und setzen abermals auf Pastelltöne – diese wiederum finden sich vor allem in Blusen wieder, aber auch Blazer und Hosenanzug bieten sich dafür an. Wer ein ausgewähltes farbiges Highlight setzen möchte, der kommt bei bunten Blockstreifen auf seine Kosten. Diese sind sowohl im kommenden Frühjahr als auch Sommer gefragt, sollten aber unbedingt dezent eingesetzt werden und keineswegs das Outfit bestimmen. Gefragt sind außerdem die sogenannten Plissee-Falten, die viel Weiblichkeit versprühen. Solange Kleid oder Rock lang genug sind und ansonsten schlicht daherkommen, kann auch dieser Trend bürotauglich sein.
Einige Trends haben im Büro nichts zu suchen
Weitere Trends der Modenschauen sind unter anderem die schulterfreien Carmen-Blusen, Fransenkleider oder Metallic-Hosen. Durchaus schön anzusehen, für den Alltag im Büro sind diese Trends jedoch zu aufsehenerregend. Hier ist eher Understatement gefragt. Auch der Lingerie-Style oder das Tragen von weiten Jeans und Jogginghosen erlebt ein Revival, wie bei oe3.orf.at nachzulesen ist – im Business haben sie jedoch nichts zu suchen. Interessant für einige Branchen dürfte allerdings der Trend hin zu businessfähigen Sneakers sein. Die lässigen, bequemen Sportschuhe sind mittlerweile in unzähligen Varianten erhältlich und lassen sich mitunter auch gekonnt zum Sakko oder sportlichen Anzug kombinieren. Entscheidend ist hierbei allerdings tatsächlich die Branche.
Allen Neuheiten zum Trotz: DIE wichtigsten neuen Trends gibt es heutzutage im Grunde nicht mehr im Business. Dies ist bereits daraus ersichtlich, dass viele Dresscodes miteinander verschmelzen, Grenzen aufweichen und etliche Hybride entstanden sind, die sowohl Mann als auch Frau tragen dürfen. Wie ein solcher Look aussehen kann, hat freshideen.com bereits an anderer Stelle gezeigt.
Auch im Ausland ist die Garderobe nicht zu unterschätzen
Nicht nur hierzulande, sondern auch auswärts spielt die Kleidung eine große Rolle. Gerade im weit entfernten Ausland kann der korrekte Businessdress mitunter sogar über Erfolg oder Misserfolg bei einem Geschäftstermin entscheiden. Laut raab-verlag.at wird der Kleidung in der russischen Geschäftswelt beispielsweise sehr große Bedeutung zugeschrieben, auch Statussymbole wie eine teure Uhr und edler Schmuck sind erlaubt. In China wird hingegen Wert auf ein dezentes, aber seriöses Auftreten gelegt, bei dem möglichst wenig nackte Haut zu sehen ist. In Indien, wo die Geschäftsleute oft zu kurzärmligen Hemden ohne Krawatte greifen, wird von Europäern hingegen formellere Kleidung erwartet – sie dürfen lediglich das Jackett ablegen, sollte es doch zu warm werden. Zwar muss demnach nicht zwangsläufig auf moderne Trends und die gewisse persönliche Note verzichtet werden, trotzdem sollte im Zweifelsfall besser auf bewährte Standards gesetzt werden.
Weitere Tipps für einen gelungenen Auftritt beim ausländischen Meeting
- In vielen asiatischen Ländern gelten offene und hochhackige Schuhe als nicht sehr damenhaft. Besser sind niedrige Absätze.
- In den USA sind „Bad Hair Days“ absolut verpönt. Bevor es zum Geschäftsessen geht, sollte die Frisur also unbedingt sitzen und das Haar gepflegt sein.
- Schmuck ist in der Türkei gern gesehen und darf sogar durchaus protzig sein.
- Wer im japanischen Raum ein Geschäftsessen hat, sollte im Vorfeld unbedingt auf die Wahl der richtigen Socken achten. Denn geht es in ein traditionelles Restaurant, so müssen die Schuhe ausgezogen werden. Ein unschönes Loch kann nicht nur unangenehm, sondern auch geschäftsschädigend sein.
No-Go’s: zu tiefer Ausschnitt oder zu kurzer Rock
Ganz gleich, ob Karrierefrau aus den oberen Etagen oder Auszubildende – es gibt einige wichtige No-Go’s, die trotz aller Modevielfalt nicht gern gesehen sind.
- Rocklänge – wer sich für einen Rock entscheidet, sollte auf eine angemessene Länge achten. Ansonsten wird dieser zwar zweifellos die Blicke auf sich ziehen, dies jedoch nicht unbedingt im positiven Sinne. Idealerweise endet er eine Handbreit über dem Knie. Wichtig ist ebenfalls, dass dieser mit der entsprechenden Eleganz getragen wird. Beispielsweise beim Hinsetzen, damit der Rock nicht zu weit nach oben rutscht. Empfehlung: leicht gedreht zum Stuhl mit geschlossenen Knien sitzen und die Beine nicht überschlagen.
- Ausschnitt – modische Kleidung ist durchaus erlaubt, dennoch sollte auf erotische Signale wie tiefe Ausschnitte oder transparente Blusen verzichtet werden. Sie wirken nicht souverän und sorgen dafür, dass die Trägerin womöglich nicht als kompetent wahrgenommen wird. Darüber hinaus kann das üppige Dekolleté auch schlicht ablenkend wirken und hat daher nichts im Büroalltag zu suchen.
- Schmuck – Schmuck ist durchaus erlaubt, sollte aber in jedem Wahl dezent gewählt werden. Im geschäftlichen Rahmen sind eine Uhr und ein Armband in der Regel vollkommen ausreichend, sollten aber nicht an einer Hand getragen werden. Ähnlich sieht es bei Ringen aus, auch hier wirken zu viele Einzelstücke überladen. Zudem verkürzen sie die Finger optisch.
- Dezent, aber modisch – es gibt einige grundsätzliche Regeln, die einen gelungenen Auftritt garantieren. Verzichtet werden sollte daher bestenfalls auf Neonfarben, Tigermuster, ausgewaschene und abgetragene Jeans, zu enge Kleidung, hohe Absätze über 6 cm oder Stiefel, die über das Knie reichen. Auch sehr starkes Make-up, ungebügelte Kleidung oder lange rote Fingernägel machen sich in der Regel nicht gut.
Bild 1: 103476226 – Business team. © Kurhan
Bild 3: 88091341 – Clothes hang on a shelf in a designer clothes store in retro col © Sensay