Deine eigene Lampe bauen: Der ehrliche Guide für einzigartige Leuchten (ohne Brandgefahr)
Ich hab in meiner Werkstatt über die Jahre wirklich alles gesehen. Lampen, die Kunstwerke waren, und andere, die, ehrlich gesagt, tickende Zeitbomben waren. Viele kommen mit super Ideen, inspiriert von Pinterest oder Instagram, aber oft fehlt das entscheidende Wissen, um aus einem coolen Look auch ein sicheres Teil zu machen. Und bei Strom gibt’s halt keine zweite Chance. Ein Wohnungsbrand wegen einer selbstgebauten Lampe? Das will wirklich niemand.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Fundament: Ohne Ahnung von Sicherheit geht gar nichts
- 2 Materialcheck: Was sicher ist und was brandgefährlich werden kann
- 3 Praxis-Projekt 1: Die zeitlose Tischleuchte aus dem Holzklotz
- 4 Dein 5-Minuten-Sicherheits-Check für zu Hause
- 5 Praxis-Projekt 2: Der schnelle Lampenschirm für einen neuen Look
- 6 Ein Wort zum Schluss
- 7 Bildergalerie
Deshalb gibt’s hier kein schnelles „59 kreative Lampenideen“-Video, sondern ehrliche Ratschläge aus der Praxis. Wir reden über die Grundlagen, die du wirklich kennen musst. Wir schauen uns an, welche Materialien gehen und von welchen du besser die Finger lässt. Und dann zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du am Ende eine Lampe in der Hand hältst, die nicht nur top aussieht, sondern auch absolut sicher ist.
Das Fundament: Ohne Ahnung von Sicherheit geht gar nichts
Bevor wir auch nur ein Werkzeug in die Hand nehmen, müssen wir über das A und O sprechen: die Sicherheit. Eine Lampe ist kein Deko-Häschen, sondern ein elektrisches Gerät. Und Strom ist kein Spielzeug.

Was du als Heimwerker darfst – und was nicht
Ganz klar: Alles, was fest in der Wand oder Decke installiert ist, ist für Laien absolut tabu. Kabel in der Wand verlegen oder die Lampe direkt am Deckenauslass anklemmen? Finger weg! Das darf nur eine ausgebildete Elektrofachkraft machen. Das ist nicht nur eine Empfehlung, das ist Gesetz und hat verdammt gute Gründe.
Was du aber machen darfst, ist, eine sogenannte „ortsveränderliche Leuchte“ zu bauen. Klingt kompliziert, meint aber nur: eine Lampe mit Stecker für die Steckdose. Du kannst also ein Kabel mit Stecker, Schalter und Fassung verbinden und das Ganze in deinen selbstgebauten Lampenkörper einbauen. Aber selbst da gibt es ein paar Spielregeln.
Achte beim Kauf deiner Teile – also Kabel, Stecker, Schalter und Fassung – unbedingt auf das CE-Zeichen. Das ist das Minimum und bestätigt, dass die EU-Sicherheitsanforderungen erfüllt sind. Noch besser, und das ist mein persönlicher Tipp, ist das VDE-Zeichen. Das ist ein deutsches Prüfzeichen und steht für geprüfte, höhere Sicherheit. Ich verbaue privat und beruflich nur Teile mit VDE-Siegel, zum Beispiel von Herstellern wie Kopp oder Busch-Jaeger. Die paar Euro mehr sind es absolut wert.

Das Leuchtmittel: Warum nur noch LED eine Option ist
Erinnerst du dich an die alten Glühbirnen? Eine 60-Watt-Birne wurde so heiß, dass man sich daran die Finger verbrennen konnte, locker über 150 °C. Das reicht, um Papier oder trockenen Stoff in Brand zu setzen. Halogenlampen sind sogar noch extremer.
Für selbstgebaute Lampen, besonders aus Holz, Stoff oder Papier, gibt es deshalb heute nur eine logische Wahl: LED-Leuchtmittel. Eine LED, die so hell ist wie die alte 60-Watt-Birne, braucht oft nur 7 bis 9 Watt und wird dabei gerade mal handwarm (so um die 40-60 °C). Das senkt die Brandgefahr dramatisch.
Gut zu wissen: Achte beim LED-Kauf auf diese zwei Werte:
- Lumen (lm): Das ist die Helligkeit. Eine alte 60-Watt-Birne hatte ungefähr 700-800 Lumen. Das ist ein guter Richtwert.
- Kelvin (K): Das ist die Lichtfarbe. Um die 2700 K ist ein gemütliches Warmweiß, perfekt fürs Wohnzimmer. 4000 K ist ein neutrales Weiß, gut zum Arbeiten.
Ein Rat aus der Praxis: Spar nicht am falschen Ende. Kauf keine No-Name-LEDs von irgendwelchen Online-Marktplätzen. Die Elektronik da drin kann Schrott sein und im schlimmsten Fall überhitzen. Greif lieber zu bekannten Marken wie Osram oder Philips, die du in jedem Baumarkt bekommst.

Materialcheck: Was sicher ist und was brandgefährlich werden kann
Die Materialwahl entscheidet über Look und Sicherheit. Die goldene Regel lautet immer: Sorge für genug Abstand und Belüftung zwischen Leuchtmittel und Lampenschirm!
- Holz: Ein fantastisches Material, warm und natürlich. Aber klar, es ist brennbar. Der Trick ist, die Wärme loszuwerden. Wenn du eine Lampe aus einem massiven Holzklotz baust, muss die Wärme von Fassung und LED nach oben entweichen können. Eine Öffnung ist also Pflicht. Harthölzer wie Eiche oder Buche sind übrigens etwas schwerer entflammbar als weiche Fichte. Schwierigkeitsgrad? Würde ich sagen 2 von 5, wenn du mit einer Bohrmaschine umgehen kannst.
- Stoff & Papier: Hier ist die größte Vorsicht geboten. Die im Netz so beliebten „Wolkenlampen“ aus Watte sind oft eine Katastrophe, wenn sie falsch gebaut werden. Der häufigste Fehler ist, den Stoff direkt auf einen Draht zu kleben. Die Hitze staut sich, der Stoff wird über Monate brüchig und irgendwann reicht eine kleine Temperaturspitze… du kannst es dir denken. Profis nutzen spezielle, schwer entflammbare Lampenschirmfolie (Baustoffklasse B1), auf die der Stoff aufgeklebt wird. Und immer, wirklich IMMER, mindestens 5 cm Abstand zum Leuchtmittel halten und für gute Belüftung sorgen (oben offen!). Schwierigkeitsgrad: 3 von 5, weil du hier super genau arbeiten musst.
- Metall: Sieht edel aus, ist nicht brennbar, ABER es leitet Strom. Das ist die größte Gefahr. Wenn ein Kabel im Inneren beschädigt wird und das Metallgehäuse berührt, steht die ganze Lampe unter Strom. Lebensgefahr! Ich hab mal eine „Designerleuchte“ vom Flohmarkt repariert, bei der das Kabel an einer scharfkantigen Metallkante fast durchgescheuert war. Pures Glück, dass da nichts passiert ist. Deshalb brauchen Metalllampen ein dreiadriges Kabel mit grün-gelbem Schutzleiter, der fest mit dem Gehäuse verbunden wird. Das ist überlebenswichtig und nichts für Anfänger. Schwierigkeitsgrad: 4 von 5, weil du das Thema Schutzleiter zu 100 % verstehen musst.

Praxis-Projekt 1: Die zeitlose Tischleuchte aus dem Holzklotz
Dieses Projekt ist ein super Einstieg. Es ist überschaubar und du lernst die wichtigsten Grundlagen. Plane als Anfänger mal so 3-4 Stunden reine Arbeitszeit ein, plus die Trockenzeit für das Öl.
Einkaufsliste mit geschätzten Kosten:
- Holzklotz (z.B. Eiche, 12x12x20 cm): ca. 10-20 € im Baumarkt oder beim Holzhändler.
- VDE-geprüftes Kabelset: Fertig mit Textilkabel, Schalter und Stecker. Gibt’s für ca. 10-15 €.
- E27-Fassung (Kunststoff oder Keramik): ca. 3-5 €.
- Gutes LED-Leuchtmittel: ca. 5-8 €.
- Kleinkram: Schleifpapier, etwas Öl, Filzgleiter.
Gesamtkosten: Rechne mal mit ca. 30-50 Euro für alle Teile. Absolut fair für ein handgemachtes Unikat, oder?
Schritt für Schritt zu deiner Lampe:
- Planen & Bohren: Zeichne an, wo oben die Fassung rein soll und hinten das Kabel rauskommt. Bohre von oben mit einem 40-mm-Forstnerbohrer eine ca. 5-6 cm tiefe Mulde für die Fassung. Der Forstnerbohrer macht schöne, saubere Löcher.
- Der Kabelkanal (der knifflige Teil): Jetzt bohrst du von unten und von der Rückseite ein 8-mm-Loch, sodass sich beide in der Mitte treffen und einen Kanal zur Fassungsmulde bilden. Kleiner Tipp vom Profi: Spann den Klotz bombenfest ein, am besten mit Schraubzwingen. Und bohr vielleicht mit einem dünneren Bohrer vor, damit der lange Bohrer nicht verläuft. Langsam bohren und immer wieder die Späne rausholen!
- Schleifen & Ölen: Schleife alle Kanten und Flächen superglatt, erst mit 120er, dann mit 240er Körnung. Das Holz muss sich anfühlen wie ein Babypopo! Danach mit Hartwachsöl einreiben, trocknen lassen, fertig.
- Elektrik montieren: Fädel das Kabel durch den Kanal. Schließe die zwei Adern an der Fassung an (bei zwei Adern ist die Reihenfolge egal). Ganz wichtig: Schraube die Zugentlastung der Fassung fest! Das ist eine kleine Klemme, die verhindert, dass das Kabel bei Zug aus den Kontakten gerissen wird.
- Endmontage & Test: Setz die Fassung in die Mulde, kleb Filzgleiter drunter, schraub die LED rein und steck den Stecker ein. Leuchtet? Herzlichen Glückwunsch!

Dein 5-Minuten-Sicherheits-Check für zu Hause
Keine Zeit für ein ganzes Projekt? Kein Problem. Aber diese 5 Minuten solltest du dir für deine Sicherheit nehmen. Geh jetzt sofort zu einer deiner Lampen (am besten einer älteren oder einer vom Flohmarkt) und prüfe sie:
- Der Fühl-Test: Ist die Lampe an? Fass mal vorsichtig an den Schirm oder das Gehäuse. Ist es nur warm oder richtig heiß? Wenn es heiß ist, steckt da wahrscheinlich eine alte Glühbirne oder Halogenlampe drin. Sofort gegen eine kühle LED austauschen!
- Der Wackel-Test: Wackel mal sanft am Kabel direkt an der Fassung und am Stecker. Sitzt alles fest? Oder lässt es sich leicht rausziehen? Wenn ja, fehlt die Zugentlastung. Das ist gefährlich!
- Der Abstands-Test: Schau dir den Abstand zwischen Leuchtmittel und Lampenschirm an. Sind da mehrere Zentimeter Luft? Oder berührt die Birne fast den Stoff? Wenn der Abstand zu gering ist, herrscht akute Brandgefahr.
Wenn du auch nur bei einem Punkt ein schlechtes Gefühl hast, nimm die Lampe lieber vom Netz, bis du sie repariert oder ausgetauscht hast.

Praxis-Projekt 2: Der schnelle Lampenschirm für einen neuen Look
Wenn dir die Elektrik noch zu heikel ist, starte doch mit einem neuen Lampenschirm. Das ist absolut sicher und verändert einen Raum komplett. Plane dafür als Anfänger etwa 1-2 Stunden ein.
Was du brauchst:
- Lampenschirm-Ringe: Oben und unten, gibt’s im Bastelbedarf oder online (ca. 15-25 € für ein Set).
- Lampenschirmfolie: Unbedingt die selbstklebende, schwer entflammbare Variante nehmen!
- Dein Wunschstoff: Baumwolle oder Leinen sind super.
- Doppelseitiges Klebeband für Textilien, eine scharfe Schere und ein Cutter.
So einfach geht’s:
- Zuschneiden: Rolle den Lampenschirm-Ring auf der Folie ab, um den Umfang zu bestimmen. Schneide die Folie auf die richtige Größe zu, mit ca. 2 cm Zugabe an den Rändern.
- Stoff aufkleben: Bügel deinen Stoff glatt. Zieh das Schutzpapier der Folie langsam ab und streiche die Folie blasenfrei auf die Rückseite deines Stoffs.
- Ringe anbringen: Beklebe die Ringe mit doppelseitigem Klebeband. Rolle sie dann langsam und ganz präzise an der Ober- und Unterkante deiner Stoff-Folie entlang.
- Abschluss: Wo sich die Folie überlappt, wird sie verklebt. Den überstehenden Stoff an Ober- und Unterkante schlägst du einfach nach innen um die Ringe – das gibt einen sauberen Abschluss.
Fertig ist dein individueller Lampenschirm! Einfach auf einen vorhandenen Fuß setzen und den neuen Look genießen.

Ein Wort zum Schluss
Eine Lampe selber zu bauen ist ein großartiges Projekt, das Kreativität und Handwerk verbindet. Wenn du mit Sorgfalt und Respekt vor dem Strom arbeitest, kannst du echte Unikate schaffen.
Aber sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du bei der Elektrik unsicher bist, kauf ein fertiges Kabelset. Und wenn es um den Anschluss an der Decke geht: Ruf einen Profi an. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung. Deine Sicherheit ist unbezahlbar.
Bildergalerie


Das Kabel ist längst mehr als nur eine Notwendigkeit – es ist ein Design-Statement. Mit hochwertigen Textilkabeln, zum Beispiel von Creative-Cables oder Arditi, verleihen Sie Ihrer Lampe sofort Charakter. Ob knalliges Rot, edles Gold oder ein dezentes Leinengrau: Das Kabel kann den Stil Ihrer Leuchte maßgeblich prägen und wird vom funktionalen Element zum bewussten Hingucker.


- Unverzichtbar: Eine gute Abisolierzange für saubere Schnitte.
- Präzision: Aderendhülsenzange mit passenden Hülsen für flexible Litzenkabel.
- Standard: Ein kleiner und ein mittelgroßer Schraubendreher (Schlitz und Kreuzschlitz).
- Sicherheit: Ein zweipoliger Spannungsprüfer (ein „Lügenstift“ reicht nicht!).
Das Geheimnis? Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und verhindert beschädigte Kabel oder wackelige Verbindungen.


Weniger als 5 % aller Wohnungsbrände werden durch fehlerhafte Elektroinstallationen verursacht, aber bei selbstgebauten Geräten ohne Fachkenntnis steigt das Risiko exponentiell.
Diese Zahl des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) macht klar: Wissen ist der beste Brandschutz. Jede Klemme, die Sie anschließen, und jedes Material, das Sie wählen, hat direkte Auswirkungen auf die Sicherheit in Ihrem Zuhause. Nehmen Sie sich die Zeit, die Grundlagen zu verstehen – es lohnt sich.


Die ewige Frage: Welches Leuchtmittel ist das richtige für mein DIY-Projekt?
Die Antwort hängt stark von Ihrem Lampenschirm ab. Klassische Glüh- und Halogenbirnen werden extrem heiß und sind für Schirme aus Holz, Papier oder Stoff oft eine echte Brandgefahr. Moderne LED-Leuchtmittel sind hier die klar bessere Wahl. Sie erzeugen kaum Abwärme, verbrauchen bis zu 90 % weniger Energie und halten viel länger. Marken wie Philips oder Osram bieten mittlerweile sogar LED-Versionen im angesagten „Edison“-Look an, die den nostalgischen Charme ohne die Hitze liefern.


Wichtiger Punkt: Die Zugentlastung ist der unbesungene Held jeder sicheren Lampe. Diese kleine Klemme am Kabelausgang (in der Fassung oder am Lampenfuß) verhindert, dass durch einen versehentlichen Zug am Kabel die empfindlichen Adern aus den Klemmen gerissen werden. Ein Fehlen dieser Sicherung ist einer der häufigsten und gefährlichsten Fehler bei DIY-Leuchten.


Upcycling-Charme: Ein altes Schlagzeug, eine ausgediente Gießkanne oder Omas Einmachgläser – fast jeder Gegenstand kann zu einer einzigartigen Lampe werden. Der Trick liegt darin, die Elektrik sicher und unsichtbar zu integrieren. Bohren Sie Kabeleingänge immer mit einem Gummischutz (Kantenschutz), um die Isolierung nicht zu beschädigen. Bei Metallobjekten ist ein dreiadriges Kabel mit Schutzleiter (grün-gelb) absolute Pflicht!

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es verschiedene Fassungsgrößen gibt?
- E27: Der Klassiker. Die breite Fassung für die meisten Standard-Leuchtmittel. Ideal für Hänge-, Steh- und Tischleuchten, bei denen das Leuchtmittel auch optisch eine Rolle spielt.
- E14: Die schmalere „Kerzenfassung“. Perfekt für filigranere Leuchten, Kronleuchter oder Modelle, bei denen die Fassung möglichst unauffällig sein soll.


Der richtige Umgang mit Holz entscheidet über Look und Langlebigkeit. Nach dem Schleifen (beginnen Sie mit 80er, dann 120er Körnung) haben Sie die Wahl: Ein Hartwachsöl, etwa von Osmo, feuert die Maserung an und erzeugt eine warme, natürliche Haptik. Ein matter Klarlack auf Wasserbasis versiegelt die Oberfläche stärker und macht sie unempfindlicher, wirkt aber oft etwas kühler. Für den angesagten Scandi-Look reicht oft schon ein feiner Schliff ohne weitere Behandlung.


Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer sagte einst: „Der Stil ist […] die Physiognomie des Geistes.“
Ihre selbstgebaute Lampe ist genau das: ein Ausdruck Ihrer Persönlichkeit. Trauen Sie sich, Materialien zu kombinieren. Ein Sockel aus rauem Beton mit einem edlen Messingelement und einem schlichten Textilkabel kann einen faszinierenden Spannungsbogen erzeugen, den es so nirgends zu kaufen gibt.


- Vermeiden Sie leicht entflammbare Stoffe wie unbehandelte Baumwolle, Seide oder Leinen.
- Verzichten Sie auf dünnes, unbehandeltes Papier oder Pappe.
- Seien Sie vorsichtig mit Kunststoffen, die nicht als „schwer entflammbar“ (B1-zertifiziert) gekennzeichnet sind.
Die Alternative? Im Bastel- oder Lampenbedarf gibt es spezielle Lampenschirmfolie, die hitzebeständig ist und sich mit fast jedem Stoff bekleben lässt.


Ist ein Dimmer in einer DIY-Lampe eine gute Idee?
Absolut! Ein Schnurdimmer, der einfach in das Zuleitungskabel integriert wird, kann die Atmosphäre eines Raumes komplett verändern. Wichtig ist dabei die Kompatibilität: Achten Sie darauf, einen Dimmer zu wählen, der für LED-Leuchtmittel geeignet ist, da ältere Modelle oft nur mit Halogen- oder Glühbirnen funktionieren. Und ganz wichtig: Wählen Sie ein dimmbares LED-Leuchtmittel. Beides zusammen ist der Schlüssel zum stufenlos regulierbaren Lichtglück.


Achtung, Abstand! Die Hitze eines Leuchtmittels wird oft unterschätzt. Halten Sie bei einer 60-Watt-Glühbirne mindestens 5-7 cm Abstand zum Lampenschirmmaterial ein. Bei LEDs reichen oft schon 2-3 cm. Eine gute Belüftung ist ebenso entscheidend, besonders bei geschlossenen Schirmen. Ein Hitzestau kann selbst robuste Materialien über Zeit spröde machen oder verfärben.

Der Trend zu natürlichen Materialien wie Rattan, Bambus oder Holzgeflecht ist ungebrochen. Diese Materialien schaffen ein warmes, diffuses Licht und werfen oft wunderschöne Schattenmuster an die Wand. Achten Sie beim Bau darauf, dass das Geflecht nicht zu dicht ist, damit die Wärme des Leuchtmittels entweichen kann. Eine offene Bauweise oben und unten ist hier ideal.


Der Schutzleiter: Ihr Lebensretter. Sehen Sie ein grün-gelbes Kabel? Das ist der Schutzleiter. Er ist bei allen Lampen mit leitfähigen, also metallischen Gehäuseteilen, gesetzlich vorgeschrieben. Er sorgt dafür, dass im Fehlerfall der Strom sicher abgeleitet wird und der FI-Schutzschalter auslöst, anstatt dass das Gehäuse unter Spannung steht. Bei Lampen, die komplett aus nicht-leitfähigen Materialien wie Holz, Kunststoff oder Keramik bestehen (schutzisoliert), wird er nicht benötigt.


Die durchschnittliche Farbtemperatur einer Kerze liegt bei etwa 1.500 Kelvin. Eine klassische Glühbirne bei 2.700 Kelvin.
Diese Zahlen zeigen, warum wir Licht um 2.700 K als so „gemütlich“ empfinden. Es erinnert uns an althergebrachte, warme Lichtquellen. Für Ihre DIY-Lampe im Wohn- oder Schlafzimmer ist ein Leuchtmittel mit 2.700-3.000 K (Warmweiß) fast immer die beste Wahl für eine entspannte Atmosphäre.


Option A (Bausatz): Anbieter wie „Lampen-ersatzteile.de“ bieten komplette Sets aus Fassung, Kabel und Stecker. Vorteil: Alle Teile sind garantiert kompatibel und oft schon vormontiert. Ideal für Einsteiger.
Option B (Einzelteile): Sie haben die volle gestalterische Freiheit bei Kabelart, Fassungsmaterial und Schalterdesign. Nachteil: Sie müssen selbst auf die Kompatibilität achten (z.B. Kabelquerschnitt zur Fassung).
Für das erste Projekt ist ein Bausatz oft die stressfreiere und sicherere Wahl.


- Ist das Kabel frei von Knicken oder Beschädigungen?
- Sitzen alle Schrauben in Stecker, Schalter und Fassung fest?
- Ist die Zugentlastung montiert und greift sie fest am Kabelmantel?
- Berühren sich keine freiliegenden Drähte?
Erst wenn Sie alle vier Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, ist der Moment für den ersten Test an der Steckdose gekommen.


Kreativ-Beton, oft in kleinen Eimern im Baumarkt oder Bastelgeschäft erhältlich, ist perfekt für stabile und minimalistische Lampenfüße. Eine einfache Gussform kann ein alter Joghurtbecher oder eine Silikon-Backform sein. Wichtig: Planen Sie den Kabelkanal schon vor dem Gießen ein, indem Sie ein passendes Röhrchen oder einen mit Öl bestrichenen Rundstab platzieren. Nach dem Aushärten haben Sie eine massive, einzigartige Basis.

Kann ich meine DIY-Lampe smart machen?
Ja, und es ist einfacher als gedacht! Statt aufwendig smarte Schalter zu verbauen, tauschen Sie einfach das Leuchtmittel gegen eine smarte Variante wie Philips Hue, IKEA TRÅDFRI oder WiZ aus. Solange Ihre Lampe eine Standardfassung (E27/E14) hat, können Sie so per App oder Sprachbefehl Helligkeit und sogar Lichtfarbe steuern – eine moderne Ergänzung für Ihr handgefertigtes Unikat.


Wichtiger Punkt: Achten Sie auf den richtigen Kabelquerschnitt. Für die meisten Tisch- oder Hängeleuchten mit einer Leistung bis ca. 100 Watt ist ein Kabel mit 0,75 mm² Querschnitt (Bezeichnung: H03VV-F 2×0,75 oder 3×0,75 bei Metalllampen) die richtige und sichere Wahl. Ein zu dünnes Kabel kann bei hoher Last überhitzen – eine unsichtbare Gefahr.


- Einzigartiges Design, das niemand sonst besitzt.
- Perfekte Abstimmung auf Ihre Einrichtung in Größe, Farbe und Material.
- Der unbezahlbare Stolz, etwas Funktionales mit den eigenen Händen geschaffen zu haben.
Das Geheimnis? Es ist mehr als nur eine Lampe. Es ist Ihre Geschichte, Ihr Projekt, Ihr Licht.


Der finale Touch: der Schalter. Ein einfacher Schnur-Kippschalter ist funktional, aber es geht auch stilvoller. Ein runder Trittschalter für eine Stehlampe, ein edler Drehschalter aus Bakelit für den Retro-Look oder ein minimalistischer Druckknopf aus Metall – der Schalter ist ein haptisches Detail, das die Wertigkeit Ihrer Lampe unterstreicht.


„Licht schafft Atmosphäre und Gefühl und bestimmt den Ausdruck eines Raumes.“ – Le Corbusier
Denken Sie über die reine Funktion hinaus. Wo soll Ihre Lampe stehen? Soll sie einen ganzen Bereich erhellen oder nur einen sanften Akzent setzen, eine sogenannte „Lichtinsel“? Die Höhe einer Pendelleuchte oder der Winkel einer Tischlampe kann die Stimmung eines Raumes dramatisch verändern.


Kupferrohre: Günstig im Baumarkt erhältlich und leicht zu verarbeiten. Mit Rohr-Fittings lassen sich im Handumdrehen geometrische, industrielle Lampenfüße zusammenstecken.
Treibholz: Ein Fundstück vom letzten Strandurlaub wird mit einem Textilkabel und einer Edison-Birne zum maritimen Kunstwerk.
Diese Materialien sind nicht nur schön, sondern auch relativ einfach zu bearbeiten, ohne dass Spezialwerkzeug nötig ist.
Es gibt diesen einen, magischen Moment: Alles ist verkabelt, der Lampenschirm sitzt, und Sie stecken mit leichtem Herzklopfen den Stecker in die Dose. Ein leises Klicken des Schalters, und dann… erstrahlt Ihr Werk zum ersten Mal. Dieses warme, selbstgeschaffene Licht ist mehr als nur Helligkeit. Es ist die Belohnung für Ihre Sorgfalt, Ihre Kreativität und das Wissen, dass Sie etwas Einzigartiges und Sicheres gebaut haben.




