Vergiss den Kürbis – Entdecke die wahren, erdigen Wurzeln von Halloween

von Angela Schmidt
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Ich bin Handwerker durch und durch. Mein ganzes Leben lang habe ich mit Materialien gearbeitet, die eine Geschichte erzählen – altes Holz, von Hand geschmiedetes Eisen, Stein aus der Region. Jedes Stück flüstert von seiner Herkunft. Und ehrlich gesagt, bei unseren Festen ist das ganz genauso. Sie sind über Ewigkeiten gewachsen, haben Schichten wie die Jahresringe einer Eiche.

Halloween ist so ein Fest. Heute sehen wir oft nur die laute, bunte Oberfläche: Plastikskelette aus dem Baumarkt und Süßigkeiten in rauen Mengen. Aber darunter, da liegt etwas Echtes. Etwas Altes und Kraftvolles.

In meiner Werkstatt habe ich meinen Lehrlingen nicht nur gezeigt, wie man ein Werkzeug hält. Das Wichtigste war immer, das Material zu „lesen“, seine Geschichte zu verstehen. Nur dann kann man mit Respekt arbeiten und etwas schaffen, das bleibt. Bei Halloween ist das nicht anders. Wenn wir die Wurzeln kennen, können wir das Fest viel ehrlicher und mit mehr Sinn feiern. Weg vom reinen Konsum, hin zu einer echten Erfahrung.

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Komm, ich nehm dich mit auf eine kleine Reise. Eine Reise zu den Ursprüngen in den nebligen Hügeln Irlands, zu den fast vergessenen Rübengeistern unserer eigenen Heimat und zu der Frage, wie wir diese alten Funken heute wieder zum Leuchten bringen können.

Die Basis von allem: Samhain und der Puls der Natur

Vergiss mal für einen Moment die schreienden Gummimasken. Lass uns ganz an den Anfang gehen. Die Wurzel von dem, was wir heute als Halloween kennen, ist ein uraltes keltisches Fest namens Samhain (sprich: „Sau-in“). Und das war für die Menschen in Irland und Schottland alles andere als eine Gruselparty. Es war einer der wichtigsten Momente des Jahres.

Die Kelten sahen das Jahr in zwei Hälften: eine helle und eine dunkle. Samhain war der Wendepunkt – das Ende der Ernte und der Beginn des kalten, dunklen Teils des Jahres. Ihr Neujahr, sozusagen. Stell dir das mal vor: Die letzte Ernte ist eingefahren, das Vieh wird von den Sommerweiden geholt. Man musste entscheiden, welche Tiere durch den Winter gefüttert werden konnten und welche nicht. Es war eine Zeit des Überflusses und gleichzeitig der Vorbereitung auf den Mangel. Der Tod gehörte einfach zum Kreislauf des Lebens dazu.

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Dieser Übergang in der Natur spiegelte sich tief im Glauben wider. Man war überzeugt, dass in der Nacht von Samhain der Schleier zwischen unserer Welt und der Anderswelt, der Welt der Geister, ganz besonders dünn wurde. Die Seelen der Verstorbenen, aber auch andere Wesen wie das Feenvolk, konnten leichter zu uns herüberkommen.

Was in dieser Nacht wirklich passierte

Das war keine Nacht der puren Angst, sondern eine des Respekts und der Verbindung. Die Menschen entzündeten riesige Freudenfeuer. Diese hatten eine doppelte Aufgabe: Sie sollten die Dunkelheit und böse Geister vertreiben, waren aber auch ein Symbol der Reinigung und Hoffnung auf die Rückkehr der Sonne. Jeder Haushalt holte sich eine Flamme vom heiligen Gemeinschaftsfeuer, um den eigenen Herd neu zu entzünden. Das hat die Gemeinschaft gestärkt.

Man deckte den Tisch für die Ahnen, stellte ihnen Essen und Trinken hin. Sie sollten willkommen sein und geehrt werden. Man erzählte sich ihre Geschichten, damit sie nicht in Vergessenheit gerieten.

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Aber es gab auch Bräuche, die uns heute sofort bekannt vorkommen. Junge Leute zogen verkleidet von Haus zu Haus, oft in Kostümen aus Stroh und Tierfellen. Sie sangen Lieder oder sagten Gedichte auf und baten um Gaben – meistens Essen. Das nannte man „Guising“. Die Verkleidung sollte sie vor den umherwandernden Geistern tarnen.

Wahrsagerei war auch ein riesiges Thema. Weil die Grenze zur Anderswelt so dünn war, glaubte man, besser in die Zukunft blicken zu können. Beliebt war zum Beispiel das Apfeltauchen. Wer es schaffte, nur mit dem Mund einen Apfel aus einem Wasserzuber zu fischen, dem winkte Glück in der Liebe im kommenden Jahr.

Die Kirche, der Kalender und unser deutscher Rübengeist

Die alten Bräuche waren so tief im Volk verwurzelt, dass das aufkommende Christentum sie nicht einfach auslöschen konnte. Stattdessen wurden die alten Feste geschickt „überbaut“. Im 8. Jahrhundert wurde das Fest Allerheiligen auf den 1. November gelegt. Der Abend davor wurde so zum „All Hallows‘ Eve“ – dem Abend vor Allerheiligen. Und daraus wurde mit der Zeit unser „Halloween“.

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Auch bei uns in Deutschland und im Alpenraum gab es ganz ähnliche Traditionen, lange bevor das amerikanische Halloween zu uns schwappte. Mein Großvater hat noch davon erzählt. Im Herbst, nach der Ernte, höhlten die Kinder Futterrüben aus. Das waren die Rübengeister, manchmal auch Dickwurz-Geister genannt.

Diese leuchtenden Rübenfratzen stellte man ins Fenster, um böse Geister abzuschrecken. Mancherorts zogen Kinder damit von Haus zu Haus, sangen sogenannte Heischelieder und baten um kleine Gaben. Ein altes Lied ging zum Beispiel so:

„Wir ziehen durch die dunkle Nacht,
gebt uns was, habt Acht, habt Acht!“

Das erinnert doch stark an das heutige „Süßes, sonst gibt’s Saures“, oder? Ein weiterer Brauch war das Backen von Seelenbroten. Das waren spezielle Gebäcke, die an Arme und Kinder verteilt wurden. Der Gedanke dahinter war wunderschön: Für jedes gespendete Brot würde eine Seele aus dem Fegefeuer erlöst. Halloween hat also auch Wurzeln, die direkt in unserem eigenen Boden stecken.

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Wie in Amerika aus der Rübe ein Kürbis wurde

Als im 19. Jahrhundert viele Iren vor der großen Hungersnot nach Amerika flohen, nahmen sie ihre Bräuche mit. Doch in der neuen Heimat gab es kaum Futterrüben. Dafür aber etwas anderes im Überfluss: Kürbisse. Die waren nicht nur größer, sondern auch viel, viel leichter auszuhöhlen.

So wurde aus dem irischen Rübengeist der amerikanische „Jack O’Lantern“. Der Name kommt übrigens von einer alten Sage über einen geizigen Schmied namens Jack, der den Teufel austrickste und nach seinem Tod weder in den Himmel noch in die Hölle durfte. Seitdem irrt er mit einer glühenden Kohle in einer ausgehöhlten Rübe durch die Dunkelheit.

In den USA vermischten sich die Bräuche, das Fest wurde kommerzieller und verlor viel von seinem ursprünglichen, spirituellen Charakter. Das ist einfach eine Entwicklung. Aber es ist gut zu wissen, woher die Dinge kommen. Wenn ich heute einen perfekt geschnitzten Kürbis sehe, schätze ich die Kunstfertigkeit. Aber ich denke auch an die kleine, krumme Rübe, die eine viel tiefere Geschichte erzählt.

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Kurzer Exkurs: Warum Halloween NICHT der „Día de los Muertos“ ist

Ganz wichtig, weil das oft durcheinandergeworfen wird: Der mexikanische „Tag der Toten“ (Día de los Muertos) hat absolut nichts mit Halloween zu tun. Es ist keine Gruselnacht, sondern ein farbenfrohes, lautes und freudiges Fest, um die Verstorbenen zu ehren.

Man glaubt, dass die Seelen an diesen Tagen zu Besuch kommen. Familien errichten liebevolle Altäre, die Ofrendas, mit den Lieblingsspeisen der Verstorbenen, Fotos, Kerzen und leuchtend orangen Blumen, die den Weg weisen sollen. Man geht auf die Friedhöfe, isst, trinkt, musiziert und feiert das Leben. Der Tod wird hier nicht gefürchtet, sondern als Teil des Ganzen akzeptiert. Halloween will Geister abwehren, der Día de los Muertos lädt sie herzlich ein. Ein riesiger Unterschied!

Zurück in die Werkstatt: So lebst du die alten Bräuche heute

Jetzt aber genug der Theorie, ran ans Werk! Wie können wir diese alten Ideen in unsere Zeit holen, ohne dass es komisch wirkt? Hier sind ein paar handfeste Tipps.

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1. Die ewige Frage: Rübe oder Kürbis?

Ganz ehrlich? Probier dieses Jahr mal eine Rübe! Aber sei gewarnt: Das ist echte Arbeit. Eine Futter- oder Steckrübe bekommst du im Herbst oft auf dem Bauernmarkt oder direkt vom Hof für vielleicht 1-2 Euro. Für das Schnitzen selbst solltest du dir aber gut 1-2 Stunden Zeit nehmen. Das Ding ist steinhart.

Der Kürbis ist da der entspannte Cousin. Den gibt’s für 5 bis 15 Euro im Supermarkt und in 30 Minuten bist du locker fertig. Er ist weicher, leuchtet heller und lässt sich einfacher bearbeiten. Aber die Rübe… die riecht nach Erde, fühlt sich echt an und verbindet dich direkt mit unseren eigenen Traditionen. Mein erster Versuch war krumm und schief, aber er hat geleuchtet – und das war die Hauptsache!

Profi-Tipp fürs Rüben-Schnitzen: Du brauchst stabiles Werkzeug. Ein kurzes, starkes Messer und einen Eisportionierer oder Omas alten Apfelausstecher zum Aushöhlen. Leg ein feuchtes Tuch unter die Rübe, damit sie nicht wegrollt. Und ganz wichtig: Schnitze immer vom Körper weg! Wenn du eine echte Kerze reinsteckst (was ich empfehle!), stich mit dem Messer ein kleines Loch in den „Deckel“. So ein kleiner Kamin sorgt dafür, dass die Kerze genug Sauerstoff bekommt und nicht ständig ausgeht.

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2. Backen statt kaufen: Ein einfaches Rezept für Seelenbrot

Statt nur Gummibärchen zu verteilen, back doch mal was mit Geschichte. Das Rezept ist simpel, und der Duft im Haus ist unbezahlbar. Rechne mit allem Drum und Dran, also mit Kneten, Gehzeit und Backen, etwa 2,5 Stunden ein.

  • 500 g Mehl (Weizen oder Dinkel)
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 250 ml lauwarme Milch
  • 60 g Zucker
  • 60 g weiche Butter
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • Optional: Rosinen, Anis oder Zimt

Einfach alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten (von Hand ca. 10 Min.). Abgedeckt an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat. Dann kurz durchkneten, kleine Zöpfe oder runde Brote formen, nochmal 20 Min. auf dem Blech gehen lassen. Bei 180°C (Ober-/Unterhitze) für 15-20 Minuten goldbraun backen. Fertig! Teil sie mit Nachbarn oder Freunden und erzähl die Geschichte dahinter.

3. Eine kleine Ahnen-Ecke einrichten

Das klingt vielleicht erstmal komisch, ist aber eine wunderschöne Geste. Es muss nichts Großes sein. Bei mir ist das ganz schlicht: Ich nehme einen alten Hocker, stelle ein Foto von meinem Opa darauf, lege seine abgenutzte Lesebrille daneben und ein kleines Glas von dem Schnaps, den er immer getrunken hat. Dann zünde ich eine Kerze an. Das ist alles. Es ist ein stiller Moment, um „Hallo“ zu sagen und sich zu erinnern.

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Keine Zeit für gar nichts? Mein 5-Minuten-Trick: Höhle einen dicken Apfel mit einem Löffel aus, sodass ein Teelicht hineinpasst. Fertig ist das schnellste, schönste Herbstlicht. Dauert keine fünf Minuten, schafft aber sofort eine wunderbare Atmosphäre.

Ein Wort zur Sicherheit, das muss sein

Als Meister trage ich Verantwortung. Also, pass auf dich auf:

  • Feuer: Lass Kerzen in Rüben oder Kürbissen nie allein! Stell sie immer auf eine feuerfeste Unterlage (ein alter Teller, eine Steinfliese). Für Haushalte mit Kindern oder Haustieren sind gute LED-Kerzen eine stressfreie Alternative.
  • Werkzeug: Beim Schnitzen gilt: Ein scharfes Messer ist sicherer als ein stumpfes, weil du nicht so leicht abrutschst. Arbeite konzentriert und lass Kinder nur unter Aufsicht mit passendem Werkzeug hantieren.
  • Süßigkeiten: Wenn deine Kinder losziehen, schaut euch die Ausbeute zu Hause in Ruhe an, bevor alles gegessen wird. Sicher ist sicher.

Mein ehrliches Fazit

Halloween hat viele Gesichter – keltische, christliche, deutsche, amerikanische. Nichts davon ist „falsch“, denn Kultur lebt und verändert sich. Aber ich bin überzeugt: Wir finden mehr Freude darin, wenn wir die Schichten darunter verstehen.

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Es geht nicht darum, alles historisch korrekt nachzumachen. Es geht darum, bewusst zu wählen. Einen Kürbis zu schnitzen, weil es Spaß macht, und dabei zu wissen, dass unsere Vorfahren mühsam eine Rübe bearbeitet haben. Zu lachen und sich zu gruseln, aber sich auch einen Moment zu nehmen für die, die vor uns da waren.

Das beste Werkstück ist immer das, in dem man die Hand und das Herz des Machers spürt. So können wir auch unsere Feste feiern. Mit ein bisschen weniger Plastik und ein bisschen mehr Seele. Dann wird aus Halloween wieder das, was es im Kern immer war: eine magische Nacht des Übergangs, die uns mit der Natur, unseren Ahnen und miteinander verbindet.

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Die ursprünglichen „Lagerfeuer“ von Samhain waren buchstäblich „Knochenfeuer“.

Der Begriff „Bonfire“ leitet sich vom mittelenglischen „bone-fire“ ab. Bei den keltischen Festen wurden die Knochen des Viehs, das für den Winter geschlachtet wurde, in große, reinigende Feuer geworfen. Es war ein kraftvolles Symbol, das den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt ehrte und die Gemeinschaft in der dunkler werdenden Jahreszeit zusammenbrachte.

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Wie kann man die authentische Atmosphäre dieser Zeit wirklich einfangen?

Vergessen Sie künstliche Duftsprays. Der wahre Geruch von Halloween liegt in der Natur. Er ist eine Mischung aus feuchter Erde nach einem Herbstregen, dem harzigen Rauch von brennendem Apfelholz und dem süßlichen, schweren Duft von Bienenwachskerzen, wie sie etwa von regionalen Imkereien angeboten werden. Zünden Sie getrocknete Kräuter wie Beifuß oder Salbei an – ihre würzigen Noten galten traditionell als reinigend und schützend.

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Der Kürbis ist ein amerikanischer Einwanderer. Bevor er die Welt eroberte, war in Europa die unscheinbare Rübe der Star der schaurigen Nächte. Einen Rübengeist zu schnitzen ist eine erdige, ursprüngliche Erfahrung:

  • Das Material: Eine Futter- oder Herbstrübe ist härter und dichter als ein Kürbis. Das Aushöhlen erfordert Geduld und Kraft – eine fast meditative Arbeit.
  • Der Geruch: Kein süßlicher Duft, sondern der scharfe, erdige Geruch von Wurzelgemüse füllt die Luft.
  • Das Licht: Durch die dicke, fast ledrige Haut der Rübe scheint das Kerzenlicht nur fahl und gespenstisch. Das Ergebnis ist kein fröhliches Grinsen, sondern ein wahrhaft unheimliches Glimmen.
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Natürliche Vergänglichkeit: Getrocknete Hortensienblüten, knorrige Äste aus dem Wald, Moospolster und dunkle Zieräpfel. Diese Materialien tragen die Schönheit des Verfalls in sich. Sie erzählen eine Geschichte von der Jahreszeit und verbinden Ihr Zuhause direkt mit dem Kreislauf der Natur.

Gekaufter Grusel: Gummispinnen, orangefarbene Lichterketten und künstliche Spinnweben aus Polyester. Sie sorgen für einen schnellen, lauten Effekt, wirken aber oft steril und sind nach einer Saison nur noch Plastikmüll.

Die Entscheidung liegt zwischen einer Dekoration, die mit der Jahreszeit atmet, und einer, die sie nur imitiert.

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  • Ein Raum, der zur Besinnung einlädt.
  • Eine greifbare Verbindung zu den eigenen Wurzeln.
  • Eine moderne, persönliche Interpretation alter Rituale.

Das Geheimnis? Eine Erinnerungsecke. Statt einer lauten Grusel-Deko richten Sie auf einem kleinen Beistelltisch einen stillen Ort ein. Stellen Sie ein Foto eines verstorbenen geliebten Menschen auf, daneben eine einfache Kerze, einen Stein vom letzten gemeinsamen Spaziergang oder ihre Lieblingstasse. Es ist eine leise, aber kraftvolle Art, das Andenken zu ehren, ganz im Sinne der ursprünglichen Feste.

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Wichtiger Punkt: Die Seele des Festes liegt nicht im Erschrecken, sondern im Erinnern. Viele Kulturen, deren Feste in den Bildern dieser Galerie angedeutet werden – vom mexikanischen „Día de los Muertos“ bis zum japanischen „Obon“ – nutzen diese Zeit, um die Geister der Ahnen willkommen zu heißen, nicht um sie zu vertreiben. Es geht um Gastfreundschaft über die Grenze des Lebens hinaus.

Die Farben von Samhain sind nicht nur leuchtendes Orange und Schwarz. Tauchen Sie tiefer in die Palette des Spätherbstes ein: das tiefe Burgunderrot von Hagebutten, das gedämpfte Ocker von welkem Laub, das kühle Grau von Nebelschwaden und das satte, dunkle Grün von Efeu und Moos. Eine Dekoration, die diese erdigen Töne aufgreift, wirkt sofort authentischer und stimmungsvoller als die grelle, kommerzielle Farbwelt.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.