Trockener Garten, pralle Sonne? Diese Pflanzen lieben die Hitze wirklich!
Ganz ehrlich? Unsere Sommer fühlen sich nicht mehr so an wie früher. Es wird spürbar heißer, trockener, und was vor einigen Jahren noch im Garten prächtig gewachsen ist, lässt heute oft traurig die Blätter hängen. Ich sehe das überall. Aber das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken – ganz im Gegenteil! Es ist eine Chance, cleverer zu gärtnern.
Inhaltsverzeichnis
Nach unzähligen Gartenprojekten, von winzigen Vorgärten bis hin zu größeren Anlagen, ist für mich eine Regel unumstößlich geworden: Die richtige Pflanze am richtigen Ort. Das klingt erstmal nach Fachchinesisch, bedeutet aber nur, dass wir mit der Natur arbeiten statt gegen sie. Wenn wir das schaffen, bekommen wir auch in den heißesten Sommern ein Beet voller Farbe und Leben hin. Betrachte das hier einfach als ein Gespräch unter Gartenfreunden, bei dem ich ein paar Tricks aus meinem Werkzeugkasten mit dir teile.
Das A und O: Kenne deinen eigenen Garten
Bevor wir uns auf die schönsten Blumen stürzen, müssen wir kurz über das reden, was unter unseren Füßen liegt. Denn meistens liegt es nicht an den Pflanzen, wenn etwas nicht wächst, sondern am Standort. Die drei wichtigsten Punkte sind Sonne, Boden und Wasser.

Die Sache mit der Sonne
Ein „sonniger Standort“ ist nicht gleich sonniger Standort. Beobachte mal deinen Garten einen ganzen Tag lang. Wo knallt die Sonne zwischen 12 und 15 Uhr hin? Das ist der absolute Härtefall, den nur echte Spezialisten überleben. Viel entspannter ist die sanfte Morgen- oder Abendsonne. Übrigens, eine Südwand wirkt wie ein Heizkörper: Sie speichert die Wärme und gibt sie nachts wieder ab. Das schafft ein richtiges Mikroklima, fast schon mediterran! Pflanzen mit silbrigen oder behaarten Blättern (denk an Lavendel oder Woll-Ziest) haben einen eingebauten Sonnenschutz – die Härchen reflektieren das Licht und reduzieren die Verdunstung. Und fleischige Blätter, wie bei der Fetthenne, sind quasi lebende Wasserflaschen.
Dein Boden ist mehr als nur Dreck
Der Boden entscheidet, wie gut Wasser gehalten wird. Mach mal diesen super einfachen Test: Nimm eine Handvoll feuchter Erde und versuch, eine kleine Wurst daraus zu rollen.
- Zerfällt sofort? Das ist sandiger Boden. Er ist wie ein Sieb: Wasser und Nährstoffe rauschen einfach durch.
- Lässt sich gut formen? Das ist lehmiger Boden. Er speichert Wasser super, kann bei Trockenheit aber steinhart werden.
- Ist klebrig und glänzt? Das ist Tonboden. Sehr nährstoffreich, aber oft schlecht durchlüftet. Bei zu viel Regen droht Staunässe – der Tod für die meisten Hitzekünstler.
Die meisten von uns haben eine Mischung. Das Ziel ist ein lockerer, „humoser“ Boden, der Wasser speichert, aber überschüssiges gut abfließen lässt. Aber keine Sorge, jeden Boden kann man verbessern!

Dein erster Schritt heute: Geh raus, schnapp dir eine Handvoll Erde und mach diesen Wurst-Test. Dauert zwei Minuten und du weißt sofort, woran du bist!
So bereiten die Profis den Boden vor
Ein tolles Beet ist kein Zufall, sondern das Ergebnis guter Vorbereitung. Das ist wie beim Hausbau: Das Fundament muss stimmen. Hier sind die Techniken, die wirklich einen Unterschied machen.
1. Bodenverbesserung: Die wichtigste Gartenarbeit überhaupt
Für trockene Sonnenbeete ist eine gute Drainage das Wichtigste. Die meisten Hitzeprofis haben mehr Angst vor nassen Füßen im Winter als vor Trockenheit im Sommer.
Bei schwerem, lehmigem Boden: Hier müssen wir für Lockerung sorgen. Arbeite groben Sand, kleinen Splitt oder Lavagranulat ein. Ich persönlich mag Lavagranulat, weil es Poren hat und sogar ein bisschen Wasser speichern kann. Als Faustregel: Mische auf einen Quadratmeter Beetfläche etwa 2-3 Eimer (à 10 Liter) Sand oder Splitt unter die obersten 30-40 cm Erde. Das klingt nach Arbeit, aber du machst es nur einmal.

Bei sehr sandigem Boden: Hier müssen wir das Gegenteil tun und die Speicherfähigkeit erhöhen. Arbeite reifen Kompost oder Bentonit (ein Tonmineral-Mehl) ein. Kompost ist pures Gartengold, er wirkt wie ein Schwamm und füttert das Bodenleben. Bentonit ist ein echter Geheimtipp und sorgt dafür, dass Wasser nicht sofort wieder versickert.
Kleiner Shopping-Guide für den Baumarkt: Was du dafür brauchst, ist nicht teuer. Ein 25-kg-Sack Spielsand (der ist gewaschen und frei von Lehm) kostet um die 5 €. Ein Sack guter Kompost liegt bei ca. 8-10 €, und ein kleiner Eimer Bentonit (reicht für mehrere Quadratmeter) ist für etwa 12-15 € zu haben.
2. Richtig pflanzen: 5 Minuten, die über Jahre entscheiden
Ich sehe es so oft: Da wird eine teure Pflanze gekauft und dann einfach in ein winziges Loch gestopft. Ein klassischer Fehler! So geht’s richtig: 1. Ballen wässern: Stell die Pflanze mit Topf in einen Eimer Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Ein trockener Wurzelballen saugt nachher die Feuchtigkeit aus der Erde um ihn herum ab. 2. Großzügig graben: Das Loch sollte doppelt so breit sein wie der Topf. Lockere den Boden des Lochs mit einer Grabegabel auf. Das verhindert Staunässe direkt unter der Wurzel. 3. Wurzeln auflockern: Wenn die Wurzeln schon im Kreis im Topf wachsen, reiß sie am Rand vorsichtig mit den Fingern auf. Das regt sie an, in die neue Erde zu wachsen. 4. Einsetzen und angießen: Pflanze rein, mit der verbesserten Erde auffüllen, leicht andrücken und einen kleinen Gießrand formen. Und dann: kräftig angießen, selbst wenn es regnen soll! Das spült die Erde an die Wurzeln.

3. Gießen: Weniger ist mehr
Vergiss das tägliche, oberflächliche Sprengen mit dem Gartenschlauch. Das ist einer der größten Fehler, denn so erziehst du die Pflanzen zu Flachwurzlern. Die Regel lautet: Selten, aber dafür kräftig und durchdringend gießen. Für ein etabliertes Trockenbeet heißt das: Lieber einmal pro Woche eine volle 10-Liter-Kanne pro Quadratmeter als jeden Tag ein bisschen. Das Wasser muss tief in den Boden sickern, damit die Wurzeln animiert werden, dorthin zu wachsen.
Meine liebsten Hitzekünstler für deinen Garten
So, jetzt aber zu den Stars der Show! Hier ist eine Auswahl an Pflanzen, die sich bei mir und in den Gärten, die ich betreue, bestens bewährt haben. Ich hab sie mal ein bisschen nach ihrer Rolle im Beet sortiert.
Die Strukturgeber: Das Gerüst für dein Beet
Diese Pflanzen geben dem Beet Höhe und eine klare Form, oft sogar noch im Winter.
Blauraute (Perovskia): Für mich ist die Blauraute der Inbegriff einer Klimawandel-Gewinnerin. Sie liebt volle Sonne und trockene Füße. Ihre silbrigen Triebe und die lavendelblauen Blütenähren schweben von Juli bis September förmlich über dem Beet. Höhe: ca. 80-120 cm. Pro-Tipp: Im Frühjahr ganz mutig auf 10-15 cm über dem Boden zurückschneiden. Das fördert einen buschigen Wuchs. Bloß nicht düngen, sonst fällt sie um! Kostenpunkt: ca. 6-9 € pro Pflanze.

Hohe Fetthenne (Sedum): Ein absoluter Klassiker, und das zu Recht. Sieht das ganze Jahr gut aus, ist extrem pflegeleicht und ein Insektenmagnet. Die Sorte ‘Herbstfreude’ ist berühmt für ihre rosa bis roten Blütenschirme im Spätsommer, die im Winter als tolle Silhouette im Schnee stehen. Blütezeit: August bis Oktober, Höhe: ca. 50-60 cm. Wenig bekannter Trick: Der „Chelsea Chop“. Kneife Ende Mai die äußeren Triebe um ein Drittel ab. Die Pflanze wird dadurch buschiger und die schweren Blütenköpfe kippen bei Regen nicht so leicht um.
Die Füllpflanzen: Farbenfrohe Teamplayer
Diese Jungs und Mädels füllen die Lücken und weben einen dichten Blütenteppich.
Steppen-Salbei (Salvia nemorosa): Wenn jemand ein pflegeleichtes, blau oder violett blühendes Beet will, ist das meine erste Antwort. Blüht wochenlang von Juni bis Juli, und mit einem Trick sogar ein zweites Mal! Insekten lieben ihn. Höhe: ca. 40-60 cm. Das Geheimnis der zweiten Blüte: Direkt nach dem Verblühen die ganze Pflanze radikal eine Handbreit über dem Boden abschneiden. Sieht kurz kahl aus, aber sie treibt schnell wieder durch und blüht im Spätsommer nochmal.

Prachtkerze (Gaura lindheimeri): Sie tanzt im Wind! Ihre langen Stiele mit den weißen oder rosa Blüten sehen aus wie kleine Schmetterlinge und bringen Leichtigkeit und Bewegung ins Beet. Blüht von Juli bis zum Frost. Höhe: ca. 60-90 cm. Achtung: Sie hasst nasse Füße im Winter. Auf schweren Böden ist eine Drainage mit Sand oder Splitt absolute Pflicht, sonst ist sie im nächsten Frühjahr weg.
Die Bodendecker: Der lebende Mulch
Sie bedecken den Boden, halten Unkraut in Schach und schützen die Erde vor dem Austrocknen.
Polster-Phlox (Phlox subulata): Im Frühling (April/Mai) ein wahres Blütenmeer in Weiß, Rosa oder Lila. Perfekt für Mauerkronen, den Beetrand oder Steingärten. Er bildet dichte, immergrüne Matten. Höhe: nur 10-15 cm. Wichtiger Pflegetipp: Nach der Blüte mit einer Heckenschere um etwa ein Drittel zurückschneiden. Das hält die Polster schön kompakt und verhindert, dass sie von innen kahl werden.
Portulakröschen (Portulaca grandiflora): Das ist eine einjährige Pflanze, aber was für eine! Gut zu wissen: „Einjährig“ heißt, sie blüht einen Sommer lang fantastisch, stirbt dann aber ab und muss im nächsten Jahr neu gesät oder gepflanzt werden – anders als eine „Staude“, die den Winter überdauert und immer wiederkommt. Das Portulakröschen ist der Held für die heißesten, trockensten Stellen in Schalen und Kästen. Seine fleischigen Blättchen speichern Wasser. Die Blüten leuchten in den intensivsten Farben, öffnen sich aber nur bei Sonne. Bitte erst gießen, wenn die Erde komplett trocken ist!

Kein Garten? Kein Problem! Hitzeprofis für Balkon & Kübel
Du hast nur einen Balkon oder eine Terrasse? Perfekt! Viele dieser Hitzekünstler fühlen sich auch im Topf pudelwohl, vorausgesetzt, der Standort stimmt. Ein Südbalkon ist hier ideal.
Meine Top 3 für den Kübel:
- Steppen-Salbei: Absolut robust. Nimm einen Topf mit mindestens 10 Litern Volumen, damit er nicht sofort austrocknet.
- Fetthenne: Die ist quasi unkaputtbar und verzeiht auch mal, wenn du das Gießen vergisst. Sieht auch im Topf super strukturiert aus.
- Prachtkerze: In einem großen, hohen Kübel (mind. 20 Liter) kommt ihre tänzerische Art toll zur Geltung.
Wichtig für Töpfe: Eine gute Drainage ist hier noch wichtiger! Lege unten in den Topf eine Schicht Blähton oder Kies, bevor du die Erde einfüllst. Und ja, im Topf musst du an heißen Tagen häufiger gießen als im Beet, da das Erdvolumen viel kleiner ist.
Ein Beet gestalten wie die Profis – Dein Spickzettel
Wenn die Grundlagen sitzen, können wir ans Gestalten denken. Ein häufiger Fehler, den ich sehe: Leute pflanzen viel zu dicht! Denk dran, die kleinen Pflänzchen aus dem Topf werden noch groß. Halte den Abstand ein, der auf dem Etikett steht, auch wenn es am Anfang etwas kahl aussieht.

Stell dir mal ein kleines Beet von etwa 2 Quadratmetern vor. Ein einfaches „Rezept“ könnte so aussehen:
Hinten in die Mitte pflanzt du eine Blauraute als hohen, luftigen Blickfang. Davor setzt du eine Gruppe von drei Steppen-Salbei. Die bilden das blühende Herzstück. An den vorderen Rand kommt ein Teppich aus fünf Polster-Phlox, die im Frühling alles zum Leuchten bringen. Dazwischen webst du noch ein oder zwei Prachtkerzen, die mit ihren Schmetterlingsblüten alles verbinden. Fertig ist ein robustes, dynamisches und pflegeleichtes Beet!
Ein ehrliches Wort zum Schluss
Gartenarbeit ist wunderbar, aber ein paar Dinge sollte man im Hinterkopf behalten. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel die Wolfsmilchgewächse, haben einen Milchsaft, der die Haut reizen kann. Also beim Schneiden am besten immer Handschuhe tragen. Und der wichtigste Sicherheitshinweis betrifft dich selbst: Hut auf, Sonnencreme drauf und genug trinken. Ich hab das in jungen Jahren oft genug ignoriert – das rächt sich später.

Hab keine Angst, Fehler zu machen. Jeder Garten ist anders. Was im leichten Sandboden super funktioniert, braucht im schweren Lehmboden vielleicht eine andere Herangehensweise. Der beste Lehrer ist dein eigener Garten. Beobachte, probiere aus, und freu dich über jeden Erfolg. Ein Garten, der mit dem Klima arbeitet, ist nicht nur pflegeleichter, sondern auch ein wertvoller, lebendiger Ort für Insekten und Vögel. Und das ist doch das Schönste, was ein Garten sein kann, oder?
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Pflanzen in trockenen Gärten, die einmal etabliert sind, können den Wasserverbrauch im Garten um 50 % bis 75 % senken.
Das ist nicht nur eine gute Nachricht für Ihre Wasserrechnung, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Jeder Tropfen, der nicht für die Bewässerung verwendet wird, hilft, die wertvollen Grundwasserreserven zu schonen. Ihr Garten wird so zu einer kleinen, persönlichen Oase der Nachhaltigkeit.

Der Mulch-Trick: Eine 5-7 cm dicke Schicht aus Pinienrinde, Lavagranulat oder Rindenmulch ist der beste Freund Ihres Trockenbeets. Sie wirkt wie eine Decke, die die Feuchtigkeit im Boden hält, die Bodentemperatur reguliert und lästiges Unkraut unterdrückt. Im Sommer schützt sie die Wurzeln vor dem Verbrennen, im Winter vor Frost.

- Düften nach Thymian, Rosmarin und Lavendel in der Mittagssonne.
- Dem leisen Summen unzähliger Bienen und Hummeln auf den Blüten des Purpur-Sonnenhuts (Echinacea).
- Der rauen Textur von Woll-Ziest-Blättern zwischen den Fingern.
Das ist die wahre Sinnlichkeit eines Hitzegartens. Er lebt nicht nur fürs Auge, sondern für alle Sinne.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Gießen?
Früh am Morgen, bevor die Sonne Kraft entwickelt. So kann das Wasser tief in den Boden eindringen, ohne sofort zu verdunsten, und die Blätter haben Zeit zu trocknen, was Pilzkrankheiten vorbeugt. Vermeiden Sie das Gießen in der prallen Mittagssonne – ein Großteil des Wassers verdampft sofort und Wassertropfen auf den Blättern können wie kleine Brenngläser wirken.

Steingarten-Flair oder Prärie-Look?
Steingarten: Setzt auf niedrig wachsende Polsterstauden wie Polster-Phlox, Blaukissen und Hauswurz (Sempervivum) zwischen Kies und Felsen. Ideal für Hänge und kleine Flächen, wirkt sehr strukturiert.
Präriegarten: Kombiniert hohe Gräser wie das Federborstengras (Pennisetum) mit robusten Stauden wie Rudbeckia oder Schafgarbe. Wirkt natürlicher, wilder und bringt Bewegung in den Garten.
Beide Stile sind extrem trockenheitstolerant und pflegeleicht.

„Der richtige Ort für eine Pflanze ist dort, wo sie fast ohne fremde Hilfe gedeihen kann.“ – Beth Chatto, Pionierin des Trockengartens.

Denken Sie in Texturen! Ein reines Blütenmeer kann schnell flach wirken. Die Magie entsteht durch Kontraste:
- Fein & Filigran: Die zarten Halme von Federgras (Stipa tenuissima) tanzen im Wind.
- Breit & Flächig: Die fleischigen Blattrosetten der Fetthenne (Sedum) bilden ruhige Inseln.
- Stachelig & Strukturiert: Die silbrigen Kugeln der Kugeldistel (Echinops) sorgen für architektonische Akzente.

Häufigster Fehler bei Trockenheitskünstlern: Zu viel Liebe in Form von Wasser. Pflanzen wie Lavendel, Salbei oder Fetthenne hassen „nasse Füße“. Einmal gut angewachsen, kommen sie mit erstaunlich wenig Wasser aus. Tägliches Gießen führt oft zu Wurzelfäule – genau das Gegenteil von dem, was man erreichen will. Fühlen Sie erst die Erde: Wenn sie in ein paar Zentimetern Tiefe noch feucht ist, ist alles in Ordnung.

Ihre Terrasse oder Ihr Balkon bekommt die volle Sonnendröhnung? Perfekt für Terrakotta-Töpfe! Das Material ist porös und atmungsaktiv, was die Wurzeln vor Staunässe schützt – ideal für mediterrane Kräuter, Pelargonien oder die wunderschöne Gazanie. Achten Sie darauf, dass die Töpfe groß genug sind, da die Erde darin schneller austrocknet als im Beet.

- Lavendel ‚Hidcote Blue‘: Bietet einen intensiven Duft und eine kompakte Form, perfekt für Beeteinfassungen.
- Katzenminze ‚Walker’s Low‘: Blüht unermüdlich und lockt Scharen von Bienen an, dabei extrem robust.
- Palmlilie (Yucca filamentosa): Bringt mit ihren schwertartigen Blättern und dem hohen Blütenstand einen Hauch Exotik und Struktur.
Diese drei sind das unschlagbare Starter-Team für jedes vollsonnige, trockene Beet.

Muss man auf Farbe verzichten?
Absolut nicht! Ein Trockengarten kann eine Farbexplosion sein. Denken Sie an das leuchtende Gelb der Schafgarbe (Achillea), das kräftige Pink des Sonnenhuts (Echinacea), das feurige Rot der Kokardenblume (Gaillardia) und das intensive Blau von Edeldistel oder Salbei. Der Trick liegt darin, Pflanzen zu wählen, deren Blütenfarben in der intensiven Sonne noch brillanter wirken.

Für schwere, lehmige Böden, die bei Trockenheit zu Beton werden, ist eine Bodenkur unerlässlich. Mischen Sie beim Pflanzen groben Sand und feinen Kies oder Perlite unter die Erde. Das bricht die dichte Struktur auf, verbessert die Drainage und gibt den Wurzeln Luft zum Atmen. Ihre Pflanzen werden es Ihnen mit kräftigem Wachstum danken, selbst wenn der Sommerregen ausbleibt.

Wussten Sie schon? Pflanzen mit silbrigen Blättern, wie der Woll-Ziest, haben winzige Härchen auf der Oberfläche.
Diese Trichome sind ein genialer Trick der Natur: Sie reflektieren das Sonnenlicht, reduzieren die Temperatur des Blattes und fangen Tau aus der Morgenluft auf. Ein eingebauter Sonnenschirm und Wassersammler in einem!

Tief statt oft: Anstatt jeden Tag ein bisschen zu sprengen, gießen Sie Ihre etablierten Trockenpflanzen lieber nur einmal pro Woche durchdringend und tief. Das zwingt die Wurzeln dazu, auf der Suche nach Wasser in tiefere, feuchtere Erdschichten vorzudringen. So entsteht ein starkes, widerstandsfähiges Wurzelsystem, das auch längere Trockenperioden problemlos übersteht. Ein Tropfschlauch von z.B. Gardena, direkt an der Pflanzenbasis verlegt, ist hierfür ideal.

- Lockt unzählige Schmetterlinge und Bienen an.
- Sieht auch im Winter mit seinen Samenständen noch fantastisch aus.
- Lässt sich kinderleicht durch Teilung vermehren.
Das Geheimnis? Die Hohe Fetthenne, insbesondere Sorten wie ‚Herbstfreude‘ oder ‚Matrona‘. Sie ist der unkomplizierte Star für Struktur und späte Blütenpracht im Hitzegarten.

Kein Budget für viele neue Pflanzen? Kein Problem! Viele Trockenheitskünstler lassen sich leicht vermehren. Schneiden Sie im Spätsommer einfach Stecklinge von Lavendel oder Rosmarin, oder teilen Sie den Wurzelballen von ausgewachsenen Stauden wie Katzenminze oder Fetthenne. Auch die Samen von Ringelblumen oder Strohblumen lassen sich leicht sammeln und im nächsten Jahr aussäen.

Sandiger Boden: Wasser und Nährstoffe rauschen durch. Verbessern Sie ihn mit hochwertigem Kompost oder Bentonit (Tonmineralmehl), das Wasser besser speichert.
Lehmiger Boden: Speichert gut, wird aber hart und rissig. Lockern Sie ihn mit Sand und Kompost auf, um die Drainage zu verbessern.
Eine gute Bodenvorbereitung ist die halbe Miete für einen blühenden Trockengarten.

Gräser sind das Rückgrat des modernen Hitzegartens. Das Blauschwingelgras (Festuca glauca) bildet kompakte, stahlblaue Igel. Das Zarte Federgras (Stipa tenuissima) wiegt sich bei jedem Lufthauch und fängt das Licht wunderschön ein. Sie bringen Leichtigkeit, Bewegung und ganzjährige Struktur ins Beet – und brauchen dabei kaum Wasser.

Was bedeutet eigentlich „Xeriscaping“?
Der Begriff klingt kompliziert, meint aber etwas ganz Einfaches: eine Gartengestaltung, die den Wasserbedarf minimiert. Es ist die hohe Kunst, mit trockenheitstoleranten Pflanzen, cleverer Bodenvorbereitung, Mulch und effizienter Bewässerung einen wunderschönen und zugleich nachhaltigen Garten zu schaffen. Im Grunde genau das, was wir hier besprechen!

Pflanzen Sie nicht zu eng! Was im Gartencenter klein und niedlich aussieht, kann in wenigen Jahren zu einem stattlichen Busch heranwachsen. Hitzetolerante Pflanzen brauchen Luftzirkulation um die Blätter, um gesund zu bleiben und nicht von Pilzen befallen zu werden. Informieren Sie sich über die endgültige Größe der Pflanze und geben Sie ihr von Anfang an den Platz, den sie braucht.
Der Pflanz-Trick für trockene Standorte: Geben Sie Neuzugängen den besten Start, indem Sie das Pflanzloch doppelt so breit und tief ausheben wie der Wurzelballen ist. Füllen Sie das Loch zuerst mit Wasser und lassen Sie es versickern. Erst dann die Pflanze einsetzen und mit guter Pflanzerde auffüllen. Dieser „Wasserspeicher“ direkt an den Wurzeln hilft der Pflanze enorm beim Anwachsen.




