Dein Acryl-Armband: Vom rohen „Plastik“ zum glasklaren Schmuckstück

von Mareike Brenner
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Ich geb’s zu: Lange Zeit hab ich Kunststoffe in meiner Werkstatt eher belächelt. Holz, Metall, Stein – das waren für mich die echten, ehrlichen Materialien. Plastik? Das war für mich billiges Spielzeug. Tja, bis mir ein junger Kollege mal ein Armband zeigte, das er aus einem unscheinbaren Block Acrylglas gefeilt hatte. Glasklar, die Kanten poliert wie ein Diamant und es fühlte sich warm und leicht an. Da hab ich’s kapiert: In den richtigen Händen ist Kunststoff ein Werkstoff mit unendlichem Potenzial.

Dieser Guide ist also mehr als nur eine Bastelanleitung. Ich will dir das Wissen aus der Praxis mitgeben, damit du verstehst, was du da tust. Wir schauen uns das Material ganz genau an, klären, welches Werkzeug du WIRKLICH brauchst und was die ganze Sache kostet. Denn ein echtes Schmuckstück entsteht aus Wissen, Geduld und Respekt vor dem Material – nicht aus Zufall.

Das A und O: Welches Acrylglas ist das richtige für dich?

Bevor wir loslegen, müssen wir kurz über das Material selbst sprechen. Acrylglas ist ein Thermoplast. Das ist auch schon das ganze Geheimnis: Wenn du es warm machst, wird es weich und formbar wie zähes Leder. Kühlt es ab, ist es wieder steinhart. Diesen Vorgang kannst du wiederholen – genial, oder? Genau das brauchen wir für unser Armband.

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Aber Achtung: Acrylglas ist nicht gleich Acrylglas. Im Handel findest du hauptsächlich zwei Sorten, und die Wahl entscheidet über Erfolg oder Frust.

  • Gegossenes Acrylglas (GS): Das ist die Premium-Variante und meine klare Empfehlung für Schmuck. Es hat kaum innere Spannungen. Das bedeutet, es lässt sich super sägen, feilen und auf Hochglanz polieren, ohne schnell zu reißen. Es verzeiht auch mal einen kleinen Fehler.
  • Extrudiertes Acrylglas (XT): Das ist die günstigere Alternative, weil es am laufenden Band produziert wird. Der Nachteil: Es hat hohe innere Spannungen. Beim Sägen neigt es dazu, an den Kanten zu schmelzen, und beim Polieren ist es zickiger. Für flache Projekte super, für ein perfekt poliertes Armband eher was für Profis mit viel Geduld.

Ganz ehrlich? Gib die paar Euro mehr für eine Platte GS-Acrylglas aus. Du ersparst dir eine Menge Ärger. Übrigens, neben Acrylglas gibt es auch Polycarbonat (extrem schlagfest, aber schwer zu polieren) oder Gießharze wie Epoxidharz, mit denen man Farben und Objekte einschließen kann – das ist aber eine ganz andere Baustelle mit strengen Sicherheitsregeln.

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Deine Werkstatt: Was du brauchst und was es kostet

Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du brauchst keine Hightech-Maschinen, aber mit dem falschen Kram kommst du nicht weit. Hier eine ehrliche Einkaufsliste für den Start:

  • Acrylglas GS Platte: Eine Platte von ca. 30×30 cm in 4 oder 5 mm Stärke ist perfekt für mehrere Versuche. Die bekommst du online in Shops für Kunststoffplatten oder manchmal, wenn du nett fragst, als Reststück beim lokalen Werbetechniker. Rechne mal mit 15 bis 25 Euro.
  • Säge: Eine simple Laubsäge oder eine feine Japansäge funktioniert prima. Wichtig ist ein Sägeblatt mit vielen kleinen Zähnen, das nicht „geschränkt“ ist (also keine seitlich versetzten Zähne hat). Eine grobe Holzsäge würde das Material nur ausreißen.
  • Feilen: Ein kleiner Satz Werkstattfeilen (flach, rund) ist unverzichtbar. Hieb 2 oder 3 ist ideal.
  • Nassschleifpapier: Hier nicht sparen! Hol dir ein Set mit verschiedenen Körnungen von grob bis superfein, z.B. 240, 400, 800, 1200 und 2000. Kostet im Baumarkt um die 10 Euro.
  • Heißluftföhn: Ein einfacher, regelbarer Föhn aus dem Baumarkt für 20 bis 30 Euro reicht völlig aus. Der normale Haarföhn wird nicht heiß genug.
  • Polierpaste & Tücher: Du brauchst eine spezielle Paste für Acrylglas, zum Beispiel von Marken wie Xerapol oder Rotweiss. Die kostet zwischen 8 und 15 Euro und reicht ewig. Dazu ein paar weiche Mikrofasertücher.
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Sicherheit ZUERST – keine Diskussion!

Ich hab schon gesehen, wie Leute wegen Leichtsinn fast ihr Augenlicht verloren haben. Das hier sind keine Empfehlungen, das sind Regeln. Punkt.

  1. Schutzbrille: IMMER tragen. Kleine Acrylspäne sind rasiermesserscharf und fliegen unberechenbar durch die Gegend.
  2. Staubmaske: Der feine Schleifstaub ist lungengängig. Eine FFP2-Maske ist das absolute Minimum. Deine Lunge wird es dir danken.
  3. Belüftung: Beim Erhitzen entstehen Dämpfe. Mach das Fenster auf oder arbeite am besten draußen.
  4. Hitzeschutz: Heißes Acrylglas sieht aus wie kaltes, hat aber locker 150°C. Benutze hitzebeständige Handschuhe (Grillhandschuhe gehen zur Not auch), wenn du das heiße Teil anfasst.

Schritt für Schritt zum Armband: Die Praxis

So, genug geredet, jetzt geht’s los. Nimm dir Zeit. Handwerk ist ein Marathon, kein Sprint. Rechne als Anfänger für dein erstes Armband mit einem kompletten Nachmittag, also etwa 4-5 Stunden.

Schritt 1: Der Zuschnitt (ca. 30 Min.)

Nimm deinen Handgelenkumfang und rechne 3-4 cm dazu – das ist die Länge deines Rohlings. Die Breite ist Geschmackssache, 2-3 cm sind ein guter Start. Zeichne das auf die Schutzfolie (lass die so lange wie möglich drauf!) und säge den Streifen langsam und mit wenig Druck aus. Lass die Säge die Arbeit machen. Die Ecken kannst du direkt grob abrunden.

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Schritt 2: Das Warmformen (ca. 30 Min.)

Der magische Moment! Such dir eine runde Form – eine stabile Konservendose oder, noch besser, ein rundes Stück Holz, das du dir zurechtgesägt hast. Das gibt eine schönere, gleichmäßigere Biegung. Entferne jetzt die Schutzfolie, leg den Streifen auf eine feuerfeste Unterlage und erwärme ihn gleichmäßig mit dem Heißluftföhn (ca. 10-15 cm Abstand halten). Nach ein paar Minuten wird das Material weich und biegsam. Jetzt schnell, aber ohne Hektik: Mit den Handschuhen schnappen und sanft um deine Form biegen. So halten, bis es komplett abgekühlt ist. Hat’s nicht geklappt? Kein Problem, einfach nochmal erhitzen und neu versuchen.

Schritt 3: Kanten schleifen – hier entsteht die Qualität! (1-2 Stunden)

Ein Profi-Stück erkennst du an den Kanten. Nimm dir Zeit dafür, es lohnt sich! Feile zuerst alle Sägespuren weg, bis die Kante glatt und gleichmäßig ist. Danach beginnt die Schleif-Orgie: Tauche das 240er Papier in Wasser (ein Spritzer Spüli hilft) und schleife die Kante nass. Arbeite dich dann langsam durch alle Körnungen hoch: 400, 800, 1200, 2000. Nach jeder Stufe muss die Kante feiner und matter aussehen. Wisch den Schleifschlamm immer wieder ab und kontrolliere dein Werk. Geduld ist hier alles.

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Kleiner Einblick aus meiner Anfangszeit: Mein erstes Armband hab ich fast in die Ecke geschmissen. Ich war ungeduldig, hab eine Schleifkörnung übersprungen und die Kante wurde einfach nicht klar, sondern blieb milchig. Ich musste alles nochmal machen. Das lehrt Demut vor dem Material!

Schritt 4: Polieren bis zum Hochglanz (ca. 30 Min.)

Jetzt kommt die Belohnung. Gib etwas Polierpaste auf ein Tuch und poliere die seidenmatte Kante mit festem Druck und kreisenden Bewegungen. Du wirst spüren und sehen, wie der Glanz plötzlich durchbricht. Wisch die Reste weg und wiederhole das Ganze mit einer feineren Politur oder einfach einem sauberen Tuch, bis die Kante aussieht wie Glas. Ach ja, manche schwören auf Flammpolieren. Mein Rat: Finger weg! Das ist extrem gefährlich und endet für Anfänger meistens in einem verbrannten, rissigen Klumpen.

Hilfe, es klappt nicht! Typische Pannen & ihre Lösungen

Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Hier sind die häufigsten Fehler und wie du sie behebst:

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  • Problem: Das Acryl schmilzt beim Sägen und verklebt das Sägeblatt.
    Lösung: Du bist zu schnell oder drückst zu fest. Säge langsamer, mach kleine Pausen, damit das Material abkühlen kann. Weniger Druck ist hier mehr!
  • Problem: Beim Biegen entstehen kleine Risse oder das Material bricht.
    Lösung: Es war nicht heiß genug oder nicht gleichmäßig erhitzt. Nimm dir mehr Zeit beim Erwärmen und bewege den Föhn konstant über die gesamte Länge.
  • Problem: Die Kante wird nach dem Polieren milchig, nicht glasklar.
    Lösung: Der Klassiker! Du hast eine Schleifkörnung übersprungen oder warst nicht gründlich genug. Sei ehrlich zu dir selbst, geh einen Schritt zurück zum letzten Schleifpapier und mach es nochmal richtig. Das ist der einzige Weg.

Ein Blick über den Tellerrand: Was noch geht

Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du experimentieren. Mit einem kleinen Multifunktionswerkzeug (wie einem Dremel) und einem feinen Gravierstichel lassen sich tolle Muster einritzen. Oder du schaust dir mal das Gießen mit Epoxidharz an. Da mischst du flüssige Komponenten, die in einer Silikonform aushärten – perfekt, um Farben, Glitzer oder sogar getrocknete Blüten einzubetten.

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Schmuck aus Kunststoff ist übrigens keine neue Erfindung. Schon in früheren Epochen liebten Designer die neuen Möglichkeiten, die ihnen diese Werkstoffe boten. Sie schufen kühne, farbenfrohe und geometrische Designs, die mit traditionellen Materialien undenkbar gewesen wären. Ein gut gemachtes Acryl-Armband steht genau in dieser Tradition von Modernität und gestalterischer Freiheit.

Qualität erkennen und pflegen

Woran erkennst du ein gutes Stück? An den makellosen, hochglanzpolierten Kanten. Fahr mit dem Finger drüber – da darf nichts zu spüren sein. Gegen das Licht gehalten sollten keine Kratzer, Schlieren oder feine Haarrisse im Material sichtbar sein.

Zur Pflege: Acrylglas ist kratzempfindlicher als Glas. Bewahre dein Schmuckstück in einem weichen Beutel auf. Reinige es nur mit lauwarmem Wasser, einem Tropfen Spüli und einem weichen Tuch. Niemals Glasreiniger oder Alkohol verwenden, das macht das Material blind und rissig! Kleine Kratzer kannst du aber oft mit der gleichen Polierpaste wieder entfernen.

Und jetzt? Kannst du das selbst? Absolut! Dein erstes Stück wird vielleicht nicht perfekt, aber der Stolz, etwas Eigenes geschaffen zu haben, ist unbezahlbar. Also, trau dich ran. Vielleicht siehst du das nächste „Plastikarmband“ dann mit ganz anderen Augen.

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Acryl GS oder XT? Der schnelle Werkstatt-Test. Unsicher, welches Material du vor dir hast? Nimm ein kleines Reststück und bohre vorsichtig hinein. Gegossenes Acryl (GS) erzeugt einen spröden, fast staubigen Span. Extrudiertes Acryl (XT) hingegen bildet einen langen, durchgehenden und eher klebrigen Span. Für dein Schmuckstück willst du den Staub sehen!

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Manchmal liegt die größte Kraft in der Reduktion. Ein perfekt poliertes, glasklares Armband braucht keine Zusätze. Es spielt mit dem Licht, fängt Blicke ein und wirkt wie ein eingefrorener Moment purer Klarheit am Handgelenk. Es ist ein Statement, das nicht schreit, sondern durch seine makellose Schlichtheit überzeugt.

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„Kunststoff war das Material der Träume. Man konnte damit jede Form schaffen, es war wie Magie.“ – Verner Panton, dänischer Designer

Diese Faszination der 60er und 70er Jahre für Kunststoffe lebt in jedem Acryl-Schmuckstück weiter. Du arbeitest nicht mit „Plastik“, sondern mit einem Stück Designgeschichte.

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Wie personalisiere ich mein Armband?

Mit einem Graviergerät, wie dem Dremel Stylo+, kannst du deinem Armband eine ganz persönliche Note verleihen. Übe zuerst auf einem Reststück, um ein Gefühl für Druck und Geschwindigkeit zu bekommen. Feine Linien, Initialen oder sogar kleine Muster werden so zum einzigartigen Detail deines Schmuckstücks.

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  • Kristallklare Transparenz
  • Leichtes, warmes Tragegefühl
  • Faszinierende Lichtbrechungen

Das Geheimnis? Die Politur in mehreren Stufen. Beginne mit 400er Schleifpapier und arbeite dich bis zu einer 2000er Körnung hoch. Den finalen Hochglanz erreichst du mit einer speziellen Acryl-Polierpaste, zum Beispiel von Burnus oder Novus, aufgetragen mit einem weichen Baumwolltuch.

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Wichtiger Punkt: Verwende niemals Sekundenkleber (Cyanacrylat) auf Acrylglas! Der Kleber erzeugt eine chemische Reaktion, die zu feinen Rissen und einer milchigen Trübung führt, bekannt als „Spannungsrisskorrosion“. Für Verbindungen sind spezielle Acrylkleber wie Acrifix 192 die einzig richtige Wahl.

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Der Reiz des Kontrasts: Ein glasklares Acryl-Element, kombiniert mit einem Stück Mooreiche oder dem warmen Schimmer von Messing, erzeugt eine faszinierende Spannung. Die moderne Perfektion des Kunststoffs trifft auf die organische Lebendigkeit der Natur oder die Patina von Metall. Experimentiere mit Inlays oder kombinierten Verschlüssen, um diesen Effekt zu erzielen.

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Wusstest du schon? Der Markenname Plexiglas® ist so bekannt, dass er oft als Gattungsbegriff für Acrylglas verwendet wird, ähnlich wie „Tempo“ für Papiertaschentücher.

Das Original von Röhm (heute Evonik) war eine Revolution und steht bis heute für höchste Qualität, besonders bei der gegossenen Variante (GS). Andere bekannte Qualitätsmarken sind Perspex® oder Altuglas™.

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Warum ist mein Acryl beim Biegen gebrochen?

Wahrscheinlich war die Hitze nicht gleichmäßig oder nicht ausreichend. Acrylglas benötigt eine Temperatur von etwa 150-170 °C, um ideal formbar zu werden. Eine Heißluftpistole mit breiter Düse ist perfekt. Bewege sie konstant über den Biegebereich, um Hotspots zu vermeiden. Zu schnelles Biegen oder ungleichmäßige Erwärmung führt fast immer zu Rissen oder unschönen Wülsten.

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Die wahre Schönheit von Acrylglas liegt nicht nur im Sehen, sondern auch im Fühlen. Ein fertig poliertes Armband hat eine unglaubliche Haptik: Es ist glatt wie ein Kieselstein, aber überraschend warm und federleicht. Im Gegensatz zu Glas oder Metall nimmt es schnell die Körpertemperatur an und fühlt sich dadurch sofort vertraut und angenehm auf der Haut an.

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Der Matt-Look: Satin-Finish als Alternative

Nicht immer muss es Hochglanz sein. Ein seidenmattes, wie gefrostet wirkendes Finish hat seinen ganz eigenen Reiz. Diesen Look erreichst du, indem du den Polierprozess bewusst früher beendest – etwa nach dem Schleifen mit einer 800er oder 1000er Körnung. Das Ergebnis ist ein moderner, diffuser Look, der Fingerabdrücke besser verzeiht.

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  • Mit einem weichen, fusselfreien Mikrofasertuch abwischen.
  • Bei stärkerer Verschmutzung lauwarmes Wasser mit einem Tropfen Spülmittel verwenden.
  • Niemals Glasreiniger oder lösungsmittelhaltige Produkte (Alkohol, Aceton) benutzen! Sie greifen die Oberfläche an und machen sie blind.
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Budget-Tipp: Große Acrylplatten können teuer sein. Frage bei lokalen Werbetechnikern, Messebauern oder Kunststoffverarbeitern nach Reststücken. Oft fallen dort Zuschnitte an, die für deren Zwecke zu klein, für deine Schmuckprojekte aber perfekt sind. Auch auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen finden sich oft günstige Posten.

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Option A: Acrylglas (PMMA): Brillant und glasklar, relativ kratzfest und hervorragend polierbar. Ideal für hochwertigen Schmuck mit perfekter Optik, aber bruchempfindlicher als sein Cousin.

Option B: Polycarbonat (PC): Extrem schlagfest und nahezu unzerbrechlich. Allerdings ist es weicher, zerkratzt leichter und lässt sich nur sehr mühsam auf Hochglanz polieren. Eher für funktionale Teile als für Schmuck geeignet.

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Laut einer Marktanalyse wird erwartet, dass der globale Markt für Acrylharze bis 2028 jährlich um über 5 % wächst.

Das zeigt: Der Werkstoff ist alles andere als veraltet. Neue Entwicklungen konzentrieren sich auf erhöhte Kratzfestigkeit, selbstreparierende Oberflächen und bio-basierte Varianten, die den ökologischen Fußabdruck des Materials verringern sollen.

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Der neueste Schrei in der Welt des Acrylschmucks? Fluoreszierende Kanten! Platten aus sogenanntem „Edge-Glow“-Acryl, wie das PLEXIGLAS® Hi-Gloss, sind an sich farblos, fangen aber das Umgebungslicht ein und leiten es an die polierten Kanten weiter, die dann in Neonfarben zu leuchten scheinen. Ein absolut magischer Effekt für dein Armband.

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Ein kleiner Kratzer! Ist jetzt alles ruiniert?

Keine Panik! Das ist die große Stärke von Acryl. Oberflächliche Kratzer lassen sich oft einfach auspolieren. Verwende eine feine Politur (wie sie auch für Handydisplays genutzt wird) und ein weiches Tuch. Bei tieferen Kratzern musst du den Prozess wiederholen: mit sehr feinem Nassschleifpapier (Körnung 1500+) beginnen und dann die Stelle neu auf Hochglanz polieren. Dein Schmuckstück ist rettbar!

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Verschwende nichts! Selbst die kleinsten Abschnitte und der Schleifstaub haben Potenzial.

  • Kleine Reste: Perfekt für die Herstellung passender Ohrstecker oder Ring-Tops.
  • Bohrspäne und Staub: Kann in klares Epoxidharz eingegossen werden, um schimmernde Inlays oder neue Gussblöcke mit Terrazzo-Effekt zu schaffen.
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Die skulpturalen, fließenden Formen der Schmuckstücke von Architektin Zaha Hadid oder die kühnen, geometrischen Designs von Patricia von Musulin zeigen, welches künstlerische Potenzial in Acryl steckt. Lass dich von ihren Arbeiten inspirieren, um über die einfache Armbandform hinauszudenken und mit skulpturalen Elementen zu experimentieren.

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  • Verwende spezielle Kunststoff-Bohrer (HSS mit speziellem Anschliff) oder modifiziere einen Standard-Metallbohrer, indem du die Schneidkanten leicht abflachst.
  • Bohre mit niedriger Drehzahl und wenig Druck, um Schmelzwärme zu vermeiden.
  • Pausiere oft und entferne die Späne, um ein Verklemmen oder Überhitzen zu verhindern.

So verhinderst du, dass das Material reißt oder schmilzt.

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DIY-Kosten: Eine kleine Platte GS-Acryl (30×30 cm) kostet ca. 15-25€. Schleifpapier und Politur nochmal ca. 15€. Daraus kannst du mehrere Armbänder fertigen. Der Preis pro Stück liegt also bei wenigen Euro, deine Arbeitszeit nicht mitgerechnet.

Designer-Stück: Ein vergleichbares, hochwertiges Acryl-Armband von einer Modemarke wie Cult Gaia oder einem unabhängigen Designer kostet schnell zwischen 80€ und 300€.

Dein selbstgemachtes Stück ist also nicht nur persönlicher, sondern auch deutlich günstiger.

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Vergiss filigrane Zurückhaltung – der aktuelle Trend verlangt nach Präsenz. „Chunky“ Armreifen aus massivem, farbigem oder klarem Acryl sind das Statement-Accessoire der Stunde. Denk an breite, skulpturale Formen, die am Handgelenk auffallen und ein Outfit definieren. Dein selbstgemachtes Stück kann hier voll im Trend liegen, indem du statt eines dünnen Reifens einen massiven Block als Ausgangsmaterial wählst.

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Die Magie von klarem Acryl entfaltet sich erst im Zusammenspiel mit Licht. Durch die hohe Lichtdurchlässigkeit von bis zu 92 % wirkt das Material fast unsichtbar, bricht das Licht aber an den polierten Kanten wie ein Prisma. Je nach Lichteinfall entstehen so funkelnde Reflexionen und faszinierende Tiefeneffekte. Dein Armband lebt und verändert sich mit jeder Bewegung.

Die chemische Bezeichnung für Acrylglas lautet Polymethylmethacrylat, kurz PMMA.

Diese Zusammensetzung macht es nicht nur transparent und witterungsbeständig, sondern auch vollständig recycelbar. In einem chemischen Prozess, der Depolymerisation, kann altes Acryl wieder in sein ursprüngliches Monomer zerlegt und zu neuem, hochwertigem PMMA verarbeitet werden – ein perfekter Kreislauf.

Mareike Brenner

Mareike ist 1991 in Bonn geboren und hat ihr Diplom in der Fachrichtung Journalistik an der TU Dortmund erworben. Sie hat einen Hintergrund im Bereich Design, da sie an der HAW Hamburg Illustration studiert hat. Mareike hat aber einen Sprung in die Welt des Journalismus gemacht, weil sie schon immer eine Leidenschaft für kreatives Schreiben hatte. Derzeit ist sie in der Redaktion von Freshideen tätig und schreibt gern Berichte über Schönheitstrends, Mode und Unterhaltung. Sie kennt übrigens alle Diäten und das Thema „Gesund abnehmen“ wird von ihr oft bevorzugt. In ihrer Freizeit kann man sie beim Kaffeetrinken mit Freunden antreffen oder sie bleibt zu Hause und zeichnet. Neulich hat sie eine neue Leidenschaft entdeckt, und das ist Online-Shopping.