Esszimmer streichen: Der ehrliche Leitfaden für ein Ergebnis wie vom Profi

von Aminata Belli
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Farbe im Esszimmer: Viel mehr als nur ein Eimer Farbe

Mal ehrlich, das Esszimmer ist doch das Herzstück vieler Wohnungen. Hier wird nicht nur gegessen, hier wird gelacht, gestritten, geplant und gelebt. Und die Farbe an den Wänden? Die ist quasi der Soundtrack für all diese Momente. Ich habe in meiner Laufbahn als Maler so viele Esszimmer gesehen – von zugestellten Nischen in Altbauten bis zu riesigen, offenen Wohnbereichen. Und eines habe ich gelernt: Die richtige Farbe kann einen Raum komplett verwandeln.

Ich denke da an ein Projekt zurück, ein typisches Esszimmer mit Fenster nach Norden. Eher dunkel, irgendwie ungemütlich. Die Besitzer hatten jahrelang weiße Wände, aus der klassischen Angst heraus, Farbe würde den Raum noch kleiner machen. Wir haben uns dann getraut: Drei Wände in einem warmen, hellen Sandton und die Wand gegenüber dem Fenster in einem satten, aber leuchtenden Petrol. Das Ergebnis war der Wahnsinn! Der Raum wirkte auf einmal tiefer, edler und unendlich gemütlich. Das ist die Magie, die passiert, wenn man sich ein bisschen was traut und die Grundlagen kennt.

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Dieser Guide hier ist kein Hochglanzmagazin. Ich will dir mein Praxiswissen an die Hand geben. Wir reden über die Wirkung von Farben, die absolut entscheidende Vorbereitung und die kleinen Tricks, die den Unterschied zwischen „selbst gestrichen“ und „wow, sieht professionell aus“ machen. Los geht’s!

Die Grundlagen: Warum Farbe nicht einfach nur bunt ist

Bevor der Pinsel auch nur in die Nähe der Farbe kommt, müssen wir kurz überlegen. Die perfekte Farbe zu finden, ist nur zu 20 % Geschmackssache. Der Rest ist ein Mix aus ein bisschen Psychologie und dem Verständnis für das Licht in deinem Raum.

Die Psychologie am Esstisch

Farben funken direkt an unser Unterbewusstsein, ob wir wollen oder nicht. Im Esszimmer kann das sogar den Appetit beeinflussen.

  • Rottöne: Von Orange über Terrakotta bis zu einem warmen Bordeauxrot – diese Farben gelten als appetitanregend und super gesellig. Sie bringen Leben in die Bude. Aber Achtung! Ein knalliges Signalrot kann schnell nervös und aggressiv wirken. Der Ton macht die Musik: Ein edles Weinrot lädt ein, ein Feuerwehrrot schreit „Alarm!“.
  • Gelbtöne: Ein sonniges Gelb oder ein sanfter Vanilleton sind pure Lebensfreude. Sie fördern die Kommunikation und machen gute Laune. Ideal für Familien-Esszimmer. Zu grelles Neongelb kann aber auf Dauer ganz schön anstrengend für die Augen sein.
  • Grüntöne: Grün ist die Farbe der Natur, sie wirkt harmonisch und ausgleichend. Denk an Salbei, Moos oder Schilf. Solche Töne schaffen eine total entspannte Atmosphäre, perfekt für lange, gemütliche Abendessen mit Freunden.
  • Blautöne: Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Blau wird oft als appetithemmend beschrieben, weil es in der Natur kaum blaue Lebensmittel gibt. Ein kühles Hellblau kann distanziert wirken. Ein tiefes Nachtblau, Petrol oder Taubenblau hingegen kann, kombiniert mit warmem Holz und goldenen Akzenten, unglaublich edel und gemütlich aussehen.
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Dein wichtigstes Werkzeug: Das Licht

Ich kann es nicht oft genug sagen: Eine Farbe ist nie allein. Sie lebt und stirbt mit dem Licht im Raum. Die exakt gleiche Farbe aus dem gleichen Eimer kann in zwei Zimmern komplett unterschiedlich aussehen.

Das Tageslicht: Schau, wo deine Fenster sind. Ein Nord-Raum kriegt kühles, indirektes Licht. Hier kann ein warmer Farbton (Sand, Greige, warmes Weiß) wahre Wunder wirken und die Kühle ausgleichen. Ein Süd-Zimmer wird dagegen von warmem, intensivem Licht geflutet. Da darf die Farbe auch mal etwas kühler sein (ein helles Graublau zum Beispiel), ohne dass der Raum gleich zur Eishöhle wird.

Das künstliche Licht: Abends knipsen wir die Lampen an. Und jetzt wird’s kurz technisch, aber es lohnt sich, versprochen! Achte auf die Farbtemperatur deiner Glühbirnen (gemessen in Kelvin, K).

  • Unter 3000 K: Das ist warmweißes Licht. Es hat einen gemütlichen, gelblichen Schimmer und lässt warme Farben noch satter wirken. Ein kühles Grau kann darunter aber schnell mal schmuddelig aussehen.
  • 3300 K – 5300 K: Neutralweiß. Kommt dem Tageslicht am nächsten und gibt Farben recht unverfälscht wieder.
  • Über 5300 K: Tageslichtweiß. Sehr bläulich, wirkt kühl und fast klinisch. Super für eine Werkstatt, aber für ein Esszimmer meistens ein echter Stimmungskiller.

Gut zu wissen: Achte auch auf den Farbwiedergabeindex (CRI oder Ra) der Lampe. Ein Wert über 90 ist super. Billige LEDs haben oft einen miesen CRI, der deine teure Wandfarbe und dein leckeres Essen fahl und unappetitlich aussehen lässt. Ein kleines Detail, das aber einen riesigen Unterschied macht.

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Planung & Vorbereitung: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen

Ein echter Profi verbringt locker 70 % der Zeit mit der Vorbereitung und nur 30 % mit dem eigentlichen Streichen. Jeder Fehler in der Vorbereitung rächt sich später bitterlich und ist dann kaum noch zu korrigieren. Das ist das Erste, was jeder Azubi lernt.

Die Einkaufsliste für dein Projekt

Bevor du loslegst, geh sicher, dass du alles hast. Nichts ist nerviger, als mittendrin zum Baumarkt fahren zu müssen. Hier ist eine kleine Checkliste:

  • Schutz: Malervlies für den Boden (bitte keine dünne Folie, da läuft die Farbe drunter!) und Abdeckfolie für Möbel.
  • Reinigung: Eimer, Schwamm und ein mildes Reinigungsmittel (Anlauger ist top).
  • Vorbereitung: Gute Spachtelmasse, eine kleine Japanspachtel, Schleifpapier (Körnung 120 für Spachtelstellen, 180 für den Feinschliff).
  • Abkleben: Hochwertiges Malerkrepp! Das goldene von tesa oder das grüne FrogTape sind zwar teurer (rechne mit ca. 8 € pro Rolle), aber sie sind jeden Cent wert. Kein Unterlaufen der Farbe, kein Abreißen in tausend Fetzen.
  • Grundierung: Je nach Wand Tiefengrund, Sperrgrund für Flecken oder ein pigmentierter Haftgrund.
  • Werkzeug: Eine Farbwalze (ca. 18-25 cm breit, je nach Wandgröße), ein kleiner Pinsel oder ein spezieller Beschneidepinsel für die Ecken, eine Farbwanne mit Abstreifgitter.
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Der Testanstrich: Pflichtprogramm, keine Kür!

Der häufigste Fehler überhaupt: Sich im Baumarkt in einen kleinen Farbchip verlieben. Das Licht dort hat absolut nichts mit deinem Zuhause zu tun. Die Farbe wird bei dir anders aussehen. Garantiert.

Die Profi-Methode ist ganz einfach: Kauf eine kleine Testdose deiner Wunschfarbe. Streiche damit ein großes Stück weißen Karton (mindestens DIN A3). Und ganz wichtig: Mach ZWEI Anstriche, denn erst dann siehst du die endgültige Deckkraft und den wahren Farbton. Lass es komplett durchtrocknen! Diesen Karton pinnst du dann mit Klebeband an die Wand. Beobachte ihn über den Tag: im Morgenlicht, in der Mittagssonne und abends bei künstlichem Licht. So bekommst du ein echtes Gefühl für die Farbe.

Die Oberfläche: Die Basis für alles

Du kannst die teuerste Farbe der Welt kaufen – auf einem miesen Untergrund sieht sie immer billig aus.

  • Reinigen: Wände sind schmutziger, als man denkt. Einmal feucht abwischen. Bei fiesen Nikotin-, Ruß- oder Wasserflecken reicht das aber nicht.
  • Spachteln: Kleine Dübellöcher sauber verspachteln. Nach dem Trocknen glatt schleifen. Fahr mal mit den Fingerspitzen drüber, du solltest keinen Übergang spüren.
  • Grundieren: Der meistübersprungene und wichtigste Schritt! Grundierung sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig einzieht und keine Flecken oder Streifen entstehen. Bei Nikotinflecken oder Wasserflecken ist ein Sperrgrund (auch Isolierfarbe genannt) absolute Pflicht. Kleiner Spar-Tipp: Den Sperrgrund trägst du wirklich NUR auf die Flecken auf, nicht auf die ganze Wand. Das reicht völlig!
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Der Zeit- und Kosten-Check: Sei realistisch!

Was kostet der Spaß und wie lange dauert es wirklich? Für ein typisches Esszimmer von ca. 20 qm solltest du allein für gutes Material (Farbe, Grundierung, Werkzeug) mit 150 bis 300 Euro rechnen. Eine hochwertige Dispersionsfarbe (Deckkraftklasse 1) kostet zwischen 40 und 70 Euro pro 10-Liter-Eimer.

Und der Zeitplan für einen Laien? Plan mal lieber ein ganzes Wochenende ein:

  • Tag 1 (ca. 4-6 Stunden): Möbel rücken, Boden abdecken, alles sorgfältig abkleben, Löcher spachteln und die Wände grundieren.
  • Tag 2 (ca. 3-4 Stunden): Erster Anstrich. Danach: Trocknen lassen! Gib der Farbe Zeit.
  • Tag 3 (ca. 2-3 Stunden): Zweiter Anstrich (meistens nötig für ein perfektes Ergebnis), Aufräumen.

Die Umsetzung: So vermeidest du die typischen Anfängerfehler

Jetzt geht’s ans Eingemachte. Mit ein paar Kniffen sieht dein Ergebnis gleich viel besser aus.

Die Profi-Technik gegen Streifen: Nass-in-Nass

Warum haben Profis nie Streifen an der Wand? Weil sie die Nass-in-Nass-Technik nutzen. Das ist total einfach:

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1. Streiche zuerst die Ecken und Kanten einer kompletten Wand mit dem Pinsel vor.
2. Und jetzt kommt’s: SOFORT danach, solange die Ränder noch nass sind, füllst du die große Fläche mit der Walze. Rolle dabei immer leicht in die noch feuchte Farbe der Kanten hinein.
3. Arbeite immer von oben nach unten und in überlappenden Bahnen. So verbindet sich alles zu einer homogenen Fläche. Streiche niemals eine halbe Wand, mach eine Kaffeepause und streiche dann weiter. Das gibt garantiert Ansätze.

Ach ja, wie viel Farbe brauchst du eigentlich? Eine gute Faustregel ist: ca. 150 ml pro Quadratmeter pro Anstrich. Für ein 20 qm großes Zimmer mit 2,50 m hohen Wänden (ca. 50 qm Wandfläche) brauchst du für EINEN Anstrich also rund 7,5 Liter Farbe. Kauf lieber einen 10-Liter-Eimer, denn einen zweiten Anstrich brauchst du fast immer.

Der Klassiker: Die Akzentwand richtig setzen

Eine einzelne Wand farbig zu streichen ist ein super Einstieg. Aber welche Wand nimmt man? Die goldene Regel: Wähle die Wand, die beim Betreten des Raumes sofort ins Auge fällt oder die, vor der dein Esstisch steht. Das schafft einen natürlichen Fokus. Eine Wand mit vielen Fenstern und Türen ist ungeeignet, die Unruhe schluckt die Farbwirkung.

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Kleine oder offene Essbereiche gestalten

In kleinen Räumen sind helle Farben dein Freund. Aber „hell“ heißt nicht automatisch „Weiß“. Ein gebrochenes Weiß mit einem Hauch Sand, ein zartes Apricot oder ein helles Greige (Mischung aus Grau und Beige) wirken viel wärmer. Ein kleiner Trick: Eine Farbe mit Seidenglanz reflektiert mehr Licht als eine stumpfmatte. Das lässt den Raum größer wirken, verzeiht aber keine Unebenheiten an der Wand!

Bei offenen Wohn-Essbereichen kannst du mit Farbe super Zonen schaffen. Streiche zum Beispiel nur die zwei Wände, die den Essplatz direkt einrahmen. Das kreiert einen gemütlichen „Raum im Raum“, ohne Mauern zu ziehen.

Für Ambitionierte: Wenn es mehr als nur Farbe sein soll

Wenn du schon etwas Übung hast, gibt es spannende Alternativen zur klassischen Wandfarbe.

Mineralische Farben wie Kalk- oder Silikatfarbe sind da die Königsklasse. Im Gegensatz zur normalen Dispersionsfarbe, die quasi einen Film auf die Wand legt, verbinden sich diese Farben chemisch mit dem Untergrund. Kalkfarbe zum Beispiel erzeugt eine wunderschöne, samtig-matte Oberfläche mit einer ganz leichten, lebendigen Wolkigkeit. Beide Farbtypen sind super für das Raumklima, da sie die Luftfeuchtigkeit regulieren und Schimmel vorbeugen können.

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Aber ehrlich gesagt: Die Verarbeitung ist eine ganz andere Nummer. Der Untergrund muss passen, die Technik ist anspruchsvoll und Fehler sind schwer zu korrigieren. Preislich liegen sie auch deutlich über einer guten Dispersionsfarbe. Das ist eher etwas für Liebhaber oder ein Fall für den Fachbetrieb.

Ein letztes Wort zur Sicherheit

Es klingt banal, aber bitte, benutze eine stabile Leiter und keine wackelige Stuhl-Konstruktion. Trage beim Schleifen eine Staubmaske. Moderne Innenfarben sind zwar meistens emissionsarm (achte auf das „Blauer Engel“-Siegel), trotzdem solltest du nach dem Streichen ein paar Tage lang gut lüften, bevor die Familie wieder am Esstisch sitzt.

Und sei ehrlich zu dir selbst. Eine einzelne Wand zu streichen, kriegt fast jeder hin. Aber wenn du große Risse, feuchte Stellen oder gar Schimmel hast, ruf bitte einen Profi. Die Ursache muss behoben werden, einfach drüberstreichen ist Pfusch. Manchmal ist der Anruf beim Fachmann die entspannteste und am Ende sogar günstigste Lösung.

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So, und jetzt ran an die Walze! Nimm dir Zeit für die Planung, sei mutig bei der Farbe und hab Respekt vor der Vorbereitung. Dann schaffst du dir einen Raum, der sich nicht nur gut anfühlt, sondern in dem jeder Bissen und jedes Gespräch einfach ein bisschen besser schmeckt.

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Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, die Decke zu streichen? Oft als „fünfte Wand“ bezeichnet, kann ein unerwarteter Farbton an der Decke den Raum höher, intimer oder einfach nur einzigartiger wirken lassen. Ein zartes Himmelblau kann Weite suggerieren, während ein tiefes Anthrazit in einem hohen Raum für eine dramatische, umhüllende Atmosphäre sorgt.

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Welchen Pinsel für welche Aufgabe?

Nicht jeder Pinsel ist gleich. Investieren Sie in einen hochwertigen, schräg geschnittenen 2-Zoll-Pinsel (ca. 5 cm) für präzise Kanten an Decken und Leisten. Seine Form ermöglicht eine saubere Linienführung, die mit einem geraden Pinsel kaum zu erreichen ist. Für die große Fläche ist eine Farbrolle mit einer Florhöhe von etwa 9-12 mm für glatte Wände ideal. Marken wie Purdy oder Wooster sind bei Profis nicht ohne Grund beliebt.

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„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. Sie kann Räume beleben, die Stimmung heben und sogar das Wohlbefinden steigern.“ – Leatrice Eiseman, Executive Director, Pantone Color Institute

Diese Aussage unterstreicht, warum die Farbwahl im Esszimmer so entscheidend ist. Es geht nicht nur um Dekoration, sondern darum, eine Umgebung zu schaffen, die aktiv zu Geselligkeit und Genuss beiträgt.

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  • Verbirgt kleine Unebenheiten an der Wand besser.
  • Schafft eine edle, fast samtige Oberfläche.
  • Wirkt besonders intensiv bei dunklen und gesättigten Tönen.

Das Geheimnis? Eine matte oder ultramatte Farbe. Während seidenmatte Oberflächen pflegeleichter sind, bietet ein mattes Finish eine unübertroffene Farbtiefe und Eleganz, ideal für das Esszimmer.

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Der Unterton-Fehler: Sie haben sich für ein schönes Greige entschieden, aber an der Wand sieht es plötzlich lila aus? Das liegt am Unterton der Farbe und wie er mit dem Licht in Ihrem Raum interagiert. Halten Sie Farbmuster immer an die Wand, die Sie streichen möchten, und beobachten Sie sie zu verschiedenen Tageszeiten – bei Morgen-, Mittags- und Kunstlicht.

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Ein Trend, der sich besonders für Esszimmer eignet, ist das „Color Drenching“. Dabei werden Wände, Zierleisten, Türen und manchmal sogar die Decke im selben Farbton gestrichen. Das Ergebnis ist ein unglaublich immersiver und moderner Look, der den Raum größer und zusammenhängender wirken lässt, da die üblichen visuellen Unterbrechungen fehlen.

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Farrow & Ball „Setting Plaster“: Ein zarter, pudriger Rosaton mit einer unglaublichen Tiefe, der sich im Licht verändert und eine warme, einladende Atmosphäre schafft. Perfekt für eine weiche, anspruchsvolle Ästhetik.

Schöner Wohnen-Farbe „Cosy Rosé“: Eine erschwinglichere Alternative, die eine ähnliche warme und gemütliche Stimmung erzeugt. Sie bietet eine hohe Deckkraft und ist ideal für ein schnelles, effektvolles Makeover.

Beide Optionen beweisen, dass Rosatöne im Esszimmer elegant und alles andere als kindisch sein können.

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Die richtige Vorbereitung ist entscheidend für ein professionelles Ergebnis. Hier sind drei Dinge, die oft übersehen werden:

  • Wände reinigen: Verwenden Sie eine milde Lösung aus Wasser und Spülmittel oder einen speziellen Anlauger, um Staub und Fett zu entfernen. Farbe haftet nicht gut auf schmutzigen Oberflächen.
  • Feines Anschleifen: Selbst wenn die Wand gut aussieht, ein leichtes Anschleifen mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) raut die Oberfläche an und sorgt für eine bessere Haftung der neuen Farbe.
  • Qualitäts-Abklebeband: Investieren Sie in ein gutes Malerkrepp wie das FrogTape. Seine patentierte Technologie verhindert das Unterlaufen von Farbe und garantiert gestochen scharfe Kanten.
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Wussten Sie schon? Kalkfarben wie die von Bauwerk Colour sind atmungsaktiv. Sie regulieren auf natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit im Raum, was zu einem gesünderen Raumklima beitragen kann.

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Mein Esszimmer hat kaum Tageslicht. Muss ich Weiß streichen?

Ganz im Gegenteil! Anstatt vergeblich zu versuchen, einen dunklen Raum hell zu machen, können Sie seine Eigenart betonen. Ein tiefer, satter Farbton – wie ein Marineblau (z.B. „Hague Blue“ von Farrow & Ball) oder ein sattes Waldgrün (z.B. „Duck Green“ von Little Greene) – schafft eine unglaublich intime und gemütliche, fast restaurantähnliche Atmosphäre. Kombiniert mit warmem Kerzen- und Lampenlicht wird Ihr Esszimmer zum eleganten Rückzugsort.

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Wichtig bei der Farbauswahl: Denken Sie an Ihre vorhandenen Möbel! Ein Esstisch aus warmer Eiche oder Kirsche harmoniert wunderbar mit warmen Wandfarben wie Terrakotta, Moosgrün oder Creme. Kühle Hölzer wie Esche oder Ahorn passen hingegen besser zu kühlen Tönen wie Grau, Blau oder Salbeigrün. Die Wandfarbe sollte die Schönheit Ihres Mobiliars unterstreichen, nicht mit ihm konkurrieren.

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Die Wahl des Farbglanzes beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Strapazierfähigkeit.

  • Matt: Elegant und modern, kaschiert Unebenheiten, ist aber empfindlicher gegenüber Flecken. Ideal für repräsentative Esszimmer.
  • Seidenmatt/Satinglanz: Der Allrounder. Leicht zu reinigen und robuster als matt. Eine sichere Wahl für Familien-Esszimmer, in denen es auch mal lebhafter zugeht.
  • Hochglanz: Sehr strapazierfähig, betont aber jede noch so kleine Unebenheit. Eher für Akzente wie Türen oder Leisten geeignet.
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Laut einer Studie der University of British Columbia können Blautöne die Kreativität fördern, während Rottöne die Aufmerksamkeit für Details steigern.

Im Esszimmer kann ein durchdachter Blauton also zu inspirierenden Gesprächen anregen, während rote Akzente den Fokus auf das köstliche Essen lenken.

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Für ein umwelt- und gesundheitsbewusstes Zuhause sollten Sie Farben mit niedrigem oder keinem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen) in Betracht ziehen. Marken wie Little Greene oder Graphenstone bieten Farbpaletten an, die nicht nur ästhetisch überzeugen, sondern auch die Raumluftqualität schonen. Achten Sie auf Gütesiegel wie den „Blauen Engel“.

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Der Trick mit dem Testanstrich: Streichen Sie die Farbe nicht direkt auf die Wand. Malen Sie stattdessen zwei Schichten auf ein großes Stück Pappe oder ein DIN-A3-Blatt. So können Sie den Testfleck an verschiedene Wände und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen halten, ohne Ihre aktuelle Wand zu „verschmutzen“.

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  • Verleiht eine einzigartige, wolkige Textur.
  • Wirkt natürlich und erdverbunden.
  • Ist komplett frei von Kunststoffen und Lösungsmitteln.

Die Alternative? Kalk- oder Lehmfarben. Diese traditionellen Materialien erleben eine Renaissance. Sie schaffen eine unvergleichliche Haptik und ein gesundes Raumklima. Perfekt für einen Wabi-Sabi- oder mediterran inspirierten Look.

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Haben Sie Mut zur halben Sache! Eine zweigeteilte Wand, bei der der untere Teil in einer kräftigen Farbe und der obere in einem helleren Ton gestrichen ist, kann die Proportionen des Raumes positiv verändern. Eine dunklere untere Hälfte erdet den Raum und lässt die Decke höher erscheinen. Die Trennlinie kann exakt mit einer Wasserwaage oder für einen lässigeren Look auch freihändig gezogen werden.

Farbmenge richtig kalkulieren: Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Sonntagnachmittag die Farbe ausgeht. Die Faustregel lautet: Raumumfang (in m) mal Raumhöhe (in m) ergibt die Wandfläche (in m²). Die meisten Farbeimer geben eine Ergiebigkeit von X m² pro Liter an. Kaufen Sie lieber etwas mehr, besonders bei stark saugenden Untergründen oder intensiven Farbwechseln, die eventuell einen dritten Anstrich benötigen.