Mehr als nur Blümchen: Der ultimative Guide für deine perfekten floralen Einladungen
Ich sehe es jede Woche: Ihr kommt mit einem Kopf voller Ideen von Pinterest und Instagram in die Werkstatt, aber auch mit einer gehörigen Portion Unsicherheit. Das verstehe ich total! Eine Einladungskarte ist ja auch so viel mehr als nur ein Stück Papier. Sie ist der allererste, greifbare Eindruck eures großen Festes. Sie landet im Briefkasten, wird aufgeregt geöffnet, und genau in diesem Moment beginnt für eure Gäste die Vorfreude. Sie erzählt eine Geschichte über euren Stil, die Atmosphäre und die Liebe zum Detail.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Fundament: Warum das richtige Papier alles verändert
- 2 Drucktechniken: Wie dein Motiv zum Leben erwacht
- 3 Der letzte Schliff: Veredelungen, die begeistern
- 4 Kluge Gestaltung: Mehr als nur ein Blümchen draufklatschen
- 5 Ganz praktisch: Von der Idee zum Versand
- 6 Zum Schluss: Was du deine Druckerei fragen solltest (und was oft vergessen wird)
- 7 Bildergalerie
Gerade florale Motive sind ein ewiger Dauerbrenner. Aber, und das ist wichtig, zwischen einer schnell online zusammengeklickten Karte und einem handwerklich soliden Produkt liegen Welten. Diese Welten bestehen aus Papier, Druckfarbe und der richtigen Technik. Als jemand, der täglich mit diesen Dingen arbeitet, möchte ich dir heute mal zeigen, worauf es wirklich ankommt, damit deine Karte nicht nur schön aussieht, sondern sich auch fantastisch anfühlt.
Das Fundament: Warum das richtige Papier alles verändert
Alles, wirklich alles, beginnt mit dem Papier. Es ist die Bühne für dein Design. Die Wahl des Papiers entscheidet, wie Farben wirken, wie sich die Karte in der Hand anfühlt und welche Stimmung sie ausstrahlt. Wer hier am falschen Ende spart, tut sich keinen Gefallen. Ein Gast spürt den Unterschied sofort, oft ganz unbewusst.

Die Grammatur: Mehr als nur eine Zahl
Die Grammatur gibt das Gewicht des Papiers in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) an. Zum Vergleich: Normales Kopierpapier hat 80 g/m². Das ist für eine Einladung viel zu dünn und fühlt sich, ehrlich gesagt, einfach billig an.
- Unter 250 g/m²: Lass die Finger davon. Solche Karten sind labberig, knicken schon beim schiefen Anschauen und überleben den Postweg oft nur mit Blessuren.
- 250 g/m² – 350 g/m²: Das ist der Sweet Spot für richtig gute Einladungen. Die Karte ist stabil, hat eine angenehme Schwere und die meisten Druckereien können damit super arbeiten. Für eine Hochzeit würde ich persönlich immer mindestens 300 g/m² empfehlen.
- Ab 400 g/m²: Willkommen in der Königsklasse! Wir reden hier von echtem Karton (oft sind das mehrere Lagen, die miteinander verleimt werden). Papiere mit 400, 600 oder sogar 900 g/m² sind der absolute Wahnsinn für Techniken wie Letterpress oder Heißfolienprägung, bei denen eine richtige Tiefe im Material erzeugt wird.
Kleiner Selbsttest gefällig? Mach mal kurz Pause und schnapp dir einen Flyer und eine Postkarte, die bei dir rumliegen. Fühl den Unterschied! Genau das ist es, wovon ich spreche.

Papierarten: Eine Frage des Charakters
Jedes Papier hat eine eigene Persönlichkeit. Diese sollte zu deinem floralen Motiv und zum gesamten Stil des Festes passen.
Naturpapiere (ungestrichen): Das sind meine persönlichen Favoriten für fast alles, was natürlich und elegant wirken soll. Sie haben eine offene, oft leicht raue Oberfläche, die sich warm und hochwertig anfühlt. Die Farbe wird hier richtiggehend aufgesaugt, was für einen weichen, matten Look sorgt.
- Büttenpapier: Der absolute Klassiker mit dem typisch faserigen Rand. Es strahlt Tradition und Handwerkskunst aus. Ein zartes, botanisches Motiv darauf? Zeitlos schön.
- Baumwollpapier: Papiere mit einem hohen Baumwollanteil sind unglaublich weich und haben ein tolles Volumen. Sie sind die perfekte Wahl für Letterpress, weil sie die Prägung so wunderbar tief aufnehmen. Wenn du online danach suchst, halte Ausschau nach Begriffen wie „Cotton Paper“ oder frag direkt in einer Druckerei nach Mustern.
- Recyclingpapier: Vergiss das graue Ökopapier von früher! Modernes Recyclingpapier ist oft wunderschön mit feinen, sichtbaren Einschlüssen, die einen authentischen, erdigen Charakter haben. Perfekt für eine rustikale Scheunenhochzeit. Achte auf Zertifikate wie den „Blauen Engel“, wenn dir der Umweltaspekt wichtig ist.
- Graspapier: Eine echt coole, nachhaltige Alternative. Hier werden Grasfasern beigemischt, was dem Papier eine einzigartige, leicht heu-artige Haptik und Optik verleiht. Wie gemacht für ein naturverbundenes Fest.
Gestrichene Papiere: Hier wird eine feine Schicht aufgetragen, die die Poren des Papiers schließt. Dadurch bleibt die Druckfarbe an der Oberfläche stehen, was Farben brillanter und Details gestochen scharf aussehen lässt.

- Matt gestrichen: Eine samtige, reflexionsarme Oberfläche. Ein super Allrounder, der edel wirkt und Fotos gut wiedergibt.
- Glänzend gestrichen: Die Oberfläche reflektiert stark, Farben leuchten extrem. Für Einladungen ist es mir persönlich oft zu sehr „Flyer-Optik“, aber für ein sehr poppiges, modernes Design kann das genau das Richtige sein.
Gut zu wissen: Ein zartes Aquarell-Blumenmotiv geht auf Hochglanzpapier unter. Ein knackscharfes Foto einer Blüte hingegen kommt dort super zur Geltung. Mein Tipp für florale Designs ist aber meist ein hochwertiges Naturpapier.
Drucktechniken: Wie dein Motiv zum Leben erwacht
Das schönste Design ist nichts ohne den passenden Druck. Jede Technik hat ihre Eigenheiten und erzeugt ein komplett anderes Ergebnis. Hier ein kleiner Überblick, ganz ohne Fachchinesisch.
Digitaldruck: Der flexible Alleskönner
Stell es dir wie einen extrem hochwertigen Bürodrucker vor. Die Daten gehen vom Computer direkt an die Maschine. Perfekt für kleinere Auflagen und wenn jede Karte personalisiert werden soll (z.B. mit Namen). Komplexe Farbmotive wie Aquarelle lassen sich super umsetzen. Es ist die kostengünstigste Variante, fühlt sich aber manchmal etwas „flach“ an, weil die Farbe nur auf dem Papier aufliegt.

Offsetdruck: Der professionelle Standard
Das ist das klassische Verfahren für hohe Auflagen (denk an Magazine oder Bücher). Die Qualität ist unübertroffen, die Randschärfe perfekt. Man kann sogar mit speziellen Sonderfarben (wie Pantone) arbeiten, um einen ganz bestimmten Farbton exakt zu treffen. Der Haken: Durch die Erstellung von Druckplatten ist es für kleine Auflagen, wie 50 Hochzeitskarten, meist zu teuer.
Letterpress (Buchdruck): Die Kunst zum Anfassen
Meine große Leidenschaft! Hier wird eine Platte mit dem Motiv (ein Klischee) eingefärbt und mit viel Druck tief ins Papier gepresst. Das Ergebnis ist ein unvergleichliches haptisches Erlebnis – du siehst und fühlst die Vertiefung. Es ist eines der teuersten Verfahren und funktioniert am besten für Strichzeichnungen oder Silhouetten auf dickem, weichem Baumwollpapier. Ein feiner, geprägter Eukalyptuszweig… mehr Eleganz geht kaum.
Siebdruck: Der Spezialist für Wow-Effekte
Willst du hell auf dunkel drucken? Dann ist Siebdruck deine einzige echte Option. Hier wird die Farbe durch ein Sieb auf das Papier gedrückt. So bekommst du leuchtendes Weiß oder glänzendes Gold auf einen dunkelblauen Karton. Die Farbschicht ist richtig dick und fühlbar. Für sehr feine Details ist es aber weniger geeignet.

Der letzte Schliff: Veredelungen, die begeistern
Mit einer Veredelung hebst du eine gute Karte auf ein exzellentes Niveau. Aber Vorsicht: Weniger ist oft mehr. Ein gezieltes Highlight wirkt meist besser als ein überladenes Design.
Heißfolienprägung: Hier wird mit Hitze und Druck eine hauchdünne Metallfolie (Gold, Silber, Kupfer sind die Klassiker) aufs Papier gebracht. Das erzeugt einen echten, tiefen Glanz, den man mit Farbe niemals hinbekommt. Eine beliebte Kombi: Ein digital gedrucktes Blumenmotiv, bei dem eure Namen in Goldfolie geprägt sind.
Achtung, Falle: Verwechsle das nicht mit billiger „Digitalfolie“, die nur aufgeschmolzen wird. Das Ergebnis ist flach und hat nicht den edlen Schimmer einer echten Prägung.
Blindprägung: Das ist wie Letterpress, nur ohne Farbe. Das Motiv wird einfach nur ins Papier geprägt, entweder erhaben oder vertieft. Ein unglaublich stilvolles Detail, das man oft erst auf den zweiten Blick entdeckt und das von großem Geschmack zeugt.
Farbschnitt: Ein Detail für Kenner! Dabei werden die Kanten eines dicken Kartenstapels eingefärbt. Wenn man die Karte von der Seite ansieht, leuchtet ein farbiger Rand. Stell dir eine schlichte Karte auf dickem Papier mit einer Kante in Neon-Koralle vor – ein fantastischer Kontrast!

Lasercut: Mit einem Laser kann man unfassbar filigrane Muster aus dem Papier schneiden, zum Beispiel zarte Blütenranken am Rand. Sieht toll aus, aber achte darauf, dass das Design nicht zu zerbrechlich wird, sonst kommt es beschädigt beim Gast an.
Kluge Gestaltung: Mehr als nur ein Blümchen draufklatschen
Technik ist das eine, die Gestaltung das andere. Hier geht es darum, alles stimmig zu verbinden.
Stilrichtungen für florale Motive
Überleg dir, was zu euch passt. Zarte Aquarell-Blumen für eine romantische Sommerhochzeit? Detaillierte botanische Zeichnungen für einen eleganten Vintage-Look? Oder doch lieber stilisierte Grafiken für eine moderne Feier? Ein besonders schöner Gedanke: Regionale Blumen! Du heiratest in den Alpen? Wie wäre es mit Enzian? An der Küste? Vielleicht Strandhafer. Im Schwarzwald könnten Tannenzweige passen und in Bayern Hopfenranken. Das zeigt Verbundenheit und dass ihr euch wirklich Gedanken gemacht habt.
Typografie: Die Stimme deiner Einladung
Die wichtigste Regel: Benutze nicht zu viele verschiedene Schriften! Das wirkt schnell unruhig und unprofessionell. Eine gute Kombi ist oft eine ausdrucksstarke Schrift für die Namen (z.B. eine schöne Schreibschrift) und eine schlichte, gut lesbare Schrift für den eigentlichen Text (eine klassische Serifenschrift oder eine moderne Serifenlose). Hauptsache, alles ist gut lesbar!

Ganz praktisch: Von der Idee zum Versand
Eine gute Planung erspart dir jede Menge Stress. Hier ein paar realistische Tipps aus der Praxis.
Der Zeitplan ist dein bester Freund
Fang früh an! Besonders wenn du spezielle Papiere oder aufwendige Veredelungen möchtest. Allein die Papierlieferung, die Herstellung von Werkzeugen und die Trocknungszeiten können dauern. Für eine Hochzeit solltest du 6-8 Monate vorher mit der Recherche beginnen und die Karten 3-4 Monate vor dem Termin verschicken.
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Einordnung
Die Kosten können stark variieren. Damit du aber eine ungefähre Vorstellung bekommst, hier mal eine Hausnummer für ca. 50 Karten im A6-Format:
- Budget-freundlich: Eine schöne, digital gedruckte Karte auf gutem 300g/m² Naturpapier liegt bei den meisten Online-Druckereien oder lokalen Shops etwa zwischen 150€ und 250€.
- Die goldene Mitte: Die gleiche Karte, aber mit einer zusätzlichen Heißfolienprägung für die Namen, kann schnell auf 400€ bis 600€ klettern, da hierfür ein extra Werkzeug und ein Arbeitsschritt nötig sind.
- Luxus pur: Eine vollflächige Letterpress-Karte auf dickem 600g/m² Baumwollpapier ist reines Handwerk und landet schnell bei über 800€.
Das sind natürlich nur Schätzungen, aber sie geben dir ein Gefühl für die Dimensionen. Sei offen mit deinem Budget, eine gute Druckerei findet immer die beste Lösung für deinen Rahmen.

Zum Schluss: Was du deine Druckerei fragen solltest (und was oft vergessen wird)
Damit nichts schiefgeht, hier noch ein paar Profi-Tipps, die Gold wert sind.
Deine Checkliste für die Druckerei:
Bevor du einen Auftrag vergibst, frag nach diesen Dingen. Das zeigt, dass du dich informiert hast und nimmt dir die Angst vor dem Gespräch.
- Bietet ihr einen Probedruck auf dem Originalpapier an?
- Habt ihr Papiermuster, die ihr mir zuschicken könnt?
- Welches Dateiformat braucht ihr genau (PDF, inkl. Anschnitt)?
- Was ist die voraussichtliche Produktions- und Lieferzeit?
Der gefürchtete Anschnitt (keine Sorge, ist ganz einfach!):
Wenn dein Design (z.B. ein Blumenmuster) bis zum Rand der Karte gehen soll, muss die Grafik in deiner Druckdatei immer ca. 3 mm über den eigentlichen Rand hinausragen. Das nennt man „Anschnitt“ oder „Beschnittzugabe“. Warum? Weil Schneidemaschinen minimale Toleranzen haben. Ohne diesen Überstand riskierst du, dass nach dem Schneiden hässliche weiße „Blitzer“ am Rand entstehen. Das ist der Fehler Nr. 1 bei selbst gestalteten Druckdaten!

Ach ja, und die Umschläge nicht vergessen!
Die gehören zur Einladung dazu! Überlege, ob du Umschläge aus dem gleichen Papier wie die Karte möchtest oder einen farblichen Kontrast setzen willst. Wichtig ist auch hier die Qualität. Ein dünner Papierumschlag für eine schwere 600g/m²-Karte? Keine gute Idee. Plane sie im Budget mit ein; gute Umschläge kosten pro Stück schnell 1€ oder mehr.
Der Kardinalfehler: Das Porto!
Ich kann es nicht oft genug sagen: Eine schwere Karte in einem gefütterten Umschlag wiegt schnell mehr als ein Standardbrief! Eine typische Karte mit Umschlag über 20g kostet bei der Deutschen Post schon 1,00€ (Kompaktbrief) statt 0,85€ Porto. Eine dicke Letterpress-Karte kann leicht über 50g wiegen und kostet dann als Großbrief 1,60€ pro Stück! Das läppert sich. Geh mit einer komplett fertigen Musterkarte zur Post und lass sie wiegen, BEVOR du alle frankierst.
Puh, das war eine Menge Input, ich weiß. Aber eine Einladungskarte ist eben auch ein Versprechen an deine Gäste. Ein Versprechen auf ein wunderbares Fest, das mit Liebe und Sorgfalt geplant wurde. Nimm dir die Zeit, fühl die Papiermuster und hab einfach Freude an diesem schönen Prozess.

Bildergalerie



Wussten Sie, dass das Hinzufügen eines Umschlags mit Innenfutter (Envelope Liner) die gefühlte Wertigkeit einer Einladung um bis zu 50 % steigern kann?
Dieser kleine Luxus ist der Vorhang, der sich zur großen Show öffnet. Ein Innenfutter, das das florale Muster der Karte wieder aufgreift oder eine Kontrastfarbe setzt, schafft einen unvergesslichen „Wow-Effekt“ beim Öffnen des Briefumschlags und schützt die Karte zusätzlich.


Wie kann ich meine floralen Einladungen noch persönlicher machen?
Denken Sie über Wachssiegel nach! Was einst königlichen Briefen vorbehalten war, erlebt ein riesiges Comeback. Ein Siegel mit Ihren Initialen oder einem stilisierten floralen Motiv, das zum Design passt, verleiht der Einladung eine fast zeremonielle Note. Marken wie Artisaire oder Stampr bieten unzählige Farben – von klassischem Bordeauxrot bis hin zu modernem Salbeigrün – und ermöglichen sogar individuelle Stempelentwürfe.


- Einheitliches Design von der „Save the Date“-Karte bis zur Danksagung.
- Kein Stress bei der Suche nach passenden Menükarten oder Tischnummern.
- Ein durchdachter, professioneller Gesamteindruck für Ihre Gäste.
Das Geheimnis dahinter? Eine Papeterie-Suite. Statt einzelne Elemente zu gestalten, wird von Anfang an ein kohärentes Designkonzept für alle Drucksachen eurer Feier entwickelt.


Letterpress: Hier wird das Motiv tief ins Papier geprägt. Das Ergebnis ist eine fühlbare Vertiefung, die besonders bei einfachen Linienzeichnungen von Blumen oder Blättern eine unglaubliche Eleganz ausstrahlt. Ideal für dicke Baumwollpapiere.
Heißfolienprägung: Statt Farbe wird eine metallische Folie (Gold, Kupfer, Roségold) auf das Papier gepresst. Perfekt, um florale Elemente oder Namen luxuriös hervorzuheben und ihnen einen glamourösen Glanz zu verleihen.


Die Wahl der Blumen auf Ihrer Einladung kann eine subtile, romantische Botschaft senden. Jede Blume hat ihre eigene Symbolik, die aus der viktorianischen „Sprache der Blumen“ stammt.
- Rose: Das ultimative Symbol für Liebe und Leidenschaft.
- Pfingstrose: Steht für Glück, Ehre und eine glückliche Ehe.
- Lavendel: Symbolisiert Hingabe und Ruhe.
- Eukalyptus: Oft in modernen Bouquets zu finden, steht er für Schutz und Fülle.


Wichtiger Punkt: Die Lesbarkeit! Verspielte Schreibschriften sind wunderschön für Namen oder Überschriften, aber für den Haupttext mit wichtigen Informationen (Datum, Uhrzeit, Ort) sind sie oft eine Qual. Kombinieren Sie eine auffällige florale Schrift mit einer klaren, gut lesbaren Serifen- oder serifenlosen Schrift wie Garamond oder Helvetica Neue. Der Kontrast ist nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch ansprechend.


Laut einer Studie von Mail-Print fühlt sich physische Post für 73 % der Empfänger persönlicher an als eine E-Mail.
Genau dieses Gefühl macht eine gedruckte Einladung so besonders. Sie ist ein greifbares Objekt, das am Kühlschrank hängt oder auf dem Schreibtisch liegt und die Vorfreude Tag für Tag steigert – eine Wirkung, die eine digitale Nachricht niemals vollständig erreichen kann.


Schon mal über Vellum nachgedacht? Dieses halbtransparente Papier ist ein absoluter Trend. Es kann als Umschlag um die Hauptkarte gelegt, mit einem Band oder Wachssiegel fixiert und sogar direkt mit einem minimalistischen floralen Motiv bedruckt werden. Es erzeugt einen zarten, nebligen Effekt, der das darunterliegende Design geheimnisvoll durchscheinen lässt und eine moderne, leichte Ästhetik schafft.


- Nachhaltig und einzigartig: Samenpapier. In dieses handgeschöpfte Papier sind Blumensamen eingearbeitet. Ihre Gäste können die Einladung nach der Feier einpflanzen und zusehen, wie daraus Wildblumen wachsen – eine wunderschöne, symbolische Geste.
- 100% recycelt: Papiere mit dem Blauen Engel oder FSC-Recycled-Siegel, wie die der „Recycling“ Serie von Gmund Papier, bieten eine exzellente Qualität und Haptik, ohne neue Ressourcen zu verbrauchen.


Passen florale Einladungen auch zu einer urbanen oder industriellen Hochzeit?
Absolut! Der Trick liegt im Kontrast. Statt romantischer Aquarelle wählen Sie klare, grafische Linienzeichnungen von Blättern oder einzelnen Blüten. Kombinieren Sie diese mit einer minimalistischen Typografie, dunklen Papierfarben wie Anthrazit oder tiefem Blau und vielleicht einem Akzent aus Kupferfolie. So entsteht ein spannender Bruch zwischen organischer Natur und urbanem Chic.


Ein häufiger Fehler ist, die Umschläge zu vernachlässigen. Ein hochwertiger, farblich abgestimmter Umschlag ist genauso wichtig wie die Karte selbst. Denken Sie daran: Es ist das Erste, was Ihr Gast in Händen hält. Ein Umschlag aus dem gleichen Material wie die Karte, vielleicht in einer Komplementärfarbe, hebt das Gesamterlebnis sofort auf ein neues Level.


Der „Deckle Edge“, die unregelmäßige, handgerissene Kante, ist das Markenzeichen von echtem Büttenpapier.
Dieser Rand entsteht, weil das Papier von Hand aus der Bütte geschöpft wird. Er verleiht jeder Karte einen einzigartigen, organischen und leicht rustikalen Charakter. Perfekt für Einladungen im Vintage-, Boho- oder Fine-Art-Stil, bei denen das Handwerkliche im Vordergrund stehen soll.



Der Aquarell-Trend: Florale Motive im Aquarellstil sind ungebrochen beliebt. Aber auch hier gibt es Nuancen:
- Loose Watercolor: Zarte, ineinander verlaufende Farben, die eine leichte und luftige Atmosphäre schaffen. Ideal für Frühlings- und Sommerhochzeiten.
- Detailreiche botanische Illustration: Präzise, fast wissenschaftliche Zeichnungen von Pflanzen, die einen edlen und zeitlosen Charakter haben. Passen gut zu klassischen und eleganten Festen.


Wichtiger Punkt: Das Porto! Eine wunderschöne, schwere Karte aus 400 g/m² Papier mit Umschlag, Wachssiegel und vielleicht noch einer Antwortkarte wiegt schnell mehr als der Standardbrief. Wiegen Sie eine fertige Einladung vor dem Kauf der Briefmarken bei der Post, um böse Überraschungen oder Nachporto für Ihre Gäste zu vermeiden.


Können florale Motive auch maskulin wirken?
Ja, indem man auf Blätter und Grünpflanzen statt auf opulente Blüten setzt. Denken Sie an Farn, Eukalyptus, Olivenzweige oder Monstera-Blätter. In Kombination mit kräftigen Farben wie Waldgrün, Marineblau oder sogar Schwarz und einer starken, serifenlosen Schrift entsteht ein modernes, naturverbundenes Design, das weit entfernt von „lieblich“ ist.


Vergessen Sie nicht die Macht des leeren Raums! Eine überladene Karte wirkt schnell unruhig und billig. Ein gut platziertes florales Element an einer Ecke oder am Rand lässt dem Text und dem hochwertigen Papier genügend Raum zum Atmen. Weniger ist hier oft mehr und zeugt von gestalterischem Selbstbewusstsein.


- Klare Angabe, bis wann eine Rückmeldung erbeten wird (U.A.w.g.).
- Eine Ankreuzmöglichkeit für „nehme(n) teil“ / „nehme(n) nicht teil“.
- Eine Zeile zur Abfrage von Essenswünschen (z.B. vegetarisch/vegan) oder Allergien.
Das Ziel? Machen Sie es Ihren Gästen so einfach wie möglich, zu antworten. Eine gut gestaltete RSVP-Karte erleichtert Ihnen die Planung enorm.


Digitaldruck: Die moderne Standardmethode. Sie ist flexibel, kostengünstig und perfekt für fotorealistische, farbenfrohe Aquarell-Designs. Die Farbe liegt flach auf dem Papier.
Offsetdruck: Die Wahl für höchste Qualität bei großen Auflagen. Die Farben sind extrem präzise und brillant. Der Druck wirkt besonders glatt und professionell.
Für die meisten Hochzeiten ist der hochwertige Digitaldruck auf exzellentem Papier die perfekte Balance aus Qualität und Budget.


Der Trend geht zu dunklen und dramatischen Designs, den „Moody Florals“. Stellen Sie sich üppige Pfingstrosen, Dahlien und Rosen in tiefen Rot- und Violetttönen vor, die auf einem fast schwarzen oder marineblauen Hintergrund erstrahlen. Dieser Stil ist mutig, romantisch und unglaublich elegant – perfekt für Herbst- oder Winterhochzeiten oder für Paare, die ein Statement setzen wollen.


Der Geruchssinn ist der stärkste Sinn, wenn es um die Erinnerung geht.
Eine subtile Beduftung der Einladungen kann eine tiefere emotionale Verbindung schaffen. Ein leichter Sprühstoß eines Parfums, das zur Hochzeit getragen wird, oder ein Tropfen eines ätherischen Öls (z.B. Rose oder Sandelholz) auf einem kleinen Kärtchen im Umschlag hinterlässt einen unvergesslichen, multisensorischen Eindruck.


Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Baumwollpapier und normalem Karton?
Es ist alles eine Frage der Haptik und der Faser. Normaler Karton wird aus Holzzellstoff hergestellt. Er ist glatt und steif. Baumwollpapier, wie das berühmte Crane’s Lettra, besteht zu 100 % aus Baumwollfasern. Es fühlt sich weich, fast stoffartig an und ist dabei extrem stabil. Es ist die perfekte Bühne für Prägetechniken wie Letterpress, da es die Tiefe wunderbar aufnimmt.


- Inspiration durch alte botanische Zeichnungen von Künstlern wie Pierre-Joseph Redouté.
- Die Formensprache des Jugendstils mit seinen geschwungenen, floralen Linien.
- Die klaren, reduzierten Blumenmuster des skandinavischen Designs.
Die Idee? Schauen Sie über den Tellerrand von Pinterest hinaus. Historische und kulturelle Referenzen können Ihrer floralen Einladung eine einzigartige Tiefe und eine faszinierende Geschichte verleihen.


Wichtiger Punkt: Die Website nicht vergessen! Für Details wie Anfahrtspläne, Hotelvorschläge, Dresscode oder Geschenkwünsche ist auf der Einladung selbst oft kein Platz. Ein dezenter Hinweis wie „Weitere Informationen findet ihr unter: www.unser-tag.de“ hält die Karte elegant und bietet den Gästen dennoch alle nötigen Infos.


Eine Blindprägung ist die dezenteste und vielleicht eleganteste Veredelungsform. Hier wird ein florales Motiv ohne Farbe oder Folie einfach in das Papier geprägt. Es entsteht ein wunderschönes Licht-und-Schatten-Spiel, das puren Luxus ausstrahlt, ohne aufdringlich zu sein. Besonders wirkungsvoll auf ungestrichenen, farbigen Papieren.

Denken Sie saisonal! Eine florale Einladung wirkt am authentischsten, wenn die abgebildeten Blumen zur Jahreszeit der Feier passen.
- Frühling: Tulpen, Anemonen, Kirschblüten
- Sommer: Pfingstrosen, Hortensien, Wiesenblumen
- Herbst: Dahlien, Astern, Eukalyptus in warmen Tönen
- Winter: Christrosen, Amaryllis, Ilexzweige mit Beeren




