Martinstag und der Laternenumzug
Woher stammt der Brauch um den Martinstag herum?
Wir alle kennen die Legende über den Heiligen Martin, der seinen Mantel mit seinem Schwert durchschnitt und die Hälfte davon dem Bettler auf der Straße schenke. Dem Martin soll in der darauffolgenden Nacht derselbe Bettler im Traum erschienen sein, der eigentlich der Jesus Christus selbst war.
Jedes Jahr am Tag von St.Martin wird diese Geschichte in vielen katholischen Gemeinden, Kindergärten und Grundschulen von Kindern vorgeführt. Wie der heilige Martin aus dem Gänsestall flieht, hat man auch zur Genüge wiederholt.
Die Legende erzählt über die Großzügigkeit des heiligen Martin
Für manche Kinder beginnt mit dem Laternenumzug die Weihnachtszeit
Der Höhepunkt dieses festlichen Tages, welcher auch mit der größten Vorfreude der Kinder verbunden ist, ist natürlich der Laternenumzug. All diese Kinder mit deren selbstgemachten Papierlaternen, die in der dunklen Novembernacht wie Glühwürmchen funkeln, die Lieder, das Feuer, das Stockbrot- das macht das Fest so unbeschreiblich schön und wichtig. Es scheint aber auch eine tiefere Bedeutung und ein wichtiger Sinn dahinter zu stecken. Wir haben uns auf die Suche danach gemacht und fanden Spannendes heraus:
Gänse gibt es in der Legende und auch gebratene Gans steht auf der Festtafel
Die Kinder basteln selbst ihre Laternen und singen Lieder darüber
In vielen Schulen wird die Martin´s Geschichte in Form einer Vorführung nachempfunden
Ähnlich wie die Kelten, waren die alten Germanen sehr naturverbundene Stämme. Sie haben diesen Tag noch vor den Christen als Ende der fruchtbaren Erntezeit und Beginn der Kälte und der Dunkelheit angesehen. Der Sommer wurde durch riesengroßes Feuer symbolisch „verbrannt“, denn nur so konnte man während der dunklen Zeit ruhen und Kräfte für das kommende Jahr sammeln. In manchen Gebieten sprangen die jungen Germanen über das Feuer, um ihre Geschicklichkeit zu beweisen. Die vom Feuer übrig gebliebene Asche verstreuten die Germanen über die Felder, was angeblich die Erde fruchtbar gemacht hat.
Martin´s Hörnchen, verschiedene Stockbrote oder Brotlaibe gibt es je nach Bundesland zum Feiertag
Es werden Lieder gesungen und Gedichter vorgetragen
Ähnlich wie das keltische Fest Samhain, haben die Germanen getrunken, gegessen und gefeiert. Die Lichter und das Feuer sollten die bösen Geister vertreiben. Die ursprünglichen Laternen waren Herbstrüben. Später kamen auch Kürbisse hinzu. Bei diesem heidnischen Fest erkennen wir eine enge Verbindung mit dem heutigen All Hallows, Fest der Allerheiligen oder Helloween.
Martinstag hat eine verwirrende Ähnlichkeit mit dem heutigen Helloween
Kinder feiern Martinstag in einer Grundschule
Die Stimmung des Festes, klasse dargestellt in diesem Aquarellbild
Martinstag ist der letzte Tag vor Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Weihnachten. Das Essen einer Gans hat einen vorchristlichen Ursprung bei den Schlachtfesten im November. Die Gans war auch bei den Kelten ein Haustier mit einem Kultstatus.
Dieses Jahr wird der Martinstag am 11.11.2015 gefeiert.
Der Ursprung der Laternen bei den alten Germanen waren die Herbstrüben
Alle bringen ihre Stöcke zum Feuer
Früher sangen Kinder von Tür zu Tür und sammelten Brennmaterial für das große Feuer