Dein Traum vom Pariser Bad: So klappt’s wirklich (und das kostet es)

von Julia Steinhoff
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Ich bin jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit im Handwerk unterwegs, habe meinen Meister in der Tasche und bilde selbst den Nachwuchs aus. In all den Jahren habe ich wirklich alles gesehen – von der winzigen Nasszelle im Plattenbau bis zum luxuriösen Spa-Bereich. Aber kaum ein Wunsch kommt so oft wie der nach diesem „Pariser Chic“. Du weißt schon, was ich meine: hohe Decken, vielleicht etwas Stuck, eine freistehende Wanne… In den Wohnmagazinen sieht das immer so herrlich unkompliziert und elegant aus.

Ganz ehrlich? In der Realität ist das ein anspruchsvolles Projekt, das eine Menge Know-how erfordert. Es geht nicht nur darum, ein paar schicke Möbel zu kaufen. Es geht um das Fundament, die unsichtbaren Details, die am Ende den Unterschied machen.

Ich will dir hier kein Märchen erzählen, sondern ganz praktisch zeigen, was hinter diesem Stil steckt. Wir schauen uns die Materialien an, die handwerklichen Kniffe und auch die fiesen kleinen Tücken, die gerade im Altbau lauern können. Denn ein schönes Bad ist vor allem eines: ein sicheres und langlebiges Bad. Und das, mein Freund, ist die Basis für absolut jeden Stil.

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Die Basis muss stimmen: Mehr als nur eine hübsche Hülle

Der Pariser Stil, den wir so lieben, hat seine Wurzeln in den klassischen Altbauwohnungen mit ihren klaren Strukturen und hochwertigen Materialien. Das zu verstehen ist super wichtig, denn es erklärt, warum bestimmte Elemente so perfekt harmonieren.

Raumgefühl und die Tücken alter Decken

Diese alten Wohnungen punkten oft mit Deckenhöhen von über drei Metern und riesigen Fenstern. Das allein schafft schon eine Wahnsinns-Atmosphäre. Das Licht flutet den Raum und lässt alles großzügig wirken. Spiegel, glänzende Armaturen und polierter Stein tun ihr Übriges – sie werfen das Licht zurück und verteilen es. Ein einfacher, aber effektiver Trick.

Aber – und das ist ein großes Aber – diese Altbauten haben es in sich. Die Decken sind oft alte Holzbalkendecken. Bevor du also von einer schweren, freistehenden Gusseisenwanne und massivem Marmor träumst, ist eine Sache absolut unerlässlich: ein Statik-Check! Ich hab schon Kunden erlebt, die eine Wanne bestellt hatten, die gefüllt gut und gerne 400 Kilo auf die Waage bringt. Auf einer alten Holzbalkendecke kann das ganz schnell brandgefährlich werden. Ein Statiker muss die Tragfähigkeit prüfen und sein Okay geben. Das ist kein optionaler Luxus, sondern pure Notwendigkeit. Manchmal müssen Balken verstärkt werden, was natürlich versteckte Kosten sind, die man von Anfang an auf dem Schirm haben muss.

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Kleiner Tipp: Wie findet man einen guten Statiker? Frag bei der lokalen Architekten- oder Ingenieurkammer nach oder hol dir Empfehlungen von deinem Handwerksbetrieb des Vertrauens.

Material-Check: Warum die richtige Wahl alles entscheidet

Die Materialien sind das Herzstück eines Pariser Bades. Sie bringen die Haptik, die Langlebigkeit und einfach dieses besondere Gefühl.

  • Naturstein – Der Klassiker: Marmor ist natürlich der Star. Besonders der mit der feinen grauen Maserung ist beliebt. Aber Achtung! Marmor ist ein Weichgestein und ziemlich porös. Das heißt, er ist anfällig für Flecken und Kratzer. Jede Platte muss vor der Nutzung und dann regelmäßig imprägniert werden. Ohne diesen Schutz zieht ein Tropfen Parfümöl oder ein farbiges Badesalz sofort ein und hinterlässt einen Fleck für die Ewigkeit. Für den Boden ist eine hochwertige Keramikfliese in Marmoroptik oft die viel klügere Wahl. Die kostet dich vielleicht 60-90 € pro Quadratmeter, während echter Marmor schnell über 200 € liegt. Zudem ist Keramik unempfindlich und super pflegeleicht – ein Segen im Alltag!
  • Holz im Bad – Geht das? Ein edler Fischgrät-Holzboden im Bad ist für viele der Inbegriff von Luxus. Aber Wasser und Holz sind, sagen wir mal, komplizierte Freunde. Wenn du dich dafür entscheidest, muss es ein speziell behandeltes, geöltes Parkett sein, und die Verlegung muss absolut perfekt sein. Viel wichtiger ist aber die Abdichtung darunter. Die gesamte Fläche muss nach den geltenden Normen für Innenräume abgedichtet werden. Das ist quasi eine flüssige Kunststoffwanne unter dem Boden. Jeder winzige Fehler hier kann einen massiven Wasserschaden verursachen. Die viel sicherere (und günstigere) Alternative sind Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik. Moderne Fliesen von Herstellern wie Marazzi oder Villeroy & Boch sehen heute so täuschend echt aus, das ist der Wahnsinn.
  • Metalle, die glänzen: Armaturen sind oft aus Messing, poliert oder gebürstet. Unlackiertes Messing ist was für Kenner: Es entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne Patina, wird also dunkler und matter. Wer den ewigen Glanz will, muss entweder regelmäßig polieren oder wählt von vornherein eine lackierte Oberfläche. Achte hier auf massive Qualität. Eine schwere Armatur von Herstellern wie Axor oder Dornbracht fühlt sich einfach anders an und hält ewig. Billige Nachbauten für 50 € aus dem Baumarkt verlieren oft schon nach kurzer Zeit ihre Beschichtung.
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Handwerk ist alles: Hier entsteht die wahre Qualität

Die edelsten Materialien sind wertlos, wenn die Verarbeitung nicht stimmt. Hier zeigt sich, wer sein Handwerk wirklich versteht.

Der perfekte Bodenaufbau

Wie gesagt: Die Abdichtung ist das A und O. Im Duschbereich muss sie sogar die Wände hochgezogen werden. Das ist ein Job für einen Profi, keine Diskussion. Erst darauf kommt der Rest. Beim Verlegen von Mustern wie Fischgrät ist absolute Präzision gefragt. Man beginnt in der Mitte des Raumes und arbeitet sich vor. Sitzt eine Fliese schief, potenziert sich der Fehler und am Rand hast du ein Desaster. Bei großen Fliesen muss der Untergrund zudem spiegelglatt sein. Ein Millimeter Höhenunterschied, und schon hast du eine fiese Stolperkante.

Wände mit Charakter

Glatte, weiße Wände sind eine gute Basis, aber der Pariser Stil lebt von Details wie Wandkassetten oder Stuckprofilen. Früher war das eine Heidenarbeit für Stuckateure. Heute nutzen wir meist vorgefertigte Profile aus Gips oder Polyurethan. Gips wirkt authentischer, aber Polyurethan ist feuchtigkeitsbeständig – ein klarer Vorteil im Bad. Die Profile müssen exakt auf Gehrung geschnitten und sauber verklebt werden. Die Fugen spachtelt man dann so zu, dass man absolut keine Übergänge mehr sieht. Bei der Farbe solltest du unbedingt auf feuchtraumgeeignete Produkte achten. Silikatfarben sind da oft eine super Wahl, weil sie atmungsaktiv sind und so Schimmel vorbeugen.

Pariser Chic im Bad Kontraste schaffen Weiß Elfenbeinfarben und Braun Badewanne

Strom im Bad: Sicherheit hat Vorrang!

Ein opulenter Kronleuchter über der Wanne? Sieht toll aus, aber hier wird es ernst. Das Bad ist eine Feuchtraumzone mit strengen Vorschriften. Man teilt es in verschiedene Schutzbereiche ein.

Stell es dir mal bildlich vor:

  • Bereich 0: Das ist quasi in der Wanne oder Dusche. Hier sind nur Leuchten mit winziger Spannung (maximal 12 Volt) und extrem hohem Wasserschutz erlaubt.
  • Bereich 1: Der Bereich direkt über der Wanne bis zu einer Höhe von 2,25 m. Auch hier ist die Spannung streng begrenzt und die Lampe muss mindestens spritzwassergeschützt sein.
  • Bereich 2: Ein 60-cm-Streifen rund um Wanne und Dusche. Hier müssen die Leuchten ebenfalls spritzwassergeschützt sein.

Ein normaler Kronleuchter erfüllt das meistens nicht. Er darf nur installiert werden, wenn die Decke so hoch ist, dass er komplett außerhalb dieser Zonen hängt. Das muss ein Elektromeister prüfen und installieren. Punkt. Finger weg von Eigenexperimenten – das ist lebensgefährlich!

Pariser Chic im Bad Badewanne mit Löwenfüßen weiße Bodenfliesen
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Die Planung: Dein Weg zum Traumbad

Ein solches Bad fällt nicht vom Himmel. Eine gute Planung ist die halbe Miete und erspart dir am Ende graue Haare und ein leeres Konto.

Schritt für Schritt zum Ziel: Dein Projektfahrplan

Damit du nicht den Überblick verlierst, hier eine kleine Roadmap:

  1. Inspiration & Budget: Sammle Ideen und lege ein realistisches Budget fest. Sei ehrlich zu dir selbst!
  2. Fachplaner suchen: Ein guter Badplaner oder Architekt ist sein Geld wert. Er denkt an Dinge, die du vergisst.
  3. Statik prüfen lassen: Besonders im Altbau ein absolutes Muss, bevor du irgendwas kaufst.
  4. Angebote einholen: Lass dir von mehreren Handwerksbetrieben (Installateur, Elektriker, Fliesenleger, Maler) Angebote machen.
  5. Materialien auswählen: Nimm dir Zeit, fass die Dinge an. Geh in Fliesenausstellungen, schau dir Armaturen live an.
  6. Die Umsetzung: Jetzt wird’s laut und staubig. Eine gute Koordination der Gewerke ist hier Gold wert.
  7. Abnahme: Prüfe am Ende alles ganz genau. Lass dir alle wichtigen Dokumente wie das Messprotokoll vom Elektriker geben.
Pariser Chic im Bad Badewanne mit Löwenfüßen gemusterte Bodenfliesen Waschtisch Korb

Was kostet der Spaß wirklich?

Seien wir ehrlich: Ein Bad in diesem Stil ist eine Investition. Die oft genannten 25.000 bis 40.000 Euro für ein mittelgroßes Bad (ca. 8-10 qm) sind eine realistische Hausnummer. Aber wo geht das Geld hin? Hier mal eine grobe Aufteilung:

  • Handwerkerkosten: Das ist der größte Batzen. Rechne mit ca. 50-60 % deines Budgets für Installateur, Elektriker, Fliesenleger, Maler etc. Das sind schnell mal 15.000 € und mehr.
  • Material & Sanitärobjekte: Hier gehen ca. 30-40 % drauf. Eine gute freistehende Wanne startet bei 1.500 €, massive Messingarmaturen kosten pro Stück gerne mal 500 €, und für die Fliesen kannst du auch einige Tausend Euro einplanen.
  • Planung & Puffer: Die restlichen 10 % sind gut investiert in einen Planer und als Puffer für unerwartete Überraschungen – und die gibt es im Altbau fast immer.

Kein Altbau-Palast? Kein Problem! Pariser Chic für kleine Bäder

Du wohnst nicht in einem riesigen Altbau? Macht nichts! Den Look kannst du auch auf 5 Quadratmetern umsetzen. Der Trick ist, clever zu schummeln:

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Bad sanieren wie ein Profi: Der ehrliche Guide für dein Traumbad

  • Kompakte Wanne: Es gibt wunderschöne, freistehende Wannen, die nur 160 cm lang sind und trotzdem toll aussehen.
  • Schwebende Möbel: Wandhängende WCs und Waschtische lassen den Boden frei. Das lässt den Raum sofort größer wirken.
  • Große Spiegel: Ein riesiger Spiegel, am besten mit einem verschnörkelten Goldrahmen vom Flohmarkt, verdoppelt den Raum optisch.
  • Helle Farben: Halte Wände und Boden hell. Akzente setzt du mit den Armaturen und Accessoires.
  • Durchgehender Boden: Wenn möglich, verlege die gleichen Fliesen in der Dusche wie im Rest des Bades (mit einem Bodeneinlauf). Das schafft eine einheitliche, ruhige Fläche.

Pariser Flair für unter 500 €? Geht!

Du willst nicht gleich alles rausreißen? Kein Problem. Mit ein paar gezielten Handgriffen kannst du schon viel erreichen:

  • Neue Armatur: Tausche deinen 08/15-Wasserhahn gegen ein schönes Modell in Messing-Optik. (Kosten: ca. 150-300 €)
  • Der richtige Spiegel: Geh auf den Flohmarkt oder schau online nach einem großen, alten Spiegel mit Gold- oder Silberrahmen. Ein echter Hingucker! (Kosten: ca. 50-100 €)
  • Elegantes Licht: Eine schöne Deckenleuchte oder zwei schicke Wandleuchten neben dem Spiegel verändern die Atmosphäre komplett. (Kosten: ab 100 €, aber auf die Sicherheitszonen achten!)
  • Textilien & Accessoires: Investiere in hochwertige Handtücher, einen schönen Seifenspender aus Glas und vielleicht eine kleine Pflanze. Das macht’s wohnlich. (Kosten: ca. 50 €)
Pariser Chic im Bad moderne Badewanne Kunstwerk an der Wand Waschtisch dunkelbraunes Handtuch Bodenfliesen in Karo-Muster verlegt

DIY: Was du selbst machen kannst (und was nicht)

Klar, selbermachen spart Geld. Malerarbeiten oder den Abriss kannst du oft selbst übernehmen. Aber sei vorsichtig, dass du keine Wasserleitungen oder tragenden Wände beschädigst. Alles, was mit Wasser, Abwasser und Strom zu tun hat, ist absolut tabu! Wenn du hier einen Fehler machst, zahlt keine Versicherung. Das kann dich ruinieren. Überlass das den Profis, die für ihre Arbeit haften.

Ach ja, der Trick mit der alten Kommode als Waschtisch: eine super Idee! Aber bitte versiegel die Holzoberfläche richtig. Am besten eignet sich ein 2K-Bootslack, den du in mehreren Schichten aufträgst. Ganz wichtig: Auch die Schnittkanten für Waschbecken und Armatur müssen supergründlich versiegelt werden!

Für Fortgeschrittene: Die Kür

Wenn du es wirklich perfekt machen willst, gibt es noch ein paar Techniken, die das Ganze auf ein neues Level heben. Statt normaler Wandfarbe könntest du über Tadelakt nachdenken. Das ist eine marokkanische Kalkpresstechnik, die eine nahtlose, wasserabweisende und seidig glänzende Oberfläche schafft. Sieht unglaublich edel aus, ist aber eine Kunst für sich und muss von einem Spezialisten gemacht werden.

Pariser Chic im Bad moderne Badewanne ovale Form schickes Raumdesign zwei Grünpflanzen als Akzent großes Fenster Kristall-Kronleuchter
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Und historischer Look heißt nicht, auf Komfort zu verzichten. Eine dünne elektrische Fußbodenheizung unter den Fliesen sorgt für warme Füße, und smarte Dusch-WCs lassen sich ganz dezent integrieren.

Ein Bad im Pariser Stil ist am Ende mehr als nur eine Modeerscheinung. Es ist eine Entscheidung für Qualität und eine zeitlose Ästhetik. Wenn man es mit Respekt vor dem Handwerk und den Materialien angeht, schafft man einen Raum, der nicht nur fantastisch aussieht, sondern sich jeden Tag gut anfühlt. Und das ist doch die beste Investition überhaupt, oder?

Bildergalerie

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Pariser Chic im Bad Kristall-Kronleuchter
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Badewanne reinigen – die besten Tipps für strahlenden Glanz

Die Wahl der Armatur: Glanz oder Seidenmatt?

Poliertes Messing: Der Klassiker. Sorgt für glamouröse Lichtreflexe und einen Hauch von Grandezza. Nachteil: Jeder Fingerabdruck ist sofort sichtbar.

Gebürstetes Messing: Die moderne Interpretation. Die seidenmatte Oberfläche wirkt subtiler, wärmer und ist deutlich pflegeleichter. Perfekt für einen entspannten, aber dennoch edlen Look. Marken wie Grohe bieten mit ihrer „Cool Sunrise“ Linie wunderschöne gebürstete Oberflächen an.

Pariser Chic im Bad weiß beige angenehmes Design Kristall-Kronleuchter großer Spiegel verspielte Atmosphäre

„Ein typisches Pariser Bad lebt nicht von Perfektion, sondern von Charakter. Ein antiker Spiegel mit blinden Flecken oder ein leicht knarrender Dielenboden sind keine Makel, sondern Seele.“

Pariser Chic im Bad moderne Variante goldene Akzente schickes Design
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Sie haben keine drei Meter hohen Decken? Kein Problem. Mit einem einfachen Trick strecken Sie den Raum optisch:

  • Fliesen Sie die Wände nur bis auf eine Höhe von 1,20 m bis 1,50 m.
  • Streichen Sie den oberen Wandbereich und die Decke im exakt selben, hellen Farbton – am besten ein warmes Weiß oder ein sehr heller Greige-Ton.

Der Effekt? Die Grenzen zwischen Wand und Decke verschwimmen, der Raum wirkt sofort höher und luftiger.

Pariser Chic im Bad Glastür weiße Metro-Fliesen fein gemusterte Bodenfliesen

Der richtige Bodenbelag – eine Frage des Materials?

Die typischen schwarz-weißen Musterfliesen sind das Herzstück vieler Pariser Bäder. Doch die Wahl des Materials ist entscheidend. Echte Zementfliesen, wie sie etwa die Manufaktur „Via“ herstellt, haben eine einzigartige, samtige Haptik und entwickeln mit der Zeit eine wunderschöne Patina. Sie sind jedoch offenporig und pflegeintensiver. Eine robuste und unkomplizierte Alternative ist Feinsteinzeug in Zementfliesen-Optik von Herstellern wie Villeroy & Boch. Die Optik ist nahezu identisch, aber das Material ist absolut wasserdicht und fleckunempfindlich.

Pariser Chic im Bad in weiß und schwarz auffällige Muster Bodenfliesen großer Spiegel moderner Kronleuchter

Der vergessene Sinn: Ein Pariser Bad duftet auch elegant. Statt synthetischer Raumsprays setzen Sie auf subtile Noten. Ein Stück klassische Marseiller Seife, ein Bund frischer Eukalyptus in einer Vase oder eine hochwertige Duftkerze – zum Beispiel von Diptyque oder Trudon – schaffen eine unaufdringliche, luxuriöse Atmosphäre, die lange in Erinnerung bleibt.

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Eine freistehende Gusseisenwanne kann gefüllt leicht über 400 kg wiegen – das entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Braunbären!

Diese enorme Last macht eine Prüfung der Statik, wie im Artikel erwähnt, unerlässlich. Moderne Alternativen aus Sanitäracryl oder Mineralguss (z.B. Quaryl von Villeroy & Boch oder Stahl-Emaille von Kaldewei) sind deutlich leichter, speichern die Wärme hervorragend und bieten ebenso elegante Designs ohne statische Kopfschmerzen.

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Metro-Fliesen mal anders?

Die weiße „Carrelage Métro“ ist ein Pariser Klassiker. Doch ihr Charakter lässt sich dramatisch verändern. Der Schlüssel liegt in der Fugenfarbe! Eine weiße Fuge sorgt für einen cleanen, ruhigen Look. Eine mittelgraue Fuge betont die einzelne Fliese dezent und verleiht der Wand Textur. Eine anthrazitfarbene oder schwarze Fuge schafft hingegen einen starken, grafischen Kontrast, der an den Stil alter Bistros erinnert und dem Bad eine edgy, moderne Note verleiht.

Pariser Chic im Bad modernes Design viel Komfort Bilder schicke Hängelampe

Ein Pariser Bad lebt vom gekonnten Stilbruch. Kombinieren Sie bewusst Epochen und Stile, um einen individuellen, lebendigen Look zu erzeugen, der nicht wie aus dem Katalog wirkt.

  • Hängen Sie einen opulenten, vergoldeten Barockspiegel über ein minimalistisches, modernes Waschbecken.
  • Stellen Sie einen schlichten, modernen Hocker neben eine verschnörkelte, freistehende Löwenfuß-Badewanne.
  • Kombinieren Sie hochglänzende Chrom-Armaturen mit matten, historischen Zementfliesen.
Pariser Chic im Bad erhabenes Design Badewanne auf Podest weißes Ambiente

Wichtiger Punkt: Das richtige Lichtkonzept. Ein einzelner Kronleuchter ist zwar ein wunderschönes Statement, reicht aber funktional oft nicht aus. Planen Sie mindestens zwei Lichtquellen ein: eine stimmungsvolle Deckenleuchte mit Dimmer für das Ambiente und eine gezielte, blendfreie Beleuchtung am Spiegel, idealerweise durch zwei Wandleuchten links und rechts davon. Das sorgt für schmeichelhaftes Licht bei der täglichen Routine.

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  • Verleiht dem Raum sofort Eleganz und eine historische Dimension.
  • Kaschiert kleine Unebenheiten an der Decke.
  • Schafft einen perfekten Rahmen für opulente Leuchten.

Das Geheimnis für ein feuchtraumtaugliches Finish? Moderner Zierstuck aus Polyurethan. Profile von Marken wie Orac Decor oder NMC sind wasserfest, stoßfest und von echtem Gipsstuck kaum zu unterscheiden.

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Textilien sind die Seele des Bades. Sie brechen die Härte von Keramik und Stein und bringen Gemütlichkeit in den Raum. Investieren Sie in einen schweren, bis zum Boden reichenden Duschvorhang aus Leinen statt Plastik. Legen Sie einen kleinen, waschbaren Perserteppich oder einen weichen Baumwoll-Läufer vor die Wanne. Und wählen Sie flauschige Handtücher in gedeckten Tönen, die lässig über einen Handtuchhalter oder einen alten Stuhl geworfen werden.

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Echter Marmor: Jede Platte ist ein Unikat der Natur. Das Material wirkt unglaublich edel, ist aber auch porös, säureempfindlich und benötigt regelmäßige Imprägnierung.

Marmor-Optik aus Keramik: Moderne, großformatige Feinsteinzeugfliesen (z.B. von Marazzi) imitieren die Marmor-Äderung täuschend echt. Sie sind kratzfest, absolut wasserdicht, pflegeleicht und oft preisgünstiger als das Original.

Vergessen Sie den typischen Spiegelschrank. Im Pariser Chic ist der Spiegel ein dekoratives Schlüsselelement. Suchen Sie auf Flohmärkten oder in Antiquitätenläden nach einem großen Spiegel mit einem vergoldeten Holzrahmen, idealerweise mit einer facettierten Kante. Ein solcher „Trumeau-Spiegel“ wird zum Kunstwerk, vergrößert den Raum optisch und reflektiert das Licht auf die schönste Weise.

Julia Steinhoff

Meine Interessen für Design haben im großen Teil meine berufliche Laufbahn bestimmt. Zuerst habe ich einen Hochschulabschluss in Journalistik (BJO) an der Universität Hannover erworben, wo ich anschließend ein Magisterstudium in Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm (MTV) gemacht habe. Gleich nach diesem Studium habe ich meine Arbeitskarriere als Journalistin bei verschiedenen Medien begonnen. Im Jahr 2017 habe ich ein interessantes Arbeitsangebot von Freshideen.com erhalten und es sofort angenommen. So hat meine Karriere bei Freshideen begonnen. Als Online-Autorin schreibe ich seit Jahren spannende Artikel über Innendesign, Outdoor-Gestaltung, Dekoration, Mode und Lifestyle. Genau in diesen Themenbereichen liegen auch meine beruflichen Interessen. Ich bemühe mich ständig darum, unsere Leser/innen über die Neuigkeiten und die letzten Trends im Interieur und Exterieur zu informieren und sie zu neuen kreativen Projekten zu motivieren. In meiner Freizeit gehe ich gern schwimmen, jogge oder spiele Tennis. Natürlich finde ich auch Zeit für Bücher lesen und fernsehen.