Goldglanz für dein Zuhause: Werkstatt-Tricks für die perfekte Weihnachtsdeko

In meiner Werkstatt fängt Weihnachten nicht mit Lebkuchen an. Sondern mit einem Geruch. Diese einzigartige Mischung aus Zirbenholz, dem leichten Beizton von Schellack und der kühlen, metallischen Note von Blattgold. Wenn dieser Duft in der Luft liegt, weiß ich: Es ist Zeit, das Licht für die dunkle Jahreszeit einzufangen.

Seit Jahrzehnten arbeite ich mit Holz und Edelmetallen, und Gold ist dabei so viel mehr als nur eine Farbe. Es ist ein Material mit Charakter. Viele denken bei Gold sofort an Protz und Kitsch. Aber ganz ehrlich? Für einen Handwerker ist es vor allem ein Werkzeug. Ein Werkzeug, um Licht zu lenken, Wärme zu erzeugen und einem einfachen Stück Holz eine Seele zu geben. Ich möchte dir hier mal ein paar Tricks aus der Praxis zeigen – die ehrliche Arbeit hinter dem Glanz.

Das Geheimnis von Gold: Warum es so gemütlich wirkt

Um Gold richtig einzusetzen, muss man es verstehen. Es geht nicht darum, einfach alles golden anzumalen. Dahinter steckt ein bisschen Physik und ganz viel Gefühl.

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Gold hat nämlich eine coole Eigenschaft: Seine Oberfläche reflektiert Licht auf eine ganz besondere Weise. Anders als ein Spiegel, der das Licht kalt und direkt zurückwirft, schluckt Gold die kühlen Blau- und Grünanteile. Was bleibt, sind die warmen Gelb- und Rottöne. Und genau das ist der Grund, warum Gold im Kerzenschein so unglaublich warm und einladend wirkt. Es ist kein grelles Blenden, sondern ein sanftes, warmes Glimmen, das sich im Raum verteilt. Das physikalische Geheimnis hinter dem ultimativen Weihnachtsgefühl.

Übrigens, es gibt da ganz unterschiedliche Herangehensweisen. In manchen traditionellen Stilen, die an opulente Kirchenkunst erinnern, wird Gold großflächig eingesetzt, oft mit sattem Rot und Dunkelgrün. Es symbolisiert das Himmlische, das Besondere. In anderen, eher schlichten und naturnahen Stilen, ist es nur ein feiner Akzent – ein vergoldeter Stern auf einem Strohkranz oder eine feine Linie auf einer Kerze. Beides hat seinen Reiz, es gibt kein Richtig oder Falsch.

Das richtige Material für dein Projekt (und deinen Geldbeutel)

Der häufigste Fehler, den ich sehe? Die falsche Materialwahl. Nicht jedes Gold eignet sich für jeden Zweck, und die Entscheidung hier entscheidet über Freude oder Frust. Lass uns das mal aufdröseln.

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• Echtes Blattgold: Die Königsdisziplin. Das ist reines Gold, hauchdünn geschlagen. Edel, aber auch extrem anspruchsvoll und teuer. Für die meisten Deko-Projekte zu Hause, ehrlich gesagt, Overkill. Die Verarbeitung ist eine Kunst für sich.
• Schlagmetall: Die schlaue Alternative. Für 99 % aller Projekte ist das die beste Wahl. Es ist eine Messinglegierung, sieht echtem Gold aber täuschend ähnlich und kostet nur einen Bruchteil. Wichtiger noch: Es ist robuster und verzeiht Anfängern eher mal einen Fehler. Ein Heftchen mit 25 Blättern bekommst du schon für 8-12 Euro. Achtung! Schlagmetall oxidiert, es läuft also mit der Zeit dunkel an. Du musst es deshalb immer mit einem Schutzlack versiegeln.
• Goldlacke und -farben: Der schnelle Weg. Super einfach, aber hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Billige Sprays aus dem Baumarkt (oft unter 10€) enthalten meist nur groben Glimmer und sehen eher nach Fasching aus. Investiere lieber ein paar Euro mehr in eine hochwertige Goldbronze aus dem Künstlerbedarf. Die enthält echte Metallpigmente und erzeugt einen viel schöneren, metallischen Glanz. Rühr sie immer extrem gut auf, die schweren Pigmente setzen sich schnell am Boden ab.

Dein 10-Minuten-Projekt: Magie mit Goldwachs

Mein absoluter Geheimtipp für schnelle, effektvolle Akzente ist Goldwachs. Das ist eine Paste aus Wachs und Metallpigmenten, die du für ca. 8-15€ pro Döschen kriegst. Damit hauchst du alten oder langweiligen Dekostücken in Minuten neues Leben ein.

So einfach geht’s:

1. Nimm ein bisschen Wachs mit der Fingerspitze oder einem Tuch auf.
2. Wische damit sanft über die erhabenen Stellen eines Objekts – die Kanten eines Bilderrahmens, die Struktur eines Tannenzapfens, die Details einer kleinen Figur.
3. Kurz antrocknen lassen und mit einem weichen Tuch nachpolieren. Fertig!

Das Ergebnis ist ein edler, patinierter Look, der aussieht, als wäre er über Jahre entstanden.

Profi-Techniken für zu Hause: Der vergoldete Holzstern

Gutes Handwerk ist vor allem eins: gute Vorbereitung. Diesen Satz können meine Lehrlinge nicht mehr hören, aber er ist das A und O. Eine goldene Oberfläche verzeiht absolut nichts. Jeder Kratzer, jedes Staubkorn wird am Ende sichtbar sein.

Also, bevor wir starten, hier deine Einkaufsliste für einen mittelgroßen Stern:

• Holzstern: Gibt’s im Bastelladen oder online. (ca. 2-5 €)
• Feines Schleifpapier: Körnung 240 oder feiner. (ca. 1-2 € pro Bogen)
• Grundierung: Rote oder ockerfarbene Acrylfarbe gibt eine tolle Tiefe. ( kleines Fläschchen ca. 3-5 €)
• Anlegemilch (Mixtion): Der Spezialkleber fürs Vergolden. (ca. 5-8 € für ein kleines Fläschchen)
• Schlagmetall: Ein Heftchen mit 25 Blatt reicht locker. (ca. 8-12 €)
• Pinsel: Ein weicher Synthetikpinsel zum Auftragen, ein etwas festerer zum Abbürsten. Ein günstiges Set reicht völlig. (ca. 5-10 €)
• Schutzlack: Zaponlack oder Schellack. (Dose/Flasche ab ca. 8 €)

Gut zu wissen: Den ganzen Kram findest du in Künstlerbedarf-Läden wie Boesner oder Gerstaecker, aber auch gut sortierte Baumärkte haben oft eine Bastelabteilung. Plan für das ganze Projekt mal 2 Stunden reine Arbeitszeit ein, plus die Trockenzeiten!

Schritt für Schritt zum goldenen Stern

1. Vorbereiten: Schleif den Stern superglatt. Dann grundiere ihn mit der roten Farbe. Warum rot? Weil diese Farbe später an winzigen, unperfekten Stellen durchscheint und dem Gold eine unglaubliche Wärme verleiht. Ein echter Profi-Trick! Gut trocknen lassen.
2. Kleben: Trag die Anlegemilch mit dem weichen Pinsel dünn und gleichmäßig auf. Nicht zu dick, sonst gibt’s Falten!
3. Warten: Das ist der kritischste Schritt. Die Milch muss antrocknen, bis sie nur noch ganz leicht klebt (die sogenannte „offene Zeit“, meist 15-30 Minuten). Mach den Test mit dem Fingerknöchel: Tippe auf eine unauffällige Stelle. Es muss sich klebrig anfühlen, aber es darf kein Kleber am Finger zurückbleiben.
4. Vergolden: Leg ein Blatt Schlagmetall auf die klebrige Fläche und drück es mit einem Wattebausch oder dem sauberen, trockenen Pinsel sanft an. Arbeite dich Stück für Stück mit leichten Überlappungen vor.
5. Säubern: Wenn alles bedeckt ist, bürste das überstehende Metall mit dem festeren Pinsel einfach ab. Die losen Reste fallen weg und die Kanten der Überlappungen verschmelzen wie von Zauberhand.
6. Versiegeln: Lass alles einen Tag durchtrocknen. Dann trägst du den Schutzlack dünn auf. Zaponlack ist ein klarer, synthetischer Lack, der super schützt. Schellack ist ein Naturharz in Alkohol, das einen etwas wärmeren Ton erzeugt. Beides funktioniert prima. Fertig ist dein Meisterstück!

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Was tun, wenn’s schiefgeht? Deine Werkstatt-Erste-Hilfe

Kein Meister ist vom Himmel gefallen. Mein erster Versuch sah aus, als hätte ein Hamster in Goldfolie geniest. Also keine Panik, wenn was schiefgeht:

• „Das Metall reißt ständig!“ Passiert. Schlagmetall ist zickig. Leg einfach ein kleines Stück über das Loch und drück es an. Beim Abbürsten verschwinden die Nähte fast komplett. Perfektion ist hier langweilig.
• „Der Kleber war schon zu trocken!“ Mist. Wenn das Metall nicht mehr haftet, musst du leider nochmal eine hauchdünne Schicht Anlegemilch auftragen und wieder die offene Zeit abwarten.
• „Ich habe Falten im Gold!“ Kleine Fältchen gehören dazu und geben Charakter. Wenn es zu viele sind, hast du wahrscheinlich zu viel Anlegemilch verwendet. Merk es dir fürs nächste Mal. Weniger ist mehr.

Der Weihnachtsbaum: Gold richtig in Szene setzen

Ein gut geschmückter Baum hat Tiefe. Die erreichst du durch Schichtung. Fang immer mit der Lichterkette an, und wickle sie nicht nur außen herum, sondern auch mal entlang eines Astes nach innen. So leuchtet der Baum von innen.

Dann kommt das Gold, und zwar so:

1. Große, matte Kugeln kommen tief in den Baum, nah an den Stamm. Sie füllen den Raum und reflektieren das Licht ganz sanft.
2. Mittelgroße, glänzende Kugeln hängst du weiter nach außen. Sie fangen das Raumlicht ein und sorgen für die Glanzpunkte.
3. Kleine Akzente und Figuren füllen zum Schluss die Lücken und bringen die Details ins Spiel.

Diese Mischung aus matt, glänzend, groß und klein macht den Baum lebendig. Ein Baum nur mit gleichen, glänzenden Kugeln wirkt schnell flach.

Gold jenseits des Baumes

Auf dem Esstisch ist weniger oft mehr. Konzentrier dich auf wenige Akzente: ein schönes Gedeck mit dezentem Goldrand, goldene Serviettenringe. Kombiniere das mit Naturmaterialien wie Leinen, Tannengrün oder roten Beeren. Der Kontrast ist unschlagbar. Vermeide die Kombination aus goldenen Tellern, goldenem Besteck und goldener Streudeko – das wirkt schnell überladen.

Ein toller Hingucker: Veredle Naturmaterialien. Tannenzapfen, Walnüsse oder Zweige lassen sich super vergolden. Kleiner Tipp: Sprüh sie vorher mit Klarlack ein. So versiegelst du die poröse Oberfläche und die Anlegemilch zieht nicht sofort ein.

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Kerzen selber machen wie ein Profi: Die ehrliche Anleitung für perfektes Ergebnis

Sicherheit geht vor! Meine wichtigsten Werkstattregeln

Jetzt mal im Ernst: Bei aller Kreativität darf die Sicherheit nie zu kurz kommen.

Achtung, Brandgefahr! Die Kombination aus echten Kerzen und selbstgemachter Deko kann brandgefährlich sein. Ein Adventskranz mit getrockneten Zweigen, die du mit Sprühlack vergoldet hast, ist eine tickende Zeitbombe. Der feine Sprühnebel wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Ich musste mal zu Kunden, deren Adventskranz Feuer gefangen hatte. Der antike Holztisch war ruiniert. Sie hatten Glück. Verwende für solche Gestecke lieber hochwertige LED-Kerzen. Sicher ist sicher.

Arbeite mit Lacken außerdem immer in einem gut belüfteten Raum. Fenster auf! Und ganz wichtig: Für Deko auf Torten oder Plätzchen darfst du NUR als lebensmittelecht deklariertes Blattgold (E 175) verwenden. Alles andere ist Chemie und gehört nicht in den Mund.

Ein letztes Wort…

Gold in der Weihnachtsdeko bringt Licht und Wärme in unser Zuhause. Es geht nicht darum, alles in Gold zu tunken, sondern darum, es bewusst einzusetzen. Manchmal ist der kleinste Akzent der mit der größten Wirkung.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, deine eigenen kleinen Meisterwerke zu schaffen. Geh mit Geduld an die Sache ran und hab Spaß dabei. Denn der wahre Wert liegt nicht im Material, sondern in der Zeit und Liebe, die du investierst. Das ist der Glanz, der wirklich von Herzen kommt.

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Glanz in deiner Bude: Der ehrliche Guide für Goldfolie & Schlagmetall

Schlagmetall vs. Echtgold: Für die meisten Deko-Projekte ist Schlagmetall (eine Messinglegierung) die perfekte Wahl. Es ist preiswert und erzeugt einen wunderschönen Glanz.

Echtgold (ab 22 Karat): Greifen Sie nur dann zu Echtgold, wenn das Objekt extrem langlebig sein soll oder mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, wie etwa der Rand einer Servierplatte. Für den saisonalen Einsatz ist der Preisunterschied sonst kaum gerechtfertigt.

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Faschings-Werkstatt für Zuhause: So bastelt ihr geniale Kostüme, die auch wirklich halten!

• Dunkles Tannengrün
• Samtiges Bordeauxrot
• Tiefes Mitternachtsblau
• Pures, mattes Schwarz

Das Geheimnis? Diese satten, dunklen Farbtöne absorbieren das Licht, während das Gold es reflektiert. Dieser Kontrast lässt Gold erst richtig leuchten und verleiht ihm eine edle, fast magische Tiefe. Vergessen Sie die Kombination mit blassen Pastelltönen – hier verliert Gold schnell seine Wirkung.

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Gruppenkostüme, die rocken: Euer ultimativer Guide von der Idee bis zum Umzug

Die japanische Kunst des Kintsugi lehrt uns, dass in der Reparatur Schönheit liegt. Zerbrochene Keramik wird mit Goldlack geflickt, wodurch die Bruchstellen zu einem wertvollen Teil der Geschichte des Objekts werden.

Ein inspirierender Gedanke für unsere Weihnachtsdeko: Eine alte Kugel mit einem Sprung? Anstatt sie wegzuwerfen, füllen Sie den Riss mit einem goldenen Lackstift. So wird aus einem Makel ein Unikat mit Charakter.

Der richtige Pinsel für den Goldrausch?

Vergessen Sie Borstenpinsel! Für einen streifenfreien Auftrag von Goldlack oder Anlegemilch ist ein Fehhaarpinsel oder ein sehr weicher Synthetikpinsel (oft als „Toray-Pinsel“ bezeichnet) unerlässlich. Die feinen, weichen Haare legen die empfindlichen Goldpigmente sanft auf die Oberfläche, ohne Spuren zu hinterlassen. Eine kleine Investition, die den Unterschied zwischen „selbstgemacht“ und „meisterhaft“ ausmacht.

Für feine Details und Schriftzüge sind Goldstifte unschlagbar. Aber nicht alle sind gleich:

• Lackmarker: Ideal für glatte, nicht-poröse Oberflächen wie Glas oder Metall. Der Edding 751 Lackmarker ist hier ein Klassiker und liefert ein deckendes, glänzendes Ergebnis.
• Acrylmarker: Perfekt für poröse Materialien wie Holz, Pappe oder unglasierte Keramik. Die Goldtöne von Posca oder Molotow ONE4ALL trocknen matt und wirken sehr edel.

Wichtiger Werkstatt-Trick: Tragen Sie Goldfarbe oder Blattgold niemals direkt auf unbehandeltes, saugfähiges Holz oder Gips auf. Das Material würde die Farbe ungleichmäßig aufsaugen und das Gold würde stumpf und fleckig wirken. Versiegeln Sie die Oberfläche immer zuerst mit einem Schellack-Schnellschliffgrund oder einer dünnen Schicht Acryllack. Erst auf dieser glatten, geschlossenen Basis kann das Gold seinen vollen Glanz entfalten.

Der Geruch von Bienenwachs und der warme Schimmer von Gold sind eine unschlagbare Kombination für eine gemütliche Weihnachtsatmosphäre. Verleihen Sie einfachen Bienenwachskerzen einen Hauch von Luxus, indem Sie sie vorsichtig mit Blattgold-Flocken bestreuen, während das Wachs noch leicht warm ist. Oder nutzen Sie einen goldenen Wachsmalstift, um feine Muster auf die kühle Kerzenoberfläche zu zeichnen.

„Gold ist die Farbe der Sonne, des Lichts und der göttlichen Weisheit. In fast allen Kulturen symbolisiert es das Höchste und Wertvollste.“ – aus der Farbpsychologie

Diese tiefe symbolische Bedeutung ist der Grund, warum Gold zu Weihnachten so eine starke emotionale Wirkung hat. Wir schmücken nicht nur unser Zuhause, wir bringen symbolisch Licht und Wärme in die dunkelste Zeit des Jahres. Ein bewusster Umgang mit Gold verstärkt dieses Gefühl.

Sprühen Sie mit Goldlack immer im Freien oder in einem sehr gut belüfteten Raum. Tragen Sie eine Maske. Der feine Sprühnebel verteilt sich überall.

• Bedecken Sie den Arbeitsbereich großzügig mit Zeitungspapier.
• Tragen Sie mehrere dünne Schichten im Abstand von ca. 20-30 cm auf, anstatt einer dicken Schicht. Das verhindert unschöne „Nasen“.
• Lassen Sie jede Schicht gut trocknen, bevor Sie die nächste auftragen.

Wie erzeuge ich einen edlen Antik-Look?

Für einen gealterten, patinierten Gold-Effekt, der aussieht wie aus einem alten Schloss, ist „Bitumen“ das Zauberwort. Nachdem die Vergoldung komplett getrocknet ist, tragen Sie eine dünne Schicht flüssiges Bitumen (im Künstlerbedarf erhältlich) auf und wischen es sofort mit einem weichen, fusselfreien Tuch wieder ab. Das Bitumen bleibt in den Vertiefungen und Kanten hängen und erzeugt eine wunderschöne, authentische Patina.

Für Haptik-Fans: Goldwachs. Marken wie Rub ’n Buff oder Gilders Paste sind eine fantastische Alternative zu Farbe. Dieses Wachs wird mit dem Finger oder einem Tuch aufgetragen und einpoliert. Es eignet sich hervorragend, um Reliefs auf Bilderrahmen, geschnitztem Holz oder strukturierten Oberflächen hervorzuheben. Das Ergebnis ist ein satter, metallischer Glanz, der sich wunderbar anfühlt und sehr authentisch wirkt.

Sie wollen den perfekten, spiegelglatten Goldglanz wie vom Profi? Dann ist die sogenannte „Polimentvergoldung“ die Königsdisziplin. Hier wird das Blattgold auf einen speziellen Kreidegrund (Bolus) aufgebracht. Nach dem Trocknen kann das Gold mit einem Achatstein auf Hochglanz poliert werden. Ein aufwendiges Verfahren, das aber für unvergleichliche Ergebnisse sorgt – besonders bei glatten, runden Objekten wie Christbaumkugeln.

• Zapfen, Nüsse oder Eicheln aus dem Wald sammeln.
• Oberfläche gut reinigen und trocknen lassen.
• Mit einem Pinsel unregelmäßig Anlegemilch auftupfen.
• Nach kurzer Trocknungszeit Blattmetall-Flocken aufdrücken.
• Überschüssiges Metall mit einem weichen Pinsel abbürsten.

Der Effekt: Naturmaterial trifft auf edlen Glanz – ein spannender Kontrast, der rustikal und festlich zugleich wirkt.

Wichtiger Punkt: Frisch vergoldete Oberflächen sind extrem empfindlich, besonders gegenüber Fett und Feuchtigkeit. Der häufigste Fehler sind Fingerabdrücke, die sich kaum noch entfernen lassen. Tragen Sie beim Hantieren mit frisch vergoldeten Objekten dünne Baumwollhandschuhe. Zum Schutz kann die Oberfläche nach vollständiger Trocknung (mind. 24 Stunden) mit einem speziellen Überzugslack wie Zaponlack versiegelt werden.

Der aktuelle Trend geht weg von makellosem Hochglanz hin zu „Wabi-Sabi“ – der japanischen Ästhetik des Unperfekten. Kombinieren Sie Gold mit rauen, natürlichen Materialien: unglasiertem Ton, grobem Leinen, handgeschöpftem Papier oder naturbelassenem Holz. Ein unregelmäßiger Goldrand auf einer schlichten Keramikschale wirkt oft spannender als eine perfekt vergoldete Kugel.

Laut einer Umfrage von GfK verbinden 42% der Deutschen die Farbe Gold direkt mit dem Weihnachts- und Adventsfest, noch vor Rot (35%).

Das zeigt, wie tief Gold in unserer Festtagskultur verwurzelt ist. Es ist mehr als nur Dekoration; es ist ein fester Bestandteil der emotionalen Erwartungshaltung an die Weihnachtszeit. Es weckt Erinnerungen und schafft eine sofortige, feierliche Stimmung.

Champagner, Rosé oder klassisches Gelbgold?

Die Nuance macht den Unterschied. Klassisches Gelbgold wirkt warm und traditionell, perfekt zu Rot und Grün. Roségold hat einen höheren Kupferanteil und wirkt moderner, weicher und passt exzellent zu Grau, Puderrosa oder Naturtönen. Champagnergold ist eine kühlere, dezentere Variante, die sehr elegant zu Weiß, Silber und Eisblau aussieht. Wählen Sie den Goldton passend zum Rest Ihrer Einrichtung.

Glanz-Spray: Die schnellste Methode für größere, unebene Flächen wie Kränze oder Zweige. Empfehlung: Montana GOLD Sprühdosen bieten eine hohe Pigmentdichte und tolle Farbtöne.

Flüssiggold aus der Dose: Ideal für präzisere Arbeiten mit dem Pinsel. Es bietet mehr Kontrolle und erzeugt eine sattere, dickere Schicht. Gut für Holzfiguren oder das Bemalen von Kanten.

Für ein schnelles, gleichmäßiges Finish ist das Spray unschlagbar. Für Detailverliebte ist der Pinsel die bessere Wahl.

Um zu verhindern, dass Gold protzig wirkt, gilt die „10-Prozent-Regel“ der Innenarchitekten. Gold sollte nicht mehr als 10 Prozent der sichtbaren Dekoration ausmachen. Es ist ein Akzent, kein Hauptdarsteller. Setzen Sie goldene Elemente gezielt dort ein, wo Kerzenlicht oder Lichterketten sie zum Leben erwecken können: auf dem Kaminsims, in der Mitte des Tisches oder als funkelnde Spitze auf dem Weihnachtsbaum.

• Goldene Acrylfarbe (z.B. von Schmincke oder Liquitex)
• Goldene Sprühfarbe (z.B. von Edding oder Dupli-Color)
• Goldene Wachspaste (für Akzente)
• Blattmetall-Flocken (günstiger als ganze Blätter)
• Gold-Effekt-Stifte für kleine Details

Verleihen Sie Ihren Geschenken eine persönliche und edle Note. Schreiben Sie die Namen Ihrer Liebsten mit einem feinen Goldstift auf schlichte, dunkle Geschenkanhänger aus Kraftpapier oder schwarzem Karton. Ein kleiner goldener Zweig, mit Heißkleber befestigt, oder ein Siegel aus goldenem Wachs machen aus jedem Päckchen ein kleines Kunstwerk.

Wussten Sie schon? Eines der besten Haftmittel für Blattmetall auf glatten Oberflächen wie Glas ist „Kölner Instacoll“. Dieses System wurde für Profi-Vergolder entwickelt und ist unglaublich einfach anzuwenden. Die Anlegemilch wird aufgetragen, trocknet und kann dann stunden- oder sogar tagelang „offen“ bleiben. Das Blattgold wird aufgelegt und mit einem Wattebausch festgerieben – fertig ist die spiegelglatte Oberfläche ohne Wartezeit.

• Lässt alte Kugeln in neuem Glanz erstrahlen.
• Erzeugt einen modernen „Color-Blocking“-Look.
• Ist eine nachhaltige Alternative zum Neukauf.

Die Technik? Tauchen Sie alte, unifarbene Christbaumkugeln zur Hälfte in eine Schale mit flüssiger Goldfarbe (z.B. „Flüssig Edelmetall“ von Viva Decor). Zum Trocknen einfach an einem Holzspieß über einem Glas aufhängen. Simpel, aber effektvoll!

Lagern Sie Ihre goldenen Schätze richtig, damit sie auch im nächsten Jahr noch strahlen. Wickeln Sie jedes Stück einzeln in säurefreies Seidenpapier, um Kratzer und das Anlaufen von Schlagmetall zu verhindern. Vermeiden Sie feuchte Keller oder Dachböden. Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit sind der größte Feind jeder Vergoldung. Eine stabile Box an einem trockenen, dunklen Ort ist ideal.

Glänzend oder matt – was wirkt edler?

Das hängt ganz vom Untergrund und dem gewünschten Stil ab. Hochglanz-Gold reflektiert Licht maximal und wirkt sehr festlich und opulent – perfekt für glatte Oberflächen wie Glaskugeln. Mattes Gold hingegen ist dezenter, moderner und samtiger. Es wirkt besonders edel auf porösen, natürlichen Materialien wie unglasiertem Ton, Papier oder rauem Holz und unterstreicht deren Textur, anstatt sie zu überdecken.