Deine Weihnachtswerkstatt: So bastelst du Baumschmuck mit Seele (und ohne Frust)
Ich erinnere mich noch ganz genau an diesen Geruch. Eine Mischung aus frischem Fichtenholz und Leim, die in der Luft hing, während draußen der Schnee leise gegen das Werkstattfenster rieselte. Drinnen saß ich an der großen Werkbank und hab zugesehen, wie aus einem simplen Stück Holz mit einer kleinen Laubsäge ein Stern wurde. Meine ersten Versuche waren, ehrlich gesagt, eine Katastrophe – krumm, schief, einfach unperfekt. Aber jeder einzelne dieser Sterne hing am Weihnachtsbaum.
Inhaltsverzeichnis
Damals habe ich etwas Wichtiges gelernt: Ein Stück, das du mit deinen eigenen Händen machst, hat eine Seele. Das kannst du nicht kaufen.
Heute, in unserer schnellen, digitalen Welt, sehnen wir uns doch oft genau danach, oder? Nach etwas Echtem. Etwas, das bleibt. Selbstgemachter Baumschmuck ist so viel mehr als nur Deko. Es ist Zeit, die du dir nimmst. Für dich, für deine Familie, für eine kleine Auszeit vom Alltag. Es ist eine Verbindung zu alten Traditionen, die wir wieder aufleben lassen.

In diesem Beitrag nehme ich dich mit in meine kleine Werkstatt. Ich zeige dir nicht nur, was du machen kannst, sondern verrate dir auch die kleinen Tricks der Profis. Wir sprechen über das richtige Material (und was es kosten darf), die besten Werkzeuge für den Anfang und die Techniken, mit denen dein Schmuck nicht nur schön, sondern auch richtig langlebig wird. Ein kleines Erbstück für die nächste Generation.
Teil 1: Die Grundlage – Material und Werkzeug, die sich lohnen
Gutes Handwerk fängt immer bei der Basis an. Das heißt aber nicht, dass du sofort den teuersten Kram kaufen musst. Ganz im Gegenteil! Es geht darum zu wissen, was man in der Hand hält und wofür es gut ist. Ein paar gezielte Investitionen machen den Unterschied zwischen Frust und Freude.
Das richtige Werkzeug für saubere Ergebnisse
- Scheren: Du brauchst mindestens zwei. Eine scharfe Papierschere und – ganz wichtig – eine separate Stoff- oder Filzschere. Kleiner Tipp aus Erfahrung: Benutze die Stoffschere niemals, wirklich NIEMALS, für Papier. Das macht sie sofort stumpf. Eine gute Stoffschere (z.B. von Fiskars) kostet vielleicht 15-20 €, hält dafür aber ein Leben lang.
- Schneidemesser (Cutter): Für gerade Schnitte in Pappe oder dünnem Holz ist ein scharfes Cuttermesser Gold wert. Arbeite immer auf einer Schneidematte (gibt’s für ein paar Euro im Bastelladen oder online), das schont deinen Tisch und die Klinge. Sobald die Klinge das Papier eher zerreißt als schneidet, ist sie stumpf. Klinge abbrechen oder wechseln – Sicherheit geht vor!
- Laubsäge: Klingt komplizierter, als es ist. Für Holzarbeiten ist eine einfache Laubsäge ideal. Achte darauf, das Sägeblatt richtig einzuspannen: Die Zähne müssen zum Griff zeigen, denn sie sägt auf Zug. Das gibt dir viel mehr Kontrolle. Übe einfach an einem Reststück, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Einsteiger-Sets mit Sägebogen und Blättern gibt’s im Baumarkt oft schon für unter 20 €.

Der richtige Kleber: Was wirklich zusammenhält
Ach ja, der Kleber… die Auswahl im Laden ist riesig. Aber keine Sorge, du brauchst eigentlich nur eine Handvoll verschiedener Sorten, um für alles gewappnet zu sein.
Für Holz und Naturmaterialien ist klassischer Weißleim (Holzleim, z.B. Ponal) unschlagbar. Such nach der Bezeichnung „wasserfest für den Innenbereich“, das reicht völlig aus. Er trocknet transparent auf. Wichtig: Trag ihn dünn auf! Zu viel Leim quillt an den Seiten raus und das sieht später nicht schön aus.
Für Papier und leichten Kram reicht ein normaler Bastelkleber. Achte auf den Vermerk „lösemittelfrei“, besonders wenn Kinder mitbasteln. Für Filz ist er aber eher ungeeignet, da er ihn durchnässt.
Wenn es schnell gehen muss, ist die Heißklebepistole dein Freund. Aber Achtung, das Ding wird wirklich heiß (ich hab eine kleine Narbe am Daumen, die mich immer daran erinnert). Lass Kinder damit nie allein. Heißkleber ist super, um Teile schnell zu fixieren, zum Beispiel eine Schleife auf einem Tannenzapfen. Er bildet aber oft dicke „Würste“, also sparsam einsetzen. Eine simple Pistole bekommst du schon für ca. 10 €.

Und für Filz und Stoff? Wenn du es richtig sauber machen willst, nimm Textilkleber. Er bleibt nach dem Trocknen flexibel und sorgt nicht für unschöne, harte Flecken.
Eine kleine Materialkunde für deine Projekte
- Holz: Dünnes Pappelsperrholz (3-4 mm dick) ist perfekt. Es ist leicht, stabil und lässt sich super sägen. Du bekommst es im Baumarkt oder Bastelgeschäft, oft schon in praktischen A4- oder A3-Platten für 2-5 €. Nach dem Sägen die Kanten immer mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) brechen. Das fühlt sich viel besser an und verhindert Splitter.
- Filz: Hier gibt es einen Riesenunterschied. Günstiger Bastelfilz aus Kunststoff (Acryl) ist okay für Kinderprojekte. Aber wenn du etwas Hochwertiges willst, investiere in echten Wollfilz. Er ist dichter, fester und lässt sich schneiden wie Butter, ohne auszufransen. Er kostet zwar mehr (ca. 5-8 € pro Bogen), aber der Unterschied ist gewaltig.
- Papier & Pappe: Hier zählt die „Grammatur“, also das Gewicht. Normales Druckerpapier (80 g/m²) ist zu labberig. Für stabile Anhänger oder Sterne solltest du Tonkarton mit mindestens 160 g/m², besser noch 220 g/m² nehmen. Übrigens: Alte Buchseiten oder Notenblätter sehen mega charmant aus, sind aber oft brüchig.
- Naturmaterialien: Tannenzapfen, Eicheln, Zimtstangen… die Natur schenkt uns die schönste Deko. Ein Profi-Tipp für Zapfen aus dem Wald: Leg sie für ca. 20 Minuten bei 100°C auf ein Backblech in den Ofen. Das tötet eventuelle Krabbeltierchen ab und die Zapfen öffnen sich wunderschön.

Teil 2: Ran an die Werkbank! Drei traditionelle Projekte
So, genug Theorie. Jetzt wird’s praktisch! Ich zeige dir drei traditionelle Techniken, die einfach zu lernen sind, aber immer was hermachen. Konzentrier dich auf eine saubere Ausführung – das ist das ganze Geheimnis.
Projekt 1: Der Strohstern – Ein Klassiker, der nichts kostet
Strohsterne sind pure Nostalgie und tief in unserer Weihnachtstradition verwurzelt. Sie wirken so komplex, sind aber erstaunlich einfach zu machen.
Projekt-Steckbrief:
Schwierigkeit: Leicht
Zeitaufwand pro Stück: ca. 15 Minuten
Materialkosten: Fast null, eine Packung Bastelstroh kostet wenige Euro und reicht ewig.
- Vorbereiten: Weiche das Stroh für etwa 30 Minuten in lauwarmem Wasser ein. So wird es biegsam.
- Legen & Binden: Du brauchst eine Legeform (ein kleiner runder Holz- oder Kunststoffrahmen mit Kerben). Lege die Halme nach und nach in die Kerben, bis ein dichter Stern entsteht. Dann die Mitte mit einem festen Faden (Rot oder Gold sieht super aus) stramm zusammenbinden. Ein doppelter Knoten hält am besten.
- Formen: Nimm den Stern aus der Form. Jetzt kommt der kreative Teil: Schneide die Enden mit einer Schere in Form. Ob spitz, gerade oder eingekerbt, alles ist erlaubt. Für perfekte Symmetrie kannst du dir eine kleine Pappschablone für die Spitzen anfertigen.
- Veredeln: Faden zum Aufhängen dran, fertig! Mein Tipp: Leg mal zwei Sterne versetzt übereinander und binde sie zusammen. Das ergibt einen wunderschönen, dichten 3D-Effekt.

Projekt 2: Der Filzanhänger – Weich, warm und herzlich
Filz ist ein wunderbares Material, es verzeiht kleine Fehler und fühlt sich einfach gemütlich an. Ein Herz oder ein Tannenbaum aus Filz ist das perfekte Anfängerprojekt.
Projekt-Steckbrief:
Schwierigkeit: Leicht bis mittel
Zeitaufwand pro Stück: ca. 30-45 Minuten
Materialkosten: ca. 5-10 € für Material, das für 5-6 Anhänger reicht.
- Schablone erstellen: Zeichne deine Form (Herz, Stern, Baum) auf Pappe und schneide sie sauber aus. Ganz ehrlich: Profis arbeiten immer mit Schablonen, das ist kein Schummeln, sondern sorgt für gleichmäßige Ergebnisse!
- Zuschneiden: Übertrage die Form zweimal auf den Filz und schneide die Teile mit der Stoffschere aus.
- Nähen: Lege beide Teile aufeinander. Näh sie am Rand mit einem dekorativen Schlingstich (oder Festonstich) zusammen. Nimm dafür Stickgarn in einer Kontrastfarbe, das sieht toll aus.
- Füllen: Bevor du die Naht schließt, lass eine kleine Öffnung und stopfe vorsichtig etwas Füllwatte hinein (gibt’s im Bastelladen oder man plündert ein altes Kissen). Nicht zu prall, der Anhänger soll weich bleiben. Ein Holzstäbchen hilft, die Watte in die Ecken zu bekommen.
- Fertigstellen: Öffnung zunähen, Faden vernähen und eine Schlaufe zum Aufhängen anbringen. Fertig ist ein Schmuckstück zum Knuddeln.

Projekt 3: Der Holzstern – Rustikal und zeitlos
Das Sägen von Holz ist fast schon meditativ. Man braucht Ruhe, Konzentration und wird mit einem robusten, natürlichen Schmuckstück belohnt.
Projekt-Steckbrief:
Schwierigkeit: Mittel (erfordert etwas Übung)
Zeitaufwand pro Stück: ca. 45-60 Minuten (inkl. Schleifen)
Materialkosten: Sehr gering, aus einer Holzplatte für 3 € bekommst du viele Sterne raus.
- Motiv übertragen: Zeichne einen Stern oder eine andere simple Form auf dein Sperrholz.
- Sägen: Spann das Holz fest. Führe die Laubsäge ruhig und ohne Druck – lass das Blatt die Arbeit machen. Bei Kurven drehst du das Holz, nicht die Säge. Und ja, am Anfang wird dir das Sägeblatt brechen. Das ist normal. Einfach ein neues einspannen. Schutzbrille nicht vergessen!
- Schleifen: Das ist der wichtigste Schritt für die Qualität! Schleife die Kanten erst mit gröberem (120er), dann mit feinem (180er) Papier, bis sich alles glatt und weich anfühlt.
- Loch bohren: Mit einem kleinen Handbohrer (oder Akkuschrauber mit einem 2-mm-Bohrer) ein Loch für die Aufhängung bohren.
- Gestalten: Du kannst das Holz natur belassen, mit Bienenwachs einreiben (das feuert die Maserung an) oder mit Acrylfarben bemalen. Auch Brandmalerei sieht fantastisch aus.

Teil 3: Für Geduldige – Besondere Techniken mit Wow-Effekt
Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du dich an die nächste Stufe wagen. Hier kommt es auf Geduld und Fingerspitzengefühl an.
Projekt 4: Salzteig – Modellieren wie zu Omas Zeiten
Salzteig ist genial: super günstig, einfach herzustellen und vielseitig. Die wahre Kunst liegt aber im sorgfältigen Trocknen.
Das Rezept: 2 Tassen Mehl (Typ 405), 1 Tasse feines Salz, 1 Tasse Wasser. Optional 1 EL Öl für die Geschmeidigkeit. Diese Menge reicht locker für 15-20 Anhänger in Plätzchengröße.
- Teig herstellen: Alles zu einem glatten Teig verkneten, der nicht an den Händen klebt.
- Formen: Ca. 5 mm dick ausrollen und mit Plätzchenformen ausstechen. Wichtig: Loch für die Aufhängung nicht vergessen!
- Trocknen (der kritische Schritt!): Geduld ist hier ALLES. Trockne den Teig nicht zu schnell, sonst gibt es Risse. Am besten: einen Tag an der Luft vortrocknen lassen. Danach im Ofen: eine Stunde bei 50°C, dann stündlich die Temperatur um 20°C erhöhen, bis du bei ca. 120-140°C bist. Sie sind fertig, wenn sie hart sind und beim Klopfen hohl klingen (kann 2-3 Stunden dauern).
- Bemalen: Nach dem Abkühlen mit Acrylfarben bemalen. Für die Haltbarkeit mit Klarlack (matt oder glänzend) versiegeln. Wenn die Anhänger für Kinder sind, achte auf Lack, der für Kinderspielzeug geeignet ist (oft mit dem „Blauen Engel“ Siegel).

Projekt 5: Papiersterne falten – Die hohe Kunst für ruhige Hände
Diese dreidimensionalen Sterne, oft Fröbelsterne genannt, sind ein Klassiker der Papierfaltkunst. Der erste Versuch endet oft in einem Knäuel, also nicht aufgeben! Wenn man den Dreh einmal raushat, macht es süchtig.
Wusstest du schon? Die Technik stammt aus der pädagogischen Bewegung des 19. Jahrhunderts, die das Falten nutzte, um Kindern spielerisch Geometrie und Feinmotorik beizubringen.
Eine schriftliche Anleitung ist hier fast unmöglich. Mein ehrlicher Rat: Such bei YouTube nach „Fröbelstern einfache Anleitung“. Dort findest du super Videos. Der wichtigste Profi-Tipp, den dir kaum jemand verrät, ist das richtige Papierverhältnis: Eine Faustregel ist 1:30. Ist dein Papierstreifen 1 cm breit, sollte er 30 cm lang sein. Nimm am Anfang etwas festeres Papier (100-130 g/m²), das verzeiht mehr.
Teil 4: Damit alles gut geht – Sicherheit und Aufbewahrung
Ein gutes Werkstück will nicht nur geschaffen, sondern auch bewahrt werden. Ein paar letzte, ehrliche Worte dazu.

Sicherheit zuerst!
- Feuergefahr: Wenn du echte Kerzen am Baum hast (wunderschön, aber riskant), darf Schmuck aus Papier, Stroh oder Holz natürlich niemals in die Nähe der Flammen. Halte immer einen Eimer Wasser bereit.
- Scharfe Werkzeuge: Messer und Sägen sind kein Spielzeug. Arbeite immer konzentriert und vom Körper weg.
- Materialien für Kinder: Wenn Kleinkinder den Schmuck in den Mund nehmen könnten, verwende nur Farben und Lacke mit dem Vermerk „für Kinderspielzeug geeignet“. Diese sind speichelfest und schadstoffgeprüft.
Damit die Freude lange währt: Die richtige Lagerung
Damit deine Schätze nicht nächstes Jahr zerdrückt aus der Kiste kommen, lagere sie richtig. Wickle jeden Anhänger einzeln in säurefreies Seidenpapier. Stabile Boxen, am besten mit Fächern, sind ideal. Und ab damit an einen kühlen, trockenen Ort – ein feuchter Keller oder heißer Dachboden sind Gift für deine Kunstwerke.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Das Basteln von Baumschmuck ist eine kleine Reise. Es geht nicht darum, in einer Stunde 20 perfekte Sterne zu produzieren. Es geht um den Prozess. Um das Gefühl der Materialien. Um die Konzentration, die den Alltagslärm verstummen lässt. Jeder kleine Fehler erzählt eine Geschichte, jeder gelungene Anhänger ist ein kleiner Sieg.

Also, ran an die Werkbank! Gib diese Tradition weiter. Setz dich mit deinen Kindern oder Freunden hin. Das ist ein wertvolleres Geschenk als jedes teure Spielzeug – denn du schenkst nicht nur einen Anhänger, sondern eine gemeinsame Erinnerung.
Ich wünsche dir eine wunderbare, kreative Adventszeit! Und wenn du magst, zeig deine Werke doch auf Social Media unter dem Hashtag #WerkstattWeihnacht – ich bin gespannt, was du zauberst!
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Der Zauber beginnt oft schon vor dem ersten Schnitt – mit dem Duft. Legen Sie beim Basteln ein paar Zimtstangen, Sternanis und getrocknete Orangenschalen auf einen kleinen Teller in Ihrer Nähe. Die sanfte Wärme einer nahen Lampe genügt, um die ätherischen Öle freizusetzen und Ihre Werkstatt in eine Oase der Weihnachtsdüfte zu verwandeln. So wird das Basteln zu einem Erlebnis für alle Sinne.



- Verwenden Sie eine Heißklebepistole mit niedriger Temperatureinstellung für empfindliche Materialien wie Filz oder dünnes Papier.
- Ein klarer Holzleim (z.B. Ponal Express) ist unschlagbar für Holz-auf-Holz-Verbindungen.
- Für feine Details und Glitzer ist ein Klebestift mit feiner Spitze oder ein spezieller Schmucksteinkleber ideal.



Der Trick mit dem Transferpapier: Um komplizierte Muster präzise auf dunklen Filz oder Holz zu übertragen, ist weißes oder gelbes Graphitpapier (manchmal auch als Schneiderkreidepapier bekannt) ein wahrer Game-Changer. Einfach zwischen Vorlage und Material legen und die Konturen mit einem Bleistift nachfahren. Das Ergebnis sind saubere, gut sichtbare Linien ohne Verschmieren.



Wussten Sie schon? Die ersten Christbaumkugeln aus Glas wurden um 1847 in der thüringischen Glasbläserstadt Lauscha hergestellt – angeblich, weil sich ein armer Glasbläser die teuren Walnüsse und Äpfel für seinen Baum nicht leisten konnte.



Salzteig ist der unkomplizierte Klassiker und perfekt für einen Nachmittag mit Kindern. Das Grundrezept ist kinderleicht und die Zutaten hat fast jeder im Haus.
- 2 Tassen Mehl (Typ 405)
- 1 Tasse Salz (feines Speisesalz)
- 1 Tasse Wasser
- Optional: 1 EL Öl für mehr Geschmeidigkeit
Alles zu einem glatten Teig verkneten, ausrollen, ausstechen und bei ca. 120°C im Ofen trocknen, bis die Anhänger hart sind. Die Dauer hängt von der Dicke ab!




Hilfe, meine Farbe deckt auf Holz einfach nicht richtig! Woran liegt das?
Das liegt meist an der saugfähigen Oberfläche von rohem Holz. Ohne eine Grundierung zieht das Holz die Farbpigmente förmlich auf, was zu einem fleckigen Ergebnis führt. Die Lösung ist ein einfacher Acryl-Gesso oder eine dünne Schicht weißer Acrylfarbe als Basis. Einmal trocknen lassen, und schon strahlt Ihr eigentlicher Farbton satt und gleichmäßig.



Bastelfilz (Polyester): Sehr günstig und in allen erdenklichen Farben verfügbar. Er ist formstabil und franst kaum aus, was ihn ideal für Anfänger und Kinder macht.
Wollfilz (aus Schurwolle): Deutlich weicher, edler in der Haptik und oft in schöneren, melierten Naturtönen erhältlich. Er ist teurer, aber für hochwertige, langlebige Stücke, die sich wie kleine Erbstücke anfühlen, die Investition absolut wert.



Herkömmlicher Glitzer besteht aus Mikroplastik, das unsere Umwelt belastet. Eine einzige Bastelstunde kann so Spuren für Hunderte von Jahren hinterlassen.
Die gute Nachricht: Es gibt fantastische Alternativen! Suchen Sie nach „Bio-Glitzer“ aus Cellulose, der biologisch abbaubar ist. Auch feiner Sand, zerstoßene Mineralien oder gefärbtes Salz können für einen wunderschönen, nachhaltigen Schimmereffekt sorgen.



- Verhindert das Spalten von dünnem Holz.
- Sorgt für eine saubere, ausfransfreie Öffnung.
- Erleichtert das spätere Durchfädeln des Aufhängebands enorm.
Das Geheimnis? Bohren Sie das kleine Loch für die Aufhängung mit einem feinen Holzbohrer (1-2 mm) immer, bevor Sie mit dem Bemalen oder Verzieren des Holzanhängers beginnen.



Die perfekte Schlaufe: Für einen sauberen und haltbaren Aufhänger fädeln Sie ein Stück stabiles Garn (z.B. Gütermann Sticktwist) auf eine Nadel. Stechen Sie von hinten nach vorne durch Ihren Anhänger, dann wenige Millimeter daneben wieder zurück. Verknoten Sie die beiden Enden auf der Rückseite fest miteinander und schneiden Sie den Überstand ab. So entsteht vorne eine makellose Schlaufe ohne sichtbaren Knoten.




Lassen Sie sich vom skandinavischen „Hygge“-Gefühl inspirieren. Hier geht es weniger um Perfektion als um Gemütlichkeit und Natürlichkeit. Kombinieren Sie Ihre selbstgemachten Holz- und Filzanhänger mit Fundstücken von einem Winterspaziergang: kleine Zapfen, markante Ästchen oder getrocknete Hagebutten. Ein Lederbändchen als Aufhänger rundet den rustikal-edlen Look ab.



Wie kann ich mit wenig Budget einen großen Effekt erzielen?
Konzentrieren Sie sich auf Papier! Mit einer Schere, Kleber und einem Stapel schönem Papier – zum Beispiel altes Notenpapier, Seiten aus einem ausgelesenen Buch oder günstiges Kraftpapier – lassen sich Wunder wirken. Falten Sie einfache 3D-Sterne, schneiden Sie filigrane Scherenschnitt-Schneeflocken oder rollen Sie kleine Papierstreifen zu kunstvollen Quilling-Anhängern. Minimaler Materialeinsatz, maximale Wirkung.



„Die Hände zu benutzen, um etwas zu erschaffen, ist eine der ältesten und befriedigendsten menschlichen Tätigkeiten. Es verbindet uns mit unseren Vorfahren und erdet uns im Hier und Jetzt.“ – Dr. Kelly Lambert, Neurowissenschaftlerin
Diese Erkenntnis erklärt, warum das Basteln sich so gut anfühlt: Es ist eine Form der aktiven Meditation, die nachweislich Stress reduziert und Glückshormone freisetzt.



Alte, kaputte Glühbirnen sind viel zu schade für den Müll. Mit etwas Farbe und Kreativität werden sie zu charmanten Unikaten für den Weihnachtsbaum.
- Mit weißer Farbe grundieren und ein Gesicht aufmalen, um einen Schneemann zu gestalten.
- Mit brauner Farbe und einem Geweih aus Pfeifenreinigern wird ein Rentier daraus.
- Einfach in Kleber tauchen und in (Bio-)Glitzer wälzen für einen funkelnden Vintage-Look.



Fehler, den man vermeiden sollte: Ungeduld beim Trocknen. Besonders bei mehrschichtigen Projekten – Grundierung, Farbe, Lack – ist es entscheidend, jede einzelne Schicht vollständig durchtrocknen zu lassen. Wer zu früh die nächste Schicht aufträgt, riskiert, dass die unteren Schichten angelöst werden, was zu einer klebrigen, unschönen Oberfläche führt, die nie richtig aushärtet.




Fimo Air Light: Diese lufttrocknende Modelliermasse ist federleicht und muss nicht im Ofen gehärtet werden. Ideal für große, aber leichte Anhänger, die die Tannenzweige nicht nach unten ziehen. Nach dem Trocknen lässt sie sich wunderbar bemalen und lackieren.
Klassisches Fimo Soft: Wird im Backofen gehärtet und ist dadurch extrem robust und wasserfest. Perfekt für filigrane, detailreiche Anhänger, die auch mal einen Sturz vom Baum überleben sollen. Die Farbvielfalt ist riesig.
Für Einsteiger ist Fimo Air oft unkomplizierter, da kein Ofen benötigt wird.



Ein Hauch von Gold oder Silber kann einem schlichten Anhänger aus Holz oder Papier sofort eine edle Note verleihen. Statt mit Pinsel und Farbtopf zu hantieren, sind Metallic-Permanentmarker die saubere und präzise Alternative. Die Stifte von Edding oder die POSCA-Marker auf Wasserbasis eignen sich hervorragend, um feine Linien, Punkte oder kleine Schriftzüge auf fast jede Oberfläche zu zaubern.



Damit Ihre handgefertigten Schätze die Jahre überdauern, ist die richtige Lagerung entscheidend. Bewahren Sie sie in stabilen Boxen auf, wobei jede Lage durch Seidenpapier oder Küchenrolle von der nächsten getrennt wird. Eierkartons eignen sich perfekt, um kleine, zerbrechliche Ornamente einzeln und sicher zu polstern. Lagern Sie die Boxen an einem kühlen, trockenen Ort wie dem Keller oder Dachboden.



- Ein persönliches, bedeutungsvolles Geschenk.
- Eine beruhigende, fast meditative Tätigkeit.
- Einzigartige Dekoration, die niemand sonst hat.
Der Grund? Sie schaffen nicht nur einen Gegenstand, sondern eine Erinnerung. Jedes Mal, wenn Sie den Anhänger am Baum sehen, erinnern Sie sich an den Moment des Schaffens – ein unbezahlbarer Mehrwert.



Die Natur ist die beste Inspirationsquelle. Ein Trend, der bleibt, sind getrocknete Blumen und Gräser in durchsichtigen Glaskugeln. Füllen Sie die Kugeln vorsichtig mit kleinen getrockneten Blüten (z.B. Schleierkraut, Lavendel) oder filigranen Gräsern. Verschließen Sie die Kugel und binden Sie ein Samtband daran – fertig ist ein poetischer, zarter Baumschmuck.




Wie schaffe ich einen harmonischen Gesamtlook mit lauter unterschiedlichen Unikaten?
Der Schlüssel liegt in der Wiederholung. Entscheiden Sie sich für ein verbindendes Element. Das kann eine festgelegte Farbpalette von drei bis vier Tönen sein (z.B. Waldgrün, Creme, Gold) oder ein einheitliches Material für die Aufhängung. Wenn alle Ihre selbstgemachten Anhänger an demselben roten Samtband oder einer einfachen Juteschnur hängen, wirkt der Baum sofort wie aus einem Guss, ohne seine individuelle Note zu verlieren.



Verleihen Sie Ihren Werken den letzten Schliff! Ein transparenter Schutzlack macht Ihre Anhänger nicht nur langlebiger und schützt sie vor Staub und Feuchtigkeit, sondern kann auch den Look entscheidend verändern.
- Mattlack: Bewahrt den natürlichen, rustikalen Charakter von Holz oder Salzteig.
- Seidenglanz-Lack: Verleiht einen dezenten, edlen Schimmer, der Farben leuchten lässt.
- Glanzlack: Sorgt für einen intensiven, fast porzellanartigen Glanz und maximale Farbbrillanz.
Produkte wie „Mod Podge“ gibt es in allen drei Varianten und sie dienen gleichzeitig als Kleber und Versiegelung.



Getrocknete Orangenscheiben sind ein Klassiker, aber oft werden sie im Ofen zu dunkel oder wellig.
Der Profi-Tipp: Schneiden Sie die Orangen in ca. 4 mm dicke Scheiben und tupfen Sie sie mit Küchenpapier so trocken wie möglich. Legen Sie sie dann für mehrere Tage auf eine warme Heizung (auf einem Gitter oder Backpapier). Das langsame Trocknen bei niedriger Temperatur erhält die leuchtend orange Farbe und die Scheiben bleiben schön flach.



Der persönliche Touch: Machen Sie Ihre Ornamente zu kleinen Zeitkapseln. Ein kleiner Stempel mit der Jahreszahl auf der Rückseite, die mit einem feinen Stift geschriebenen Initialen Ihrer Kinder oder ein winziges, eingeklebtes Foto der Familie verwandeln einen schönen Anhänger in ein unersetzliches Erinnerungsstück. Ein kleiner Brennkolben (wie der Dremel VersaTip) kann Namen und Daten wunderschön in Holz einbrennen.


Bevor Sie zum Kleber greifen, machen Sie einen Trockenlauf. Legen Sie alle Teile Ihres Ornaments (z.B. Filz-Ohren auf einen Holzkopf) probeweise zusammen. So können Sie die perfekte Position finden und mit einem Bleistift winzige Markierungen setzen. Das verhindert Klebeflecken an falschen Stellen und das frustrierende Auseinanderreißen von halb getrockneten Teilen, weil die Proportionen nicht stimmen.




