Schneeflocken basteln, die nicht nach Kindergarten aussehen: Papier, Holz & Co.
Bei mir in der Werkstatt riecht’s eigentlich immer nach Holz und Leim. Aber sobald es draußen kälter wird, mischt sich da was anderes drunter. Der Geruch von heißem Tee und dieser klaren Winterluft, die durchs Fenster zieht. Genau dann lege ich die großen Projekte mal zur Seite und zeige meinen Leuten, wie man aus ganz einfachen Dingen etwas wirklich Schönes zaubern kann: Schneeflocken.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die goldene Regel: Warum eine Schneeflocke sechs Ecken haben MUSS
- 2 Der Klassiker neu gedacht: Schneeflocken aus Papier – aber richtig!
- 3 Für die Ewigkeit: Stabile Schneeflocken aus Holzwäscheklammern
- 4 Papier oder Holz – was ist das Richtige für dich?
- 5 Upcycling: Schönes aus dem, was andere wegwerfen
- 6 Und wie kommt das Kunstwerk jetzt an die Wand?
- 7 Kurz & Knapp: Typische Fehler und wie du sie vermeidest
- 8 Bildergalerie
Klar, jeder hat schon mal eine aus Papier gefaltet. Einmal falten, ein bisschen rumschnippeln, fertig. Aber ganz ehrlich? Meistens sehen die dann auch so aus. Es gibt, wie bei allem im Handwerk, ein paar kleine Tricks, die den Unterschied machen zwischen „ganz nett“ und „Wow, hast du die gemacht?“. Genau die will ich dir heute zeigen. Wir nehmen uns Papier und sogar Holz vor und machen das Ganze mit dem Blick für Präzision und Qualität. Los geht’s!
Die goldene Regel: Warum eine Schneeflocke sechs Ecken haben MUSS
Bevor wir überhaupt was in die Hand nehmen, eine kurze, aber super wichtige Sache. Die Natur ist die beste Designerin, die es gibt. Und echte Schneekristalle? Die haben immer, wirklich IMMER, eine sechseckige Grundform. Das hat was mit der Anordnung von Wassermolekülen zu tun, ist also reine Physik.

Warum das für uns wichtig ist? Weil eine gebastelte Schneeflocke nur dann authentisch und harmonisch aussieht, wenn wir uns an diese Sechser-Symmetrie halten. Alles mit vier, fünf oder acht Armen ist am Ende nur ein Stern. Auch hübsch, keine Frage, aber eben keine Schneeflocke. Wenn wir uns schon die Mühe machen, dann machen wir es auch richtig, oder?
Der Klassiker neu gedacht: Schneeflocken aus Papier – aber richtig!
Fangen wir mit dem Bekanntesten an. Hier entscheidet sich sofort, ob’s was wird. Ein sauberes Ergebnis hängt von drei Dingen ab: dem richtigen Papier, einem scharfen Werkzeug und der Falttechnik. Plan für eine saubere Flocke ruhig mal 15-20 Minuten ein, gerade am Anfang.
1. Welches Papier ist das beste?
Du kannst normales Druckerpapier (meist 80 g/m²) nehmen, das hat jeder daheim. Für den Anfang perfekt. Aber es reißt schnell, wenn die Muster filigraner werden. Mein Tipp: Gönn dir etwas stärkeres Tonpapier, so mit 120 oder 130 g/m². Das kriegst du in jedem Bastelladen oder online für etwa 50 Cent pro Bogen. Es ist stabil genug, um auch das nächste Jahr zu überleben, lässt sich aber noch super falten und schneiden.

2. Scharfes Werkzeug ist die halbe Miete
Eine stumpfe Schere ist der absolute Feind jedes Bastelprojekts. Sie quetscht das Papier nur und hinterlässt fiese, fransige Ränder. Nimm lieber eine gute Papierschere oder eine kleine, spitze Bastelschere. Für richtig feine Innenschnitte schwöre ich auf ein Skalpell oder ein scharfes Cuttermesser. Aber Achtung: Immer eine Schneidematte drunterlegen (eine alte Zeitschrift tut’s zur Not auch) und IMMER vom Körper wegschneiden!
3. Die Falttechnik für die perfekte 6er-Symmetrie
Hier ist die Anleitung, nimm dir dafür einen Moment Zeit. Jeder Falz muss sitzen.
- Schritt 1: Das Quadrat. Starte mit einem quadratischen Blatt. Wenn du DIN A4 hast, falte eine Ecke rüber zur gegenüberliegenden langen Kante. Den überstehenden Streifen schneidest du sauber ab.
- Schritt 2: Halbieren. Falte das Quadrat einmal diagonal in der Mitte zu einem Dreieck.
- Schritt 3: Nochmal halbieren. Dieses Dreieck faltest du wieder in der Mitte, Spitze auf Spitze. Jetzt hast du ein kleineres, spitzes Dreieck.
- Schritt 4: Der entscheidende Kniff. Das hier ist der Moment, wo die meisten aufgeben. Leg das Dreieck so hin, dass die lange Kante oben ist und die Spitze nach unten zeigt. Jetzt musst du das Ganze gedanklich in drei gleich große Teile teilen. Falte das rechte Drittel rüber zur Mitte. Dann falte das linke Drittel darüber, sodass es exakt passt. Das sieht jetzt aus wie eine spitze Papiertüte. Kleiner Tipp: Falte nicht sofort fest, sondern lege die Kanten erst locker übereinander, bis sie perfekt ausgerichtet sind. Erst dann den Falz scharf nachziehen!
- Schritt 5: Der Abschluss. Schneide den oberen, ungeraden Rand ab. Je nachdem, ob du gerade, nach innen gewölbt oder nach außen schneidest, veränderst du die Form der Arme deiner Flocke.

4. Kreativ werden beim Schneiden
Jetzt kommt der Spaß! Schneide an den beiden geschlossenen Seiten Muster aus. Denk daran: Was du wegschneidest, ist genauso wichtig wie das, was bleibt. Für den Anfang sind kleine Dreiecke, Halbkreise oder einfache Schlitze super. Aber übertreib’s nicht, sonst wird die Flocke instabil.
Nach dem Entfalten ist das Papier oft wellig. Leg die Flocke einfach zwischen zwei Blätter Backpapier und dann für ein paar Stunden in ein schweres Buch. Das presst sie perfekt glatt.
Für die Ewigkeit: Stabile Schneeflocken aus Holzwäscheklammern
Papier ist super, aber eine Schneeflocke aus Holz ist eine ganz andere Hausnummer. Die fühlt sich wertig an, ist robust und ein echter Hingucker. Das Beste: Du brauchst dafür nur ganz simple Holzwäscheklammern. Rechne hier mit etwa einer Stunde Bastelzeit plus Trockenzeit für den Leim.
Material und Kosten – was du wirklich brauchst:
Eine Holz-Schneeflocke kostet dich vielleicht 5 bis 10 Euro. Du findest alles im Baumarkt, Drogeriemarkt oder online.

- Holzwäscheklammern: Eine Packung kostet um die 2-3 €. Achte darauf, dass sie aus Hartholz wie Buche sind, die sind stabiler als die ganz billigen aus Kiefer.
- Holzleim: Eine kleine Flasche D3-Leim (wasserfest) bekommst du für ca. 5 €. Hält ewig.
- Schleifpapier: Ein Blatt mit 180er oder 240er Körnung kostet vielleicht einen Euro.
Zuerst zerlegst du die Klammern. Nimm eine kleine Zange und heb die Metallfeder ab. Pass auf, die Dinger springen gerne mal weg – eine Schutzbrille ist nie eine schlechte Idee. Danach schleifst du die rauen Kanten der Holzteile kurz ab. Das dauert fünf Minuten, macht aber einen Riesenunterschied in der Optik und Haptik.
Heißkleber oder Holzleim?
Heißkleber geht schnell, härtet in Sekunden aus. Perfekt, wenn du ungeduldig bist oder mit Kindern bastelst. Der Nachteil: Er hinterlässt oft unschöne, dicke Kleberwülste. Wenn du ihn nimmst, dann am besten eine Niedrigtemperatur-Pistole.
Die Profi-Methode ist aber ganz klar Holzleim (Weißleim). Er trocknet transparent und die Verbindung ist bombenfest. Der einzige Nachteil: Er braucht Geduld. Plane mindestens 30 Minuten Trockenzeit pro Klebestelle ein. Profi-Tipp: Überschüssigen Leim, der an den Seiten rausquillt, SOFORT mit einem feuchten Tuch abwischen. Ist er einmal getrocknet, kriegst du ihn kaum noch weg.

Der Zusammenbau Schritt für Schritt
- Klebe immer zwei Wäscheklammerhälften mit den flachen Rückseiten zusammen. So bekommst du deine Grundelemente.
- Lass diese Elemente gut trocknen!
- Jetzt klebst du sechs dieser Elemente sternförmig zusammen. Trag den Leim an den inneren, dicken Enden auf. Um das perfekt symmetrisch hinzubekommen, kannst du dir auf einem Blatt Papier einen Kreis mit sechs Linien im 60-Grad-Winkel als Schablone zeichnen.
- Fixiere die Teile beim Trocknen mit kleinen Zwingen oder einfach mit anderen Wäscheklammern.
Wenn du magst, kannst du die Flocke jetzt noch bemalen. Ein bisschen weiße Acrylfarbe sieht super aus. Wenn sie draußen hängen soll, schütze sie mit einer Schicht Klarlack.
Papier oder Holz – was ist das Richtige für dich?
Also, fassen wir mal kurz zusammen. Die Papierflocke ist das perfekte Projekt für einen schnellen Bastelnachmittag. Supergünstig, du brauchst kaum Material und das Ergebnis ist sofort da. Ideal auch für Anfänger oder als Deko, die nicht ewig halten muss.

Die Holzflocke ist dagegen ein kleines Mini-Handwerksprojekt. Sie kostet etwas mehr, braucht mehr Zeit und Geduld (Stichwort Leim trocknen). Dafür hast du am Ende ein richtig stabiles, hochwertiges Deko-Stück, das du viele Jahre lang immer wieder rausholen kannst. Es fühlt sich einfach wertiger an.
Upcycling: Schönes aus dem, was andere wegwerfen
Man kann auch aus vermeintlichem Müll tolle Sachen machen. Aber auch hier gilt: Sauber arbeiten!
- Klopapierrollen: Der Klassiker. Damit die labberige Pappe stabiler wird, verrate ich dir einen Trick: Mische etwas Holzleim mit Wasser (ca. 2:1) und pinsle die Rollen dünn damit ein. Trocknen lassen! Die Pappe wird dadurch hart wie Karton. Dann in 1 cm breite Ringe schneiden, oval zusammendrücken und zu Sternen verkleben. Sieht am Ende aus wie ein filigraner Eiskristall, man erkennt die Herkunft gar nicht mehr.
- PET-Flaschen: Der Boden von vielen Wasserflaschen hat schon eine coole, blumenartige Form. Schneide den Boden mit einem scharfen Cuttermesser ab. Ganz ehrlich, das ist nicht ungefährlich und absolut nichts für Kinder! Das Plastik ist zäh, man rutscht leicht ab. Die Schnittkante ist oft scharf, also unbedingt mit feinem Schleifpapier glätten.

Und wie kommt das Kunstwerk jetzt an die Wand?
Klingt banal, aber am Ende steht jeder davor: Wie hänge ich das jetzt auf? Für Papierflocken reicht ein einfacher, dünner Nähfaden. Mit einer Nadel ein kleines Loch durch eine Spitze stechen, Faden durch, fertig. Für die schwereren Holzflocken nehme ich am liebsten eine durchsichtige Nylonschnur (Angelschnur). Die ist quasi unsichtbar und super reißfest. Einfach um einen der Arme binden oder eine kleine Schrauböse ins Holz drehen.
Kurz & Knapp: Typische Fehler und wie du sie vermeidest
Ich hab schon alles gesehen. Hier die Top 3 der Pannen:
- Problem: „Meine Papierflocke hat nur fünf Arme!“
Lösung: Du warst bei Falt-Schritt 4 zu ungenau. Die Drittel waren nicht gleich groß. Kein Drama, einfach nochmal probieren. Übung hilft! - Problem: „Der Holzleim hält einfach nicht.“
Lösung: Entweder warst du zu ungeduldig oder die Flächen waren staubig. Gib dem Leim Zeit und sorge für etwas Druck beim Trocknen. - Problem: „Meine Klopapierrollen-Flocke ist total wabbelig.“
Lösung: Du hast meinen Leim-Wasser-Trick nicht angewendet! Das Versteifen der Pappe ist hier das A und O.
Am Ende geht’s nicht darum, fünfzig Flocken in einer Stunde rauszuhauen. Es geht darum, eine oder zwei zu machen, auf die du wirklich stolz bist. Nimm dir die Zeit, arbeite sauber und mit gutem Werkzeug. Dann wird aus einem einfachen Stück Papier oder Holz mehr als nur Deko – ein kleines Stück ehrliches Handwerk. Und das wärmt im Winter doch am allermeisten, oder? Viel Spaß dabei!

Bildergalerie


Mit Bügelperlen zu Weihnachten basteln – kinderleichte DIY Projekte mit Pixel Art

Das Geheimnis makelloser Papier-Kanten?
Es ist nicht nur die Schere. Für wirklich filigrane, professionelle Schnitte, wie sie in den Galerien zu sehen sind, schwören Profis auf ein Skalpell oder ein hochwertiges Bastelmesser, wie das X-Acto #1. Der entscheidende Begleiter dazu ist eine selbstheilende Schneidematte, zum Beispiel von Fiskars oder Dahle. Sie schont nicht nur die Klinge und den Tisch, sondern bietet auch eine rutschfeste, nachgiebige Oberfläche, die verhindert, dass das Papier beim Schneiden verrutscht oder einreißt. Eine kleine Investition, die den Unterschied zwischen „gebastelt“ und „gestaltet“ macht.


„Unter den Millionen von Schneeflocken, die ich gesehen habe, gab es nicht zwei, die gleich aussahen.“ – Wilson A. Bentley, 1925
Dieser Satz des Pioniers der Schneekristall-Fotografie ist die beste Inspiration. Jede Ihrer selbstgemachten Flocken darf und soll einzigartig sein. Experimentieren Sie mit asymmetrischen Details innerhalb der sechseckigen Grundstruktur – die Natur macht es genauso.


Der richtige Klebstoff für Holz: Bei Miniatur-Holzteilen wie Wäscheklammern oder kleinen Sperrholz-Ausschnitten ist Präzision gefragt. Weißleim (z.B. Ponal Express) ist die erste Wahl für eine dauerhafte, unsichtbare Verbindung. Tragen Sie ihn mit einem Zahnstocher hauchdünn auf.
Heißkleber als Alternative: Wenn es schnell gehen muss, ist eine Heißklebepistole praktisch. Aber Vorsicht: Die Klebepunkte sind oft dicker und können sichtbar bleiben. Ideal für rustikalere Designs, weniger für filigrane Arbeiten.


Spielen Sie mit Licht und Schatten, indem Sie unterschiedliche Papiersorten kombinieren. Transparentpapier oder Pergament (oft als Architektenpapier verkauft) erzeugt einen wunderschönen, diffusen Schein, wenn es vor einer Lichtquelle wie einer Lichterkette oder einem Fenster hängt. Eine Lage aus 120 g/m² Tonkarton gibt die nötige Stabilität, während eine aufgeklebte Schicht aus Transparentpapier für eine fast magische, ätherische Optik sorgt.


- Achten Sie auf die Faserrichtung des Papiers. Schnitte entlang der Faser sind meist sauberer.
- Wechseln Sie die Klinge Ihres Bastelmessers, sobald Sie mehr Druck ausüben müssen. Eine stumpfe Klinge reißt die Fasern.
- Bei komplexen Mustern von innen nach außen schneiden. Das stabilisiert das Werkstück.
Das Ergebnis? Kanten so scharf und präzise wie bei einem echten Eiskristall.


Ein Hauch von Luxus: Statt klassischem Weiß oder Buntpapier, versuchen Sie es mal mit Metallic-Karton in Gold, Silber oder Kupfer. Besonders Papiere mit einer leicht gebürsteten Oberfläche, wie die der „Metallic“-Serie von Clairefontaine, reflektieren das Licht von Kerzen oder Lichterketten auf eine sehr edle, warme Weise und heben Ihre Dekoration sofort auf ein neues Level.


Wussten Sie schon? Eine typische Schneeflocke besteht aus etwa 100 bis 200 einzelnen Eiskristallen, die sich in der Luft miteinander verbunden haben.
Diese natürliche Aggregation können Sie nachahmen: Basteln Sie mehrere kleine, einfache Flocken und verbinden Sie sie mit feinem Nylonfaden zu einem größeren, komplexen Mobile. So entsteht eine dreidimensionale Struktur mit viel mehr Tiefe.


Meine Papierflocken wellen sich nach dem Basteln. Was tun?
Das passiert oft durch die Feuchtigkeit der Hände oder der Raumluft. Die Lösung ist einfach: Legen Sie die fertigen Flocken einzeln zwischen zwei Blätter Backpapier und pressen Sie sie für einige Stunden unter einem Stapel schwerer Bücher. Für eine dauerhafte Formstabilität können Sie sie danach mit einem matten Fixativ-Spray (wie es Künstler für Kohlezeichnungen verwenden) leicht einsprühen. Das imprägniert das Papier und macht es widerstandsfähiger.


Der skandinavische „Hygge“-Stil lebt von natürlichen Materialien und schlichter Eleganz. Statt perfekt geschnittener Flocken können Sie hier auf die Schönheit des Unvollkommenen setzen. Verwenden Sie zum Beispiel kleine, gerade Äste, die Sie zu einem sechseckigen Stern binden und mit weißer Wolle umwickeln. Ein paar solcher Sterne kombiniert mit klassischen Papierflocken ergeben eine wunderbar ruhige und naturnahe Dekoration.


Der häufigste Fehler beim Falten: Unsaubere Kanten. Ein präziser Falz ist die Grundlage für eine symmetrische Flocke. Nehmen Sie sich ein Falzbein zur Hilfe – ein einfaches Werkzeug aus Kunststoff oder Knochen, das in jedem Bastelgeschäft erhältlich ist. Damit ziehen Sie jede Faltlinie scharf und exakt nach. Das Ergebnis ist eine saubere Faltung ohne „weiche“ Kanten, was das anschließende Schneiden erheblich erleichtert.


Upcycling mit Stil:
- Seiten aus alten Büchern mit vergilbtem Papier verleihen den Flocken einen nostalgischen Vintage-Look.
- Alte Notenblätter werden zu einer Dekoration mit musikalischem Flair.
- Stadtpläne oder Landkarten ergeben grafisch spannende und sehr persönliche Unikate.
Achten Sie darauf, dass das Papier nicht zu brüchig ist. Papiere aus den 60er und 70er Jahren sind oft ideal.


Beim Arbeiten mit dünnem Sperrholz, z.B. aus Birke (meist 3mm stark), ist die Maserung Ihr Freund und Feind zugleich. Für die langen, geraden Arme der Schneeflocke sollten Sie immer mit der Maserung sägen oder schneiden. Schnitte quer zur Faser neigen dazu, an den Kanten auszusplittern. Eine Laubsäge mit einem feinen Blatt ist hier das Werkzeug der Wahl. Langsam und mit wenig Druck arbeiten, damit das Holz nicht bricht.


Kirigami ist die japanische Kunst des Papierschneidens. Anders als beim Origami wird hier nicht nur gefaltet, sondern auch geschnitten.
Lassen Sie sich von dieser Technik inspirieren. Suchen Sie online nach „Kirigami snowflake patterns“. Sie werden Vorlagen finden, die weit über das hinausgehen, was man aus der Kindheit kennt – mit unglaublicher Tiefe und Komplexität, die oft dreidimensionale Effekte erzeugen, wenn man das Papier wieder auffaltet.


Wie hänge ich meine Schneeflocken auf, ohne dass sie sich ständig drehen?
Der Trick liegt im Faden. Verwenden Sie keinen normalen Nähfaden, da dieser durch die Drehung bei der Herstellung eine Eigenspannung hat. Besser geeignet ist eine durchsichtige, sehr dünne Angelschnur (z.B. 0,15 mm Stärke) oder spezieller, ungewachster Perlenfaden. Diese sind drallfrei und lassen Ihre Kunstwerke ruhig und gerade schweben. Ein winziger Tropfen Sekundenkleber sichert den Knoten am Papier.


Glitzer – aber richtig: Vermeiden Sie den „Kindergarten-Look“, indem Sie den richtigen Glitzer und die richtige Technik verwenden.
- Feiner Glasglitter: Statt grobem Kunststoffglitzer wirkt feiner Glasglitter (oft als „German Glass Glitter“ bezeichnet) viel edler, da er das Licht wie echter Schnee bricht.
- Präziser Auftrag: Verwenden Sie einen feinen Pinsel und klaren Bastelkleber (z.B. von Mod Podge), um nur bestimmte Akzente zu setzen, statt die ganze Flocke zu bedecken.
- Versiegeln: Ein leichter Sprühstoß Haarspray oder matter Klarlack am Ende fixiert den Glitter und verhindert, dass Ihre ganze Wohnung funkelt.


Die Schönheit einer Schneeflocke liegt oft im Leerraum – dem sogenannten Negativraum. Trauen Sie sich, größere Flächen auszusparen und nur wenige, gezielte Schnitte zu setzen. Ein minimalistisches Design mit klaren Linien kann oft eine stärkere und modernere Wirkung haben als ein überladenes, fusseliges Muster. Weniger ist hier definitiv mehr.


Wattestäbchen 3D-Flocke: Ein verblüffend einfacher Trick für eine beeindruckende 3D-Optik. Schneiden Sie die Watte-Enden von den Stäbchen ab. Sie benötigen 6 ganze Stäbchen und 12 halbe. Kleben Sie zuerst die 6 ganzen Stäbchen zu einem Stern zusammen. Danach kleben Sie jeweils zwei halbe Stäbchen V-förmig an jede Spitze. Am besten funktioniert das mit einer Heißklebepistole auf einem Stück Backpapier, von dem sich die Flocke später leicht lösen lässt.


Der Biophilic Design Trend bringt Elemente der Natur in unsere Wohnräume, um Wohlbefinden zu steigern.
Ihre selbstgemachten Schneeflocken sind ein perfektes Beispiel dafür. Sie imitieren eine natürliche Form und bringen – selbst in abstrahierter Form – ein Stück Winter-Natur ins Haus. Kombinieren Sie sie mit anderen natürlichen Materialien wie Tannenzapfen, Zweigen oder Moos für ein stimmiges Gesamtbild.


Tortenspitze mal anders: Die filigranen Muster von runden Tortenspitzen aus Papier sind eine fantastische Basis. Sie müssen nicht mehr selbst schneiden, sondern nur noch richtig falten. Falten Sie die Spitze wie im Artikel beschrieben zum Sechstel-Dreieck. Jetzt machen Sie nur noch ein paar wenige, strategische Schnitte, um die bestehenden Muster zu akzentuieren. So entstehen in wenigen Minuten unglaublich detailreiche Flocken.


Wie lagere ich die empfindlichen Kunstwerke bis zum nächsten Jahr?
Die beste Methode ist, sie flach und ohne Druck aufzubewahren. Besorgen Sie sich eine flache Pappschachtel, zum Beispiel von Pralinen oder einem Hemd. Legen Sie eine Lage Seidenpapier hinein, darauf eine Schicht Ihrer Flocken (ohne dass sie sich überlappen), dann wieder Seidenpapier, und so weiter. So verhindern Sie, dass filigrane Teile abknicken oder sich verhaken.


Option A: Schere: Ideal für größere, geschwungene Linien und für Kinder. Eine kleine, spitze Silhouettenschere (z.B. von Fiskars) ermöglicht mehr Kontrolle als eine normale Bastelschere.
Option B: Skalpell/Bastelmesser: Unverzichtbar für feine Details, Innenschnitte und scharfe Ecken. Erfordert eine Schneidematte und etwas Übung.
Für ein Ergebnis wie aus dem Design-Magazin führt kein Weg am Messer vorbei. Es erlaubt eine Präzision, die mit einer Schere bei gefaltetem Papier unerreichbar ist.


- Ein harmonisches Gesamtbild am Fenster.
- Eine optische Balance ohne Unruhe.
- Jede einzelne Flocke kommt zur Geltung.
Das Geheimnis? Gruppieren Sie ungerade Anzahlen (3, 5 oder 7 Flocken) und hängen Sie sie in unterschiedlichen Höhen auf. Das wirkt für das menschliche Auge natürlicher und ansprechender als eine starre, symmetrische Anordnung.


Farbpsychologie im Winter: Weiß ist der Klassiker, steht es doch für Reinheit und Schnee. Aber ein sanftes Eisblau oder Mintgrün kann die kühle, frische Atmosphäre des Winters noch verstärken. Ein warmes Creme-Weiß statt Reinweiß wirkt gemütlicher und passt besser zu Holzmöbeln. Setzen Sie Farbe bewusst ein, um die gewünschte Stimmung zu erzeugen.


Die Haptik, also das Gefühl eines Materials, spielt eine große Rolle für die Wahrnehmung von Wertigkeit.
Probieren Sie Filz für Ihre Schneeflocken. Wollfilz (im Gegensatz zu Bastelfilz aus Polyester) hat eine wunderbar weiche, warme und natürliche Haptik. Er lässt sich leicht schneiden, franst nicht aus und bildet einen tollen Kontrast zu den harten Kanten von Holz oder den glatten Oberflächen von Papier.
Denken Sie über das einzelne Objekt hinaus und gestalten Sie eine ganze Szene. Hängen Sie Ihre Papierflocken nicht nur auf, sondern nutzen Sie sie als Schablone. Befestigen Sie eine Flocke an einer Fensterscheibe und besprühen Sie sie vorsichtig aus einiger Entfernung mit Schnee-Spray. Nach dem Entfernen der Schablone bleibt ein wunderschönes, vergängliches Eisblumen-Muster zurück, das besonders am Abend stimmungsvoll leuchtet.



