Geschenkpapier selber machen: Mehr als nur Papier – 3 geniale Techniken aus der Werkstatt
Jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden und es in der Werkstatt ruhiger wird, fängt bei mir eine besondere Tradition an. Dann riecht es nicht mehr nur nach Holz und Leim, sondern auch nach Druckfarbe und warmem Wachs. Ich nehme mir die Zeit, mein Geschenkpapier selbst zu gestalten. Und ganz ehrlich, das ist für mich mehr als nur Bastelei. Es ist ein Stück echtes Handwerk, das einem Geschenk eine persönliche Seele einhaucht, lange bevor es überhaupt ausgepackt wird.
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Viele fragen mich dann, ob das nicht furchtbar kompliziert ist. Die Wahrheit? Mit ein bisschen Geduld und dem richtigen Know-how kann jeder aus einer simplen Papierrolle ein kleines Kunstwerk zaubern. Und ich zeig dir heute, wie’s geht. Wir schauen uns drei Techniken an: den schnellen Klassiker für Einsteiger, die edle Variante für Detailverliebte und die fast schon magische Methode für Experimentierfreudige. Da ist für jeden Geldbeutel und jede Geduldsschwelle was dabei!
Das Fundament: Ohne das richtige Papier geht gar nichts
Bevor wir auch nur an Farbe denken, reden wir mal über die Leinwand unserer Arbeit: das Papier. Im Laden greift man schnell zur bunten Rolle, aber für unsere Zwecke ist das meiste davon, ehrlich gesagt, Schrott. Zu dünn, oft beschichtet, die Farbe perlt einfach ab. Was wir brauchen, ist ein ehrliches, griffiges Papier.

Ich schwöre auf einfaches Packpapier, auch Kraftpapier genannt. Eine riesige Rolle kriegst du im Baumarkt oft schon für unter 10 € und die reicht ewig. Achte auf eine Grammatur zwischen 70 und 90 g/m². Das ist so der Sweet Spot – stabil genug, damit nichts durchweicht, aber flexibel genug zum Falten. Die leicht raue Oberfläche saugt die Farbe richtig schön auf. Und dieser natürliche Braunton? Passt einfach zu allem.
Ein echter Geheimtipp für Sparfüchse ist Makulaturpapier. Das ist eigentlich eine Unterlage für Tapeten, aber es ist unschlagbar günstig und hat eine tolle, saugfähige Struktur. Findest du ebenfalls auf großen Rollen im Baumarkt. Es ist meist grau oder hellweiß und eine perfekte Basis für Stempel oder freie Malereien.
Achtung! Finger weg von allem, was glänzt oder sich seidenmatt anfühlt. Die Beschichtung ist dein Feind. Ich hab das auf die harte Tour gelernt, als mir mal ein ganzer Stapel mühsam bedruckter Bögen ruiniert wurde, weil die Farbe einfach nicht trocknen wollte und alles verschmiert ist. Diesen Fehler musst du nicht auch machen.

Technik 1: Der Kartoffeldruck – Der Klassiker, aber richtig gemacht
Klar, Kartoffeldruck kennt jeder aus dem Kindergarten. Aber zwischen Geklecker und einem eleganten, wiederholbaren Muster liegen ein paar kleine Profi-Tricks. Das ist die perfekte Technik für einen schnellen Erfolg, wenn du nicht viel Zeit hast oder es gemeinsam mit Kindern machen willst. In unter einer Stunde hast du hier ein Ergebnis!
Was du brauchst:
- Große, festkochende Kartoffeln
- Ein kleines, scharfes Küchenmesser
- Acrylfarbe oder Gouache (findest du im Bastelladen, eine kleine Tube kostet ca. 3-5 €)
- Einen alten Teller zum Verteilen der Farbe
- Dein Papier und etwas Küchenrolle
Die Vorbereitung des Stempels ist das A und O. Halbiere die Kartoffel mit einem sauberen, geraden Schnitt. Die Schnittfläche muss absolut plan sein! Dann – und das ist der wichtigste Schritt – tupfst du die Fläche mit Küchenpapier richtig trocken. Eine nasse Kartoffel verdünnt die Farbe und der Druck wird wässrig und blass.

Jetzt schnitzt du dein Motiv. Einfache Formen wie Sterne, Kreise oder Tannenbäume wirken am besten. Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Mach leichte Unterschnitte. Das heißt, du schneidest die Kanten deines Motivs von außen leicht schräg nach innen an. So verhinderst du, dass die Ränder beim Stempeln unschöne Farbflecken hinterlassen.
Jetzt wird gedruckt. Gib einen Klecks Farbe auf den Teller und verteile sie flach. Tauch den Stempel nicht tief ein, sondern tupfe ihn nur vorsichtig in die Farbe. Mach immer einen Probedruck auf einem Reststück. So findest du das Gefühl für die richtige Farbmenge. Drück den Stempel dann fest und gleichmäßig auf dein Geschenkpapier, ohne zu wackeln. Hebe ihn gerade wieder an. Wiederhole das Muster. Die kleinen Unregelmäßigkeiten sind kein Fehler – sie sind der Beweis für echte Handarbeit!
Was tun, wenn’s schmiert? Meistens hast du zu viel Farbe am Stempel. Weniger ist mehr! Der Stempel soll die Farbe nur küssen, nicht darin baden.

Technik 2: Der Linoldruck – Für den professionellen Look
Wenn du es etwas schärfer und detaillierter magst, ist Linoldruck deine Technik. Das erfordert etwas mehr Vorbereitung und spezielles Werkzeug, aber dafür kannst du deine Druckplatte immer wieder verwenden. Das ist dann schon die nächste Stufe.
Material und Werkzeug:
- Eine Linolplatte (A5, ca. 3-5 €)
- Ein Anfänger-Schneideset (z.B. von Essdee, bekommst du online oder im Künstlerbedarf wie Boesner oder Gerstaecker für ca. 15-20 €)
- Eine Tube Linolfarbe auf Wasserbasis (ca. 5-8 €)
- Eine kleine Gummiwalze (ab 10 €)
- Eine alte Glas- oder Acrylglasplatte (ein alter Bilderrahmen-Einsatz tut’s auch!)
Übertrag dein Motiv mit Bleistift auf die Platte. Denk dran: Alles, was du wegschneidest, bleibt später weiß. Nur die erhabenen Linien drucken. Und jetzt die wichtigste Sicherheitsregel überhaupt: IMMER vom Körper wegschneiden! Die Klingen sind extrem scharf. Leg deine andere Hand niemals vor das Messer. Ich hab in meiner Lehrzeit mal einen Kollegen gesehen, der das ignoriert hat… die Narbe hat er heute noch. Stütz die Platte lieber auf dem Tisch ab und dreh sie, anstatt das Messer in eine gefährliche Richtung zu bewegen.

Für den Druck gibst du etwas Farbe auf die Glasplatte und walzt sie dünn und gleichmäßig aus, bis du ein leises, zischendes Geräusch hörst. Dann rollst du mit der Walze über deine Linolplatte. Leg das Papier auf die eingefärbte Platte, reibe mit der flachen Hand oder einem Löffelrücken fest darüber und ziehe es vorsichtig ab. Ein magischer Moment!
Typischer Anfängerfehler: Der Druck ist fleckig. Das liegt fast immer daran, dass die Farbe nicht gleichmäßig auf der Walze war. Übe das Auswalzen, bis die Schicht perfekt ist. Gut zu wissen: Farbe auf Wasserbasis ist nach ein paar Stunden trocken. Bei ölbasierter Farbe (die noch schärfere Ergebnisse liefert) solltest du dem Ganzen aber locker 24 Stunden Zeit geben.
Technik 3: Marmorieren – Kreatives Chaos mit Wow-Effekt
Das hier ist eine fast meditative Technik mit absolut faszinierenden Ergebnissen. Kein Bogen wird wie der andere. Aber Achtung: Das ist auch die Technik mit dem höchsten „Chaos-Faktor“. Deck also wirklich alles gut ab!

Was du brauchst:
- Eine flache Wanne (ein altes Backblech ist perfekt)
- Tapetenkleisterpulver (aus dem Baumarkt)
- Spezielle Marmorierfarben für Papier (ein Starter-Set kostet ca. 25-40 €)
- Holzstäbchen
- Alaun (aus der Apotheke, sorgt für bessere Farbhaftung)
Zuerst bereitest du das Papier vor, indem du es mit einer Alaun-Wasser-Lösung einpinselst und trocknen lässt. Dann rührst du den Tapetenkleister an, bis er die Konsistenz von flüssigem Honig hat, und füllst ihn in die Wanne. Jetzt kommt der Spaß: Tropfe ein paar verschiedene Farben auf die Kleisteroberfläche und ziehe mit einem Holzstäbchen langsam Muster hindurch.
Mein erster Versuch sah übrigens aus wie eine Schlammpfütze, weil ich die Farben viel zu wild verrührt habe. Der Trick ist, ganz sanft und langsam zu ziehen! Wenn dir das Muster gefällt, legst du das Papier vorsichtig auf die Oberfläche. Nach 10-15 Sekunden ziehst du es langsam ab.
Jetzt kommt der knifflige Teil: Der überschüssige Kleister muss runter. Halte den Bogen schräg über die Wanne und lass GANZ vorsichtig lauwarmes Wasser aus dem Hahn drüberlaufen – am besten mit ganz wenig Druck. Oder noch sicherer: Nimm eine Sprühflasche. Die Farbe bleibt haften, der Glibber wird abgespült. Dann einfach zum Trocknen aufhängen.

Der letzte Schliff: Das Auge schenkt mit
Ein handgemachtes Papier hat auch eine besondere Verpackung verdient. Weg mit dem Plastik-Kräuselband! Nimm lieber Dinge, die zum Charakter deines Papiers passen.
- Juteschnur oder Naturbast: Perfekt für den rustikalen Look von Kraftpapier. Kostet fast nichts.
- Leinenband: Wirkt super edel, besonders auf marmoriertem Papier.
- Wachssiegel: Das ist die Krönung! Ein Siegel mit einem einfachen Symbol ist pure Eleganz. Sets dafür gibt es schon für rund 15 €.
- Naturmaterialien: Ein kleiner Tannenzweig, eine getrocknete Orangenscheibe oder eine Zimtstange, die du unters Band klemmst, sprechen alle Sinne an.
Am Ende hältst du nicht einfach nur bedrucktes Papier in den Händen. Du hältst Zeit, Mühe und einen ganz persönlichen Gedanken an den Beschenkten in den Händen. Und das, mein Freund, ist ein Wert, den du in keinem Laden der Welt kaufen kannst.
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Das Geheimnis eines professionellen Drucks liegt oft im Detail.
Für gestochen scharfe Stempelabdrücke, die nicht verlaufen, ist die Wahl der Farbe entscheidend. Während Acrylfarbe eine schnelle und günstige Option ist, kann sie die feinen Details eines Stempels verkleben. Investieren Sie lieber in spezielle Linoldruckfarben auf Wasserbasis, zum Beispiel von Schmincke oder Speedball. Sie haben eine höhere Pigmentdichte und eine buttrige Konsistenz, die sich gleichmäßig auf den Stempel überträgt und für ein perfektes, sattes Ergebnis sorgt.


- Der Abdruck wird fleckig und ungleichmäßig.
- Feine Linien füllen sich und verschwimmen.
- Die Trocknungszeit verlängert sich unnötig.
Das Problem? Zu viel Farbe auf dem Stempel. Der Trick ist, die Farbe dünn auf eine glatte Oberfläche (eine alte Fliese oder ein Stück Glas) auszurollen und den Stempel mehrmals sanft darauf zu tupfen, anstatt ihn direkt ins Farbkissen zu drücken.


Wussten Sie schon? Ein Großteil des kommerziellen Geschenk-papiers kann aufgrund von Beschichtungen, Glitzer und Folien nicht recycelt werden und landet direkt im Restmüll.
Ihre selbstgemachte Variante auf Kraft- oder Makulaturpapier ist nicht nur persönlicher, sondern auch ein echtes Statement für Nachhaltigkeit. Ist die Farbe auf Wasserbasis und biologisch abbaubar, kann das Papier problemlos ins Altpapier – ein gutes Gefühl beim Schenken.


Die Kartoffel – neu entdeckt: Der Klassiker aus dem Kunstunterricht ist unschlagbar für schnelle, organische Formen. Einfach eine Kartoffel halbieren, das gewünschte Motiv mit einem kleinen Messer herausschnitzen und schon ist der Stempel fertig. Perfekt für Sterne, Tannenbäume oder simple geometrische Muster.
Der Radiergummi-Hack: Für filigranere Motive eignet sich ein einfacher, großer Radiergummi. Mit einem Linolschnitt-Set (günstig im Bastelbedarf erhältlich) lassen sich feine Linien und Details präzise herausarbeiten. Das Ergebnis ist ein langlebiger, individueller Stempel.


Der Ton macht die Musik: Das braune Kraftpapier hat bereits eine warme, erdige Grundfarbe. Statt schriller Neonfarben wirken darauf monochrome Töne besonders edel. Probieren Sie doch mal ein ganzes Blatt nur mit weißer oder schwarzer Farbe zu bestempeln. Der starke Kontrast erzeugt eine minimalistische, skandinavisch anmutende Ästhetik, die unglaublich modern wirkt.


Mein Papier wellt sich nach dem Bemalen. Was tun?
Ein häufiges Problem, gerade bei dünnerem Papier und feuchter Farbe. Keine Sorge, das lässt sich beheben! Lassen Sie das Papier zunächst vollständig an der Luft trocknen. Legen Sie es anschließend zwischen zwei Lagen Backpapier und beschweren Sie es für 24 Stunden mit schweren Büchern. Alternativ können Sie es auf niedrigster Stufe (ohne Dampf!) vorsichtig von der Rückseite bügeln. So wird es wieder schön glatt.


- Blätter & Gräser: Die feinen Adern eines Herbstblattes ergeben einen wunderschönen, detailreichen Druck.
- Zitrusfrüchte: Eine halbierte Zitrone oder Orange erzeugt ein tolles, sternförmiges Muster.
- Korken: Weinkorken sind die perfekten Stempel für simple Punkte oder Polka-Dots.


Der Charme von handgemachtem Papier liegt in seiner Unvollkommenheit. Akzeptieren Sie kleine Patzer und ungleichmäßige Abdrücke! Genau diese „Fehler“ machen jeden Bogen zu einem Unikat und erzählen die Geschichte seiner Entstehung. Perfektion ist hier nicht das Ziel, sondern Persönlichkeit und Charakter.


„Das Handwerk hat goldenen Boden.“ – Deutsches Sprichwort
In einer digitalisierten Welt wird die Wertschätzung für Handgemachtes immer größer. Ein selbst gestaltetes Geschenkpapier ist mehr als eine Verpackung; es ist eine Geste der Wertschätzung und investierten Zeit. Es zeigt dem Beschenkten: Du warst mir diesen zusätzlichen Aufwand wert.


Wichtiger Punkt: Schützen Sie Ihre Arbeitsfläche! Ein großer Bogen Schmierpapier oder eine alte Tischdecke sind Pflicht. Aber der eigentliche Profi-Tipp ist Malerkrepp. Kleben Sie die Ecken Ihres Papierbogens mit dem leicht ablösbaren Klebeband auf der Unterlage fest. So verrutscht nichts, während Sie stempeln oder malen, und die Kanten bleiben sauber.


Lassen Sie sich von der japanischen Ästhetik inspirieren. Der „Wabi-Sabi“-Gedanke, die Schönheit im Unvollkommenen zu finden, passt perfekt zum DIY-Gedanken. Anstatt perfekter Reihen, setzen Sie auf asymmetrische Muster und viel leeren Raum („Negativraum“). Ein einzelner, gut platzierter Stempelabdruck kann oft mehr Wirkung haben als eine überladene Fläche.


Sie haben große Flächen bedruckt und die Farbe muss trocknen, aber der Platz ist knapp? Spannen Sie einfach eine Wäscheleine quer durch die Werkstatt oder den Keller. Mit kleinen Wäscheklammern können Sie die Papierbögen wie Wäsche aufhängen. So trocknen sie von beiden Seiten gleichmäßig und belegen keine wertvolle Arbeitsfläche.


Wie wäre es mit einem ganz persönlichen Markenzeichen?
Entwerfen Sie einen kleinen, simplen Stempel, der Sie oder Ihre Familie repräsentiert – vielleicht ein stilisiertes Monogramm, ein kleines Symbol oder das Lieblingstier Ihres Kindes. Dieser „Signatur-Stempel“ kann dann dezent auf jedem Geschenk platziert werden. Eine wunderbare Tradition, die über Jahre hinweg für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt.


- Erzeugt einen subtilen, verwaschenen Zweitabdruck.
- Fügt dem Muster Tiefe und eine Vintage-Optik hinzu.
- Verbraucht die restliche Farbe auf dem Stempel sinnvoll.
Das Geheimnis? Der „Geisterdruck“. Nachdem Sie den ersten, satten Stempelabdruck gemacht haben, setzen Sie den Stempel ein zweites Mal auf das Papier, ohne neue Farbe aufzunehmen. Dieser zweite, blassere Abdruck schafft eine wunderbare visuelle Ebene.


Linoldruckfarbe: Bietet die beste Deckkraft und schärfste Konturen. Ideal für detailreiche Stempel. Trocknet langsamer, was mehr Bearbeitungszeit ermöglicht.
Acrylfarbe: Günstig und schnell trocknend. Am besten für flächige, simple Motive (z.B. mit dem Kartoffelstempel). Kann mit etwas Wasser verdünnt werden, um die Konsistenz anzupassen.
Für den Einstieg ist Acrylfarbe völlig ausreichend, für den nächsten Schritt zur Perfektion ist Linolfarbe die Investition wert.


Denken Sie über das Papier hinaus! Warum nicht mal auf Stoff drucken? Ein einfaches Stück Baumwoll-Nessel oder Leinen kann mit Stoffmalfarben genauso bestempelt werden. Das Tuch wird dann im japanischen Stil „Furoshiki“ als Verpackung geknotet. Der Vorteil: Die Verpackung selbst wird zum nachhaltigen Zweitgeschenk, zum Beispiel als Küchentuch oder Serviette.


Laut einer Studie der GfK werfen die Deutschen allein nach Weihnachten rund 8.000 Tonnen Geschenkpapier weg. Das entspricht der Fläche von über 5.000 Fußballfeldern.
Jeder Bogen selbstgemachtes, recycelbares Papier ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag, diesen Müllberg zu reduzieren.


Für einen besonders edlen Look sorgt die Technik des „Embossing“. Dafür benötigen Sie spezielles Embossing-Stempelkissen (transparent und klebrig) und Embossing-Pulver (z.B. in Gold, Silber oder Kupfer). Stempeln Sie Ihr Motiv, streuen Sie das Pulver großzügig darüber, klopfen Sie den Überschuss ab und erhitzen Sie es dann vorsichtig mit einem Heißluftföhn. Das Pulver schmilzt zu einem erhabenen, glänzenden Relief. Ein echter Wow-Effekt!


Ist das Selbermachen am Ende nicht teurer als eine Rolle aus dem Discounter?
Kurzfristig betrachtet vielleicht. Eine große Rolle Kraftpapier für 10 €, ein paar Farben und ein Stempel kosten anfangs mehr als eine 1-Euro-Rolle. Aber: Ihre Materialien reichen für Dutzende Geschenke über mehrere Jahre. Die Stempel sind wiederverwendbar, die Farbtuben ergiebig. Langfristig sparen Sie nicht nur Geld, sondern investieren in eine kreative Fähigkeit und schaffen unbezahlbare, persönliche Geschenke.


Verleihen Sie Ihrem Papier eine olfaktorische Note! Mischen Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl, zum Beispiel Zimt- oder Orangenöl für einen weihnachtlichen Duft, in einen Zerstäuber mit Wasser. Sprühen Sie einen feinen Nebel aus einiger Entfernung über das getrocknete Papier. Der Duft, der beim Auspacken entweicht, schafft ein unvergessliches, multisensorisches Erlebnis.


Wichtiger Punkt: Auch das schönste Papier braucht den richtigen Abschluss. Verzichten Sie auf Plastik-Kräuselband. Natürliche Materialien wie Jute- oder Hanfschnur, feines Leinenband oder sogar ein schlichter Wollfaden unterstreichen den handwerklichen Charakter perfekt. Ein kleiner Zweig Rosmarin, Eukalyptus oder eine getrocknete Orangenscheibe, unter das Band geklemmt, ist das Tüpfelchen auf dem i.


- Für große, flächige Motive: Ein Schwamm oder eine kleine Farbrolle.
- Für feine, grafische Muster: Ein selbstgeschnitzter Linol- oder Radiergummistempel.
- Für organische, runde Formen: Ein einfacher Weinkorken.
Das Werkzeug bestimmt den Stil. Experimentieren Sie mit verschiedenen Stempel-Objekten, um herauszufinden, welcher Look Ihnen am besten gefällt. Oft sind es die einfachsten Dinge aus dem Haushalt, die die interessantesten Muster erzeugen.


Werfen Sie alte Zeitungen, Notenblätter oder Landkarten nicht weg! Sie sind eine fantastische Grundlage für eine zweite kreative Ebene. Bestempeln Sie das bereits bedruckte Papier mit einem markanten, einfachen Motiv in einer deckenden Farbe wie Weiß oder Schwarz. Der Kontrast zwischen dem filigranen Untergrund und dem plakativen Stempelaufdruck erzeugt eine faszinierende, künstlerische Tiefe.


Der Begriff „Kraftpapier“ stammt vom schwedischen Wort für „Stärke“. Es wurde 1879 von Carl F. Dahl erfunden und zeichnet sich durch seine hohe Reißfestigkeit aus, da bei seiner Herstellung die langen Zellstofffasern erhalten bleiben.
Genau diese Stärke macht es ideal für unsere Zwecke. Es hält der Feuchtigkeit der Farbe stand, ohne sofort zu reißen, und ist robust genug, um auch schwerere Geschenke sicher zu verpacken.
Ein kleiner, aber entscheidender Schritt: die Vorbereitung des Papiers. Rollen Sie den Bogen aus und legen Sie ihn mit der Wölbung nach oben auf den Tisch. Rollen Sie ihn dann vorsichtig in die entgegengesetzte Richtung auf. Wiederholen Sie dies ein- bis zweimal. Dadurch brechen Sie die „Erinnerung“ des Papiers an die Rollenform und es liegt deutlich flacher auf Ihrer Arbeitsfläche – eine kleine Mühe, die den gesamten Prozess erleichtert.




