Guter Schlaf ist Handwerk: Mein praxiserprobter Leitfaden für unruhige Nächte

von Augustine Schneider
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Ganz ehrlich? Guter Schlaf ist kein Zufall, sondern solides Handwerk. Das habe ich in meinem Beruf gelernt, in dem ich seit Jahrzehnten mit Holz arbeite. In der Werkstatt zählt absolute Präzision. Ein Millimeter daneben, und du kannst ein ganzes Möbelstück vergessen. Eine Sekunde unachtsam an der Säge, und es kann dich Finger kosten. So eine Arbeit verlangt jeden Tag volle Konzentration. Und da habe ich eines sehr früh verstanden: Wer schlecht schläft, kann nicht gut arbeiten. Schlimmer noch, er wird zur Gefahr für sich und andere.

Ich erinnere mich da an einen jungen Azubi, ein wirklich talentierter Kerl, aber oft total fahrig. Eines Morgens kam er wieder mit tiefen Schatten unter den Augen an. Er sollte eine knifflige Verbindung an einem teuren Stück Eichenholz anzeichnen. Ich sah, wie seine Hände zitterten. Da hab ich ihm das Werkzeug aus der Hand genommen und ihn heimgeschickt. Wir haben danach lange geredet. Er konnte abends einfach nicht abschalten, die Gedanken kreisten. Ein klassischer Fall von dem, was man heute „Einschlafstörung“ nennt.

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Dieses Erlebnis hat mir die Augen geöffnet. Guter, erholsamer Schlaf ist eine Fähigkeit. Man kann sie pflegen wie ein gutes Werkzeug und lernen wie ein Handwerk. In diesem Leitfaden teile ich keine esoterischen Theorien, sondern nur das, was sich in der Praxis bewährt hat, um Körper und Geist fit zu halten. Logische, disziplinierte Methoden, die auf dem Verständnis für den eigenen Körper basieren.

Die Mechanik des Schlafs: Warum dein Körper wirklich Ruhe braucht

Bevor wir etwas reparieren, müssen wir verstehen, wie es funktioniert. Das gilt für einen Motor genauso wie für unseren Schlaf. Und die Wissenschaft dahinter ist, praktisch betrachtet, gar nicht so kompliziert.

Dein inneres Uhrwerk: Der zirkadiane Rhythmus

Stell dir eine alte Standuhr mit einem Pendel vor, das in einem gleichmäßigen Rhythmus schwingt. Dein Körper hat auch so ein Pendel – man nennt es den zirkadianen Rhythmus. Das ist deine innere 24-Stunden-Uhr, die hauptsächlich vom Licht gesteuert wird. Helles Tageslicht am Morgen sagt dem Körper: „Aufstehen, aktiv werden!“ Dunkelheit am Abend signalisiert: „Herunterfahren, Zeit für Ruhe.“

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Ist dieser Rhythmus gestört, ist es, als würde man das Pendel ständig anstoßen. Der Takt gerät durcheinander. Genau das passiert, wenn wir bis spät in die Nacht auf helle Bildschirme starren oder völlig unregelmäßig ins Bett gehen.

Hormone: Dein Gaspedal und deine Bremse

Zwei Stoffe sind hier die Hauptdarsteller, quasi das Gaspedal und die Bremse deines Körpers.

  • Cortisol (Das Gaspedal): Dieses Hormon macht dich wach und aufmerksam. Morgens steigt der Spiegel an und gibt dir Energie. Bei Stress wird es ebenfalls ausgeschüttet – super, wenn du schnell reagieren musst. Aber ein ständig hoher Cortisolspiegel am Abend ist wie Fahren mit getretenem Gaspedal im Leerlauf. Du liegst im Bett, bist aber innerlich auf Hochtouren.
  • Melatonin (Die Bremse): Dieses Hormon macht dich müde. Es wird produziert, wenn es dunkel wird. Es tritt sozusagen auf die Bremse und leitet die Schlafphase ein. Und genau hier liegt ein häufiges Problem: Helles Licht, besonders das blaue Licht von Handys und Laptops, blockiert die Melatoninproduktion. Dein Körper denkt, es sei noch Tag, und tritt einfach nicht auf die Bremse.

Viele Schlafstörungen entstehen genau hier, weil dieses Zusammenspiel aus dem Takt geraten ist. Wir treten abends aufs Gas (Stress, Bildschirme) und wundern uns, warum die Bremse nicht funktioniert.

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Die Schlafphasen: Reparatur und Wartung in der Nacht

Schlaf ist kein simpler Aus-Zustand, sondern ein komplexes Wartungsprogramm mit verschiedenen Phasen. Jede hat ihre eigene, wichtige Aufgabe:

  • Leichtschlaf: Der Übergang, in dem der Körper zur Ruhe kommt.
  • Tiefschlaf: Das ist die entscheidende Phase für die körperliche Erholung. Hier werden Muskeln repariert, das Immunsystem gestärkt und Wachstumshormone ausgeschüttet. Ohne ausreichend Tiefschlaf fühlst du dich am nächsten Tag wie zerschlagen.
  • REM-Schlaf (Traumschlaf): Das ist die Werkstatt für den Geist. Hier werden Erinnerungen verarbeitet, Gelerntes gefestigt und Emotionen sortiert. Zu wenig REM-Schlaf, und du fühlst dich am nächsten Tag benebelt und unkonzentriert.

Ein gesunder Schlaf durchläuft vier bis fünf solcher Zyklen pro Nacht. Übrigens, auch Alkohol stört genau diese wichtigen Phasen. Man schläft vielleicht ein, aber die wichtigen Reparaturarbeiten finden nicht statt.

Die Werkstattanalyse: Finde die Ursache deines Problems

Ein guter Handwerker tauscht nicht auf Verdacht Teile aus. Er geht systematisch auf Fehlersuche. Genau das solltest du auch tun. Nimm dir Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme.

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Führe ein Schlaftagebuch (keine Sorge, es ist einfacher als es klingt)

Das klingt jetzt vielleicht nach Aufwand, ist aber ehrlich gesagt das beste Werkzeug, das du hast. Nimm einfach ein Notizbuch und notiere eine Woche lang jeden Tag ein paar Dinge. Sei brutal ehrlich zu dir selbst.

Am Abend kurz notieren:

  • Letzte Mahlzeit: Wann und was?
  • Kaffee/Alkohol: Wann und wie viel?
  • Bildschirmzeit-Ende: Wann hast du Handy & Co. weggelegt?
  • Aktivitäten davor: Fernsehen, Lesen, Streitgespräch?
  • Gefühlslage: Gestresst, entspannt, aufgedreht?
  • Uhrzeit im Bett.

Am Morgen kurz notieren:

  • Ungefähre Einschlafzeit?
  • Wie oft aufgewacht?
  • Wann aufgestanden?
  • Gefühl: Erholt, müde, wie gerädert?

Schon nach ein paar Tagen wirst du Muster erkennen. Um das mal greifbarer zu machen, hier ein fiktives Beispiel:

Tag 3 – Der Eintrag:Abends: 22:30 Uhr Pizza bestellt, danach hitzige Diskussion am Telefon. Bis 1 Uhr nachts am Handy gescrollt. Gefühl: total aufgewühlt. Morgens: Gefühl, kaum geschlafen zu haben, oft wach gewesen.
Die Erkenntnis: Ah, später, schwerer Magen plus emotionaler Stress und Blaulicht bis tief in die Nacht sind also eine absolute Katastrophe für meinen Schlaf.

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Tag 6 – Der Eintrag nach Anpassung:Abends: 19:00 Uhr leichte Suppe. Ab 21:00 Uhr Handy weg, stattdessen ein Buch gelesen. Kurz die To-dos für morgen auf einen Zettel geschrieben. Gefühl: ruhig. Morgens: Bin nur einmal kurz aufgewacht, fühle mich viel besser.
Die Erkenntnis: Siehst du? Plötzlich wird klar, an welchen Schrauben du drehen kannst. Dein Tagebuch ist die Blaupause für die Lösung.

Die häufigsten Störquellen

Suche in deinem Tagebuch nach diesen typischen Verdächtigen:

  1. Der Lebensstil: Unregelmäßige Schlafenszeiten, Koffein am Nachmittag, Alkohol am Abend.
  2. Die Umgebung: Zu hell, zu laut, zu warm? Eine gute Schlafhygiene ist die Basis.
  3. Der Stress: Der Kopf rattert weiter, auch wenn der Körper liegt. Das ist oft der hartnäckigste Gegner.
  4. Bewegungsmangel: Ein Körper, der den ganzen Tag nur am Schreibtisch saß, ist abends nicht wirklich müde.
  5. Der Partner: Hat dein Partner einen komplett anderen Rhythmus? Wenn einer eine Eule ist und der andere eine Lerche, sind Absprachen (z. B. ein Leselicht statt der Deckenlampe) Gold wert.
  6. Gesundheitliche Probleme: Manchmal stecken auch körperliche Ursachen wie Schmerzen oder hormonelle Veränderungen dahinter.
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Bewährte Techniken: Die Feierabend-Routine eines Meisters

In meiner Werkstatt gibt es eine klare Regel: Am Ende des Tages wird aufgeräumt. Werkzeuge zurück an den Platz, Werkbank sauber. Das schafft Ordnung und einen klaren Abschluss. Genau so eine Routine brauchst du für deinen Geist.

Stufe 1: Das richtige Umfeld schaffen (Die Werkstatt vorbereiten)

Dein Schlafzimmer ist ein Raum für Ruhe, kein Büro und kein Kino. Behandle es auch so. Hier ist deine kleine „Einkaufsliste“ für die Schlaf-Werkstatt:

  • Absolute Dunkelheit: Verdunkelungsvorhänge sind eine der besten Investitionen für deinen Schlaf. Gute Modelle bekommst du schon für 30 bis 80 Euro. Jede kleine Lichtquelle stört, also schnapp dir eine Rolle schwarzes Klebeband (kostet ca. 2 Euro im Baumarkt) und kleb die fiesen Standby-Lichter von Fernseher & Co. ab. Eine gute Schlafmaske (ca. 5-20 Euro) tut es zur Not auch.
  • Kühle Temperatur: Die ideale Schlaftemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad. Lüfte vor dem Zubettgehen nochmal kräftig durch.
  • Angenehme Ruhe: Lärm ist ein Killer. Wenn du an einer lauten Straße wohnst, sind Ohrstöpsel deine besten Freunde. Manche Leute schwören auch auf monotones Rauschen (weißes Rauschen), um störende Geräusche zu überdecken. Dafür gibt es kostenlose Apps oder kleine Geräte.
  • Verbann die Arbeit: Das Bett ist eine arbeitsfreie Zone. Punkt. Dein Gehirn muss lernen: Bett = Schlaf.
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Stufe 2: Den Körper herunterfahren (Die Maschinen abschalten)

Mindestens eine Stunde vor dem Schlafen solltest du anfangen, den Körper bewusst zur Ruhe zu bringen.

  • Bildschirme aus! Das ist die wichtigste Regel. Kein Handy, kein Tablet. Das blaue Licht ist ein pures Wachsignal. Lies lieber ein Buch bei gedämpftem, warmem Licht.
  • Leichte Kost: Keine schweren Mahlzeiten in den letzten drei Stunden vor dem Schlaf. Ein kleiner Snack wie eine Banane oder eine Handvoll Nüsse ist aber okay.
  • Kein Hardcore-Sport: Leichte Dehnübungen sind super, das Training im Fitnessstudio aber nicht. Das kurbelt den Kreislauf zu sehr an.
  • Ein warmes Bad: Etwa 90 Minuten vor dem Schlafengehen kann das Wunder wirken. Dein Körper erwärmt sich und kühlt danach ab – dieser Temperaturabfall ist ein starkes Schlafsignal.

Stufe 3: Den Geist leeren (Die Werkbank aufräumen)

Das ist für viele die größte Hürde. Das Gedankenkarussell. Hier hilft eine simple Technik, die ich „Gedanken auslagern“ nenne. Setz dich eine Stunde vor dem Schlafen 15 Minuten hin und schreib alles auf, was dir im Kopf herumgeistert:

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  • Die To-do-Liste: Was muss morgen erledigt werden? Schreib alles auf. Dann ist es aus dem Kopf und sicher auf dem Papier.
  • Die Sorgenliste: Was belastet dich? Schreib es einfach auf, ohne es zu bewerten. Das nimmt den Sorgen oft schon ihre Macht. Du parkst sie quasi für die Nacht.

Leg den Zettel dann weg. Symbolisch hast du deinen Kopf aufgeräumt. Jetzt hat er die Erlaubnis, abzuschalten.

Erste Hilfe für 3 Uhr nachts: Was tun, wenn du aufwachst?

Das ist der absolute Albtraum für viele: Man wacht mitten in der Nacht auf und das Gedankenkarussell startet. Das Wichtigste, was du jetzt tun kannst, ist, den Teufelskreis zu durchbrechen. Hier gilt die 15-Minuten-Regel.

Wenn du merkst, dass du länger als gefühlte 15 Minuten wach liegst und dich nur hin und her wälzt: STEH AUF.

Ja, wirklich. Geh in einen anderen Raum. Lies bei gedämpftem Licht ein paar Seiten in einem wirklich langweiligen Buch (kein spannender Krimi!). Trinke einen Schluck Wasser. Mach ein paar sanfte Dehnübungen. Erst wenn du dich wieder schläfrig fühlst, gehst du zurück ins Bett.

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Achtung! Im Bett zu bleiben und dich zu ärgern, dass du nicht schlafen kannst, ist wie eine Maschine heißlaufen zu lassen. Es erzeugt nur noch mehr Stress und macht das Wiedereinschlafen unmöglich. Raus aus der Situation, den Kopf auf andere Gedanken bringen und dann einen neuen Versuch starten.

Materialkunde: Was hilft und was schadet wirklich

Ein guter Handwerker kennt sein Material. Genauso solltest du wissen, welche Stoffe deinen Schlaf fördern oder stören.

Was du meiden solltest

  • Koffein: Kaffee, schwarzer Tee, Cola… das Übliche. Koffein kann bis zu acht Stunden wirken. Also: Nach 14 Uhr besser die Finger davon lassen.
  • Alkohol: Ein weit verbreiteter Irrtum. Das Glas Wein hilft vielleicht beim Einschlafen, zerstört aber die Schlafqualität massiv. Es unterdrückt den wichtigen Tief- und REM-Schlaf. Ich hab das selbst gemerkt: Seit ich abends auf Alkohol verzichte, ist mein Schlaf tiefer und der nächste Tag produktiver.
  • Nikotin: Ist ein Stimulans, ähnlich wie Koffein. Rauchen vor dem Schlafen ist keine gute Idee.
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Was dir helfen kann

  • Kräutertees: Bewährte Hausmittel sind oft die besten. Eine Kiste Baldrian- oder Melissentee kostet im Supermarkt oder in der Drogerie kaum mehr als 3 Euro und kann als sanfter Helfer in der Abendroutine Wunder wirken.
  • Magnesium: Dieser Mineralstoff entspannt Muskeln und Nerven. Ein Mangel kann zu Unruhe führen. Nüsse, Kerne und grünes Gemüse sind gute Quellen.
  • Kleiner Geheimtipp aus den Alpen: Zirbenholz. Man schätzt dort seit Jahrhunderten die beruhigende Wirkung der Zirbe. Es geht nicht nur um den angenehmen Duft – die enthaltenen ätherischen Öle senken nachweislich die Herzfrequenz und beruhigen den Kreislauf. Ein kleines Kissen mit Zirbenspänen bekommst du online oder im Reformhaus für etwa 15 bis 40 Euro. Eine fast kostenlose Alternative? Ein kleiner Stoffbeutel mit getrocknetem Lavendel aus dem Garten.

Ein ernstes Wort zu Schlaftabletten

Schlaftabletten sind der Vorschlaghammer in der Werkstatt. Manchmal braucht man ihn, aber für feine Arbeiten ist er ungeeignet und gefährlich. Medikamente können in einer akuten Krise und nach Absprache mit einem Arzt kurzfristig helfen, sind aber keine Dauerlösung. Sie bekämpfen nur das Symptom, nicht die Ursache. Wenn du das Gefühl hast, es geht nicht mehr ohne, ist das ein klares Signal, dass du professionelle Hilfe brauchst.

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Für Fortgeschrittene und wann der Fachmann ran muss

Als Handwerker weiß ich, wann ich einen Spezialisten rufen muss. Ich bin Experte für Holz, nicht für Elektrik. Genauso gibt es bei Schlafproblemen Grenzen für die Selbstbehandlung. Suche unbedingt einen Arzt auf, wenn:

  • Die Schlaflosigkeit chronisch wird: Du seit über einem Monat an mindestens drei Nächten pro Woche schlecht schläfst und dein Alltag massiv leidet.
  • Der Verdacht auf Schlafapnoe besteht: Anzeichen sind lautes, unregelmäßiges Schnarchen, Atemaussetzer (oft vom Partner bemerkt) und extreme Tagesmüdigkeit. Das ist ernst und muss in einem Schlaflabor professionell untersucht werden.
  • Psychische Belastungen dahinterstecken: Wenn Depressionen, starke Ängste oder ein Burnout die Ursache sind. Dann ist der schlechte Schlaf ein Symptom, das professionell behandelt werden muss.
  • Du unter dem Restless-Legs-Syndrom leidest: Ein unerträglicher Bewegungsdrang in den Beinen in Ruhephasen. Auch das gehört in ärztliche Hände.

Ganz ehrlich, Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung für die eigene Gesundheit.

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Fazit: Dein bestes Werkzeug sind Geduld und Konsequenz

Schlafprobleme, die sich über Jahre eingeschlichen haben, verschwinden nicht über Nacht. Es gibt keine Zauberpille. Aber es gibt einen soliden, handwerklichen Weg. Er erfordert Disziplin und die Bereitschaft, alte Gewohnheiten zu ändern.

Sieh es als dein neues Projekt. Dein Schlaftagebuch ist der Bauplan. Deine Abendroutine ist der tägliche Arbeitsablauf. Und deine Konsequenz ist das wichtigste Werkzeug von allen.

Es wird Rückschläge geben. Nächte, in denen es trotzdem nicht klappt. Das ist normal. Wirf dann nicht gleich die Flinte ins Korn. Analysiere kurz, was an dem Tag anders war, lerne daraus und mach am nächsten Abend einfach weiter. Guter Schlaf ist die beste Investition in deine Gesundheit, deine Sicherheit und deine Lebensfreude. Nimm dieses Handwerk ernst. Es lohnt sich.

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Der letzte Kaffee – wann ist wirklich Schluss?

Für einen Handwerker oft der Treibstoff des Tages, für den Schläfer ein potenzieller Saboteur. Die Faustregel, die sich an der Wissenschaft orientiert: Planen Sie Ihren letzten Kaffee spätestens acht Stunden vor dem Zubettgehen. Koffein hat eine Halbwertszeit von etwa 4-6 Stunden. Das bedeutet, selbst Stunden später ist noch ein erheblicher Teil im Körper aktiv und kann die Tiefschlafphasen empfindlich stören. Wer um 22 Uhr ins Bett geht, sollte nach 14 Uhr also besser auf koffeinfreie Alternativen umsteigen.

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„Schlaf ist die wirksamste Einzelmaßnahme, die wir ergreifen können, um die Gesundheit unseres Gehirns und Körpers jeden Tag zurückzusetzen.“

Dieses Zitat von Dr. Matthew Walker, einem führenden Neurowissenschaftler und Schlafexperten, bringt es auf den Punkt. Schlaf ist keine verlorene Zeit, sondern ein aktiver, entscheidender Wartungsprozess für unser mentales und körperliches Wohlbefinden. Jede Nacht ist eine Chance für ein komplettes System-Reset.

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Die richtige Werkzeugkiste für die Nacht: Materialien für besseren Schlaf

So wie das richtige Holz über das Gelingen eines Möbelstücks entscheidet, kann das Material Ihrer Bettwäsche den Schlafkomfort massiv beeinflussen.

Naturleinen: Ideal für Menschen, die nachts schnell schwitzen. Das Material ist extrem atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und fühlt sich im Sommer kühl, im Winter aber angenehm warm an. Marken wie „Leinenweberei Vieböck“ bieten hier herausragende Qualität.

Tencel™/Lyocell: Eine moderne Faser aus Eukalyptusholz. Sie ist seidig glatt, hypoallergen und nimmt sogar noch mehr Feuchtigkeit auf als Baumwolle, was für ein konstant trockenes Schlafklima sorgt.

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  • Sorgt für absolute Dunkelheit, auch bei Straßenlaternen.
  • Dämpft Außengeräusche spürbar.
  • Hilft im Sommer, die Hitze draußen zu halten.

Das Geheimnis? Investieren Sie in hochwertige Verdunkelungsvorhänge oder passgenaue Wabenplissees. Die Melatoninproduktion, unser körpereigenes Schlafhormon, wird durch Licht massiv gehemmt. Selbst kleinste Lichtquellen können den Prozess stören. Ein komplett dunkler Raum ist daher keine Marotte, sondern eine biologische Notwendigkeit für tiefen Schlaf.

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Der Magnesium-Trick: Chronischer Stress und körperliche Anspannung verbrauchen Magnesium. Ein Mangel kann sich durch Nervosität und Muskelzucken bemerkbar machen – beides Feinde des Einschlafens. Eine Handvoll Mandeln am späten Nachmittag oder ein hochwertiges Magnesiumpräparat (z.B. Magnesiumbisglycinat, das als besonders magenfreundlich und bioverfügbar gilt) kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die Muskeln zu entspannen.

Ein oft übersehener Faktor für schlechten Schlaf ist die Raumtemperatur. Die Wissenschaft ist sich einig: Eine kühlere Umgebung fördert den Schlaf. Die ideale Temperatur für ein Schlafzimmer liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Der Körper muss seine Kerntemperatur leicht absenken, um in den Schlafmodus zu wechseln. Ein zu warmes Zimmer wirkt diesem natürlichen Prozess entgegen.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.