Mehr als nur tanzen: Was hinter One Billion Rising wirklich steckt – ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen

von Angela Schmidt
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Jedes Jahr im Februar stehe ich auf irgendeinem kalten, oft nassen Marktplatz. Mal in einer großen Stadt, mal in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt. Ich bin Sozialpädagogin, und mein Job ist es, zuzuhören und Strukturen zu schaffen, die Menschen Halt geben. Und jedes Jahr helfe ich dabei, eine „One Billion Rising“-Aktion auf die Beine zu stellen.

Ganz ehrlich? Ich habe gesehen, wie aus einer Handvoll frierender Menschen eine unglaublich kraftvolle Demo wurde. Ich habe erlebt, wie Musik und gemeinsamer Tanz Mauern einreißen können, die über Jahre des Schweigens gebaut wurden. Das hier ist also kein theoretischer Aufsatz. Das sind die echten, ungeschminkten Erfahrungen aus der Praxis. Für alle, die verstehen wollen, worum es bei dieser Bewegung wirklich geht.

Die brutale Zahl, um die sich alles dreht

Bevor wir über Choreografien und Lautsprecheranlagen sprechen, müssen wir über die Grundlage reden. Die Zahl ist so einfach wie unbegreiflich: eine Milliarde. Das ist die Hochrechnung, wie viele Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Leben schwere Gewalt erfahren. Jede dritte Frau.

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Schau dich doch mal um. Im Büro, in der Bahn, in deiner eigenen Familie. Rein statistisch gesehen ist das Leid direkt neben dir. Das ist keine abstrakte Zahl aus fernen Ländern. Offizielle Kriminalstatistiken in Deutschland zeichnen jedes Jahr ein erschreckendes Bild zur Partnerschaftsgewalt. Die gemeldeten Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs, die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher. Das ist die harte Realität, auf der diese Bewegung aufbaut. Es ist die tägliche, oft unsichtbare Not, die wir an diesem einen Tag im Jahr ohrenbetäubend laut machen.

Warum ausgerechnet tanzen? Die Mechanik einer friedlichen Revolution

Oft höre ich die Frage: „Warum tanzt ihr denn? Das ändert doch nichts.“ Ein verständlicher Einwand, aber er greift zu kurz. Der Tanz ist unser Werkzeug. So wie ein Zimmermann seinen Hammer hat, haben wir unsere Choreografie.

1. Den eigenen Körper zurückerobern: Gewalt raubt einem Menschen die Kontrolle über den eigenen Körper. Der Täter entscheidet, das Opfer erstarrt. Beim Tanzen holen wir uns diese Kontrolle Stück für Stück zurück. Wir entscheiden, wie wir uns bewegen. Wir strecken die Arme aus, wir stampfen mit den Füßen auf den Boden, wir nehmen bewusst Raum ein. Für viele, die Gewalt erlebt haben, ist das ein unglaublich starker, fast revolutionärer Akt. Der Körper, der ein Ort des Schmerzes war, wird zu einem Ort der Stärke.

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2. Gemeinschaft ohne viele Worte: Stell dir vor, du stehst mit 200 anderen Menschen auf einem Platz. Die Musik geht an. Du kennst niemanden, aber ihr alle macht die gleichen Bewegungen. Man schaut sich an, lächelt vielleicht unsicher. Aber nach wenigen Minuten entsteht da ein Gefühl, das man kaum beschreiben kann. Eine tiefe, nonverbale Verbindung. Du bist nicht mehr allein mit deiner Geschichte oder deiner Wut. Du bist Teil von etwas Größerem. Diese Erfahrung schweißt zusammen und gibt eine Kraft, die weit über diesen einen Tag hinausreicht.

3. Sichtbar sein und den Alltag stören: Ein stiller Protestzug wird schnell mal übersehen. Aber eine große Gruppe tanzender Menschen mitten in der Fußgängerzone? Das fällt auf. Das stört den Trott. Passanten bleiben stehen, die lokale Presse kommt vorbei. Plötzlich ist dieses Thema, das sonst hinter verschlossenen Türen stattfindet, mitten im öffentlichen Raum. Wir sagen: „Schaut her! Dieses Problem existiert, und wir ignorieren es nicht länger.“

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Die Organisation in der Praxis: So wird aus einer Idee ein Event

So eine Aktion zu organisieren, ist im Grunde wie ein kleines Bauprojekt. Man braucht einen Plan, das richtige Material und ein gutes Team. Meine Erfahrung aus der Projektarbeit hilft da ungemein.

Der Papierkram – Die Genehmigung ist der erste Schritt:
Man kann nicht einfach irgendwo eine Anlage aufbauen. Jede öffentliche Versammlung muss angemeldet werden, meistens beim Ordnungsamt. Mein wichtigster Tipp aus Erfahrung: Seid früh dran, mindestens sechs bis acht Wochen vorher. In den Antrag gehören ein paar Eckdaten: Wer ist der Versammlungsleiter? Wie viele Leute erwartet ihr ungefähr? Und ganz wichtig, ein grober Ablaufplan – also sowas wie 15:00 Uhr Aufbau, 16:00 Uhr Redebeitrag, 16:15 Uhr der Tanz, 17:00 Uhr Ende. Wenn man offen und professionell auftritt, sind die meisten Behörden echt kooperativ.

Das Team – Alleine schaffst du das nicht:
Such dir Mitstreiter! Eine Person für die Technik, eine für die Presse, ein paar Leute als Ordner. Ich mische in meinen Teams gerne erfahrene Aktivistinnen mit jungen, engagierten Leuten. Die Älteren bringen die Ruhe mit, die Jüngeren die Energie für Social Media. Wo findet man die? Schreibt mal lokale Frauengruppen an, politische Jugendorganisationen oder den AStA der nächsten Uni. Oft wirkt auch ein einfacher Aufruf in lokalen „Nett-Werk“-Facebook-Gruppen Wunder.

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Die Technik – Der Ton macht die Musik:
Eine meiner größten Pannen war ein Stromausfall mitten im Tanz. Es war eiskalt, und plötzlich war alles still. Die Leute wurden unsicher. Wir haben dann angefangen, den Rhythmus zu klatschen und zu singen. Hat geklappt, aber es war eine Lehre. Sorgt für eine zuverlässige Stromquelle! Und macht vorher einen kurzen Technik-Check: Sind alle Kabel da? Laptop und Handy voll geladen? Ganz wichtig: Ist der Song offline gespeichert, falls das mobile Netz zickt? Und habt ihr das Mikro kurz getestet? Ein kleiner Sprechtest bewahrt euch vor peinlicher Stille.

Und was kostet der Spaß?
Ganz ehrlich, das ist die Frage, die viele abschreckt. Aber keine Sorge, es muss nicht teuer sein. Für eine kleine Aktion auf dem Marktplatz könnt ihr mit etwa 150 bis 300 Euro rechnen. Das deckt meistens die Leihgebühr für eine kleine Anlage (ca. 100 €), die GEMA-Anmeldung (oft zwischen 50 € und 80 €) und ein paar hundert Flyer (ca. 30 €). Kleiner Tipp: Fragt mal bei Jugendzentren oder Kulturvereinen, oft kann man sich dort Technik günstig oder sogar kostenlos leihen. Und für den allerersten Anfang reicht manchmal auch eine richtig gute, große Bluetooth-Box. Besser so als gar nicht!

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Großstadt-Trubel vs. Dorf-Gemeinschaft: Passe deine Aktion an

Ich habe Events in Metropolen und in kleinen Landgemeinden mitorganisiert. Die Herangehensweise ist komplett unterschiedlich.

In der Großstadt kämpft man um Aufmerksamkeit. Man muss lauter und sichtbarer sein. Hier gibt es oft schon Netzwerke von Frauenorganisationen, an die man andocken kann. Die Herausforderung ist, aus der Masse herauszustechen.

Auf dem Land kennt jeder jeden. Das kann ein Vorteil sein, weil man die Leute direkter erreicht – ein Aushang im Supermarkt wirkt Wunder. Der Nachteil ist die größere soziale Kontrolle. Für manche ist es eine riesige Überwindung, sich öffentlich zu diesem Thema zu zeigen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Manchmal ist eine kleinere, geschütztere Veranstaltung im Gemeindesaal wirksamer als der große Auftritt auf dem Marktplatz.

Wir haben mal in einem 2000-Seelen-Dorf eine Aktion geplant. Anfangs meldeten sich fünf Frauen. Wir waren echt entmutigt. Aber am Ende standen fast 50 Menschen auf dem Platz, der Bürgermeister kam, und die Lokalzeitung schrieb einen riesigen Artikel. Diese kleine Aktion hatte vor Ort mehr Gewicht als ein Event mit Tausenden in einer Großstadt.

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Du willst mitmachen? So einfach geht’s!

Du musst nicht gleich eine Riesen-Veranstaltung organisieren. Es gibt viele Wege, ein Teil der Bewegung zu sein.

  • Dabei sein ist alles: Der einfachste Weg? Such online nach „One Billion Rising“ und dem Namen deiner Stadt und geh einfach hin. Selbst wenn du nicht mittanzt – deine Anwesenheit ist ein starkes Zeichen der Solidarität.
  • Klein anfangen: Organisier ein Treffen mit Freunden. Schaut euch zusammen die Choreo-Videos an (findet man sofort, wenn man nach „Break the Chain Choreography“ sucht). Sprecht über das Thema. Häng ein Plakat in deinem Sportverein auf.
  • Im Hintergrund helfen: Jede Veranstaltung braucht Helfer! Biete an, Flyer zu verteilen, einen Kuchen für das Orga-Team zu backen oder beim Auf- und Abbau zu helfen. Diese Arbeit ist das unsichtbare Fundament.
  • Das ganze Jahr aktiv sein: Gewalt gegen Frauen passiert an 365 Tagen im Jahr. Informier dich über Frauenhäuser oder Beratungsstellen in deiner Nähe. Frag nach, was sie brauchen – oft sind es Spenden, manchmal aber auch nur jemand, der ihre Arbeit bekannter macht.

Dein erster 5-Minuten-Schritt HEUTE: Google jetzt „One Billion Rising [deine Stadt]“ und schau, was letztes Jahr los war. Oder schau dir auf YouTube die Choreo an. Nur mal gucken, nix weiter. Das ist oft der Funke, der alles ins Rollen bringt.

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Vom Event zur echten Veränderung

Nach ein paar Jahren merkt man: Der Tanz allein reicht nicht. Er ist der emotionale Höhepunkt, aber die eigentliche Arbeit fängt danach an. Nutzen wir die Energie, die an diesem Tag entsteht, für konkrete politische Forderungen. Braucht das Frauenhaus mehr Geld? Fehlen Therapieplätze? So wird aus einem Tanz eine politische Handlung.

Und ja, es gibt auch Widerstand. Ich habe Leute erlebt, die spöttische Kommentare rufen. Wichtig ist: ruhig bleiben. Nicht provozieren lassen. Unsere positive Energie ist die stärkste Antwort auf Hass.

Sicherheit und Verantwortung: Unser oberstes Gebot

Bei diesem Thema haben wir eine riesige Verantwortung, denn wir sprechen Menschen an, die vielleicht schwer traumatisiert sind. Deshalb hat Sicherheit oberste Priorität – emotional und körperlich.

Wir haben immer Ansprechpartnerinnen im Team, die eine soziale oder psychologische Ausbildung haben. Es gibt einen ruhigen Rückzugsort. Und wir signalisieren klar: Du musst nichts tun, was sich nicht gut anfühlt. Klar erkennbare Ordner und eine Absprache mit der Polizei (bei größeren Events) gehören ebenfalls dazu.

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Ach ja, und noch was: Ich teile hier meine persönlichen Erfahrungen. Das ist natürlich keine Rechtsberatung. Wenn du selbst etwas planst, informiere dich bitte genau über die rechtlichen Bestimmungen in deiner Gemeinde. Ein kurzes Gespräch mit dem Ordnungsamt klärt meistens alles.

Am Ende geht es um Vertrauen. Die Menschen, die zu uns kommen, vertrauen darauf, dass wir einen sicheren Raum schaffen. Dieses Vertrauen ist das Wertvollste, was wir haben.

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Hinter der globalen Bewegung steht eine Frau: die US-amerikanische Dramatikerin und Aktivistin Eve Ensler. Bekannt wurde sie durch ihr Stück „Die Vagina-Monologe“, das auf hunderten Interviews mit Frauen basiert. Aus diesem Erfolg gründete sie die Organisation V-Day, die sich seit den 90er-Jahren gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzt. One Billion Rising ist die bisher größte und sichtbarste Kampagne dieser unermüdlichen Arbeit.

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„Weltweit erfahren etwa 736 Millionen Frauen – fast jede dritte – im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexuelle Gewalt durch einen Partner, sexuelle Gewalt durch eine andere Person oder beides.“

Diese Zahl der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2021 ist die erschütternde Grundlage. Sie zeigt, dass die „eine Milliarde“ keine willkürliche Zahl ist, sondern eine fundierte Schätzung, die die globale Krise greifbar macht und die Dringlichkeit des Handelns unterstreicht.

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Ich kann nicht tanzen – kann ich trotzdem dabei sein?

Unbedingt! Es geht nicht um Perfektion, sondern um Präsenz. Viele kommen einfach, um zuzuhören, Plakate zu halten oder die Tanzenden anzufeuern. Die Choreografie „Break the Chain“ ist bewusst einfach gehalten und wird oft vor Ort noch einmal geübt. Jeder Schritt, jedes Klatschen, jede Geste zählt. Deine Solidarität ist wichtiger als deine Tanzschritte.

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  • Ein Gefühl der Gänsehaut, wenn die Musik startet.
  • Die plötzliche Stärke, die aus der Gruppe erwächst.
  • Der Moment, in dem Fremde sich anlächeln und gemeinsam bewegen.

Das Geheimnis? Es ist die somatische Erfahrung. Gewalt wird im Körper gespeichert. Durch den bewussten, gemeinsamen und kraftvollen Tanz wird dieser Speicherort zu einer Quelle der Selbstermächtigung und des kollektiven Widerstands. Ein Akt, der weit über das rein Rationale hinausgeht.

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Die Farbe der Revolution: Rot und Schwarz sind die inoffiziellen Farben von One Billion Rising. Schwarz steht für die Trauer um die Opfer und die Ernsthaftigkeit des Themas. Rot symbolisiert die Liebe, die Leidenschaft, aber auch das Blut und den Kampfgeist – die unbändige Energie der Bewegung.

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Mehr als nur ein Song: Die offizielle Hymne der Bewegung heißt „Break the Chain“, geschrieben von Tena Clark und eingespielt von zahlreichen Künstlerinnen. Der Text ist ein direkter Aufruf zum Handeln:

  • „Walk, dance, rise“ (Gehen, tanzen, sich erheben)
  • „Break the chain“ (Die Kette durchbrechen)

Die Musik dient nicht nur als Untermalung, sie ist das akustische Manifest, das die Energie bündelt und die Botschaft in die Welt trägt.

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Unterstützung finden: Die Aktion macht Gewalt sichtbar, aber Betroffene brauchen konkrete Hilfe. In Deutschland ist das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr erreichbar – kostenlos, anonym und in 18 Sprachen. Organisationen wie der bff (Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe) bieten ebenfalls spezialisierte Hilfe an.

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„Ich war das erste Mal dabei und hatte Angst, allein zu sein. Nach fünf Minuten stand ich neben einer älteren Dame und einer jungen Studentin. Wir haben nicht geredet, nur getanzt. An dem Tag habe ich verstanden, was Solidarität wirklich bedeutet.“

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Und was passiert nach dem 14. Februar?

Der Tanz ist der lautstarke Auftakt, nicht das Ende. Lokale Organisatorinnen nutzen die gewonnene Aufmerksamkeit, um das ganze Jahr über auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Sie organisieren Workshops, starten Petitionen, fordern politische Konsequenzen und stärken Netzwerke von Hilfsangeboten. Der Aktionstag füllt die Energiereserven für die oft zermürbende, alltägliche Arbeit im Kampf gegen Gewalt.

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Die Bewegung ist global, die Umsetzung lokal. Während in München auf dem Marienplatz getanzt wird, finden in anderen Teilen der Welt ganz eigene Ausdrucksformen statt:

  • Auf den Philippinen wird der Tanz oft mit politischen Reden gegen Menschenhandel verknüpft.
  • In Indien nutzen Aktivistinnen die Aktion, um auf Kastendiskriminierung und Gewalt aufmerksam zu machen.
  • In einigen afrikanischen Ländern liegt der Fokus auf der Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung.
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Flashmob: Spontan, überraschend, oft als Kunst- oder Werbeaktion wahrgenommen.

One Billion Rising: Angekündigt, politisch, eine angemeldete Demonstration mit klarer Forderung.

Obwohl OBR oft die Ästhetik eines Flashmobs nutzt, um Aufmerksamkeit zu erregen, ist der Kern immer ein Akt des zivilen Protests. Es ist eine bewusste Besetzung des öffentlichen Raums, um eine politische und soziale Forderung unübersehbar zu machen.

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Jedes Jahr steht die Kampagne unter einem neuen, globalen Motto, das den Fokus schärft.

  • Rise for Justice: Forderte Gerechtigkeit für Überlebende von Gewalt vor Gericht und in der Gesellschaft.
  • Rise for Revolution: Rief zu einer grundlegenden Veränderung der patriarchalen Strukturen auf.
  • Rise in Solidarity: Betonte die Notwendigkeit, gemeinsam gegen alle Formen von Unterdrückung zu kämpfen.
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Wichtig zu wissen: Die Organisation vor Ort wird fast ausschließlich ehrenamtlich von lokalen Gruppen, Frauenhäusern oder engagierten Einzelpersonen gestemmt. Sie sind auf Spenden für Technik, Genehmigungen und Infomaterial angewiesen. Schon kleine Beiträge an die lokale Gruppe helfen, die Aktion im nächsten Jahr wieder möglich zu machen.

Nicht nur Frauen sind willkommen. Die Bewegung lädt ausdrücklich Männer und Jungen ein, sich solidarisch zu zeigen und mitzutanzen. Ihre Teilnahme ist ein starkes Zeichen dafür, dass der Kampf gegen Gewalt an Frauen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nur gemeinsam gelöst werden kann. Es geht nicht um einen Kampf gegen Männer, sondern um einen Kampf gegen ein System der Gewalt.

Angela Schmidt

Nach dem Abschluss meines Studiums für Journalismus an der Uni- München, arbeite ich freiberuflich für diverse Formate und Produktionen. Freshideen ist für mich ein gegenseitiges Langzeitprojekt, mit dem ich meinen Alltag viel schöner gestalte. Die Themen der Nachhaltigkeit und der Umwelt bewegen mich am meisten, aber auch die kreativen DIY Ideen finden Platz in meinem Herzen.