Edelsteinwasser für Einsteiger: So machst du’s richtig (und sicher!)
Hey, schön, dass du hier bist! Seit Jahrzehnten arbeite ich jetzt schon in meiner Werkstatt mit Mineralien. Ich hab sie geschnitten, geschliffen, ihre inneren Strukturen kennengelernt – ihre Stärken und ihre Schwachstellen. Und immer wieder kommt die Frage auf: Wie macht man eigentlich Edelsteinwasser richtig und vor allem sicher? Das Internet ist voll davon, aber ehrlich gesagt, vieles davon ist bestenfalls ungenau und schlimmstenfalls gefährlich.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Was passiert da eigentlich genau im Wasser?
- 0.2 Die richtige Wahl: Welche Steine dürfen ins Wasser und welche auf keinen Fall?
- 0.3 Dein Fahrplan: In 4 Schritten zum perfekten Edelsteinwasser
- 0.4 Deine Einkaufsliste für den perfekten Start
- 0.5 Häufige Fallen & Meister-Lösungen
- 0.6 Ein letztes Wort aus der Werkstatt
- 1 Bildergalerie
Deshalb räumen wir heute mal auf. Ganz ohne Hokuspokus, dafür mit echtem Handwerkswissen. Es geht hier nicht um Wundermittel, sondern um den respektvollen und sicheren Umgang mit den Schätzen der Natur. Betrachte es als ein kleines, achtsames Ritual. Ich zeige dir, wie du es von Anfang an richtig machst und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest.
Was passiert da eigentlich genau im Wasser?
Bevor wir Steine ins Wasser werfen, sollten wir kurz verstehen, was wir da tun. Oft liest man von „Schwingungen“ oder „Informationen“. Das ist ein schönes Bild, aber aus meiner Werkstatt-Perspektive passieren da auch ganz handfeste Dinge – und die musst du kennen.

Stell dir jeden Kristall wie ein perfekt gebautes Fachwerkhaus im Mini-Format vor. Bei einem Bergkristall ist dieses Haus extrem stabil und besteht aus Siliziumdioxid. Da passiert so gut wie nichts, wenn Wasser dazukommt. Sicher und solide.
Andere Steine sind aber komplizierter aufgebaut. Sie enthalten Metalle wie Kupfer, Schwefelverbindungen oder andere Elemente. Und manche davon sind wasserlöslich. Das ist keine Esoterik, das ist simple Chemie. Wenn sich diese Stoffe im Wasser lösen, trinkst du sie mit. Und genau hier liegt der Knackpunkt zwischen einem wohltuenden Ritual und einem Gesundheitsrisiko.
Die richtige Wahl: Welche Steine dürfen ins Wasser und welche auf keinen Fall?
Das ist die wichtigste Entscheidung überhaupt. Aber keine Sorge, du musst jetzt kein Mineralogie-Studium anfangen. Eine einfache Einteilung reicht völlig aus.
Gruppe 1: Die sicheren Helden für die direkte Methode
Diese Steine kannst du nach einer gründlichen Reinigung direkt ins Wasser legen. Sie gehören fast alle zur großen Quarz-Familie und sind chemisch super stabil.

- Bergkristall, Rosenquarz & Amethyst: Das ist die klassische „Grundmischung“. Sie gilt als absolut sicher und ist perfekt für den Einstieg. Die farbgebenden Stoffe in Rosenquarz und Amethyst sind fest im Kristallgitter eingeschlossen. Kleiner Tipp: Beide können in der prallen Sonne mit der Zeit etwas verblassen, also nicht wochenlang auf der Fensterbank grillen.
- Grüner Aventurin & Roter Jaspis: Auch das sind stabile Quarz-Varianten, die als unbedenklich gelten.
- Achat & Chalcedon: Hier ist ein bisschen Vorsicht geboten. Natürliche, ungefärbte Stücke sind okay. Aber Achtung! Viele knallbunte Achatscheiben, die man so kaufen kann, sind künstlich gefärbt. Diese Farbe willst du definitiv nicht in deinem Trinkwasser haben.
Gruppe 2: Finger weg! Diese Steine sind gefährlich
Ganz ehrlich: Diese Steine haben im direkten Kontakt mit Trinkwasser NICHTS zu suchen. Sie können giftige Substanzen abgeben. Das ist kein Witz.
- Malachit & Azurit: Beide enthalten Kupfer. In größeren Mengen kann das zu Übelkeit und Vergiftungserscheinungen führen. Ich hatte mal einen Kunden, der stolz sein Wasser mit einem rohen Malachit ansetzte und sich über Magenprobleme wunderte. Das hätte böse enden können.
- Pyrit („Katzengold“): Dieses Eisensulfid kann im Wasser Schwefel und manchmal sogar Spuren von Arsen freisetzen.
- Tigerauge: Wenig bekannter Trick, oder eher eine Warnung: In seiner rohen, faserigen Form kann Tigerauge Asbestfasern abgeben. Geschliffene Steine sind zwar viel sicherer, aber ich würde trotzdem immer zur indirekten Methode raten (dazu gleich mehr).
- Lapislazuli, Türkis, Zinnober: Alle ungeeignet. Sie sind oft porös, enthalten diverse Mineralien (auch Pyrit) oder giftige Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber.

Gruppe 3: Die Sensibelchen
Diese Steine sind nicht direkt giftig, aber sie vertragen Wasser einfach nicht gut. Sie können sich auflösen, rosten oder ihre Struktur verlieren.
- Selenit (Marienglas): Ist eine Gipsart und löst sich langsam im Wasser auf.
- Calcit: Löst sich in leicht säurehaltigem Wasser – und das haben wir oft im Leitungswasser.
- Hämatit: Ist ein Eisenoxid und kann, du ahnst es schon, anfangen zu rosten.
Dein Fahrplan: In 4 Schritten zum perfekten Edelsteinwasser
So, genug der Theorie! Jetzt geht’s ans Eingemachte. Wenn du dich an diese Schritte hältst, kann nichts schiefgehen.
Schritt 1: Der Einkauf – Qualität ist alles
Gutes Wasser fängt mit einem guten Stein an. Kauf deine Steine nicht auf dem Flohmarkt, sondern im Mineralienfachhandel oder bei einem vertrauenswürdigen Online-Shop. Frag nach, ob die Steine unbehandelt sind (also nicht gefärbt, bestrahlt oder mit Kunstharz stabilisiert).
Gut zu wissen: Für den Anfang sind Trommelsteine (die glatt polierten) oft besser als Rohsteine. Sie haben eine glatte Oberfläche, lassen sich leichter reinigen und in ihren Spalten kann sich kein Schmutz festsetzen. Eine gute Grundmischung (3-5 Trommelsteine aus Bergkristall, Rosenquarz, Amethyst) bekommst du oft schon für 15 bis 25 Euro. Eine Investition, die sich lohnt.

Schritt 2: Die Reinigung – Hygiene zuerst!
Jeder Stein muss vor der ersten Benutzung und auch danach regelmäßig gründlich gereinigt werden. Nimm eine saubere, unbenutzte Bürste (eine Nagelbürste geht super) und schrubbe den Stein unter fließendem, lauwarmem Wasser ab. Bei unempfindlichen Quarzen kannst du auch einen Tropfen Sensitiv-Spülmittel oder eine milde, unparfümierte Seife nehmen. Aber danach wirklich extrem gut abspülen, bis absolut keine Reste mehr dran sind!
Die sogenannte „energetische Reinigung“ im Mondlicht oder auf einer Druse ist ein schönes Ritual, ersetzt aber niemals die mechanische Sauberkeit.
Schritt 3: Das Ansetzen – Die sicheren Methoden im Vergleich
Jetzt kommen wir zum Kernstück. Es gibt drei gängige Methoden, und ich sag dir genau, welche für was taugt.
Die direkte Methode (Nur für die „sicheren Helden“!)
Das ist der Klassiker: Du legst die gereinigten Steine direkt in eine Glaskaraffe und füllst sie mit stillem Quellwasser oder gefiltertem Leitungswasser auf. Decke die Karaffe mit einem kleinen Teller ab. Aber wirklich: Diese Methode ist AUSSCHLIESSLICH für die absolut sicheren Steine aus Gruppe 1 geeignet!

Die indirekte Methode (Der Profi-Weg für ALLE Steine)
Das ist die Methode, die ich jedem empfehle. Sie ist 100% sicher und genial einfach. Du nutzt die optische Wirkung des Steins, ohne dass er das Wasser berührt. Stell dir das so vor: Du nimmst ein kleineres Glasgefäß (ein Reagenzglas aus der Apotheke für ca. 2€ oder auch ein sauberes, schmales Schnapsglas) und legst deinen Stein DORT hinein. Dieses kleine Glas stellst du dann in deine große, leere Wasserkaraffe. Jetzt füllst du das Wasser vorsichtig IN DIE GROSSE KARAFFE, also um das kleine Glas herum. So ist der Stein sicher verpackt, aber trotzdem „im“ Wasser. Perfekt, um auch die Schönheit eines Malachits ohne Risiko zu genießen.
Die Auflege-Methode (Die sanfte Variante)
Hier füllst du einfach deine Karaffe mit Wasser und arrangierst die Steine außen herum in einem Kreis. Das ist die sanfteste Form, bei der der Kontakt rein über die Präsenz der Steine stattfindet. Ebenfalls absolut sicher für alle Steine.

Wie viele Steine und wie lange?
Als Faustregel: Für eine 1-Liter-Karaffe reichen etwa 100 Gramm Trommelsteine, das sind meist 3-5 Stück von der Grundmischung. Was die Zeit angeht: Ich persönlich lasse mein Wasser meist über Nacht (ca. 8-12 Stunden) stehen. Wenn es mal schneller gehen soll, reichen aber auch 2-3 Stunden. Länger als 24 Stunden würde ich es nicht ansetzen lassen.
Schritt 4: Lagerung und Verbrauch
Behandle dein fertiges Edelsteinwasser wie ein frisches Lebensmittel. Fülle es am besten in eine Glasflasche um, lagere es im Kühlschrank und verbrauche es innerhalb von 1-2 Tagen. Sonst können sich Keime vermehren, genau wie in normalem Wasser auch. Nach jeder Benutzung die Karaffe und die Steine wieder gründlich reinigen.
Deine Einkaufsliste für den perfekten Start
Siehst du? Gar nicht so kompliziert. Um die Einstiegshürde noch kleiner zu machen, hier ist alles, was du wirklich brauchst:
- Eine schöne Glaskaraffe (1 bis 1,5 Liter)
- Die „Grundmischung“ (Amethyst, Rosenquarz, Bergkristall) als unbehandelte Trommelsteine (ca. 100-150g)
- Eine kleine, unbenutzte Bürste zur Reinigung
Das war’s schon! Optional für später: ein Reagenzglas für die indirekte Methode.

Häufige Fallen & Meister-Lösungen
Um es nochmal auf den Punkt zu bringen, hier die häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest:
- Falle 1: Giftige Steine direkt im Wasser. Die Versuchung ist groß, weil sie so schön sind.
Meister-Lösung: Im Zweifel IMMER die indirekte Methode wählen. Sicherheit geht vor Schönheit. - Falle 2: Billige, gefärbte Steine vom Touri-Markt. Die knallblauen oder pinken Achate sehen toll aus, sind aber fast immer gefärbt.
Meister-Lösung: Frag den Händler deines Vertrauens, ob der Stein „unbehandelt“ ist. Ein seriöser Verkäufer wird dir ehrlich antworten. - Falle 3: Mangelnde Hygiene. Steine einfach nur kurz abspülen reicht nicht.
Meister-Lösung: Behandle deine Wassersteine wie dein Küchengeschirr. Regelmäßiges Bürsten und gründliches Spülen sind Pflicht.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Ich muss das ganz klar sagen: Edelsteinwasser ist ein Wellness-Produkt, ein achtsames Ritual. Es ist keine Medizin und ersetzt bei gesundheitlichen Problemen niemals den Gang zum Arzt oder Heilpraktiker. Bitte sei hier vernünftig.

Der Umgang mit Steinen kann eine wunderbare Sache sein. Es verbindet uns mit der Erde und ihrer unendlichen Schönheit. Wenn du mit Wissen, Respekt und einer Prise gesundem Menschenverstand an die Sache herangehst, kann es deinen Alltag wirklich bereichern. Fang klein an, lerne deine Steine kennen und spüre einfach mal nach, was es mit dir macht. Das ist der wahre Geist des Handwerks.
Bildergalerie


- Unter fließendem Wasser: Halten Sie Ihre neuen Steine für etwa eine Minute unter klares, lauwarmes Wasser. Das spült den ersten Staub ab.
- Die weiche Bürste: Bei Steinen mit kleinen Vertiefungen hilft eine unbenutzte, weiche Zahnbürste, um Ablagerungen sanft zu entfernen.
- Keine Seife: Verzichten Sie unbedingt auf Spülmittel oder Seife! Rückstände könnten ins Wasser gelangen und sind für die Steinstruktur nicht ideal. Klares Wasser genügt.

Schmeckt man da wirklich einen Unterschied?
Eine faszinierende Frage! Während es keine wissenschaftlichen Doppelblindstudien dazu gibt, berichten sehr viele Menschen subjektiv von einer Veränderung. Das Wasser wird oft als „weicher“, „runder“ oder „frischer“ beschrieben. Ob dies auf die tatsächliche Struktur des Wassers, die Mineralien oder schlicht auf den achtsamen, bewussten Akt des Trinkens zurückzuführen ist – probieren Sie es aus! Es ist vor allem Ihre persönliche Wahrnehmung, die hier zählt und das Ritual wertvoll macht.

Trommelstein: Glatt geschliffen und poliert, sind diese Steine die unkomplizierten Allrounder. Sie sind extrem leicht zu reinigen und es besteht keine Gefahr, dass kleine Splitter im Wasser landen.
Rohstein: Mit seiner natürlichen, oft glitzernden Oberfläche ist er optisch ein Highlight. Er erfordert aber mehr Sorgfalt bei der Reinigung und sollte vor jeder Benutzung genau auf lose Partikel untersucht werden.
Für Einsteiger ist der Trommelstein die sicherere und pflegeleichtere Wahl.

Wussten Sie, dass die gesamte Quarz-Familie – also Bergkristall, Amethyst, Rosenquarz, Citrin und Co. – piezoelektrische Eigenschaften besitzt? Das bedeutet, sie können unter Druck eine winzige elektrische Spannung erzeugen.
Diese faszinierende physikalische Eigenschaft ist einer der Gründe, warum Quarze in Uhren und Elektronik verwendet werden. Im Kontext von Edelsteinwasser ist es ein schönes Bild dafür, wie diese stabilen Kristalle auf ihre Umgebung „reagieren“ und mit ihr in Resonanz treten können, ohne sich dabei chemisch aufzulösen.

Gefahrenzone – Finger weg von diesen Steinen: Auch wenn sie wunderschön sind, einige Mineralien haben im direkten Kontakt mit Trinkwasser absolut nichts zu suchen. Dazu gehören zum Beispiel Malachit (gibt Kupfer ab), Pyrit (enthält Schwefel und oft Arsen) oder Tigerauge in seiner rohen Form (kann Asbestfasern freisetzen). Informieren Sie sich im Zweifel immer aus einer verlässlichen mineralogischen Quelle, bevor ein Stein ins Wasserglas wandert.

Die sicherste Methode, um die Energie jedes Steins zu nutzen, ist die indirekte Ansetzung. So geht’s:
- Füllen Sie Ihre Steine in ein kleines, sauberes Glasgefäß, zum Beispiel ein Reagenzglas oder ein schmales Teeglas.
- Stellen Sie dieses verschlossene Glas direkt in Ihre Wasserkaraffe.
- Lassen Sie es für einige Stunden oder über Nacht stehen.
Der Effekt? Alle Informationen werden übertragen, ohne dass auch nur ein Molekül des Steins ins Wasser gelangt. Perfekt für poröse oder potenziell giftige Steine!

- Fördert Harmonie und emotionales Gleichgewicht.
- Sorgt für geistige Klarheit und innere Ruhe.
- Öffnet das Herz und stärkt das Mitgefühl.
Das Geheimnis hinter dieser kraftvollen Kombination? Es ist die berühmte „Grundmischung“ aus Rosenquarz, Amethyst und Bergkristall. Ein zeitloser Klassiker, der für Einsteiger absolut perfekt und sicher ist.

Mehr als nur Durstlöschen: Machen Sie die Zubereitung Ihres Edelsteinwassers zu einem kleinen, achtsamen Ritual. Lauschen Sie dem leisen Klacken der Steine, wenn Sie sie ins Glas geben. Beobachten Sie, wie das Licht durch die Kristalle und das Wasser bricht. Allein diese wenigen Momente der Konzentration können den Alltagsstress unterbrechen und geben dem Wasser, das Sie gleich trinken, eine ganz persönliche, wertschätzende Note.

Fertige Design-Flasche: Marken wie VitaJuwel bieten elegante Glasflaschen mit fest integrierten, austauschbaren Edelstein-Modulen an. Sie sind ein echter Hingucker, absolut sicher und ideal fürs Büro oder als Geschenk.
DIY-Karaffen-Set: Hier kaufen Sie eine Auswahl an zertifizierten, schadstoffgeprüften Wassersteinen und legen diese in Ihre eigene Lieblingskaraffe. Das ist oft günstiger, flexibler und erlaubt Ihnen, eigene Mischungen auszuprobieren.

Mondlicht gilt traditionell als sanft und aufladend, Sonnenlicht als kraftvoll und aktivierend.
Viele stellen ihr Wasser zum „Aufladen“ ans Fenster. Eine schöne Idee! Bei direkter Sonneneinstrahlung sollten Sie die Karaffe aber nicht zu lange stehen lassen, um die Bildung von Algen zu vermeiden. Ein paar Stunden im Morgen- oder Abendlicht oder eine Nacht im Mondschein reichen völlig aus, um dem Ritual eine besondere Intention zu geben.
Der Name ist Programm: Die Mohshärte gibt an, wie widerstandsfähig ein Mineral gegen Kratzer ist. Für Edelsteinwasser sind Steine mit einer Härte von 7 oder höher (wie die Quarze) ideal, da sie hart, robust und chemisch stabil sind. Weichere Steine (Härte unter 6), wie Calcit oder Selenit, können sich im Wasser langsam auflösen oder Partikel abgeben und sind daher für die direkte Methode ungeeignet.




