Blond-Geheimnisse: Was dir dein Friseur (ehrlich) verraten sollte, bevor es losgeht
Ich stehe seit über zwei Jahrzehnten im Salon und habe unzählige Haarverwandlungen miterlebt. Aber ehrlich gesagt, keine Farbe ist so eine Faszination und gleichzeitig so eine Herausforderung wie Blond. Blond ist nicht einfach nur eine Farbe – es ist ein Lebensgefühl, ein Statement. Und vor allem: ein echtes Handwerk, das eine Menge Know-how und Respekt vor dem Haar verlangt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Grundlage: Warum die Haaranalyse mehr als nur Small Talk ist
- 2 Blondierung verstehen: Wir malen nicht, wir räumen auf
- 3 Welches Blond passt zu dir? Eine Frage deines Hauttons, nicht der Trends
- 4 Die Techniken: Von akkuraten Folien bis zur lässigen Freihand-Kunst
- 5 Die Pflege danach: So schützt du deine Investition
- 6 Sicherheit zuerst: Wann ein guter Friseur auch mal „Nein“ sagt
- 7 Fazit: Blond ist Teamarbeit
- 8 Bildergalerie
Klar, ich sehe die perfekten Bilder auf Instagram und die schnellen „So geht’s“-Anleitungen im Netz, die dir das Traumblond in drei einfachen Schritten versprechen. Die Realität, die dann bei mir im Stuhl landet, sieht leider oft anders aus. Ich sehe Haare, die gelitten haben, und Kundinnen, die frustriert sind, weil das Ergebnis meilenweit vom Wunsch entfernt ist. Deshalb gibt es diesen Text. Nicht, um dir Angst zu machen, sondern um dir ehrliches Wissen mit auf den Weg zu geben. Wissen, das man nicht in einem 5-Minuten-Video lernt, sondern in jahrelanger Praxis. Damit du verstehst, was wirklich hinter einem schönen, gesunden und strahlenden Blondton steckt.

Die Grundlage: Warum die Haaranalyse mehr als nur Small Talk ist
Bevor auch nur ein Tropfen Farbe angerührt wird, beginnt der absolut wichtigste Teil der Arbeit. Das ist das Erste, was bei uns jeder Azubi lernt: Schau dir das Haar an! Fasse es an. Und vor allem: Sprich mit der Kundin. Das ist keine Nebensächlichkeit, das ist die Diagnose. Ohne die fliegen wir blind.
Worauf ein Profi achtet, bevor er überhaupt an Blondierung denkt:
- Der Naturton: Wir müssen exakt wissen, wo wir starten. Auf der Friseur-Skala von 1 (Schwarz) bis 10 (Lichtblond) entscheidet dein Ausgangston alles: die Stärke des Aufhellers, die Einwirkzeit, den ganzen Fahrplan. Ein hellbraunes Haar (Stufe 5) braucht eine völlig andere Herangehensweise als ein mittelblondes (Stufe 7).
- Die „Haar-Vergangenheit“: Ist das Haar schon gefärbt? Gerade dunkle oder rote Pigmente aus Drogeriefarben können zu echten Endgegnern werden. Die sitzen bombenfest im Haar und sorgen beim Aufhellen für unschöne, fleckige Überraschungen. Hier ist absolute Ehrlichkeit gefragt – wir fragen nicht umsonst nach den „Haarsünden“ der letzten Jahre.
- Struktur und Porosität: Mach mal schnell selbst den Test: Nimm eine saubere, trockene Strähne zwischen die Finger. Fährt sie sich superglatt oder eher ein bisschen rau, fast wie Klettverschluss? Eine raue Oberfläche bedeutet, die Schuppenschicht ist bereits geöffnet. Solches Haar ist porös – es saugt Farbe zwar gierig auf, spuckt sie aber genauso schnell wieder aus. Außerdem bricht es viel leichter.
- Die Elastizität: Gesundes, nasses Haar hat einen gewissen „Stretch“, fast wie ein Gummiband. Reißt es sofort, sind die inneren Haarbrücken schon geschwächt. Eine starke Blondierung wäre hier absolut unverantwortlich und der direkte Weg zum Haarbruch.
Diese Analyse dauert vielleicht nur fünf bis zehn Minuten, aber sie ist das Fundament für alles Weitere und entscheidet über Wow-Ergebnis oder Katastrophe.

Blondierung verstehen: Wir malen nicht, wir räumen auf
Ein riesiges Missverständnis ist, dass wir „blonde Farbe“ auftragen. Falsch! Eine Blondierung ist ein chemischer Prozess, der dem Haar seine natürlichen Farbpigmente (das Melanin) entzieht. Stell es dir wie eine schrittweise Entfärbung vor. Wir machen quasi nur Platz für den neuen Ton.
Der Weg nach oben: Die Leiter der Aufhellung
Jedes dunkle Haar durchläuft beim Aufhellen verschiedene Stufen, die wir kontrollieren müssen. Ein dunkelbraunes Haar wird nicht einfach so vanilleblond. Stell dir eine Farbleiter vor: Es startet bei Rot, klettert dann hoch zu Rot-Orange, weiter zu Knallorange, dann zu Gold-Gelb und erreicht erst ganz an der Spitze dieses helle, saubere Gelb, das wir als Grundlage für kühle Blondtöne brauchen. Der Trick ist, genau auf der richtigen Stufe anzuhalten. Für ein warmes Honigblond reicht uns die Gold-Gelb-Basis. Für Platin müssen wir ganz nach oben. Wer zu früh stoppt, bekommt diesen hartnäckigen Orangestich, den niemand will.

Unsere Werkzeuge: Pulver und Aktivator
Das Blondierpulver startet den Prozess, aber die eigentliche Power kommt vom Entwickler, dem Wasserstoffperoxid (H2O2). Den gibt es in verschiedenen Stärken:
- 1,9 % oder 3 %: Super sanft. Nutzen wir für leichte Aufhellungen oder für das finale „Glossing“, also die Farbveredelung.
- 6 %: Der Allrounder für die meisten Techniken. Hebt das Haar sicher um 2-3 Stufen an und ist die Standardwahl für Arbeiten am Ansatz.
- 9 %: Schon deutlich stärker. Den verwenden wir nur in Längen und Spitzen bei gesundem Haar. Am Ansatz hat der nichts verloren! Die Kopfhaut produziert Wärme, die den Prozess aggressiv beschleunigt und zu Verätzungen führen kann.
- 12 %: Ganz ehrlich? Das ist die absolute Ausnahme für spezielle Freihandtechniken, weit weg von der Kopfhaut. In Laienhand ist das eine garantierte Katastrophe für die Haare. Ich persönlich nutze es extrem selten.
Gut zu wissen: Moderne Blondierungen enthalten oft sogenannte „Plex“-Wirkstoffe. Die helfen, die Haarstruktur während des Prozesses zu schützen. Das ist ein gewaltiger Fortschritt, aber kein Freifahrtschein. Auch damit kann man Haare kaputt machen, wenn man die Regeln missachtet.

Welches Blond passt zu dir? Eine Frage deines Hauttons, nicht der Trends
Der richtige Blondton kann dich strahlen lassen – der falsche lässt dich fahl und müde aussehen. Das Geheimnis liegt im Unterton deiner Haut.
Ein einfacher Test: Schau dir bei Tageslicht die Adern an deinem Handgelenk an. Sind sie eher bläulich-violett? Dann bist du wahrscheinlich ein kühler Typ. Schimmern sie eher grünlich? Das deutet auf einen warmen Unterton hin. Kannst du es nicht genau sagen? Glückwunsch, dann bist du vermutlich ein neutraler Typ, dem fast alles steht!
- Für kühle Hauttypen: Asch, Silber, Platin, Eisblond, Perlmutt oder ein kühles Sandblond sind deine Freunde. Diese Töne haben eine blaue oder violette Basis, die perfekt mit deinem Teint harmoniert. Warme Goldtöne solltest du meiden, die lassen dich schnell gelblich wirken.
- Für warme Hauttypen: Hier sind Gold, Honig, Karamell oder ein warmes Erdbeerblond die perfekte Wahl. Sie bringen deine Haut zum Leuchten. Kühle, aschige Töne hingegen können dich schnell grau und blass aussehen lassen.

Die Techniken: Von akkuraten Folien bis zur lässigen Freihand-Kunst
Wie das Blond aufs Haar kommt, ist entscheidend für den Look. Jede Technik hat ihren Preis, ihre Dauer und ihren ganz eigenen Effekt.
- Klassische Foliensträhnen: Das ist die Präzisionstechnik. Einzelne Strähnen werden in Folie gepackt, was die Wärme speichert und für eine maximale, gleichmäßige Aufhellung sorgt. Ideal für klare Kontraste und wenn man sehr hell werden möchte. Der Nachteil: Man sieht einen relativ harten Ansatz, der alle 6-10 Wochen nachgefärbt werden muss. Rechne hierfür mit Kosten zwischen 150 und 300 Euro und einer Sitzungsdauer von gut 2-3 Stunden.
- Balayage & Freihandtechniken: Das französische Wort „Balayage“ bedeutet „fegen“ – und genau das tun wir. Wir malen die Farbe freihändig aufs Haar, so wie die Sonne es natürlich aufhellen würde. Das Ergebnis ist ein superweicher, natürlicher Übergang ohne harten Ansatz. Der riesige Vorteil: Du musst oft nur alle 3-6 Monate zum Auffrischen. Das ist aber die absolute Königsdisziplin und erfordert viel Übung. Plane dafür ruhig mal 3-4 Stunden ein. Eine aufwändige Balayage, besonders in Großstädten, kann schnell mal zwischen 250 und 450 Euro kosten – ist aber eine langfristige Investition.
- Globalblondierung (Ganzkopf): Die anspruchsvollste und riskanteste Methode. Hier wird alles vom Ansatz bis zur Spitze blondiert. Das ist eine echte Verpflichtung! Der Ansatz muss präzise alle 4-5 Wochen nachgefärbt werden, was meistens so um die 80-120 Euro kostet. Eine komplette Neuanlage bei mittellangem Haar? Puh, da sitzt du gut und gerne 4-5 Stunden im Stuhl. Das ist absolut nichts für zu Hause!
- Das Finish: Glossing! Nach dem Aufhellen ist die Arbeit nicht vorbei. Das Haar hat jetzt die richtige Helligkeit, aber oft noch einen leichten Gelbstich. Das Glossing (oder auch Toning) ist eine sanfte Tönung, die unerwünschte Untertöne neutralisiert und deinem Blond erst die eigentliche Nuance gibt – ob Asch, Beige oder Sand. Es ist wie der Topcoat für deinen Nagellack: Es versiegelt, gibt Glanz und macht das Ergebnis perfekt.

Die Pflege danach: So schützt du deine Investition
Ein professionelles Blond ist eine Investition – in Zeit und Geld. Die richtige Pflege zu Hause sorgt dafür, dass sich diese Investition auch lohnt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn das teure Blond nach vier Wochen stumpf, strohig und gelbstichig ist.
Deine Grundausstattung für zu Hause:
- Sulfatfreies Shampoo: Sulfate sind aggressive Reiniger, die die schönen Blondpigmente ruckzuck aus dem Haar waschen. Ein mildes Shampoo ist Pflicht.
- Feuchtigkeitskur: Mindestens einmal pro Woche braucht dein Haar eine intensive Feuchtigkeitsmaske. Lass sie ruhig mal 15-20 Minuten einwirken, am besten mit einem warmen Handtuch um den Kopf.
- Silbershampoo (für kühle Töne): Ein Muss gegen Gelbstich, aber bitte mit Vorsicht genießen! Einmal pro Woche reicht völlig aus. Zu oft angewendet, kann es das Haar austrocknen und ihm einen lila oder grauen Schleier verpassen. Kleiner Tipp: Ein gutes Silbershampoo aus der Drogerie für rund 5-8 Euro tut oft schon seinen Dienst. Willst du mehr Pflege, frag im Salon nach Profi-Produkten, die zwar um die 25 Euro kosten, aber höher konzentriert und pflegender sind.
- Hitzeschutz: IMMER verwenden, bevor Föhn, Glätteisen oder Lockenstab ans Haar kommen. Blondiertes Haar ist super empfindlich.
- Dein Quick-Win für heute: Tausch dein raues Frottee-Handtuch gegen ein altes Baumwoll-T-Shirt zum Trockentupfen der Haare. Das ist viel sanfter und reduziert Haarbruch sofort!

Sicherheit zuerst: Wann ein guter Friseur auch mal „Nein“ sagt
Wir arbeiten mit Chemie, das darf man nie vergessen. Deshalb hat Sicherheit immer oberste Priorität. Vor jeder Erstbehandlung ist ein Allergietest 48 Stunden vorher eigentlich Pflicht. Eine allergische Reaktion kann übel enden, und dieses Risiko sollte kein Profi eingehen.
Und ja, der vielleicht wichtigste Teil meines Jobs ist es, manchmal Wünsche abzulehnen. Wenn jemand mit jahrelang schwarz gefärbtem, strapaziertem Haar kommt und in einer Sitzung platinblond werden will, ist die einzig ehrliche Antwort: „Das geht nicht, ohne deine Haare komplett zu zerstören.“ Ein Profi verkauft dir keine falschen Träume, sondern erstellt einen realistischen Plan, der vielleicht Monate dauert. Oder er rät dir ganz davon ab. Das ist ein Zeichen von Verantwortung, nicht von mangelndem Können.
Achtung! Rote Flaggen beim Friseurbesuch:
- Dein Friseur verspricht dir den Wechsel von Schwarz zu Platin in nur einer Sitzung.
- Er will keinen Allergietest machen oder spielt die Wichtigkeit herunter.
- Er hört dir nicht richtig zu und will dir seinen eigenen Geschmack aufzwingen.
- Er kann dir die Kosten und den Pflegeaufwand nicht klar erklären.
Wenn du eines davon erlebst, such dir lieber einen anderen Salon.

Fazit: Blond ist Teamarbeit
Der Weg zum Traumblond ist eine Partnerschaft zwischen dir und deinem Friseur. Es braucht unser Handwerk und Wissen, aber auch deine Geduld, Ehrlichkeit und die richtige Pflege zu Hause. Wenn das alles zusammenspielt, steht deinem Strahlen nichts mehr im Weg.
Kleiner Tipp zum Schluss: Bereite dich auf dein Beratungsgespräch vor! Ein guter Profi liebt es, wenn du mitdenkst.
Deine Checkliste für den Friseurbesuch:
- Wie schätzen Sie den aktuellen Zustand meiner Haare ein?
- Ist mein Wunschblond realistisch umsetzbar? Wie viele Sitzungen brauchen wir dafür?
- Was wird die erste Sitzung ungefähr kosten und mit welchen Folgekosten muss ich rechnen?
- Wie hoch ist der Pflegeaufwand zu Hause und welche Produkte empfehlen Sie konkret?
Wenn du darauf klare und ehrliche Antworten bekommst, bist du in guten Händen. Denn am Ende wollen wir beide dasselbe: ein Ergebnis, das dich glücklich macht und auf das wir beide stolz sein können.
Bildergalerie


- Verlängert die Leuchtkraft der Farbe.
- Reduziert Haarbruch um bis zu 77 %.
- Verleiht ein seidiges, geschmeidiges Gefühl.
Das Geheimnis? Eine hochwertige Haarmaske, die speziell für aufgehelltes Haar entwickelt wurde. Produkte wie die „Blond Absolu Masque Cicaextreme“ von Kérastase sind vollgepackt mit Hyaluronsäure und Edelweiß-Extrakt, um die durch die Blondierung sensibilisierte Haarfaser tiefenwirksam zu nähren.

Der Feind im Wasserhahn: Hartes Wasser kann selbst dem schönsten Blond den Glanz rauben. Mineralien wie Kupfer und Eisen lagern sich im porösen, aufgehellten Haar ab und führen zu einem stumpfen, oft grünlichen oder messingfarbenen Schimmer. Ein Duschfilter kann hier Wunder wirken und die Brillanz der Farbe bewahren.

Haben Sie schon vom „Scandi Hairline“-Trend gehört? Dabei werden nur die feinen Babyhaare rund um das Gesicht aufgehellt. Der Effekt ist subtil, aber wirkungsvoll: Er imitiert den natürlichen, von der Sonne geküssten Look skandinavischer Blondtöne und lässt den gesamten Teint sofort frischer und strahlender wirken. Eine perfekte, pflegeleichte Auffrischung zwischen zwei Balayage-Terminen.

„Blond ist keine Farbe, es ist ein Lebensstil.“
Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf. Die Entscheidung für Blond, besonders für helle Nuancen, bedeutet eine bewusste Entscheidung für mehr Pflege, regelmäßige Salonbesuche und eine angepasste Routine zu Hause. Es ist ein Commitment, das sich aber durch ein unvergleichliches Strahlen und Selbstbewusstsein auszahlt.

Wie oft sollte ich mein blondes Haar wirklich waschen?
Weniger ist hier definitiv mehr. Jede Haarwäsche kann Farbpigmente auswaschen und die empfindliche Haarstruktur strapazieren. Experten empfehlen, die Wäsche auf zwei- bis dreimal pro Woche zu reduzieren. Dazwischen sind hochwertige Trockenshampoos, zum Beispiel das „Prêt-à-powder“ von Bumble and bumble, der beste Freund für ein frisches Gefühl ohne Wasser.

Olaplex No.3: Der berühmte „Hair Perfector“ für zu Hause. Er repariert gebrochene Disulfidbrücken im Haar, die beim Blondieren beschädigt werden. Ideal als wöchentliche Kur vor dem Shampoonieren.
K18 Leave-In Molecular Repair Mask: Eine neuere Innovation. Dieses Peptid-Produkt wirkt in nur 4 Minuten und repariert die Keratinketten auf molekularer Ebene, ohne ausgespült zu werden. Perfekt für die schnelle, tiefenwirksame Reparatur nach der Haarwäsche.

Ein häufiger Fehler ist die übermäßige Verwendung von Silber-Shampoos. Sie sind fantastisch, um Gelbstiche zu neutralisieren, aber bei täglicher Anwendung können sie das Haar austrocknen und ihm einen unerwünschten, lila-grauen Schleier verleihen. Besser ist es, sie gezielt einmal pro Woche oder bei Bedarf zu verwenden und ansonsten auf feuchtigkeitsspendende Color-Care-Produkte zu setzen.

- Kühles Blond: Eis-, Platin- oder Aschblond passen hervorragend zu Hauttypen mit einem kühlen, rosigen oder bläulichen Unterton. Sie harmonieren perfekt mit blauen oder grauen Augen.
- Warmes Blond: Honig-, Gold- oder Karamellblond schmeicheln einem warmen Hauttyp mit einem goldenen oder pfirsichfarbenen Unterton und bringen grüne oder braune Augen zum Leuchten.

Wussten Sie, dass aufgehelltes Haar bis zu 50 % seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen kann?
Diese hohe Porosität ist der Grund, warum blondiertes Haar im nassen Zustand oft „gummig“ wirkt und ewig zum Trocknen braucht. Es saugt Wasser auf wie ein Schwamm, verliert es aber durch die geschädigte Schuppenschicht genauso schnell wieder. Das unterstreicht die Notwendigkeit von feuchtigkeitsspendenden Leave-in-Produkten, die das Haar versiegeln.

Wichtiger Punkt: Hitzeschutz ist nicht verhandelbar. Blondiertes Haar hat bereits einen Teil seiner natürlichen Schutzschicht verloren. Die Verwendung von Glätteisen, Lockenstab oder Föhn ohne einen hochwertigen Hitzeschutz ist wie Sonnenbaden ohne Sonnencreme – es führt unweigerlich zu Trockenheit, Spliss und Haarbruch. Produkte mit Silikonen oder Polymeren legen sich wie ein Schutzfilm um das Haar. Ein Föhn wie der Dyson Supersonic, der die Temperatur intelligent regelt, ist eine zusätzliche Investition in die Haargesundheit.

Der Weg zu einem perfekten Blond ist oft ein Marathon, kein Sprint. Besonders bei einer dunklen Ausgangsbasis sind meist mehrere Sitzungen im Abstand von einigen Wochen nötig. Dieser schrittweise Prozess schont nicht nur die Haarstruktur, sondern gibt dem Friseur auch die Möglichkeit, die Farbnuancen präzise zu steuern und unerwünschte Untertöne gezielt zu korrigieren. Geduld ist hier der Schlüssel zu gesundem, strahlendem Haar.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „Glossing“ und „Abmattierung“?
Beide Begriffe beschreiben im Grunde dasselbe: eine sanfte Tönung nach dem eigentlichen Aufhellungsprozess. Sie ist der magische letzte Schritt, der dem Blond seine finale, gewünschte Nuance verleiht – sei es ein kühles Eisblond oder ein warmes Honigblond. Ein Glossing neutralisiert unerwünschte Gelb- oder Orangestiche und versiegelt das Haar zusätzlich, was für unglaublichen Glanz sorgt.

Ein Seidenkissenbezug ist mehr als nur Luxus; er ist eine echte Investition in Ihr Blond. Die glatte Oberfläche reduziert die Reibung während der Nacht im Vergleich zu Baumwolle. Das Ergebnis?
- Weniger Frizz und statische Aufladung am Morgen.
- Reduziertes Risiko von Haarbruch und Spliss.
- Die Feuchtigkeit bleibt im Haar, anstatt vom Kissenbezug absorbiert zu werden.

Haben Sie vor Ihrem Friseurtermin eine Haar-Vergangenheit mit Henna oder rein pflanzlichen Farben? Ehrlichkeit ist hier Gold wert. Pflanzliche Farbstoffe enthalten oft Metallsalze, die mit chemischen Aufhellern unvorhersehbar und extrem reagieren können. Im schlimmsten Fall kann dies zu starker Hitzeentwicklung und massivem Haarbruch führen. Ein Profi muss das wissen, um die richtige Strategie zu wählen oder im Zweifel von einer Blondierung abzuraten.

„Die seltenste natürliche Haarfarbe ist nicht Blond, sondern Rot. Nur etwa 1-2 % der Weltbevölkerung sind von Natur aus rothaarig, gefolgt von Blond mit rund 2 %.“

Low-Maintenance-Alternative: Balayage. Bei dieser Freihandtechnik wird die Farbe nicht direkt am Ansatz aufgetragen. Das Ergebnis ist ein extrem weicher, natürlicher Übergang, der nicht alle vier bis sechs Wochen nachgefärbt werden muss. Perfekt für alle, die ein strahlendes Blond wünschen, aber den Aufwand für ständige Ansatzbehandlungen scheuen.

Pflege-Booster für zu Hause:
- Proteine (z.B. Keratin): Füllen Lücken in der Haarstruktur auf und geben dem Haar seine Stärke zurück.
- Feuchtigkeit (z.B. Hyaluronsäure, Aloe Vera): Stellen die Elastizität wieder her und verhindern, dass das Haar spröde und trocken wird.
Der Trick liegt darin, beide Komponenten im Wechsel zu verwenden, um das Haar optimal zu versorgen.

Wichtig für Sonnenanbeterinnen: UV-Strahlung bleicht nicht nur die Farbe aus und lässt sie matt erscheinen, sie schädigt auch die Haarstruktur weiter. Im Sommer sind spezielle UV-Schutz-Sprays für die Haare oder ein stilvoller Hut unerlässlich, um die Leuchtkraft und Gesundheit Ihres Blonds zu erhalten.

- Bringen Sie Inspirationsbilder mit – aber seien Sie realistisch. Fotos helfen, die Wunschfarbe zu kommunizieren.
- Kommen Sie mit sauberem, aber nicht frisch gewaschenem Haar. Die natürliche Talgschicht schützt die Kopfhaut ein wenig.
- Tragen Sie keine Rollkragenpullover oder Kapuzen, um das Auftragen der Farbe nicht zu behindern.

Warum fühlt sich mein Haar nach dem Blondieren manchmal dicker an?
Das ist kein Trugschluss. Der chemische Prozess der Blondierung lässt die Haarfasern aufquellen. Die Schuppenschicht wird geöffnet und ist danach oft rauer als zuvor. Das kann kurzfristig zu mehr Volumen und Griffigkeit führen. Langfristig ist dieser Zustand jedoch ein Zeichen von Strapazierung und erfordert eine intensive Pflege, um die Schuppenschicht wieder zu glätten und zu versiegeln.

Achten Sie auf die Inhaltsstoffe Ihrer Pflegeprodukte. Sulfate können die Farbe schneller auswaschen, während Alkohole das ohnehin schon durstige blonde Haar zusätzlich austrocknen können. Investieren Sie in sulfatfreie Shampoos und feuchtigkeitsspendende Conditioner, wie sie zum Beispiel von Marken wie Redken in der „Blondage High Bright“-Linie angeboten werden.

Der durchschnittliche Preis für eine aufwendige Blondierung wie Balayage oder komplette Aufhellung kann in Großstädten leicht 250 € bis 500 € übersteigen.
Diese Kosten spiegeln nicht nur die Produktmenge und die Arbeitszeit wider, sondern auch die Expertise des Coloristen. Ein perfektes Blond ist ein Handwerk, das jahrelange Erfahrung erfordert – eine Investition, die sich in der Gesundheit und Schönheit Ihrer Haare auszahlt.

Shadow Root / Root Smudge: Eine Technik, bei der ein dunklerer Farbton am Ansatz aufgetragen und sanft nach unten verblendet wird. Dies schafft eine weichere, natürlichere Optik, kaschiert einen harten Nachwuchs und verlängert die Zeit zwischen den Friseurbesuchen erheblich.

Chemischer Haarschnitt: Der Albtraum jeder Blondine. Er passiert, wenn das Haar durch zu aggressive oder falsch angewendete Blondierung so stark geschädigt wird, dass es direkt am Ansatz oder an den strapaziertesten Stellen abbricht. Dies ist das größte Risiko bei unprofessionellen DIY-Experimenten oder wenn die Haarhistorie nicht berücksichtigt wird.
Denken Sie an die Zeit nach dem Salonbesuch. Die ersten 48 Stunden sind entscheidend. Vermeiden Sie es, Ihr Haar sofort zu waschen, um den frisch aufgetragenen Farbpigmenten und dem Glossing Zeit zu geben, sich vollständig im Haar zu verankern. Gönnen Sie Ihrem Haar eine Pause von Hitze-Styling und straffen Frisuren.




