Können DIY Lattenroste industriell gefertigte Unterfederungen ersetzen?

von Augustine Schneider
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Gesunder und erholsamer Schlaf ist die Summe vieler Faktoren. Ein wichtiger Bestandteil des Schlafgemachs ist der klassische Lattenrost, der heutzutage nicht nur industriell gefertigt zur häufigsten Unterlage im Bett avanciert. DIY-Lattenroste sind ebenfalls beliebt bei Selbstbauern und Individualisten. Die Frage, die in diesem Kontext aufkommt, ist, ob DIY-Lattenroste die industriell gefertigten Unterfederungen ersetzen können. In aller Regel bildet die Unterfederung ein abgestimmtes Schlafsystem mit Matratze und Kopfkissen. Dabei beachten professionelle Unternehmen, die sich auf die Fertigung spezialisiert haben, verschiedene Kriterien, um den unterschiedlichen Körperzonen in der Nacht den richtigen Komfort zu bieten. Ob dieser Komfort mit selbstgebauten Lattenrosten ebenfalls erreicht werden kann, soll im Folgenden beantwortet werden.

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Ein Bett inklusive Lattenrost selbst zu bauen, ist ein spannendes DIY-Projekt – solange Liege- und Schlafkomfort nicht unter fehlendem Know-how leiden.

Bedingungen, die ein Lattenrost grundsätzlich erfüllen sollte

Damit sich ein Lattenrost im Bett dauerhaft bewährt, ist es von Vorteil, wenn er folgende Bedingungen erfüllt.

  • Luftzirkulation: Lattenroste bzw. Unterfederungen sind grundsätzlich mit kleinen Lücken gefertigt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass der Mensch in der Nacht schwitzt. Der Schweiß wird von der Matratze aufgenommen und quasi nach unten zum Lattenrost weiter Durch die Lücken kann die verbrauchte Luft entweichen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Matratze von unten schimmelt.
  • Unterstützung: Um komfortabel zu liegen, haben die Unterfederungen eine sehr wichtige Aufgabe. Sie sorgen für eine bequeme Liegeposition. Aus diesem Grund ist es beispielsweise von Vorteil, wenn der Lattenrost individuell an die Bedürfnisse des Schlafenden angepasst werden kann.
  • Druckentlastung: Nicht alle Körperzonen des Menschen sind gleich schwer. Das bedeutet, dass das Gewicht in der Nacht ungleichmäßig auf der Matratze verteilt ist. Eine Unterfederung gewährt dem Schlafenden eine Druckentlastung an den passenden Stellen und balanciert das Gewicht aus. Rücken, Beckenbereich und Lendenwirbelsäule profitieren von dieser Druckentlastung.

Eine weitere Bedingung, die wichtig ist, um eine hohe Schlafqualität zu genießen, ist das Zusammenspiel mit der Matratze. Nicht jeder Lattenrost passt zu jeder Matratze.

Industriell gefertigte Unterfederungen: Teurer Liegekomfort oder qualitativ hochwertiges Schlaferlebnis?

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Hochwertige Lattenroste von professionellen Unternehmen sind bei Rückenbeschwerden die ideale Wahl, um individuellen Komfort zu gewährleisten.

Ein Bett selbst zu bauen, ist ein spannendes Projekt, allerdings ist es nicht vorteilhaft, wenn der Selbstbauer ohne Know-how in das Abenteuer des Betten-Baus startet. Wie oben erwähnt, gibt es ein paar Eigenschaften, die ein Lattenrost unter allen Umständen aufweisen sollte, um einen angemessenen Komfort beim Schlafen zu bieten. Das Problem ist, dass ein selbst gebautes Exemplar relativ wenig Flexibilität für ein individuelles Liegegefühl bietet. Auf bettenriese.de finden Interessierte eine große Auswahl an industriell gefertigten Unterfederungen, die mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis auch an unterschiedliche Geldbeutel angepasst sind. Neben beliebten Lattenrost-Klassikern gibt es auch spezielle 7-Zonen-Modelle sowie Varianten mit besonderen Modulen im Schulter- und Beckenbereich oder einer extra weichen Schulterzone. Hier liegt auch der größte Unterschied zum DIY-Lattenrost, denn eine selbst angefertigte Unterlage ist in der Regel nicht im Stande spezifische Körperzone individuell zu unterstützen, zu federn oder den Liegekomfort in diesem Bereich effizient zu verbessern. Daher ist es besonders für Menschen mit Rückenbeschwerden oder anderen körperlichen Leiden nicht empfehlenswert auf einem DIY-Lattenrost zu schlafen, der keine spezielle Verstärkung bietet.

DIY-Lattenroste: Eine günstige Alternative oder eine Verschlechterung der Schlafqualität?

Keine Frage, es ist sicher verlockend den Lattenrost selbst zu bauen, besonders hinsichtlich der Preise für eine hochwertige und qualitative Unterfederung. Das Problem ist, dass die Unterlage im Bett weder starr noch durchgehend, wie es beispielsweise bei einer Spanplatte der Fall ist, sein darf. Opfer solcher selbstgebauter Lattenroste sind Rücken, Becken und Co. Wer schon einmal mit dem Fußboden als Schlafunterlage vorliebnehmen musste, kennt das Problem am nächsten Morgen – Rückenschmerzen, unbewegliche Glieder und im schlimmsten Fall steife Körperpartien sind die Folgen einer zu harten sowie starren Unterlage. Ähnlich verhält es sich mit selbstgebauten Lattenrosten, da sie ohne das nötige Know-how wenig Spielraum bieten. Generell wird der DIY-Rost durch das Verbinden verschiedener Latten aus Holz umgesetzt, sodass die federnde Funktion gänzlich fehlt. Wer darüber hinaus auch bei der Holzqualität spart, wird sich nicht lange an dem DIY-Lattenrost erfreuen, da die Unterlage im Laufe der Zeit natürlich nachgibt, sodass die Latten an Stärke verlieren.

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Der Selbstbauer setzt den Lattenrost aus verschiedenen Holz- oder Palettenstücken individuell zusammen.

Die Folge der schwindenden Stabilität ist eine Schlafqualität, die sich von Nacht zu Nacht verschlechtert. Ein Bett aus Europaletten sieht optisch modern aus und ist im Selbstbau-Modus individuell an den persönlichen Geschmack anpassbar, allerdings sollten sich Selbstbauer überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, die Unterfederung im Fachgeschäft zu erwerben. Aus Liebe zur Gesundheit etwas mehr Geld – zumindest für die Federung – auszugeben, ist genau die richtige Stelle, um zu investieren. Neben dem Bett gibt es für Paletten-Liebhaber außerdem zahlreiche Ideen, um DIY-Projekte umzusetzen, ohne dabei Folgeschäden für den Körper zu riskieren.

Expertenmeinungen zum Schlaf- und Liegekomfort

Die deutsche Gütegemeinschaft Möbel e.V. (DGM) erklärt in einem Artikel, der auf moebelindustrie.de nachzulesen ist, welche Faktoren für einen erholsamen Schlaf von Bedeutung sind. Auch hier kommt natürlich der Lattenrost zur Sprache. Neben den bereits erwähnten Rückenschmerzen, die bei einer falsch gewählten Unterlage auftreten, benennt die DGM unangenehme Haltungsschäden und erklärt darüber hinaus, dass es wichtig ist, dass Lattenrost und Matratze die S-Form der Wirbelsäule unterstützen. Nur so kann ein ergonomisches Liege- und Schlafgefühl gewährleistet werden. Sehr gut eignen sich daher 5- oder 7-Zonen-Unterfederungen, die dank ihrer Zonenteilung die verschiedenen Körperpartien hervorragend in der Nacht unterstützen.

Wer einen Lattenrost für das Kinderbett sucht, findet hilfreiche Informationen hierzu auf verbraucherzentrale.de. Es wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass für die Unterfederung im Kinderbett unbedingt massives Holz gewählt werden sollte. Grund dafür ist, dass die Kinder gerne mal auf dem Bett hüpfen und herumtoben. Ein Lattenrost ohne stabile, massive Latten wird dieser Beanspruchung auf Dauer nicht lange standhalten. Außerdem sind eine ausreichende Belüftung und eine entsprechende Luftzirkulation sehr wichtig, um den gesunden Schlafkomfort des kleinen Schatzes nicht durch Schimmelbildung zu gefährden, weshalb auch im Kinderzimmer auf einen DIY-Lattenrost verzichtet werden sollte.

pixabay.com ©StockSnap(CC0 Creative Commons)

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Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.