Heiraten im goldenen Oktober: Dein Deko-Guide für eine unvergessliche Herbsttafel
Eine Hochzeit im Herbst? Ehrlich gesagt, das hat eine ganz eigene Magie. In all den Jahren, in denen ich Feste gestalten durfte, hat der Oktober immer einen besonderen Platz in meinem Herzen gehabt. Die Natur schenkt uns die allerschönsten Materialien quasi frei Haus, die Luft ist klar und dieses weiche, goldene Licht … einfach unbezahlbar.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Geheimnis des goldenen Lichts: Ein kleiner Physik-Exkurs, der sich lohnt
- 2 Die perfekte Farbpalette: Mehr als nur Braun und Orange
- 3 Aus dem Wald auf den Tisch: Was die Natur hergibt (und wie du es vorbereitest)
- 4 Blumen im Herbst: Die Stars der Saison
- 5 Die Komposition: Wie alles auf dem Tisch zusammenfindet
- 6 Sicherheit zuerst: Darauf musst du unbedingt achten!
- 7 Planung, Budget & Logistik: Der realistische Blick
- 8 Bildergalerie
Es geht darum, diese einzigartige Stimmung der Fülle und Ernte auf die Festtafel zu zaubern. Und damit meine ich nicht, einfach nur ein paar Kürbisse auf den Tisch zu stellen. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, die warm, einladend und authentisch ist. In diesem Guide teile ich meine besten Tipps aus der Praxis, zeige dir colole Materialkombis und warne dich vor den typischen Fehlern, die ich leider schon zu oft gesehen habe.
Das Geheimnis des goldenen Lichts: Ein kleiner Physik-Exkurs, der sich lohnt
Schon mal gefragt, warum das Licht im Oktober so unglaublich warm und „golden“ wirkt? Das ist keine Einbildung, sondern simple Physik. Die Sonne steht tiefer am Horizont, ihr Licht muss einen längeren Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Dabei werden die blauen, kühlen Lichtanteile herausgefiltert und was übrig bleibt, sind die warmen Rot- und Gelbtöne.

Warum ist das für deine Tischdeko so wichtig? Weil dieses warme Licht die Farben komplett verändert! Ein strahlendes Weiß kann plötzlich wie Creme aussehen, ein kühles Blau wirkt gedämpfter. Warme Töne wie Rostrot, sattes Orange oder Gold hingegen fangen richtig an zu leuchten. Wer das kapiert, kann damit spielen. Materialien, die dieses Licht schlucken und sanft reflektieren, sind jetzt deine besten Freunde: Denk an Samt, mattes Holz, Kupfer oder Messing. Hochglänzendes Chrom oder kühles Silber wirken im Herbstlicht oft ein bisschen fehl am Platz. Das ist die Basis, das Zusammenspiel von Licht und Material, das die Magie erzeugt.
Die perfekte Farbpalette: Mehr als nur Braun und Orange
Klar, die Natur gibt uns die Farben vor. Aber ein guter Gestalter kopiert nicht einfach nur, er interpretiert und schafft eine Harmonie, die zum Brautpaar und zur Location passt. Über die Jahre haben sich ein paar Kombinationen als absolute Volltreffer erwiesen.
Klassiker, die einfach immer funktionieren
Mit diesen Paletten liegst du goldrichtig. Sie schaffen eine warme, festliche Stimmung, ohne langweilig zu sein.

- Burgunderrot, Altgold & Elfenbein: Das ist die elegante Diva unter den Herbstpaletten. Burgunder bringt die Tiefe, Gold den festlichen Glanz und Elfenbein als Basis sorgt dafür, dass die Tafel nicht zu düster wirkt. Perfekt für historische Gewölbe oder Weingüter.
- Terrakotta, Salbeigrün & Sand: Eine wunderbar erdige, ruhige Kombination, die an südliche Gefilde und späte Ernten erinnert. Terrakotta ist warm, Salbeigrün bringt eine frische, natürliche Note. Sandfarbene Leinentischtücher sind hier die ideale Grundlage. Ein Traum für eine Hochzeit in einer Scheune oder im Landhausstil.
- Pflaumenblau, Kupfer & Schiefergrau: Das ist die moderne, etwas mutigere Wahl. Das tiefe Blau wirkt wahnsinnig edel, und Kupfer ist der wärmere, lebendigere Cousin von Gold. Schiefergrau erdet die Komposition. Diese Farben brauchen gutes Licht, sind dann aber ein echter Hingucker.
Aus dem Wald auf den Tisch: Was die Natur hergibt (und wie du es vorbereitest)
Die besten Deko-Materialien kosten oft gar nichts. Ein Spaziergang im Wald ist die reinste Schatzsuche! Aber Achtung, ein paar Regeln gibt es schon.

Sammeln mit Köpfchen und Respekt
Nur weil etwas schön aussieht, darf man es nicht einfach mitnehmen. In Naturschutzgebieten ist Sammeln absolut tabu. Im normalen Wald gilt die „Handstraußregel“: Du darfst kleine Mengen für den persönlichen Gebrauch mitnehmen, ohne die Natur zu beschädigen. Ganze Äste absägen ist also ein No-Go. Mein Tipp: Nimm nur, was schon am Boden liegt oder was es im Überfluss gibt. Und bitte sei dir absolut sicher, dass nichts davon giftig ist!
Vorbereitung ist alles: Profi-Tricks für lange Haltbarkeit
Frisch gesammelte Schätze welken schnell oder können sogar schimmeln. Deshalb ist die richtige Vorbereitung entscheidend.
- Blätter: Am besten presst du sie. Einfach einzeln zwischen mehrere Lagen Zeitungspapier legen und dann ein paar schwere Bücher drauf. Nach etwa einer Woche sind sie flach, trocken und farbecht. Für mehr Stabilität kannst du sie danach hauchdünn mit mattem Klarlack oder Haarspray besprühen. Eine andere geniale Technik ist das Glycerinbad: Mische einen Teil Glycerin (kriegst du in der Apotheke für ein paar Euro) mit zwei Teilen warmem Wasser. Leg die Blätter für 3 bis 5 Tage hinein, bis sie sich weich und leicht „wachsig“ anfühlen. So bleiben sie monatelang weich und farbintensiv.
- Zweige und Äste: Sauber und trocken müssen sie sein. Einfach mit einer Bürste Schmutz und lose Rinde entfernen und dann ein paar Tage in einem trockenen Raum lagern. So verhinderst du, dass kleine Krabbeltierchen mit auf die Festtafel ziehen.
- Kürbisse & Früchte: Alles gut waschen und abtrocknen. Bei Äpfeln oder Birnen achte ich immer darauf, nur perfekte Früchte ohne Druckstellen zu nehmen, sonst faulen sie schnell. Kleiner Trick: Reibe die Früchte mit einem weichen Tuch und einem Tropfen Pflanzenöl ab. Das gibt einen tollen Glanz und schützt die Schale.
- Zapfen & Nüsse: Damit Tannenzapfen sich schön öffnen, legst du sie einfach für etwa eine Stunde bei ca. 100 Grad auf ein Backblech in den Ofen. Das tötet auch eventuelle Schädlinge ab und trocknet das Harz.

Blumen im Herbst: Die Stars der Saison
Blumen sind natürlich das Herzstück. Und der Oktober hat eine unglaubliche Vielfalt zu bieten.
Was jetzt Saison hat
Ich kaufe am liebsten direkt bei regionalen Gärtnern, da ist die Qualität einfach am besten. Im Herbst sind das meine Favoriten:
- Dahlien: Die unangefochtenen Königinnen des Herbstes. Ihre schweren Blütenköpfe brauchen aber eine stabile Vase oder guten Halt im Gesteck.
- Astern: Völlig unterschätzt! Sie bringen eine wunderbare Leichtigkeit und einen Hauch von Wildblumenwiese in jedes Arrangement.
- Hortensien: Besonders die Sorten, die sich zum Herbst hin verfärben („antique“), sind ein Traum. Man kann sie frisch nutzen oder einfach trocknen lassen – dann halten sie ewig.
- Hagebutten & Beeren: Zweige von Hagebutten, Feuerdorn oder Zieräpfeln geben jedem Gesteck Textur. Aber Vorsicht! Einige Beeren sind giftig. Pfaffenhütchen sehen wunderschön aus, sind aber hochgiftig und haben auf einem Esstisch nichts verloren. Gut zu wissen: Ungiftig und schön sind Hagebutten, Zieräpfel oder auch Schneebeeren (letztere sind nicht zum Essen, aber bei Hautkontakt unbedenklich).

Die Komposition: Wie alles auf dem Tisch zusammenfindet
Jetzt wird’s praktisch. Eine Tafel zu gestalten, folgt ein paar klaren Regeln. Es geht um Balance, Rhythmus und darum, dass sich die Gäste wohlfühlen.
Der Aufbau Schritt für Schritt
Die größte Sünde bei der Tischdeko? Wenn sie die Gäste am Reden hindert. Die wichtigste Regel lautet: Man muss sich über den Tisch hinweg ansehen können. Das heißt, deine Deko ist entweder schön niedrig (unter 30 cm) oder sehr hoch und schmal (über 70 cm, wie bei Kandelabern). Der Bereich dazwischen muss frei bleiben.
Ein kleiner Tipp zur Form: Bei langen, eckigen Tafeln wirkt eine durchgehende Girlande aus Eukalyptus oder Blättern als optische Achse am besten. Bei runden Tischen konzentrierst du die Dekoration in der Mitte.
Mein Vorgehen in der Praxis:
- Die Basis legen: Ich starte mit einem Tischläufer aus Jute oder Samt. Das ist meine Führungslinie.
- Höhepunkte setzen: Dann platziere ich die höchsten Elemente – zum Beispiel drei Kerzenständer in verschiedenen Höhen. Asymmetrisch verteilt wirkt es immer lebendiger.
- Lücken füllen: In die Zwischenräume kommen niedrigere Dinge wie kleine Kürbisse, Schalen mit Nüssen oder einzelne Blüten in kleinen Gläschen. Ich arbeite gern in ungeraden Gruppen (3er oder 5er), das ist fürs Auge harmonischer.
- Details streuen: Zum Schluss verbinde ich alles mit locker verteilten Kleinigkeiten wie gepressten Blättern oder Eicheln.

Der Platz für den Gast: Ein kleiner Willkommensgruß
Die Deko soll den Gast willkommen heißen, nicht einengen. Ein kleiner Zweig Rosmarin auf der Serviette ist eine simple, aber wirkungsvolle Geste.
Blitz-Deko für den Teller in 30 Sekunden:
Nimm eine Stoffserviette, wickle ein Stück Juteband darum und stecke einen Rosmarinzweig zusammen mit dem Namenskärtchen darunter. Sieht super aus, kostet fast nichts und duftet herrlich!
Sicherheit zuerst: Darauf musst du unbedingt achten!
Ganz ehrlich, hier mache ich keine Kompromisse. Eine festliche Stimmung kann so schnell kippen, wenn etwas passiert. Deswegen sind diese Punkte für mich heilig.
- Die Gefahr durch Feuer: Ich habe schon erlebt, wie trockene Blätter wegen einer unachtsamen Kerze Feuer gefangen haben. Seitdem gilt: Nur Qualitätskerzen (achte auf das RAL-Gütezeichen, die tropfen und rußen nicht) in stabilen, feuerfesten Haltern. Windlichter aus Glas sind super. Und halte immer mindestens 20 cm Abstand zu allem Brennbaren. Im Zweifel sind hochwertige LED-Echtwachskerzen eine fantastische Alternative. Achte hier auf das VDE-Siegel, dann bist du auf der sicheren Seite.
- Giftige Pflanzen: Wie gesagt, Eibe, Efeu-Beeren oder Tollkirsche sind tabu, besonders wenn Kinder dabei sind.
- Stabilität: Eine hohe, schwere Vase auf einem wackeligen Tisch ist eine Katastrophe. Prüf das immer vorher!

Planung, Budget & Logistik: Der realistische Blick
Gute Deko braucht Zeit und kostet natürlich auch etwas. Eine ehrliche Planung erspart dir eine Menge Stress.
Was kostet der Spaß? Ein paar greifbare Beispiele
Die Kosten hängen stark davon ab, wie viel du selbst machst.
- Budget-Variante (ca. 35 € pro Tisch): Hier ist Selbermachen angesagt. Ein Jute-Läufer (ca. 10 €), 5 Zierkürbisse vom Markt (ca. 8 €), gesammelte Blätter & Zapfen (0 €) und 10 Qualitätskerzen (ca. 17 €). Blumen werden auf wenige Akzente reduziert.
- Mittelklasse (ca. 60-100 € pro Tisch): Ein Mix aus DIY und Gekauftem. Du machst die Basis selbst und leistest dir pro Tisch ein schönes, professionelles Blumengesteck als Highlight. Übrigens: Ein super Spartipp ist ein „Dekoverleih“! Dort kannst du hochwertige Kerzenständer oder Vasen für einen Bruchteil des Kaufpreises mieten.
- Premium (ab 120 € pro Tisch): Hier übernimmt ein Profi die komplette Gestaltung inklusive Auf- und Abbau, hochwertigsten Blumen und exklusiven Leihgefäßen.

Logistik-Tipp: Wie kommt die Deko heil zur Location?
Ein oft unterschätzter Punkt! Plane den Transport gut. Kleine, empfindliche Dinge wie bemalte Nüsse oder Namenskärtchen transportierst du am besten in Eierkartons. Blumengestecke stellt man vorsichtig in Kisten, die mit feuchten Tüchern ausgelegt sind, damit nichts austrocknet. Nimm dir am Hochzeitstag genug Zeit für den Aufbau – für 10 Tische plane ich mit einem Helfer locker 3-4 Stunden ein.
Eine Tischdeko ist am Ende viel mehr als nur ein paar hübsche Dinge. Du gestaltest den Raum, in dem Menschen einen der wichtigsten Tage ihres Lebens feiern. Nimm dir die Zeit, plane sorgfältig und hab vor allem Freude daran. Wenn du selbst die Schönheit in einem krummen Ast oder einem bunten Blatt siehst, dann werden es auch die Gäste spüren. Und das ist es, was in Erinnerung bleibt.
Bildergalerie



Die Kunst des Tischtuches: Ein cremefarbenes Leinentischtuch ist die perfekte Leinwand, aber wagen Sie ruhig mehr. Ein tiefes Waldgrün oder ein erdiges Terrakotta kann die Farben der Herbstdekoration intensivieren und eine unglaublich gemütliche, fast höhlenartige Atmosphäre schaffen. Marken wie Libeco oder lokale Leinenmanufakturen bieten oft eine reiche, matte Farbpalette, die das goldene Herbstlicht wunderbar absorbiert.



- Unvollkommenheit als Prinzip: Kombinieren Sie bewusst rustikale Keramikteller mit feinem Kristallglas. Der Kontrast macht den Reiz aus.
- Farbige Gläser: Rauchglas oder Gläser in einem zarten Bernstein-Ton fangen das Kerzenlicht auf und lassen den ganzen Tisch leuchten.
- Goldenes Besteck: Es muss nicht echt sein. Hochwertiges Besteck in mattem Gold oder Messing-Optik unterstreicht den festlichen Charakter, ohne kühl zu wirken.
Das Geheimnis? Eine durchdachte Mischung, die „gesammelt“ und nicht „gekauft“ aussieht.


„Laut einer Studie der University of Southern California kann das Betrachten von Mustern aus der Natur, wie Holzmaserungen oder Blattadern, den Stresspegel nachweislich um bis zu 60% senken.“
Das ist mehr als nur Dekoration – es ist die Schaffung einer Oase der Ruhe für Ihre Gäste. Integrieren Sie unlackierte Holzscheiben als Untersetzer, verwenden Sie Serviettenringe aus Rinde oder legen Sie einfach ein besonders schönes Ahornblatt neben jeden Teller. Diese kleinen, natürlichen Details wirken auf einer unterbewussten Ebene und tragen maßgeblich zur entspannten Atmosphäre bei.



Wie integriert man Früchte, ohne dass es wie ein Erntedankfest aussieht?
Der Schlüssel liegt in der Auswahl und Anordnung. Konzentrieren Sie sich auf opulente, skulpturale Früchte. Dunkle Feigen, halb aufgeschnitten, tiefrote Granatäpfel oder kleine Zierquitten wirken edel. Arrangieren Sie sie in kleinen, asymmetrischen Gruppen zwischen Kerzen und Blumen, anstatt sie in einer großen Schale zu zentrieren. So werden sie zu luxuriösen Akzenten statt zu einem rustikalen Stillleben.


Kerzen-Casting: Normale Paraffinkerzen sind günstig, rußen aber oft. Besser sind Stearinkerzen, die ruhiger und sauberer brennen. Die Königsklasse für eine Herbsthochzeit sind Bienenwachskerzen. Ihr warmer, honigartiger Farbton und der dezente Duft sind unübertroffen. Für farbige Akzente sind die durchgefärbten, konischen Kerzen von Marken wie „Ester & Erik“ eine Investition, die sich in der Atmosphäre bezahlt macht.



Trockenblumen 2.0: Vergessen Sie staubige Sträuße aus den 80ern. Der moderne Look setzt auf Gräser und filigrane Strukturen. Pampasgras bleibt ein Favorit, aber entdecken Sie auch Lunaria (Silberblatt) für einen perlmuttartigen Schimmer oder zarte Lagurus-Gräser (Hasenschwänzchen). In kleinen Vasen verteilt, lockern sie die Tischmitte auf, ohne die Sicht zu versperren.


- Vergolden Sie die Ränder großer Ahorn- oder Eichenblätter mit Sprühlack oder einem Goldstift.
- Schreiben Sie den Namen des Gastes mit einem feinen, weißen Lackstift darauf.
- Lassen Sie alles gut trocknen und legen Sie das Blatt direkt auf die Serviette.



Der Geruchssinn ist der stärkste Sinn, der mit Erinnerungen verknüpft ist.
Nutzen Sie das! Eine einzelne Zimtstange, mit einem Samtband an die Serviette gebunden, oder ein paar getrocknete Orangenscheiben, die dezent in der Dekoration verteilt sind, schaffen eine unvergessliche, olfaktorische Signatur für Ihren großen Tag. Achten Sie nur darauf, dass der Duft subtil bleibt und nicht mit dem Essen konkurriert.


Der häufigste Fehler: Zu hohe Gestecke. Gäste wollen sich über den Tisch hinweg unterhalten können, ohne Verrenkungen machen zu müssen. Eine gute Faustregel: Kein Dekorationselement in der Mitte des Tisches sollte höher als 30-35 cm sein. Setzen Sie lieber auf viele niedrige, weitläufige Arrangements als auf einen einzelnen, dominanten Turm.



Statt klassischer Tischläufer?
Denken Sie an eine Girlande aus Eukalyptus- und Olivenzweigen, die sich locker über die gesamte Tischlänge schlängelt. Dazwischen können Sie kleine Windlichter, Zierkürbisse oder Messing-Kerzenständer platzieren. Das wirkt organischer, lebendiger und bricht die strenge Symmetrie eines traditionellen Läufers auf elegante Weise.


Papeterie mit Gefühl: Tauschen Sie glattes, weißes Papier gegen handgeschöpftes Büttenpapier mit unregelmäßigen Rändern. Die leicht raue Textur harmoniert perfekt mit natürlichen Materialien wie Holz und Leinen. Menükarten in einem tiefen Burgunderrot mit goldener Schrift wirken besonders edel und fangen das Thema des goldenen Oktobers perfekt ein.



Gastgeschenke als Platzkarten: Eine clevere und nachhaltige Idee. Personalisierte Anhänger an kleinen Gläsern mit lokalem Honig, hausgemachter Apfelmarmelade oder einer Gewürzmischung für Glühwein sehen nicht nur charmant aus, sondern sind auch ein liebevolles Andenken, das Ihre Gäste tatsächlich nutzen werden.


- Einzigartigkeit: Jeder Teller ist ein kleines Kunstwerk.
- Gesprächsstoff: Es lädt die Gäste ein, die verschiedenen Muster zu entdecken.
- Nachhaltigkeit: Oft kann man wunderschöne Einzelstücke auf Flohmärkten finden.
Das Geheimnis? Halten Sie sich an eine gemeinsame Farbklammer, zum Beispiel Teller mit Goldrand oder einem ähnlichen Blauton, um ein harmonisches Gesamtbild zu wahren.



Stoffservietten: Ja, sie sind ein Muss. Sie verleihen der Tafel sofort Wertigkeit. Ein einfacher Knoten, durch den ein kleiner Rosmarinzweig gesteckt wird, ist oft eleganter als jede komplizierte Faltkunst. Wählen Sie einen Farbton, der entweder mit dem Tischtuch harmoniert oder einen bewussten, kräftigen Akzent setzt – wie ein sattes Senfgelb auf einem marineblauen Tuch.


Samt vs. Seide: Samt schluckt das Licht und erzeugt tiefe, satte Farben, die perfekt zur Gemütlichkeit des Herbstes passen. Ideal für Tischläufer oder Stuhlschleifen. Seide hingegen reflektiert das Licht und wirkt fließender und leichter. Ein Seidenband um die Serviette kann ein luxuriöser Kontrapunkt zu raueren Texturen sein. Die Entscheidung hängt von der gewünschten Atmosphäre ab: opulent und gemütlich (Samt) oder elegant und luftig (Seide).



Wabi-Sabi: die japanische Ästhetik der Wertschätzung von Schönheit, die unvollkommen, unbeständig und unvollständig ist.
Perfektion ist langweilig. Ein Ast mit Moos, ein Blatt mit einem kleinen Loch, eine leicht unförmige Frucht – das sind die Elemente, die Ihrer Dekoration Seele und Charakter verleihen. Trauen Sie sich, die makellosen, symmetrischen Arrangements zu durchbrechen.


Braucht man wirklich Blumen?
Nicht unbedingt. Eine Tafel, die ausschließlich mit verschiedenen Kerzenhöhen, eleganten Gräsern, Moos, Früchten und Zweigen dekoriert ist, kann eine unglaublich mystische und ruhige Atmosphäre erzeugen. Dies ist nicht nur eine budgetfreundliche Alternative, sondern auch ein starkes stilistisches Statement, das sich von klassischen Hochzeitsdekorationen abhebt.



Der Blaue-Stunde-Effekt: Denken Sie daran, wie Ihre Tafel nach Sonnenuntergang aussieht. Das goldene Licht des Tages weicht der Dunkelheit. Planen Sie unbedingt eine zweite Lichtebene ein. Feine LED-Lichterketten mit warmweißem Licht, die durch die Tischgirlande gefädelt werden, oder strategisch platzierte Spots, die die Tischmitte anstrahlen, sorgen dafür, dass die Magie auch nach Einbruch der Nacht erhalten bleibt.


- Budget schonen: Naturmaterialien wie Zweige, Moos und schöne Steine kosten nichts.
- Nachhaltig handeln: Verzichten Sie auf importierte Schnittblumen und nutzen Sie, was die lokale Saison bietet.
- Authentizität schaffen: Die Dekoration fühlt sich echt und mit dem Ort verbunden an.
Aber Achtung: Sammeln Sie nur dort, wo es erlaubt ist, und schütteln Sie alle Materialien gut aus, um kleine Krabbeltiere vor dem Dekorieren zu entfernen.



Wichtiger Punkt: Testen Sie Ihr Gedeck vorher! Legen Sie einen kompletten Musterplatz an, mit Platzteller, Essteller, Serviette, Besteck und Gläsern. Sie werden überrascht sein, wie viel Platz das tatsächlich einnimmt. So stellen Sie sicher, dass Ihre geplante Dekoration in der Mitte noch genügend Raum hat und der Tisch nicht überladen wirkt.


Ein überraschender Farbtupfer kann eine klassische Herbstpalette beleben. Integrieren Sie Akzente in einem tiefen, edelsteinartigen Pflaumenton – zum Beispiel durch Servietten, einige Dahlien im Gesteck oder die Farbe der Menükarten. Dieser kühle, satte Ton bildet einen atemberaubenden Kontrast zum warmen Orange, Gold und Braun und verleiht dem Gesamtbild eine moderne, unerwartete Tiefe.



„Die erfolgreichsten Designs entstehen nicht durch das Hinzufügen von Elementen, sondern durch das Weglassen von Überflüssigem.“ – Minimalistisches Designprinzip
Fokus ist alles. Entscheiden Sie sich für zwei bis drei Hauptelemente (z.B. Kerzenlicht, Eukalyptus und Messing) und setzen Sie diese konsequent um. Weniger ist oft mehr und verhindert, dass Ihre Tafel wie ein Sammelsurium aus allen denkbaren Herbst-Ideen aussieht.


Was tun mit leeren Flächen?
Zwischen den Gängen werden Teller abgeräumt und es entstehen leere Stellen. Eine schöne Lösung sind Platzteller. Modelle aus dunklem Holz, Rattan oder mattem Metall (wie die „Arv“ Serie von IKEA oder edlere Varianten von Herstellern wie Serax) definieren den Platz jedes Gastes über den gesamten Abend hinweg und sorgen dafür, dass die Tafel nie „nackt“ aussieht.



Kupfer: Warm, rötlich, passt hervorragend zu Grün- und Brauntönen. Wirkt modern und gleichzeitig rustikal.
Messing/Mattes Gold: Klassisch, elegant und sonnig. Harmoniert wunderbar mit Creme, Bordeauxrot und dunklem Holz.
Vermeiden Sie glänzendes Silber, da es im warmen Kerzenlicht oft kühl und deplatziert wirken kann. Wählen Sie ein Metall und bleiben Sie dabei, um ein stimmiges Bild zu erzeugen.

Denken Sie vertikal. Hängende Installationen über dem Tisch sind ein absoluter Blickfang und sparen wertvollen Platz auf der Tischfläche. Ein großer Ast, von der Decke abgehängt und mit Lichterketten, Efeuranken und vielleicht ein paar Glasprismen dekoriert, schafft eine intime und zauberhafte Atmosphäre, die Ihre Gäste so schnell nicht vergessen werden.




