Vertikutieren im Herbst – so bringen Sie Ihren Rasen wieder in Topform!
Damit ein Rasen immer frisch und einladend wirkt, braucht dieser die richtige Pflege. Neben Mähen und Düngen ist Vertikutieren eine wichtige Pflegemaßnahme, die als Verjüngung für die Grasfläche dient. Denn dadurch wird der Rasenboden auf eine sanfte Art und Weise belüftet und gelockert. Was das alles bringt, warum das Vertikutieren im Herbst so vorteilhaft ist und was man dabei beachten sollte, erfahren Sie heute bei uns in den nachfolgenden Zeilen.
Inhaltsverzeichnis
Das Vertikutieren im Herbst hat viele Vorteile, die man erst später sieht
Warum ist das Vertikutieren im Herbst sinnvoll?
Beim Vertikutieren führt man einen so genannten Vertikutierer streifenweise auf den Rasen. Dieses Gerät kann sowohl motor- als auch handbetrieben sein. Dank der scharfen Messer und Zinken wird der Rasen von Moos, Unkraut und Rasenfilz befreit und dadurch gestärkt. Normalerweise reicht es, wenn man nur ein Mal im Jahr den Rasen vertikutiert, entweder im Frühjahr oder im Herbst. Viele Hobby-Gärtner und Fachleute empfehlen allerdings den zeitigen Herbst als den besten Zeitpunkt dafür. Und das aus mehreren Gründen.
Das Vertikutieren im Herbst befreit den Rasen vom organischen Rasenfilz, der sich im Sommer angesammelt hat. Dieser verdichtet nämlich die obere Schicht des Bodens und unterdrückt das Graswachstum. Auch Unkraut und Moos hatten da viel Zeit, sich auf der Grasfläche breit zu machen. Jetzt kann sich der Rasen erholen und wird auf den Winter vorbereitet. Durchs herbstliche Vertikutieren verbessert sich die Luftzirkulation, die Wasserdurchlässigkeit sowie die Nährstoffaufnahme der Graswurzeln. So wird der Rasen viel widerstandsfähiger und kann den niedrigen Temperaturen in der kalten Jahreszeit besser trotzen. Auch Schimmel und Pilzkrankheiten haben dann kein leichtes Spiel mehr.
Nach dem Vertikutieren im Herbst bietet sich außerdem die ideale Möglichkeit, kahle Stellen im Rasen durch die Nachsaat mit Grassamen zu befüllen. Diese haben dann genug Zeit, zu keimen und sich vor dem Winter zu etablieren.
Der Rasen sieht nach dem Vertikutieren etwas bescheiden aus, wird sich aber bald ganz gut erholen und stärken
Was sollte man beim Vertikutieren des Rasens beachten
Als Erstes sollte man wissen, dass ein Rasen erst ab dem dritten Jahr nach seinem Anlegen vertikutiert werden darf. Vorher sind die Graswurzeln noch zu schwach und können dadurch eher verletzt werden. Wenn man mit dem Vertikutieren anfängt, sollte man sich einen passenden Tag auswählen, was die Wetterbedingungen angeht. Der Boden darf nicht zu trocken, aber auch nicht nass sein. Denn in beiden Fällen bringt das keine optimalen Ergebnisse, sondern kann dem Rasen eher schaden.
Ganz wichtig beim Vertikutieren ist, die benutzten Geräte so einzustellen, dass diese nicht zu tief in den Rasen greifen. Sie dürfen die Grasnarbe nicht zerstören, sondern nur etwas auflockern. Eine Tiefe von ca. 3-4 Millimeter ist in den meisten Fällen optimal. Für manche Böden, die lehmig oder sandig sind, könnte man auch etwas tiefer einritzen, ca. 7-9 Millimeter.
Bevor man mit dem Vertikutieren im Herbst anfängt, sollte man zuerst den Rasen auf 3-4 cm Höhe mähen. So kann der Vertikutierer seine Arbeit optimal erfüllen. Das gilt auch dann, wenn Sie einen kleinen Garten haben und den Rasen nur mit einem Handvertikutierer oder mit dem Gartenrechen bearbeiten.
Wenn das Gras nicht hoch gewachsen ist, können Sie im kleinen Garten auch ohne das Mähen vorher auskommen
Übliche Fehler beim Vertikutieren
Obwohl das Vertikutieren im Herbst oder im Frühling nicht besonders kompliziert aussieht, kann man da schon einiges falsch machen. Das kann schon mit den Geräten und Utensilien losgehen. Wenn diese zum Beispiel abgestumpft oder beschädigt sind, können sie den Rasen zerreißen und ihm ungleichmäßige Schnitte zufügen.
Ein weiterer Fehler könnte, wie schon oben erwähnt, durch falsche Einstellung der Vertikutiertiefe begangen werden. Wenn die Messer des Vertikutierers zu tief in die Erde eindringen, können diese zu gravierenden Schäden für die Graswurzeln führen.
Neben den richtigen Wetterbedingungen, was Wärme, Feuchtigkeit und Sonne angeht, sollte man auch aufpassen, nicht zu spät im Herbst zu vertikutieren. In vielen Regionen Deutschlands ist zum Beispiel das Vertikutieren im Herbst eher im September und nicht ab Mitte Oktober oder gar im November durchzuführen. Denn so hat der Rasen wieder genug Zeit, sich zu erholen und vor dem Winter wieder kräftig genug zu werden.
Ein zu intensives oder tiefes Vertikutieren kann Ihrem schönen Rasen eher schaden
Zusätzliche Rasenpflege nach dem Vertikutieren im Herbst
Was man sofort nach dem Vertikutieren machen sollte, ist, alle kahlen Stellen im Rasen mit Grassamen nachzusäen. Nachher wird noch ergiebig bewässert und gedüngt. Jetzt ist der Boden auch viel aufnahmefähiger und kann noch eine herbstliche Dosis Kalk gut vertragen. Gartenkalk ist für den Rasen besonders vorteilhaft, denn er verbessert die Bodenstruktur und macht die Erde viel nährstoffreicher. Der beste Zeitpunkt zum Kalken ist ein lauwarmer, windstiller Tag mit bedecktem Himmel.
Wenn der Rasenboden zu schwer oder lehmig ist, können Sie den Rasen nach dem Vertikutieren noch zusätzlich sanden. So wird die Drainage des Rasens verbessert und Staunässe verhindert. Manchmal wird Sand auch zum Glätten von Unebenheiten auf der Rasenoberfläche benutzt.
Befolgen Sie beim Vertikutieren im Herbst all diese Tipps und lassen Sie sich noch zusätzlich von erfahrenen Fachleuten beraten. Gehen Sie die Sache in Ruhe an und kümmern Sie sich liebevoll um Ihren Rasen. Denn nur ein gut gepflegter Rasen lässt sich auch richtig genießen.
Mit einem hochwertigen Vertikutierer klappt es vor allem bei größeren Gärten viel schneller und besser
Kleine Flächen können Sie auch per Hand vertikutieren