Nachhaltig gärtnern – 10 erprobte Tipps, die der Natur zugute kommen!
Nachhaltig gärtnern wird immer wichtiger. Wir alle spüren schon die zahlreichen Folgen des Klimawandels – weniger Regen, häufige Hitzewellen, Wasserknappheit und Wetteranomalien. Und obwohl der Prozess vielleicht schon nicht mehr rückgängig zu machen ist, sollten wir alles tun, um diesen zumindest zu verlangsamen. Die nachfolgenden 10 Tipps helfen Ihnen, etwas mehr Rücksicht darauf zu nehmen und im eigenen Garten umweltfreundlich und verantwortungsvoll zu handeln.
Inhaltsverzeichnis
Nachhaltig gärtnern lässt sich sofort sehen
Gutes Wassermanagement
Das kostbare Nass wird auf unserem Planeten immer knapper. Auch hierzulande nehmen wir es immer mehr wahr. Umso wichtiger ist es, so viel wie möglich Wasser zu sparen. Das geht sehr wohl auch im Garten. Ein guter Ansatz ist zum Beispiel, das Regenwasser aufzusammeln. Dieses eignet sich hervorragend für die Bewässerung Ihrer Pflanzen und kann sich in einem passenden Gefäß länger halten. Benutzen Sie dafür ein altes Wein- oder Bierfass und vermeiden Sie nach Möglichkeit Plastikbehälter. Eine gute Tropfbewässerung ist ebenso eine gute Alternative, die Wasser spart und sich auch aus Distanz regulieren lässt.
Das Fallrohr der Dachrinne kann das Regenwasser direkt in den Behälter führen
Kompost anlegen
Der Kompost ist einer der wichtigsten Aspekte, wenn man nachhaltig gärtnern möchte. Er ist eine ständige Quelle für wertvolle Nährstoffe für den Boden und damit auch für Ihre Gartenpflanzen. Auch hier empfiehlt sich, diesen aus Holz zu bauen. Da kommen viele Küchenabfälle rein sowie auch Laub und Rasenschnitt, Pappe und Eierkartons. Wichtig ist, dass Sie keine gekochten Essensreste in den Kompost werfen, diese enthalten zu viel Salz und können auch leicht Schimmel bilden.
Der Kompost im Garten liefert Ihnen ausreichend natürlichen Dünger
Auf Chemikalien verzichten
Wenn Sie Unkraut bekämpfen und Schädlinge vernichten oder verjagen möchten, greifen Sie nicht sofort zur Chemie-Keule. Im Fachhandel gibt es schon recht gute organische Herbizide und Pestizide, die relativ unbedenklich sind. Außerdem können Sie viele Hausmittel benutzen, die sich schon längst gut bewährt haben. Und gegen Unkraut können Sie einfach häufiger jäten sowie auch unterschiedliche Bodendecker pflanzen, die dieses in Schach halten.
Nützlinge unterstützen
Zu den wichtigsten Nützlingen im Garten gehören hierzulande vor allem viele Singvögel und Igel, aber auch eine Menge Insekten wie Marienkäfer, Bienen, Wespen und Schmetterlinge. Sie fressen ungebetene Schädlinge wie Blattläuse, Larven und Nacktschnecken und spielen eine sehr wichtige Rolle fürs natürliche Gleichgewicht im eignen Garten. Sie können diese Nützlinge an erster Stelle mit improvisierten Behausungen unterstützen wie Nestern, Stein- und Holzhaufen oder auch selbstgemachten Insektenhotels. Die letzten lassen sich super einfach und schnell bauen. Sie können dafür Holzklötze durchbohren, alte Röhren benutzen, Pappkarton wickeln und noch vieles mehr ausprobieren.
Ziegel und Steine sind für Ihr DIY Insektenhotel ebenso gut geeignet
Gartenteich gestalten
Durch einen kleinen Gartenteich können Sie ebenso Nützlinge unterstützen sowie eine kleine Biosphäre erschaffen. Darin wird sich eine Vielfalt an Wasserpflanzen und Kleintieren wie Fischen, Fröschen und Insekten entwickeln. Um das Ganze noch nachhaltiger zu gestalten, können Sie solarbetriebene Wasserpumpe und eventuelle Beleuchtung einsetzen.
Ein kleiner Wasserfall oder Springbrunnen bringt noch mehr akustischen Charme mit sich
Auf heimische Pflanzen und Hölzer setzen
Prinzipiell sind heimische Bäume, Kräuter, Gemüse und Blumen am besten an die hiesiegen Boden- und Klimabedingungen angepasst. Sie brauchen von daher auch weniger Wasser und Pflege. Außerdem sind diese auch für Tiere und Insekten in allen Hinsichten vorteilhaft. So erweist sich zum Beispiel eine Blumenwiese aus heimischen Blüten die beste Bienenweide für die fleißigen Bestäuber.
Auch wenn es um Holzarten für Gartenmöbel, Terrasse oder Hochbeete geht, sollten Sie von Tropenhölzern die Finger weg lassen. Teak und Bangkirai mögen edel aussehen, sind aber sehr oft aus illegaler Forstwirtschaft und haben einen sehr langen Transportweg hinter sich. Setzen Sie lieber stattdessen auf Hölzer wie Lärche, Eiche, Douglasie oder Edelkastanie.
Plastik aus dem Garten verbannen
Möglichst plastikfrei zu leben, wie es nur geht, ist in der letzten Zeit das Ziel von vielen. Und das ist auch gut so. Denn Plastik ist leider schon fast überall auf der Welt zu einem gravierenden Umweltproblem geworden. Wenn Sie also nachhaltig gärtnern, heißt das auf jeden Fall auch, dass Plastik in Ihrem Garten nichts verloren hat. Benutzen Sie keine Blumentöpfe, Gartenmöbel oder Gießkannen aus Plastik. Gartennetze und -fliese gibt es auch schon aus anderen Materialien zu kaufen, wie zum Beispiel aus Bio-Baumwolle. Diese sind sogar kompostierbar. Mikroplastik ist selbstverständlich auch zu vermeiden, indem man sich die Inhaltsstoffe von Lacken, Farben und Co. schon beim Kauf in Ruhe anschaut.
Holzbretter sind ideal, wenn Sie ein Hochbeet fürs Gemüse bauen möchten
Handgetriebene Gartengeräte bevorzugen
Die gute alte Gartenschere, die wir nur per Hand bedienen, hat längst nicht ausgedient. Ganz im Gegenteil. Um Strom zu sparen und keinen unnötigen Lärm zu verursachen, können Sie ruhig die meisten Schnittarbeiten damit ausführen. Sträucher und verwelkte Blüten sowie Weinreben und sogar kleine Hecken brauchen nicht unbedingt eine elektrische Gartenschere. Für größere Geräte wie Rasenmäher wäre es viel nachhaltiger und kostengünstiger, wenn Sie diese ausschließlich von guter Qualität kaufen. So halten sie über eine längere Zeit. Sie können sich sogar mit Ihren Nachbarn zusammentun und sich solche kostspielige Geräte teilen.
Aussaat-Töpfe selber machen
Alle Hobby-Gärtner kennen das ganz gut. Man braucht beim Aussäen und Vorziehen der Pflanzen einfach viel zu viele kleine Töpfe. Früher waren diese fast immer aus Plastik. Diese sind jetzt zum Glück viel weniger geworden oder sogar als Pfand-Behälter in Gartenzentren zu finden. Außerdem gibt es schon viele umweltfreundliche kleine Töpfe, die aus Holz, Karton oder Naturfasern hergestellt werden. Sie können sich aber noch welche aus altem Papier oder leeren Klopapierrollen selber machen. Das geht ziemlich einfach und ist absolut umsonst.
Auch Küchenpapierrollen sind dafür perfekt
Gebrauchte Gegenstände upcyclen
Upcycling ist ein großes Thema auch in Sachen nachhaltig gärtnern. Aus fast allen gebrauchten Gegenständen lassen sich mit ein bisschen Bastellust und Kreativität unglaublich originelle Dekos sowie nützliche Garten-Accessoires anfertigen. Dafür braucht man in der Regel kaum noch etwas dazu. Die ausgediente Schubkarre wird zu Blumenbeet, die kaputten Holzstühle werden zu Pflanzenständern, altes Geschirr und Besteck eignen sich als Windspiele oder Windlichter und das verrostete Fahrrad ist einfach der ultimative Blickfang im Garten. Es gibt kaum etwas, das es nicht gibt!
Die alte, rote Handtasche und die blauen High Heels werden zu ausgefallenen Blumentöpfen
Und aus den Holzpaletten entsteht im Nu ein ganzer Gartenzaun mit Pflanzgefäßen
Nachhaltig gärtnern ist nicht nur extrem wichtig, sondern macht sogar viel Spaß. Handeln Sie umweltbewusst und seien Sie kreativ. Sie können Ihren Garten in eine echte Wohlfühl-Oase verwandeln und dazu immer ein gutes Gewissen haben.
Heißen Sie auch kleine Nützlinge willkommen!
Vermeiden Sie torfhaltige Blumenerde
Setzen Sie anstatt auf Plastik auf Materialien wie Holz, Ton, Stoff und Weide
Gehen Sie sorgfältig und sparsam mit Wasser und anderen Naturressourcen um