Gartenteich bauen: Dein Weg zum klaren Wasser – mit ehrlichen Kosten & Profi-Tipps
Ganz ehrlich? In meinem Job als Gartengestalter habe ich schon viele Teiche gesehen. Einige waren absolute Schmuckstücke, kleine Paradiese, in denen alles summte und blühte. Andere wiederum… naja, eher eine trübe, grüne Enttäuschung für ihre Besitzer. Oft liegt der Hund gleich am Anfang begraben: Ein kleiner Fehler in der Planung oder beim Bau kann dir später jahrelang das Leben schwer machen.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Die Grundlage: Ein guter Plan ist die halbe Miete
- 0.2 Die Biologie verstehen: So tickt ein gesunder Teich
- 0.3 Ran an den Spaten: Der Bau Schritt für Schritt
- 0.4 Eine ehrliche Kostenübersicht: Was kostet der Spaß?
- 0.5 Technik und Pflanzen: Das Leben zieht ein
- 0.6 Die große Frage: Wann dürfen die Fische rein?
- 0.7 Die Top 3 Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)
- 0.8 Pflege im Jahresverlauf: Kurz und knapp
- 1 Bildergalerie
Ich erinnere mich an einen Anruf von einem wirklich verzweifelten Kunden. Sein ganzer Stolz, der nagelneue Teich, war nach wenigen Wochen nur noch eine undurchsichtige Algenbrühe. Die teuren Fische, die er sich gegönnt hatte, waren quasi unsichtbar. Die Ursache? Schnell gefunden. Der Teich lag den ganzen Tag in der prallen Mittagssonne und eine biologische Filteranlage fehlte komplett. Klassischer Fall von am falschen Ende gespart.
Dieser Guide ist für alle, die es von Anfang an richtig machen wollen. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt – nicht nur, wie man ein Loch gräbt, sondern wie du ein kleines, stabiles Ökosystem in deinem Garten schaffst. Ein Teich, der lebt, klar bleibt und dir einfach nur Freude macht. Das ist kein Hexenwerk, versprochen. Es ist einfach nur gutes Handwerk.

Die Grundlage: Ein guter Plan ist die halbe Miete
Bevor du auch nur den Spaten in die Hand nimmst, müssen die wichtigsten Fragen geklärt sein. Ein Plan auf dem Papier lässt sich viel leichter ändern als ein riesiges Loch im Rasen. Nimm dir also wirklich Zeit dafür, es lohnt sich!
Der richtige Standort ist das A und O
Das ist die vielleicht wichtigste Entscheidung überhaupt. Sie entscheidet über Wasserqualität, Algenwachstum und wie viel Arbeit du später hast. Beobachte deinen Garten mal ein paar Tage zu verschiedenen Tageszeiten.
Sonne oder Schatten? Die perfekte Mischung macht’s. Ideal sind etwa vier bis sechs Stunden direkte Sonne am Tag. Das reicht für Seerosen und die meisten anderen Wasserpflanzen, ohne dass das Wasser im Sommer überhitzt. Volle Pulle Sonne von morgens bis abends heizt den Teich auf wie eine Badewanne und die Schwebealgen feiern eine Party. Das Ergebnis ist das gefürchtete grüne Wasser. Weniger als vier Stunden Licht sind aber auch suboptimal, weil dann die schönen Blühpflanzen nicht so richtig in die Gänge kommen.

Achtung, Bäume! Ein Platz direkt unter einer großen Weide sieht vielleicht romantisch aus, ist aber in der Praxis ein reiner Arbeitsbeschaffungsdienst. Im Herbst fällt tonnenweise Laub ins Wasser, sinkt auf den Grund, verrottet und setzt dabei Nährstoffe frei – quasi Dünger für Algen. Nadeln sind sogar noch fieser, weil sie das Wasser zusätzlich versauern können. Ein gewisser Abstand ist also clever. Ein Laubschutznetz im Herbst (kostet ca. 20-40€, je nach Größe) ist eine gute Idee, aber eben auch zusätzlicher Aufwand.
Wurzeln sind Feinde der Folie: Große Bäume haben auch große, starke Wurzeln. Die können über die Jahre wachsen und selbst die dickste Teichfolie durchbohren. Als Faustregel gilt: Halte einen Abstand ein, der ungefähr dem Kronendurchmesser des Baumes entspricht.
Denk praktisch: Du wirst Strom für Pumpe und Filter brauchen. Eine Außensteckdose in der Nähe ist Gold wert. Und ein Wasseranschluss zum Befüllen ist auch kein Luxus. Überleg dir auch, wie du später mal mit einer Schubkarre an den Teich kommst, um Schlamm oder Grünschnitt wegzubringen.

Sicherheit geht vor – und das ist keine Floskel
Wasser übt eine magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Die Sicherheit hat absolute Priorität, da gibt es keine Diskussion. Als Teichbesitzer bist du in der Verantwortung (Stichwort: Verkehrssicherungspflicht).
Ein stabiler Zaun von mindestens 1,20 Meter Höhe ist oft die sicherste und klarste Lösung. Es gibt zwar auch elektronische Teichalarmsysteme, aber die sind für mich eher eine Ergänzung, kein Ersatz für eine handfeste Barriere.
Kleiner Tipp: Frag vor dem Bau kurz bei deiner Gemeinde nach. Die Bauordnungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Oft sind Teiche ab einer bestimmten Größe (z.B. 100 Kubikmeter Volumen) genehmigungspflichtig. Ein kurzer Anruf beim Bauamt erspart dir potenziell riesigen Ärger.
Die Biologie verstehen: So tickt ein gesunder Teich
Ein Teich ist kein Pool, sondern ein kleines Biotop. Wenn du die grundlegenden Prozesse verstehst, kannst du der Natur gezielt unter die Arme greifen, und vieles regelt sich dann von ganz allein.

Das magische Gleichgewicht
Alles dreht sich um den sogenannten Stickstoffkreislauf. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Fische scheiden Ammoniak aus, ebenso Futterreste und tote Pflanzenteile. Dieses Ammoniak ist giftig. Glücklicherweise gibt es nützliche Bakterien (die sich im Filter und am Boden ansiedeln), die das Ammoniak erst in ebenfalls giftiges Nitrit und dann in ungiftiges Nitrat umwandeln. Und was lieben Pflanzen? Genau, Nitrat! Sie nehmen es als Dünger auf und wachsen. So schließt sich der Kreislauf. Ein guter Filter ist also quasi ein 5-Sterne-Hotel für diese Bakterien, und die Pflanzen sind die natürliche Kläranlage.
Die verschiedenen Zonen eines Teiches
Ein naturnaher Teich ist nicht einfach nur ein tiefes Loch, sondern hat verschiedene Tiefenzonen. Jede hat ihre eigene Aufgabe:
- Sumpfzone (0-20 cm tief): Der feuchte Übergang zum Garten. Perfekt für Sumpfdotterblumen oder Blutweiderich. Funktioniert wie ein natürlicher Vorfilter.
- Flachwasserzone (20-50 cm tief): Hier fühlen sich Pflanzen wie Hechtkraut wohl. Sie bietet Schutz für Jungfische, Kaulquappen und Libellenlarven.
- Tiefwasserzone (mindestens 80 cm tief): Lebenswichtig für Fische im Winter! Unter 80 cm friert der Teich normalerweise nicht bis zum Grund durch, sodass die Tiere hier überwintern können. Seerosen brauchen diese Tiefe ebenfalls, um ihre Wurzeln zu verankern.
Gestalte die Übergänge zwischen den Zonen sanft und stufenförmig. Steile Wände sind unnatürlich, Pflanzen finden kaum Halt und Tiere wie Igel, die mal reinfallen, ertrinken jämmerlich, weil sie nicht mehr rausklettern können.

Materialfrage: Folie oder Fertigteich?
Die Abdichtung ist das Herz deines Teiches. Hier zu sparen ist der größte Fehler, den du machen kannst.
Fertigteichschalen aus Kunststoff sind zwar einfach einzubauen, aber du bist an eine feste Form gebunden, die oft sehr unnatürlich und steil ist. Für einen Miniteich oder ein Quellbecken okay, für mehr aber nicht meine erste Wahl.
Teichfolie gibt dir alle gestalterische Freiheit. Hier gibt es zwei Hauptakteure:
- PVC-Folie: Die günstigere Variante. Der Nachteil: Sie enthält Weichmacher, die mit der Zeit entweichen. Dadurch wird sie spröde und anfällig für Risse. Ehrlich gesagt, für mich keine langfristige Lösung.
- EPDM-Folie (Kautschuk): Das ist das Material der Profis. Es ist extrem dehnbar, UV-beständig und bleibt auch nach Jahrzehnten noch elastisch. Ja, sie ist in der Anschaffung teurer (rechne mit ca. 8€ bis 15€ pro Quadratmeter), aber sie hält oft 30 Jahre und länger. Das ist die einzig sinnvolle Investition, wenn du Ruhe haben willst. Eine Stärke von 1,0 mm bis 1,5 mm ist perfekt.
Ganz wichtig: Unter JEDE Folie gehört ein Schutzvlies! Das ist die Lebensversicherung gegen Steine und Wurzeln von unten. Spar hier nicht und nimm ein Vlies mit mindestens 300g/m² (kostet ca. 2-5€ pro Quadratmeter).

Ran an den Spaten: Der Bau Schritt für Schritt
So, jetzt wird’s ernst. Nimm dir Zeit und arbeite sorgfältig. Ein Fehler im Unterbau lässt sich später nur mit riesigem Aufwand beheben.
1. Abstecken und Aushub: Lege die Umrisse mit einem Gartenschlauch oder etwas Sand aus. So kannst du die Form noch mal anpassen. Grabe dich dann von außen nach innen und von oben nach unten vor. Erst die Sumpfzone, dann die Flachwasserzone, zum Schluss die Tiefe. Formen dabei die Terrassen. Und jetzt kommt der wichtigste Profi-Tipp überhaupt: Kontrolliere mit einer langen Latte und einer Wasserwaage STÄNDIG, dass die Ränder exakt auf gleicher Höhe sind. Ist eine Seite nur zwei Zentimeter tiefer, siehst du dort später immer die hässliche Folie, während auf der anderen Seite das Wasser überläuft.
Übrigens, wohin mit dem ganzen Aushub? Perfekt! Damit kannst du einen kleinen Wall um den Teich formen (für die Kapillarsperre) oder an anderer Stelle im Garten ein schönes Hügelbeet anlegen.

2. Die geheime Zutat: Kapillarsperre: Das ist der Trick, den viele Anfänger vergessen. Eine Kapillarsperre ist ein kleiner Wall (ca. 5-10 cm hoch) um den Teich herum, über den die Folie gelegt wird. Sie verhindert, dass die umliegende Erde wie ein Schwamm Wasser aus deinem Teich zieht. Gleichzeitig stoppt sie das Einspülen von nährstoffreicher Gartenerde. Ein Muss!
3. Das Bett vorbereiten: Sammle alle Steine und Wurzeln aus der Grube. Jeder kleine spitze Stein ist ein potenzielles Leck. Danach kommt eine 5-10 cm dicke Schicht Bausand rein, die du leicht glättest. Darauf wird dann das Schutzvlies faltenfrei ausgelegt.
4. Die Folie kommt rein: Warte am besten auf einen warmen Tag, dann ist die Folie weicher. Breitet sie über der Grube aus und lasst sie langsam hineingleiten. Große Falten sind tabu, versuche stattdessen, sie in kleine, saubere Falten zu legen. Schneide die Folie am Rand erst zu, wenn der Teich komplett mit Wasser gefüllt ist! Das Gewicht des Wassers zieht die Folie noch in ihre endgültige Position.

Wie viel Folie brauche ich? Ganz einfach:
Länge = Teichlänge + (2 x tiefste Stelle) + 1 m Rand
Breite = Teichbreite + (2 x tiefste Stelle) + 1 m Rand
5. Der Rand – die Visitenkarte: Jetzt wird die Folie am Rand kaschiert. Lege sie über die Kapillarsperre und grabe sie dahinter ein. Mit Kies, großen Feldsteinen oder Platten kannst du einen wunderschönen Übergang schaffen.
Eine ehrliche Kostenübersicht: Was kostet der Spaß?
Reden wir mal Klartext. Was kommt da finanziell auf dich zu? Das hängt natürlich stark von der Größe und der Technik ab, aber hier mal zwei grobe Hausnummern aus der Praxis:
- Kleiner Teich (ca. 4m x 2m, 3000 Liter): Hier musst du für Folie, Vlies, eine einfache Pumpe und ein kleines Filterset mit UVC-Klärer schon mit ca. 400€ – 700€ rechnen. Dazu kommen noch Pflanzen, Sand und Kies. Realistisch landest du bei ca. 800€, wenn du alles selbst machst. Zeitaufwand für den Aushub: ein anstrengendes Wochenende zu zweit.
- Mittlerer Teich (ca. 5m x 3m, 8000 Liter): Hier wird die Technik schon teurer. Eine leistungsstärkere Pumpe und ein größerer Filter sind nötig. Allein für Folie, Vlies und Technik-Set bist du schnell bei 900€ – 1.500€. Mit Bepflanzung und Randgestaltung solltest du eher um die 2.000€ einplanen.

Technik und Pflanzen: Das Leben zieht ein
Der Rohbau steht, jetzt wird’s grün und lebendig! In den meisten Teichen mit Fischen kommst du um eine Filteranlage nicht herum.
Pumpe und Filter: Die Pumpe ist das Herz, der Filter die Lunge. Als Faustregel sollte der gesamte Teichinhalt alle 2-4 Stunden einmal durch den Filter gepumpt werden. Für einen 5000-Liter-Teich brauchst du also eine Pumpe, die mindestens 1250 l/h schafft. Und wie berechnest du das Volumen deines Teiches? Ganz grob: `Länge (m) x Breite (m) x durchschnittliche Tiefe (m) x 1000 = Liter`.
Beim Filter gibt es grob zwei Systeme: Druckfilter sind kompakt, können eingegraben werden und das Wasser kann von ihnen aus auch einen kleinen Bachlauf speisen. Durchlauffilter sind größer, stehen meist am Teichrand, sind aber oft leichter zu reinigen. Wichtig ist bei beiden ein UV-C-Klärer. Das ist eine Lampe, die Schwebealgen (grünes Wasser) verklumpen lässt, damit der Filter sie packen kann. Das ist die effektivste Waffe gegen die grüne Brühe.

WICHTIG: Bei Strom und Wasser hört der Spaß auf. Lass die Elektroinstallation nur von einem Fachmann machen und sorge dafür, dass alles über einen FI-Schutzschalter läuft!
Die richtigen Pflanzen: Sie sind nicht nur Deko, sondern die wichtigsten Mitarbeiter deiner Kläranlage. Ein paar unkaputtbare Favoriten für Anfänger: Sumpfdotterblume (Sumpfzone), Froschlöffel (Flachwasserzone) und für unter Wasser unbedingt Hornkraut oder Tausendblatt. Das sind die größten Nährstoff-Konkurrenten der Algen. Pflanze die meisten in spezielle Pflanzkörbe, damit sie nicht den ganzen Teich erobern, und verwende nährstoffarme Teicherde, niemals Blumenerde!
Die große Frage: Wann dürfen die Fische rein?
Geduld! Der Teich braucht Zeit, um ein biologisches Gleichgewicht aufzubauen. Die nützlichen Bakterien im Filter müssen sich erst ansiedeln. Diese „Einlaufphase“ dauert mindestens 4-6 Wochen. Erst danach solltest du die ersten Fische einsetzen, und bitte nicht alle auf einmal. Starte mit ein paar wenigen und beobachte, wie sich die Wasserwerte entwickeln.
Und wie viele? Eine grobe, aber bewährte Faustregel: Nicht mehr als 25 cm Fischlänge pro 1000 Liter Wasser. Das heißt, fünf Fische à 5 cm wären für den Anfang genug.

Die Top 3 Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)
- Die falsche Lage: Volle Sonne den ganzen Tag. Das führt fast garantiert zu einer Algenexplosion. Nimm dir Zeit für die Standortwahl!
- Die Kapillarsperre vergessen: Der Teich verliert unerklärlich Wasser und Nährstoffe aus dem Garten sickern ein. Dieser kleine Wall ist einer der wichtigsten, aber am häufigsten vergessenen Schritte.
- An der Folie sparen: Eine billige PVC-Folie, die nach 8 Jahren brüchig wird, bedeutet, dass du ALLES wieder rausreißen musst. Investiere einmal in hochwertige EPDM-Folie und du hast jahrzehntelang Ruhe.
Pflege im Jahresverlauf: Kurz und knapp
- Frühling: Abgestorbene Pflanzen raus, Filter anwerfen, den Bodenschlamm (aber nie komplett!) vorsichtig absaugen.
- Sommer: Wasserstand kontrollieren, Fadenalgen mit einem Stock abfischen, Fische nur sparsam füttern.
- Herbst: Laubschutznetz spannen, BEVOR die Blätter fallen. Das erspart dir so viel Arbeit!
- Winter: Pumpe rausnehmen (wenn nicht frostsicher), Eisfreihalter aus Styropor rein, damit Gase entweichen können. Und: Niemals das Eis betreten!
Ein Gartenteich ist ein Projekt, das ein bisschen Schweiß und Planung erfordert. Aber die Belohnung ist unbezahlbar. Wenn du an einem Sommerabend am Ufer sitzt, die Libellen beobachtest und dem leisen Plätschern lauschst, dann weißt du ganz genau, warum du dir die Arbeit gemacht hast. Es ist dein eigenes, kleines Stück lebendige Natur.

Bildergalerie



Die Teichfolie ist das Fundament. Während PVC-Folien oft günstiger sind, punkten EPDM-Kautschukfolien (z.B. von Firestone PondGard) mit überlegener Langlebigkeit, UV-Beständigkeit und Flexibilität, auch bei Kälte. Eine Stärke von 1,0 mm ist ein guter Standard für die meisten Gartenteiche – darunter sollten Sie nicht gehen, um sich später nicht über undichte Stellen zu ärgern.


- Sumpfzone (bis 15 cm tief): Perfekt für Sumpfdotterblume und Wasserminze, die überschüssige Nährstoffe direkt aus dem Wasser filtern.
- Flachwasserzone (15-40 cm tief): Hier fühlen sich Hechtkraut und Schwanenblume wohl und bieten Insekten sichere Landeplätze.
- Tiefwasserzone (ab 40 cm tief): Das Reich der Seerosen, deren Blätter Schatten spenden und so das Algenwachstum auf natürliche Weise hemmen.



Ein häufiger Fehler: Zu steile Uferwände. Das sieht nicht nur unnatürlich aus, sondern ist auch eine Todesfalle für Tiere wie Igel oder Vögel, die zum Trinken kommen, abrutschen und nicht mehr herausfinden. Modellieren Sie sanft abfallende Ufer und eine breite Flachwasserzone – das erleichtert Tieren den Ausstieg und ermöglicht eine vielseitigere Bepflanzung.


Schon ein kleiner Teich von wenigen Quadratmetern erhöht die Biodiversität im Garten signifikant. Er wird zur Tränke für Vögel und Bienen und zum Lebensraum für Libellen und Molche.



Die richtige Pumpe ist die Lebensader Ihres Teiches. Sie sorgt für Zirkulation, Sauerstoff und speist Filter oder Bachlauf. Aber welche ist die richtige?
- Filter- und Bachlaufpumpen: Fördern grobe Schmutzpartikel (bis ca. 8-10 mm) zum Filter. Marken wie Oase mit der AquaMax Eco-Serie sind hier führend.
- Wasserspielpumpen: Erzeugen hohen Druck für Fontänen, haben aber feinere Ansaugschlitze und sind nicht für den Filterbetrieb geeignet.


Was kommt eigentlich unter die Teichfolie?
Direkt auf die Erde legen ist ein No-Go! Steine oder Wurzeln können die teure Folie beschädigen. Die professionelle Lösung besteht aus zwei Schichten: Zuerst eine etwa 5 cm dicke Sandschicht zum Ausgleich von Unebenheiten. Darauf kommt ein spezielles Teichvlies (mind. 300 g/m²), das als mechanischer Schutzpuffer dient und die Folie vor Beschädigungen von unten bewahrt.



Druckfilter: Das Wasser wird durch das geschlossene System gepresst. Ideal, um das Wasser danach noch zu einem höher gelegenen Bachlauf zu pumpen. Oft als Komplettset mit UVC-Klärer erhältlich (z.B. Oase BioPress).
Durchlauffilter: Das Wasser fließt per Schwerkraft durch verschiedene Filtermedien. Sie haben meist ein größeres Volumen, sind leichter zu reinigen und eignen sich gut für größere Teiche mit Fischbesatz.


Der ideale pH-Wert für einen Gartenteich liegt zwischen 7,5 und 8,5.
Starke Schwankungen stressen Fische und Pflanzen. Eine gute Karbonathärte (KH-Wert über 5 °dH) wirkt wie ein Puffer und stabilisiert den pH-Wert. Gerade bei der Erstbefüllung mit Leitungswasser lohnt sich ein Wassertest, um die Ausgangswerte zu kennen.


- Verhindert, dass nährstoffreiche Gartenerde in den Teich gespült wird.
- Stoppt das Hineinwachsen von Rasen und Unkraut.
- Schützt die empfindliche Teichfolie am Rand vor direkter Sonneneinstrahlung.
Das Geheimnis? Eine Kapillarsperre. Dies ist eine leicht erhöhte Barriere am Teichrand, die verhindert, dass Wasser aus dem Teich ins Erdreich



Mit der richtigen Beleuchtung wird Ihr Teich auch nach Sonnenuntergang zum magischen Mittelpunkt. Unterwasserspots, die eine besondere Pflanze oder einen Quellstein anstrahlen, schaffen dramatische Effekte. Schwimmleuchten in Kugelform sorgen für eine sanfte, diffuse Atmosphäre. Achten Sie auf LED-Technik mit warmweißem Licht (ca. 2700-3000 Kelvin) für eine gemütliche, natürliche Stimmung.


- Laub entfernen: Fischen Sie Blätter mit einem Kescher ab, bevor sie zu Faulschlamm werden.
- Pumpe sichern: Pumpen, die nicht explizit winterfest sind, sollten ausgebaut und frostfrei gelagert werden.
- Eisfreihalter: Ein simpler Styropor-Ring sorgt dafür, dass die Wasseroberfläche nicht komplett zufriert, damit Faulgase entweichen können.



Geduld beim Fischbesatz: Setzen Sie Fische niemals in einen frisch angelegten Teich! Das Ökosystem braucht mindestens vier bis sechs Wochen, um sich zu etablieren. Die Filterbakterien müssen sich erst ansiedeln, um die Ausscheidungen der Fische abbauen zu können. Ein zu früher Besatz führt fast immer zu einem Nitrit-Anstieg, der für die Fische tödlich sein kann.


Nichts verwandelt einen Garten so sehr wie das Element Wasser. Es ist nicht nur ein visueller Ankerpunkt, sondern bringt mit seinem leisen Plätschern eine ganz neue, beruhigende Klangebene in den Außenbereich.



Grünes Wasser durch Schwebealgen ist der Feind jedes Teichbesitzers. Doch bevor man zur Chemiekeule greift, gibt es eine bewährte technische Lösung:
- Der UVC-Klärer: Das Teichwasser wird an einer speziellen UV-Lampe vorbeigeführt.
- Die Wirkung: Die UV-C-Strahlung verklumpt die einzelligen Schwebealgen, sodass sie vom nachgeschalteten Filter erfasst und aus dem Wasser entfernt werden können.
Viele moderne Filtersets, wie die von Pontec oder Velda, haben einen solchen Klärer bereits integriert.


Wie tief muss ein Fischteich wirklich sein?
Wenn Fische wie Goldfische oder Shubunkin überwintern sollen, ist eine Mindesttiefe von 100 cm unerlässlich. Nur so ist sichergestellt, dass der Teich nicht bis zum Grund durchfriert. Am Boden bleibt das Wasser bei etwa 4 °C, was den Fischen das Überleben in der Winterstarre ermöglicht. Für rein pflanzliche Miniteiche reichen oft schon 60-80 cm Tiefe aus.



Fertigteichbecken: Schnell eingebaut und robust, aber in Form und Größe stark eingeschränkt. Ideal für sehr kleine Gärten oder als Quarantänebecken. Marken wie Heissner bieten hier eine große Auswahl.
Folienteich: Maximale gestalterische Freiheit in Form, Größe und Tiefe. Erlaubt die Anlage von natürlichen Uferzonen. Der Bau ist aufwändiger, das Ergebnis aber meist individueller und harmonischer.


An einem heißen Sommertag kann ein mittelgroßer Gartenteich bis zu 2 cm Wasserhöhe durch Verdunstung verlieren.
Das bedeutet, Sie müssen regelmäßig nachfüllen. Verwenden Sie dafür idealerweise gesammeltes Regenwasser, da es weich und nährstoffarm ist. Hartes, nährstoffreiches Leitungswasser kann auf Dauer das Algenwachstum fördern. Füllen Sie am besten langsam nach, um Temperaturschocks für die Teichbewohner zu vermeiden.


- Bietet nützlichen Filterbakterien eine riesige Besiedlungsfläche.
- Verhindert, dass Pflanzenerde aufgewirbelt wird und das Wasser trübt.
- Gibt den Wurzeln von Unterwasserpflanzen sicheren Halt.
Wovon die Rede ist? Von gewaschenem Teichsubstrat. Eine 5-10 cm dicke Schicht aus Zeolith oder speziellem, nährstoffarmem Kies auf dem Teichgrund und in den Pflanzzonen ist eine Investition, die sich in einer deutlich besseren Wasserqualität auszahlt.



Ein Teich übt eine magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Sicherheit sollte daher oberste Priorität haben. Ein stabiler, kindersicherer Zaun ist die zuverlässigste Methode. Alternativ können engmaschige, stabile Gitter knapp unter der Wasseroberfläche installiert werden. Sie sind kaum sichtbar, verhindern aber effektiv, dass ein Kind ins tiefere Wasser geraten kann.


- Ausstiegshilfen: Ein schräg ins Wasser ragender Ast oder eine flache Rampe rettet Igel und Mäuse.
- Keine Chemie: Verzichten Sie auf Algenvernichter. Ein gesundes Gleichgewicht ist der beste Algenschutz.
- Pflanzenvielfalt: Unterschiedliche Pflanzen bieten Nahrung und Unterschlupf für Insekten und Amphibien.
- Steinhaufen am Ufer: Bieten Versteckmöglichkeiten für Molche und Frösche.



Kritischer Punkt Pumpenleistung: Eine Faustregel besagt, dass das gesamte Teichvolumen etwa alle zwei bis vier Stunden einmal durch den Filter umgewälzt werden sollte. Bei starkem Fischbesatz oder viel Sonneneinstrahlung sogar stündlich! Berücksichtigen Sie bei der Pumpenwahl auch die Förderhöhe und den Druckverlust durch Schläuche. Eine zu schwache Pumpe ist einer der häufigsten Gründe für trübes Wasser.


Eine Seerose spendet nicht nur Schatten, ihre Blätter sind auch eine lebenswichtige Sauerstoffquelle für den Teich.



Ein Bachlauf oder Wasserfall ist mehr als nur Dekoration. Er ist ein aktiver Teil des Teich-Ökosystems, der das Wasser mit Sauerstoff anreichert.
- Das richtige Gefälle: Ein sanftes Gefälle von 2-3 % (2-3 cm pro Meter) reicht für ein leises Plätschern. Steilere Abschnitte erzeugen ein stärkeres Rauschen.
- Die Abdichtung: Verwenden Sie eine separate Folie für den Bachlauf, die trichterförmig in den Teich mündet, um Wasserverluste zu vermeiden.


Was kostet ein Gartenteich wirklich?
Die Spanne ist riesig. Ein kleiner Folienteich (ca. 2×3 m) mit einfacher Technik lässt sich im DIY-Verfahren für 500-800 € realisieren. Ein mittelgroßer Teich (ca. 15.000 Liter) mit hochwertiger Filteranlage, Pumpe und Beleuchtung kann schnell 2.500-4.000 € kosten. Nach oben sind, besonders mit professionellem Einbau und Koi-Besatz, kaum Grenzen gesetzt. Der größte Kostenfaktor ist meist nicht die Folie, sondern die Technik.

Der vielleicht wichtigste Tipp zum Schluss: Haben Sie Geduld. Ein Gartenteich ist kein Möbelstück, das man aufstellt und das fertig ist. Es ist ein lebendiges Ökosystem, das sich entwickeln muss. Es kann eine ganze Saison dauern, bis sich das biologische Gleichgewicht einspielt, die Pflanzen richtig angewachsen sind und das Wasser dauerhaft klar bleibt. Diese Wartezeit ist Teil des Prozesses – genießen Sie ihn!




