Es geht den Schädlingen an den Kragen: Tipps und einfache Mittel für den Garten
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie haben eine ganze Menge Zeit und Mühe in Ihren Garten investiert. Eines Tages gehen Sie vor die Tür und bemerken jedoch, dass Schädlinge Ihr Werk von mehreren Wochen zu zerstören drohen. Jetzt sollten Sie vorsichtig vorgehen! Einerseits möchten Sie Ihren Pflanzen keinen Schaden zufügen, andererseits wollen Sie die Schädlinge aber auch effektiv beseitigen. Die meisten Schädlinge, wie beispielsweise Mehltau, Blattläuse oder Schnecken, können Sie mit ganz einfachen Mitteln unschädlich machen. Es muss also nicht immer gleich die chemische Keule sein. Wir haben ein paar Tipps für Sie gesammelt, wie sie den Schädlingen in Ihrem Garten den Garaus machen können.
Auf Chemie verzichten
Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie in ihrem heimischen Garten auf Chemie verzichten. Denn diese schadet nicht nur den Schädlingen, sondern die verwendeten Mittel können auch den Menschen angreifen. Der Einsatz von Chemie kann nämlich vielmehr kaputtmachen, als Sie denken. Ein leichtfertiger Umgang damit kann beispielsweise für das Sterben von Bienen oder Fröschen sorgen. Das Grundwasser könnte ebenso verunreinigt oder sogar vergiftet werden. Versuchen Sie also, möglichst ohne Chemie auszukommen. Im besten Fall kommt es erst gar nicht zu Schädlingsbefall, sofern Ihre Pflanzen ein starkes Immunsystem haben.
Blattläuse mit Seife und Kaffee bekämpfen
Der natürliche Feind der Blattläuse ist der Marienkäfer. Nur leider sind die süßen kleinen Insekten nicht immer gerade dann zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Sie können Blattläuse jedoch auch auf eine andere Weise bekämpfen, wenn sich diese an Ihren Zier- oder Nutzpflanzen vergehen.
Mischen sie dazu einfach einen Esslöffel Schmierseife mit einem Liter Wasser. Füllen Sie das Gemisch in eine Sprühflasche und sprühen Sie die betroffenen Stellen damit ein. Sollte das nicht helfen, können Sie auch einfach einen starken Kaffee mit einem Tropfen Spülmittel vermischen und dies stattdessen auf das befallene Blattwerk sprühen. Im Handumdrehen sollten Sie die Blattläuse auf diese Weise loswerden.
Sägespäne halten Schnecken fern
Gegen Schnecken lässt sich ganz einfach vorgehen. Dazu müssen Sie nicht einmal brutale Mittel einsetzen, wie beispielsweise Salz. Sollten Sie bemerken, dass ihre Pflanzen regelmäßig Besuch von Schnecken bekommen, streuen Sie einfach rund um die Pflanze Sägespäne. Damit bauen Sie eine Barriere auf, die die schleimigen Tiere nicht überwinden können.
Allerdings müssen Sie die Barriere regelmäßig erneuern, beispielsweise nach starkem Wind oder Regen. Die Sägespäne wirken nämlich nur dann gegen die Störenfriede, wenn sie trocken sind.
Die Kraft der Kokosnuss
Genauer gesagt geht es vor allem um Kokosöl. Das kann nämlich gegen Zecken im Garten helfen. Dabei schützt es in erster Linie nicht Ihre Pflanzen, sondern Sie selbst, wenn Sie mit der Gartenarbeit beschäftigt sind. Kokosöl bekommen Sie in jedem größeren Supermarkt. Damit reiben Sie einfach Ihre freien Stellen am Körper ein und schon haben die Zecken keine Chance mehr. Ein angenehmer Nebeneffekt: Das Kokosöl pflegt gleichzeitig Ihre Haut. Zudem können Sie gegen Zecken auch mit ätherischen Ölen vorgehen. Diese tragen Sie ebenfalls auf Ihre Haut auf. Die intensiven Dämpfe wirken abschreckend auf die kleinen Parasiten.
Vaseline und Zitrone
Ameisen können vor allem in Blumentöpfen oder Blumenkästen wirklich sehr nervig sein. Allerdings sollten Sie Ameisen nicht als Schädlinge ansehen, denn sie tragen einen großen Teil zu unserem Ökosystem bei. Sie verbreiten Samen, fressen Pflanzen und züchten Pilze. Sie sollten Sie also auf keinen Fall vernichten.
Zum Glück gibt es wirksame Methoden.Wenn Sie Ihre Blumentöpfe beispielsweise von außen mit Vaseline einreiben, können Sie die Ameisen damit fernhalten. Zitronenscheiben auf der Blumenerde wirken ebenfalls abschreckend auf die Tiere.
Die Milch macht’s
Mehltau ist ein Pilz, der Ihre Pflanzen befallen kann. Normalerweise müssen Sie bei einem Befall die betroffenen Blätter wegschneiden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Haben Sie die Blätter entfernt, sollten Sie im Anschluss daran unbedingt mit Milch nachbehandeln. Dazu mischen Sie etwa 125 ml Milch mit 825 ml Wasser und füllen es in eine Sprühflasche. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig damit, hat der Mehltau keine Chance mehr. Auf diese Weise können Sie zudem präventiv gegen den Pilzparasiten vorgehen.
Pflanzenöl und Schildläuse
Ähnlich wie Blattläuse können auch Schildläuse Ihre Pflanzen unansehnlich zerfressen. Sollten Sie bemerken, dass ihre Pflanzen befallen sind, kann handelsübliches Pflanzenöl dabei helfen, die Schädlinge wieder zu vertreiben. Bestens geeignet sind Sonnenblumen- oder Rapsöl. Tropfen Sie ein wenig davon auf ein sanftes Tuch und tragen Sie es auf die befallenen Blätter auf. Innerhalb kürzester Zeit sollten Sie die Schildläuse loswerden.
Vögel verscheuchen mit schlechter Musik
Die größten Schädlinge, die die Pflanzen in Ihrem Garten bedrohen können, sind Vögel. Allerdings können Sie denen ganz einfach mit Musik zu Leibe rücken. Dabei geht es allerdings nicht um eine Beschallung. Vielmehr können Sie alte CDs, die ausgedient haben, an Schnüren aufhängen, um die Tiere mit den Lichtreflexen der spiegelnden Oberflächen zu blenden.
Mit diesen Tipps sollten Sie Ihren Garten auf eine möglichst natürliche Weise schädlingsfrei bekommen. Bedenken Sie zusätzlich, dass Sie selbst bei einem größeren Schädlingsbefall unbedingt auf Chemie verzichten sollten. Damit tun Sie Ihren Pflanzen und sich selbst etwas Gutes.
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