Unkraut den Garaus machen: Dein ultimativer Guide für pflegeleichte Bodendecker

von Augustine Schneider
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Ganz ehrlich, wer hat schon Lust, stundenlang auf den Knien durch die Beete zu robben und Unkraut zu zupfen? Ich mach das beruflich und weiß: Der Kampf gegen Giersch & Co. ist ein Fass ohne Boden, wenn man die falsche Strategie fährt. Aber es gibt einen Trick, den wir Profis nutzen, um Gärten nicht nur schön, sondern auch super pflegeleicht zu machen: Bodendecker.

Ein clever gewählter Bodendecker ist so viel mehr als nur eine nette Pflanze. Er ist eine lebende Mulchschicht, ein Schutzschild für deinen Boden und die wohl effektivste, biologische Waffe gegen die meisten Wildkräuter. Es geht nicht darum, eine sterile Wüste zu schaffen, sondern die Natur einfach für sich arbeiten zu lassen. Wenn die richtigen Pflanzen den Boden lückenlos bedecken, sehen Löwenzahn und seine Freunde alt aus. Aber klar, der Erfolg fällt nicht vom Himmel. Ein bisschen Planung und das richtige Vorgehen sind entscheidend – und genau das zeige ich dir hier, Schritt für Schritt und ohne Fachchinesisch.

blühende Bodendecker gegen Unkraut
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Das geniale Prinzip dahinter: Wie Bodendecker Unkraut austricksen

Um zu kapieren, warum das so gut funktioniert, müssen wir nur mal kurz in die Natur schauen. Da gibt es so gut wie keine nackte Erde. Jede freie Stelle wird sofort besiedelt. Unkraut ist im Grunde nichts anderes als ein superschneller Lückenfüller. Und genau dieses Prinzip machen wir uns zunutze – nur dass wir den Lückenfüller selbst bestimmen!

Der ganze Zauber beruht auf zwei simplen Tatsachen:

  • Unten wird’s dunkel: Die meisten Unkrautsamen sind Lichtkeimer. Heißt, sie brauchen Helligkeit, um überhaupt loszulegen. Ein dichter Teppich aus Bodendeckern wirkt wie ein Sonnenschirm. Das Blätterdach fängt fast das ganze Licht ab, und am Boden bleibt es duster. Ohne Licht, keine Keimung. So einfach ist das.
  • Wurzel-Wettkampf: Unter der Erde geht die Party weiter. Gute Bodendecker bilden ein richtig dichtes Geflecht aus Wurzeln. Dieser Wurzelfilz ist für zarte Unkraut-Keimlinge wie eine undurchdringliche Mauer. Da gibt es einfach keinen Platz und keine Nährstoffe zu holen – sie werden schlicht verdrängt.

Ach ja, und ganz nebenbei schützen die Pflanzen den Boden auch noch vor dem Austrocknen und vor Erosion bei starkem Regen. Sie halten die Feuchtigkeit, verbessern durch herabfallende Blätter den Humusgehalt und schaffen ein gesundes Bodenklima. Das ist ein riesiger Vorteil gegenüber Rindenmulch, der dem Boden auf Dauer Stickstoff entziehen kann, wenn man nicht ständig nachdüngt.

immergrüne Bodendecker - Kriech Wacholder
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Die Vorbereitung: Das A und O für deinen Erfolg

Ich kann es nicht oft genug sagen: 90 Prozent des Erfolgs stecken in der Bodenvorbereitung. Wenn du hier schlampst, ärgerst du dich grün und blau. Denn wenn die Fläche erst einmal zugewachsen ist, kriegst du hartnäckige Wurzelunkräuter kaum noch raus. Also, nimm dir die Zeit!

Und was heißt „Zeit nehmen“? Mal ganz konkret: Für eine 10 Quadratmeter große Fläche, die richtig schön mit Giersch oder Quecke durchzogen ist, solltest du als Laie schon mal ein komplettes Wochenende für die Bodenvorbereitung einplanen. Ja, wirklich.

Schritt 1: Unkraut-Krieg – und zwar radikal!

Die Fläche muss blitzsauber sein. Und ich meine nicht nur oberflächlich. Gerade Wurzelunkräuter wie Giersch, Quecke oder Ackerwinde müssen restlos raus. Jedes winzige Wurzelstückchen, das du im Boden lässt, treibt wieder aus und schlängelt sich frech durch deine neuen, teuren Pflanzen. Das ist der Fehler Nummer eins, den ich immer wieder sehe.

immergrüne Bodendecker - euphorbia amygdaloides - Mandel Wolfsmilch
  • Die beste Methode: Nimm eine Grabegabel, keinen Spaten! Ein Spaten zerhackt die Wurzeln nur in hunderte neue, lebensfähige Pflänzchen. Mit der Gabel hebelst du den Boden locker auf und kannst die langen Wurzelstränge vorsichtig im Ganzen herausziehen. Das ist Knochenarbeit, aber es gibt keine Abkürzung.
  • Ein kleiner Appell: Bitte verzichte auf die Chemiekeule. Unkrautvernichter schaden dem Bodenleben und lösen das Problem der Wurzelreste im Boden sowieso nicht.

Ich werde nie den Anruf eines Kunden vergessen, der dachte, er könnte sich das gründliche Umgraben sparen. Ein Jahr später war der Giersch wieder der Chef im Beet, und die ganze Arbeit und das Geld für die Pflanzen waren futsch. Eine teure Lektion.

Schritt 2: Boden-Check und Wellness-Programm

Bevor du Pflanzen kaufst, musst du wissen, was für einen Boden du hast. Ist er sandig und trocken oder schwer und lehmig? Nimm eine Handvoll Erde: Fällt sie krümelig auseinander, ist es Sandboden. Kannst du eine Wurst daraus formen, hast du Lehm.

Eselsohr - immergrüne Bodendecker gegen Unkraut
  • Bei Sandboden (der Nährstoff-Arme): Arbeite eine großzügige Schicht reifen Kompost oder gute Pflanzerde ein. Damit meine ich eine Schicht von etwa 5-10 cm, die du in die oberen 20 cm des Bodens einarbeitest. Das hilft, Wasser und Nährstoffe zu speichern.
  • Bei Lehmboden (der „Nasse-Füße“-Typ): Hier musst du für Lockerung sorgen. Mische groben Sand und Kompost unter, um Staunässe zu verhindern. Sonst faulen dir die Wurzeln im Winter weg.

Eine Handvoll Hornspäne als Startdünger ist übrigens immer eine gute Idee. Das ist wie ein Power-Riegel für die jungen Pflanzen.

Schritt 3: Die richtige Pflanzdichte (Geiz ist nicht geil!)

Ein typischer Anfängerfehler: aus Sparsamkeit zu wenige Pflanzen setzen. Man hofft, dass es schon irgendwie zuwächst. Das Resultat? Es dauert ewig, bis der Teppich dicht ist, und in der Zwischenzeit zupfst du weiter Unkraut. Investiere lieber am Anfang ein bisschen mehr – es zahlt sich hundertfach aus!

  • Die Faustregel vom Profi: Je nach Pflanze rechnet man mit 8 bis 16 Stück pro Quadratmeter.
  • Schnellwachsende Arten wie Immergrün oder Golderdbeere: 8 bis 10 Pflanzen/m² reichen oft aus.
  • Langsamere Kollegen wie das Dickmännchen: Plane hier lieber mit 12 bis 16 Pflanzen/m².

Was kostet der Spaß? Ein kleiner Bodendecker im Standard-Topf (9×9 cm) kostet im Gartencenter oder in der Staudengärtnerei zwischen 1,80 € und 4,00 €. Rechnen wir mal mit 10 Pflanzen pro Quadratmeter zu je 2,50 €, dann bist du bei 25 € reinen Pflanzenkosten pro m². Für 5 m² bist du also schnell bei 125 € plus Kosten für Kompost und Dünger. Aber diese Investition sparst du dir an Arbeitszeit locker wieder ein.

blühendes großes Immergrün - Bodendecker gegen Unkraut
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bodenteppich in lila

6 Schnellwachsende Bodendecker für einen immergrünen Garten

Die Qual der Wahl: Die richtige Pflanze für jeden Platz

Die tollste Pflanze nützt nichts, wenn sie sich an ihrem Standort unwohl fühlt. Beobachte die Ecke, die du bepflanzen willst: Volle Sonne den ganzen Tag? Schatten unter einem großen Baum? Hier sind meine bewährten Favoriten für jede Situation.

Für Sonnenanbeter und trockene Füße

Hier brauchst du echte Überlebenskünstler, die mit Hitze und Trockenheit klarkommen. Denk an Pflanzen aus Steppen oder Gebirgsregionen.

  • Polster-Thymian: Ein absoluter Klassiker. Bildet dichte, duftende Matten, ist trittfest und im Sommer ein Paradies für Bienen. Perfekt für Wege oder Steingärten. Aber Achtung: Er hasst nasse Füße! Der Boden muss super durchlässig sein.
  • Teppich-Fetthenne (Sedum): Diese Sukkulenten sind quasi unkaputtbar. Sie speichern Wasser in ihren Blättern und lachen über wochenlange Dürre. Ideal für Mauerkronen oder heiße Böschungen. Die späte Blüte ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten im Herbst.
  • Woll-Ziest (Eselsohr): Berühmt für seine samtig-weichen, silbergrauen Blätter. Fühlt sich toll an und unterdrückt Unkraut extrem zuverlässig. Die Blätter sind der Star, die Blüten eher unscheinbar. Auch er mag keine Staunässe im Winter.
Muehlenbeckia axillaris- schwarzfrüchtiger Drahtstrauch

Für die kühlen Schattenplätze

Unter Bäumen oder an der Nordseite des Hauses ist die Welt eine andere. Hier fühlen sich Waldpflanzen am wohlsten.

  • Golderdbeere (Waldsteinia): Mein persönlicher Geheimtipp für fast unmögliche Schattenecken. Sie ist immergrün, extrem robust, bildet schnell dichte Teppiche und kommt super mit dem Wurzeldruck von großen Bäumen klar. Die gelben Blüten im Frühling sind ein fröhlicher Bonus. Absolut idiotensicher!
  • Dickmännchen (Pachysandra): Sieht mit seinen glänzenden, dunkelgrünen Blättern sehr edel aus. Bildet einen super dichten Teppich. Aber Vorsicht: In gutem Boden kann er zum Wucherer werden! Eine Wurzelsperre kann hier sinnvoll sein, damit er nicht den ganzen Garten erobert.
  • Elfenblume (Epimedium): Eine zarte Schönheit mit filigranen Blüten, die im Frühling über dem Laub zu schweben scheinen. Sie braucht etwas Zeit zum Anwachsen, bildet dann aber extrem langlebige und trockentolerante Bestände.
  • Kleines Immergrün (Vinca minor): Ein bekannter Dauerbrenner. Wächst schnell und blüht wunderschön blau oder weiß. Aber sei gewarnt: Vinca kann sehr dominant sein. Pflanze es nur dorthin, wo es sich ausbreiten darf und keine zarten Nachbarn unterdrückt. Und gut zu wissen: Alle Pflanzenteile sind giftig.
rosablühende Bodendecker auf dem Gartenweg
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Die Problemlöser für fast jede Lage

Und dann gibt es noch diese Alleskönner, die fast überall klarkommen. Gold wert!

  • Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum): Wenn mich jemand nach DER pflegeleichtesten Pflanze überhaupt fragt, ist das meine Antwort. Er wächst in Sonne und Schatten, verträgt Trockenheit, bildet schnell dichte Bestände und – das Beste – seine Blätter duften aromatisch, was Schnecken überhaupt nicht mögen. Ein echtes Arbeitstier!
  • Frauenmantel (Alchemilla mollis): Wunderschön, wenn sich Tautropfen wie Perlen auf den Blättern sammeln. Die gelbgrünen Blütenwolken sind ein Traum. Er sät sich gerne selbst aus, was man mögen muss. Wusstest du übrigens, dass die Alchemisten früher dachten, diese Tautropfen seien magisch und versuchten, daraus Gold herzustellen? Daher der botanische Name „Alchemilla“.

Kleiner Tipp für den schmalen Geldbeutel: Vermehren statt kaufen!

Wenn du eine größere Fläche bepflanzen willst, aber das Budget knapp ist, gibt es einen einfachen Trick: Mach aus wenigen Pflanzen einfach mehr! Viele Bodendecker lassen sich superleicht vermehren.

bunt blühende Portulakaröschen als Bodendecker gegen Unkraut

Beim Storchschnabel oder Frauenmantel kannst du nach ein paar Jahren den Wurzelballen im Frühjahr oder Herbst einfach mit einem Spaten teilen und die Stücke neu einpflanzen. Beim Immergrün oder Efeu schneidest du einfach lange Triebe ab, steckst sie in die Erde und hältst sie feucht – die meisten wurzeln von ganz alleine. So kannst du mit einer Anfangsinvestition über die Zeit den ganzen Garten begrünen.

Die ersten Jahre: Ein bisschen Geduld brauchst du noch

Ein häufiges Missverständnis: Man pflanzt und hat sofort Ruhe. Nicht ganz. Die ersten ein bis zwei Jahre sind eine entscheidende Anwuchsphase, in der du noch ein bisschen helfen musst.

  • Gießen, gießen, gießen: Besonders im ersten Sommer musst du regelmäßig wässern, bis die Pflanzen gut eingewurzelt sind.
  • Unkraut zupfen: Solange der Teppich nicht dicht ist, wird immer mal wieder ein Unkraut durchblitzen. Das musst du konsequent von Hand entfernen. Bitte nicht hacken! Damit verletzt du die neuen, flachen Wurzeln deiner Bodendecker.
  • Mulchen mit Gefühl: Eine dünne Schicht Rindenmulch (max. 3-5 cm) zwischen den Pflanzen kann im ersten Jahr helfen. Aber nicht zu dick, sonst behinderst du die Ausbreitung deiner neuen Schützlinge.

Nach zwei, spätestens drei Jahren sollte die Show vorbei sein. Dann ist die Fläche dicht und der Pflegeaufwand tendiert gegen null.

Asienfetthenne Sukkulenten mit roten Blüten
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Ein letztes Wort vom Fachmann

Bevor du loslegst, noch ein paar wichtige Hinweise. Sicher ist sicher.

Einige beliebte Bodendecker wie Efeu oder Immergrün sind giftig. Wenn kleine Kinder oder kaufreudige Haustiere im Garten sind, solltest du das im Hinterkopf behalten. Und bei allen Wolfsmilch-Arten (Euphorbia) gilt: Immer Handschuhe tragen! Der weiße Milchsaft kann die Haut reizen.

Bodendecker sind eine geniale, nachhaltige Lösung für einen schönen und entspannten Garten. Die Arbeit, die du am Anfang reinsteckst, bekommst du tausendfach zurück – in Form von Zeit, die du nicht mehr mit Unkrautzupfen, sondern mit Genießen verbringst. Und genau darum geht es doch, oder?

Bildergalerie

Phlox diffusa Flammenblumen - lila Blüten
blühende Phlox diffusa Flammenblumen
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bodendecker trockenheitsvertraglich

Welche sind die 11 Bodendecker die wenig Wasser brauchen?

Der richtige Pflanzabstand – muss das wirklich so genau sein?

Ja, absolut! Hier liegt oft der Schlüssel zum Erfolg. Ein zu großer Abstand lädt Unkraut in den ersten ein bis zwei Jahren geradezu ein, sich in den Lücken breitzumachen. Ein zu enger Abstand treibt die Kosten unnötig in die Höhe. Als Faustregel gilt: Für stark wachsende Bodendecker wie Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) rechnet man mit 6-8 Pflanzen pro Quadratmeter. Bei schwächer wachsenden Arten wie dem Japanischen Ysander (Pachysandra) oder der Elfenblume (Epimedium) sollten es eher 10-12 sein, damit sich der Teppich schnell schließt.

Delosperma cooper als Bodendecker gegen Unkraut im Garten

Ein dichter Pflanzenteppich kann die Bodentemperatur im Sommer um bis zu 10°C senken und die Wasserverdunstung um über 60% reduzieren.

Das bedeutet ganz konkret: Sie müssen seltener gießen und schaffen ein stabiles Mikroklima, in dem sich die Wurzeln Ihrer wertvollen Stauden und Gehölze wohlfühlen. Die Bodendecker agieren wie eine lebende Klimaanlage für Ihren Gartenboden.

Delosperma ecklonis mit lilanen Blüten
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bodendecker alternativ zum rasen

Begehbare Bodendecker, die man alternativ zum Rasen pflanzt

Texturen mischen für den Profi-Look: Ein Beet wirkt sofort lebendiger, wenn Sie mit Kontrasten spielen. Kombinieren Sie großblättrige Funkien (z.B. Hosta ‚Sum and Substance‘) mit dem feinen, farnartigen Laub des Porzellanblümchens (Saxifraga urbium). Oder setzen Sie das silbrig-schimmernde Laub der gefleckten Taubnessel (Lamium maculatum ‚White Nancy‘) neben das satte Grün des Dickmännchens. So entsteht auch ohne Blüte eine spannende Optik, die das ganze Jahr über überzeugt.

Funkien Hosta als Bodendecker im Schatten
  • Garantiert kein Unkrautdurchwuchs in der Anwachsphase.
  • Speichert Feuchtigkeit und Wärme im Boden.
  • Lässt den Bodendeckern den perfekten Startvorteil.

Das Geheimnis? Eine saubere Bodenvorbereitung mit einem hochwertigen, wasserdurchlässigen Unkrautvlies (z.B. Plantex® Gold von DuPont) unter den Neupflanzungen. Es unterdrückt alles von unten, bis Ihre Pflanzen die Herrschaft übernommen haben, und zersetzt sich dann langsam über die Jahre.

Judenbart Pflanze als Bodendecker für schattige Orte

Achtung, Falle: Nicht jeder Bodendecker ist ein Freund. Einige, wie das Kleine Immergrün (Vinca minor), können unter optimalen Bedingungen extrem wuchsfreudig sein und schwächere Nachbarpflanzen einfach überrollen. Informieren Sie sich vor dem Kauf über das Ausbreitungsverhalten und setzen Sie besonders dominante Arten nur dort ein, wo sie klar definierte Grenzen haben, zum Beispiel durch Wege oder Mauern.

Farne sind gute Bodendecker für schattige Gärten

Denken Sie auch an die Duft-Dimension! Ein Teppich aus Römischer Kamille (Chamaemelum nobile) oder verschiedenen Thymian-Sorten (Thymus serpyllum) verströmt bei jedem Schritt und an warmen Sonnentagen ein wunderbares Aroma. Das macht den Garten nicht nur zu einem optischen, sondern auch zu einem olfaktorischen Erlebnis. Ideal für Wegränder oder Sitzplatzecken.

Japanischer Ysander - Bodendecker gegen Unkraut

Immergrün: Bietet ganzjährigen Sichtschutz und unterdrückt Unkraut auch im Winter effektiv. Perfekt für Hänge und repräsentative Bereiche. Beispiel: Kriechmispel (Cotoneaster dammeri).

Laubabwerfend: Lässt im Frühjahr Zwiebelblumen wie Krokusse oder Schneeglöckchen durchscheinen und trägt mit seinem Laub zur Humusbildung bei. Beispiel: Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum).

Die beste Wahl hängt oft vom Standort und gewünschten Effekt ab. Manchmal ist eine Mischung ideal.

immergrüne Bodendecker - Pachysandra ysander

Budget-Tipp: Bodendecker selbst vermehren

Sie müssen nicht hunderte Euro für eine große Fläche ausgeben. Viele Bodendecker lassen sich kinderleicht vermehren. So geht’s:

  • Durch Teilung: Etablierte Polster von Storchschnabel oder Funkien können Sie im Frühjahr oder Herbst einfach mit einem Spaten ausstechen und teilen.
  • Durch Stecklinge: Von Sedum-Arten oder Efeu können Sie einfach Triebe abschneiden, die unteren Blätter entfernen und in die Erde stecken. Meist wurzeln sie problemlos an.
gefleckte Taubnessel als Schatten-Bodendecker

„Ein Garten ohne nackte Erde ist ein gesunder Garten. Jede Pflanzendecke ist eine Einladung für Nützlinge und ein Beitrag zur Artenvielfalt.“

Waldmeister Galium odoratum - Bodendecker für schattige Gärten

Was ist mit extremen Standorten wie dem trockenen Streifen unter der Dachtraufe?

Kein Problem, dafür gibt es Spezialisten! Sogenannte Hungerkünstler wie die Mittagsblume (Delosperma), verschiedene Sedum-Arten (Fetthenne) oder der Woll-Ziest (Stachys byzantina) lieben solche Bedingungen. Sie kommen mit wenig Wasser aus, trotzen der Hitze und bilden dichte Polster, auf denen sich kaum ein Unkraut halten kann. Wichtig ist hier ein gut durchlässiger, eher sandiger Boden.

Bodendecker gegen Unkraut - blühender Storchschnabel

Ein oft übersehener Vorteil: Lärmreduktion. Ein dichter Teppich aus Efeu an einer Mauer oder flächig gepflanzte Bodendecker wie die Golderdbeere (Waldsteinia ternata) können Umgebungsgeräusche nachweislich dämpfen. Ihre Blätter absorbieren und brechen die Schallwellen – ein kleiner, aber feiner Beitrag für eine ruhigere Atmosphäre im Garten oder auf dem Balkon.

blühender Weicher Frauenmantel als Bodendecker

Star für schattige Problemzonen: Die Elfenblume (Epimedium) ist eine wahre Heldin für trockene Schattenplätze unter Bäumen, wo sonst fast nichts wächst. Sie bildet mit der Zeit einen undurchdringlichen, ledrigen Blätterteppich und bezaubert im Frühling mit zarten, filigranen Blüten. Sorten wie ‚Sulphureum‘ (gelb) oder ‚Roseum‘ (rosa) setzen lichte Akzente in dunklen Ecken.

immergrüne Bodendecker unter dem Baum

Inspiration Japan: Dort ist die Kunst, den Boden zu bedecken, tief in der Gartentradition verwurzelt. Statt Rasen werden oft weitläufige Moosteppiche oder sanfte Hügel aus Zwerg-Schlangenbart (Ophiopogon japonicus ‚Nanus‘) gestaltet. Es geht um Ruhe, Harmonie und das Schaffen einer ganzjährigen, grünen Grundstruktur, die die Schönheit einzelner Bäume oder Steine hervorhebt.

Vinca major - großes Immergrün als Bodendecker
  • Wässern: In den ersten 4-6 Wochen nach der Pflanzung regelmäßig gießen, damit die Wurzeln gut anwachsen.
  • Jäten: Kontrollieren Sie anfangs alle zwei Wochen und entfernen Sie jedes Unkraut von Hand, bevor es Samen bilden kann.
  • Nicht düngen: Die meisten Bodendecker sind genügsam. Zu viel Dünger fördert nur mastiges Wachstum und macht sie anfälliger.
immergrüne Sukkulenten als Bodendecker im Garten

Für Fugen und Trittplatten im Weg eignen sich spezielle, extrem robuste Polsterstauden. Das Fiederpolster (Leptinella squalida) oder der Sternmoos (Sagina subulata) sind so trittfest, dass sie gelegentliches Betreten problemlos wegstecken. Sie schaffen einen weichen, natürlichen Übergang zwischen Stein und Beet und unterdrücken lästiges Fugenkratzen.

Eine clevere Strategie für das Unterpflanzen von Rosen oder Sträuchern ist die Wahl von Bodendeckern, die nicht zu hoch werden und keine Konkurrenz darstellen. Der Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla), besonders die Sorte ‚Jack Frost‘ mit ihrem silbernen Laub, oder der Frauenmantel (Alchemilla mollis) sind ideale Partner. Sie beschatten den Wurzelbereich, halten ihn feucht und unterdrücken Unkraut, ohne den Hauptdarstellern die Show zu stehlen.

Augustine Schneider

Augustine ist eine offene und wissenshungrige Person, die ständig nach neuen Herausforderungen sucht. Sie hat ihren ersten Studienabschluss in Journalistik an der Uni Berlin erfolgreich absolviert. Ihr Interesse und Leidenschaft für digitale Medien und Kommunikation haben sie motiviert und sie hat ihr Masterstudium im Bereich Media, Interkulturelle Kommunikation und Journalistik wieder an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Ihre Praktika in London und Brighton haben ihren beruflichen Werdegang sowie ihre Weltanschauung noch mehr bereichert und erweitert. Die nachfolgenden Jahre hat sie sich dem kreativen Schreiben als freiberufliche Online-Autorin sowie der Arbeit als PR-Referentin gewidmet. Zum Glück hat sie den Weg zu unserer Freshideen-Redation gefunden und ist zurzeit ein wertvolles Mitglied in unserem motivierten Team. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf Reisen oder beim Wandern in den Bergen. Ihre kreative Seele schöpft dadurch immer wieder neue Inspiration und findet die nötige Portion innerer Ruhe und Freiheit.