Kleines Bad, große Wirkung: Dein Guide zum Fliesenlegen wie ein Profi
Ich habe in meinem Job schon unzählige Bäder gesehen. Viele davon waren klein, dunkel und wirkten, ehrlich gesagt, eher wie eine Abstellkammer. Immer wieder rufen mich Leute an, die total unglücklich mit ihrem Mini-Bad sind und denken, da kann man eh nichts machen. Falsch gedacht! Ein kleines Bad ist keine Strafe, sondern eine Gestaltungsaufgabe, die man mit dem richtigen Know-how grandios lösen kann. Und damit meine ich nicht irgendwelche Deko-Tipps aus Hochglanzmagazinen, sondern handfestes Wissen über Material, Licht und Raumwirkung.
Inhaltsverzeichnis
Die Fliese ist nämlich viel mehr als nur Deko. Sie ist eine technische Schutzschicht und im kleinen Bad unser mächtigstes Werkzeug, um optisch Weite zu schaffen. In diesem Guide teile ich mein Wissen aus der Praxis – ohne Fachchinesisch, aber mit allen wichtigen Details. Lass uns dein kleines Bad in eine Wohlfühloase verwandeln.
Die Grundlagen: Warum die richtige Fliese alles verändert
Viele glauben immer noch, in ein kleines Bad gehören kleine Fliesen. Klingt logisch, ist aber meistens ein Trugschluss. Die Wirkung eines Raumes hängt von ein paar simplen, aber entscheidenden Faktoren ab.
1. Spiel mit dem Licht: Glänzend oder matt?
Das A und O in jedem kleinen Raum ist Licht. Unsere Mission ist es also, jedes bisschen Tages- oder Lampenlicht optimal zu nutzen. Und hier kommt die Fliesenoberfläche ins Spiel.
- Glänzende Oberflächen sind wie kleine Spiegel. Sie werfen das Licht gnadenlos zurück in den Raum und lassen ihn sofort heller und offener wirken. Das Licht von Fenstern oder Lampen wird quasi vervielfacht – ein super einfacher, aber extrem wirkungsvoller Trick.
- Matte Oberflächen schlucken das Licht eher. Sie streuen es, was eine sehr ruhige, edle Atmosphäre schafft. Aber Achtung! In winzigen, fensterlosen Bädern können sie den Raum schnell noch kleiner und drückender machen. Der Vorteil ist allerdings, dass man Wasserflecken und Fingerabdrücke nicht so schnell sieht.
Mein persönlicher Tipp für den Boden ist oft ein Kompromiss: seidenmatte Fliesen. Die reflektieren noch genug Licht, um den Raum nicht zu erdrücken, bieten aber eine deutlich bessere Rutschsicherheit als hochglanzpolierte Flächen. Sicherheit geht vor, gerade im Bad!
2. Die unsichtbare Macht der Fuge
Was die meisten total unterschätzen, ist das Fugenbild. Jede Fuge ist eine Linie, und viele Linien ergeben ein Gitter. Dieses Gitter zerhackt die Fläche optisch und lässt sie unruhiger und kleiner erscheinen. Logisch, oder? Je kleiner die Fliese, desto mehr Fugen hast du.
Genau deshalb sind großformatige Fliesen (man spricht hier von Formaten ab 60×60 cm) auch in kleinen Bädern der absolute Renner. Ich habe schon Bäder mit winzigen 4 Quadratmetern mit Fliesen im Format 120×60 cm gefliest. Das Ergebnis? Beeindruckend! Die wenigen Fugen lassen den Boden fast wie eine einzige, durchgehende Fläche wirken – und das schafft Weite.
Wusstest du übrigens, dass unser Auge eine Fläche um bis zu 20 % größer wahrnimmt, wenn die Fugenfarbe fast identisch mit der Fliesenfarbe ist? Ein starker Kontrast, wie schwarze Fugen bei weißen Fliesen, betont das Gitter und lässt alles wieder schrumpfen. Kann ein cooles Design-Element sein, aber zum Vergrößern taugt es nichts.
3. Format und Verlegerichtung – die Raum-Manipulatoren
Mit der Ausrichtung der Fliesen kannst du die Proportionen eines Raumes gezielt austricksen. Ein alter Trick, den jeder gute Handwerker kennt:
- Schlauchbäder: Hast du ein langes, schmales Bad? Verlege rechteckige Bodenfliesen quer zur langen Seite. Das streckt den Raum optisch in die Breite.
- Niedrige Decken: Hier legst du rechteckige Wandfliesen hochkant. Das Auge folgt den senkrechten Fugen nach oben, und die Decke wirkt sofort höher.
Die Meister-Methoden: Richtig planen, richtig machen
Eine schöne Optik ist die eine Sache. Aber im Bad treffen Wasser, Wärme und Reinigungsmittel aufeinander. Hier sind Qualität und saubere Arbeit entscheidend, sonst hast du nicht lange Freude daran.
Wo fange ich bloß an? Deine Planungs-Checkliste
Bevor du auch nur eine Fliese kaufst, schnapp dir Zettel und Stift. Gute Planung ist die halbe Miete und erspart dir später teure Fehler.
- Exakt vermessen: Miss Wände und Boden millimetergenau aus. Zeichne einen simplen Grundriss.
- Hauptblickachse festlegen: Was siehst du als Erstes, wenn du zur Tür reinkommst? Das ist deine „Schokoladenseite“. Diese Wand muss perfekt aussehen.
- Anschlüsse prüfen: Wo sitzen Toilette, Waschbecken, Dusche? Markiere alle Wasser- und Stromanschlüsse.
- Lichtkonzept überlegen: Reicht eine Deckenlampe? Oder brauchst du zusätzliches Licht am Spiegel? Plane das jetzt!
- Fliesenmuster besorgen: Bestell dir Musterfliesen! Lege sie im Bad aus und schau, wie sie zu verschiedenen Tageszeiten im Licht wirken.
So planst du dein Fugenbild wie ein Profi
Ein Profi fängt niemals einfach in einer Ecke an zu fliesen. Das Ziel ist ein harmonisches Bild ohne hässliche, schmale Fliesenstreifen an den Rändern.
Die goldene Regel lautet: Die Hauptblickachse (meist die Wand gegenüber der Tür) muss symmetrisch sein. Miss die Wandbreite und beginne entweder mit einer Fuge genau in der Mitte oder mit der Mitte einer Fliese genau in der Mitte. So bekommst du an beiden Seiten gleich große, saubere Zuschnitte. Schmale 2-cm-Streifen an einer Kante sind ein klares Zeichen für schlechte Planung.
Das richtige Material: Nicht jede Fliese ist gleich
Fliese ist nicht gleich Fliese. Die Unterschiede sind gewaltig und entscheidend für die Langlebigkeit. Lass uns das mal ganz einfach aufdröseln, ohne uns in Normen zu verlieren:
- Steingutfliesen: Die sind eher porös und saugen Wasser. Deswegen gehören sie nur an die Wand und auf keinen Fall in den direkten Duschbereich. Ihr Vorteil: Sie sind leichter zu schneiden, was sie für Heimwerker interessant macht. Preislich liegen sie oft zwischen 15€ und 35€ pro Quadratmeter.
- Steinzeugfliesen: Diese sind schon deutlich dichter, frostsicher und nehmen kaum Wasser auf. Ein guter Allrounder für Böden und Wände, auch in der Dusche. Kostenpunkt: ca. 25€ bis 50€ pro Quadratmeter.
- Feinsteinzeugfliesen: Das ist die Königsklasse. Extrem hart, super geringe Wasseraufnahme, abriebfest und unempfindlich. Für Böden, die was aushalten müssen (und das müssen sie im Bad!), ist das meine klare Empfehlung. Die Verarbeitung ist allerdings anspruchsvoller und erfordert gutes Werkzeug. Plane hier mal mit 40€ bis 80€ pro Quadratmeter, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
Ganz ehrlich: Spar nicht am Boden. Der Aufpreis für Feinsteinzeug ist eine Investition, die sich über Jahrzehnte auszahlt.
Der Untergrund und die Abdichtung: Die unsichtbaren Helden
Die schönste und teuerste Fliese ist wertlos, wenn der Untergrund Murks ist. Er muss absolut eben, tragfähig und trocken sein. Gerade bei großen Fliesen führen schon kleine Unebenheiten dazu, dass sie hohl liegen und später brechen können.
Noch wichtiger ist aber die Abdichtung. Wasser ist der größte Feind jedes Hauses. Bereiche wie die Dusche oder rund um die Wanne müssen absolut wasserdicht sein. Dafür gibt es spezielle flüssige Dichtfolien und Dichtbänder für alle Ecken und Anschlüsse. Ich habe schon so viele massive Bauschäden durch fehlerhafte Abdichtungen gesehen – Schimmel in der Wand, durchfaulte Deckenbalken… Die Reparatur kostet ein Vielfaches einer sauberen Abdichtung. Hier zu sparen, ist der dümmste Fehler, den man machen kann. Punkt.
Budget, DIY und die Suche nach dem richtigen Handwerker
So ein Badumbau ist eine ordentliche Investition. Lass uns mal realistisch auf die Kosten schauen.
Was kostet der Spaß wirklich? Eine Beispielrechnung
Der Preis pro Quadratmeter für die Fliese ist nur ein Teil der Wahrheit. Da kommt noch einiges dazu. Hier mal eine grobe Einkaufsliste für ein typisches 5-qm-Bad (nur Material für den Boden):
- Feinsteinzeugfliesen: 5 qm + ca. 15 % Verschnitt = 6 qm. Kosten: ca. 240 € – 480 €
- Flexibler Fliesenkleber (S1): 1 Sack (25 kg). Kosten: ca. 30 €
- Grundierung: 1 kleiner Kanister. Kosten: ca. 20 €
- Fugenmörtel: 1 Packung. Kosten: ca. 15 €
- Abdichtungsmaterial: ca. 50 € – 100 €
- Silikon & Eckprofile: ca. 40 €
Du siehst, da kommt schnell was zusammen. Wenn du einen Profi beauftragst, kannst du für die komplette Verlegung (inkl. Vorbereitung und Material) grob mit 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter rechnen. Das ist eine realistische Hausnummer.
Heimwerker oder Meisterbetrieb?
Ich bin ein großer Fan vom Selbermachen, aber man muss seine Grenzen kennen.
- Was du als geübter Heimwerker schaffen kannst: Einen einfachen Fliesenspiegel in der Küche, vielleicht einen unkomplizierten Kellerboden.
- Was in Profi-Hände gehört:Alles, was mit Abdichtung zu tun hat, insbesondere die Dusche. Das Verlegen von Großformatfliesen (dafür brauchst du Spezialwerkzeug und Erfahrung). Und alles, was mit alten, schiefen Wänden im Altbau zu tun hat.
Denk an die Gewährleistung. Wenn dein selbst abgedichtetes Bad nach zwei Jahren undicht ist, zahlst du den riesigen Schaden selbst. Ein Meisterbetrieb haftet dafür.
Kleiner Tipp: Wie findest du einen guten Handwerker? Frag nach Referenzbildern, lass dir die geplante Abdichtung genau erklären und achte darauf, ob der Betrieb Mitglied in der Handwerkskammer oder einer Innung ist. Ein gutes Zeichen ist auch, wenn er nicht sofort Zeit hat – gute Leute sind meist ausgebucht.
Pro-Tricks für den letzten Schliff
Mit modernen Techniken kannst du auch im kleinsten Bad echte Highlights setzen.
Eine in die Wand eingelassene, geflieste Nische in der Dusche sieht nicht nur mega schick aus, sondern ist auch super praktisch für Shampoo & Co. Wichtig ist hier saubere Detailarbeit: Die untere Fläche muss ein winziges Gefälle nach vorne haben, damit das Wasser abläuft und sich keine Kalkpfützen bilden.
Absolut im Trend liegen bodengleiche Duschen. Sie sind barrierefrei und lassen das Bad viel größer wirken. Technisch ist das aber anspruchsvoll. Um das nötige Gefälle zum Abfluss hinzubekommen, muss der Fliesenleger bei großen Fliesen oft einen sogenannten „Umschlagschnitt“ machen. Stell dir vor, du faltest einen Briefumschlag – die Fugen laufen diagonal von den Ecken zur Mitte, damit das Wasser perfekt abfließt. Eleganter und einfacher zu verlegen sind Dusch-Rinnen, die direkt an der Wand platziert werden.
Sicherheit und Pflege: Damit die Freude lange hält
Ein Bad ist ein Nassbereich, hier hat Sicherheit oberste Priorität. Achte bei Bodenfliesen unbedingt auf die Rutschhemmungsklasse. Für private Bäder ist mindestens R9 vorgeschrieben, ich empfehle aber immer R10. Für den Duschboden selbst ist die Bewertungsgruppe A (besser noch B) Pflicht. Alles andere ist gefährlich!
Und wenn alles fertig ist? Hier noch ein paar Pflegetipps:
- Hochglanzfliesen reinigen: Vergiss scharfe Reiniger. Ein Mikrofasertuch und ein Schuss Essigreiniger im Wasser reichen meistens. Danach mit einem trockenen Tuch nachpolieren, um Schlieren zu vermeiden.
- Fugen sauber halten: Dunkle Verfärbungen sind oft nur Seifenreste. Eine alte Zahnbürste und ein Brei aus Backpulver und Wasser wirken da oft Wunder.
- Silikonfugen: Das sind Wartungsfugen! Auch wenn sie pilzhemmend ausgerüstet sind, müssen sie regelmäßig gereinigt und nach ein paar Jahren erneuert werden.
Ein kleines Bad zu gestalten, ist eine unglaublich lohnende Aufgabe. Mit der richtigen Planung und den richtigen Materialien schaffst du einen Raum, der nicht nur größer wirkt, sondern dir jeden Tag Freude macht. Es ist diese Mischung aus technischem Verständnis und einem guten Auge, die aus einer kleinen Nasszelle ein echtes Juwel macht.
Bildergalerie
Der heimliche Star: die Fugenfarbe. Sie wird oft stiefmütterlich behandelt, dabei entscheidet sie maßgeblich über die Gesamtwirkung. Eine Fugenfarbe, die fast identisch mit der Fliese ist, lässt die Fläche ruhiger und größer erscheinen. Eine Kontrastfarbe wie Anthrazit zu weißen Metrofliesen betont hingegen das Muster und bringt eine grafische, lebendige Note ins Spiel – perfekt für eine Akzentwand.
- Nahtlose Übergänge in der Dusche
- Perfekte Anpassung an leichte Unebenheiten
- Ein optisches Highlight, das den Boden strukturiert
Das Geheimnis? Mosaikfliesen! Gerade für bodengleiche Duschen sind sie ideal, da sie sich dem notwendigen Gefälle zum Abfluss perfekt anpassen und zudem eine hohe Rutschfestigkeit bieten.
Rektifiziert – was bedeutet das eigentlich?
Dieser Begriff taucht bei hochwertigen Fliesen oft auf. Rektifizierte Fliesen werden nach dem Brennen maschinell auf ein exaktes Maß geschnitten, sodass sie präzise 90-Grad-Winkel haben. Der Vorteil für dein kleines Bad: Sie können mit extrem schmalen Fugen von nur 1,5 bis 2 mm verlegt werden. Das Ergebnis ist eine sehr homogene, fast fugenlose Optik, die den Raum optisch streckt und super modern wirkt.
„Die Lebensdauer von fachmännisch verlegten Keramikfliesen liegt bei über 50 Jahren.“
Das macht Fliesen zu einer der nachhaltigsten Oberflächen im Haus. Während andere Bodenbeläge nach 10-15 Jahren ausgetauscht werden müssen, bleibt eine gute Fliese ein Leben lang schön. Eine Investition, die sich nicht nur optisch, sondern auch ökologisch auszahlt.
Die Verlegerichtung ist dein Zauberstab für die Raumwahrnehmung. Längs verlegte rechteckige Fliesen strecken den Raum optisch in die Länge, quer verlegt lassen sie ihn breiter wirken. Ein besonders cleverer Trick für niedrige Bäder ist die vertikale Verlegung von schmalen Fliesen an der Wand – das hebt die Decke visuell an und schafft ein Gefühl von Höhe und Luftigkeit.
Feinsteinzeug: Der robuste Alleskönner. Durch seine extrem dichte Struktur nimmt es kaum Wasser auf (unter 0,5 %), ist frost- und säurebeständig. Ideal für den Boden und stark beanspruchte Bereiche wie die Dusche.
Steingut: Die filigrane Wandkünstlerin. Es ist poröser, leichter zu schneiden und oft in einer größeren Vielfalt an Glasuren und Dekoren erhältlich. Aber Achtung: Steingut ist nicht frostsicher und ausschließlich für die Wand geeignet!
- Fehler 1: Am Kleber sparen. Billigkleber hat oft weniger „Standfestigkeit“. Große Fliesen an der Wand können abrutschen. Hier lohnt sich ein Markenprodukt wie der Flexkleber von PCI oder Ardex.
- Fehler 2: Untergrund ignorieren. Fliesen auf Gipsputz ohne Grundierung? Ein No-Go! Die Feuchtigkeit aus dem Kleber weicht den Putz auf.
- Fehler 3: Falscher Verschnitt. Plane immer 10-15% mehr Fliesen für Verschnitt und als Reserve für spätere Reparaturen ein.
Das Gefühl von Wärme und Natur im Bad muss kein Traum bleiben. Moderne Holzoptik-Fliesen aus Feinsteinzeug sind von echtem Parkett kaum noch zu unterscheiden. Sie kombinieren die wohnliche Ausstrahlung von Holz mit der Unempfindlichkeit und Pflegeleichtigkeit von Keramik. Marken wie Marazzi oder Villeroy & Boch bieten hier täuschend echte Maserungen, die eine behagliche Spa-Atmosphäre schaffen, ohne dass du dir Sorgen um Wasserflecken machen musst.
Terrazzo feiert sein großes Comeback!
Was früher als pragmatischer Bodenbelag in Treppenhäusern galt, ist heute ein absolutes Design-Statement. Die gesprenkelte Optik bringt auf subtile Weise Farbe und Textur ins Spiel, ohne unruhig zu wirken. Im kleinen Bad kann eine Terrazzo-Fliese am Boden oder in der Dusche ein echter Hingucker sein, der den Raum charaktervoll und hochwertig erscheinen lässt.
Eine Nische in der Duschwand – Luxus oder Notwendigkeit?
Beides! Eine geflieste Nische ist nicht nur unglaublich praktisch, weil Duschgel und Shampoo einen festen Platz haben und keine rostigen Körbchen mehr nötig sind. Sie ist auch ein geniales Gestaltungselement. Mit einem Mosaik oder einer kontrastierenden Fliese ausgekleidet, wird sie zum optischen Highlight und verleiht selbst der kleinsten Dusche eine individuelle, luxuriöse Note.
Budget-Tipp: Halte Ausschau nach Restposten oder B-Ware in Fliesenfachmärkten oder Outlets. Oft handelt es sich um Auslaufmodelle oder Fliesen mit winzigen, kaum sichtbaren Fehlern in der Glasur. Für kleine Flächen wie ein Gäste-WC oder einen Fliesenspiegel kann man hier echte Design-Schnäppchen von Top-Marken ergattern.
Hast du schon mal von „KitKat“-Fliesen gehört? Gemeint ist schmales Stäbchenmosaik, das vertikal verlegt wird. Dieser Trend aus Japan und Skandinavien ist ideal für kleine Bäder. Die feinen Linien strecken die Wände optisch in die Höhe und die texturierte Oberfläche bricht das Licht auf faszinierende Weise. Ein Look, der minimalistisch und zugleich unglaublich raffiniert ist.
- Absolut wasserdicht und schmutzabweisend
- Beständig gegen Schimmel und aggressive Reiniger
- Farbbrillanz, die über Jahre nicht verblasst
Das Geheimnis? Epoxidharzfuge. Sie ist teurer und aufwendiger zu verarbeiten als zementäre Fugenmasse, aber gerade in der Dusche eine unschlagbare Investition. Nie wieder verfärbte oder schimmlige Fugen – die Fläche bleibt dauerhaft hygienisch und wie neu.
„Die Zellige ist die unperfekt-perfekte Fliese.“
Diese handgeformten, marokkanischen Keramikfliesen sind nie exakt gleich. Leichte Abweichungen in Farbe und Form und eine wellige Oberfläche sind charakteristisch. Genau das macht ihren Charme aus: Das Licht tanzt auf der Glasur und erzeugt ein lebendiges, changierendes Spiel, das jedem Bad eine einzigartige, handwerkliche Seele verleiht.
Bring Tiefe in dein Bad! Fliesen müssen nicht immer flach sein. Modelle mit 3D-Struktur, wie Wellen-, Waben- oder geometrischen Mustern, erzeugen ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten. Setze sie gezielt an einer Wand ein, zum Beispiel hinter dem Waschtisch. Das Streiflicht von einer Lampe hebt die Struktur hervor und verwandelt eine simple Wand in ein Kunstwerk.
Kalk der Garaus gemacht: So bleiben Fliesen schön
- Abziehen: Der wichtigste Tipp. Nach jeder Dusche die nassen Fliesen mit einem Abzieher trocknen. Dauert 30 Sekunden, spart Stunden Putzarbeit.
- Sanfte Säure: Bei leichten Schleiern hilft ein Reiniger auf Zitronensäurebasis. Er ist effektiv und materialschonend.
- Imprägnieren: Gerade bei matten, unglasierten Fliesen und Zementfugen kann eine Imprägnierung das Eindringen von Kalk und Schmutz reduzieren.
Fliesen streichen: Eine gute Idee?
Es kann eine schnelle, günstige Übergangslösung sein, um ein altes Bad aufzufrischen. Aber sei dir bewusst: Fliesenlack ist niemals so robust und langlebig wie eine echte Glasur. In stark beanspruchten, nassen Bereichen wie der Dusche oder am Boden wird die Farbe früher oder später abplatzen. Für den Fliesenspiegel über dem Waschbecken oder im Gäste-WC kann es aber für ein paar Jahre eine gute Option sein.
Halbhoch fliesen: Der Trick für mehr Weite. Wer sagt, dass ein Bad vom Boden bis zur Decke gefliest sein muss? Gerade in kleinen Räumen wirkt es oft viel großzügiger, wenn nur die Spritzwasserbereiche (ca. 1,20 m hoch) gefliest sind. Die obere Wandhälfte kann in einer passenden Farbe gestrichen werden. Das lockert die Optik auf, spart Material und lässt den Raum höher und wohnlicher erscheinen.
„Perfektion wird nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry
Dieses Zitat ist das perfekte Motto für kleine Bäder. Konzentriere dich auf ein hochwertiges Material, eine klare Linienführung und eine durchdachte Funktion. Weniger ist hier oft mehr und führt zu einem zeitlos eleganten Ergebnis.
Der Klassiker neu interpretiert: Metrofliesen im Fischgrätmuster. Anstatt der klassischen Verlegung im Halbverband, probiere das Fischgrätmuster (Chevron). Diese dynamische Anordnung bringt Bewegung in den Raum und wirkt extrem edel, ohne zu überladen. Perfekt für die Wand hinter der Badewanne oder in der Dusche, um einen Hauch von Pariser Chic in dein kleines Bad zu zaubern.
Checkliste vor dem Fliesenkauf:
- Rutschhemmklasse: Für den Boden im Bad ist mindestens Klasse R9 (besser R10) Pflicht. Deine Sicherheit geht vor!
- Abriebgruppe: Für den Boden wähle mindestens Gruppe 3, besser 4. Sie gibt an, wie widerstandsfähig die Glasur gegen Kratzer ist.
- Kaliber & Charge: Kaufe immer Fliesen aus der gleichen Produktionscharge. Nur so ist sichergestellt, dass Größe (Kaliber) und Farbton exakt identisch sind.
Option A: Zementfuge. Der bewährte Standard. Sie ist diffusionsoffen (atmungsaktiv), günstig und in unzähligen Farben erhältlich. Nachteil: Sie ist poröser und kann mit der Zeit Schmutz und Feuchtigkeit aufnehmen.
Option B: Silikonfuge. Keine Fuge, sondern eine Dichtung! Silikon kommt nur in Anschluss- und Bewegungsecken (Wand zu Boden, Ecke zu Ecke). Es bleibt elastisch, um Bewegungen im Bauwerk aufzufangen.
Wichtig: Verwechsle niemals beides. Eine Ecke wird niemals mit Zementfuge ausgespachtelt – sie würde reißen!
- Der Fliesenkleber haftet perfekt.
- Der Untergrund saugt dem Kleber nicht zu schnell das Wasser weg.
- Es gibt keine unschönen Risse in den Fugen.
Das Geheimnis? Eine sorgfältige Grundierung. Ob Tiefengrund auf saugenden Untergründen wie Gipskarton oder Haftgrund auf alten Fliesen – dieser Arbeitsschritt wird von Laien oft vergessen, ist aber die wichtigste Versicherung für ein langlebiges Ergebnis.
Der Fliesenspiegel hinter dem Waschbecken ist die perfekte Bühne für einen kleinen, aber wirkungsvollen Auftritt. Während der Rest des Bades schlicht gehalten wird, kannst du hier Mut beweisen.
- Besonders geformte Fliesen (Hexagon, Schuppen)
- Ein edles Glasmosaik
- Handgefertigte Zellige-Fliesen mit Unikatcharakter
Da die Fläche klein ist, bleibt der finanzielle Aufwand überschaubar, die Wirkung aber ist riesig.
Das richtige Werkzeug ist die halbe Miete. Investiere oder leihe dir einen guten Fliesenschneider – am besten einen Nassschneider für saubere Kanten bei Feinsteinzeug. Eine Zahnkelle mit der richtigen Zahnung (abhängig von der Fliesengröße), ein Gummihammer und ein Fugbrett sind ebenfalls unerlässlich. Gutes Werkzeug erleichtert die Arbeit ungemein und sorgt für ein professionelles Finish.
