Salzteig für die Ewigkeit: Das einzige Rezept, das du wirklich brauchst

Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt habe ich schon mit allem Möglichen gearbeitet. Holz, Metall, diverse Kunststoffe. Aber wenn ich jemand Neues anlerne, fangen wir oft mit etwas ganz Bodenständigem an: Salzteig. Die meisten schmunzeln dann und denken an Basteleien aus dem Kindergarten. Ich sehe das aber komplett anders. Salzteig ist ein ehrliches Material. Er verzeiht keine Fehler, aber er belohnt Geduld und Sorgfalt mit einer erstaunlichen Haltbarkeit.

Vergiss die ungenauen Tassen-Rezepte, die überall herumgeistern. Ein gutes Werkstück – egal ob ein riesiger Schrank oder ein winziger Anhänger – beginnt mit einem soliden Fundament. Deshalb zeige ich dir hier, wie es richtig geht. Wir machen einen Teig, der sich butterweich verarbeiten lässt, trocknen ihn ohne Risse und versiegeln ihn so, dass du noch in vielen Jahren Freude daran hast. Das ist kein Hexenwerk. Es ist einfach nur gutes Handwerk.

Die Chemie dahinter: Was deinen Salzteig wirklich zusammenhält

Um ein Material zu meistern, muss man es verstehen. Salzteig ist super simpel, aber jede der drei Zutaten hat eine entscheidende Mission. Wenn du weißt, was da drin passiert, machst du automatisch weniger Fehler.

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• Das Mehl: Das stabile Gerüst. Hier geht es um das Gluten, ein Eiweiß im Weizen. Kommt Wasser dazu, bildet es lange, elastische Ketten. Durch das Kneten ordnest und stärkst du dieses Netzwerk. So entsteht ein stabiles Gerüst, das die Form hält. Nimm am besten ganz normales Weizenmehl Type 405. Das ist fein, hat kaum Schalenanteile und sorgt für eine superglatte Oberfläche. Vollkornmehl geht auch, macht die Sache aber rauer und etwas brüchiger.
• Das Salz: Konservierer und Härter in einem. Das Salz ist viel mehr als nur Füllstoff. Es konserviert den Teig, indem es Wasser entzieht und so Schimmel keine Chance gibt. Beim Trocknen kristallisiert es dann aus und verzahnt sich mit dem Gluten-Gerüst. Das macht dein Werkstück steinhart. Aber Achtung: Zu viel Salz macht den Teig spröde. Die Balance ist alles.
• Das Wasser: Der Aktivator. Ohne Wasser geht gar nichts. Es löst das Salz und erweckt das Gluten zum Leben. Lauwarmes Wasser ist ideal, weil sich das Salz darin schneller auflöst. Die Menge muss aber exakt stimmen – zu wenig Wasser gibt Risse, zu viel eine klebrige Katastrophe.

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Das Profi-Rezept: Präzision schlägt Schätzung

In einer Werkstatt arbeiten wir nicht mit Tassen. Wir wiegen. Das ist der einzige Weg, um ein Ergebnis immer wieder exakt gleich hinzubekommen. Dieses Rezept hat sich über Jahre bewährt und lässt dich nicht im Stich.

Die Einkaufsliste (der ganze Spaß kostet dich kaum 5€):

• 400 g Weizenmehl (Type 405) – kostet meist unter 1 €.
• 200 g feines Speisesalz – ca. 50 Cent. Kleiner Tipp: Nimm einfaches, feines Salz ohne Jod. Das Jod kann beim Trocknen manchmal zu unschönen Verfärbungen führen. Muss nicht, aber das Risiko will man nicht eingehen.
• 200 ml lauwarmes Wasser – aus der Leitung, also gratis!

Optionale Upgrades für den perfekten Teig:

• Für mehr Geschmeidigkeit: 1 Esslöffel einfaches Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl). Dadurch trocknet die Oberfläche beim Bearbeiten nicht so schnell aus.
• Für eine ultra-glatte Oberfläche: 2 Esslöffel Speisestärke (Kartoffel- oder Maisstärke). Die füllt winzige Lücken im Teig und das Ergebnis wird noch feiner.

Ein alter Werkstatt-Trick (mit Warnung!): Für extrem harte Deko-Objekte, die garantiert nicht in Kinderhände oder Tiermäuler gelangen, kannst du einen Teelöffel Tapetenkleisterpulver (auf Methylcellulose-Basis) im Wasser auflösen. Aber ganz ehrlich: Das ist nur was für rein dekorative Zwecke und macht den Teig ungenießbar und giftig.

Die Zubereitung: Nimm dir zehn Minuten Zeit

Die besten Zutaten sind nutzlos, wenn die Verarbeitung nicht stimmt. Hektik führt hier nur zu klebrigen Händen und Frust.

1. Trocken mischen: Gib Mehl und Salz (und optional die Stärke) in eine große Schüssel und vermische alles gründlich mit einem Löffel. Das ist wichtig, damit sich das Salz gleichmäßig verteilt.
2. Wasser langsam zugeben: Mach eine Mulde in die Mitte, gieß etwa drei Viertel des Wassers rein und fang an zu kneten. Das restliche Wasser gibst du nur schluckweise dazu, bis der Teig perfekt zusammenkommt. Je nach Luftfeuchtigkeit brauchst du mal etwas mehr, mal etwas weniger.
3. Richtig kneten: Sobald der Teig eine Kugel ist, knetest du ihn auf einer leicht bemehlten Fläche für 5-7 Minuten kräftig durch. Er sollte sich am Ende glatt und elastisch anfühlen, so wie Marzipan. Du spürst richtig, wie der Teig unter deinen Händen lebendig wird.
4. Die Ruhezeit (nicht überspringen!): Wickel die Kugel fest in Frischhaltefolie und lass sie 30 Minuten bei Raumtemperatur liegen. In der Zeit entspannt sich das Gluten und das Salz löst sich komplett auf. Der Teig lässt sich danach viel besser ausrollen und reißt nicht.

Ach ja, was macht man mit Resten? Kein Problem. Gut in Frischhaltefolie eingewickelt, hält sich der Teig 2-3 Tage im Kühlschrank.

Formen, Verbinden, Gestalten: Tipps aus der Praxis

Jetzt wird’s kreativ. Aber auch hier gibt es ein paar Regeln für bessere Ergebnisse.

Rolle den Teig gleichmäßig auf eine Dicke von ca. 5-7 Millimetern aus. Dünnere Stücke brechen leicht, dickere brauchen ewig zum Trocknen und bekommen oft Risse. Ein Trick: Lege links und rechts vom Teig zwei gleich dicke Holzleisten, dann wird deine Teigplatte perfekt gleichmäßig.

Teile bombenfest verbinden? Einfach andrücken hält nicht! Die Teile fallen beim Trocknen ab. Mach es wie die Profis: Rühre aus einem winzigen Stück Teig und ein paar Tropfen Wasser eine matschige Paste an. Das nennt man „Schlicker“. Raue nun beide Kontaktflächen (z.B. wo der Arm an die Figur kommt) mit einer Gabel leicht an, bestreiche eine Seite mit deinem Schlicker und drücke die Teile fest zusammen. Hält garantiert!

Den Teig selbst färben: Mehr als nur Weiß

Warum erst nach dem Trocknen malen? Du kannst die Farbe auch direkt in den Teig bringen. Das sorgt für einen satten, durchgehenden Farbton.

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• Für knallige Farben: Knete einfach ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe (die aus der Backabteilung) in den Teig. Am besten teilst du den Teig vorher in mehrere Kugeln, um verschiedene Farben zu mischen.
• Für natürliche, rustikale Töne: Mische Gewürze unter! Ein Löffel Paprikapulver für ein warmes Rot, Kurkuma für ein sattes Gelb oder Kakaopulver für ein schönes Braun. Das sieht super edel aus.

Der Trocknungsprozess: Die Wahl zwischen Geduld und Risiko

Das ist der kritischste Schritt. Hier entscheidet sich, ob deine Arbeit gelingt. Das Ziel ist immer, das Wasser langsam und gleichmäßig aus dem Teig zu bekommen. Du hast im Grunde zwei vernünftige Optionen.

Methode 1: Lufttrocknen (Die sichere, aber langsame Variante)
Das ist die schonendste Methode. Leg die Teile auf ein Kuchengitter, damit die Luft von allen Seiten rankommt. Stell es an einen warmen, trockenen Ort – aber nicht in die pralle Sonne oder auf die Heizung! Das geht zu schnell und führt zu Rissen. Je nach Dicke dauert das 2 bis 7 Tage. Wende die Stücke einmal täglich. Fertig ist es, wenn es sich steinhart anfühlt und beim Klopfen hell klingt.

Methode 2: Ofentrocknen (Die schnelle, aber trickreiche Variante)
Der Ofen ist eine Abkürzung, aber eine mit Gefahren. Salzteig wird NICHT gebacken, er wird GETROCKNET! Geht die Temperatur über 140°C, wirft der Teig Blasen wie ein Sonntagsbrötchen und wird braun. Das Objekt ist dann ruiniert.

So geht’s richtig und sicher:

1. Heize den Ofen auf 60°C Umluft vor.
2. Klemme einen Holzlöffel in die Ofentür, damit sie einen Spalt offenbleibt. Das ist extrem wichtig, damit die feuchte Luft entweichen kann.
3. Trockne die Teile für 1-2 Stunden bei 60°C.
4. Erhöhe die Temperatur auf 120°C. Pro 5 mm Dicke rechnest du jetzt mit etwa einer weiteren Stunde.
5. Schalte den Ofen aus und lass alles im geschlossenen Ofen abkühlen. Das verhindert Spannungsrisse.

Und die Mikrowelle? Vergiss es. Ganz ehrlich, das ist Pfusch. Die erhitzt das Wasser im Inneren so schlagartig, dass es quasi explodiert. Das Ergebnis sind Risse und eine brüchige Struktur.

Das Finish: Farbe und Schutz für die Ewigkeit

Ein getrocknetes Salzteigobjekt ist porös und saugt Feuchtigkeit wie ein Schwamm. Ohne Schutz ist es dem Untergang geweiht. Die richtige Nachbehandlung ist also Pflicht.

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Am besten eignen sich Acrylfarben. Sie decken super und trocknen wasserfest auf. Wasserfarben sind ungeeignet, sie weichen den Teig wieder auf. Ein Profi-Tipp: Grundiere das Teil erst mit weißer Acrylfarbe. Danach leuchten alle anderen Farben viel intensiver.

Der wichtigste Schritt ist die Versiegelung. Ich nehme dafür klaren Acryllack, den du für ein paar Euro in jedem Baumarkt oder Bastelladen bekommst. Ob matt oder glänzend, ist Geschmackssache. Sprühlack ist oft einfacher, um eine gleichmäßige Schicht zu bekommen. Trage mindestens zwei dünne Schichten auf und lass die erste immer komplett trocknen. Vergiss keine Stelle, auch die Rückseite nicht!

Typische Fehler (und wie du sie vermeidest)

Glaub mir, ich hab schon alles gesehen und wahrscheinlich auch selbst schon jeden Fehler gemacht. Hier sind die Klassiker:

• Problem: Der Teig klebt wie verrückt.
  Lösung: Du hattest zu viel Wasser. Knete einfach löffelweise Mehl unter, bis es passt.
• Problem: Der Teig ist rissig und bröselig.
  Lösung: Zu wenig Wasser oder zu wenig geknetet. Befeuchte deine Hände und knete kräftig weiter.
• Problem: Im Ofen gibt’s Blasen oder braune Stellen.
  Lösung: Temperatur zu hoch. Das ist leider nicht mehr zu retten. Daraus lernt man! Ich hab am Anfang auch mal was verbrannt, weil die Ungeduld größer war als die Vernunft.
• Problem: Das fertige Teil bricht leicht.
  Lösung: Entweder war es noch nicht ganz durchgetrocknet oder du hast es zu dünn ausgerollt. Versuch es bei niedriger Temperatur nachzutrocknen.

Zum Schluss: Sicherheit und ein paar Ideen

Auch wenn der Teig nur aus Küchenzutaten besteht: Er ist nicht zum Essen da. Der extrem hohe Salzgehalt ist gefährlich, besonders für Haustiere. Für einen Hund kann der Verzehr von Salzteig tödlich sein! Pass also gut auf, dass keine Tiere drankommen.

Sobald Lack und Farbe im Spiel sind, ist es natürlich kein Spielzeug mehr für kleine Kinder, die alles in den Mund nehmen. Und mit Lacken bitte immer in gut gelüfteten Räumen arbeiten.

Du fragst dich, was du jetzt damit anfangen sollst? Hier sind 5 einfache Ideen für den Anfang:

• Geschenkanhänger für Weihnachten oder Geburtstage
• Kleine Türschilder mit Namen
• Hand- oder Fußabdrücke von Kindern (ein Klassiker!)
• Kleine Figuren oder saisonale Deko (z.B. Sterne, Herzen, Blätter)
• Untersetzer für kleine Blumentöpfe (gut versiegeln!)

Richtig gemacht und trocken gelagert, halten deine Werke ewig. Ich habe noch Anhänger, die vor langer Zeit von Kinderhänden geformt wurden. Sie sehen immer noch aus wie am ersten Tag. Also, leg los!

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Für eine makellos glatte Oberfläche, die fast wie Keramik wirkt, liegt das Geheimnis nicht nur im feinen Mehl. Nachdem der Teig perfekt geknetet ist, lassen Sie ihn 20-30 Minuten in Frischhaltefolie eingewickelt bei Raumtemperatur ruhen. Das Gluten-Netzwerk entspannt sich, was den Teig geschmeidiger macht und winzige Unebenheiten beim Ausrollen und Formen minimiert.

Hilfe, mein Salzteig ist im Ofen aufgequollen und hat Blasen geworfen! Was ist passiert?

Dieses Problem hat meist zwei Ursachen. Erstens: Die Temperatur war zu hoch. Beginnen Sie immer bei niedriger Temperatur (ca. 50-60 °C) und steigern Sie sie nur langsam. Zweitens: Manche Mehle (vor allem in den USA oder Italien) enthalten zugesetzte Backtriebmittel. Verwenden Sie in Deutschland klassisches Weizenmehl Type 405 ohne Zusätze, um auf Nummer sicher zu gehen.

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Wussten Sie schon? Die Tradition, Figuren aus Teig zu formen, reicht Jahrtausende zurück. Schon im alten Ägypten wurden Götterfiguren aus einer Art Brotteig als Grabbeigaben verwendet. Salzteig ist also eine der ursprünglichsten Formen des kreativen Handwerks.

Verleihen Sie Ihren Werken von Anfang an Charakter, indem Sie den Teig selbst färben. So ersparen Sie sich später eine flächendeckende Grundierung und erzielen einen durchgefärbten, matten Look.

• Für Erdtöne: Kakaopulver, Instant-Kaffee oder Zimt.
• Für ein warmes Gelb/Orange: Kurkuma oder Paprikapulver.
• Für Grüntöne: Spirulina- oder Matcha-Pulver.

Einfach löffelweise zum trockenen Mehl-Salz-Gemisch geben und gut vermischen, bevor das Wasser dazukommt.

Der letzte Schliff: Die Versiegelung ist der wichtigste Schritt für die Langlebigkeit. Unbehandelt zieht Salzteig Feuchtigkeit aus der Luft und kann weich werden oder schimmeln. Ein klarer Lack schützt davor. Für einen seidenmatten Glanz eignet sich „Mod Podge Matt“ hervorragend. Wer es hochglänzend mag, greift zu einem Sprühlack auf Acrylbasis, wie dem „Clou Holzlack“ aus der Sprühdose, der für eine gleichmäßige und robuste Schicht sorgt.

Acrylfarbe: Deckt stark, trocknet schnell und wasserfest. Perfekt für leuchtende, kräftige Farben und klare Muster. Ideal für Anfänger.

Gouache oder Wasserfarben: Erzeugen einen zarteren, fast aquarellartigen Effekt. Die Farbe zieht leicht in die Oberfläche ein und wirkt natürlicher. Muss nach dem Trocknen unbedingt versiegelt werden.

Für den rustikalen Look von Weihnachts- oder Herbstdeko ist Gouache oft die stimmigere Wahl.

Struktur ist alles! Bevor der Teig trocknet, können Sie faszinierende Oberflächen schaffen. Drücken Sie vorsichtig Gegenstände in den ausgerollten Teig, um Muster zu erzeugen. Besonders gut funktionieren:

• Die Unterseite eines Kristallglases für geometrische Muster.
• Ein Stück grobe Spitze oder ein Jute-Stoff.
• Frische Blätter oder Tannennadeln für einen naturgetreuen Abdruck.

• Garantiert keine Risse durch Hitzestress.
• Spart eine Menge Energie.
• Die Oberfläche wird besonders hart und dicht.

Das Geheimnis? Geduld und die gute alte Lufttrocknung. Legen Sie Ihre Werke an einen warmen, trockenen Ort (z.B. in die Nähe einer Heizung) und wenden Sie sie alle 12 Stunden. Je nach Dicke kann es 2-7 Tage dauern, aber das Ergebnis ist unschlagbar robust.

Die minimalistische Ästhetik des Japandi-Stils lässt sich wunderbar mit Salzteig umsetzen. Konzentrieren Sie sich auf organische, unperfekte Formen wie Kieselsteine, einfache Kreise oder längliche Ovale. Lassen Sie die Stücke ungefärbt oder bemalen Sie sie nur teilweise mit matten, neutralen Tönen wie gebrochenem Weiß, Greige oder Anthrazit. Ein einzelner Pinselstrich in Schwarz kann ein starkes Statement sein.

Laut einer GfK-Studie gaben über 40% der Deutschen an, in ihrer Freizeit regelmäßig zu basteln oder handwerklich tätig zu sein.

Salzteig erlebt dabei eine Renaissance. Als nachhaltiges, günstiges und entschleunigendes Material passt es perfekt in den aktuellen Zeitgeist, der auf Authentizität und selbstgemachte Werte setzt, statt auf Massenproduktion.

Vergessen Sie teures Modellierwerkzeug. Die besten Utensilien für feine Details finden Sie oft in Ihrer Küche oder auf dem Schreibtisch.

• Für Haare oder Gras: Eine Knoblauchpresse.
• Für feine Linien und Punkte: Ein angespitzter Bleistift oder eine Stricknadel.
• Für Schuppen- oder Ziegelmuster: Das Ende eines Trinkhalms.

Wie kann ich kleine Risse reparieren, die nach dem Trocknen entstanden sind?

Kein Grund zur Panik! Mischen Sie etwas Bastelkleber (z.B. Ponal Holzleim) mit ein wenig Mehl und Wasser zu einer spachtelartigen Paste. Füllen Sie den Riss damit vorsichtig auf und streichen Sie die Oberfläche mit einem feuchten Finger glatt. Nach dem Trocknen können Sie die Stelle bei Bedarf noch mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) perfektionieren.

Ein Hauch von Luxus kostet nur wenige Cent. Nachdem Ihre bemalten und versiegelten Anhänger vollständig getrocknet sind, können Sie mit einem Gold- oder Silberlackmarker (z.B. von Edding) feine Akzente setzen. Ziehen Sie die Kanten nach, malen Sie kleine Punkte oder verleihen Sie einem Stern eine glänzende Spitze. Dieser kleine Schritt hebt Ihre Kreationen sofort auf ein neues Level.

Wichtiger Punkt: Das richtige Salz. Verwenden Sie immer feinstes Speisesalz ohne Jod oder Trennmittel. Grobes Meersalz löst sich schlechter im Wasser auf und hinterlässt eine körnige, unebene Oberfläche. Die ungelösten Kristalle können beim Trocknen zudem Spannungen erzeugen, die zu feinen Rissen führen. Für eine glatte, professionelle Optik ist Feinsalz unerlässlich.

Salzteig ist nicht nur für flache Anhänger geeignet. Um dreidimensionale Figuren zu bauen, formen Sie die Einzelteile (Körper, Kopf, Arme) separat. Verbinden Sie sie, indem Sie die Kontaktflächen mit einem Pinsel leicht anfeuchten und die Teile fest zusammendrücken. Für zusätzliche Stabilität bei größeren Figuren können Sie einen Zahnstocher als inneres „Skelett“ verwenden, bevor Sie das Werkstück trocknen.

Denken Sie über den Tellerrand bzw. den Weihnachtsbaum hinaus. Salzteig ist unglaublich vielseitig.

• Formen Sie kleine, beschriftbare Anhänger für Ihre Vorratsgläser in der Küche.
• Kreieren Sie individuelle Kühlschrankmagnete, indem Sie nach dem Versiegeln einen kleinen Neodym-Magneten auf die Rückseite kleben.
• Stellen Sie personalisierte Geschenkanhänger mit den eingestanzten Namen Ihrer Liebsten her.

Ofentrocknung: Schnell, kontrollierbar und ideal, wenn es eilig ist. Perfekt für dünne, flache Teile. Risiko: Bei zu hoher Temperatur können sich Blasen bilden oder die Stücke werden bräunlich.

Lufttrocknung: Energiesparend, schonend und führt zu sehr harten Ergebnissen. Ideal für dicke oder komplexe 3D-Figuren. Nachteil: Dauert mehrere Tage und erfordert einen trockenen, warmen Standort.

Für das Beste aus beiden Welten: 1-2 Tage an der Luft vortrocknen, dann bei niedriger Temperatur im Ofen fertigstellen.

Der Geruch von frisch gebackenem Salzteig ist einzigartig – eine Mischung aus warmer Bäckerei und salziger Meeresbrise. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, diesen Duft bewusst wahrzunehmen. Er ist Teil des kreativen Prozesses und weckt oft wohlige Kindheitserinnerungen. Dieses sensorische Erlebnis macht das Arbeiten mit Salzteig zu einer fast meditativen Tätigkeit.

Wie lagere ich meine fertigen Werke, damit sie wirklich ewig halten?

Das A und O ist, sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Auch eine versiegelte Oberfläche kann bei dauerhaft feuchter Lagerung leiden. Bewahren Sie Ihre Salzteig-Deko am besten in einem Karton mit Seidenpapier an einem trockenen Ort auf, wie einem Schrank im Wohnbereich oder auf dem Dachboden – aber niemals im feuchten Keller. Ein kleines Säckchen Silicagel im Karton kann zusätzlich Wunder wirken.

Wichtig für die Haltbarkeit: Die richtige Teigkonsistenz. Der perfekte Salzteig fühlt sich an wie geschmeidiges Marzipan. Er darf nicht an den Händen kleben (dann fehlt Mehl) und auch keine trockenen Risse zeigen (dann fehlt ein Hauch Wasser). Fügen Sie Korrekturen immer nur teelöffelweise hinzu und kneten Sie nach jeder Zugabe mindestens eine Minute, um die Wirkung beurteilen zu können.

• Eine Optik, die an gebrannten Ton erinnert.
• Ein moderner Look wie von gegossenem Beton.

Die Technik? Mischen Sie vor dem Bemalen die passende Grundfarbe. Für Terrakotta mischen Sie etwas Orange, Braun und einen Hauch Weiß in Acrylfarbe. Für den Beton-Look reichen Schwarz und Weiß, die nur grob zu einem unregelmäßigen Grau vermischt werden. Tragen Sie die Farbe mit einem Schwämmchen auf, um eine lebendige, ungleichmäßige Textur zu erzielen.

Salzteig ist die perfekte Basis für skandinavisch inspirierte Weihnachtsdeko. Rollen Sie den Teig dünn aus und stechen Sie einfache Formen wie Sterne, Kreise und stilisierte Häuser aus. Nach dem Trocknen bleibt alles naturfarben. Fädeln Sie die Anhänger abwechselnd mit simplen Holzperlen auf eine Jute- oder Lederschnur. Weniger ist hier absolut mehr.

Ein Kilogramm Weizenmehl Type 405 kostet oft unter einem Euro. Ein Kilo Salz ebenfalls.

Das macht Salzteig zu einem der günstigsten und zugänglichsten Bastelmaterialien überhaupt. Mit minimalem finanziellen Einsatz lassen sich Dutzende hochwertige, individuelle Dekorationen oder Geschenke herstellen, die teurer aussehen, als sie sind. Ein perfektes Beispiel für kreativen „Low-Budget-Luxus“.

Funktioniert das Rezept auch mit glutenfreiem Mehl?

Leider nein. Das im Artikel beschriebene Prinzip basiert auf dem Gluten-Netzwerk des Weizenmehls, das dem Teig seine Stabilität und Elastizität verleiht. Glutenfreie Mehle (wie Reis- oder Maismehl) haben diese Eigenschaft nicht. Der Teig würde brüchig und rissig werden und nach dem Trocknen nicht die gleiche Härte und Stabilität aufweisen.

Kombinieren Sie Ihren Salzteig mit der Natur. Anstatt Ihre Herbstblätter nur als Stempel zu verwenden, können Sie sie direkt in Ihr Kunstwerk integrieren. Rollen Sie den Teig aus, legen Sie ein besonders schönes, kleines und trockenes Blatt darauf und rollen Sie mit dem Nudelholz noch einmal leicht darüber, sodass es in den Teig gedrückt wird. Im Ofen trocknet das Blatt mit und bleibt erhalten. Am Ende mit Klarlack versiegeln – eine wunderschöne, vergängliche Schönheit für die Ewigkeit festgehalten.