DIY-Windlichter aus Blechdosen: So klappt’s garantiert (und sieht mega aus!)
Ich steh ja total auf Projekte, bei denen man aus scheinbar nutzlosen Dingen etwas richtig Schönes zaubert. Und ganz ehrlich, Windlichter aus alten Konservendosen sind da der absolute Klassiker. Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen einer schnell durchlöcherten, verbeulten Dose und einem Windlicht, das aussieht wie ein kleines Kunstwerk.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Erstmal zur Kasse: Was du brauchst & was der Spaß kostet
- 0.2 Teil 1: Die Grundlage – Ohne saubere Vorbereitung geht nix
- 0.3 Teil 2: Der Eis-Trick – Dein bester Freund gegen Dellen
- 0.4 Teil 3: Ans Eingemachte – Hämmern mit Gefühl
- 0.5 Mist, was nun? Erste Hilfe bei typischen Pannen
- 0.6 Teil 4: Der letzte Schliff – Farbe für den großen Auftritt
- 0.7 Teil 5: Finale – Aufhängung und Beleuchtung
- 0.8 Ein kleines Fazit
- 1 Bildergalerie
Glaub mir, meine erste Dose sah aus wie ein Golfball, weil ich den entscheidenden Trick noch nicht kannte und einfach wild drauf losgehämmert habe. Damit dir das nicht passiert, zeige ich dir heute die Methode, mit der du saubere, professionelle Ergebnisse erzielst. Das ist kein Hexenwerk, sondern einfach gutes, altes Handwerk – Schritt für Schritt erklärt.
Erstmal zur Kasse: Was du brauchst & was der Spaß kostet
Das Beste zuerst: Das Hauptmaterial ist quasi kostenlos. Aber ein bisschen Zubehör brauchst du schon. Hier mal eine kleine Übersicht, damit du beim nächsten Baumarktbesuch alles parat hast.
- Materialien:
- Stabile Konservendosen: Von Pfirsichen, Ravioli, Sauerkraut – je dicker das Blech, desto besser. (Kosten: 0€)
- Schleifpapier: Eine feine Körnung (so um die 180-240) ist perfekt. (ca. 2-3€ für ein paar Blätter)
- Grundierung & Lack: Am besten Sprühlack. Eine Dose Haftgrund (ca. 10€) und eine Dose Farblack (8-15€) reichen für mehrere Windlichter.
- Stabiler Draht: Verzinkter Draht mit 1,5-2 mm Stärke. (ca. 5€ für eine kleine Rolle)
- Lichtquelle: Teelichter oder sichere LED-Kerzen.
- Optional: Sand oder kleiner Kies für echte Kerzen.
- Werkzeug:
- Ein kleiner Schlosserhammer (200-300g), den gibt’s für unter 15 Euro.
- Ein Körner oder stabile Stahlnägel in verschiedenen Dicken.
- Eine Metallfeile (halbrund ist ideal) oder ein Handentgrater (kostet ca. 10 Euro, ist aber Gold wert!).
- Schnittfeste Arbeitshandschuhe – nicht verhandelbar!
- Eine Zange und ein kleiner Metallbohrer für die Aufhängung.
- Etikett abfummeln: Leg die Dose in warmes Spüli-Wasser. Nach 20 Minuten fällt das Etikett meist von allein ab. Klebereste? Geh ihnen mit etwas Speiseöl oder Reinigungsalkohol an den Kragen.
- Gründlich schrubben: Innen und außen mit einer Bürste ran, damit keine Essensreste zurückbleiben, die später… naja, du weißt schon.
- Achtung, scharf! Der Innenrand: Das ist der wichtigste Sicherheitsschritt. Viele Dosenöffner hinterlassen innen einen Grat, der scharf wie eine Rasierklinge ist. Die beste Lösung ist ein Sicherheitsdosenöffner, der den Deckel seitlich abtrennt. Wenn du den nicht hast, musst du ran: Zieh dir schnittfeste Handschuhe an und bearbeite den Grat mit einer Metallfeile, bis er komplett stumpf ist. Niemals, wirklich NIEMALS, unvorsichtig reingreifen!
- Problem: Die Dose hat trotz Eis eine Delle!
Lösung: Passiert. Wahrscheinlich war dein Eis noch nicht ganz durchgefroren oder der Hammerschlag kam zu sehr aus dem Arm. Versuch es beim nächsten Loch mit einem kürzeren, gefühlvolleren Schlag aus dem Handgelenk. - Problem: Die Löcher sind innen super scharf!
Lösung: Genau dafür ist das Entgraten da! Wenn du keine passende Feile hast, tut’s zur Not auch ein größerer Metallbohrer, den du einfach mit der Hand im Loch drehst, um den Grat zu brechen. - Problem: Der Sprühlack läuft und bildet „Nasen“!
Lösung: Klassiker! Du warst zu nah dran oder hast zu viel auf einmal gesprüht. Die Regel ist: Lieber zwei dünne Schichten als eine dicke. Lass die Nase trocknen, schleif sie vorsichtig glatt und sprüh dann eine letzte, dünne Schicht drüber. - Verwenden Sie Nägel unterschiedlicher Dicke, um ein dynamischeres Lichtmuster zu erzeugen – große Punkte für Hauptsterne, kleine für den Hintergrundfunkeln.
- Bohren Sie zwei gegenüberliegende Löcher knapp unter dem oberen Rand und fädeln Sie einen stabilen Draht durch. Ein paar aufgefädelte Glasperlen verleihen dem Henkel einen edlen Touch.
- Für ganz filigrane Muster oder sogar Schriftzüge lohnt sich der Einsatz eines Multifunktionswerkzeugs wie dem Dremel mit einem feinen Fräsaufsatz.
- Matt-Lacke: Sprühlacke von Edding oder Montana Gold in matten Tönen wie Salbei, Anthrazit oder Altrosa wirken modern und edel.
- Metallic-Effekte: Ein Kupferspray (z.B. von Dupli-Color) verleiht sofort einen warmen, hochwertigen Glanz, der besonders schön im Kerzenschein schimmert.
- Kreidefarben: Für einen rustikalen Shabby-Chic-Look können Sie die Dose auch mit Kreidefarbe von Rust-Oleum bepinseln und die Kanten leicht anschleifen.
- Ein feines Muster aus geometrischen Dreiecken für einen skandinavischen Look.
- Florale Ranken oder Pusteblumen, die sich um die Dose winden.
- Die Skyline Ihrer Lieblingsstadt als filigranes Panorama.
Und wie lange dauert das Ganze? Plane eine Nacht fürs Gefrieren der Dosen ein. Die eigentliche Arbeit pro Windlicht dauert dann nochmal so 1-2 Stunden, je nachdem, wie aufwendig dein Muster ist.

Teil 1: Die Grundlage – Ohne saubere Vorbereitung geht nix
Jedes gute Projekt startet mit der Vorbereitung. Wer hier pfuscht, ärgert sich später. Also, nimm dir die paar Minuten Zeit, es lohnt sich.
Die perfekte Dose finden
Nicht jede Dose ist dein Freund. Dünne Getränkedosen? Vergiss es, die verbeulen schon, wenn du sie nur böse anschaust. Du brauchst stabile Konservendosen. Drück mal mit dem Daumen dagegen. Gibt das Blech kaum nach, ist sie perfekt. Die Größe ist anfangs auch entscheidend: Eine mittelgroße, zylindrische Dose ist ideal zum Üben. Und ganz wichtig: Finger weg von Dosen, in denen mal Lacke oder Chemikalien waren! Da helfen auch keine drei Spülgänge.
Reinigen und entschärfen
Bevor der Hammer kommt, muss die Dose blitzblank und vor allem sicher sein.

Teil 2: Der Eis-Trick – Dein bester Freund gegen Dellen
Jetzt kommt der Game-Changer, der eine verbeulte Büchse von einem schicken Windlicht unterscheidet. Wir müssen der Dose von innen Stabilität geben. Wie? Mit Physik!
Stell dir vor, du haust einen Nagel durch ein Blatt Papier in der Luft – es zerreißt. Liegt das Papier auf einem Holzklotz, bekommst du ein sauberes Loch. Genau diesen Holzklotz-Effekt erzeugen wir mit Eis. Wir füllen die Dose mit Wasser und frieren sie komplett durch. Der feste Eisblock im Inneren stützt die Wände und sorgt dafür, dass der Nagel das Metall sauber durchsticht, anstatt es nur zu verformen.
Fülle die vorbereitete Dose bis etwa 2-3 cm unter den Rand mit Wasser. Wichtig: Nicht randvoll machen, Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus! Und jetzt kommt der Teil, der Geduld erfordert: Ab damit ins Gefrierfach. Rechne mit mindestens 6-8 Stunden, am sichersten ist es, sie einfach über Nacht drin zu lassen. Ungeduld ist hier wirklich dein größter Feind!

Teil 3: Ans Eingemachte – Hämmern mit Gefühl
So, die Dose ist ein Eisklotz. Perfekt. Jetzt wird’s kreativ.
Das richtige Werkzeug macht den Meister
Ein schwerer Hammer ist hier fehl am Platz. Ein kleiner Schlosserhammer (200-300g) ist ideal, damit du mit Gefühl aus dem Handgelenk arbeiten kannst. Statt eines normalen Nagels (der oft konische Löcher macht) ist ein sogenannter Körner super. Das ist ein spitzes Werkzeug aus hartem Stahl, das Profis zum Anzeichnen von Bohrlöchern nutzen. Gib die paar Euro im Baumarkt dafür aus, der Unterschied ist gewaltig.
Ach ja, leg dir ein altes, gefaltetes Handtuch unter die Dose. Das dämpft, schont den Tisch und verhindert, dass dir das Ding wegrutscht.
Muster drauf und los geht’s
Du kannst frei Hand loslegen oder dir ein Muster mit einem wasserfesten Stift aufmalen. Einfache Sterne, Spiralen oder Herzen sind ein super Anfang. Nimm die Dose aus dem Eisfach, setz den Körner an und gib ihm einen kurzen, festen Klaps mit dem Hammer. Es braucht keine rohe Gewalt! Du hörst ein klares „Klick“, wenn das Werkzeug durch ist. Versuch, bei jedem Loch die gleiche Kraft aufzuwenden. Lass aber genug Abstand (mindestens 5-8 mm), sonst kann das Blech dazwischen reißen.

Das Eis hält dir für etwa 20-30 Minuten die Treue. Wenn du länger brauchst, pack die Dose einfach nochmal für eine Stunde ins Eisfach.
Kleiner Tipp: Nach dem Hämmern und Auftauen wirst du innen an jedem Loch einen kleinen, scharfen Grat spüren. Ein echter Profi lässt den nicht so. Nimm einen Handentgrater oder eine kleine Rundfeile und fahr damit kurz durch jedes Loch. Das ist zwar etwas mühsam, aber das Ergebnis ist 100% sauberer und sicherer.
Mist, was nun? Erste Hilfe bei typischen Pannen

Teil 4: Der letzte Schliff – Farbe für den großen Auftritt
Eine blanke Dose rostet draußen schneller, als du gucken kannst. Also geben wir ihr einen schicken, schützenden Anstrich.
Damit die Farbe hält, musst du die Oberfläche leicht mit feinem Schleifpapier anrauen. Es reicht, wenn sie überall matt ist. Danach unbedingt mit Reinigungsalkohol abwischen, um Staub und Fettfinger zu entfernen. Für ein Ergebnis, das Jahre hält, sprühst du erst eine dünne Schicht Metall-Grundierung auf. Lass sie gut trocknen!
Danach kommt die Farbe deiner Wahl. Acryl-Sprühlack ist super, weil er wetterfest ist. Und denk dran: Immer mit etwas Abstand in dünnen Schichten sprühen. Wenn du echte Kerzen benutzen willst, ein kleiner Profi-Tipp: Nimm für den oberen Rand und die Innenseite hitzebeständigen Auspufflack. Der ist zwar teurer, verfärbt sich aber nicht durch die Hitze.
Teil 5: Finale – Aufhängung und Beleuchtung
Fast geschafft! Jetzt nur noch der Bügel und das Licht.
Bohr mit einem kleinen Metallbohrer zwei gegenüberliegende Löcher in den oberen Rand. Ein Nagel würde den Rand hier nur verformen. Nimm stabilen, verzinkten Draht, biege an den Enden mit einer Zange kleine Ösen und steck sie von außen durch die Löcher. Innen festbiegen, fertig ist der sichere Henkel.

Echte Kerze oder LED? Die Gewissensfrage
Ganz ehrlich, das warme, flackernde Licht eines echten Teelichts ist unschlagbar für die Atmosphäre. Aber es ist und bleibt offenes Feuer. Die Dose wird glühend heiß und darf niemals unbeaufsichtigt bleiben! Ein absolutes Muss: Fülle immer eine 1-2 cm hohe Schicht Sand oder feinen Kies in die Dose, bevor du das Teelicht daraufstellst. Das sorgt für einen stabilen Stand und leitet die Hitze etwas ab.
Die absolut sichere und unkomplizierte Alternative sind LED-Teelichter. Klar, die Romantik ist vielleicht nicht ganz auf dem gleichen Level, aber dafür sind sie kinder- und haustiersicher, windfest und du musst dir keine Sorgen machen. Es gibt inzwischen richtig gute mit Flackereffekt, die dem Original erstaunlich nahekommen.
Ein kleines Fazit
Siehst du? Aus einer simplen Dose wird mit etwas Geduld und den richtigen Kniffen ein richtiges Schmuckstück für den Garten oder Balkon. Es sind die kleinen Details – das saubere Entgraten, die gute Lackierung, der stabile Bügel – die am Ende den Unterschied machen.

Also, nimm dir die Zeit, experimentiere mit Mustern und sei am Ende einfach stolz auf das, was du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast. Das ist doch das Schönste am Selbermachen, oder?
Bildergalerie


Das Geheimnis? Mit diesen kleinen Upgrades heben Sie Ihr Windlicht vom einfachen DIY-Projekt zum echten Designerstück.

Der Zauber eines Dosen-Windlichts entfaltet sich erst im Dunkeln. Das harte, kalte Metall wird durchbrochen von unzähligen kleinen Lichtpunkten, die an den Wänden tanzen und eine fast magische, sternenklare Atmosphäre schaffen. Es ist dieser Kontrast zwischen dem robusten Alltagsgegenstand und dem filigranen Lichtspiel, der diese einfachen Objekte so besonders macht.

Wussten Sie, dass die Recyclingquote für Weißblechverpackungen in Deutschland bei über 90 % liegt?
Ihr DIY-Projekt ist also mehr als nur Dekoration. Sie schenken der Dose ein zweites, wunderschönes Leben als Lichtquelle, bevor sie ihren Weg in den Wertstoffkreislauf antritt. Das ist Upcycling im besten Sinne: kreativ, nützlich und ressourcenschonend.

Hilfe, meine Dose verbeult sich trotz Eisfüllung! Was mache ich falsch?
Das passiert meist, wenn das Wasser nicht komplett durchgefroren ist oder sich Hohlräume gebildet haben. Der Trick funktioniert, weil der massive Eisblock im Inneren wie ein Amboss wirkt und die Kraft des Hammerschlags absorbiert. Füllen Sie die Dose randvoll und geben Sie ihr wirklich genug Zeit im Gefrierschrank – am besten über Nacht bei mindestens -18 °C. Geduld ist hier der Schlüssel zu perfekt runden Dosen!

Die Wahl der Farbe bestimmt den finalen Look Ihres Windlichts. Ob dezent oder knallig – erst der Lack macht aus der Konservendose ein echtes Deko-Objekt.

Wichtiger Punkt: Der scharfe Innenrand, der nach dem Öffnen der Dose zurückbleibt, ist die größte Gefahrenquelle. Ihn einfach nur abzuschleifen, reicht oft nicht. Investieren Sie in einen einfachen Handentgrater. Damit fahren Sie einmal am Rand entlang und erzeugen eine saubere, sichere und absolut professionell aussehende Fase. Das ist der kleine Schritt, der den Unterschied zwischen „gebastelt“ und „hochwertig handgemacht“ ausmacht.

Echtes Teelicht: Bietet ein unübertroffen warmes, lebendig flackerndes Licht. Ideal für den bewachten Einsatz im Freien auf nicht brennbarem Untergrund, da das Metall sehr heiß werden kann.
LED-Teelicht: Die sichere Alternative für drinnen, auf Holzmöbeln oder in Reichweite von Kindern und Haustieren. Moderne Modelle (z.B. von Vont) imitieren das natürliche Flackern erstaunlich gut und bieten per Fernbedienung oft sogar Timer-Funktionen.

Egal ob für laue Sommerabende auf dem Balkon, als gruselige Halloween-Deko mit Gesichtern oder als festlicher Sternenzauber zur Weihnachtszeit – das Grundprinzip des Dosen-Windlichts lässt sich unendlich variieren.
Unmöglich, von Hand zu hämmern? Keineswegs! Drucken Sie sich Ihr Wunschmotiv einfach als Vorlage aus, fixieren Sie es mit Malerkrepp auf der gefrorenen Dose und nutzen Sie die Linien als exakte Anleitung für Ihre Hammerschläge.




