Herbstblätter haltbar machen wie ein Profi: So bleiben deine Schätze ewig schön
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Der Herbst zaubert die unglaublichsten Farben an die Bäume, wir sammeln begeistert die schönsten Blätter und ein paar Wochen später ist alles nur noch brauner, bröseliger Staub. Frustrierend, oder? Ich habe unzählige Anleitungen im Netz gesehen, die schnelle Ergebnisse versprechen, aber ehrlich gesagt, die Freude daran ist meistens kurz. Das muss aber nicht sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erstmal die Basis: Richtig sammeln ist die halbe Miete
- 2 Die Qual der Wahl: Welche Methode ist die richtige für dich?
- 3 Die Techniken im Detail: So wird’s gemacht
- 4 Jetzt wird gebastelt: Kränze, Girlanden und mehr
- 5 Die Königsdisziplin: Rosen aus Ahornblättern
- 6 Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker vermeidest)
- 7 Bildergalerie
Es gibt da ein paar Tricks aus der Werkstatt, die dafür sorgen, dass deine Herbstdeko nicht nur diese Saison, sondern oft noch Jahre überdauert. Das ist keine Hexerei, sondern solides Handwerk, das ein bisschen Geduld und das richtige Wissen erfordert. Und genau das teile ich heute mit dir. Lass uns dafür sorgen, dass deine Basteleien den Respekt bekommen, den sie verdienen!
Erstmal die Basis: Richtig sammeln ist die halbe Miete
Alles fängt mit einem Spaziergang an. Aber warte auf den richtigen Moment! Geh am besten an einem trockenen, sonnigen Nachmittag los, wenn die Blätter auf dem Boden so herrlich rascheln. Nach einem Regenschauer gesammelte Blätter sind ein Garant für Schimmel – also Finger weg davon.

Und welche Blätter eignen sich am besten? Hier meine Favoriten:
- Ahorn: Der absolute Klassiker. Ahornblätter sind stabil und haben diese unfassbar leuchtenden Farben. Die halten sich super.
- Eiche: Eichenlaub ist richtig robust, fast schon ledrig. Es wellt sich beim Trocknen kaum und die erdigen Töne sind einfach wunderschön warm.
- Buche: Buchenblätter glänzen so schön kupferfarben und behalten diese Farbe auch sehr lange. Perfekt für feinere Arbeiten.
- Wilder Wein: Für das intensivste Rot, das du finden kannst! Aber Achtung: Diese Blätter sind etwas zarter und wollen mit Samthandschuhen angefasst werden.
Eher meiden solltest du dünne Blätter von Pappel oder Birke, die zerfallen leider blitzschnell. Nimm nur ganze Blätter ohne Risse oder Fraßspuren. Ein kleiner Makel ist okay (ist ja Natur!), aber größere Schäden werden später zu Bruchstellen. Mein Tipp: Sammle immer mehr, als du denkst. So hast du später eine gute Auswahl und kannst die schönsten Exemplare aussortieren.
Die Qual der Wahl: Welche Methode ist die richtige für dich?
Bevor wir in die Details gehen, lass uns kurz über die drei gängigsten Methoden sprechen. Es gibt nicht die EINE beste Technik, es kommt immer darauf an, was du am Ende vorhast.

1. Das klassische Pressen: Das ist die einfachste und günstigste Methode. Du brauchst nur Zeitungen und schwere Bücher. Das Ergebnis? Perfekt flache, papierartige Blätter. Ideal für Bilder, Karten oder Lesezeichen. Sie sind aber auch sehr zerbrechlich. Zeitaufwand: ca. 1-2 Wochen. Kosten: quasi null.
2. Die Glycerin-Methode: Das ist der Geheimtipp für flexible, geschmeidige Blätter. Sie bleiben weich und biegbar, perfekt für Kränze oder Gestecke. Die Farben werden dabei etwas dunkler und intensiver – ein Gelb wird zu Gold, ein Rot zu Weinrot. Zeitaufwand: ca. 3-7 Tage. Kosten: Eine Flasche Glycerin (250 ml) kriegst du in der Apotheke oder online für ca. 6-8 € und die reicht ewig.
3. Die Wachsversiegelung: Diese Technik ist super, um die leuchtenden Farben zu schützen. Die Blätter werden mit einer dünnen Wachsschicht überzogen, die sie konserviert und vor dem Ausbleichen schützt. Sie bekommen einen schönen, matten Glanz. Ideal für Fensterdeko, da das Licht toll durchscheint. Zeitaufwand: ein Nachmittag. Kosten: quasi null, wenn du alte Kerzenreste verwendest.

Die Techniken im Detail: So wird’s gemacht
Pressen – Der Klassiker für Geduldige
Du kennst das sicher noch aus der Schulzeit. Leg die Blätter einzeln zwischen mehrere Lagen Zeitungspapier (bitte keine Hochglanzmagazine, die saugen schlecht!). Dann kommt der Stapel unter einen Berg schwerer Bücher oder ein Holzbrett mit einem Stein drauf. Hauptsache, der Druck ist gleichmäßig.
Und jetzt kommt der wichtigste Schritt, den viele vergessen: Wechsel in den ersten Tagen täglich das feuchte Zeitungspapier! Später reicht es alle zwei Tage. Machst du das nicht, können die Blätter Stockflecken bekommen und fangen an zu müffeln. Nach etwa einer Woche sind die meisten Blätter knochentrocken und bereit für die Ewigkeit.
Kleiner Quick-Win für Ungeduldige: Such dir nur ein einziges, perfektes Blatt aus. Presse es nach dieser Methode. In einer Woche hast du das schönste Lesezeichen der Welt – mit minimalem Aufwand!
Die Glycerin-Methode – Für biegsame Blätter
Hier ersetzen wir das Wasser im Blatt durch Glycerin, was es weich und haltbar macht. Klingt kompliziert, ist es aber nicht.

- Mische einen Teil Glycerin mit zwei Teilen warmem Wasser. Ein guter Startpunkt für eine kleine Schale ist zum Beispiel 100 ml Glycerin und 200 ml Wasser.
- Leg die frischen Blätter in eine flache Schale, sodass sie vollständig bedeckt sind. Eventuell mit einem kleinen Teller beschweren.
- Jetzt stellst du die Schale an einen kühlen, schattigen Ort und wartest. Nach drei bis sieben Tagen fühlen sich die Blätter weich und ledrig an. Dann sind sie fertig!
- Nimm sie raus und tupfe sie vorsichtig trocken. Fühlen sie sich noch etwas ölig an? Kein Problem. Leg sie einfach für ein paar Stunden zwischen zwei Lagen Küchenpapier, das saugt den Überschuss auf.
Das Ergebnis sind Blätter, die du biegen kannst, ohne dass sie brechen. Perfekt für alles, was Volumen haben soll.
Wachsversiegelung – Der Farbschutz-Booster
Diese Methode ist genial und schnell. Du brauchst dafür nur getrocknete (am besten gepresste) Blätter.
Schmelze einfach etwas Wachs im Wasserbad. Übrigens: Du musst kein teures Bienenwachs kaufen, alte weiße Kerzenstummel (Paraffin) funktionieren wunderbar! Tauche die Blätter mit einer Pinzette kurz ins flüssige Wachs, lass sie kurz abtropfen und häng sie zum Trocknen auf. Das Wachs wird blitzschnell fest.

Achtung, ganz wichtig: Heißes Wachs ist kein Spaß. Arbeite immer extrem vorsichtig, halte Kinder fern und sorge für eine feuerfeste Unterlage. Niemals Wasser in heißes Wachs bringen – Spritzgefahr!
Jetzt wird gebastelt: Kränze, Girlanden und mehr
Okay, dein Material ist vorbereitet. Ein klassischer Herbstkranz ist ein super Projekt. Als Basis empfehle ich einen Strohrömer (ca. 5 € im Bastelladen oder Baumarkt) oder selbst gebogene Weidenzweige.
Der absolute Profi-Tipp: Draht statt Kleber!
Viele greifen zur Heißklebepistole. Das geht zwar schnell, aber der heiße Kleber kann die Blätter verbrennen und bei Kälte wird er spröde und alles fällt wieder ab. Echte Profis nehmen feinen Wickeldraht (ca. 3 € die Rolle).
Nimm 3-5 Blätter zu einem kleinen Büschel, wickle den Draht fest um die Stiele und befestige dieses Büschel dann am Kranz. Das nächste Büschel legst du leicht überlappend darüber, sodass es die Drahtstelle verdeckt. So arbeitest du dich Runde für Runde vor, immer in die gleiche Richtung. Das Ergebnis sieht super professionell und dicht aus.

Noch ein Sicherheitshinweis, der mir am Herzen liegt: Trockene Blätter sind extrem brennbar. Hänge deine Werke NIEMALS in die Nähe von echten Kerzen, Kaminen oder heißen Lampen. Für die Beleuchtung sind LED-Lichterketten die einzig sichere Wahl. Ich habe schon Schlimmes gesehen, das durch eine kleine Unachtsamkeit passiert ist.
Die Königsdisziplin: Rosen aus Ahornblättern
Wenn du eine Herausforderung suchst, versuch dich mal an Rosen aus Ahornblättern. Dafür eignen sich mit Glycerin behandelte Blätter perfekt, weil sie so schön flexibel sind.
- Falte ein Blatt in der Mitte, sodass die Oberseite außen ist.
- Rolle dieses gefaltete Blatt von einer Seite ganz eng auf. Das ist das Herz deiner Rose.
- Nimm ein zweites gefaltetes Blatt und lege es um die Mitte. Falte die Seiten locker darum. Das ist dein erstes Blütenblatt.
- Wiederhole das mit weiteren Blättern. Wickle jedes neue Blatt etwas lockerer als das vorherige, damit sich die Rose nach außen hin öffnet.
- Wenn du mit der Größe zufrieden bist, umwickelst du die Stiele unten ganz fest mit Draht. Fertig!
Diese Rosen sehen in Gestecken oder als kleiner Strauß einfach umwerfend aus.

Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker vermeidest)
Aus Erfahrung weiß ich, was gerne schiefgeht. Hier die häufigsten Pannen:
- Problem: Die Blätter schimmeln.
Lösung: Du hast sie zu nass gesammelt oder beim Pressen das Papier nicht gewechselt. Also: Nur an trockenen Tagen sammeln und fleißig das Zeitungspapier tauschen! - Problem: Die Farben verblassen total schnell.
Lösung: Deine Deko hängt in der prallen Sonne. UV-Licht ist der natürliche Feind der Farben. Such einen schattigeren Platz. Ein UV-Schutz-Sprühlack kann auch helfen. - Problem: Ungebetene Gäste krabbeln aus der Deko.
Lösung: Mit den Blättern holt man sich oft winzige Insekten oder Spinneneier ins Haus. Ein super Trick: Pack die trockenen Blätter vor dem Verarbeiten für 48 Stunden in einem Beutel in die Gefriertruhe. Das erledigt das Problem biologisch.
Am Ende geht es aber vor allem um die Freude am Machen. Nimm dir die Zeit, lerne das Material kennen und sei stolz auf dein Werk. Ein selbstgemachter Kranz hat so viel mehr Seele als jedes gekaufte Plastikteil. Es ist dein ganz persönliches Stück Herbst, das du für dich bewahrt hast.

Bildergalerie


Einer der schönsten Aspekte konservierter Blätter ist ihr subtiler Duft. Besonders die Wachsmethode fängt das erdige, süßliche Aroma des Herbstes ein. Wenn Sie Bienenwachs verwenden, mischt sich diese Note mit einem Hauch von Honig – eine olfaktorische Erinnerung an goldene Oktobertage, die Sie jederzeit wieder aufleben lassen können.


- Leuchtende Farben behalten ihre Strahlkraft am längsten.
- Die Blätter fühlen sich weich und biegsam an, fast wie Leder.
- Sie sind staub- und wasserabweisend und halten jahrelang.
Das Geheimnis? Ein Bad in einer Glycerin-Wasser-Mischung (Verhältnis 1:2). Es ist die Methode, die Floristen für professionelle Arrangements verwenden.


Wussten Sie schon? Die leuchtend roten und violetten Farbstoffe, die Anthocyane, werden im Herbst erst neu im Blatt gebildet – quasi als Sonnenschutz für den Baum, während er Nährstoffe aus den Blättern zurückzieht.
Genau deshalb sind die Rottöne oft so flüchtig. Eine schnelle Konservierung nach dem Sammeln ist entscheidend, um diese spektakulären Farben einzufangen, bevor sie verblassen.


Meine Blätter sind nach dem Wachsen klebrig – was tun?
Das passiert, wenn die Wachsschicht zu dick ist oder das Wachs nicht heiß genug war. Keine Sorge, das lässt sich retten! Legen Sie das Blatt zwischen zwei Lagen Backpapier und bügeln Sie kurz bei niedriger Temperatur darüber. Das überschüssige Wachs wird vom Papier aufgesaugt und zurück bleibt eine perfekte, hauchdünne und nicht klebende Schutzschicht.


Der ultimative Test für die Ewigkeit: Epoxidharz. Für besonders wertvolle Fundstücke, die zu Schmuck oder Untersetzern werden sollen, ist das Gießen in klares Harz die professionellste Methode. Marken wie ResinPro oder Efkoresin bieten glasklare Ergebnisse. Wichtig: Die Blätter müssen vorher absolut trocken und gepresst sein, um unschöne Luftblasen im Harz zu vermeiden.


Suchen Sie nach Inspiration jenseits der klassischen Tischdeko? Schauen Sie sich die Werke von Land-Art-Künstlern wie Andy Goldsworthy an. Er erschafft vergängliche Kunstwerke nur aus gefundenen Naturmaterialien. Seine faszinierenden Farbverläufe und Formen, die er aus Blättern legt, können eine wunderbare Anregung für eigene, kleinere Kompositionen auf einem Tablett oder in einem Rahmen sein.


Sprühlack vs. Decoupage-Kleber:
Krylon Acryl-Klarlack (matt): Ideal für einen unsichtbaren Schutz. Er bewahrt die natürliche Textur des Blattes, schützt vor dem Zerbröseln und UV-Licht. Perfekt für Blätter, die möglichst natürlich aussehen sollen.
Mod Podge (glänzend oder seidenmatt): Gibt dem Blatt mehr Stabilität und eine glattere, abwischbare Oberfläche. Die Farben wirken oft etwas intensiver. Ideal für Bastelarbeiten mit Kindern oder für Objekte, die oft berührt werden.


- Nutzen Sie eine Pinzette für filigrane Blätter wie die des Fächerahorns.
- Ein weicher Make-up-Pinsel ist perfekt, um Staub vor dem Konservieren zu entfernen.
- Mit einem Zahnstocher lassen sich Wachsreste aus feinen Blattadern kratzen.


Nicht jedes Blatt muss perfekt sein! Exemplare mit kleinen Löchern oder interessanten Fraßspuren haben ihren eigenen Charakter. Sie eignen sich wunderbar, um:
- Mit einem Motivlocher winziges Herbst-Konfetti daraus zu stanzen.
- In Mixed-Media-Collagen für interessante Texturen zu sorgen.
- Einen rustikalen, authentischen Look in Gestecken zu erzeugen.


„Die Natur allein ist die ewige Quelle der Kunst.“ – Caspar David Friedrich


Die Kunst, Blätter zu pressen, ist keine neue Erfindung. Schon im viktorianischen Zeitalter war die Erstellung von Herbarien und filigranen Alben mit gepressten Pflanzen ein beliebtes Hobby. Diese „Pteridomanie“ (Farn-Manie) hat uns wunderschöne, jahrhundertealte Sammlungen hinterlassen und beweist: Ein einfaches Buch und etwas Geduld schaffen Erinnerungen für die Ewigkeit.


Wichtiger Punkt: Licht ist der Feind der Farbe. Auch die am besten konservierten Blätter werden mit der Zeit verblassen, wenn sie permanent direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Platzieren Sie Ihre schönsten Kreationen an einer Nordwand oder an einem Ort, der nicht den ganzen Tag von der Sonne beschienen wird, um die Farbenpracht so lange wie möglich zu erhalten.

Kann man auch Haarspray benutzen?
Für eine superschnelle, kurzfristige Lösung – ja. Ein Hauch Haarspray kann ein Blatt für ein paar Tage vor dem sofortigen Zerfall bewahren. Aber es ist keine dauerhafte Methode. Haarspray bleibt leicht klebrig, zieht Staub an und vergilbt mit der Zeit. Für Schätze, die den nächsten Monat überleben sollen, sollten Sie unbedingt zu einer der richtigen Techniken greifen.


Denken Sie in Farbpaletten! Anstatt wahllos Blätter zu mischen, versuchen Sie, gezielte Stimmungen zu erzeugen. Kombinieren Sie das tiefe Weinrot des Wilden Weins mit dem warmen Orange des Spitzahorns für eine dramatische Wirkung. Oder bleiben Sie bei einer sanften, monochromen Palette aus verschiedenen Gelb- und Brauntönen von Buche und Birke für einen ruhigen, skandinavisch anmutenden Look.


Die Lagerung ist entscheidend, wenn Sie Ihre Blätter für das nächste Jahr aufbewahren wollen. Am besten eignen sich flache Kartons, wie z. B. Pizzakartons. Legen Sie Seidenpapier oder Backpapier zwischen die einzelnen Schichten, um ein Anhaften oder Brechen zu verhindern. Lagern Sie den Karton an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort wie einem Schrank oder unter dem Bett.


Ein einzelnes, großes Ahornblatt kann über 100 Blattadern pro Quadratzentimeter haben. Diese feine Struktur wird durch die Konservierung mit Wachs oder Glycerin wunderschön betont und macht jedes Blatt zu einem einzigartigen Kunstwerk der Natur.


Fehler, den es zu vermeiden gilt: Ungeduld. Besonders bei der Glycerin-Methode ist Warten der Schlüssel. Es kann bis zu einer Woche dauern, bis ein Blatt die Lösung vollständig aufgesogen hat. Wenn Sie es zu früh herausnehmen, sind die Ränder vielleicht schon geschmeidig, aber die Mitte bleibt brüchig. Geben Sie der Natur die Zeit, die sie braucht!


- Eine völlig glatte, glasartige Oberfläche.
- 100% wasserdicht und extrem langlebig.
- Die Farben leuchten intensiv und bekommen eine enorme Tiefe.
Die Technik dahinter? Laminieren! Mit einem einfachen Haushalts-Laminiergerät und den passenden Folien können Sie gepresste Blätter perfekt versiegeln – ideal für Lesezeichen, Anhänger oder Fensterbilder.


Für einen besonders edlen Look nach der Wachsbehandlung kommt hier der Profi-Trick: Nachdem das Wachs vollständig ausgehärtet ist, nehmen Sie ein weiches Mikrofasertuch (wie ein Brillenputztuch) und polieren Sie die Blätter sanft. Das entfernt letzte matte Stellen und verleiht ihnen einen subtilen, seidigen Glanz, der das Licht wunderschön reflektiert.


Die besten Blätter findet man nicht immer im Wald. Achten Sie auf Parkanlagen, botanische Gärten oder Friedhöfe. Dort stehen oft besondere Baumarten wie der Amberbaum (Liquidambar) mit seinen sternförmigen Blättern, die sich in allen Schattierungen von Gelb über Orange und Rot bis hin zu tiefem Violett färben – oft alles an einem einzigen Blatt.


Hilfe, meine gepressten Blätter sind so brüchig, dass sie beim Basteln zerbrechen!
Ein alter Trick aus der Herbarium-Praxis: Legen Sie die Blätter für etwa 30 Minuten in ein Badezimmer, während Sie heiß duschen. Der Wasserdampf in der Luft macht sie vorübergehend wieder etwas geschmeidiger, sodass Sie sie verarbeiten können, ohne dass sie sofort zerspringen.


Die Wahl der Methode hängt stark vom Verwendungszweck ab.
- Für Girlanden und Mobiles: Die Glycerin-Methode ist ideal, da die Blätter biegsam bleiben und sich gut auffädeln lassen.
- Für Fensterbilder und Laternen: Gepresste oder mit Wachspapier gebügelte Blätter sind perfekt, da sie flach sind und das Licht durchscheinen lassen.
- Für Tischdeko und Kränze: Die Wachsmethode bietet robusten Schutz und einen schönen, dezenten Glanz.


Der japanische Begriff „Koyo“ (紅葉) bezeichnet nicht nur die Herbstfarben, sondern auch die kulturelle Tradition des „Blätterjagens“ – ähnlich der Kirschblütenschau im Frühling. Es ist eine Feier der vergänglichen Schönheit der Natur.
Ihre konservierten Blätter sind eine Möglichkeit, diesen einen perfekten, flüchtigen Moment der Schönheit festzuhalten und ihn über die Saison hinaus zu bewahren.


Wichtiger Sicherheitshinweis: Wenn Sie mit geschmolzenem Paraffin- oder Bienenwachs arbeiten, tun Sie dies niemals direkt in einem Topf auf der Herdplatte – es besteht Brandgefahr! Verwenden Sie immer ein Wasserbad (eine Schüssel oder ein altes Einmachglas in einem Topf mit heißem Wasser) zur sanften und kontrollierten Erwärmung.
Am Ende geht es um mehr als nur um das Basteln. Es geht darum, eine Erinnerung zu konservieren. Das Rascheln der Blätter unter den Füßen, der kühle Wind, das goldene Licht eines Nachmittags – all das steckt in jedem einzelnen Blatt. Wenn Sie es in den Händen halten, halten Sie ein Stück dieses perfekten Herbsttages fest.




