Herbstdeko wie vom Profi: So machst du Blätter, Zapfen & Co. wirklich haltbar
Bei mir in der Werkstatt startet der Herbst nicht nach dem Kalender. Er beginnt, wenn dieser unverwechselbare Geruch von feuchtem Moos und trocknendem Laub in der Luft liegt und die ersten Kisten mit Hagebutten, Kastanien und Zapfen von meinen Streifzügen hereinkommen. Ganz ehrlich? Für mich ist das die schönste Zeit des Jahres.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Für den schnellen Erfolg: Deine 10-Minuten-Herbstdeko
- 0.2 1. Die Basis: Richtig sammeln und die Natur verstehen
- 0.3 2. Die Kunst der Konservierung: Techniken aus der Werkstatt
- 0.4 3. Das Handwerk: Kränze & Gestecke gestalten
- 0.5 4. Häufige Probleme & ihre Lösungen
- 0.6 5. Und zum Schluss: Sicherheit in der Werkstatt
- 1 Bildergalerie
Die Natur schenkt uns ihre Schätze quasi im Vorbeigehen, und wir haben die Chance, daraus etwas Bleibendes zu zaubern. Etwas, das die Wärme und die Farben dieser einzigartigen Jahreszeit direkt in unser Zuhause holt.
Klar, viele basteln im Herbst. Ein paar Blätter auf Papier kleben oder Kastanienmännchen bauen – das macht total Spaß für einen Nachmittag. Aber die Freude ist oft kurz. Die Blätter werden brüchig, die Farben verblassen und die Früchte fangen an zu schimmeln. Kennst du das auch?
Echte, langlebige Herbstdekoration braucht ein bisschen mehr als nur Klebstoff. Sie braucht ein wenig Wissen über die Materialien. Man muss verstehen, wie man sie behandelt, damit sie ihre Schönheit behalten. Aber keine Sorge, das ist kein Geheimwissen, sondern pures Handwerk. Und genau dieses Wissen aus meiner Werkstatt teile ich heute mit dir.

Für den schnellen Erfolg: Deine 10-Minuten-Herbstdeko
Bevor wir in die Vollen gehen: Vielleicht hast du gar keine Zeit für ein großes Projekt? Kein Problem! Für einen sofortigen Herbst-Vibe brauchst du nicht viel. Nimm einen schönen, flachen Teller oder ein kleines Holzbrett. Darauf arrangierst du einen kleinen Zierkürbis, zwei, drei glänzende Kastanien und ein oder zwei besonders schön gefärbte Blätter (die du vorher vielleicht schnell gewachst hast – wie das geht, zeige ich dir gleich). Fertig! Sieht super aus und dauert keine zehn Minuten.
1. Die Basis: Richtig sammeln und die Natur verstehen
Alles fängt draußen an. Eine gute Deko ist nur so gut wie das Material, aus dem sie gemacht ist. Bevor wir also ans Binden und Gestalten denken, schauen wir uns die Schätze der Natur mal genauer an.
Wusstest du, warum ein Ahornblatt rot und eine Birke gelb leuchtet? Das liegt an den Pigmenten. Im Sommer überdeckt das grüne Chlorophyll alles. Wird es kühler, baut der Baum es ab und die gelben und orangen Farbstoffe kommen zum Vorschein. Die richtig knalligen Rot- und Violetttöne bildet der Baum sogar erst bei kalten Nächten und sonnigen Tagen. Dieses Wissen hilft uns: Ein Blatt, das nach einer klaren, kalten Nacht gesammelt wird, hat oft die intensivste Farbe.

Wann und wo du sammeln solltest
Der beste Zeitpunkt ist ein trockener, sonniger Nachmittag. Dann haben die Materialien die geringste Feuchtigkeit, was später Schimmel vorbeugt. Aber Achtung! Kläre bitte die örtlichen Regeln. In den meisten Wäldern ist das Sammeln kleiner Mengen für den Eigenbedarf erlaubt – das Gesetz nennt das die „Handstraußregel“. Heißt im Klartext: Was du locker in einer Hand umfassen kannst, ist in der Regel okay. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln aber meist komplett verboten. Sei fair zur Natur: Nimm immer nur, was lose am Boden liegt, und brich keine Äste von gesunden Bäumen ab.
Deine Sammelliste für den Herbst:
- Blätter: Ahorn, Eiche, Buche und Weinlaub sind absolute Klassiker. Achte auf unbeschädigte Blätter ohne Flecken.
- Früchte & Samen: Kastanien, Eicheln, Bucheckern, Hagebutten, Zieräpfel oder die coolen Lampionblumen.
- Zapfen: Kiefern-, Fichten- und besonders die kleinen, filigranen Lärchenzapfen an ihren Zweigen sind wunderschön.
- Äste & Zweige: Korkenzieherhasel oder Birkenzweige geben die perfekte Struktur für Gestecke.
- Moose & Flechten: Ideal, um später die Technik (wie Steckmasse) zu verstecken. Aber bitte nur dort sammeln, wo es reichlich davon gibt, da Moose oft unter Schutz stehen.
- Gräser & Getreide: Ein paar Ähren geben jedem Gesteck eine tolle Leichtigkeit und Höhe.
Wenn du deine Schätze nach Hause bringst, breite alles auf Zeitungspapier an einem trockenen, luftigen Ort aus. Lass es ruhig einen Tag liegen. So können kleine Insekten entweichen und die erste Feuchtigkeit verdunsten.

Kleiner Tipp gegen ungebetene Gäste: Bei harten Materialien wie Zapfen, Eicheln oder Nüssen mache ich es immer so: Ab damit für eine Stunde bei ca. 60°C auf einem Backblech in den Backofen. Das überlebt kein Krabbeltier und nimmt die letzte Restfeuchte.
2. Die Kunst der Konservierung: Techniken aus der Werkstatt
Jetzt wird’s spannend. Mit den richtigen Techniken machen wir unsere Fundstücke wochen-, manchmal sogar monatelang haltbar. Jedes Material tickt da ein bisschen anders.
Methode 1: Blätter klassisch pressen
Das kennen wir alle aus der Kindheit, aber mit ein paar Kniffen wird das Ergebnis richtig professionell. Ideal, um die flache Form und die Farbe zu bewahren.
- So geht’s: Lege die Blätter einzeln zwischen zwei Lagen Lösch- oder Zeitungspapier (ohne Druckerschwärze!) und dann ab damit in ein dickes, schweres Buch. Noch besser ist eine Pflanzenpresse, weil der Druck gleichmäßiger ist.
- Ganz wichtig: Wechsel das Papier in den ersten Tagen täglich, sonst gibt’s Stockflecken. Nach ein bis zwei Wochen fühlen sich die Blätter an wie trockenes Papier – fertig.
- Profi-Tipp: Sprühe die fertigen Blätter hauchdünn mit mattem Klarlack oder einfach Haarspray ein. Das schützt die Farben vor UV-Licht und macht sie weniger brüchig.
- Kleine Challenge: Probier’s doch direkt mal aus! Finde heute auf dem Heimweg das schönste einzelne Blatt und leg es in ein dickes Buch. Das ist der erste Schritt zu deinem kleinen Kunstwerk!

Methode 2: An der Luft trocknen
Perfekt für alles, was seine 3D-Form behalten soll: Blumensträuße, Gräser oder Hortensienblüten.
- So geht’s: Binde kleine, lockere Sträuße, entferne die unteren Blätter und hänge sie kopfüber an einem dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort auf. Ein Dachboden oder eine trockene Speisekammer sind super. Bloß keine direkte Sonne, die bleicht die Farben aus!
- Warum kopfüber? Ganz einfach: Die Schwerkraft sorgt dafür, dass die Stiele gerade trocknen und die Köpfe nicht abknicken. Nach zwei bis vier Wochen ist alles fertig.
Methode 3: Mit Glycerin konservieren (die Geheimwaffe!)
Das ist meine absolute Lieblingstechnik für Zweige mit Blättern, zum Beispiel von Buche oder Eukalyptus. Glycerin ersetzt das Wasser in den Zellen, dadurch bleiben die Blätter weich, biegsam und bekommen eine satte, tiefe Farbe. Sie wirken fast wie frisch!
- Die Mischung: Das Verhältnis ist entscheidend. Nimm 1 Teil Glycerin auf 2 Teile warmes Wasser. Das warme Wasser hilft, dass sich beides gut vermischt. Glycerin bekommst du übrigens für ca. 5-8 € pro 250 ml Flasche in der Apotheke oder online im Bastelbedarf – das reicht locker für mehrere Sträuße.
- Die Vorbereitung: Schneide die Zweigenden schräg an und klopfe sie mit einem Hammer etwas flach. Das vergrößert die Oberfläche, sodass sie die Lösung besser aufsaugen können.
- Der Prozess: Stell die Zweige in ein Glas mit der etwa 10 cm hoch stehenden Lösung an einen kühlen, schattigen Ort. Und dann… heißt es warten. Es dauert ein bis drei Wochen. Du siehst, dass es fertig ist, wenn die Blätter sich leicht ölig anfühlen und eine dunklere, wachsartige Farbe bekommen.

Methode 4: Blätter und Früchte wachsen
Diese Technik versiegelt die Oberfläche komplett, schafft einen wunderschönen, seidenmatten Glanz und macht die Deko extrem haltbar. Perfekt für einzelne Prachtexemplare von Blättern oder kleine Zieräpfel.
- Achtung, Sicherheit geht vor! Arbeiten mit heißem Wachs ist kein Kinderspiel. Halte immer einen passenden Deckel für den Topf bereit (niemals mit Wasser löschen!). Der Kleber aus der Heißklebepistole wird auch extrem heiß, also pass auf deine Finger auf.
- So geht’s: Schmelze einfache Kerzenreste oder Paraffinwachs langsam in einem alten Topf im Wasserbad (ca. 60-70 °C). Halte ein Blatt am Stiel, tauche es zügig komplett ein, zieh es sofort wieder raus und lass es über Backpapier abtropfen. Das Ergebnis sind stabile, fast kunststoffartige Blätter, deren Farben wunderschön durch das Wachs leuchten.
3. Das Handwerk: Kränze & Gestecke gestalten
Mit unseren perfekt vorbereiteten Materialien können wir endlich kreativ werden. Plan für deinen allerersten Kranz ruhig mal 2 bis 3 Stunden ein. Mit etwas Übung geht’s später natürlich schneller.

Der Türkranz – Ein herzliches Willkommen
Ein Türkranz muss was aushalten. Die Basis ist daher das A und O. Hier sind die gängigsten Optionen:
- Der Strohrohling: Das ist der Klassiker. Er ist günstig (ca. 3-5 € im Baumarkt oder Bastelladen), stabil und ideal für üppige Kränze, weil man super mit Draht darin arbeiten kann. Der Nachteil: Er saugt Feuchtigkeit und ist daher nur für überdachte Türen geeignet.
- Der Reben- oder Weidenkranz: Sieht schon von sich aus toll aus und ist perfekt für einen luftigeren, natürlicheren Stil. Hier wird mehr gesteckt und mit Heißkleber fixiert.
- Der Drahtring: Die Profi-Variante. Man wickelt erst Moos darum, um eine Grundlage zu schaffen. Das ist aufwendiger, aber die Basis hält dafür ewig.
Checkliste für deinen ersten Kranz: Du brauchst einen Rohling (z.B. Stroh, ca. 3-5 €), eine Rolle grünen Wickeldraht (ca. 2 €) und eine gute Gartenschere. Den Rest schenkt dir die Natur!
Die Technik: Arbeite immer in eine Richtung. Binde kleine Bündel aus deinen Materialien, lege das erste auf den Kranz und wickle es fest mit Draht um. Das nächste Bündel legst du schuppenartig darüber, sodass es den Draht des ersten verdeckt. Immer schön straff ziehen, bis der ganze Kranz bedeckt ist.

Das Tischgesteck – Der Star auf dem Tisch
Ein Tischgesteck muss von allen Seiten gut aussehen und sollte nicht zu hoch sein, damit man sich noch unterhalten kann. Als Basis dient oft eine flache Schale mit Steckmasse (bekannt als „Oasis“). So ein Ziegel kostet im Bastelladen meist nur 2-3 Euro.
Wichtiger Hinweis zur Steckmasse: Leg den Ziegel aufs Wasser und lass ihn von selbst vollsaugen. Niemals untertauchen! Sonst bleiben trockene Stellen im Inneren. Beginne dann mit den Zweigen, um die Form festzulegen, setze die größten Elemente als Hingucker und fülle die Lücken zum Schluss auf. Am Ende alles schön mit Moos abdecken, damit man die Technik nicht sieht.
4. Häufige Probleme & ihre Lösungen
Auch in der Werkstatt geht mal was schief. Hier die häufigsten Pannen und wie du sie vermeidest.
- „Hilfe, mein Kürbis schimmelt!“
Das passiert oft bei Verletzungen der Schale. Kaufe nur unversehrte Kürbisse und wasche sie zu Hause mit Essigwasser (1:10) ab. Das tötet Sporen. Und: Höhle sie für Gestecke niemals aus! - „Mein Trockenstrauß staubt ein.“
Staub ist der Erzfeind. Puste ihn vorsichtig mit einem Föhn auf Kaltstufe und mit viel Abstand weg. Stell die Deko außerdem nie in die pralle Sonne, denn UV-Licht ist der Farbkiller Nummer eins. - „Mein Kranz verliert alle Nadeln.“
Das ist ein Zeichen für zu trockene Heizungsluft. Ein Hauch Haarspray kann helfen, kleine Teile zu fixieren. Besser ist es aber, von Anfang an haltbare, gut vorbereitete Materialien zu verwenden (wie die mit Glycerin behandelten Zweige).

5. Und zum Schluss: Sicherheit in der Werkstatt
Ganz ehrlich, das ist der wichtigste Teil. Dekoration soll Freude bringen, kein Unglück.
- Brandgefahr: Trockene Naturmaterialien sind extrem brennbar. Eine vergessene Kerze kann eine Katastrophe auslösen. Nutze stabile, feuerfeste Kerzenhalter und lass Kerzen nie unbeaufsichtigt. LED-Kerzen sind heute eine super Alternative und sehen täuschend echt aus.
- Werkzeuge: Eine scharfe Schere ist Gold wert, aber auch gefährlich. Schneide immer vom Körper weg und trage bei stacheligen Zweigen Handschuhe.
- Giftige Pflanzen: Manche Herbstschönheiten wie Eibe oder Pfaffenhütchen sind giftig. Wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind, informiere dich vorher ganz genau oder verzichte im Zweifel darauf.
Wenn du die Materialien mit Respekt behandelst und ein paar dieser Handwerkstechniken anwendest, schaffst du nicht nur eine kurzlebige Bastelei. Du schaffst ein kleines Kunstwerk, das die Seele des Herbstes bewahrt und dir wochenlang Freude bereitet.
Bildergalerie


- Vermeidet Schädlinge und Schimmel
- Bringt die Schuppen zum Aufspringen
- Sorgt für eine saubere Oberfläche
Das Geheimnis? Ein kurzer Aufenthalt im Backofen! Legen Sie Ihre gesammelten Zapfen für etwa eine Stunde bei ca. 100°C auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Das tötet kleine Insekten und deren Eier ab und lässt die Zapfen sich wunderschön öffnen.


Welchen Kleber nehme ich am besten für Naturmaterialien?
Das kommt auf das Projekt an. Für filigrane Arbeiten wie das Befestigen von getrockneten Blüten oder leichten Blättern ist ein transparenter Bastelkleber wie der von UHU ideal. Wenn es aber um schwere Zapfen, Äste oder Kastanien geht, ist die Heißklebepistole Ihr bester Freund. Sie sorgt für sofortigen Halt und füllt auch kleine Unebenheiten mühelos auf. Achten Sie auf Niedrigtemperatur-Pistolen, um empfindliche Materialien nicht zu verbrennen.


Die Glycerin-Methode: Für Blätter, die weich und biegsam bleiben sollen, ist ein Glycerinbad unschlagbar. Mischen Sie einen Teil Glycerin (aus der Apotheke oder dem Bastelbedarf) mit zwei Teilen warmem Wasser. Legen Sie die frischen Blätter hinein, beschweren Sie sie, damit sie untergetaucht bleiben, und lassen Sie sie einige Tage bis zu einer Woche ziehen. Das Glycerin ersetzt das Wasser in den Blattzellen und konserviert sie dauerhaft geschmeidig.

Wussten Sie schon? Die intensive Rotfärbung mancher Blätter, wie beim Wilden Wein, ist eine Art Sonnenschutz. Der Baum produziert den roten Farbstoff Anthocyan, um die empfindlichen Blattstrukturen vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen, während er noch wertvolle Nährstoffe zurück in den Stamm zieht.


Der Duft des Herbstes lässt sich einfangen. Für ein langanhaltendes Potpourri braucht es eine trockene Basis und die richtigen Aromen.
- Trocknen Sie dünne Apfel- und Orangenscheiben langsam im Ofen oder auf der Heizung.
- Fügen Sie klassische Herbstgewürze wie Zimtstangen, Sternanis und ganze Nelken hinzu.
- Ein paar Tropfen ätherisches Orangen- oder Zimtöl, auf die getrockneten Zapfen geträufelt, intensivieren das Erlebnis.


Wachsbad für Blätter: Für einen seidenmatten Glanz und perfekten Schutz vor dem Zerbröseln ist Bienenwachs die erste Wahl. Schmelzen Sie Bienenwachs-Pastillen (z.B. von Beegut) langsam im Wasserbad. Tauchen Sie jedes trockene Blatt einzeln kurz ein, lassen Sie es abtropfen und legen Sie es zum Aushärten auf Backpapier. Der dezente Honigduft ist ein wunderbarer Nebeneffekt.

- Sammeln Sie nur an trockenen Tagen, um Schimmelbildung von Anfang an zu vermeiden.
- Untersuchen Sie Kastanien und Eicheln auf kleine Löcher – ein Zeichen für tierische Bewohner.
- Nehmen Sie nur intakte Blätter ohne Flecken oder Risse, diese halten sich am längsten.


„Die Natur ist kein Ort, den man besucht. Sie ist unser Zuhause.“ – Gary Snyder
Diese Haltung verändert auch die Art, wie wir dekorieren. Statt die Natur nur zu konsumieren, arbeiten wir mit ihr. Jede Eichel, jeder verdrehte Ast erzählt eine Geschichte. Indem wir ihre Form und Textur würdigen, holen wir nicht nur Deko, sondern ein Stück echtes, lebendiges Draußen ins Haus.


Matt-Look vs. Hochglanz: Der Griff zur Sprühlackdose kann Ihre Werke veredeln, aber die Wahl des Finishs ist entscheidend. Ein matter Klarlack, wie der von edding Permanent Spray, bewahrt den natürlichen Charakter von Holz und Zapfen und schützt sie vor Staub. Hochglanzlack hingegen kann Blätter und Hagebutten wie kostbare Glasobjekte wirken lassen – ein toller Effekt in modernen Arrangements.

Moos ist ein wunderbares Füllmaterial für Gestecke und Schalen, birgt aber die Gefahr von Ungeziefer und Schimmel. Um es vorzubereiten, befreien Sie es grob von Erde und Nadeln und lassen Sie es dann für einige Tage an einem luftigen, warmen Ort vollständig durchtrocknen. So stellen Sie sicher, dass keine unerwünschten Gäste mit in Ihre Wohnung einziehen.


Verblassen die Farben meiner getrockneten Blätter mit der Zeit?
Ja, leider ist das unvermeidlich, vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung. UV-Licht zersetzt die Farbpigmente. Sie können den Prozess aber deutlich verlangsamen, indem Sie Ihre fertigen Werke mit einem UV-Schutz-Spray behandeln. Solche Sprays, oft im Künstlerbedarf zu finden (z.B. von Lascaux), legen einen unsichtbaren Schutzfilm über die Oberflächen.


Die Magie des Drahtes: Ein oft unterschätztes Werkzeug ist dünner, biegsamer Basteldraht in Kupfer oder Silber. Er ist perfekt, um Hagebutten oder kleine Zapfen zu filigranen Girlanden zu binden, ohne sichtbare Klebestellen. Wickeln Sie den Draht einfach fest um den Stiel oder die Basis des Objekts und verbinden Sie es mit dem nächsten. So entstehen schwebend leichte Dekorationen für Fenster oder Türen.

Nicht alles, was im Herbst leuchtet, ist für die Vase geeignet. Einige Pflanzen sind giftig oder stehen unter Naturschutz.
- Vorsicht bei: Eibe (hochgiftige Nadeln und Samen), Pfaffenhütchen (leuchtend pink, aber giftig) und den Beeren der Tollkirsche.
- Geschützt sind oft: bestimmte Moos- und Farnarten. Im Zweifel lieber im Wald lassen.


Allein in Deutschland gibt es über 600 verschiedene Eichenarten, und jede produziert Eicheln mit einer einzigartigen Form und Kappe.
Nutzen Sie diese Vielfalt! Kombinieren Sie die länglichen Eicheln der Stieleiche mit den runden, fast kugeligen der Zerreiche. Die unterschiedlichen Texturen und Formen der „Hütchen“ bringen sofort Spannung und Detailreichtum in jede noch so kleine Dekoschale.


Ein häufiger Fehler: Nasse oder feuchte Naturmaterialien direkt verarbeiten. Besonders Kürbisse, Kastanien und Früchte müssen absolut trocken sein, bevor sie in einem Gesteck landen. Eine feuchte Kastanie in einer warmen Wohnung ist der perfekte Nährboden für Schimmel, der dann schnell auf andere Elemente übergreift. Geduld beim Trocknen zahlt sich in Haltbarkeit aus!

Für einen besonders edlen Touch können Sie getrocknete Blätter oder die Spitzen von Kiefernzapfen vergolden. Verwenden Sie dafür Anlegemilch und hauchdünnes Blattmetall (gibt es als Blattgold-Imitat im Bastelladen). Der warme Goldton harmoniert wunderbar mit den erdigen Herbstfarben und fängt das Licht auf elegante Weise ein.


- Sie bleiben dauerhaft flach und glatt.
- Die Farben werden intensiviert und konserviert.
- Perfekt für Lesezeichen, Karten oder Bilderrahmen.
Die Rede ist von einer klassischen Blumenpresse. Zwischen Lagen von Löschpapier gepresst, trocknen Blätter perfekt eben und behalten oft viel intensiver ihre Farbe als an der Luft.


Meine getrockneten Hortensienblüten zerfallen bei der kleinsten Berührung. Was tun?
Der einfachste Trick, um die filigranen Blüten zu stabilisieren, kommt aus der Sprühdose: Haarspray! Ein feiner Nebel aus etwa 30 cm Entfernung genügt. Das Spray legt sich wie ein unsichtbares Netz über die zarten Blüten und macht sie deutlich robuster. Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf nach ein paar Wochen.

Cottagecore & Dark Academia: Zwei aktuelle Wohntrends, die perfekt zur Herbstdeko passen. Für den ländlich-romantischen Cottagecore-Look kombinieren Sie Ihre Naturfunde mit karierten Stoffen, alten Büchern und rustikalem Leinen. Für den geheimnisvolleren Dark-Academia-Stil arrangieren Sie dunkle Blätter, verdrehte Äste und Zapfen auf einem Stapel alter Schriften, ergänzt durch Messing-Kerzenständer und eine schwere Tasse Tee.


Statistisch gesehen wiegt ein einzelnes, trockenes Ahornblatt nur etwa 0,5 Gramm. Eine ganze Girlande fühlt sich daher fast schwerelos an.


Wenn die Saison vorbei ist, werfen Sie Ihre Schätze nicht weg. Richtig gelagert, halten sie bis zum nächsten Jahr.
- Bewahren Sie alles in stabilen Kartons (Schuhkartons sind ideal) an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort wie dem Keller oder Dachboden auf.
- Legen Sie Seidenpapier zwischen empfindliche Stücke, um sie vor Bruch zu schützen.
- Ein Lavendelsäckchen im Karton hält Motten fern.

Der Frische-Kick für Kastanien: Frisch gesammelte Kastanien haben einen unvergleichlichen, satten Glanz, der nach wenigen Tagen verblasst. Um diesen zu erhalten, reiben Sie die Kastanien einfach mit ein paar Tropfen Speiseöl (z.B. Sonnenblumen- oder Leinöl) auf einem weichen Tuch ab. Das frischt die Farbe auf und verleiht ihnen einen langanhaltenden, seidenmatten Schimmer.


Weiße Farbe: Eine dünne Schicht weiße Kreidefarbe (z.B. von Rust-Oleum) verleiht Zapfen, Eicheln oder Ästen einen skandinavischen, winterlichen Touch. Die matte Textur der Kreidefarbe harmoniert besonders gut mit der rauen Oberfläche der Naturmaterialien. Tragen Sie die Farbe mit einem trockenen Pinsel auf (Trockenpinseltechnik), um nur die erhabenen Stellen zu betonen und die natürliche Struktur sichtbar zu lassen.


Zapfen von Kiefern und Fichten schließen ihre Schuppen bei Feuchtigkeit, um die Samen zu schützen, und öffnen sie bei Trockenheit, um sie freizugeben. Dieser hygroskopische Effekt funktioniert auch noch Jahre später.
Nutzen Sie dieses Wissen! Ein in Wasser getauchter Zapfen schließt sich wieder. Lassen Sie ihn dann langsam in Ihrer Dekoration trocknen, um zu beobachten, wie er sich Tag für Tag wieder entfaltet. Ein kleines, lebendiges Naturschauspiel auf Ihrer Fensterbank.
Sicherheit geht vor: Trockene Blätter, Moos und Zweige sind extrem leicht entzündlich. Platzieren Sie Ihre Herbst-Arrangements daher niemals in unmittelbarer Nähe von echten Kerzen. Eine wunderschöne und absolut sichere Alternative sind hochwertige LED-Echtwachskerzen. Sie flackern täuschend echt und schaffen die gleiche gemütliche Atmosphäre ohne jegliches Brandrisiko.




